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Beschreibung zur Anmeldung von Verfahren zum längsweisen Raffen und
Verschließen eines Endes eines Schlauchs für das Herstellen von Wursthüllen und
Apparat dafür Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum längsweisen Raffen eines
langen dünnwandigen Schlauches für die Herstellung künstlicher Wursthüllen aus regenerierter
Cellulose, bei welchem ein Ende des Schlauches verschlossen wird.
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Es ist bekannt, lange dünnwandige Schläuche aus regenerierter Cellulose,
aus denen man Wursthüllen machen will, längsweise zusammenzuraffen und danach längsweise
ein oder mehrmals weiterhin zusammenzupressen. Beim Zusammenraffen sind die Schläuche
mit Luft gefüllt und befinden sich auf einem Dorn aufgezogen und werden von seitlich
vom Dorn angebrachten
Transportmitteln nach und nach gegen ein den
Dorn umgebendes Widerlager geschoben, das ihre Vorwärtsbewegung aufhält und dadurch
das längsweise Zusammenraffen der Schläuche verursacht.
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Aus den deutschen Auslegeschriften 1 296 543, 1 297 508 und 1 532
029 ist ferner bekannt, von den zusammengepreßten Schläuchen ein Schlauchende durch
Zusammendrehen oder Zusammendrücken und Hineinstecken in den zusammengepreßten Schlauch
zu verschließen, um die zusammengepreßten Schläuche ohne weiteres mit einer Wurstfüllvorrichtung
füllen zu können und eine anfänglich in die Schläuche eingepreßte Menge der Wurstmasse
durch Auspressen mit der Hand durch den dabei aufgedrücken Verschluß erforderlichenfalls
wieder auspressen zu können. Sowohl das Zusammendrehen als auch das Zusammendrücken
des Schlauches an seinem Ende ist ohne Handarbeit nur mit verhältnismäßig komplizierten
Vorrichtungen durchführbar, und gelegentliches fehlerhaftes Arbeiten der Vorrichtungen
kann deshalb nicht mit der erforderlichen Wahrscheinlichkeitsquote ausgeschlossen
werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
anzugeben, bei dem anschließend ein Ende des zusammengerafften
und
zusammengepreßten Schlauches in einfacher Weise verschlossen wird. Bei der Lösung
der gestellten Aufgabe wird von dem bekannten Verfahren ausgegangen, das zum längsweisen
Raffen eines für die Herstellung zahlreicher künstlicher Wursthüllen bestimmten
langen, dünnwandigen Schlauches aus regenerierter Cellulose und Verschließen eines
seiner Enden dient und bei welchem man den Schlauch nach und nach, während er mit
Luft gefüllt und auf einen Dorn von kleinerem als dem Schlauchdurchmesser aufgezogen
ist, in seiner Längsrichtung vorwärts schiebt, durch Aufhalten seiner Vorwärtsbewegung
zusammenrafft, den zusammengerafften Schlauch auf dem oder einem anderen Dorn ein
oder mehrmals längsweise zusammenpreßt und ein Ende des zusammengepreßten Schlauches
verschließt. Die die Lösung der gestellten Aufgabe kennzeichnenden Merkmale des
Verfahrens bestehen darin, daß man von dem auf dem Raffdorn vorangeschobenen Schlauch
ein Anfangsstück, das etwa 1- bis 3-mal so lang wie der Schlauchdurchmesser ist,
ungerafft läßt und aus dem ungerafften Teil nach dem Zusammenraffen und Zusammenpressen
des anderen Teils des Schlauches einen Verschluß des Schlauchendes bildet. Letzteres
geschieht vorzugsweise in der Weise, daß man den ungerafften Teil des Schlauches
flach zusammenlegt, ein Teilstück des flachgelegten Teils um eine quer zum Schlauch
liegende Falte faltet und mit dem übrigen flachgelegten Teil verklebt.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung ist von den bisher bekannten Verfahren
zum Bilden eines Endverschlusses an einem zusammengerafften Schlauch grundsätzlich
dadurch verschieden, daß man bei den bekannten Verfahren die gesamte Schlauchlänge
rafft, während man bei dem Verfahren gemäß der Erfindung den für.das Bilden des
Endverschlusses benötigten Teil des Schlauches von dem Zusammenraffen ausschließt.
Das macht es erforderlich, daß man das Widerlager, gegen das man den bei dem Raffvorgang
vorangeschobenen Schlauch anlaufen läßt, erst dann dem Schlauch in den Weg stellt3
wenn man einen anfänglichen Teil des Schlauches über die Stelle, an der man das
Widerlager dem Schlauch in den Weg stellt, hinausgeschoben hat. Man verwirklicht
diese Aufgabe zweckmäßig in der Weise, daß man ein in zwei Widerlagerteile geteiltes
Widerlager benutzt und den ungerafft bleibenden Teil des Schlauches während des
Raffens des anderen Teils des Schlauches zwischen beiden Widerlagerteilen soeinklemmt,
daß er eng um den Dorn liegt und der dabei wegen der Verschiedenheit der Durchmesser
von Schlauch und Dorn verbleibenden Überschuß an Schlauchmaterial flach zusammenpreßt.
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Das vorstehend geschilderte Verfahren wird mit einem Apparat
durchgeführt,
der einen weiteren Gegenstand der Erfindung darstellt. Er stimmt mit bekannten Apparaten
zum längsweisen Raffen eines für die Herstellung zahlreicher künstlicher Wursthüllen
bestimmten langen, dünnwandigen Schlauches aus regenerierter Cellulose insofern
überein, als er einen Raffdorn, zu dessen Seiten angeordnete Transportmittel, die
den Schlauch nach und nach vorwärts schieben, und ein den Dorn eng umgebendes Widerlager
aufweist, durch das der vorwärts geschobene Schlauch in seiner Vorwärtsbewegung
aufgehalten und dadurch zusammengerafft wird; er ist gegenüber diesen bekannten
Apparaturen jedoch dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager in einer durch die
Dornmittellinie gehenden Ebene zweigeteilt ist und die beiden Widerlagerteile von
dem Dorn so weit entfernbar sind, daß der Schlauch bei seiner Vorwärtsbewegung nicht
aufgehalten wird. Man hält die beiden Widerlagerteile voneinander in dieser Weise
entfernt, wenn man den Anfangsteil eines zu raffenden Schlauches zwischen beide
Widerlager bringt, und preßt die beiden Widerlagerteile eng um den Dorn und aneinander,
wenn man die Vorwärtsbewegung des anderen, d.h. zu raffenden Teils des Schlauches
von dem Widerlager aufhalten muß.
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Das Transportieren des Schlauches gegen das Widerlager kann
in
irgendeiner bekannten Weise und mit irgendeiner der bekannten Apparaturen durchgeführt
werden. Es erübrigt sich daher, dies näher zu beschreiben und durch Zeichnungen
zu erläutern. Stattdessen wird beispielsweise und ohne einschränkende Absicht auf
die folgenden deutschen Auslegeschriften und, in Klammern angegeben, die korrespondierendep
USA-Patentschriften hingewiesen, deren diesbezügliche Offenbarungen auch für die
vorliegende Erfindung Gültigkeit haben: DAS 1 062 141 (2,819,488); 1 072 500 (2,723,201);
1 192 072 (3,201,825 und 3,264,680); 1 235 766 (2,984,574); 1 271 585 (3,142,861);
1 285 908 (3,222,192); 1 288 943 (Ser. Number 671,866 vom 29. Sept. 1962); 1 295
414; 1 299 539 (3,231,932); 1 301 962 (3,594,857).
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Ergänzend dazu wird auf die USA-Patentschriften 2,983,949, 2,984,574,
3,097,393, 3,222,192, 3,266,911 sowie auf die britische Patentschrift 993,148 (entspricht
DAS 1 295 414) hingewiesen.
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Im übrigen wird die Erfindung anhand der Zeichnungen, deren Fig. 1
bis 12 schematische Darstellungen sind, näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Raffen beim Annähern eines Widerlagers an einen anfänglichen
Schlauchteil in Schnittansicht;
Fig. 2 einen Teil von Fig. 1 in
perspektivischer Darstellung; Fig. 3 die Vorrichtung von Fig. 1 beim Raffen eines
Schlauches teils in Schnittansicht, teils in ungeschnittener Ansicht; Fig. 4 einen
Teil von Fig. 3 in perspektivischer Darstellung; Fig. 5 einen Schnitt durch das
Widerlager mit einklemmtem Schlauch; Fig. 6 bis 12 das Bilden eines Endverschlusses
in Schnittansicht (Schlauch nicht geschnitten); Fig. 6a und 7a achsiale Aufsichten
auf den Schlauch von Fig. 6 bzw. 7.
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In Fig. 1 befindet sich zwischen zwei Raffrädern 1 und 2 das vordere
Ende eines zu raffenden Schlauches 3. Die Vorrichtung zum Raffen hat ferner einen
Dornhalter 10, der den Raffdorn 11 trägt und an dem das Wider lager 4 angebracht
ist. Letzteres besteht aus einem oberen und einem unteren Widerlagerteil. Beide
Teile können (durch nicht dargestellte Vorrichtungen) nach oben bzw. unten voneinander
entfernt werden. Fig. 1 zeigt die beiden Widerlagerteile 4 in voneinander entferntem
Zustand. Der Dornhalter 10 ist mit dem Dorn 11 und dem zweiteiligen Wider lager
4 in Längsrichtung des Dorns hin und her beweglich. In dem in Fig. 1 dargestellten
Verfahrensstadium
wird er in der durch den Pfeil angedeuteten Richtung bewegt, bis die Widerlagerteile
4 in der in Fig. 2 dargestellten Weise den Anfangsteil des Schlauches 3 umschließen.
Die beiden Widerlagerteile 4 werden dann zusammengeführt und pressen dabei den Anfangsteil
des Schlauches zusammen, dabei umschließt dieser mit einem Teil 3d eng den Dorn
11, während die infolge des Unterschieds im Durchmesser von Dorn 11 und Schlauch
3 übrigen Teile 3f des Schlauchs flach zusammengepreßt werden, wie am besten aus
Fig. 5 erkennbar ist. Nach dem Einspannen des Anfangsteils des Schlauches zwischen
beide Widerlagerteile 4 beginnt das Zusammenraffen des Schlauches, indem dieser
durch die Transporträder 1 und 2, die in der in Fig.
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durch die beiden Pfeile angegebenen Richtung gedreht werden, gegen
das Widerlager 4 bzw. den davor aufgestauten zusammengerafften Schlauch 3r geschoben
werden, während der Dornhalter 10 mit Dorn 11 und Widerlager 4 in der in Fig. 3
durch den dritten Pfeil bzw. in Fig. 4 durch einen Pfeil angegebenen Richtung in
dem Maße bewegt wird, wie sich zusammengeraffter Schlauch 3r vor dem Widerlager
4 aufstaut.
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Nachdem der Schlauch zusammengerafft worden ist, wird er, entweder
auf dem Raffdorn oder, nachdem er auf einen anderen
Dprn geschoben
ist, in bekannter Weise mindestens einmal längsweise zusammengepreßt, wie in einigen
der obigen Auslegeschriften oder Patentschriften, beispielsweise in der DAS 1 295
414, beschrieben ist.
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Um an dem gerafften und zusammengepreßten Schlauch einen Endverschluß
zu bilden, wird er zweckmäßigerweise in ein Rohr 5 geschoben, dessen Innendurchmesser
dem Außendurchmesser des gerafften Schlauches entspricht. Das Rohr 5 hat die Aufgabe,
den gerafften Schlauch während der Herstellung des Endverschlusses zu schützen.
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Nachdem der zusammengepreßte Schlauch 3p bis auf sein nicht gerafftes
Ende 3d, 3f in das Rohr 5 eingeschoben ist, drückt man mit zwei Stempeln 6 und 7
den ungerafften Teil flach, wobei der flachgedrückte Schlauchendteil 3 1 lose zwischen
den Stempeln 6 und 7 liegt (Fig. 7 und 8). Der obere Stempel 6 ist nur etwa halb
so breit wie der untere Stempel 7. Man bringt in dem zwischen dem Rohr 5 und dem
oberen Stempel 6 liegenden Zwischenraum auf die Oberseite des flachgedrückten Schlauchteils
3 1 mittels einer Auftragsdüse D eine geringe Menge eines schnell trocknenden Klebemittels
K (Fig. 8), zum Beispiel einen Lösungsmittel-oder
einen Schmelzkleber.
Danach wird eine an dem unteren Stempel 7 schwenkbar angebrachte Klappe 8 um 1800
geschwenkt und dadurch der aus den Stempeln 6 und 7 überstehende Teil des flachgedrückten
Schlauchendes auf die mit dem Kleber beschichtete Fläche des Schlauches umgelegt
(Fig. 9) und mit ihr verklebt, wobei ein Stempel 9 herniedergeführt wird, um die
zu verklebenden Teile aneinanderzupressen (Fig. 10). Nachdem der Stempel 9 in seine
Ausgangsstellung zurückgeschoben ist, wird das Rohr 5 so bewegt, daß das verklebte
Schlauchende von den Stempeln 6 und 7 entfernt wird und über einen Anleger 12 gelangt,
an dem es durch eine weitere Bewegung des Rohres 5 (Fig. 11, Pfeilrichtung) so vorbeibewegt
wird, daß das verklebte Schlauchende an die Stirnseite 5 des zusammengerafften und
zusammengepreßten Schlauches angelegt wird.