DE2164554A1

DE2164554A1 - Vorrichtung zum staubfreien laengsschneiden laufender werkstoffbahnen aus papier, karton, kunststoffolie od. dgl

Info

Publication number: DE2164554A1
Application number: DE19712164554
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: Jagenberg Werke AG
Current assignee: Jagenberg Werke AG
Priority date: 1971-12-24
Filing date: 1971-12-24
Publication date: 1973-06-28

Description

Vorrichtung zum staubfreien Längsschneiden laufender Werkstoffbahnen aus Papier* Karton' Kunststoffolie od.dglO Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Längsschneiden laufender Werkstoffbahnen aus Papier, Karton, Eunststofffolie odOdgl. mit Hilfe einer aus Kreismessern und mit Schneiden versehenen Gegenwalze bestehenden Schneidvorrichtung.
In der papierherstellenden Industrie ist man bestrebt, möglichst staubfrei beschnittene Papierprodukte herzustellen, um die durch den Papierstaub verursachten erheblichen Reinigungskosten und die damit verbundenen Arbeitsunterbrechungen in der Papierverarbeitungsindustrie zu vermeiden.
Eine wesentliche Ursache der Papierstaubentstehung ist u.a.
das Längsschneiden der Papierbahn. Beim Schneidvorgang entsteht je nach Papierqualität, Messerbeschaffenheit und Messereinstellung störender Papierstaub, der sogenannte Schnittstaub. Dieser Schnittstaub ist beispielsweise für den Drucker eine zusätzliche Belastung, da sich das Druckwerkzeug bei starkem Staubanfall schnell zusetzt und somit der Grund für ein unsauberes Druckerzeugnis ist.
Es hat sich in zahlreichen Versuchen gezeigt, daß nicht nur die obengenannten Kriterien Ursachen der Schnittstaubbildung sind, sondern daß auch eine zu geringe Bahnspannung sowie eine unsichere Fuhrung der Papierbahn an der Schnittstelle schnittstaubbildend wirkt.
Bisher sind in Rollenschneidemaschinen sich über die gesamte Arbeitsbreite erstreckende genutete Schneidwalzen und in Querschnediamaschinen verfahrbare Kreisuntermesser bekanntgeworden, die in Zusammenwirkung mit entsprechenden in einer Halterung geführten Kreisobermessern jeweils eine Längsschneideeinheit bilden. Diesen Längsschneideeinheiten haftet der Nachteil an, daß auf Grund der unsicher geführten Papierbahn im Schnittbereich und des daraus folgenden unruhigen Schnittverlaufs eine die zulässigen Grenzen überschreitende Staubentwicklung nur schwer zu vermeiden ist0 Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine diese Mängel vermindernde Längsschneideeinheit zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich der von der Werkstoffbahn abgedeckten Schneiden der Gegenwalze ein Unterdruck erzeugt wird, der dadurch entsteht, daß im Bereich der Schneiden den Walzenmantel durchdringende Durchbrechungen vorgesehen sind, durch die der im Innenraum des Walzenkörpers erzeugte Unterdruck wirksam wird. Der Wirkungsbereich des Unterdruckes ist im wesentlichen auf den Umschlingungsbereich der Werkstoffbahn beschränkt. In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung ist der Wirkungsbereich des Unterdruckes an den veränderten Umschlingungsbereich anpaßbar vorgesehen, wobei der Unterdruckbereich im Innenraum des Walzenkörpers durch Segmentschenkel begrenzt wird, die um die Achse der Gegenwalze zueinander verstellbar gelagert sind.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit der Längsschneideeinrichtung die Papier bahn durch Ansaugen an die mit Schneiden versehene Gegenwalze in deren Umschlingungsbereich eine hervorragende Schnittstelle bildet, da die angesaugte Papierbahn ohne Jede störende Nebenbewegung, wie etwa Flattern od.dglO, in den dadurch staubarmen Längsschnitt vorbewegt wird.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der im unmittelbaren Schnittbereich am stärksten wirkende Unterdruck den tratz der Bahnberuhigung noch anfallenden Schnitts taub von den Schnittkanten der Papierbahn durch die Durchbrechungen in der Gegenwalze absaugt.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele dargestellt* die im folgenden näher beschrieben werden. Es zeigen Fig. 1 eine mit Schneidringen bestückte Saugwalze in perspektivischer Darstellung und Fig. 2 als weiteres Ausführungsbeispiel eine mit Schneidnuten und Sauglöchern versehene Gegenwalze in perspektivischer Darstellung.
Die in Fig. 1 dargestellte Längsschneideeinrichtung zeigt mehrere obere Kreismesser 1, die in nicht dargestellten Obermesserhaltern gelagert sind. Die Gegenwalze 2 dieser Längsschneideeinrichtung besteht aus einer handelsüblichen, in der papierverarbeitenden Industrie bekannten Saugwalze 3, deren Mantel 4 im wesentlichen aus wabenförmig gefügten Blechstreifen 5 gebildet sein kann. Der die Saugwalze 3 abschließende Lagerdeckel ist nicht dargestellt, um den Blick auf den an sich bekannten Innenaufbau dieser Saugwalze 3 freizugeben. Im-einzelnen ist zu erkennen, daß die Saugwalze 3 von einer feststehenden Drehpunktwelle 6 mit der Saugbohrung 7 durchzogen ist, welche im Bereich der Saugwalze 3 und zwischen den zueinander verstellbaren Segmentschenkeln 8 und 9 mit Sauglöchern lo versehen ist.
Auf dem Mantel 4 der Saugwalze 3 sind Schneidringe 11 aufgezogen, die mit den å jeweiligen Obermessern 1 eine die Papierbahn 12 teilende Längsschneideeinheit bilden. Die Schneidringe 11 sind derart zueinander angeordnet, daß sie in ihrer Arbeitsstellung Jeweils einen Abstand 13 bilden, durch den der zwischen den Segmentschenkeln 8 und 9 erzeugte Unterdruck auf die Papierbahn 12 wirksam wird. Dabei wird die Papierbahn 12 im Umschlingungsbereich 14 gegen die Mantelfläche der Schneidringe 11 gesaugt sowie der eventuell noch an den Schnittkanten auftretende Schnittstaub abgesaugt.
Sollte es sich zeigen, daß der bestehende Umschlingungsbereich 14 für die geforderte Schnittqualität sowie Staubfreiheit nicht ausreichend ist, so kann entsprechend den Qualitätsforderungen der Wirkungsbereich des Unterdrucks verändert werden, indem die Segmentschenkel 8 und 9 zueinander verstellt werden0 Wie in Big. 2 zu erkennen ist, besteht auch diese Längsschneideeinrichtung aus mehreren oberen Kreismessern 1 welche Jeweils in einem ebenfalls nicht dargestellten Obermesserhalter gelagert sind. Diese oberen Kreismesser 1 wirken -durch Eintauchen in die Schneidnuten 15 des Walzenkörpers 20 als Längsschneidevorrichtung. Um auch in diesem Ausführungsbeispiel die gleiche staubmindernde Saugwirkung zu erzielen, wurde der Mantel 17 der Gegenwalze 16 im Bereich des Nutengrundes 18 mit Bohrungen 19 versehen.
Da der innere Aufbau dieser Gegenwalze 16 gleich dem der in Fig. 1 dargestellten Saugwalze 3 ist, gelten auch hier die gleichen Ausführungen über Funktion* Wirkungsweise und Ergebnis der Sauganordnung.

Claims

Patentansprüche:

Vorrichtung zum Längsschneiden laufender Werkstoffbahnen aus Papier, Karton, Kunststoff olie od.dglO mit Hilfe einer aus Kreismessern und mit Schneiden versehenen Gegenwalze bestehenden Schneidvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der von der Werkstoffbahn (12) abgedeckten Schneiden (13, 15) der Gegenwalze (2, 16) ein Unterdruck erzeugt wird0 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich der Schneiden (13, 15) der Gegenwalze (2, 16) mit den Walzenmantel (4, 17) durchdringenden Durchbrechungen (5, 19) versehen sind und der Innenraum des Walzenkörpers (3, 20) mit einem Unterdruckerzeuger verbunden ist0 7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkungsbereich des Unterdrucks im wesentlichen auf den Umschlingungsbereich (14) der Werkstoffbahn (12) beschränkt ist.

40 Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 7 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkungsbereich des Unterdrucks an den veränderten Umschlingungsbereich (14) anpaßbar ist.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruckbereich im Innenraum des Walzenkörpers (3, 20) durch Segmentschenkel (8 9) begrenzt wird, die um die Achse (6) der Gegenwalze (2, 16) zueinander verstellbar gelagert sindo