DE2133960A1 - Verfahren zur Herstellung von Gegenständen, die zur wiederholten oder langdauernden Berührung mit lebendigen Geweben oder Schleimhäuten bestimmt sind - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Gegenständen, die zur wiederholten oder langdauernden Berührung mit lebendigen Geweben oder Schleimhäuten bestimmt sindInfo
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Description
Titel: Verfahren zur Herstellung von Gegenständen, die zur wiederholten oder langdauernden Berührung
mit lebendigen Geweben oder Schleimhäuten bestimmt sind
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Gegenständen
aus hydrophilen Polymeren (Hydrogelen), die zur wiederholten oder langdauernden Berührung mit lebendigen Geweben
oder Schleimhäuten bestimmt sind.
Es ist bekannt, Hydrogele durch Kopolymerisation von hydrophilen Monomeren, wie z. B. Äthylenglykolmonometha«
krylat mit einer geringen Menge von einem Vernetzungsmittel wie z. B. Äthylenglykoldimethakrylat herzustellen.
Die Kopolymerisation wird oft in Gegenwart von Wasser oder einer mit Wasser mischbaren Flüssigkeit durchgeführt.
— 2 —
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Diese erwähnten Glykolmethakrylate oder Akrylate bieten spärlich vernetzte nicht ionogene Hydrogele, die
z.B. zur Herstellung von weichen Kontaktlinsen, Prothesen, Implantaten oder Überzügen auf Kathetern oder ärztlichen
Sonden verwendet werden» Die wichtigste Voraussetzung ist dabei eine gute physiologische Verträglichkeit
von Polymeren, die keine reizende Wirkung verursachen dürfen. Bisher wurde angenommen und Orientierungsversuche an Tieren haben es nächgewiesen, daß Hydrogele
mit basischen Seitengruppen das lebende Gewebe irritieren und sohlecht eingeheilt werden.
Der Erfindung liegt die, Aufgabe zugrunde, Hydrogele mit solchen Seitengruppen zu schaffen, die vom lebenden
Gewebe gut aufgenommen und eingeheilt werden»
Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig bei Polymerisation
von hydrophilen Monomeren in Gegenwart von einer kleinen Menge eines Vernetzungsmittels (vorteilhaft unter
2#) und vorzugsweise auch Wasser oder einer mit Wasser
mischbaren Flüssigkeit wie z.B. Glyzerin dadurch gelöst, daß als Hauptmonomer, das mindestens 50# des monomeren
Materials bildet, ein N - Alkylakrylamid verwendet wird,
dessen Ii — Akrylgruppe bzw# Gruppen gegebenenfalls noch
durch eine Hydroxy-, Polyhydroxyalkyl- oder Aminogruppe
substituiert werden können» Gegebenenfalls können beide.
Gruppenarten, nämlich Hydroxy- und Aminogruppe, gleich-
-3-
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zeitig anwesend sein·
Die Menge des Vernetzungsmittels richtete sich nach dem erwünschten Vernetzungsgrade, wobei nicht nur der prozentuale
Anteil des mehr als bifunktionellen Monomers maßgebend ist, sondern auch die Art desselben und seine
Fähigkeit, bei der Kopolymerisation die Vernetzung zu bewirken. Ein weniger wirksames Vernetzungsmittel muß
daher in einer höheren Menge zugesetzt werden als ein wirksameres, dessen optimale Konzentration üblich 0,1
bis 2,0# beträgt, auf das monoolefinische Monomer berechnet. Geeignet sind z.B. N,N- Methylen -bis- akrylamid,
N1N- Methylen -bis- methakrylamid, Äthylenklykol —
dimethakrylat u.a. .
Als weitere Monomere, die neben der überwiegenden Menge von N - Akrylamiden oder deren Gemischen verwendet werden
können, sind z.B. Methacrylnitril, Akrylnitril,
Methakrylamid, Akrylamidf N,N - disubstituierte Akry-1
amide, N - aonosubstituierte Methakrylamide, N,N disubstituierte
Methakrylamide, Grlykolmonomethakrylate oder -Akrylate, die von verschiedenen Glykolen wie
Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Propylen - oder Butylenglykol abgeleitet sind, und andere·
Durch passende Auswahl der Zusammensetzung dts Monomergemisches kann man Hydrogele verschiedener Beschaffenheit
darstellen, von sehr spärlich vernetzten hochquellenden, dem Vitreum des Auges ähnlichen Gelen bis
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zu wenig quellfähigen, festen und biegsamen Materialien«
Solche Hydrogele enthalten im Gleichgewicht mit Wasser von 5 bis zu etwa 95$ Wasser, auf das Gewicht
des gequollenen Polymers berechnet. Das Ii - Alkyl
kann gegebenenfalls substituiert werden, vorzugsweise durch eine Hydroxylgruppe. Anstatt der Hydroxylgruppe
oder gleichzeitig mit derselben kann das N Alkyl bzw. die beiden I - Alkyle auch eine Aminogruppe
enthalten.
Zum Auslösen der Polymerisation werden übliche, freie
Radikale bietende Initiatore verwendet wie verschiedene Peroxyde, Hydroperoxyde, Peroxydisulfate, substituierte
Azoverbindungen, Chlorate, ebensowie verschiedene Redox - Systeme.
Durch die Erfindung wurde festgestellt, daß Hydrogele
aus N ■- monosubstituierten Äkrylamiden sämtlichen Anforderungen
hinsichtlich ihrer chemischen Beständigkeit und physiologischen Verträglichkeit entsprechen
und darüber hinaus auch gute mechanische Eigenschaften besitzen.Dadurch entsteht der Vorteil, ihrer verhältnis- «
mäßig wirtschaftlichen Herstellung und vielseitigen Verwendungsmöglichkeit.
Die Erfindung wird nachstehend durch einige Beispiele näher erläutert.
-5-
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Ein zum Einpflanzen in einen lebenden Körper und zum Deponieren eines mit Arzneimittel bestimmten Implantat
wurde durch Polymerisieren in einer geeigneten Form dargestellt. Das Monomergemi sch wurde aus 79 $>
von N-Äthylakrylamid,
1 °ß> Diäthylenglykoldimethakrylat und 0,05 $>
Äzo-his-isobutyronitril zusammengesetzt, der Rest zu 100$
war Wasser· Die gefüllte Form wurde 10 Stunden auf 60 G
erwärmt. Nach gründlichem Waschen wurde das Implantat in eine mit dem lebenden Körper isotonische Lösung gelegt,
die ein Arzneimittel enthielt.
In einer aus zwei geschliffenen, durch eine dünne Distanzeinlage getrennten Glasplatten bestehenden Form wurde eine
70 $ige n-Butanollösung von N- 1& -Hydroxybutylakrylamid
unter Zusatz von 0,5 i° Methylen-bis-akrylamid und 0,1 $>
Azo-bis-methylisobutyrat 10 Stunden bei 600C polymerisiert«,
Die so gewonnene Folie wurde nach gründlichem Auswaschen in Wasser in einer sterilen physiologischen
Lösung (0,8 i° Natriumchlorid) gelagert, die- 350 ppm
Oxytetracyclinhydrochlorid enthielt. Die Folie konnte
als vorübergehender Ersatz von Haut nach einem Unfall verwendet werden*
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_ 6 -' 2733960
In ein gut zentriertes Glasrohr von 10 mm Durchmesser wurde ein nahtloses Gestrick aus tolyäthylenterephthalat
eingeschoben und dann eine 80 $ige wässrige Lösung von N- ty* -Hydroxypropylakrylamid und Methakrylonitril
(5:1) im n-Butanol eingegossen, der vorher 1 i° 1/Iethylenbis-methakrylamid
und 0,1 f° Di-isopropyl-perkarbonat zugesetzt
wurde. Das Rohr wurde in schnelle Rotation gebracht, wobei die Temperatur mittels eines Infrarotstrahlers auf
700G gehalten wurde. Nach vollendeter Polymerisation wurde
das Röhrchen einige Wochen mit Wasser gewaschen und in einer physiologischen Lösung sterilisiert und gelagert.
Es konnte als Arterialprothese verwendet werden,
Beispiel 4 ■
Eine 80 $ige Lösung von N-Propylakrylamid und Methakrylamid
(5:2) wurde mit 0,7 $ Triäthylenglykoldimethakrylat
und 0,05 ί> Dicyclohezylperkarbonat versetzt und in einer
Form 6 Stunden auf 60° erwärmt. Die weitere Verarbeitung war ähnlich wie in vorangehenden Beispielen.
Eine 60 ^ige wässrige Lösung von N-Methylakrylamid und
Diäthylenglykolmethakrylai; (3:2), enthaltend 0,2 # Diäthylenglykoldimethakrylat
und 1 $> Wasserstoffperoxyd wurde in einer Form 10 Stunden auf 6O0C erwärmt. Die
weitere Nachbehandlung wurde nach Beispiel 1 durchgeführt.
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Elastische, zum Ausfüllen von postoperativen Höhlungen
bestimmte Körper durch Polymerisieren in Form von einem Monomergemi sch hergestellt, das aus einer 70 jfoigen
wässrigen lösung von M-äthylalkrylamid und Glyzerinmethakrylat
(5:3), enthaltend 1 # Methylen-bis-akrylamid
und 0,1 # Di-isopropylperkarbonat, zusammengesetzt
wurde. Die Polymerisation dauerte 8 Stunden bei 70 C. Nach vollendeter Polymerisation wurden die Körper aus
den Formen herausgenommen, im warmen destillierten Wasser gründlich gewaschen und schließlieh in physiologischer
Lösung unter Zusatz von Streptomycin und p-Aminosalicylsäure
gelagert.
Eine 80 #ige n-Butanol-Lösung von N- ^-'-Hydroxypopylakrylamid
und Äthylenglykolmonomethakrylat (3:2), enthaltend 0,3 i° Äthylenglykoldimethakrylat und 0,05 $>
Azo-bis-isobutyronitril wurde in einer Form 7 Stunden auf 7O0C erhitzt. Klares Hydrogel wurde weiter verarbeitet
wie im Beispiel 1 beschrieben.
In den vorangehenden Beispielen sind sämtliche Prozentsätze als Gewicht gemeint. Die Mengenverhältnisse in
Klammern bedeuten Molarverhältnisse·
Die Beispiele kennen auf beliebige Weise im Rahmen der
Erfindung abgeändert werden. Das betrifft nicht nur die
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Monomeren,.sondern auch die Vernetzungsmittel und PoIymerisation'sinitiatören.
Die'letzten körinen auch durch
• ' Bestrahlung'mit Strahlen' einer passenden"ΊΪeilenlänge, :,
z. B. mit Ultravioletstrahlen ersetzt werden, gegebenen-'
falls unter Zusatz von an sich, bekannten Äktivätoren
wie z, B. Benzoin oder dergleichen. Es ist auch möglich, die Polymerisation mit Tageslicht auszulösen, falls
geeignete Initiatoren verwendet werden, die sich dabei zu freien Radikalen zersetzen. Auch die Applikationsformen sind auf die obigen Beispiele nicht beschränkt,
■ . so daß aus den beschriebenen Hydrogelen auch z. B, in-"
trauterine Antilconzeptionskörper oder kosmetische Prothesen usw. hergestellt werden können.
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Claims (1)
- P Λ ΐ 1·! ύ T A N Ü P U U C II :Verfahren :ίιπ· IU;vt\LjLLung von G-egenständen, die zur wiederholten oder imigdauernden Berührung mit lebendigen (jf.i-.7«ib'jn oder 'Johleimliäuten bestimmt sind, durch PuLymeri.i:tbi!ifi von hydrophilen Monomeren mit einer kLeinen i[.;n.";t> «iii.-jr· Vorne fczungsmittels in Gegenwart von 7-ui.jor ο !or niLb einer mit l/asser mischbaren Flüssigkeit, d-iduroh χ «kennzeichnet, daß als Ilauptmouwmor, v/eichen mindestens 50 % des monomeren i.,i\l'ivl-i\ ,\ bilJ:jt, ll-äkryLamide verwendet werden,
■ die ^ti^fu-iiiimful 1 ? auf dem Stickstoffatomsubstituent -noch mit. jinor oder mehreren Hydroxylgruppen oder mit nmr aidinogruppo oder mit beiden substituiert sind.109884/17UORIGINAL
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Cited By (1)
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CN113729654A (zh) * | 2021-09-14 | 2021-12-03 | 华中科技大学 | 术后皮瓣与重建肢体血流状态检测表皮贴附式传感*** |
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