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Zur Oberflächengestaltung von aus Beton-oder in ähnlicher Weise formbarem
Material zu formenden Körpern dienende Schalvorrichtung Die Ereindung betrifft eine
zur Oberflächengestaltung aus Be-ton--oder in ähnlicher Weise formbarem Material
zu formen den Körpern dienende, auf der Oberfläche von Schalformen aufzubringende
und als Flachmaterial aus Kunststoff ausgebildete Schalungsvorrichtung.
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Zur Erstellung von Betonbauwerken bzw. Betonkörpern werden uOaO Verschalungen
benötigt, die as Holztafeln, Brettern oder dergleichen bestehen und ihrerseits auf
Schalgerüsten aufgebracht sind0 Durch die Schalung werden Räume abgegrenzt, die
mit Beton ausgefüllt werden und dadurch zO Bsp.
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Wände, Decken, Säulen und andere Betonkörper bilden Die Schalwandoberfläche
wird dabei auf der Betonoberfläche abgebildet.
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Ausgehend von der glatten konventionellen Holzschalung ging man in
manchen Fällen dazu übers durch Oberflächenbearbetuflg
die Holzstruktur
hervortreten zu lassen, Dadurch erreicht man die Abbildung derselben auf der Betonoberfläche.
Die Schalung wird dadurch jedoch aufwendig Außerdem muß eine spezielle Behandlung
unter Verwendung eines besonderen Schalöls und sachgemaße Behandlung beim Entschalen
erfolgen Ein Ablösen einzelner Holzfasern von der Schalform läßt sich dabei jedoch
nicht vermeiden, Um die Wiederverwendung der Schalung zu ermöglichen ist außerdem
eine sorgfältige Reinigung derselben erforderlich, die bei derart strukturierten
Schalungen besonders aufwendig ist. Solche s-trukturierte SChalungen konnten aus
allen diesen Gründen nicht in der erP warteten Größenordnung zum Einsatz gebracht
werden0 Eine Verbesserung in dieser Hinsicht wurde durch einen in dem DTGM 7 044
606 enthaltenen Vorschlag erstrebt. Danach soll die Oberflächenstrukturierung durch
eine auf die Scha lungswände aufbringbare Flachbahn aus elastischem Material erzielt
werden, deren Oberfläche eine Negativform aufweist und die durch mindestens eine
Gewebebahn armiert ist. Diese Flachbahn soll insbesondere aus einem gummiähnlichen
Plastik material bestehen, die einschließlich des Verstärkungsgewebes eine mittlere
Dicke von etwa 4 mm aufweist. Bei der Gestalt tung dieser Schalungsvorrichtung war
es vor allem auf eine hohe Haltbarkeit abgesehen, die eine möglichst häufige Wiederverwendung
gewährleisten sollte, Die Erfahrung lehrte jedoch, daß auch diese Herstellungsweise
den Anforderungen im Baubetrieb nicht entsprach, da Beschädigungen auftraten, bei
denen große Längen der in Rollen ge lieferten Flachbahn ausgetauscht werden müssen,
weiterhin Schalöl verwendet werden muß, die Handhabung recht aufwendig ist und die
Schalung durch den recht hohen Preis wesentlich verteuert wird.
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Wo itere Kuns ts toffs chalungs elemente werden aus Kunststoff-Schaum
oder aus glasfaserverstärkten KUNststoff-Platten hergestellt. Hierbei ist es möglich,
daß Wasser und Betonfeint teile in den Kunststoff-Schaum eindringen, was sich nachteilig
auf die Oberfläche der Kunststoff-Schaum-Strukturplatten und auf die Güte der Betonoberfläche
auswirkt. Beim Entschalen lösen sich Teilstücke der Kunststoff-Schaum-Strukturschalplatte
ab, schädigen dadurch die Schalplatte und lassen durch die anhaftenden Teilstücke
die Betonoberfläche unsauber erscheinen. Auch die glasfaserverstärkte Kunststoff-Schalplatte
läßt kein einwandfreies Aus schalen zuO Durch die bei ihr erforderliche ruckartige
Ablösung der Schalform wird häufig die Betonoberfläche beschädigto Beide Schalungen
sind bei der üblichen Behandlungsweise im Baubetrieb sehr beschädigungsanfällig.
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Die z.Zt. bekannten Kunststoff-Schalungen werden fast ausschließlich
als sogenannte Vorsatzschalungen verwendet, d.h., sie benötigen einen Hinterbau
bestehend aus Schalgerüst und Grundschalplatte, um die Kräfte, die auf die Schalung
einwirken, aufzunehmen0 Da diese Kräfte zunächst über die formgebende Struktur eingeleitet
werden, wurden aus Gründen der Strukturwiedergabe und auch aus den sich aus der
Behandlung beim Transport Montage usw, ergebenden Anforderungen, eine den jeweiligen
Festigkeitseigenschaften des Kunststoffmaterials entsprechende große Plattendicke
gewählt, was großen Aufwand an Kunststoffmaterial erforderte.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Schalungsvor richtung
für die Oberflächengestaltung von Körpern aus Beton oder aus in ähnlicher Weise
formbarem Material zu schaffen, durch die eine einwandfreie Gestaltung der Oberflächen
sicherer gewährleistet ist, als bei den bekannten Schalungsvorrichtungen.
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Gleichzeitig soll dadurch eine bessere Handhabungsmöglichkeit und
eine bedeutende Verringerung des mengenmäßigen Aufwands an Kunststofimaterial bewirkt
werden, sodaß gegebenenfalls auch eine nur einmalige Verwendung der Vorrichtung
wirt.
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schaftlich tragbar ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Schalungsvorrichtung aus
einer mindestens an der formgebenden Fläche porenfreien unter 2 mm dicken Folie
aus einem harten Kunststoff, vorzugsweise
/ aus Hartpolystyrol oder Hartpolyvinyichlorid besteht, deren der formgebenden Fläche
gegenüberliegende Fläche etwa parallel zu der formgebenden Flache verläuft, wobei
die Folie so steif lstr daß sie ohne Anwendung besonderer Versteifungselemente beim
Gebrauch ihre Oberflächengestalt nicht verliert.
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Die Dicke der Folie wird zweckmäßig unter 1 mm gehalten. Hier durch
wird zçBsps die Handhabung verbessert. So können bei der durchaus möglichen und
in vielen Fällen auch vorteilhaften Aus führung der Folie in Form von langen Bahnen
von 2-3 m Breite und einer Länge von 3 m, 10 m oder mehr, die Bahnen trotz der Steifigkeit
des zu verwendenden Kunststoffmaterials zu Rollen gewickelt werden ohne daß eine
schlechte Oberflächenstruktur des Grund"Schal.körpers auf die Betonoberfläche durchschlägt.
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Auch durch die beim Betonieren auf sie ausgeübten Druck er leidet
eine so dünne Folie keine Verformungserscheinungen oder Änderungen der vorgegebenen
Oberflächenstruktur0 Die Oberflächenstrukturen werden vielmehr dadurch genauer und
schärfer ausgeprägt, selbst bei mehrmaliger Verwendung der Folie0 Durch die sehr
geringe Materialstärke braucht die Folie nicht mehrmalig verwendet zu werden, da
sie auch als Einweg-Oberfläche bei Verschalungen kostengünstig angewendet werden
kann0 Das Aufbringen der folienartigen Schalungsvorrichtung auf den Schalungskörper
wird zweckmäßig dadurch erleichtert,
daß die Schalungsvorrichtung
nach der Erfindung auf der der formgebenden Fläche gegenüberliegenden Fläche mit
einer Klebschicht verschen wird.
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In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, auf die Rückseite der Schalungsvorrichtung
eine Klebschicht aufzubringen, die durch ein Lösungsmit-telawi.e zoBspv auch Wassers
aktivierbar l5tD Insbesondere dann, wenn die Schalungsvorrichtung nach der En findung
zum mehrmaligen Gebrauch bestimmt ist, wird vorteilhaft auf der der formgebenden
Fläche gegenüberliegenden Fläche eine Schicht aus einem nicht eintrocknenden Dauer
kleber aufgebracht0 Diese Dauerklebeschicht ermöglicht ein besonders einfaches Aufkleben
der Schalungsvorrichtung auf den Schalungskörper und darüber ein sehr leichtes Abziehen
der Schalungsvorrichtung von diesem Grund-Schalungskörper.
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Diese einfache Handhabung der Schalungsvorrichtung durch Aufbringen
einer Dauerklebeschicht und auch die wiederholte Verwendung derselben wird erleichtert
und zum Teil erst ermögliches indem die der formgebenden Fläche gegenüberliegende
Fläche der Schalungsvorrichtung mit einer dünnen Schicht aus Faserstoff, wie z.Bsp.
Gewebe, Faserstoffvlies, Glasfaser oder dergleichen versehen ist, die in die Klebeschicht
ein~ gelagert bzw. mit ihr imprägniert ist0 In Folge der geringen Materialstärke
der Schalungsvorrichtung sowie der Steifigkeit des zu verwendenden Materials ist
es ohne Benachteiligung des erstrebten technischen Effektes möglich und auch vorteilhaft,
die der formgebenden Fläche gegenüberliegende Fläche lediglich an denoder in der
Nähe
der Ränder mit einer Faserschicht der oben genannten Art und/oder
Kleberschicht zu versehen0 Vor allem wird hier.
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durch eine wesentliche Ersparnis an Material erreicht.
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Der Verbraucher ist bei der Schalungsvorrichtung nach der Erfindung
nicht auf die Abnahme von langen Bahnen angewie@ senO In Folge der Form und Beschaffenheit
der Schalung vorrichtung ist es nämlich möglich, diese in Form von leicht und unter
guter Raumausnutzung transportierbaren, insbet sondere palettierbaren, quadratischen
oder rechteckigen Tafeln herzustellen.
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Eine Kombination der Vorteile von langer Bahn und gut transportfähiger
Platte wird erzielt, wenn mehrere Tafeln durch an den StoßstellZen Scharniere bildende
Leisten oder Bänder oder dergleichen, die vorzugsweise an der der formgebenden Fläche
der Schalungsvorrichtung gegenüberliegenden Fläche angeordnet sind, zu zusammenklappbaren
Bahnen verbunden sind.
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Schwierigkeiten ergeben sich an den Stoßstellen der Tafeln, wenn eine
gleichmäßig- durchgehende Struktur an großen Oberflächen gefordert wird0 Bestandteil
der Erfindung ist es deshalb die Platten so auszubilden, daß die Struktur an den
gegenüberliegenden, beim Zusammenfügen einen Stoß bildenden Rändern in deckungsgleicher
Art ausgebildet ist, sich also wiederholte Erfindungsgemäß wird dies bei der Anwendung
von Tafeln dadurch erreicht,daß einmal besondere Verbindungselemente an den Tafelenden
angel bracht werden und zum anderen die Struktur an den Enden so ausgebildet wird,
daß beim Zusammenfügen der tafelförmigen Folien die Struktur nahtlos ineinander
übergeht
Die Verbindung der Tafeln an der Baustelle erfolgt zweckmäßig
durch Kleben oder Schweißen, insbesondere durch die oben bereits erwähnte Verklebungsmethode
mit Hilfe von Verbindungselementen wie Klebebändern aus Kunststoff, Gummi oder dergleichen.
Zum Zusammenfügen der Tafeln sind diese zweckmäßig jmit Arretierungen versehen,
die ein exaktes Anfügen ermöglichen, so daß die Struktur übergangslos und nicht
versetzt verläuft.
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Die Klebebänder werden vorteilhaft bei der Plattenherstellung angebracht.
Während das einseitig wirkende Klebeband sogleich eine fertige, scharnierbildende
Verbindung von Platten ergibt, wird das doppelseitig wirkende Klebeband aufgebracht,
ohne daß eine Verbindung zweier platten ereicht wird0 Erst auf der Baustelle Wird
durch Abziehen einer Schutzpapier schicht die Klebe stelle freigelegt und es können
weitere Folicnabschnitte durch Aufkleben auf die Grund-Schalungsplatten angefügt
werden0 Die Herstellungsweise der Tafeln ist so einfach und das für die Herstellung
benötigte Kunststoffmaterial mengenmäßig so viel weniger als das bei den bekannten
Schalungsvorrichtungen Erforderliche, daß die Beschädigung der einen oder anderen
Tafel wertmäßig nicht ins Gewicht fällt, Eine-besondere Ver stärkung der Schalvorrichtung
nach der Erfindung, wie z.Bspo durch Gewebebahnen oder dergleichen ist aus diesem
Grunde und auch wegen der Haltbarkeit des Materials nicht notwendig Ein weiterer
Vorteil der Schalvorrichtungen nach der Erfin dung besteht darin, daß das aus irgendwelchen
Gründen nicht mehr brauchbare Material bei der Abfallbeseitigung wesentlich weniger
Schwierigkeiten macht, als die bekannte Schalvorrichtung. Insbesondere ist es wegen
seiner geringen Dicke bei
hierzu geeignetem Kunststoffmaterial besser
verbrennbar.
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Die tafelförmige Ausbildung der Schalungsvorrichtung bewirkt, daß
bei Beschädigung nicht mehr eine ganze Bahn von 3m, lOm oder mehr ausgetauscht werden
muß, sondern lediglich das wesentlich kleinere Teilstück.
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S chal.wagsvorri chtungen der hier geschilderten Art dienen vornehmlich
der ästhetischen Gestaltung von Wänden oder derglei* chen. Es ist deshalb auch von
Bedeutung, daß diese ästhetische Wirkung durch Unterteilung der Oberflächenstruktur
in Tafeln nicht gestört wird0 Es gibt natürlich eine Vielzahl von FälW len, in denen
die ästhetische Wirkung durch eine solche Unter..
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teilung gefordert wird. Wird das Oberflächenbild jedoch in Ausmaßen
gefordert, die über die Größe der Tafeln hinaus gehen, dann wird dem zweckmäßig
dadurch Rechnung getragen, daß die Tafeln an ihren die Stoßstellen bildenden Kanten
der Struktur des Oberflächenbildes folgen und so gestaltet sind, daß sie in der
Art eines Puzzle-Spiels aneinandergefügt werden können.
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Bei derart großen Oberflächenbildern kann man eine eventuell störende
Fugenbildung zwischen den Tafeln vermeiden, indem die Tafeln geschärfte Kanten besitzen,
sodaß sie mit diesen Kanten übereinanderliegend nahtlos aneinandergefügt werden
können, Statt dessen oder zusätzlich ist es zweckmäßig, das Obere flächenbild bzw0
die Oberflächenstrukturen mit Teilen zu gestalten, die parallel zu den Stoßkanten
verlaufen.
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In den Abbildungen ist die Strukturschalfolie nach der Erfindung beispiesweise
und schematisch dargestellt.
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Abb. 1 ist ein Teilquerschnitt durch die auf eine Schal-tlfesl aufgeklebte
Schalfolie.
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Abb. 2 ist ein Teilquerschnitt durch eine Schalfolie nach der Erfindung
mit auf der Rückseite angebiachter Klebstoffschicht mit eingelagertem Gewebe.
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In den Abbildungen ist 1 die aus hartem Polyvinylchlorid bes-tehende
Schalfolle. Mit 2 ist die Schaltafel bezeichnet,auf die die Strukturschalfolie derart
aufgeklebt is-t, daß sie in den Berührungspunkten bzw. Berührungslinien 3 mit der
Schaltafel 2 haftend verbunden ist. Eine bessere Haftung an der Schaltafel 2 und
auch ein besseres Ablösen der Schalfolie 1 an der Schaltafel 2 wird erreicht, wenn
als Klebeschicht zwischen der Schaltafel 2 und der Schalfolie 1 ein mit Klebstoff
imprägniertes Fasergewebe oder Faservlies 4 angeordnet ist. Die Schalfolle 1 ist
dabei ebenfalls nur durch Klebepunkte bzw. Klebelinien 3 mit dem imprägnierten Faservlies
verbunden, während die Schich-t 4 sa-t-t an der Schalfolle anliegt. Da beim Kleben
in der Regel ein nicht trocknender Klebstoff verwendet wird, kann die Strukturschalfolie
wegen der punkt- bzw. linienförmigen Haftung leicht von der Klebeschicht 4 getrennt
werden. In diesem Fall kann dann die Klebeschicht unabhängig von der Strukturschalfolie
von der Schaltafel leicht entfernt werden. Es ist jedoch durchaus möglich und in
den meisten Fällen auch vorteilhaft, die Schalfolie 1 zusammen mit der Klebeschicht
4 aufzubringen und gegebenenfalls auch zusammen mit dieser wieder zu entfernen.
Die Handhabung der Strukturschalfolie 1 und/oder der Klebeschicht 4 kann dadurch
den speziellen Bedürfnissen jeder Baustelle gut angepasst werden.