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"Schwimmfähiges Panzerfahrzeug" Die Erfindung bezieht sich auf ein
schwimmfähiges Panzerfahrzeug, dessen gepanzerter i\ufbau iiber Fahrwerksgruppen
auf dem Boden abgestützt und mit seitlichen, insbesondere zwischen den Fahrwerksgruppen
angeordneten Auftriebskästen versehen ist; wobei die Auftriebs; kästen an den gepanzerten
Fahrzeugaufbau angefügt und zur Fahrzeugmitte hin durch dessen Panzerwandungen geschlossen
sind.
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Während eines Gefechtes ist das Verlassen eines Panzerfahrzeuges durch
die oberseitigen Einstiegluken infolge der Feindgegenwart im allgemeinen nicht möglich,
andererseits ist in Sumpf- oder Wattgebieten auch der 1\ausstieg durch eine im Grund
der Panzerwanne vorgesehene Lulçe mangels ausreichender Bodenfreiheit häufig nicht
möglich, so daß bei Panzerfahrzeugen, die flir den Einsatz in derartigen Gebieten
bestimmt sind, eine weitere Ausstiçgsmöglichkeit, die auch einen raschen und mühelosen
Abtransport von möglicherweise im Panzerfahrzeug befindlichen Verletzten erlaubt,
wünschenswert ist.
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Bei Panzerfahrzeugen ilblicher Bauart ist neben einer oder mehreren
oberseitigen, durch gepanzerte Lukendeckel abgedeckten Einstiegluken meist noch
eine in der Bodenwanne angeordnete Ausstiegluke vorgesehen, die der Besatzung das
ungehinderte Verlassen des Panzerfahrzeuges auch während eines Gefechtes ermöglichen
soll. Nachteilig bei diesen in der Bodenwanne des Panzerfahrzeuges angeordneten
Notausstiegsluken ist jedoch, daß sie regelmäf'ig dann nicht benutzbar sind, wenn
sich das Fahrzeug in einem Sumpf- oder Wattgebiet befindet und das Wasser- oder
Schlammniveau in Höhe oder auch nur knapp unterhalb der Bodenwanne liegt. Alit Ricksicht
auf die BeschuEsicherheit des Panzerfahrzeuges ist auf die Anordnung anderer ausstieg
bisher verzichtet worden, insbesondere war man bisher der i\leinung, da(3 seitliche
Ausstiege eine erhebliche Erhöhung der Gefährdung des Panzerfahrzeuges durch Beschuß
mit sich bringen würden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem schwimmfähigen
Panzerfahrzeug der eingangs genannten Bauart mindestens einen seitlichen Ausstieg
vorzusehen, der bei optimaler Beschußsicherheit ein schnelles Verlassen des Panzerfahrzeuges
und gegebenenfalls auch den Abtransport im Fahrzeug befindlicher Verletzter ermöglichen
soll.
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Bei einem Panzerfahrzeug der eingangs bezeichneten Bauart wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen den Fahrwerksgruppen ein durch
je eine über einen Lukendeckel bzw. eine Tür vers chließbare Lukenöffnung im Panzeraufbau
und in der Außenwand des Auftriebskastens gebildeter Seitenausstieg angeordnet ist,
wobei die Lukenöffnungen übereinander und in etwa senkrecht aufeinander stehenden
Ebenen angeordnet
sind und ferner die Ebene der Lukenöffnung im
Panzeraufbau gegentiber der IIorizontalen keinen oder nur einen sehr geringen Anstellwinkel
aufweist. Erfindungsgemäß schließen die Schwenkachsen des der Lukenöffnung im Panzeraufbau
zugeordneten Lukendeckels und der die Lukenöffnung im l\uftriebskasten verschließenden
Tür, in der -horizontalen Projektion, einen rechten Winkel miteinander ein und ist
die Schwenkachse des Lukendeckels parallel zur Fahrzeuglängsachse aus gerichtet.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ibergreift der Lukendeckel
mittels eines umlaufenden Randflansches die Ränder der im Panzeraufbau vorgesehenen
Lukenöffnung und liegt in seiner Schließlage unter Pres-SUllg, wasserdicht abschließend
an einer entlang der Ränder der Lukenöffnung verlegten, mit einer Federstahleinlage
versehenen Dichtung an.
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Der Lukendeckel ist über außenseitig an der Panzerwandung anges chlagene
Stellbordscharniere am Panzeraufbau angelenkt und über Klemmriegel, die durch Vermittlung
eines aus einem an der Außenseite der Panzerwandung und in einer zu dieser parallelen
Ebene über geeignete Lagerungen verlagerten Zug-Druckgestänge und Schlvenkhebel
bestehenden, mittels eines innenlie genden Handheb els bedienbaren Betätigungsvorrichtung
ge -meinsam verstellbar sind, in seiner Schließ.lage verriegelbar. Dabei ist iiber
den Umfang der Lukenöffnirng hin gleichmäßig verteilt eine Vielzahl von Klemmriegeln
vorgesehen, deren jeder iiber eine Bremsbacke oder dergleichen mit einer an der
Außenseite des Lukendeckels vorgesehenen, in Schließrichtung ansteigenden Bremsrampe
zusammenlvirkt.
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Zur Erleichterung des Schließens der Lukenöffnung im Panzeraufbau
ist der Lukendeckel in Schließrichtung durch Federkraft, insbesondere durch eine
Gasfeder, mindestens teilweise gewichtsentlastet, wobei die Gasfeder
mit
einem kurzen Hebelarm zu dessen Anlenkachse am Lukendeckel angreift, derart, daß
sie iln Bereich seiner ()ffnungsendlage eine Totpunktstellung zur Anlenkacllse des
Lukendeckels überschreitet.
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Die erfindungsgemäße Anordnung und Ausbildung eines Seitenausstieges
flir ein schwimmfähiges Panzerfahrzeug hat nicht nur den Vorzug, daß ein rasches
und gegen Feindeinsicht weitgehend gedecktes Verlassen des Panzerfahrzeuges auch
dann möglich ist, wenn sich dessen Panzerwanne in einem Sumpf- oder Wattgebiet unterhalb
des Wasser- oder Schlammniveaus befindet, sondern sie ermöglicht auch in einfacher
Weise den Abtransport im Fahrzeug befindlicher Verwundeter dadurch, daß der innenliegende
Lukendeckel in seiner ()ffnungsendlage eine zu der Lukenöffnung im Auftriebskasten
führende Rutsche bildet. Darüber hinaus gewährleistet die erfindungsgeinäße Anordnung
der Lukenöffnung im Panzeraufbau eine optimale Beschusicherheit des Lukendeckels,
da ihre entweder überhaupt nicht vorhandene oder nur sehr geringe Neigung gegen
die Horizontalc eine Beschädigung durch Beschuß völlig ausschließt. Schließlich
sei noch als weiterer Vorteil der Erfindung angeführt, daß die Zerstörung der die
Lukenöffnung im nuftriebskasten verschließenden Tiir die Schwimmfähigkeit des Panzerfahrzeuges
nur geringfügig beeinträchtigt, da die wasserdichte Abcleckung der Lukenöffnung
im Panzeraufbau durch den Lukendekkel die hIöglichkeit des Eindringens von Wasser
in den Panzeraufbau ausschließt, sodaß Wasser allenfalls in den Auftriebskasten
eindringen kann.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles im einzelnen beschrieben. In der Zeichnung zeigen
Fig.
1 eine schematiscbe Seitenansicht eines Init einem erfindungsgein äE angeordneten
Seitenausstieg ver -sehenen Panzerfahrzeuges, Fig. 2 einen Teilschnitt durch ein
Panzerfahrzeug gemäß Fig. 1 entlang der Linie II-II, in vergrößertem WIaEstab, und
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf die im Panzeraufbau vorgesehene Lukenöffnung.
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Das in der Zeichnung dargestellte Panzerfahrzeug besteht im wesentlichen
aus einem iiber Fahrwerksgruppen 1 und 2 auf dem Boden abgestützten Panzeraufbau
3 und an diesen seitlich angeffigten, zwischen den Fahrwerksgruppen 1 und 2 angeordneten
Auftriebskästen 44 deren Außenwände 5 und 6 ungepanzert sind und deren innere Wandungen
durch die Panzerwandung 7 des Panzeraufbaues 3 gebildet sind. Im Bereich des 0.uftriebskastens
4 ist ein Seitenausstieg # vorgesehen, der durch je eine Lukenöffnung 9 bzw. 10
in der Panzerwandung 7 bzw. in der Außenwandung 5 des Auftriebskastens 4 gebildet
ist. Der die Lukenöffnung 9 enthaltende Abschnitt der Panzerwandung 7 ist etwa horizontal
gerichtet, während der die Lukenöffnung 10 enthaltende Abschn tt der Außenwandung
5 des Auftriebskastens 4 etwa vertikal gerichtet ist5 sodaß die Lukenöffnungen 9
und 10 in etwa aufeinander senkrecht stehenden Ebenen angeordnet sind.
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Die in der Panzerwandung 7 vorgesehene Lukenöffnung 9 ist mittels
eines Lukendeckels 11 verscllließbar, während der in der Außenwandung 5 des Auftriebskastens
4 angeordneten Lukenöffnung 10 eine Tür 12 zugeordnet
ist, wobei
der Lukendeckel 11 oberhalb der Lukenöffnung 10 um eine horizontale, zur Fahrzeuglängsachse
parallele Achse klappbar am Panzeraufbau 3 und die Tiir 12 um eine vertikale Achse
schwenkbar an der Außenwandung des Auftriebskastens 4 angeschlagen ist. Der Lukendeckel
11 und die Ttir 12 sind jeweils über ein Paar außenliegend angeschlagene Stellbordscharniere
13 bzw. 14 an der Außenseite der Panzevandung 7 bzw. der Außenwandung 5 des nuftriebskastens
4 angelenkt. Der die eigentliche Beschußsicherung bildende Lukendeckel 11 übergreift
mittels eines umlaufenden Randflansclles 15 die Ränder der Lukenöffnung 9 und liegt
in seiner Schlieitlage unter Pressung an einer entlang der Ränder der Lukenöffnung
9 verlegten und mit einer Federstahleinlage 16 versehenen, elastischen Dichtung
17 in einer Weise an, die einen wasserdichten Vers chluß der Lukenöffnung 9 gewährleistet.
In der Schließlage ist der T,u};endeckel 11 durch eine Anzahl gleichmäßig über den
Umfang der Lukenüffnung 9 hin verteilt angeordneter und durch Vermittlung eines
Zug-Driickgestänges l(., 19520 und Schwenkhebels 21 gemeinsam über einen einzigen
Handhebel 22 betätigbarer Klemmriegel 23 gehalten. Die aus dem Zug-Druckgestänge
1; 19, 20 und dem mit diesem gelenkig verbundenen Schwenkhebel 21 gebildete Betätigungseinrichtung
für die Klemmriegel 23 ist über Schwenklager 24 an der Außenseite der Panzerwandung
7 in einer zu dieser parallelen Ebene beweglich verlagert, während eine den innenliegenden
Handhebel 22 mit dem Zug-Druckge stänge 1@, 19, 20 verbindende Welle 25 durch die
Panzevandung 7 hindurchgeführt ist. I)ie Klemmriegel 23 wirken mittels Bremsbacken
26 mit an der Außenseite des Lukendeckels 11 angeordneten, in Schließrichtung ansteigenden
Bremsrampen 27 zusammen. In Schließrichtung ist der Lukendeckel 11 teilweise durch
eine gegen die Panzerwandung 7 des Panzeraufbaues 3 abgestiitzte Gasfeder 2;, gewichtsentlastet,
wobei
die Gasfeder 2:; mit einem kurzen Hebelarm zur Schwenkachse
des Lukendeckels 11 an diesem angreift, sodaß sie im Verlauf der ()ffnungsbewegung
des Lukendeckels 11 eine Totpunktlage zu dessen Schwenkachse überschreitet und den
Lukendeckel 11 auch in seiner Offnungsendlage festhält. Die der Lukenöffnung 10
in der Außenwandung 5 des Auftriebskastens 4 zugeordnete Tiir 12 ist in ihrer Schließlage
über übliche, in der Zeichnung nicht im einzelnen gezeigte Dichtmittel gegen die
Auldenwandung 5 des Auftriebskastens 4 abgedichtet und kann sowohl von innen mittels
eines Handhebels 29 als auch von außen mittels eines Handhebels 30 geschlossen bzw.
geöffnet werden.
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Die Funktion der erfindungsgemäßen Gestaltung eines Seitenausstieges
ist folgende: Um das Panzerfalirzeug durch den Seitenausstieg 8 verlassen zu können,
löst die Besatzung zunächst mittels des lIandhebels 22 die Verriegelung 23 des die
Lukenöffnung 9 im Panzeraufbau 3 verschließenden Luken'deckels" il und klappt diesen
um seine Anlenkachse in seine schräg nach unten gerichtete ()ffnungsendlage. In
seiner Öffnungsendlage bildet der Lukendeckel 11 eine schräg nach unten gerichtete,
etwa auf den unteren Rand der in der Außenwandung 5 des Auftriebskastens 4 angeordneten
Lukenöffnung 10 zeigende Rutsche. Das endgiiltige Verlassen des Panzerfahrzeuges
erfolgt, nachdem die Tiir 12 in der Außenwandung 5 des Auftriebskastens 4 mittels
des innenliegenden Handgriffes 29 geöffnet worden ist, wobei der nach unten geklappte
Lukendeckel 11 als Rutsche dient und damit-auch einen raschen und mühelosen Abtransport
von Verletzten oder von Material aus dem Panzerfahrzeug gewährleistet