f'f'^yÄ-'ng. W. Niemann
Hamburg oO - Königstraße 28
a 5,72
The Singer Company
Elizabeth, New Jersey (V.St.A.)
Antriebsvorrichtung für einen Bahngreifer einer Doppelsteppstich-Nähmaschine.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Doppelsteppstich-Nähmaschine und auf eine Antriebsvorrichtung für einen drehbaren
Bahngreifer.
Ein Bahngreifer ist, wie es in der Nähmaschinentechnik bekannt ist, ein Verriegelungsstiche bildender Greifer, der
eine Verriegelungsfadenmenge aufnimmt, üblicherweise auf einer in dem Bahngreifer gelagerten Spule. Der Bahngreifer bildet
Verriegelungsstiche durch körperliches Hindurchgehen durGh
jede aufeinanderfolgende Nadelfadenschleife, wodurch der
Nadelfaden und der Verriegelungsfaden zu Doppelsteppstichen verkettet werden. Bei dem Verfahren der Stichbildung unter
Verwendung eines Bahngreifers muß daher jede Nadelfadenschleife zwischen dem Bahngreifer und der Vorrichtung der
Maschine vorbei- oder hindurchgehen, welche dem Bahngreifer Bewegung erteilt. Wenn der Bahngreifer während jedes Stichbildekreislaufes
hin- und her- bzw. vor- und zurückbewegt wird, wird natürlich bei der Umkehr der Richtung der Bahngreiferantrieb
selemente Spielraum für die Nadelfadenschleifen für den Durchgang dazwischen geschaffen. Wenn der Bahngreifer
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kontinuierlich in einer Richtung gedreht werden soll, wird jedoch ein Spalt oder Spielraum für den Durchgang
des Padens gewöhnlich nicht während des Arbeitens des
Bahngreifers gebildet. -Wenn die Nähgeschwindigkeiten niedrig sind, ist es möglich, die' Spannung des Nadelfadens auszunutzen,
um die Nadelfadenschleifen zwischen dem Treiber des Bahngreifers zu ziehen, jedoch sind bei Industrienähmaschinen,
bei denen die Nähgeschwindigkeiten höher sind, die zum Drehen des Bahngreifers notwendigen Antriebskräfte genügend groß,
so daß die Nähfaden nicht einfach zwischen sie gezogen werden können ohne die ernsthafte Gefahr von Fadenbruch und nachteilige
Beeinflussung des Stichbildeverfahrens.
Bekannte Antriebsvorrichtungen für Drehbahngreifer,
bei denen Vorkehrungen getroffen sind, eine Öffnung zu schaffen, durch welche hindurch die Nadelfadenschleifen zwischen
dem Bahngreifer und dem Greifertreiber hindurchgeführt wcz'den
können, weisen Elemente auf, denen harte Bewegungen erteilt werden müssen oder die mit hohen Geschwindigkeiten angetrieben
werden müssen, die gleich oder um ein Vielfaches höher als die Arbeitsgeschwindigkeit des Bahngreifers sind. Bei solchen
bekannten Antriebsvorrichtungen für Drehbahngreifer besteht
das Bestreben, daß sie geräuschvoll sind und daß sich Abnutzung in nicht normalem großen Ausmaß ergibt.
Ein Zweck der Erfindung besteht darin, eine Antriebsvorrichtung für einen Drehbahngreifer zu schaffen, in welcher
ein zwischen dem Bahngreifer und dem Bahngreifertreiber angeordnetes Verbindungselement sich mit der gleichen Geschwindigkeit
wie der Bahngreifertreiber körperlich bewegt und zusätzlich mit einem Bruchteil der Geschwindigkeit des Bahngreifers
angetrieben ist, um eine Fadenaufnahmevertiefung relativ zu dem Bahngreifer mit einer Geschwindigkeit zU
bewegen, die gerade ausreichend ist, während des Stichbildevorganges Nadelfadenschleifen dazwischen hindurchzuführen
oder hindurchzulassen.
Gemäß der Erfindung ist eine Doppelsteppstich-Nähmaschine geschaffen mit einer sich in ihrer Längsrichtung hin- und
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herbewegenden fadenführenden -Nadel und mit einem sich
kreisförmig bewegenden Bahngreifer, der Mittel aufweist, um eine Zufuhr von Verriegelungsfaden zu tragen. Der Bahngreif
ei* kann vollständig durch aufeinanderfolgende Nadelfadenschleifen
hindurchgehen, um den Nadelfaden und den Verriegelungsfaden zu Doppelsteppstichen zu verketten. Weiterhin
ist. eine Antriebsvorrichtung vorgesehen, um dem Bahngreifer kreisförmige Bewegung zu erteilen, und diese Antriebsvorrichtung
weist eine stationäre Abstützeinrichtung an der Nähmaschine auf, die mit einer Laufbahn versehen ist, welche
den Bahngreifer für Bewegung auf einer kreisförmigen Bahn begrenzt. Die Antriebsvorrichtung v/eist weiterhin einen
Antriebsteil für den Bahngreifer, der für kreisförmige Bewegung
im Abstand zu der stationären Abstützeinrichtung abgestützt ist, und eine Scheibe auf, die an dem den Bahngreifer
antreibenden Teil an einer Achse rechtwinklig zu der Achse der kreisförmigen Bewegung des Bahngreiferteiles drehbar
abgestützt ist. Der Bahngreifer ist mit einem radialen Schlitz gebildet, der den Umfang dieser Scheibe umgreift.
Der Umfang der Scheibe ist mit einer radialen Fadenaufnehmevertiefung gebildet. Weiterhin ist eine Einrichtung vorgesehen, die mit der Scheibe arbeitsmäßig verbunden ist und die
wirksam ist, der Scheibe um die Scheibenachse Drehbewegung mit einer Geschwindigkeit zu erteilen, die nicht größer ist als
eine Umdrehung der Scheibe während jeder Umdrehung des den Bahngreifer antreibenden Teiles.
Eine Ausführungsform der Erfindung v/ird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
Fig. 1 ist eine Stirnansicht einer Nähmaschine, an
welcher eine Antriebsvorrichtung für einen Bahngreifer gemäß der Erfindung vorgesehen ist.
Fig. 2 ist eine in vergrößertem Maßstab gehaltene
senkrechte Schnittansicht nach Linie 2-2 der
Fig. 1 durch die Längsachse der Drehung des Bahngreifers.
Fig. 3 ist eine auseinandergezogene schaubildliche
Ansicht des Bahngreifergehäuses, des Bahngreifers und dor Antriebsvorrichtunp.; für den Bahngreifer
gemäß der Erfindung.
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Pig. 4 bis 7 sind Ansichten der Fläche des Bahngreifers,
jeweils an einer anderen Drohstellung des Bahngreifers während eines typischen Stichbildekreislaufs,
wobei eine Darstellung der von dem Bahngreifer manipulierten Nadelfadenschleife gegeben
ist.
Fig. 8 ist eine Querschnittsansicht nach Linie 8-8 der Fig. 6, worin die Nadelfadenschleife dargestellt
ist, wenn sie zwischen dem Bahngreifer und der Bahngreiferantriebsvorrichtung hindurchgeht.
In der Zeichnung ist die Erfindung; an Hand einer üblichen Nähmaschine dargestellt, die einen Rahmen auf v/eist mit einer
Arbeitsstücktragplatte 11, von welcher sich eine Stütze 12 erhebt, die einen Lagerarm 13 trägt, der über der Tragplatte
oder Grundplatte 11 hängt. Eine fadenführende Nadel 14 ist an einer Nadelstange 15 befestigt, die in dem Lagerarm 13
abgestützt ist, und sie wird von einem nicht dargestellten Mechanismus in zeitlicher Beziehung zu einer Drehwelle 16
angetrieben, die in den Fig· 2 und 3 dargestellt ist. Die Welle 16 oder Grundplattenwelle 16 wird vorzugsweise mit
einer Umdrehung für jeden Kreislauf der Hin- und Herbewegung der Nadel 14 angetrieben. Wie in Fig. 1 dargestellt, sind
ein Nadelfadenaufnahmeteil 17 und eine Nadelfadenspanneinrichtung 18 von dem Lagerarm 13 getragen und sie dienen in
üblicher Weise dazu, den Nadelfaden zu beeinflussen, der sich zu der fadenführenden Nadel 14 erstreckt. Die Nadel
bewegt sich in ihrer Längsrichtung durch eine Nadelöffnung in einer Stichlochplatte 21 an der Arbeitsstücktragplatte
der Nähmaschine hin und her und sie arbeitet unter der Stichlochplatte 21 mit einem Bahngreifer 22 zusammen.
Weiterhin ist unter der Stichlochplatte 21 ein Arbeitsstückvorschubfinger 23 angeordnet, der von einer Vorschubstange
getragen sein kann, der Hebe- und Senkbewegungen von einer Vorschubhebeschwingwelle 25 über einen Schwingarm 26 und
einen Lenker 27 erteilt werden, und der Vorwärts- und Rückwärtsvorschubbewegungen
von einem Schwingrahmen 28 erteilt" werden, der an einer Vorschubschwinge befestigt ist. Der
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Stoffvorschubfinger oder der Stoffschieber 23 arbeitet durch
Schlitze 30 in der Stichlochplatte 21 gegenüberliegend einer Drückereinrichtung 31>
die an einer in dem Lagerarm 13 getragenen Drückerstange 32'abgestützt ist.
Gemäß den Fig. 2 und 3 ist der Bahngreifer vorzugsweise mit einer kreisförmigen Lagerrippe 40 gebildet, die sich von
einer ebenen Hinterfläche 41 erstreckt. Der Bahngreifer 22 ist mit einem Körperteil 42 gebildet, der in der Vorderflache
mit einem Spulenauf nahmeraum 43 versehen ist.· Wie in Fig. 8-dargestellt,
erstreckt sich ein mittlerer Zapfen 44 von der ebenen Hinterfläche 41 in den Spulenaufnahmeraum 43. Ein
Flanschspulensitz 45 ist an dem Zapfen 44 mittels einer Schraube 46 gehalten, die den Druck zwischen dem Flanschspulensitz
45 und einer Reibscheibe 47 einstellen kann, die
gegen die ebene Hinterfläche 41 der Spule angeordnet ist« Der Flanschspulensitz 45 ist auf diese Weise an dem Sitz 44 drehbar,
wobei er einem Reibungswiderstand gegen Drehung unterworfen ist, der durch die Schraube 46 geregelt werden kann.
Ein ringförmiger Reibungsring 48, der in den Flanschspulensitz 45 eingesetzt ist, hält eine Spule 49 an dem Spulensitz 45<
Auf die Spule 49 gewickelter Faden hat daher eine Spannung, wenn er abgezogen wird. Es ist zu verstehen, daß die oben
beschriebenen Mittel zum Aufnehmen einer Spule in dem Bahngreifer und zum Anlegen einer Spannung an den auf die Spule
gewickelten Yerriegelungsfaden keinen direkten Toil der
Erfindung bilden, und daß irgendein anderes geeignetes Spulengehäuse und irgendeine andere geeignete Spulenfadenspanneinrichtung
bei der Erfindung verwendet werden können.
Die Lagerrippe 40 des Bahngreifers 22 ist mit einem Spalt 59 gebildet, der an einer Seite eine Nadelfadenschleifen
erfassende Spitze 60 bildet, die, wie in Fig. 4 dargestellt, dazu geeignet ist, wahrend des Arbeitens der
Nähmaschine Schleifen des Nadelfadens N zu erfassen und zu ziehen. An der gegenüberliegenden Seite des Spaltes 59 ist
eine Lagerrippe für den Bahngreifer gebildet mit einem eine Nadelfadenschleife aufhaltenden Finger 61, der, wie in
Fig. 7 dargestellt, dazu dient, mit jeder Nadelfadenschleife N
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in Eingriff zu treten,- nachdem diese vollständig um den
Bahngreifer 22 geführt ist, um zu verhindern, daß die I'adenschleife
außer Kontrolle liegt, wenn sie in das zu nähende Arbeitsstück gezogen wird.
Gemäß den Pig. 2 und 3 ist ein Bahngreifergehäuseblock
in der Nähmaschinengrundplatte befestigt und mit einer Lagerfläche 71 für die Grundplattenwelle 16 gebildet. Die Lagerfläche
71 öffnet sich in einen Raum 72, der an seinem Mund
oder an seiner Mündung mit einer Laufbahn 73 versehen ist, in welchem die den Bahngreifer lagernde Rippe 40 für Drehung
gelagert ist. Ein halbkreisförmiger Bahngreiferhalter 71V
und eine federnde Befestigungsklemme 75 sind mittels einer
Befestigungsschraube 76 an der freiliegenden Fläche 77 des
Gehäuseblocks 70 befestigt, um den Bahngreifer 22 in der
Laufbahn 73 zu halten.
V/ie in Fig. 2 dargestellt, ragt die Welle 16 in den
Raum 72 in dem Bahngreifergehäuseblock 70 vor, und in dem
Raum 72 ist ein Bahngreiferantriebsblock 78 an der Welle
mittels einer Stellschraube 79 und eines Dornes 79' befestigt.
Der Antriebsblock 78 ist mit einem radialen Schlitz 80 gebildet, in welchem ein Antriebsrad 81 gehalten ist. Das Antriebsrad
81 ist in dem Antriebsblock 78 an einem darin befestigten
Achsbolsen 82 gelagert, so daß es sich in dem Antriebsblock 78 um seine eigene Achse drehen kann, wobei
,jedoch das Antriebsrad gegen Verkanten oder gegen Schrägstellung
durch den eng passenden radialen Schlitz 80 stramm abgestützt ist»
Wie in Fig. 2 dargestellt, ist das Antriebsrad 81 in dem Antriebsblock 78 derart getragen, daß die Antriebsradzähne
83 von dem Antriebsblock 78 radial und axial vorragen.
Radial von dem Antriebsblock 78 kämmen die Antriebsradzähne
83 mit einer stationären Schraube 84, die auf der Innenseite des Raumes 72 in dem Gehäuseblock 70 gebildet ist. Axial
von dem Antriebsblock 78 erstrecken sich die Zähne 83 des
Antriebsrades 81 in einen radialen Schlitz 85} der in der
ebenen Hinterfläche 41 des Bahngreifers 22 gebildet ist.
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Vorzugsweise erstrecken sich, wie in Fig. 8 dargestellt,
die Antriebsradzähne 83' radial nur teilweise in den radialen Schlitz 85 und die hintere Fläche des Bahngreifers 22,'so
daß ein Zwischenraum iri den radialen Vertiefungen 86 zwischen den Antriebsradzähnen 83 gebildet ist für Aufnahme von '
Nadelfadenschleifen, wenn diese während jedes Stichbildevorganges
zwischen dem Bahngreifer 22 und dem Antriebsrad hindurchgehen.
Vorzugsweise sind die -Teilung der Antriebsradzähne 83
und die Steigung des Schraubengewindes 84- so gewählt, daß eine Drehgeschwindigkeit des Antriebsrades 81 erhalten ist,
die nur einen kleinen Bruchteil der Drehgeschwindigkeit des Bahngreifers 22 ausmacht. Diese Drehung geringer Geschwindigkeit
des Antriebsrades 81 um seine eigene Achse ist reichlich ausreichend, um Nadelfadenschleifen zwischen dem Bahngreifer
und dem Bahngreifertreiber hindurchzuführen, und durch die niedrige Drehgeschwindigkeit des Antriebsrades 81 werden
Abnutzung und Geräusch, die beim Arbeiten einer Maschine erzeugt werden, gemäß der Erfindung verringert. Bei Maschinengeschwindigkeiten
von mehr als 5000 Stichbildekreisläufen je
Minute wird erfolgreicher Durchgang von Nadelfadenschleifen
an dem Bahngreiferantrieb vorbei erhalten mit Antriebsradgeschwindigkeiten
von einem Viertel der Drehgeschwindigkeit des Bahngreifers. Es ist zu verstehen, daß die Drehgeschwindigkeit
des Antriebsrades 81 um seine eigene Achse geändert werden kann entweder durch Indern der Größe des Antriebsrades
81 oder durch Ändern der Steigung der Sehraube 84.
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