DE2208451A1 - Verfahren zum Zuchten von Sauerteig bakterien - Google Patents
Verfahren zum Zuchten von Sauerteig bakterienInfo
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Description
eingegangen
ρ 22 08
Verfahren zum Züchten von Sauerteigbakterien
Die Erfindung bezieht sich auf Bakterien und deren Kulturen, die sich insbesondere zur Herstellung von französischem Sauerteigbrot
eignen. Dabei handelt es sich um bisher unbekannte Bakterienarten, die erstmalig isoliert worden sind. In den
beschriebenen Versuchen, in denen Ausführungsbeispiele erläutert sind, sind die Mengenanteile, wenn nichts anderes gesagt
ist, in Gewichtsprozenten angegeben.
Französisches Sauerteigbrot ist eine spezielle Brotart, die durch ihre einzigartigen Qualitäten, einschliesslich Knusperigkeit
und dem ansprechenden sauren Geschmack, bevorzugt wird. Dieses Brot wird zur Zeit lediglich im Gebiet der Bucht
von San Francisco hergestellt und wird von hier ausgeführt.
Wie für jeden Sauerteig wird zunächst ein Ausgangs- oder Mutterschwamm
hergestellt, der nicht nur die Quelle der Gärungsund Säuerungskräfte ist, sondern auch die Grundsubstanz zum
immerwährenden Fortführen des Verfahrens liefert. In der Praxis wird der Schwamm durchschnittlich alle 8 Stunden, oder
mindestens bis 3-mal am Tage, 7 Tage in der Woche wieder aufgebaut.
Das Verfahren wurde in dieser Weise seit 100 Jahren ausgeführt und der Ursprung des Ausgangeschwammes ist unbekannt.
Der genannte Schwamm wird aus einem bereits fertigen Schwamm, Wasser und einem sehr hochprozentigen Klebermehl (beispielsweise
einem Mehl, das etwa 14 % Eiweiss enthält) hergestellt. Diese Bestandteile werden üblicherweise in den folgenden Mengenanteilen
verwendet:
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50-100 Teile des bereits vorhandenen Schwämmes,
100 Teile Mehl (stark kleberhaltig), 45-52 Teile Wasser.
Nach dem Mischen wird der Schwamm (entwickelt) 7-8 Stunden bei etwa 25° bis 27° C gehalten. Dann ist er für die Herstellung
des Teiges fertig. Der pH-Wert des Schwammes, wenn er hergestellt wird, liegt bei 4,4 - 4,5, während der End-pH-Wert
5,8 - 3,9 beträgt.
Ein wesentliches Merkmal bei der Herstellung dieses französischen Sauerteigbrotes ist der mikrobiologische Paktor. Es
war allgemein bekannt, dass eine mikrobiologische Wirkung vorhanden und für die Gärung und die Säuerung verantwortlich
ist. Die Natur dieses Organismus oder dieser Organismen war jedoch unbekannt. Es wurde nun gefunden, dass zwei verschiedene
Organismen wirksam sind, die beide isoliert werden konnten.
Einer der Organismen ist eine Hefe, die für die Gärung verantwortlich
ist. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Hefe die unvollkommene (nicht sporenbildende) Form von Saccharomyces
exiguus, nämlich Torulopsis holmii ist.
Aufgabe der Erfindung ist, den anderen Mikroorganismus zu finden, der einen wesentlichen Bestandteil bei der Herstellung
des Sauerteigbrotes bildet und ein Verfahren zum Züchten dieses Mikroorganismus zu schaffen.
Der Mikroorganismus wurde gefunden und hat sich als Bakterienart erwiesen,die nahe verwandt ist mit dem Lactobacillus oder
zu dieser Gruppe gehört. Dieser Mikroorganismus war bisher nicht bekannt. Er ist für die Säuerung z.B. des Brotteiges
verantwortlich und es wurde hierfür der Name Lactobacillus sanfranclsco vorgeschlagen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Züchten dieser Bakterienart Lactobacillus sanfrancisco, das dadurch gekenn-
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zeichnet ist, dass ein Nährmedium, das Maltose enthält, mit
lebensfähigen Zellen der Bakterienart geimpft und deren Wachstum und Wucherung durch Brüten gefördert wird.
Kulturen dieser Bakterienart eignen sich unter anderem für flüssige Stammsysteme zur Herstellung von französischem Sauerteigbrot.
Proben von Ausgangeschwämmen für Sauerteig wurden von verschiedenen
Bäckereien im Gebiet der Bucht von San Francisco erhalten und daraus in Reinkultur die vorher nicht isoliert und
nicht beschriebenen Sauerteigbakterien gewonnen, für die, wie bereits erwähnt, der Name Lactobacillus sanfrancisco gewählt
wurde.
Die Arbeiten, um diesen Organismus zu isolieren und zu züchten waren schwierig und zunächst erfolglos, da der Organismus besondere
Nährstoffbedürfnisse hat und nicht auf irgendeinem der
herkömmlichen Medien wächst, einschliesslich solcher die besonders für Milchsäurebakterien in Mehl- und Teigarten zutreffen.
Die Nährstoffbedürfnisse der Bakterienart werden näher im Folgenden beschrieben.
Es wurde gefunden, dass die Bakterienart in den voll entwickelten Schwämmen vorhanden ist, und zwar in Mengen von etwa
1 χ 10·^ pro Gramm, was etwa dem JO - 100-fachen der Sauerteig-Hefe
ze Ilen entspricht. Auch beim Untersuchen der Schwämme von den verschiedenen Quellen wurden fünf verschiedene Produkte
des L.sanfrancisco isoliert, die hierin als B, C, L, P und T
bezeichnet sind. Im allgemeinen unterscheiden sich diese Stämme nur sehr wenig voneinander. Die Stämme P und L sind
einander ganz besonders ähnlich und können als identisch betrachtet werden.
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Kulturen mehrerer für den erfindungsgemässen Zweck geeigneter Stämme des Lactobacillus sanfranoisco wurden in der Kultur-Kollektion
des US-Department of Agriculture, Northern Research Laboratory, Preoria, Illinois 6l604 gelagert, woher
Proben dieser Stämme erhalten werden können.
Nachdem der Organismus identifiziert und seine Nährstofferfordernisse
und andere Bedingungen für sein Wachstum erforscht waren, wurden auch die Mittel gefunden, wonach die
Fachwelt den Organismus aus entsprechenden Quellen, wie Sauerteigschwämme und Sauerteigarten selbst isolieren kann.
Im Folgenden werden die Verfahren zum Züchten der Bakterienstämme beschrieben. Die STB-Nährbrühen sind das Medium, das
erfindungsgemäss zum Züchten des Organismus verwendet wurde. Seine Zusammensetzung ist folgende:
Sauerteigbakterien (STB) Nährbrühe*
%
Maltose 2
handelsüblicher Hefeextrakt 0,5
Frischhefe-Extraktstoffe (FHE)** 0,5 - 1,5
Sorbitanpolyoxyäthylenmonooleat (Wz.Tween 80) 0,0^
Caseinhydrolysat (Trypticase) 0,6
Wasser aufgefüllt auf 100.
* Die Nährbrühe mit den genannten Bestandteilen wird zur Bildung
flüssiger Kulturen verwendet. Um die Kulturen auf einem festen Medium, z.B. Platten oder schräg im Reagenzglas angelegten
Kulturen durchzuführen, wird der Nährbrühe eine geringe Menge (2 %) Agar zugegeben. Ein solches Medium wird im Folgenden
als STB-Agar bezeichnet. Rutinemässig wurden die Kulturen auf STB-Nährbrühe oder STB-Agar bei ^O - Jl0 C 1 bis 2 Tage
lang gebrütet, und zwar in einer COp-haltigen Atmosphäre.
Dabei wurde so verfahren, dass der Raum oberhalb der Nährbrühe Kulturen mit COo gespült wurde. Bei den Agar-Kulturen wurden
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Die Platten oder Schräganlagen in einen Behälter gegeben, in dem die Luft durch ein CÜ^-Luft Gemisch ersetzt war, das etwa
25 - 95 Vol.-Ji CO2 enthielt.
** Die Frischhefe-Extraktstoffe wurden so hergestellt·, dass
eine 20 #-ige Suspension handelsüblicher gepresster Bäckerei
hefe in destilliertem Wasser j50 Minuten bei 1,05 kg/cm im
Autoklaven behandelt wurde. Die Suspension wurde über Nacht bei 1,11 - 1,67° C stehengelassen, um sich abzusetzen, anschliessend
wurde dekantiert und die oben schwimmenden Stoffe wurden durch Zentrifugieren weiter geklärt. Der auf diese
Weise hergestellte Extrakt enthielt 1,5 % Peststoffe. Wenn er nicht innerhalb einiger Tage verwendet werden sollte, wurde
er sofort eingefroren oder gefriergetrocknet. Die PHE-Zubereitungen
wurden in einem Mengenanteil verwendet, um 0,5 1,5 % der trockenen PHE-Peststoffe zu liefern.
Es wurden folgende allgemeine Eingenschaften des L.sanfrancisco
beobachtet. Im Stadium des frühen Wachstums, entweder im Schwamm oder in der reinen Kultur und bevor die gesamte Azidität
entwickelt 1st, erscheint der Mikroorganismus in Form von kurzen bis mittleren, dünnen Stäben oder sehr kurzen Ketten
mit nur sehr geringer Neigung, gekrümmte oder fadenartige Formen anzunehmen. Unter schlechten Nährbedingungen jedoch,
oder in älteren Kulturen, nehmen die Bakterien verwickelte oder fadenartige Formen, manchmal von immenser Länge an.
Manchmal bilden sie gequollene oder ausgebeulte vielgestaltige Formen. Auf Platten-Agarkultüren, wenn sie kräftig sind,
wachsen die Bakterien als glatte, runde, durchsichtige Kolonien mit einem Durchmesser von etwa 1 mm oder weniger.
Der Bakterienstamm ist in den Anfangsstadien des Wachstums gram-positiv, ohne Eigenbewegung und katalasenegativ, wie
das Fehlen von Gasbildung zeigt, wenn eine 10 #-ige HpOpsung auf die Kolonien einer ausgebreiteten Agarplatte gegossen
wird.
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In Schwämmen und im Teig sind etwa 70 - 80 % der gesamten durch den Organismus erzeugten organischen Azidität Milchsäure,
der Rest Essigsäure. In reinen Nährbrühe-KuItüren ist das Verhältnis
von Milch- zu Essigsäure variabel und hängt von der Atmosphäre ab, der die Kultur ausgesetzt wird. Wegen der Bildung
von Essigsäure wird angenommen, dass die Bakterien eine heterofermentative Art des Lactobacillus sind. Es kann angenommen
werden, dass die Bildung von Essigsäure nicht nur für das einzigartige Aroma des französischen Sauerteigbrotes verantwortlich
ist, sondern auch den Ausgangs-Sauerteig vor Verunreinigungen schützt, da Essigsäure viele Mikroorganismen
tötet.
In reinen Kulturen wird von allen Stämmen Gas (COp) erzeugt. Das Wachstum wird durch Sorbinsäure gehemmt, nicht aber durch
Actidlone, ein durch Streptomyces griseus gebildetes Antibiotikum.
Der Organismus ist mesophil, d.h. wächst bei mittlerer Temperatur und zeigt keine ungewöhnliche Wärme- oder Salztoleranz.
Hitzebeständigkeit und Salztoleranz wurden wie folgt ermittelt: 12- und 24-Stunden STB-BrUhekultüren von drei verschiedenen
Stämmen (B, L und T) wurden 15 Minuten lang in ein Bad von 60° C getaucht, wobei eine Auftauchzeit von 3-4 Minuten eingeschlossen
war. Die Zählung der 12-Stunden-Kulturen schwankte
von 19 - 34 χ 10' Zellen pro ml, vährend die 24-Stunden-Kulturen
I50 - I60 χ 10' pro ml. ergaben. Es wurden in keinem Fall
bei grösster Verdünnung ( 1 χ 10 ) lebensfähige Überlebende
gefunden, was drauf hinweist, dass diese Bakterien keine ungewöhnliche Wärmebeständigkeit aufweisen.
Vier Stämme (B, L, T und C) wurden auf Wachstum in einer STB-Nährbrühe
untersucht, die 4 % oder 6,5 % NaCl enthielt. Auch
nach 6-tägiger Inkubationszeit wurde keine Trübung festgestellt, was darauf schliessen lässt, dass keine ungewöhnliche
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Salztoleranz vorliegt. Salz fördert das Wachstum in wässrigen Mehlsuspensionen aber nur bei einer Konzentration von etwa 0,5 ^
Ein besonders unterscheidendes Merkmal der Bakterienart L. sanfrancisco ist, dass sie für ein schnelles und starkes
Wachstum Maltose benötigt. Andere Zuckerarten, wie Xylose,
Arabinose, Galactose, Lactose, Sucrose, Raffinose und Rhamnose
werden nicht verwendet. Einige Isolierungsprodukte der Bakterienart kann an Glucose gewöhnt werden, aber nur nach einer
langen Anlaufperiode.
Die Vorliebe des Organismus für Maltose wird durch das folgende Beispiel veranschaulicht.
Proben von STB-Agar wurden wie oben beschrieben hergestellt und
andere modifiziert, indem die Maltose durch die gleiche Menge (2 %) anderer Zuckerarten ersetzt wurde. Diese Proben wurden
mit verschiedenen Stämmen der Bakterien angelegt, 2 Tage lang bei 31° C gehalten und auf Wachstum untersucht. Die Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Tabelle I
Wachstum auf Kohlehydraten geprüft
Wachstum auf Kohlehydraten geprüft
Stamm Xylose Arabi- Glucose Galac- Sucrose Mal- Rham- Raffinose
tose tose nose nose
B- _
P NT - - L-- __ T-NT __
*Wachstum festgestellt + kein Wachstum
+ | — | — |
+ | NT | NT |
+ | NT | NT |
Um die Wirkung verschiedener Maltosespiegel auf das Wachstum
und die Säurebildung zu untersuchen, wurden zwei Stämme der Bakterien·bei 31° C auf einer STB-Nährbrühe gezüchtet, wobei
die Maltosemenge variiert wurde. Das Wachstum wurde durch das Zeilvolumen und die Trübung geschätzt, die Säurebildung durch
pH-Wertmessung bestimmt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Wirkung des Maltosespiegels auf das Wachstum und den pH-Wertabfalls
in Nährbrühekultüren (1,5 % PHE in STB Nährboden)
Maltose | Stamm | L 24 Stunden | TrU-* | Stamm | C 41 Stunden | TrU-* | 0,09 |
Spiegel | pH- | Zellvolumen | bung | pH- | Zellvolumen | (ral/10ml Kultur) bung | 0,15 |
% | Wert | (ml/10ml Kultur) | 0,08 | Wert | 0,01 | 0,30 | |
0,10 | 4,50 | 0,02 | 0,23 | 5,07 | 0,02 | 0,35 | |
0,25 | 4,45 | 0,03 | 0,47 | 4,80 | 0,04 | 0,39 | |
0,50 | 4,40 | 0,07 | 0,63 | 4,48 | 0,06 | 0,39 | |
1,00 | 4,15 | 0,11 | 0,60 | 4,17 | 0,08 | ||
1,50 | 5,15 | 0,11 | 0,62 | 4,10 | 0,07 | ||
2,00 | 4,15 | 0,10 | 4,10 | ||||
Optische Dichte gemessen bei 525 /U im Bausch und Lomb Spektronik
10 nach einer ersten Verdünnung der Kultur mit destilliertem Wasser 1 : 5. Die Trübungszahlen sind korrigiert für die
Trübung in nicht geimpfter STB-Nährbrühe als eine Punktion des pH-Wertes.
Aufgrund der obigen Daten wurde ein Kulturmedium verwendet, das Maltose enthielt. Im allgemeinen wurde dieser Zucker in einer
Konzentration von mindestens 0,5 % vorzugsweise 2 % zugegeben.
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Die Maltose kann als solche oder mit irgendeinem Kohlehydrat, das Maltose enthält, zugesetzt werden. So eignen sich beispielsweise
Getreidesirup oder Getreidesirup-Peststoffe, Malzextrakt und andere Maltose enthaltende Substanzen, hergestellt
durch enzymatische oder chemische Hydrate von Reis-, Weizen-,
Kartoffel-, Gersten-, Haferstärke oder dergleichen.
Ein anderes Merkmal von L. sanfrancisco besteht darin, dass
bestimmte Hefe-Extraktstoffe erforderlich sind, um ein gutes Wachstum zu erzielen. Es wurde gefunden, dass die entsprechenden
Hefe-Extraktstoffe so wirksam sind, wie es mit handelsüblichen Hefe-Extrakten und Autolysa^ten, mit Caseinhydrolysaten
oder Vitamin B^ nicht erreicht werden kann. Die
erfindungsgemäss verwendeten Substanzen werden im allgemeinen als Frischhefe-Extraktstoffe (FHE) bezeichnet, um sie vom
herkömmlichen Produkt zu unterscheiden. Sie können auf verschiedenen Wegen hergestellt werden, wie noch näher erläutert
wird.
Bäckerhefe wird in Wasser suspendiert und die erhaltene Sus-
pension unter einem Dampfdruck von etwa 0,70 - 1,75 kg/cm
in einem Autoklaven erwärmt. Nach dem Abkühlen der Suspension wird die obenschwimmende Masse durch Dekantieren, Zentrifugieren oder Filtrieren abgetrennt. Die so gewonnenen Frischhefe-Extraktstoffe (FHE) werden sofort oder innerhalb weniger Tage verwendet. Wenn sie über eine längere Zeltspanne aufbewahrt werden sollen, werden sie gefroren oder gefriergetrocknet. Die FHE werden im Kulturmedium in einer Menge verwendet, um mindestens 0,5 Jf, vorzugsweise etwa. 1,5 Jf der
trockenen Frischhefe-Extraktfeststoffe zu liefern.
Ein anderes Verfahren zur Herstellung der Frischhefe-Extraktstoffe ist die Autolyse von Bäckerhefe, wobei eine 1 : 1 Sus
pension H«f· in destilliertem Wasser, unter Toluol (um Luft
ausatuechlitssen), 3 Ta*;· lang bei 50-55° C gehalten wird, an-
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schliessend bis zum Sieden erwärmt und durch Zentrifugieren
oder Filtrieren geklärt wird, um die klare Flüssigkeit abzusondern.
Es wurde gefunden, dass ohne FHE das Wachstum von L. sanfrancisco
sehr langsam vor sich geht, und beispielsweise 4-6 Tage erforderlich sind, um gerade ein leichtes Wachstum zu
erzielen.
Wie bereits erwähnt, können handelsübliche Hefe-Extrakte und Caseinhydrolysate die Frischhefe-Extraktstoffe nicht ersetzen.
Aber es ist möglich, in der Kultur einen der Stoffe oder beide zusammen mit FHE zu verwenden, um eine zusätzliche Wachstumsfördernde Wirkung zu erzielen. Von den beiden sind Caseinhydrolysate die besseren Stimulatoren.
Diese Beobachtungen zeigen, dass die erfindungsgemässen Kulturmedien Frischhefe-Extraktstoffe als wichtige Komponente
enthalten und vorzugsweise auch herkömmlichen Hefe-Extrakt in einer Menge von etwa 0,3 % und Caseinhydrolysat in einer Menge von etwa 0,2 - 1 Ji aufweisen. Die Verwendung von Caseinhydrolysat 1st besonders erwünscht. Das Kulturmedium kann
auch andere übliche Anregungsstoffe enthalten, wie beispielsweise Biotin, Vitamine der B-Gruppe, Soyabohnen-Hydrolysat,
Qetreldeeinwelchllquor, lösliche Stoffe der Brennerei, oder
andere Quellen für organische, stickstoffhaltige Nährstoffe.
Ub die Wirkung der verschiedenen FHE-Spiegel auf das Wachstum
zu untersuchen» wurden zwei Bakterienstamme bei 31° C auf
einem STB-Nährboden gezüchtet, in dem die Menge der FHE variiert wurde. Die Wachstuasrate wurde durch Messen des ZeIlvolunena der Kulturen geschätzt. Die Ergebnisse sind in der
folgenden Tabelle angegeben.
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Tabelle III
Wirkung des FHE-Spiegels auf das Wachstum in Nährbrühekulturen
Wirkung des FHE-Spiegels auf das Wachstum in Nährbrühekulturen
FHE Zellvolumen (ml/10 ml Kultur)
* Stamm - B Stamm - L
24 Stunden 24 Stunden
0,25 0,03 0,04
0,50 0,04 0,08
1,00 0,07 0,12
1,25 0,10 0,13
1,50 O,1J 0,18
Die Untersuchungen haben ergeben, dass ungesättigte Fettsäure
für das Wachstum von L. sanfrancisco erforderlich ist. Dieser Nährstoff kann dem Kulturmedium in Form eines Derivates
einer ungesättigten Fettsäure (beispielsweise Olein-, Linol-, Linolen-, Rizinusölsäure oder dergleichen) zugegeben
werden. Es soll in Wasser löslich oder zumindest damit emulgierbar
aän. So können Natrium- oder Kaliumsalze oder ungesättigte Fettsäuren oder Substanzen, die solche enthalten
verwendet werden. Beispiele hierfür sind Natrium- oder Kaliumseifen hergestellt aus Olivenöl, Baumwollsamenöl. Leinöl,
Soyaöl, Safloröl, Getreideöl oder anderen Fetten oder ölen,
die ungesättigte Glyceride enthalten. Andere brauchbare Derivate sind Teilester ungesättigter Fettsäuren und Zucker oder
mehrwertige Alkohole, z.B. Sucrosemonooleat, Sucrosedioleat, Glycerinmonooleat, Mannitolmonooleat und dergleichen. Besonders
bevorzugte Ester mehrwertiger Alkohole sind ungesättigte Fettsäureester des Sorbitan, wie Sorbitanmonooleat, Kondensationsprodukte
von A'thylenoxyd mit Sorbitanfettsaureester, wie
Sorbitanpolyoxyäthylenmonooleat; und Kondensat!onsprodukte des
Äthylenoxids mit ungesättigten Fettsäuren, wie Polyoxyäthylenmonooleat. Andere Derivate, die verwendet werden können, sind
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Leeithine, die ungesättigte Fettsäureanteile, wie Oleinsäure,
enthalten. Im allgemeinen wird nur eine geringe Menge des ungesättigten Pettsäurederivates benötigt, beispielsweise etwa
0,01 - 0,1 %.
Um die verschiedenen Sorbitanpolyoxyäthylenoleat (SPO)-Spiegel
auf das Wachstum zu untersuchen, wurde der Bakterienstamm B auf STB-Agar gezüchtet, in dem die Menge des SPO variiert wurde.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Tabelle | IV |
Konzentration von Sorbi- | Koloniegrösse nach |
tanpolyoxyäthylenoleat | 2 Tagen bei 31° C |
0 | keine |
0,0075 | sehr klein (nicht zählbar) |
0,02 | mittel |
0,035 | gross |
0,05 | gross |
Die Bakterien sind gegen Sauerstoff unempfindlich. Sie können daher unter unaeroben oder aeroben Bedingungen gezüchtet werden.
Die Anwesenheit von Kohlendioxid ist im allgemeinen vorteilhaft und kann das Wachstum sogar fördern. Demzufllge wird
bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens in einer Atmosphäre gearbeitet, die dieses Gas enthält.
Dabei kann die Luft aus dem oberen Raum des Kulturbehälters ganz oder teilweise mit COp weggespült werden. Ein unbedingter
Ausschluss von Luft ist nicht nötig und die Atmosphäre oberhalb des Kulturnährbodens kann beispielsweise etwa 25 Vol.-#
CO2 enthalten, wobei der Rest Luft ist. Andererseits
kann die Kultur mit CO2 oder C02-Luft-Gemischen, die 25 - 95
.-# CO2 enthalten, besprüht werden.
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Wie bereits erwähnt wurde, sind die Bakterien mesophil. Sie
wachsen am besten bei einer massigen Temperatur von etwa 25 - 35° C, obwohl sie auch in einem Bereich von etwa-15 - 4O0C
gedeihen. Kein Wachstum wurde bei 45° C beobachtet.
Um die Wirkung der Temperatur zu untersuchen, wurde der Stamm L auf STB-Agar oder -Brühe bei verschiedenen Temperaturen gezüchtet.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Tabelle V
Wirkung der Temperatur auf das Wachstum *
Wirkung der Temperatur auf das Wachstum *
Temperatur | 1 | Wachstum | auf | SDB-Agar ** |
0C | Tage | |||
+2 | 2 | 3 | ||
13 | +3 | + | +1 | |
24 | - | +3 | +4 | |
31 | +4 | +4 | ||
37 | +1 | +2 | ||
* Die Angaben betreffen den Bakterienstamm L. Ähnliche Ergebnisse wurden mit den Stämmen B und T erhalten, mit der möglichen
Ausnahme eines etwas längeren Wachstums bei 13° C.
Erklärungen der Symbole:
= kein Wachstum
- = sehr schwaches Wachstum
+1 = sehr geringes Wachstum
+2 = geringes Wachstum
+3 = mittleres Wachstum
+4 = starkes Wachstum
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Wirkung auf das Wachstum
Tempe | 1 | Wachstum in | ml Kultur) | 3 | einer ί | 07 | 3TB-Nährbrühe (0, | 2 | 5 | 2 | ? | % | PHE) |
ratur | O | Zellvolumen | Tage | 0,04 | 14 | 2 | 4,5 | 4, | |||||
0 | O, | (ml/10 | 0,15 | 1 | pH-Wert | 3,9 | 3, | ||||||
UC | O | ,03 | 0 | Tage | 5,2 | 5, | |||||||
2 | ,14 | 6 | 1 | 6 | |||||||||
13 | 0 | O1 | 5, | 2 | 5,9 | ||||||||
31 | 09 0 | 0, | 4, | 8 | 3,7 | ||||||||
^5 | 0 | 0 | 5, | 2 | 5,3 | ||||||||
Die Angaben betreffen den Bakterienstamm L. Ähnliche Ergebnisse wurden mit den Bakterienstämmen B und T erhalten, mit der
möglichen Ausnahme eines etwas langsameren Wachstums bei 13° C.
Bei der Untersuchung der Wirkung des pH-Wertes wurde gefunden, dass L. sanfranclsco am besten in einer deutlich sauren Umgebung
wächst, d.h. bei einem pH Wert unter 6. In dieser Hinsicht ist der Mikroorganismus ein scharfer Gegensatz zu bekannten Arten
der Lactobacilli.
Da der Mikroorganismus Säure erzeugt, wird das Medium auch dann sauer, wenn dies vorher nicht der Fall war. Es wird aber
eine bessere Wachstumsrate erzielt, wenn das Medium angesäuert wird, sobald das Züchten beginnt. Daher wird bei einer bevorzugten
Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens das
Medium beim Anlegen der Kultur auf einen pH-Wert von etwa 5-6 eingestellt. Zu diesem Zweck kann Milchsäure, Essigsäure, Salzsäure
oder eine andere nicht toxische Säure verwendet werden. Im allgemeinen werden Salzsäure und Essigsäure bevorzugt.
Um die verschiedenen Ausgangs-pH-Werte zu untersuchen, wurden
Proben von STB-Nährbrühe (0,5 % PHE) mit HCl auf verschiedene
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pH-Werte eingestellt und verschiedene Bakterienstämme bei 3I (
gezüchtet. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Tabelle VII
Wirkung des Anfangs-pH-Wertes auf das Wachstum *
Wirkung des Anfangs-pH-Wertes auf das Wachstum *
Anfangs- | Bakte ri ens t amm | T | 4,2 | Bakterienstamm | 0,10 | L | 4,1 |
pH-Wert | Ze11volumen (ml/10ml Kultur) 24 Std. 48 Std. |
pH-Wert 24 48 Std. Std. |
Ze11volumen 24 44 Std. Std. |
||||
6,5 | 0,01 0,04 | 5,6 | 3,8 | 0,00 | 0,12 | pH-Wert 24 44 Std. Std. |
3,8 |
(nicht el | ngestellt) | 3,8 | 0,13 | 5,9 | 3,8 | ||
6,0 | 0,02 0,05 | 4,3 | 3,7 | 0,07 | 0,17 | 2,7 | |
5,5 | 0,03 0,08 | 4,1 | 0,15 | 4,3 | |||
5,0 | 0,07 0,19 | 4,1 | 0,19 | 4,2 | |||
4,1 | |||||||
Anfangseinstellung des pH-Wertes der STB-Nährbrühe (0,5 %
FHE) mit HCl.
Ähnliche Ergebnisse wurden mit den Bakterienstämmen B und C
erhalten.
Wie bereits oben erwähnt ist, bilden die Bakterien sowohl Milchsäure als auch Essigsäure, und zwar die erstgenannte in
grösseren Mengen. Diese Eigenschaft des L. sanfrancisco wird im folgenden Beispiel verdeutlicht.
Der Bakterienstamm B wurde auf STO-Nährbrühe (1,5 % FHE) 2 Tage
bei 31 C gezüchtet. Anschliessend wurde auf die Menge und
die Art der gebildeten Säure analysiert. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
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Bildung von Milchsäure und Essigsäure in einer STB-Nährbrühe
Gesamtazidität, yU-Mol/ml 67,8
Milchsäure, % der Gesarntsäure 75 Essigsäure, % der Gesamtsäure 25
Korrigiert für Milchsäure und Essigsäure in nicht geimpftem Medium.
Wenn die oben beschriebenen Faktoren in Betracht gezogen werden, ergibt sich beispielsweise folgende Zusammensetzung des erfindungsgemässen
Kulturmediums:
Maltose (oder ein anderes Kohle- mindestens 0,5 % vorhydrat,
das Maltose ent- zugsweise etwa 2 % hält) (Maltose)
ungesättigtes Fettsäurederivat etwa 0,01-0,17 % vorzugsweise
etwa 0,03 %
Frischhefe-Extraktstoffe
Caseinhydrolysat (wahlweise) Herkömmlicher Hefeextrakt (wahlweise)
mit Wasser aufgefüllt auf pH-Wert auf etwa 5-6 eingestellt.
Vor der Verwendung wird das Medium im Autoklaven bei 1,05 kg/cm
15 Minuten lang sterilisiert.
Bei verschiedenen erfindungsgemässen Anwendungsarten können die
Kulturen von L. sanfrancisco direkt verwendet werden. So kann beispielsweise beim Ansetzen einer neuen Kultur ein Teil einer
früheren Kultur als Impfstoff verwendet werden. In den meisten Fällen wird aber bevorzugt, die Bakterienzellen aus der Kultur
zu sammeln und diese in isolierter Form einzusetzen.
209838/0714
mindestens | 0,5 | % | vor- |
zugsweise | etwa | 1, | 5 % |
etwa 0,2 - | 1 % | ||
0 - 1 % | |||
100 % |
Das Sammeln erfolgt gewöhnlich durch Zentrifugieren der Nährbrühe,
um die Zellen abzutrennen. Das dabei erhaltene Zellkonzentrat wird dann vorzugsweise gewaschen, um die Nährstoffe
und StoffWechselprodukte zu entfernen. Zum Waschen wurde
meistens eine verdünnte wässrige NaCl-Lösung verwendet.
Wenn das Zellkonzentrat nicht bald nach seiner Herstellung verwendet
wird, kann es durch Einfrieren konserviert werden. Um beste Ergebnisse zu erzielen, wird dem Konzentrat vor dem Einfrieren
ein stabilisierender Träger zugegeben. Als solcher eignet sich beispielsweise Glycerin, Dimethylsulfoxid, Magermilch,
Micheiweisshydrolysate, Sucrose, Getreidesirup und dergleichen. Teil des gesamten Trägers ist vorzugsweise frisches
Medium, d.h. STB-Nährbrühe oder ein anderes flüssiges Nährmedium wie es Herin bereits als geeignet für die Kultur
von Lt sanfranclsco genannt wurde. In typischen Fällen werden
100 Teile des Zellkonzentrats mit 100 - 200 Teilen eines stabilisierenden chemischen Lösemittels, das etwa jj - j50 % Glycerin
und Rest flüssiges Nährmedium z.B. STB-Nährbrühe, enthält, zugegeben. Um Verunreinigungen des Zellkonzentrats zu
vermeiden, wird das zugefügte Trägermaterial vor der Zugabe sterilisiert. Das mit dem Träger versetzte Zellkonzentrat wird
vorzugsweise durch Entspannen eingefroren, beispielsweise durch Verwendung eines unterkühlten Kühlmittels, wie flüssigem
Stickstoff, und wird bei einer Temperatur unter 0° C aufbewahrt, wobei es seine Lebensfähigkeit über lange Zeiträume beibehält.
Typische Verfahren zum Sammeln und Konservieren der Bakterienpr¶te sind in den folgenden AusfUhrungsbeispielen erläutert.
L. aanfranci3co wurde wie oben beschrieben auf einer Nährbrühe
gezüchtet und die Zellen durch Zentrifugleren der Nährbrühe gesammelt, wobei vorzugsweise eine gekühlte Zentrifuge verwendet wurde. Der Zentrifugenkuchen wurde dann mit gekühlter
1 £-lger Salzlösung gewaschen, um Nährstoffe, Stoffwachselpro-
209838/07U
dukte und dergleichen zu entfernen. Die gewaschenen Zellen konnten dann als Bakterienimpfstoff für flüssige Ausgangspräparate
verwendet werden.
Wenn die Zellen nicht bald nach ihrer Herstellung benötigt werden, können sie konserviert werden. Dabei werden die gewaschenen
Zellen (100 Teile) in 200 Teilen eines stabilisierenden Trägers (ein Gemisch aus 60 Teilen Glycerin und 140 Teilen steriler
STB-Nährbrühe) suspendiert. Die Suspension wird durch
Entspannen eingefroren, wobei flüssiger N2 oder trockene Eis-Aceton-Brühe
verwendet werden können. Die Kultur wird dann im eingefrorenen Zustand (bei etwa -28° C oder darunter) aufbewahrt,
wobei ihre Lebensfähigkeit mindestens zwei Monate lang erhalten bleibt. Wenn das Produkt verwendet werden soll, wird
es rasch auf etwa 21 - 27° C aufgetaut und sofort verbraucht.
Die erfindungsgemässen Kulturen, isolierten Bakterienzellen,
Zellkonzentrate oder dergleichen eignen sich für verschiedene Anwendungen, so beispielsweise zum Umwandeln von Maltose in
Milch- und Essigsäure. Besonders bevorzugt werden die Bakterienpräparate zur Herstellung flüssiger Stammprodukte für
französisches Sauerteigbrot verwendet.
Der Lactobacillus sanfrancisco kann aus einem Sauerteig-Ausganges chwamm oder einem daraus hergestellten Brotteig isoliert
werden.
Sine geringe Menge dieses Grundstoffes, beispielsweise 1 g,
wurde alt sterilem Wasser oder sterilem wässrigen Pepton (1 Jf) innig gemischt. Sin Teil der erhaltenen Suspension wurde weggenommen und mit einer zusätzlichen Menge sterilem Wasser oder
Peptonlösung gemischt. Dieser Verdünnungsvorgang wurde mehrere Male wiederholt, bis der Ausgangsstoff etwa 1 : 10 verdünnt
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1/10 - 1 ml der verdünnten Flüssigkeit wurde dann zum Impfen
einer Plattenkultur STB-Agar (wie oben beschrieben) verwendet und die Plattenkultur 1-2 Tage bei 31° C gebrütet. Die gewünschten
Bakterien erschienen als zahlreiche durchsichtige, kugelige, farblose Kolonien mit einem Durchmesser von etwa 1 mm
oder kleiner. Wenn etwas von der Sauerteighefe (eine Komponente des ursprünglichen Ausgangsstoffes) aus der Plattenkultur
auswächst, kann diese von den Bakterien leicht in der folgenden Weise unterschieden werden: Die Sauerteig-Hefekolonien
sind in geringer Zahl vorhanden, nämlich etwa 1/50 - 1/100 der Zahl der Bakterienkolonien. Sie weisen einen viel grösseren
Durchmesser auf (etwa 5 nun oder mehr). Sie haben ein milchiges
oder opakes Aussehen, im Gegensatz zu den durchsichtigen Bakterienkolonien.
Mit einer sterilen Nadel wird eine Bakterienkolonie von der Plattenkultur abgepflückt, auf eine schräg angelegte STB-Agar-Kultur
gebracht, 1-2 Tage bei 31° C gebrütet und dann auf
7 - 10° C gekühlt und bei dieser Temperatur gehalten.
Das gewonnene Produkt ist die gewünschte reine Kultur aus L. sanfrancisco.
Wenn ein Teil der Kultur alle k - 6 Wochen auf eine Frische,
schräg angelegte STB-Agar-Kultür gebracht, wieder gebrütet und
bei 7 - !0° C aufbewahrt wird, kann der Organismus unendlich
lange in einem lebensfähigen Zustand gehalten werden.
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Claims (17)
1. Verfahren zum Züchten der Sauerteig-Bakterienart Lactobacillus
sanfrancisco,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Nährmedium,
das Maltose enthält, mit lebensfähigen Zellen der genannten Bakterienart geimpft und deren Wachstum und Wucherung
durch Brüten gefördert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Nährmedium ein ungesättigtes Fettsäurederivat enthält.
3- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als
Pettsaurederivat ein in Wasser löslicher oder darin emulgierbarer Ester der Olein- oder Linosäure, ein teilweise mit
Oleinsäure veresterter mehrwertiger Alkohol oder Sorbitanpolyoxyäthylenmonooleat
verwendet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet,
dass dem Nährmedium auch Frischhefe-Extraktstoffe zugegeben werden.
5· Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Nährmedium im wesentlichen frei ist von stärkehaltigen Stoffen.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das Nährmedium zu Beginn auf einen pH-Wert von 6 oder darunter eingestellt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6,dadurch gekennzeichnet,
dass es bei einer Temperatur von etwa 25 - 35° C durchgeführt
wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass in einer Atmosphäre mit etwa 25 -
Vol.-% CO2 gearbeitet wird.
209838/0714
Eingegangen chilü
5-Vv,
9, Verfahren nach einem oder mehreren 3 er Ansprüche 1 t:l.?
durch gekennzeichnet, dass n^r mit dsm Mikroorgar·.:1 £.rrUT
L. sanfrancisco geimpft wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche Γ. ";.-;.;·
durch gekennzeichnet., dass die Bakterienzellen d'i:-$: Z
fugieren der Kultur abgetrennt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet.» clo:
abgetrennten Zellen mit einer verdünnten wässrigen Lös
der die Konzentration der gelösten Stoffe einem .%u±\rf
von 0,5 - 1,0$ NaCl entsprechen, gewaschen weröer,
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennseici-.. ";.
dass die gewaschenen Zellen in einem stabilisierenden - -,,:
suspendiert und die erhaltene Suspension eingefroren v,: :
diesem Zustand gelagert wird.
13· Zusammensetzung hergestellt nach dem Verfahren gemäss ?· :e:
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge-lrennse- .-J. "",
dass sie aus einem Gemisch aus (a) lebensfähigen Zellen ιι?
Lactobacillus sanfrancisco und (b) einem stabilisierenden Ii a
ger besteht.
14. Zusammensetzung nach Anspruch Ij5>
dadurch gekennzeichn<3;.t uas
es ein Nährmedium enthält.
15. Zusammensetzung nach Anspruch IJ oder 14, dadurch gekernteich
net, dass sie als Mikroorganismus nur Lactobacillus saiifranoi
enthält.
16. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche IjS bis
15, dadurch gekennzeichnet, dass sie frei ist von stärkehalti
gen Stoffen.
17. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1,3 bis
16, dadurch gekennzeichnet, dass der stabilisierende Träger
Glycerin oder Dimethylsulfoxid enthält.
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