DE2211457B2 - Pflanzwerkzeug für Sämlinge - Google Patents
Pflanzwerkzeug für SämlingeInfo
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01C—PLANTING; SOWING; FERTILISING
- A01C5/00—Making or covering furrows or holes for sowing, planting or manuring
- A01C5/02—Hand tools for making holes for sowing, planting or manuring
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Description
Die Erfindung betrifft ein Pflanzwerkzeug für Sämlinge gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einem bekannten Pflanzwerkzeug der gattungsgemäßen Art (DE-PS 8 22 738) ist die am unteren
Rohrende vorgesehene, zum Graben des Pflanzloches dienende Klinge durch einen mit dem Rohr fest
verbundenen Klingenschenkel sowie durch einen hieran bzw. am Rohr angelenkten Klingenschenkel in Form
einer Zunge gebildet, wobei mit der Zunge ein von ihr wegragender Fußhebel in Form einer Fußraste fest w>
verbunden ist. Diese Fußraste gehört zu einer Betätigungseinrichtung, mittels der die geschlossene
Klinge nach ihrem Einführen in das Erdreich zur Pflanzlocherweiterung durch Relativverschwenken ihrer beiden Klingenschenkel offenbar ist, wobei die ·>■>
Fußraste nicht nur zum Eindrücken der geschlossenen Klinge in das Erdreich unter gleichzeitiger Begrenzung
der Klingeneindringtiefe dient, sondern auch beim
Betätigen der Betätigungseinrichtung aufgrund ihrer
dann gegebenen Abstützung am Boden den in das Erdreich eingedrungenen angelenkten Klingenschenkel
(Zunge) festhält Die eigentliche Erweiterung des gebildeten Pflanzloches erfolgt bei dem bekannten
PCanzwerkzeug hierbei derart, daß dann, wenn die geschlossene Klinge mittels der Fußraste in das
Erdreich eingedrückt worden ist, das Rohr des Pflanzwerkzeuges selbst verschwenkt wird, so daß sich
der rohrseitig feste Klingenschenkel gegenüber der durch die Fußraste festgelegten Zunge verschwenkt und
unter gleichzeitiger öffnung des unteren Rohrendes das
im Erdreich gebildete Pflanzloch erweitert
Dies hat aber zur Folge, daß zum Erweitern des Pflanzloches durch das Rohr des Pflanzwerkzeuges
nicht nur eine große Schwenkbewegung durchgeführt und damit ein großer Schwenkwinkel überstrichen
werden muß, was relativ arbeitsaufwendig ist, sondern daß auch durch diese Funktion der bekannten, durch das
Rohr des Pflanzwerkzeuges in Verbindung mit der Fußraste gebildeten Betätigungseinrichtung zwangsläufig ein schräg im Erdreich verlaufendes Pflanzloch
geformt wird. Dadurch ergibt sich aber auch ein anfänglich schräges Wachstum der Sämlinge im
Erdreich, was nicht nur ein exaktes Setzen der Sämlinge verhindert, sondern auch in Abhängigkeit von der Art
der zu pflanzenden Sämlinge aus verschiedenen Gründen unerwünscht sein kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Pflanzwerkzeug der gattungsgemäßen Art zur Beseitigung der geschilderten Nachteile derart auszugestalten,
daß in einfacher Weise ein vertikal verlaufendes Pflanzloch im Erdreich gebildet werden kann und ein
exaktes Setzen der Sämlinge ermöglicht ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Eine vorteilhafte Weiterbildung
hiervon ist in Anspruch 2 angegeben.
Dem Pflanzwerkzeug gemäß der Erfindung liegt u. a. der Gedanke zugrunde, das mittels der geschlossenen
Klinge im Erdreich gebildete Pflanzloch nicht durch arbeitsaufwendiges Verschwenken des Rohres des
Pflanz Werkzeuges durchzuführen, sondern stattdessen den Fußhebel zum Verschwenken des angelenkten
Klingenschenkels in die Öffnungsstellung vorzusehen. Zu diesem Zweck ragt der Fußhebel mit seinem freien
Ende vom rohrseitig festen Klingenschenkel weg, so daß das Pflanzloch dann, wenn es durch Eindrücken der
geschlossenen Klinge in das Erdreich gegraben worden ist, in einfacher Weise dadurch erweitert werden kann,
daß das freie Ende des Fußhebels mit dem Fuß niedergedrückt wird. Es ist daher zum einfachen
Erweitern des Pflanzloches lediglich die Durchführung einer senkrecht nach unten erfolgenden Fußbewegung
erforderlich, was darüber hinaus mit großer Kraft erfolgen kann und eine einfach durcnruführende
Erweiterung des Pflanzloches gewährleistet. Selbstverständlich ist der Fußhebel hierbei von den beiden
Funktionen des Fußhebels des vorgenannten bekannten Pflanzwerkzeuges, nämlich des Eindrückers der Klinge
in das Erdreich und des Begrenzcns der Klingeneindringtiefe, befreit, da diese beiden Funktionen bei dem
erfindungsgemäßen Pflanzwerkzeug durch einen gesonderten, am rohrseitig festen Klingerschenkel festgelegten Winkelhebel übernommen werden.
Mit dem erfindungsgemäß ausgestalteten Pflanzwerkzeug ergibt sich aber auch der Vorteil, daß das im
Erdreich gebildete Pflanzloch, nachdem es durch Niederdrücken des Fußhebels und das sich hierdurch
ergebende Verschwenken des angelenkten Klingenschenkels erweitert worden ist, vertikal im Erdreich
verläuft, da bei diesem Vorgang des Pflanzlocherweitems
im Gegensatz zum bekannten Pflanzwerkzeug der rohrseitig feste Klingenschenkel in seiner vertikalen ■;
Lage verbleibt. Dadurch ist aber nicht nur das schon von
Anfang ^n erwünschte Wachstum der Sämlinge senkrecht nach oben in Richtung zum Sonnenlicht
gewährleistet, sondern auch ein exaktes Setz&; der Sämlinge ermöglicht in
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert Diese zeigt in
F i g. 1 das Pflanzwerkzeug in Seitenansicht;
F i g. 2 vergrößert das untere Ende des Pflanzwerkzeuges mit dem rohrseitig festen Klingenschenkel in
Vorderansicht und
F i g. 3 in weiter vergrößertem Maßstab eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die Klinkeneinrichtung.
Wie aus F i g. 1 ersichtlich, weist das dargestellte Pflanzwerkzeug zum Durchlaß von Sämlingen ein an
beiden Enden offenes Rohr 1 auf, das beispielsweise eine Länge von etwa 95 cm und einen. Durchmesser von etwa
5 cm besitzt Das obere Rohrende ist mit einem mittig ar jeordneten Trichter 2 und mit einem quer verlaufenden
Handgriff 3 versehen, während das untere _>o Rohrende eine Klinge 4 zum Graben des Pflanzloches
im Erdreich aufweist. Die Klinge 4 besteht aus zwei querschnittlich gekrümmten Klingenschenkel. 5 und 6,
deren Krümmungsradius im wesentlicheil dem Radius des Rohres 1 entspricht. Der obere Teil beider jo
Klemmschenkel 5, 6 weist eine halbzylindrische Form auf, an die anschließend die Klingenschenkel 5,6 ähnlich
einem Keil nach unten abgeschrägt sind, so daß die abgeschrägten Flächen bei geschlossenen Klingenschenkeln
5, 6 einander gegenüberliegen und eine r> Klinge 4 in Form eines gleichseitigen Keiles bilden.
Wie aus F i g. 1 und 2 ersichtlich, ist der eine Klingenschenkel 5 mit seinem oberen Ende am unteren
Ende des Rohres 1 befestigt, und zwar als hiervon konzentrisch wegragende Verlängerung. Von den
Kanten am oberen Ende dieses rohrseitig festen Klingenschenkels 5 ragen seitlich Vorsprünge 7 weg, an
denen Zapfen 8 zur gelenkigen Aufnahme des anderen Klingenschenkels 6 befestigt sind.
Als Betätigungseinrichtung für den angelenkten αί
Klingenschenkel 6 ist eines der klemmbügclähnlichen Enden eines Fußhebels 9 an die Außenfläche des oberen
Teils des angelenkten Klingenschenkels 6 angeschweißt, wobei die Schenkel 10 des Fußhebels 9 zwischen dem
rohrseitig festen Klingenschenkel 5 und seinen Vor- r>
<> Sprüngen 7 an den Zapfen 8 angelcnkt sind und der Fußhebel 9 mit seinem freien Ende vom rohrseitig
festen Klingenschenkel 5 wegragt. Darüber hinaus ist eine Feder 11 an ihrem einen Ende mit dem Fußhebel 9
und an ihrem anderen Ende mit einem am Rohr 1 v, befestigten Vorsprung 12 verbunden; diese Feder 11
sucht daher das freie Ende des Fußhebels 9 nach oben und daher auch den angelenkten Klingenschenkel 6
gegen den rohrseitig festen Klingenschenkel 5 in die Schließstellung gemäß F i g. 1 zu ziehen. Weiterhin ist w)
ein Winkeleisen 13 mit seinem einen Schenkel lösbar an der Außenfläche des rohrseitig festen Klingenschenkels
5 befestigt, während der andere Winkeleisenschenkel 14 vom lohrseitig festen Klingenschenkel 5 wegragt. In
dem am Klingenschenkel 5 befestigten Schenkel des μ Winkeleisens 13 sind im Abstand voneinander Löcher
vorgesehen, so daß das Winkeleisen 13 gegenüber diesem Klingenschenkel 5 vertikal verstellt werden
Das Pflanzwerkzeug ist außerdem mit einer Klinkeneinrichtung versehen, mittels welcher der angelenkte
Klingenschenkel 6 in seiner Öffnungsstellung arretiert und auch zur Rückkehr in die Schließstellung wieder
freigegeben werden kann. Wie aus F i g. 1 und insbes ndere aus Fig.3 ersichtlich, besteht diese
Klinkeneinrichtung aus einem Schwenkhaken 16, dessen eines Ende an einem seitlich am unteren Ende des
Rohres 1 befestigten Schraubenbolzen 15 angelenkt und der an seiner Unterseite mit einem Einschnitt 17 zur
Aufnahme eines am oberen Ende des angelenkten Klingenschenkels 6 befestigten Gegenstückes 18 versehen
ist Auf dem Schraubenbolzen 15 sitzt eine Schraubenfeder 19, deren eines Ende gegen den
rohrseitig festen Klingenschenkel 5 und deren anderes Ende gegen die obere Fläche des Schwenkhakens 16
drückt wodurch die Feder 19 das freie Ende des Schenkhakens 16 nach unten zu verschwenken sucht; in
dieser Stellung liegt der Schwenkhaken 16, wie aus Fig. 1 ersichtlich, dem Gegenstück 18 des angelenkten
Klingenschenkels 6 an, wenn die Klinge 4 geschlossen ist. Wenn der Fußhebel 9 nach unten gedrückt wird,
verschwenkt sich der angelenkte Klingenschenkel 6 in seine Öffnungsstellung, d. h. in bezug auf den rohrseitig
festen Klingenschenkel 5 in eine vertikale Stellung, in der die oberen Teile der Klingenschenkel 5, 6 einen
Zylinder bilden. Der in diese Stellung verschwenkte Klingenschenkel 6 wird durch das Gegenstück 18
verriegelt, das in den Schwenkhakeneinschnitt 17 eingreift und dort verbleibt, da die Schraubenfeder 19
den Schwenkhaken 16 nach unten drückt, auch wenn der Fußhebel 9 nicht mehr belastet ist. Um die Verriegelung
öffnen zu können, ist das untere Ende einer Auslösestange 20 mit einem im freien Ende des Schwenkhakens 16
vorgesehenen Loch verbunden, während das obere Ende der Auslösestange 20 zu einem Haken 21 gebogen
ist und bis nahe an den Handgriff 3 heranreicht. Wenn der Handgriff 3 erfaßt wird, kann die Auslösestange 20
durch mittels eines Fingers erfolgenden Ziehens an dem Haken 21 nach oben gezogen werden, so daß sich der
Schwenkhaken 16 nach oben verschwenkt und das Gegenstück 18 des angelenkten Klingenschenkels 6
außer Eingriff mit dem Schwenkhakeneinschnitt 17 kommt, worauf sich der Klingenschenkel 6 aufgrund der
von der Zugfeder 11 ausgeübten Federkraft dem rohrseitig festen Klingenschenkel 5 anlegt.
Zur Durchführung des Pflanzvorganges können die Sämlinge einschließlich ihrer Wachstumsgrundlage
oder eines Papierbehälters in einen Pflanzbehälter, beispielsweise einen Pflanzsack gesetzt werden, der von
der Schulter des Pflanzers herunterhängt. Durch Halten des Pflanzwerkzeuges am Handgriff 3 wird sodann die
Klinge 4 bei geschlossenen Klingenschenkeln 5,6 in die Erde gedruckt, wobei sich der angelenkte Klingenschenkel
6 in der Schließstellung gemäß Fig. 1 befindet und das Rohr 1 im wesentlichen vertikal gehalten wird. Das
Eindrücken der Klinge 4 in das Erdreich kann dadurch unterstützt werden, daß mit dem Fuß auf den
vorstehenden Schenkel 14 des Winkeleisens 13 gedrückt wird, der gleichzeitig die Eindringtiefe der Klingenschenkel
5, 6 in das Erdreich bestimmt, wobei diese Eindringtiefe dadurch verstellbar ist, daß die Befestigungslage
des Winkeleisens 13 gegenüber dem rohrseitig festen Klingenschenkel 5 verändert wird. Danach
wird das freie Ende des Fußhebels 9 mit dem Fuß niedergedrückt, so daß sich der angelenkte Klingenschenkel
6 verschwenkt, parallel zum Rohr 1 zu liegen
kommt und das Pflanzloch aufweitet, wobei er aufgrund des Schwenkhakens 16 in seiner Öffnungsstellung
arretiert bleibt. Der Pflanzer nimmt sodann aus dem Pflanzsack einen Sämling heraus und gibt diesen über
den Trichter 2 in das Rohr 1 ein, durch das und durch den Raum zwischen den Klingenschenkeln 5,6 hindurch der
Sämling in das Pflanzloch gleitet. Wenn die im Pflanzsack befindlichen Sämlinge aus ihrer Wachstumsgrundlage bzw. Züchtungskultur herausgezogen werden,
bleibt ein Wurzelballen übrig, der dadurch verkleinert werden kann, daß er durch ein scharfkanti-
ges dreieckiges Loch 22 in der Oberkante des Trichters 2 hindurchgezogen wird. Wenn der Sämling in das
Pflanzloch hineingefallen ist, wird das Pflanzwerkzeug hochgehoben und das Erdreich um den Sämling herum
festgestampft. Vor dem Einpflanzen des nächsten Sämlings wird der noch in seiner Öffnungsstellung
arretierte Klingenschenkel 6 dadurch zur selbsttätigen Rückkehr in seine Schließstellung freigegeben, daß die
Auslösestange 20 am Haken 21 nach oben gezogen wird, worauf die dann geschlossene Klinge 4 von neuem
in das Erdreich gedrückt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Pflanzwerkzeug für Sämlinge mit einem zum Durchlaß der Sämlinge in Richtung des Pflanzloches
dienenden Rohr, einem Sämlingseinlaß sowie Handgriff am oberen Rohrende, einer am unteren
Rohrende vorgesehenen, zum Graben des Pflanzloches dienenden Klinge in Form eines mit dem Rohr
fest verbundenen Klingenschenkels sowie eines ;o hieran bzw. am Rohr angelenkten Klingenschenkels
und mit einer Betätigungseinrichtung, mittels der die geschlossene Klinge nach ihrem Einführen in das
Erdreich zur Pflanzlocherweiterung durch Relativverschwenken ihrer beiden Klingenschenkel offen-
bar ist und die einen am angelenkten Klingenschenkel befestigten Fußhebel aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fußhebel (9) zum Verschwenken des angelenkten Klingenschenkels
(6) in die Öffnungsstellung mit seinem freien Ende vom rohrseitig festen Klingenschenkel (5) wegragt
und daß die Betätigungseinrichtung eine den angelenkten Klingenschenkel (6) in der Öffnungsstellung haltende sowie zur Rückkehr in die
Schließstellung freigebende Klinkeneinrichtung aufweist, die versehen ist mit einem am unteren
Rohrende endseitig angelenkten Schwenkhaken (16), der an seiner Unterseite einen Einschnitt (17)
zur Aufnahme eines am angelenkten Klingenschenkel (6) angeordneten Gegenstückes (18) aufweist,
einer um die Schwenkhakenachse angeordneten Schraubenfeder (19), die den Schwenkhaken (16)
zum Festhalten des angelenkten Klingenschenkels (6) in der Öffnungsstellung in Eingriff mit dessen
Gegenstück (18) zu drehen sucht, und einer Auslösestange (20), deren unteres Ende mit dem
Schwenkhaken (16) verbunden und deren oberes Ende zu einem Haken (21) gebogen ist, der am
oberen Rohrende nahe dem Handgriff (3) gehaltet t ist.
2. Pflanzwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zugfeder (H) an ihrem
einen Ende mit dem Fußhebel (9) sowie an ihrem anderen Ende mit dem Rohr (1) verbunden ist und
das freie Fußhebelende nach oben sowie den 4r> angelenkten Klingenschenkel (6) gegen den rohrseitig festen Klingenschenkel (5) zu drücken sucht.
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