DE2138420C3 - Schneidvorrichtung für bandförmiges Material - Google Patents
Schneidvorrichtung für bandförmiges MaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung für bandförmiges Material, insbesondere für Bänder aus
Fotopapier mit aufbelichteten und entwickelten Kopien mit einer schrittweise wirkenden Vorschubeinrichtung
und einer Messeranordnung, enthaltend ein bewegliches, parallel geführtes Laufmesser und wenigstens
ein stillstehendes Gegenmesser, wobei das Laufmesser mit wenigstens einem Vorsprung außerhalb der
Breite des zu schneidenden Bandes ständig an dem Gegenmesser anliegt, eine zur Bewegungsrichtung schräge
Schnittkante aufweist und eines der beiden Messer federnd an das andere angedrückt ist
Eine derartige Schneidvorrichtung ist aus der US-Patentschrift 32 18 918 bekannt Diese Vorrichtung ist jedoch
nicht in der Lage, einen sogenannten Doppelschnitt auszuführen zum Entfernen des Randbereiches
bzw. Überlagerungsbereiches zwischen zwei aufeinanderfolgenden Bildern auf einem Streifen.
Ferner ist es aus der deutschen Patentschrift 4 41 948 bekannt, ein mit einem feststehenden Messer zusammenwirkendes
Schneidmesser dachkantartig auszubilden, um ein seitliches Verschieben des zu schneidenden
Materials während des Schnitts mit einer schrägstehenden Schneidkante zu vermeiden.
Bei Schneidvorrichtungen der eingangs genannten Art besteht eine grundsätzliche Schwierigkeit darin, die
Messer mit der erforderlichen Genauigkeit herzustellen. Bei den verhältnismäßig dünn auszubildenden Messern,
insbesondere dem Laufmesser, welches zum Erreichen einer hohen Schnittleistung gehärtet sein muß,
stellt der Härteverzug ein besonderes Problem dar. Ein solcher Verzug kann auch durch ein nachträgliches
Schleifen mit magnetischer Aufspannung nicht ausgeglichen werden, weil sich das Messer durch die Aufspannung
elastisch verformt. Diese Verformung verschwindet sofort nach dem Aufhören der Spannkraft,
so daß der beim eingetretenen Verzug erhalten bleibt. Die Anforderungen an die Ebenheit der Messer können
allerdings durch das federnde Zusammendrücken der beiden Messer während des Schnittes erheblich reduziert
werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schneidvorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß
auch für einen sogenannten Stanz- oder Doppelschnitt die Messer für hohe Schnittleistungen bezüglich ihrer
Ebenheit nur Anforderungen einer vertretbaren Größe erfüllen müssen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die in dem nachfolgenden
Anspruch 1 beschriebene Erfindung.
Da auch das zweite Gegenmesser schon vor Beginn des Schneidvorgangs an dem Vorsprung des Laufmessers
anliegt, ist ein Eintauchen des Laufmessers zwischen die beiden Gegenmesser ohne Zwängungen
möglich. Durch die dachförmige Schnittkante berührer sich das Laufmesser und die beiden Gegenmesser jeweils
nur längs verhältnismäßig kleiner Längen, so daC durch die federnde Anlage die drei Messer scherenartig
mit der Schnittluft 0 aneinandergleiten. Durch den Ver satz der Schneidkante des zweiten oder nachgeordne
ten Gegenmessers gegenüber der Schneidkante des er sten Gegenmessers nach unten ist auch bei einer Roll
tendenz oder einem Durchhängen des Papierbande unter Eigengewicht nach unten immer ein einwandfrei
er Vorschub der vorlaufenden Papierkante über da zweite Gegenmesser hinweg sichergestellt.
Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibun; eines Ausführungsbeispiels, an Hand von Figuren nähe
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine erfindungsgemäße Schneidvorrichtung i der Ansicht entgegen der Richtung des Bandtransport!
F i g. 2 die Vorrichtung nach Anspruch 1 in der Seitenansicht und
Fig. 3 einen vergrößerten Schnitt durch die Schneideinrichtung gemäß F i g 1.
In F i g. 1 ist mit 1 ein beweglich angeordnetes Laufmesser bezeichnet, das im Bereich eines zu schneidenden
Bandes 2 eine zu seiner Bewegungsrichtung gemäß Pfeil 3 schräg verlaufende Schnittkante la aufweint Die
Schnittkanie la ist zur Vermeidung einer Seitenkraft
auf das zu schneidende Band 2 doppelseitig schräg, d. h. dachkantenartig ausgebildet. Das Laufmesser 1 ist, wie
aus F i g. 3 hervorgeht, mit seinem oberen Teil in einem Spalt 4 zwischen Führungsplatten 24 und 25 annähernd
spielfrei geführt, dessen Breite durch Distanzbuchsen 5 auf Schrauben 6 mit Mutter 7 eingestellt wird. Aus
F i g. 3 ist weiterhin entnehmbar, daß das Laufmesser 1 im Bereich der Schnittkante la einen Hohlschliff aufweist,
so daß das Messer in der Lage ist bei Verwendung von zwei Gegenmessern 8 und 9 einen sogenannten
Stanzschnitt auszuführen, d. h. aus dem Band einen schmalen Streifen herauszuschneiden.
Das Laufmesser weist weiterhin in seinem Randbereich außerhalb der Breite des zu schneidenden Bandes
zwei nach unten gerichtete Vorsprünge ib. Ic auf, die
ständig an den Gegenmessern 8 und 9 anliegen.
Das Laufmesser weist ferner an seinen Seitenkanten Bohrungen id, le auf, in welche Stifte 10a, 10b eines
Bügels IO eingreifen, der in bekannter, nicht dargestellter Weise mit einem Antrieb für das Laufmesser, z. B.
mit einem Exzenter an einen pro Schnitt eine Umdrehung ausführenden Motor angekuppelt ist. Die Arme
des Bügels 10 übernehmen außerdem die seitliche Führung des Laufmessers 1, so daß dieses sich in eine von
Seitenkräften freie Lage einstellen kann.
Insbesondere aus F i g. 3 ist die Anordnung der Gegenmesser 8 und 9 erkennbar. Die Schnittkanten der
Messer 8a bzw. 9a der Gegenmesser verlaufen geradlinig und die Messer weisen an ihrer unteren Begrenzungsfläche
8ö bzw. 96 eine Rundung auf. Mit dieser abgerundeten Fläche sitzen sie auf gerätefesten Auflageflächen
eines Trägerkörpers 11 bzw. einer abnehmbaren Gegenmessereinheit 12. Eine durch Sichrauben
13 gehaltene, mittels eines Langloches verstellbar befestigte Klaue 14 trägt einen Stift 23, der in eine entsprechende
Bohrung 8c des Gegenmessers 8 eingreift und auf diese Weise spielfrei ein Herausziehen des Messers
aus seiner Halterung verhindert. Schließlich liegt dicht unter dem oberen Rand des Messers ein Gummischlauch
15 in einer Nut 16a einer verschiebbar angeordneten Halteplatte 16. Die z. B. mittel:! Langlöehern
an Befestigungsschrauben verwirklichte Einstellbarkeit der Platte 16 dient dazu den Andruck des
Schlauches an das Messer 8 zu regulieren. Das Material des Gummischlauches unterliegt keinen besonderen
Anforderungen, nachdem die erforder'iche Elastizität ohne Versprödung bei den herrschenden Temperaturen
für die in Frage kommenden Zeiträume bei den meisten Gummisorten gegeben ist. Der Gummischlauch
übernimmt die weitere wesentliche Funktion, das Eindringen von Staub in den Spalt zwischen dem
Trägerkörper 11 und dem Gegenmesser 8 zu verhindern,
wodurch die Beweglichkeit des Gegenmessers sehr schnell beeinträchtigt würde.
Die Halterung für das zweite Gegenmesser 9 entspricht bezüglich der Sicherung gegen das Herausnehmen
und der Federung der Anordnung des Gegenntessers 8, jedoch ist hier auf Grund einer anderen Justiermöglichkeit
die Halterung für den federnden Gummischlauch 17 nicht verschiebbar ausgeführt
Die Halterung 12 für das zweite Gegenmesser 9 ist. mittels zweier Rändelschrauben 18,19 an dem Trägerkörper
16 lösbar befestigt Eine Umrüstung von Einfachschnitt auf Stanzschnitt ist deshalb in kürzester
Zeit durchführbar. Von Bedeutung ist daß die Schnittkante des Gegenmessers 9 gegenüber der des Gegenmessers
8 um einen geringen Betrag, etwa um 1/6 der Stärke des Laufmessers nach unten versetzt ist Durch
diesen Versatz wird verhindert daß das vorgeschobene Bandmaterial 2 nach dem Überlaufen der Schnittkante
des Gegenmessers 8 durch eine Rolltendenz oder sein Eigengewicht gegenüber der Schnittkante des Messers
8 so weit absinkt, daß es an der Schnittkante des Gegenmessers 9 anstößt. Der Versatz ist deshalb so bemessen,
daß ein solches Anstoßen auf jeden Fall vermieden wird. Andererseits ist der Versatz klein genug,
um sicherzustellen, daß der Schnitt an dem Gegenmesser 9 bereits begonnen hat, bevor der Schnitt an dem
Messer 8 beendet ist. was durch entsprechende Bemessung der Höhe der Dachkante des Laufmessers 1 ohne
weiteres möglich ist. In F i g. 2 sind ferner auf bekannte Weise angetriebene Transportwalzen 20, 21 angegeben,
die auf Grund einer intermittierenden Drehbewegung Bandmaterial von einer Rolle 22 abziehen und in
den erforderlichen Längen der Schneideinrichtung zuführen.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist nun folgende:
Das schrittweise von den Rollen 20, 21 geförderte Band 2 wird in Schneidstellung zwischen dem Laufmesser
1 und den Gegenmessern 8, 9 zum Stillstand gebracht. Daraufhin wird durch Exzenterantrieb des Bügels
10 das Laufmesser 1 in sich parallel nach unten geführt. Das Laufmesser liegt hierbei mit den Vorsprüngen
ib und Ic je nachdem, ob es sich um einen Einzelschnitt oder einen Stanzschnitt handelt, bereits
an dem Gegenmesser 8 oder an beiden Gegenmessern 8 und 9 federnd an. Bei der Bewegung des Laufmessers
1 nach unten wird deshalb jedes der beiden Messer 8, 9 gegen die Federkraft der Schläuche 15, 17 so weit von
dem Laufmesser nach außen gedrückt, daß die Schneidkanten gerade aneinander anliegen. Bei der Dachkantform
des Laufmessers erfolgt eine solche Anlage jeweils in zwei sehr schmalen, zur Achse symmetrisch
angeordneten Bereichen eines jeden Gegenmessers.
Hat das Laufmesser mit seiner Schnittkante das Band 2 erreicht, wird das Band zweiseitig festgeklemmt.
Da der Steigungswinkel der Dachkante kleiner ist als der Grenzwinkel für die Selbsthemmung, kann
eine Verschiebung des Bandes 2 gegenüber seiner Auflagefläche nicht erfolgen, die bei der symmetrischen
Ausbildung des Messers sich nur als Durchwölbung bemerkbar machen könnte. Das Band wird dann fortlaufend
zweiseitig von den Rändern zur Mitte hin geschnitten bis zur vollständigen Trennung. Nach Beendigung
des Schnittes kehrt das Laufmesser in seine Ruhelage gemäß F i g. 1 zurück und der abgeschnittene Teil
des Bandes fällt in der F i g. 3 rechts von den Gegenmessern in eine dafür vorgesehene, nicht dargestellte
Auffangschale.
Von Bedeutung ist auch, daß durch die Anfederung der beiden Gegenmesser an das Laufmesser sich ein
Freiwinkel ergibt, der je nach Ausbildung zwischen i und 6" liegen kann, jedoch eine Größe von etwa 3°
anstreben sollte. Dieser Freiwinkel bietet Gewähr für einen einwandfreien Schnitt auch bei sehr hohen
Schnittleistungen, weil dadurch ein Abnutzen der
Schneidkante und ein Aufbauen der Fläche hinter der Kante weitgehend vermieden werden kann. Ferner
wird bei einem Stanzschnitt durch den auf Grund der Freiwjnkel sich nach unten erweiternden Spalt zwischen
den Gegenmessern 8, 9 sichergestellt, daß die ausgestanzten Streifen nach unten wegfallen, so daß die
Gegenmesser immer entsprechend der Federung frei beweglich bleiben.
Die beschriebene Schneidvorrichtung ist auch für andere Materialien als Papier, z. B. Filme mit Klebestreifen
u.dgl. anwendbar, die erheblich zäher als Papier sind.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Schneidvorrichtung für bandförmiges Material, insbesondere für Bänder aus Fotopapier mit aufbelichteten
und entwickelten Kopien mit einer schrittweise wirkenden Vorschubeinrichtung und einer
Messeranordnung, enthaltend ein bewegliches, parallel geführtes Laufmesser und wenigstens ein stillstehendes
Gegenmesser, wobei das Laufmesser mit w wenigstens einem Vorsprung außerhalb der Breite
des zu schneidenden Bandes ständig an dem Gegenmesser anliegt, eine zur Bewegungsrichtung schräge
Schnittkante aufweist und eines der beiden Messer federnd an das andere angedrückt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß in Bandvorschubrichtung hinter dem Laufmesser ein zweites federnd an
das Laufmesser angedrücktes Gegenmesser für einen sogenannten Stanzschnitt vorgesehen ist, dessen
Schneidkante gegenüber der Schneidkante des ersten Gegenmessers nach unten versetzt ist.
2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufmesser (1) dachkantenartig
mit gegenüber dem Gegenmesser zweiseitig schräger Schnittkante (la) ausgebildet und mit
einem Hohlschliff versehen ist.
3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufmesser (1) in
einem Spalt angemessener Breite senkrecht zu seiner Ebene annähernd spielfrei geführt ist und daß
das unten liegende Gegenmesser (8, 9) vorzugsweise mit einer gerundeten unteren Auflagefläche (8Z>;
96) auf dieser unteren Auflagefläche schwenkbar gelagert ist und von einem elastischen Glied, insbesondere
einem den Spalt zwischen Messer (8,9) und Anlage (12, 16) abdichtenden Gummischlauch (15,
17) an das Lauf messer (1) angedrückt wird.
4. Schneidvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenlager (16) des
Schlauches (15) zur Einstellung der Federung verschiebbar ist.
5. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (12) für das
zweite Gegenmesser (9) abnehmbar ausgeführt ist.
6. Schneidvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gegenmesser (8,9) gegenüber dem beweglichen Messer (1) einen Freiwinkel von 1 bis 6°, insbesondere
3°, aufweisen.
7. Schneidvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gegenmesser (8, 9) wenigstens je eine Bohrung (8c) aufweisen, in die justierbare, ein Hochheben der
Gegenmessei verhindernde Klauen (14) eingreifen.
8. Schneidvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Laufmesser (1) zwei außerhalb des Bandweges liegende, nach unten gerichtete, zwischen die beiden
Gegenmesser reichende Vorsprünge (ib, ic) und zwei öffnungen (ld, ie) aufweist, in die Stifte (10a,
iOb) eines mit dem Messerantrieb verbundenen Bügels (10) eingreifen.
Priority Applications (4)
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GB3564372A GB1401344A (en) | 1971-07-31 | 1972-07-31 | Apparatus for cutting strip material |
JP47076033A JPS5249587B2 (de) | 1971-07-31 | 1972-07-31 |
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2138420A1 DE2138420A1 (de) | 1973-02-08 |
DE2138420B2 DE2138420B2 (de) | 1976-02-12 |
DE2138420C3 true DE2138420C3 (de) | 1976-09-23 |
Family
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4024615A1 (de) * | 1990-08-02 | 1992-02-06 | Agfa Gevaert Ag | Schneidvorrichtung fuer bandfoermiges material |
DE102006028457A1 (de) * | 2006-06-21 | 2008-01-03 | Neubauer, Kai, Dipl.-Ing. | Schneidvorrichtung zum Durchtrennen von flexiblem Material |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4024615A1 (de) * | 1990-08-02 | 1992-02-06 | Agfa Gevaert Ag | Schneidvorrichtung fuer bandfoermiges material |
DE102006028457A1 (de) * | 2006-06-21 | 2008-01-03 | Neubauer, Kai, Dipl.-Ing. | Schneidvorrichtung zum Durchtrennen von flexiblem Material |
DE102006028457B4 (de) * | 2006-06-21 | 2008-04-30 | Neubauer, Kai, Dipl.-Ing. | Schneidvorrichtung zum Durchtrennen von flexiblem Material |
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