DE2213670A1 - Vorrichtung zum Abschrecken von Platten - Google Patents
Vorrichtung zum Abschrecken von PlattenInfo
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Saint-Gobain, 62 Bd.Victor Hugo, Neuilly-sur-Seine
Vorrichtung zum. Abschrecken von Platten
In der deutschen Patentanmeldung P 16 79 961.4 ist eine Vorrichtung zum Wölben von im plastischem Zustand befindlichen
Platten, insbesondere von Glasplatten beschrieben, welche aus einer Reihe gekrümmter Stangen oder Rollen besteht, von denen
jede um eine durch ihre beiden Enden verlaufende Achse verstellbar ist. Auf diese Weise kann man den in plastischem
Zustand befindlichen Platten, die auf den Stangen oder Rollen ruhen, mehr oder weniger starke Wölbungen erteilen, und zwar
ausgehend- von der Wölbung Null, wenn sämtliche Rollen in eine gemeinsame Ebene umgelegt sind, bis zu einer maximalen Wölbung,
die dem Krümmungsradius der Rollen entspricht, wobei die Rollen dann rechtwinklig zu der genannten Ebene verschwenkt
sind. Die Zwischenstellungen der Rollen gestatten die Erzielung jeder beliebigen, zwischen den genannten Grenzen liegenden
Wölbung.
BAD ORIGINAL 209 84 1/1055
-2- 2213570
Diese deutsche Patentanmeldung P 16 79 961.4 beschreibt insbesondere die Verwendung einer derartigen Vorrichtung zum
Wölben von Glasplatten, wobei sich an den Wölbungsvorgang direkt ein Abschrecken der Glasplatten anschließt.
Im Zusammenhang mit einer bevorzugten Ausf uhrungsform sind
vorteilhafte V/eiterbildungen dieser Vorrichtung beschrieben, und zwar unter anderem die Anordnung einer Reihe von gekrümmten
Rollen in der Abschreckzone für die vorher gewölbten Glasplatten, wobei diese Rollen in der Nähe und oberhalb
des aus gekrümmten Rollen bestehenden Förderbettes liegen.
Diese Reihe von oberen gekrümmten Rollen dient einem doppelten Zweck:
Zum einen gestatten sie die Erzielung einer symmetrischen
Abkühlung unter der Wirkung von Blasluft, indem sie nämlich auf beiden Flächen der Glasplatte im wesentlichen den gleichen
Druckverlust für den Abzug der Kühlluft einstellen und indem sie die gleichen T/ärmeübergangsverhältnisse zwischen den
beiden Flächen sicherstellen. Auf diese :.Veise ergibt sich
gleichzeitig eine symmetrische Abschreckung auf beiden Flächen, Letzteres wäre nicht der Fäll, wenn die auf die obere Fläche
auftreffende Blasluft von keinen Rollen gestört würde, während
die auf die untere Fläche auftreffende Blasluft von den Tragrollen
abgelenkt wird.
Zum zweiten halten die oberen gekrümmten Rollen das Glas während seiner Förderung auf dem unteren Rollenbett durch
die Abschreckstation und verhindern dabei, daß die Glasplatten unter dem Einfluß der Kühlluftstrahlen und der drehbaren Hülsen,
die die gekrümmten Stangen oder Rollen umgeben, verrutschen oder sich seitlich verschieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Vorrichtung zu verbessern. Die Erfindung ist dadurch gekenn- ■
209841 /1055 ό
zeichnet, daß das aus*oberen Rollen bestehende Rollenbett
eine geringere Krümmung aufweist als das aus unteren Rollen bestehende Rollenbett.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die unterschiedliche
Neigung, die man den oberen Rollen in der Abschreckzone erteilt, dazu ausgenutzt, diesen oberen Rollen
einen größeren Krümmungsradius als den Tragrollen, d. h. ,
den unteren Rollen, zu geben. Der Krümmungsradius der oberen Rollen ist dementsprechend auch größer als der Krümmungsradius
der Platten oder Glasplatten selbst.
Die Tatsache, daß der Krümmungsradius der das obere Rollenbett bildenden Rollen den Krümmungsradius der Platten oder
Glasplatten übersteigt, ist aus einer ganzen Anzahl von Gründen vorteilhaft:
a) Wenn sich das Glas abkühlt, wird es Wärmedehnungen oder Schrumpfungen unterworfen, die-zeitweilige Verformungen mit
sich bringen können„ Wären die oberen und die unteren Rollen
auf den gleichen Krümmungsradius eingestellt, so könnten die zwischen diesen Rollen eingespannten Glasplatten lediglich
begrenzte Verformungen durchführen«, Di.es brächte nachteilige Spannungen und Einschnürungen im Glas mit sich, welche
sogar bis zum Bruch des Glases führen können.
b) Es hat sich herausgestellt, daß es sehr schwierig ist, den Krümmungsradius der das obere Rollenbett bildenden Rollen
ganz genau derart einzustellen, daß mit Sicherheit ein Transport der Glasplatten exakt parallel zur Achse der Vorrichtung
erzielt wird, sofernman den Krümmungsradius im wesentlichen gleich denjenigen der das untere Rollenbett bildenden Rollen
wählt ο Klemmt man hingegen das Glas lediglich im mittleren Bereich ein, wie es der Fall ist, wenn man dem oberen Rollenbett
einen größeren Krümmungsradius gibt, so erzielt man ohne
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Schwierigkeiten einen Transport der Platten parallel zur Achse der Vorrichtung.
c) Die Tatsache, daß das Einklemmen des Glases auf dessen mittleren Bereich beschränkt wird, führt außerdem zu einer
geringen Abnutzung der weichen, aus hitzebeständigen Fasern bestehenden Hülsen, mit welchen man die gekrümmten Rollen
umgibt, um Markierungen auf dem Glas zu vermeiden.
Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die erste obere gekrümmte Rolle die gleiche Neigung
wie die erste untere Rolle aufweist und dementsprechend genau der Krümmung der Platten oder Glasplatten entspricht.
Die Vorteile dieses Merkmals, daß nämlich die erste gekrümmte obere Rolle der Abschreckstation in ihrer Neigung mit der
darunterliegenden unteren Rolle übereinstimmt, sollen im folgenden erläutert werden:
Um die Platten oder Glasplatten ordnungsgemäß abzuschrecken, ist es erforderlich, deren beide Flächen gleichzeitig und
gleichmäßig zu kühlen, und zwar unter der Voraussetzung, daß das Glas selbst eine gleichmäßige Temperatur aufweist,
wenn es in die Abschreckstation gelangt. Hierzu muß man verhindern, daß die Kühlluftstrahlen, die aus der ersten Blasöffnung
austreten, stromaufwärts, d. h. gegen die Transportrichtung des Glases, aus der Abschreckzone herausgerichtet
werden.
Besitzt nun entsprechend dem ersten kennzeichnenden Merkmal der Erfindung das aus den gekrümmten oberen Rollen bestehende
obere Rollenbett einen größeren Krümmungsradius als das Glas, so wird keine Abdichtung erzielt, Unter dieser Voraussetzung
wird die obere Fläche der Glasplatte stromaufwärts der ersten Rolle von den Luftstrahlen überstrichen und gekühlt. Dies
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führt zu einer asymme'trischeli'iifbkühlun'g des Glases, d. h.,
die Abkühlung auf seiner oberen Fläche ist erheblich stärker als die auf seiner unteren Fläche. Eine derartige asymmetrische
Abkühlung führt ihrerseits zu Deformationen des Glases, die nicht vollständig kompensiert werden kann, und zwar
weder durch eine asymmetrische Erwärmung der Glasplatte, noch durch eine Asymmetrie in der Kühllufteinwirkung.
Gibt man hingegen in Übereinstimmung mit dem letztgenannten
Merkmal nach der Erfindung der ersten oberen Rolle die gleiche Neigung wie der darunterliegenden unteren Rolle, so verhindert die erste obere Rolle einen Durchtritt der Kühlluftstrahlen
stromaufwärts aus der Abschreckzone heraus. Vorzugsweise sieht man eine zusätzliche Einstellmöglichkeit
für die erste obere Rolle vor, damit' sie sich vollkommen an die Krümmung der Glasplatte anpassen kann.
Genauer ausgedrückt, ist die erste obere Rolle der Abschreckzone vorteilhafterweise um einen Winkel neigbar, der von
dem der anderen oberen Rollen abweicht. Die erste obere Rolle besitzt dementsprechend vorzugsweise ein unabhängiges Schwenksystem.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß die erste obere Rolle in Lagern angeordnet ist, welche in ihrer Höhe derart einstellbar
sind, daß sich diese Rolle dicht an die Fläche derjenigen Glasplatte anlegen kann, welche zwischen dieser Rolle
und der unter ihr angeordneten Rolle eingeklemmt werden soll.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel
einer Abschreckstation für gewölbte Glasplatten sowie eine Anordnung nach der Erfindung dargestellt. Die
Zeichnung zeigt in: .
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht der Abschreckstation;
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1, d. h.
auf der Höhe der ersten gekrümmten oberen Rolle;
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Fig. 3 einen Schnitt'entlanftter Linie III-III in Fig. 1,
d.h. auf der Höhe einer gekrümmten oberen Rolle, die stromabwärts der ersten Rolle gelegen ist;
Fig. 4 eine detaillierte Darstellung in vergrößertem Maßstab von der Lageranordnung, welche die erste obere Rolle
trägt j
Fig. 5 eine zusammengestellte Anlage zum Wölben und Abschrecken
unter Verwendung einer Vorrichtung nach der Erfindung.
Nach Fig. 1 gelangt eine Glasplatte 1, die in einer Wölbungsstation zwischen einer starren oberen Form 2 und einem aus
unteren Rollen 3 bestehenden Rollenbett einem Wölbungsvorgang unterworfen worden ist, in gewölbtem Zustand zwischen
Blasöffnungen, wie beispielsweise die Blasöffnungen 4a und 4b, d.h. zwischen die oberen und unteren Blasöffnungen einer
Abschreckstation.
In der Abschreckstation wird das gewölbte Glas von unteren Rollen 5 getragen, welche sämtlich die gleiche Neigung entsprechend
einem Krümmungsradius aufweisen, wie er der Wölbung der Glasplatte entspricht, die in der Wölbungsstation hergestellt
wurde.
Die Abschreckstation weist weiterhin ein aus oberen Rollen bestehendes oberes Rollenbett auf, wobei die oberen Rollen
derart geneigt sind, daß entsprechend der Erfindung der Krümmungsradius dieses Rollenbettes größer als der Krümmungsradius
des aus unteren Rollen 5 bestehenden Rollenbettes ist. Der Unterschied hinsichtlich der Krümmungsradien des oberen
und unteren Rollenbettes geht klar aus der Schnittdarstellung
die nach Fig. 3 hervor, aus der ersichtlich ist, daß Glasplatte aufgrund des Unterschiedes zwischen den Krümmungsradien lediglich
im mittleren Bereich zwischen den Rollen eingeklemmt
209841/1055 _ 7 _
und während ihrer Vorwärtsbewegung geführt ist.
In Fig. 1 ist die erste obere gekrümmte Rolle 7 der Abschreckstation
dargestellt. Nach der Erfindung weist diese erste Rolle die gleiche Neigung auf wie die erste untere Rolle 5a,
d.h. die erste Rolle des unteren Rollenbettes. Auf diese Weise wird die gewölbte Glasscheibe 1 zwischen den Rollen
7 und 5a über ihrer gesamten Quererstreckung ergriffen, wie es eindeutig aus der Schnittdarstellung nach Fige 2 zu entnehmen
ist.
Sämtliche anderen oberen gekrümmten Rollen 6 der Abschreckstation besitzen eine gemeinsame Steuerung für· ihre Neigungslage. Für die erste obere Rolle 7 hingegen ist eine unabhängige
Neigungssteuerung vorgesehen» He sich aus Fig. 4 ergibt, ist diese Rolle 7 mit iiirsn beiden Enden in Lagern 8
befestigt, welche unter Verwendung eines bewegbaren Gleitstückes 9 in der Höhe einstellbar siiidc Man ändert die Höhe
mittels einer Schraube 10 und einer Mutter 11,
Fig. 5 zeigt schematisch die Zusammenstellung einer Wölbungsvorrichtung und einer Abschreckstation nach der Erfindung.
Wie sich aus dieser Figur ergibt, ist ein Ofen 20 zum Erwärmen der Glasplatten vorgesehen, durch welchen die Glasplatten
auf einem unteren Rollenbett 21 hindurchwandern. Die erwärmten Platten gelangen zu einer Abschreckstation 22, welche
derjenigen entspricht, die in der eingangs erwähnten Patentanmeldung und im Zusammenhang mit deren vorteilhafter Weiterbildung
beschrieben ist. Die in der Wölbungsvorrichtung in die gewünschte zylindrische Form gebogenen Glasplatten, wie
etwa die Glasplatte 1, treten dann sofort in eine Abschreckstation 23 ein, welche die Merkmale nach den Figuren 1 bis 4
aufweist. Am Ausgang dieser Abschreckstation werden die gewölbten und abgeschreckten Glasplatten von einem endlosen
Bandförderer 24 aufgenommen , der die Platten durch einen
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Kühltunnel 25 transportiert, an dessen Ende die Glasplatten einzeln bei 26 abgenommen werden.
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Claims (4)
- Patentansprüche :/iJ Vorrichtung für ein im Anschluß an einen vorausgegangenen Wölbungsvorgang erfolgendes Abschrecken von in plastischem Zustand befindlichen Platten auf gekrümraten Rollen, dadurch gekennzeichnet , daß das aus oberen Rollen (6) bestehende Rollenbett eine geringere Krümmung aufweist als das aus unteren Rollen (5) bestehende Rollenbett.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch T, dadurch gekennzeichnet , daß die oberen und unteren Rollen (6 bzw. 5) zur Erzielung der unterschiedlichen Krümmungen um unterschiedliche Winkel neigbar sind.
- 3« Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die erste obere gekrümmte Rolle (7) der Abschreckzone die gleiche Neigung wie die erste untere Rolle (54 aufweist und dementsprechend in ihrer Krümmung genau der Krümmung der Platte entspricht.
- 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 31 dadurch gekennzeichnet , daß die Steuerung der ersten oberen gekrümmten Rolle (7) unabhängig ist von der Steuerung der anderen das obere Rollenbett bildenden Rollen (6) und daß diese erste obere Rolle in Lagern (8) befestigt ist, welche in der Höhe einstellbar sin-d, um eine dichte Anlage der Rolle an der oberen Fläche der gekrümmten, durch die Abschreckzone wandernden Platten (1) zu ermöglichen.209841/1055
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