DE2217589C3 - Beschickvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Beschickvorrichtung für eine Luftreifenpresse zum mittengenauen Einsetzen eines mit seiner Achse senkrecht zu transportierenden Reifenrohlings in die Reifenform, mit mindestens drei entlang eines Kreises gleichmäßig verteilten, oberhalb des Reifenrohlings gelagerten, im wesentlichen senkrecht von oben unter den oberen Wulst des Reifenrohlings fassenden Greiferfingern, die mittels eines Antriebes annähernd radial bewegbar sind.

Die bekannten Beschickvorrichtungen dieser Art sind mit einem verhältnismäßig komplizierten Antriebs- und Bewegungsmechanismus ausgestattet. Beispielsweise sind gemäß der deutschen Offenlegungsschrift 20 00 973 die Greiferfinger an auf strahlenförmig angeordneten Führungsbahnen laufenden Wagen befestigt, die ihrerseits durch über einen gemeinsamen Drehantrieb betätigte Kulissenführungen aus- und einwärts bewegt werden können. Diese Anordnung ist recht aufwendig und störanfällig. Sie beansprucht den vollen Raum oberhalb der gedachten Begrenzung durch den oberen Reifenwulst, so daß eine Betriebsweise der Presse ausgeschlossen ist, bei der, während sich die Beschickvorrichtung in der Presse befindet, der Bombierbalg oder ein anderes Bauteil den Reifenrohling durchsetzt. Außerdem ist ein verhältnismäßig großer Hubweg für das Schließen der Presse erforderlich.

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die geschilderten Nachteile der bekannten Beschickvorrichtung zu vermeiden und ein einfaches und betriebssicheres Einsetzen des Reifenrohlings in zentrierter Lage in die Presse zu gewährleisten.

Danach wird bei einer Beschickvorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgeschla-ί gen, daß die Greiferfinger in ihren zugeordneten Axialebenen radial schwenkbar sind und der Antrieb zu ihrer radialen Bewegung aus der Anzahl der Greiferfinger entsprechenden radial von außen je unmittelbar mit einem der Greiferfinger verbundenen Kolben-Zylinder-Anordnungen besteht.

Radial schwenkbare Greiferfinger sind an sich zwar bereits aus der französischen Patentschrift 12 46 489 und der deutschen Auslegeschrift 11 33 881 bekannt, so daß hierfür kein Elernentschutz beansprucht wird, doch

π ist dort ein für den vorgesehenen Einsatzzweck nicht ausreichend genau zentrierender und den Reifeninnenraum von oben versperrender Doppelantrieb vorgesehen, der außerdem sehr hoch baut bzw. eine so weit nach oben gehende Schwenkung der Greiferfinger vorsieht, daß der weiche Reifenrohling auf seiner Innenseite von linien gefalJi und daher leicht beschädigt oder verformt wird. Demgegenüber wird bei der erfindungsgemäßen Anordnung von dem Raum innerhalb des Reifenwulstes nicht mehr für die Beschickvorrichtung benötigt als der Dicke der Greiferfinger entspricht. Wegen der flachliegenden Antriebe ist auch die Bauhöhe sehr gering.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist den Kolben-Zylinder-Anordnungen eine Hubbegrenzung zugeordnet. Dadurch kann jeder Antrieb in seiner

ω Endstdlung auf die zur Mittelachse der Reifenform konzentrische Lage der Greiferfinger einjustiert werden, die die Voraussetzung für die einwandfreie und reproduzierbare Zentrierung des Reifenrohlings bildet. Zweckmäßig sind die Greiferfinger mit Halterungen versehen, mit denen sie in radialer Richtung verstellbar an der Unterseite eines Tragkörpers befestigt sind, der eine Mittenaiisiiehmung von mindestens der Größe des Wulstdurchmessers des größten zu transportierenden Reifenrohlings und einen von der Mittenausnehmung radial nach außen offenen Einschnitt zwischen zwei Halterungen aufweist. Damit läßt sich die Beschickvorrichtiing ohne weiteres entsprechend dem Verstellweg der Halterungen auf verschiedene Reifengrößen einrichten, ohne daß die Greiferfinger oder ihr Antrieb

v> umgestellt werden müssen. Es ist möglich, sehr einfache Antriebe für die Greiferfinger ohne einstellbare Hubbegrenzung zu verwenden, da Abweichungen an den Endstellungen der einzelnen Antriebe untereinander von der für eine genaue Zentrierung des

M) Reifenwulstes erforderlichen Kreisform über die Verstellung der Halterungen ausgeglichen werden können. Die Ausbildung der Beschickvorrichtung als offener Ring erlaubt z. B., daß die Beschickvorrichtung nach Einsetzen des Reifenrohlings erst dann aus dem Bereich

« der Reifenform ausgeschwenkt wird, wenn der aus dem unteren Reifenformteil hochgefahrene Bombierbalg an seinem oberen Abschluß bereits von einer aus dem oberen Reifenformteil herabgefahrenen Zentrierstange gehalten ist.

bü Schließlich empfiehlt es sich, die Greiferfinger mit einem oberen Anschlag für den Wulst des Reifenrohlings zu versehen.

Dieser Anschlag verhindert eine Schräglage des Reifenrohlings bereits beim Aufnehmen durch die

μ Beschickvorrichlung und gewährleistet damit auch ein Einsetzen in waagerechter Lage in die Reifenform.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemiißen Beschickvorrichtung dargestellt,

und zwar in

F i g. 1 in Draufsicht,

F i g. 2 im Schnitt nach der Linie H-II in F i g. 1 und in

Fig. 3 in Gesamtansicht einer Presse während des Einsetzens des Reifenrohlings.

An einem vertikal verfahrbaren Schwenkarm 1 einer Luftreifenpresse ist ein Tragkörper 2 befestigt, der in Form eines offenen Ringes ausgebildet ist. Unter dem Tragkörper 2 sind über seinen Umfang verteilt vier Halterungen 3 in radialer Richtung über Schlitze 4 und Schrauben 5 zur Anpassung an verschiedene Rohlingsdurchmesser verstellbar angeordnet. An jeder Halterung J ist ein Greiferfinger 6 angelenkt, der aus der in F i g. 2 gestrichelt gezeichneten Stellung in die senk-

rechte Lage geschwenkt werden kann, um unter den Wulst 7 eines Reifenrohlings 8 zu fassen und diesen so zu tragen (Fi g. 5). Die Schwenkung des Greiferfingers 6 wird durch eine hydraulisch oder pneumatisch betätigte Kolben-Zylinder· Anordnung 9 bewirkt, deren Anlenkung am Greiferfinger 6 als oberer Anschlag 10 für den Wuist 7 beim Aufnehmen des Reifenrohlings 8 dient und dessen Schräglage verhindert. Die Halterungen 3 sind jeweils so eingestellt, daß die eingezogene Einstellung der Kolben-Zylinder-Anordnungen 9 bei senkrechter Lage der Greiferfinger 6 dei genau zentrierten Lage des Reifenrohlings 8 in der Reifenform 11 entsprechen. Kin Endschalter 12 dient der Kontrolle, ob sich ein Reifenrohling 8 in der Beschickvorrichtung befindet.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Beschickvorrichtung für eine Luftreifenpresse zum mittengenauen Einsetzen eines mit seiner Achse senkrecht zu transportierenden Reifenrohlings in die Reifenform, mit mindestens drei entlang eines Kreises gleichmäßig verteilten, oberhalb des Reifenrohlings gelagerten, im wesentlichen senkrecht von oben unter den oberen Wulst des Reifenrohlings fassenden Greiferfingern, die mittels eines Antriebes annähernd radial bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferfinger (6) in ihren zugeordneten Axialebenen radial schwenkbar sind und der Antrieb zu ihrer radialen Bewegung aus der Anzahl der Greiferfinger (6) entsprechenden radial von außen je unmittelbar mit einem der Greiferfinger (6) verbundenen Kolben-Zyiinder-Anordnungen (9) besteht.

2. Beschickvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Kolben-Zylinder-Anordnungen (9) eine I lubbegrenzung zugeordnet ist.

3. Beschickvorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferfinger (6) mit Halterungen (J) in radialer Richtung verstellbar an der Unterseite eines Tragkörpers (2) befestigt sind, der eine Mittenausnehmung von mindestens der Größe des Wulstdurchmessers des größten zu transportierenden Reifenrohlings und einen von der Mittenausnehmung radial nach außen offenen Einschnitt zwischen zwei Hallerungen (.1) aufweist.

4. Beschickvorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferfinger (6) einen oberen Anschlag (10) für den Wulst (7) des Reifenrohlings (8) aufweisen.