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Eine bekannte Ausgestaltung der Echosperre 2 zeigt die Anordnung
nach F i g. 2, welche neben dem Sperrgliedl2 einen sendewegseitigen und empfangswegseitigen
Sprachdetektor aufweist, sowie eine Abwägeeinrichtung 10 und ein Tor 11. Treten
im Empfangsweg EL-E Sprechströme auf, die den Ansprechpegel mit einem Wert von z.
B. -31 dBm überschreiten, so veranlaßt der Verstärker 7 des empfangswegseitigen
Sprachdetektors über den Gleichrichter 9 und das Tor 11 das Sperrglied 12 zur Unterbrechung
des Sendeweges S-SL. Der Zustand des gleichzeitigen Sprechens beider Teilnehmer
wird von der Abwägeeinrichtung 10 angezeigt, die sowohl aus dem Empfangsweg EL-E
über den Verstärker 7 und den Gleichrichter 8 des empfangswegseitigen Sprachdetektors
als auch aus dem Sendeweg S über
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den Verstärker 5 und den Gleichrichter 6 des sendewegseitigen Sprachdetektors
angesteuert ist. Zeigt die Bewertung des Verhältnisses der sendewegseitigen und
der empfangswegseitigen Sprechpegel den Zustand des Doppelsprechens an, unterbricht
die Abwägeeinrichtung 10 über das Tor 11 die Ansteuerung des Sperrgliedes 12, worauf
letzteres den Sendeweg S-SL wieder durchlässig schaltet. Schließlich kann in den
Empfangsweg EL-E ein nicht eigens dargestelltes Dämpfungsglied eingeschaltet sein,
welches normalerweise unwirksam ist und erst während des Doppelsprechens (Einbruch,
break-in) durch die Abwägeeinrichtung 10 aktiviert wird. Dieses Dämpfungsglied kann
außerdem derart ausgestaltet sein, daß es die Dynamik im Empfangsweg EL-E verkleinert.
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Spricht nun der ferne Teilnehmer B, und der nahe TeilnehmerA macht
kurze, nicht allzu laute Zwischenbemerkungen, so ist es für die Echosperre 2 grundsätzlich
sehr schwer, rechtzeitig den Doppelsprechzustand zu erkennen, da bei einer nicht
allzu guten Übergangsdämpfung der Gabel 1 die sendewegseitigen Sprechpegel sowohl
von dem dazwischensprechenden TeilnehmerA als auch von dem fernen Teilnehmer B stammen
können, dessen Sprechsignale z. B. lediglich um 6 dB gedämpft über die Gabel 1 in
den Sendeweg gelangt sein können. Da jedoch mit dem geringeren Wert der Gabelübergangsdämpfung
und mit ins Gewicht fallenden Endecholaufzeiten gerechnet werden muß, ist es im
allgemeinen der Echosperre günstigstenfalls bei Pegelgleichheit im Empfangsweg E
und im Sendeweg S möglich, den Doppelsprechzustand mit Sicherheit zu erkennen und
den SendewegS-SL durchlässig zu schalten. Auf Grund dieser Schwierigkeit können
Wortverstümmelungen beim Beginn des Doppelsprechens auftreten, und unter ungünstigen
Bedingungen, wie z. B. bei leisen Sprechern und/oder bei großer Sendebezugsdämpfung,
können Zwischenbemerkungen und kurze Antworten auch völlig unterdrückt werden.
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Ein grundsätzlicher Weg, dem hörenden Teilnehmer eine bessere als
die bekannten Möglichkeiten zu bieten, bereits mit nicht allzu lauter Stimme in
den Redefluß des Gesprächspartners einzubrechen, ist aus der USA. -Patentschrift
3 275759 bekannt. Dieser Weg besteht darin, in den Meßweg für die Bewertung des
Verhältnisses zwischen den empfangswegseitigen und den sendewegseitigen Sprechpegeln
ein Stellglied einzuschalten, welches bei steigender Üb ergangsdämpfung vom Empfangsweg
zum Sendeweg eine Höherbewertung der Sprechpegel des Sendeweges gegenüber denen
des Empfangsweges bewirkt.
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Hierdurch ist die Einbrechempfindlichkeit für kurze Zwischenbemerkungen
des gerade hörenden Teilnehmers in den Redefluß seines Partners wesentlich erhöht,
d. h. der Zustand des Doppelsprechens kann leichter, rascher und sicherer festgestellt
werden, wodurch auch kurze Zwischenbemerkungen so rasch durchgeschaltet werden können,
daß sie den gerade sprechenden Gesprächspartner ohne Verstümmelung erreichen. Bei
der Bemessung dieser bekannten Echosperre ist jedoch darauf zu achten, daß bei einer
längeren End-Echolaufzeit von z.B. 25 ms vom Empfangsweg der Echo sperre über den
Gabelübergang zum Sendeweg der Echosperre am Ende der Silben des Sprechsignals des
fernen Teilnehmers kein fälschliches Umschalten in den Doppelsprechzustand auf Grund
der Tatsache herbeigeführt wird, daß die über die Gabel in den Sendeweg gehenden
Silben-
enden des fernen Teilnehmers noch andauern, während die Ursprungssignale
im Empfangsweg bereits verklungen sind.
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Eine Möglichkeit zur Vermeidung des fälschlichen Umschaltens in den
Doppelsprechzustand besteht z. B. in einer Vergrößerung der bei der Bewertung des
empfangswegseitigen Sprechpegels wirksamen Abklingzeitkonstante, was jedoch wiederum
zu gewissen Zeiten mit einer Erschwerung der Herstellung des Doppelsprechzustandes
für den nahen Teilnehmer verbunden ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Echosperre mit einer
über Sprachdetektoren gesteuerten Abwägeeinrichtung zu schaffen, welche zusammen
mit den Sprachdetektoren zum Zwecke der Erhöhung der Einbrechempfindlichkeit die
sendewegseitigen Sprechpegel höher als die empfangswegseitigen Sprechpegel zu bewerten
vermag und gleichzeitig einen sicheren Schutz gegen fälschliches Umschalten in den
Doppelsprechzustand gewährt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abwägeeinrichtung
und die Sprachdetektoren derart ausgestaltet bzw. ergänzt sind, daß bei Abfall des
empfangswegseitigen Sprechpegels vorübergehend eine Höherbewertung der empfangswegseitigen
gegenüber den sendewegseitigen Sprechpegeln erfolgt.
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Durch diese die Einbrechempfindlichkeit vorübergehend herabsetzende
Maßnahme ist der für die Abwägeeinrichtung den wahren momentanen Zustand des Gesprächs
der beiden Teilnehmer verschleiernde Einfluß der End-Echolaufzeit beseitigt. Hierdurch
entsteht der Vorteil, daß einerseits die Einbrechempfindlichkeit für den gerade
hörenden Teilnehmer so weit gesteigert werden kann, daß er in jeder Phase des Gespräches
auch kurze Zwischenbemerkungen mit nicht allzu lauter Stimme ohne Verstümmelung
dem gerade sprechenden Gesprächspartner zu übermitteln vermag und gleichzeitig ein
sicherer Schutz gegen fälschliches Umschalten in den Doppelsprechzustand gewährt
ist. Hierdurch kann der gegenseitige Informationskontakt der beiden Gesprächsteilnehmer
bedeutend verbessert werden.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend
an Hand dreier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt dabei in F i g. 1 die bekannte Anordnung eines Fernsprech-Übertragungssystems
mit zwei Echosperren, F i g. 2 eine bekannte Echosperre, F i g. 3, 4 und 5 je ein
erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel der Echosperre.
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Fig. 3 zeigt als erstes Ausführungsbeispiel eine Echosperre, bei
welcher, ausgehend von der bekannten Anordnung nach F i g. 2, dem Verstärker 5 des
sendewegseitigen Sprachdetektors ein das Prinzip verdeutlichender Zusatzverstärker
22 und ein normalerweise unwirksam geschaltetes Dämpfungsglied 27 nachgeschaltet
sind. Bei der Bemessung der Verstärkung der Verstärker 5 und 22 wird davon ausgegangen,
daß die Gabelübergangsdämpfung rnindestens 6 dB aufweist, so daß die sendewegseitigen
Sprechpegel um vorzugsweise 5 dB höher als die empfangswegseitigen Sprechpegel normalerweise
bewertet werden können. Die Höherbewertung des sendewegseitigen Sprechpegels um
5 dB kann beispielsweise durch eine Zusatzverstärkung von 5 dB des Zusatzverstärkers
22 erreicht werden; die Gesamtverstärkung
der Verstärker 5 und
22 kann natürlich auch ein einziger Verstärker aufbringen. Weiterhin ist es auch
möglich, an Stelle einer Zusatzverstärkung im sendewegseitigen Steuerweg eine entsprechende
Dämpfung im empfangswegseitigen Steuerweg einzufügen.
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Dem Eingang des Gleichrichters 8 des empfangswegseitigen Sprachdetektors
ist der Eingang des Gleichrichters 23 parallel geschaltet, welcher das Differenzierglied
24 steuert. Dieses Differenzierglied 24 wiederum steuert das Dämpfungsglied 27 derart,
daß bei Abfall des empfangswegseitigen Sprechpegels vorübergehend eine Absenkung
des sendewegseitigen Steuersignals und damit eine Höherbewertung der empfangswegseitigen
gegenüber den s endewegseitigen Sprechpegeln und damit eine vorübergehende Herabsetzung
der Einbrechempfindlichkeit für den nahen TeilnehmerA erfolgt. Somit wird erreicht,
daß einerseits die Einbrechempfindlichkeit für den gerade hörenden Teilnehmer so
weit gesteigert werden kann, daß er in jeder Phase des Gespräches auch kurze Zwischenbemerkungen
mit nicht allzu lauter Stimme ohne Verstümmelung dem gerade sprechenden Gesprächspartner
zu übermitteln vermag und gleichzeitig ein sicherer Schutz gegen fälschliches Umschalten
in den Doppelsprechzustand gewährt ist.
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Die Bemessung der Dämpfung des Dämpfungsgliedes 27 erfolgt zweckmäßigerweise
auf einen Wert gleich der Zusatzverstärkung des Zus atzverstärkers 22, so daß während
der Zeit der Wirksamkeit der Zusatzdämpfung die Abwägeeinrichtung 10 die empfangswegseitigen
und sendewegseitigen Sprechpegel in gleicher Weise zu bewerten vermag. Das Differenzierglied
24 wiederum ist derart ausgestaltet, daß die Zeitdauer der Absenkung des sendewegseitigen
Steuersignals und damit Höherbewertung der empfangswegseitigen Sprechpegel gleich
oder etwas größer als die End-Echolaufzeit vom Empfangsweg E der Echosperre 2 über
den Gabelübergang 1 zum Sendeweg S der Echosperre ist.
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Um zu erreichen, daß die Zeitdauer der Absenkung der sendewegseitigen
Steuerspannung die vorstehend genannte Bedingung einhält, kann diese Zeitdauer gleich
oder etwas größer als die am Einsatzort maximal vorkommende End-Echolaufzeit festgelegt
werden, welche in den meisten Anwendungsfällen auf 25 ms begrenzt ist. Eine optimale
Anpassung an die jeweils tatsächliche End-Echolaufzeit bei einer konkreten Gesprächsverbindung
kann in Weiterbildung der Erfindung mit Mitteln zur Messung der End-Echolaufzeit
herbeigeführt werden, welche in dem nachstehend beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel
angewendet sind.
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Als zweites Ausführungsbeispiel zeigt F i g. 4 eine Echosperre, welche
eine Differenzierglieder und Speicherglieder enthaltende Steuereinrichtung30 aufweist,
die in der Lage ist, die jeweils auftretende End-Echolaufzeit zu messen und zu speichern
und die Zeitdauer der Höherbewertung des empfangswegseitigen Sprechpegels zu bestimmen.
Diese Steuereinrichtung 30 ist über den Gleichrichter 28 aus dem Ausgangssignal
des Verstärkers 5 des sendewegseitigen Sprachdetektors und über den Gleichrichter
29 aus dem Ausgangssignal des Verstärkers 7 des empfangswegseitigen Sprachdetektors
gesteuert und außerdem durch die Abwägeeinrichtung 10 derart gesteuert, daß vorzugsweise
während derjenigen Zeit, während der ferne Teilnehmer B allein spricht, aus
der zeitlichen
Verschiebung des Rhythmus des sendewegseitigen Sprechsignals gegenüber dem des empfangsseitigen
Sprechsignals die End-Echolaufzeit ermittelt wird. Die Steuereinrichtung 30 speichert
sodann den ermittelten Wert der End-Echolaufzeit und steuert das an sich bekannte
empfangswegseitige Stellglied 16 und das sendewegseitige Stellglied 18 derart, daß
bei Abfall des empfangswegseitigen Sprechpegels die Verstärkung des sendewegseitigen
Stellgliedes 18 und die Dämpfung des empfangswegseitigen Stellgliedes 16 für eine
Zeitdauer, die gleich oder etwas größer als die ermittelte End-Echolaufzeit ist,
abgesenkt wird. Es genügt jedoch auch die Steuerung eines der beiden Stellglieder
16 oder 18 allein. Wesentlich ist hierbei, daß für die vorgenannte Zeitdauer die
Einbrechempfindlichkeit für den nahen Teilnehmer A herabgesetzt wird.
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Bei der Echosperre nach Fig. 4 ist, ausgehend von der bekannten Anordnung
nach Fig. 2, das empfangswegseitige Stellglied 16 zwischen den Verstärker 7 und
den Gleichrichter 8 des empfangswegseitigen Sprachdetektors und das sendewegseitige
Stellglied 18 zwischen den Verstärker 5 und den Gleichrichter 6 des sendewegseitigen
Sprachdetektors eingeschaltet. Dabei ist das sendewegseitige Stellglied 18 als ein
regelbarer Verstärker und das empfangswegseitige Stellglied 16 als ein regelbares
Dämpfungsglied ausgestaltet, und beide Stellglieder 16 und 18 sind derart bemessen
und derart durch die Steuereinrichtung 30 gesteuert, daß normalerweise bei der Bewertung
der empfangswegseitigen und der sendewegseitigen Sprechsignale durch die Abwägeeinrichtung
10 eine Höherbewertung des sendewegseitigen Sprechpegels um 5 dB gegenüber dem empfangswegseitigen
Sprechpegel stattfindet. Diese Höherbewertung der sendewegseitigen Sprechsignale
wird sodann bei Abfall des empfangswegseitigen Sprechpegels vorübergehend ganz oder
teilweise aufgehoben oder in eine absolute Höherbewertung der empfangswegseitigen
Sprechpegel umgewandelt.
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Weiterhin kann die Anordnung nach Fig. 4 auch derart ausgestaltet
sein, daß die Differenzierglieder und Speicherglieder enthaltende Steuereinrichtung
30 das empfangswegseitige und/oder das sendewegseitige Stellglied derart steuert,
daß diese Stellglieder 16 bzw. 18 von Beginn des Gesprächs an, insbesondere während
der Zeit der Spermng des Sendeweges durch das Sperrglied 12, eine monoton, vorzugsweise
stetig ansteigende Höherbewertung der sendewegseitigen gegenüber den empfangswegseitigen
Sprechpegeln bewirken. In Abwandlung der Anordnung nach Fig. 4 kann die Funktion
der Verstellung der Bewertung der Abwägung mittels der beiden Stellglieder 16 und
18 auch durch eines der beiden Stellglieder 16 oder 18 allein bewirkt werden oder
durch einen direkten Eingriff in die Abwägeeinrichtung 10 selbst bewirkt werden.
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Fig.5 zeigt als drittes Ausführungsbeispiel eine Echosperre, bei
welcher, ausgehend von der bekannten Anordnung nach Fig. 2, in den Meßweg der empfangswegseitigen
Sprechpegel ein Zeitglied 25 eingeschaltet ist, welches den Abfall der empfangswegseitigen
Steuerspannung mindestens um die End-Echolaufzeit verzögert, ohne jedoch die Geschwindigkeit
des Abfalls an sich wesentlich zu verlangsamen.
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Hierdurch wird wiederum die Einbrechempfindlichkeit für den nahen
TeilnehmerA vorübergehend herabgesetzt. Das Zeitglied 25 besteht vereinfacht dargestellt
aus
einem Kondensator, welcher dem Ausgang des Gleichrichters 8 des empfangswegseitigen
Sprachdetektors nachgeschaltet ist und mit den übrigen Schaltmitteln zusammen normalerweise
eine überhöhte Entladezeitkonstante von z. B. 100ms aufweist. Diesem Kondensator
ist über eine Umschalteinrichtung für eine einstellbare Zeit vorübergehend ein Parallelwiderstand
zuschaltbar, wodurch während dieser Zeit eine kleinere Zeitkonstante von
z. B. <
50ms wirksam wird. Die Einstellung der vorstehend genannten Zeitdauer erfolgt durch
die Differenzierglieder und Speicherglieder enthaltende Steuereinrichtung 30, welche
in der Lage ist, die jeweils auftretende End-Echolaufzeit zu messen und zu speichern.
Zu diesem Zweck ist die Steuereinrichtung 30 in analoger Weise zu der Anordnung
nach F i g. 4 durch die Gleichrichter 28 und 29 und die Abwägeeinrichtung 10 gesteuert.