DE2135882B2 - Nivellierinstrument mit Fernrohr - Google Patents
Nivellierinstrument mit FernrohrInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Nivellierinstrument mit Fernrohr, bei dem der die Höhenmessung beeinflussende
anallaktische Punkt oder Kippunkt außerhalb der vertikalen Drehachse des Fernrohrs liegt und das ein
optisches Mikrometer mit einem optischen System zur Abbildung der Mikrometeranzeige besitzt.
Es ist bekannt, zur Ausschöpfung der theoretisch möglichen Meßgenauigkeit bei Nivellierinstrumenten
den anallaktischen Punkt der Höhenmessung und die Meßmarke in die vordere Hauptebene des Fernrohrobjektivs
und diese in die vertikale Fernrohrdrehachse zu legen. Eine derartige Ausbildung der Nivellierinstrumente
bringt jedoch einen ungünstigen einseitigen Aufbau bezüglich der Drehachse mit sich. Außerdem
wird dadurch die Konstruktion bzw. optische Anordnung ungünstig beeinflußt. Aus diesen Gründen haben
Nivellierinstrumente mit theoretisch günstigem Aufbau bisher kaum Eingang in die Praxis gefunden.
Es ist auch bekannt, durch eine besondere Ausgestaltung des Fokussiergliedes die Lage des anallaktischen
Punktes oder Kippunktes im wesentlichen so zu fixieren, daß er zumindest angenähert unveränderbar ist und
über der Instrumentenkippachse liegt. Diese Anordnung ist jedoch an die optische Konstruktion des Fernrohrs
gebunden und nicht in jedem Fall anwendbar.
Zur Vermeidung dieser Mängel hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein Nivelliergerät zu schaffen, mit
dem eine höchstmögliche Meßgenauigkeit erreicht wird, obwohl anallaktischer Punkt der Höhenmessung
und vertikale Drehachse nicht zusammenfallen.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß im optischen System des Mikrometers eine
Kompensationsvorrichtung angeordnet ist, die bei Kippung des Nivellierinstruments den infolge der
Ablage des anallaktischen Punktes oder Kippunktes von der Drehachse entstehenden Höhenfehler bei der
Mikrometeranzeige kompensiert.
Die Erfindung beseitigt also nicht die Ursachen, sondern die Auswirkungen der genannten Instrumentenfehler
und gewährleistet somit einen günstigen, die MeßgenauigkeH fördernden Instrumenienaufbau.
Die Art der im Mikrometer verwendeten Kompensationsvorrichtung ist unerheblich. Es kann die Sirichteilung
oder der Index des Mikrometers, das Mikrometerobjektiv oder Teile davon, ein Teil eines im Mikrometer
■) vorgesehenen Reflexsystems oder das gesamte Reflexionssystem
pendelnd angeordnet sein.
Ist das Nivellierinstrument mit einem selbsttätigen Ziellinienregler ausgestattet, so ist vorteilhaft die
Kompensationsvorrichtung mit diesem verbunden. κι Dabei ist es günstig, wenn die Mikrometeranzeige im
Fernrohrokular erscheint. Bei geeigneter Ausbildung des Mikrometers ist es möglich, die Qualität der
Horizontierung des erfindungsgemäßen Nivellierinstruments zu prüfen.
ι > Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend
an Hand der schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 Skizzen zur Erklärung des Prinzips,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein Nivellierinstru-2(i ment,
Fig.4 eine Draufsicht auf die im Teil B der Fig. 2
enthaltenen Optikbauteile,
Fig.5 die Träger der Ablesemarke und der
Mikrometerskala,
_>-> Fig. 6 das Okulargesichtsfeld des Nivellieiinstruments.
In Fig. 1 ist ein Objektiv U eines im übrigen nicht
dargestellten Nivellierinstruments mit der optischen Achse O—O infolge der überhöht gezeichneten
jo unvermeidlichen Schiefe der Stehachse 5—5 außerhalb einer Horizontalebene H—H gelegt. Der anallakiische
Punkt oder Kippunkt A der Höhenmessung befindet sich in Abständen a und Ah von der Stehachse 5—5und
der Horizontalebene H-H; er ist derjenige Punkt,
j-, durch den sämtliche horizontalen Zielgeraden verlaufen. Die optische Achse O—O schließt mit der
Horizontalebene H—H einen Winkel λ ein. Beim Drehen des Objektivs L\ um die Stehachse 5—5bewegt
sich der anallaktische Punkt auf einer zur Horizontal-4(i
ebene um einen Winkel α geneigten Kreisbahn. Da der Winkel λ klein ist, ergibt sich die Ablage des
anallaktischen Punktes A von der Horizontalebene H—H'm Abhängigkeit von der Drehung zu
l/l = (Γ \. (1)
Die Ablage Ah soll nun in Abhängigkeit von der Instrumentendrehung um die Stehachse 5—5, dem
Abstand a und der Neigung <x in jedem Fall der Messung selbsttätig beseitigt werden. Hierfür kommt eine
Kompensationsvorrichtung zur Anwendung.
Hat die Kompensationsvorrichtung gemäß F i g. 2 die Form eines einfachen Pendelspiegels P, der im
parallelen Strahlengang eine Linse Li mit der optischen
Achse O2—O2, der Brennweite /"und der Brennebene E
angeordnet ist, so kompensiert dieser eine Ablage von
I/i =/·2λ.
(H)
worin λ die Neigung des Pendelspiegels /'(Instrumentenneigung)
ist. Setzt man die Gleichungen I und II einander gleich, so ergibt sich, daß für
■' ~ ϊ
(Ml)
die Ablage Ah in jedem Fall kompensiert wird. Bei Anwendung eines !Compensators mit anderer Gestalt
und anderen Kompensationseigenschalten wird diese Beziehung in der Regel anders lauten.
In Fig.3 ist auf einem Dreifuß 1 ein Gehäuse 2 um
eine Achse Si-S3 drehbar gelagert, das einerseits vor
einem in einer Fassung 3 befindlichen Objektiv 4 eine öffnung 5 und eindererseits einen Okularstützen 6 mit
einem Okular 7 besitzt. Das Objektiv 4 ist mit Hilfe von Führungen 8; 9; 10; 11 in durch einen Doppelpfeil C
angezeigten Richtungen verschiebbar und arretierbar angeordnet. Die Führungen 10; 11 sind mit Ausnehmen- ι ο
gen 12; 13 versehen. Am Objektiv 4 sind eine Zielmarke 14 und ein mit einer Trennfläche 15 versehener
optischer Würfel 16 angeordnet. Die Zielmarke 14 liegt in der optischen Achse Ch-Ch des Objektivs 4, an
dessen Fassung 3 der durchsichtige Träger 17 einer Mikrometerteilung 18 (Fig.5) befestigt ist. Der
optische Würfel 16 ist an zwei benachbart liegenden Flächen mit lichtundurchlässigen Belägen 19; 20
versehen, die sich hinsichtlich ihrer Größe zum Querschnitt der den Würfel durchsetzenden Abbildungsstrahlenbündel
ergänzen.
Das Objektiv 4 und das Okular 7 sind wesentliche optische Bauteile eines Femrohrsystems, dessen anallaktischer
Punkt mit der Zielmarke 14 zusammenfällt, zu dem noch ein in etwa der halben Objektivbrennweite
angeordneter Pendelspiegel 21, die Zielmarke 14, die Trennfläche 15, eine in der Fassung 3 gelagerte Linse 22,
ein rechtwinkliges Prisma 23 und ein abbildendes optisches Glied 24 gehören. Eine Glasplatte 34 befindet
sich in der dingseitigen Ebene des Okulars 7. Die gemeinsame optische Achse der Linse 22, des optischen
Gliedes 24 und des Okulars 7 ist abgewinkelt und mit O4 - Oa bezeichnet; sie hat den Durchstoßungspunkt der
Achse Ch-Ch durch die Trennfläche 15 mit dieser Achse gemeinsam. Die in F i g. 3 hinter der Zeichenebene
liegend zu denkende Aufhängung 2.5 des in einer Fassung 26 befindlicnen Pendelspiegels 211 ist erkennbar.
Ein Kolben 27 ist über ein mit einer Ausnehmung 28 für den Fernrohrstrahlengang versehenes Zwischenstück
29 an der Fassung 26 befestigt und gleitet in einem Zylinder 30. Kolben 27 und Zylinder 30 bilden die
Luftdämpfungsvorrichtung zur Dämpfung der Schwingungen des Pendelspiegels 21 mit dem über ein weiteres
Zwischenstück 31 ein in einer Fassung 32 befindlicher kleiner Spiegel 33 starr verbunden ist, so daß er an den
Schwingungen des Pendelspiegels 21 teilnimmt. Pendelaufhängung 24 und Dämpfungsvorrichtung 27; 30 sind
auf einem gemeinsamen Träger 35 befestigt, mit dem eine Zahnstange 36 starr verbunden ist, in die ein am
Gehäuse 2 gelagertes Ritzel 37 eingreift. so
Die mit Belägen 19; 20 versehenen Flächen des Würfels 16 und damit die Zielmarke 14 befinden rieh in
der dingseitigen Brennebene der Linse 22; im abgewinkelten Strahlengang besteht zwischen der Linse
22 und dem optischen Glied 24 paralleler Strahlengang. Durch das optische Glied 24 werden die Abbildungsstrahlen in der Okularbildebene vereinigt. Die dort
entstehenden Bilder sind mit dem Okular 7 betrachtbar. Entstehen die Bilder hinter oder vor der Okularbildebene,
so kann durch Drehen des Ritzels 37 von außen über die Zahnstange 36 der Träger 35 und damit der
Pendelspiegel 21 so lange verschoben werden, bis die im Okular 7 erscheinenden Bilder scharf eingestellt sind.
Der Spiegel 33 befindet sich im parallelen Strahlengang eines Abbildungssystems 38, in dessen Brennebene
nebeneinander die Mikrometerteilung 18 auf dem Träger 17 und ein Index 39 auf einem lichtdurchlässigen
Träger 40 (F i g. 5) angeordnet sind. Die Mikrometertei-•ung 18 befindet sich außerdem in der dingseitigen
Brennebene einer mit einem rechtwinkligen Prisma 41 verkitteten Linse 42. Eine weitere Linse 43 ist in der
Fassung 3 so angeordnet, daß sie eine gemeinsame optische Achse O5— O-, mit der Linse 42 hat und daß sich
die den Belag 19 tragende Fläche des Prismenwürfels 16 stets genau im Abstand der Brennweite der Linse 43 von
dieser Lin<.e befindet. Die Mikrometerteilung hat
jeweils einen Punkt mit der optischen Achse O5-O5
gemeinsam, zu der die optische Achse C\—Ck des
Abbildungssystems parallel ist (Fig. 4). Mikrometerteilung
18 und Index 39 sind symmetrisch zur Achse Ot,- O4 angeordnet; die optischen Achsen Ch-CH und
O6-O6 sowie der Index 39 liegen bei genauer
Vertikalstellung der Achse S^-S? in einer Ebene.
Der Index 39 wird mit Hilfe eines außeraxialen, durch
den Hauptstrahl 44 in F i g. 4 dargestellten Lichtbündels durch das Abbildungssystem 38 und über den kleinen,
pendelnd aufgehängten Spiegel 33 auf die Mikrometerteilung 18 abgebildet. Der Spiegel 33 sorgt dafür, daß bei
Neigung des Gehäuses 2 in der Zeichenebene um einen Winkel α die Teile des Hauptstrahls 44 vor und nach der
Reflexion am Spiegel 33 einen Winkel 2« einschließen. Die Linsen 42; 43 bilden gegebenenfalls durch die
Ausnehmungen 12; 13 das Bild des Index 39 und die Mikrometerteilung 18 auf die mit dem Belag 19
versehene Fläche des Prismenwürfels 16 ab. Außerdem bildet das Objektiv 4 ein entfernt liegendes, nich;
dargestelltes Ziel über den Pendelspiegel 21 auf die mit dem Belag 20 versehene Fläche des Prismenwürfels 16
ab. Durch die Beläge 19 und 20 werden die so entstandenen Bilder beschnitten, und zwar so, daß der
herausgeblendete Teil des einen Bildes durch den nicht herausgeblendeten Teil des anderen Bildes ersetzt wird.
Beide Bilder werden über das optische System 22; 24 in die Okularbildebene abgebildet, so daß im Okulargesichtsfeld
das aus F i g. 6 ersichtliche Bild erscheint.
Der anallaktische Punkt 14 des Femrohrsystems liegt zwar außerhalb der Stehachse S3—S3, jedoch ist das
durch die Gleichung 111 definierte Verhältnis eingehalten, so daß der stets in die Vertikale einpendelnde
Spiegel 33 einen aus der Ablage des anallaktischen Punktes von der Stehachse resultierenden Fehler
kompensiert.
Mikrometerteilung und Index können auch im gestreckten Strahlengang unter Zwischenschaltung
eines pendelnden Prismas oder Prismensystems hintereinander angeordnet sein. Ebenso ist es möglich, den
Index oder die Mikrometerteilung selbst pendeln zu lassen. Auch könnte die Mikrometerteilung sich auf
einer Trommel befinden, die sich gegenüber dem in der gleichen Ebene befindlichen Index bewegt. In diesem
Fall muß eine Kompensationsvorrichtung Verwendung finden, die nur den halben abbildenden Strahlengang
beeinflußt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Nivellierinstrument mit Fernrohr, bei dem der die Höhenmessung beeinflussende analytische
Punkt oder Kippunkt außerhalb der vertikalen Drehachse des Fernrohrs liegt und das ein optisches
Mikrometer mit einem optischen System zur Abbildung der Mikrometeranzeige besitzt, d a durch
gekennzeichnet, daß im optischen System des Mikrometers eine Kompensationsvorrichtung
angeordnet ist, die bei Kippung des Nivellierinstruments den infolge der Ablage des
anallaktischen Punktes oder Kippunktes von der Drehachse entstehenden Höhenfehler bei der
Mikrometeranzeige kompensiert.
2. Nivellierinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fernrohr mit einem
Ziellinienregler ausgestattet ist, mit dem die Kompensationsvorrichtung verbunden ist.
3. Nivellierinstrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrometeranzeige im
Fernrohrokular erscheint.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IT7000270 | 1970-09-07 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2135882A1 DE2135882A1 (de) | 1972-03-16 |
DE2135882B2 true DE2135882B2 (de) | 1978-04-20 |
DE2135882C3 DE2135882C3 (de) | 1979-01-25 |
Family
ID=11313270
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712135882 Expired DE2135882C3 (de) | 1970-09-07 | 1971-07-17 | Nivellierinstrument mit Fernrohr |
Country Status (4)
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---|---|
CH (1) | CH518523A (de) |
DE (1) | DE2135882C3 (de) |
HU (1) | HU164553B (de) |
SU (1) | SU394658A1 (de) |
-
1971
- 1971-06-24 CH CH925671A patent/CH518523A/de not_active IP Right Cessation
- 1971-07-17 DE DE19712135882 patent/DE2135882C3/de not_active Expired
- 1971-09-06 HU HUZE000371 patent/HU164553B/hu unknown
- 1971-09-06 SU SU1693880A patent/SU394658A1/ru active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2135882C3 (de) | 1979-01-25 |
CH518523A (de) | 1972-01-31 |
HU164553B (de) | 1974-02-28 |
DE2135882A1 (de) | 1972-03-16 |
SU394658A1 (ru) | 1973-08-22 |
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