DE2120964A1 - Verfahren zur Herstellung eines Polymer-Nitritesters und anderer Polymer-Derivate - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Polymer-Nitritesters und anderer Polymer-DerivateInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung eines Polymer-litriteaters und
anderer Polymer-Derivatβ
Priorität: 25. Mai 1970j
U.S.A.; Hr. 40 442
Die Erfindung bezieht eioh auf Verbindungen von Polyhydroxypolymeren
und deren Herstellung, inebeeondere auf Hitritester
und deren Verwendung als intermediäre Produkte zur Herstellung anderer Polymer-Derivate wie z. B. niedrig substituierter
Iitratester und Schwefelsäureester sowie deren Salze* Die
Erfindung betrifft ferner die Herstellung solcher Verbindungen mit einem beliebigen Substltutionsgrad und minimaler
Depolymerisation«
Sine Reihe von Eaterd/sriraten sind bekannt. Ihre chemischen
und physikalischen Eigenschaften hängen stark von der Art und dem Molekulargewicht des Polymers, dem Veresterungs- bzw.
Substitutionsgrad und von der Art des Substituenten ab.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Verfahren
zur Herstellung eines Polymer-Hitritesters und anderer
Polymer-Derivate asu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herateilung
eines Polymer-Hitritesters gelöst, das sich gemäß der Erfindung dadurch kennzeichnet, daß ein Polyhydroxypolymer
in einem geeigneten Lösungsmittel mit einer Verbindung aus der Gruppe: Distickstofftetroxid,
Hitrosylchlorid und Mischungen aus diesen bei Temperaturen
unterhalb 50° C reagiert.
Das Verfahren zur Herstellung anderer Polymer-Derivate kennzeichnet sich gemäß der Erfindung dadurch, daß
Polymer-Hitritester als intermediäres Produkt verwendet
wird.
Die erfindungsgemäSen Hitritester werden hergestellt
durchÄitrosierung des Polyhydroxypolymers, das in
einem geeigneten Lösungsmittel suspendiert ist, bei
einer Temperatur von etwa 0 bis 50°. Als Nitrosierungsreagens
wird Distickstofftetroxid, das im Gleichgewicht mit dem monomeren Stickstoffdioxid ist» oder Hitrosylchlorid
benutzt. Die Hützlichkeit dieser neuen, polymeren litritester als intermediäre Produkt® für die Herstellung anderer
Polymer derive te wird durch die Darstellung der niedrig substituierten Hitrate und der Schwefelsäureester gezeigt.
Die niedrig substituierten Hitratester werden einfach dureh Erhitzen der Hitrite in Gegenwart von Salpetersäure
unter bestimmten Bedingungen und nachfolgender Behandlung mit einem protischen Lösungsmittel erhalten. Die Herstellung
der polymeren Schwefelsäureestersalze aus den Hitritestern
geschieht in drei Stufen:
1. Sulfatierung des polymeren Hitritesters zum gemischten Hitrit-Schwefelsäureester,
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2. Abspaltung der Kitritgruppen durch Reaktion dee gemischten Esters ait einen protischen Lösungsmittel,
3· neutralisation des polymeren Schwefelsäureester zum Polymersulfatesterealz.
Die Polyhydroxypoly»ere, die in dieser Erfindung
benutzt werden, umfassen die allgemeine Klasse der Polysacharide und synthetische Polymere, die freie
Hydroxylgruppen enthalten, wie z. B. Polyvinylalkohol. Diese hochpolymeren Verbindungen enthalten etwa 1 bis
3 Hydroxylgruppen pro Polymereinheit.
Der besondere Wert der Polymemitriteeter, die mit
bisherigen Verfahren nicht herstellbar waren, liegt in der Labilität der Nitritgruppen und daher in der
Verwendungsmöglichkeit als intermediäres Produkt zur Herstellung anderer Polymerderivate. Die Substitution
von PoIyhydroxypolymeren über deren Hitritester ist
besonders vorteilhaft und ergibt oft Derivate, die sich in ihren Eigenschaften wesentlich von solchen Derivaten
unterscheiden, die mit den bisher bekannten Verfahren hergestellt wurden.
So ist z. B. die Depolymerisation besonders bei PoIysachariden
äusserst gering und ergibt daher Produkte mit maximalen Lösliohkeitsviskosltäten. Im Falle der
Sulfatierung werden z. B. Polymersulfatester erhalten,
deren Viskosität um das Vielfache höher ist als jene ähnlicher Sulfatester, die mit bekannten Verfahren
hergestellt wurden.
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Weiterhin können Substitutionsgrade erzielt werden, die durch bekannte Verfahren nicht zu erreihen
sind. Beispiele dafür sind die Herstellung von Zellulosesulfatester mit niedrigem Substitutionsgrad und die Darstellung der Nitratester mit einem
Substitutionsgrad von unter L.Dies resultiert in wasserlöslichen Nitratestern (Zellulose miteinbegriffen),
während die bisher bekannten Polymemitratester im
allgemeinen hoch^ubstituiert und daher wasserunlöslich waren.
Ein weiterer, großer Vorteil der Substitution über Nitritester ist die gleichmäßige Verteilung der Substituenten
über das Makromolekül, bedingt durch die Tatsache, daß das Polymernitrit im Reaktionsmedium solvatiert
oder gelöst vorliegt, während in bisher bekannten Verfahren das Polymer im Reaktionsgemisch in Form unlöslicher
Teilchen suspendiert ist. Dies tritt besonders stark in Erscheinung bei Derivaten, deren Substitutionsgrad wesentlich unter dem Maximalwert liegt, wie dies
bei den in dieser Erfindung beschriebenen Sulfatestern, insbesondere den Zellulosesulfatestern der Fall ist.
In den bisher angewandten Verfahren wird z. B. die unlösliche Zellulosefaser sulfatiert. Dies geschieht
durch den sogenannten "Peeling Process", d. h. die Fa'seroberflache
wird zunächst teilweise substituiert, dann vom Reaktionsmedium weggelöst und schließlich durch den
Überschuß des Reaktionsmittels hoch substituiert. Gleichzeitig wird die nächstinnere Schicht der Faser freigelegt
und auf ähnliche Weise substituiert. Dieser Prozeß schreitet fort, bis entweder die Faser oder das Reaktionsmittel grb'ßtenteils verbraucht ist. Das erhaltene
Polymersulfat ist im allgemeinen hoch substituiert, d. h.
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der Substitutionsgrad liegt gewöhnlich in der Nähe des Maximalwertes und hängt sehr wenig von der
Menge des Reaktionsmittels ab. Wenn unter gewissen
Bedingungen etwas niedrigere Substitutlonsgrade erhalten werden, dann ist jedoch die Verteilung
der Substituenten ungleichmäßig, d« h. ein wesentlicher Anteil der PolymeEinheiten ist voll substituiert,
während andere Einheiten sehr gering oder gar nicht substituiert sind. Mit dem Verfahren dieser Erfindung
wird der "Peeling Process" umgangen, das Polyhydroxypolymer homogen substituiert und die Substituenten
gleiohmäßig über das Makromolekül verteilt. Im PaIIe
der Zellulose bedeutet also ein Substitutionsgrad von 2 im wesentlichen Disulfateinheiten und ein Substitutionsgrad
von 1 Monosulfateinheiten. Darauf beruhen
weitere Eigenschaftsunterschiede zwischen Produkten dieser Erfindung und jener bekannter Verfahren. Einer
dieser Unterschiede im Falle des Zellulosesulfates z. B. liegt in der Toleranz gewisser Metallsalze.
Während Lösungen der Produkte dieser Erfindung Kalium-, Rubidium-, Kalzium-, Aluminiumsalze etc. vertragen,
sind Produkte, die durch bisher bekannte Verfahren hergestellt wurden, jedoch einen ähnlichen Substitutionsgrad aufweisen, mit diesen Salzen aohon in geringen
Mengen unverträglich.
Als Ausgangsbestandteil des Verfahrens kann jedes bekannte Polyhydroxypolymer verwendet werden. Typische
Beispiele solcher Komponenten sind die Polysacharide: Zellulose, Stärke, Hemizellulose,Guar- und-Johannisbrotbohnengumml
(guar and locust bean gums), Gummi Arabicum, Mannen; Polyuronsäuren wie die Alginsäure und Pectinsäure
und die synthetischen PoIyhydroxypolymere, wie die
Polyvinylalkohole. All diese Substanzen sind bekannt und im Handel erhältlich.
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Das Ausgangspolyhydroxypolymer wird suspendiert in einem geeigneten Lösungsmittel, das ein Quell- oder
Solvatierungsagens und einen Protonenakzeptor enthält. Lösungsmittel, die beide Funktionen erfüllen, sind schwache
tertiäre Aminbasen wie Pyridin, Chinolin und Isochinolin und Ν,Ν-Dialkylsäureamide wie das Η,Η-Dimetbylformamid
und das Η,ϊ-Bimethylacetamid, die im folgenden als DHF
und DMAC bezeichnet werden, und Mischungen von ihnen. Geeignete Quell- oder Solvatierungsagenzien sind die
meisten Lösungsmittel, die Polymerester lösen können, und typische Beispiele sind Äthylacetat, Äthylformat,
Benzol, Aceton, Methylethylketon u. ä. und Mischungen von diesen. Als Protonenakzeptoren geeignete Substanzen
sind solche, die als beide Funktionen erfüllend beschriäaen worden sind.
Die Menge des zum Suspendieren des Polyhydroxypolymers verwendeten Lösungsmittels ist nicht kritisch und kann
in einem weiten Bereich variieren, es sollte jedoch soviel Lösungsmittel verwendet werden, daß Schwierigkeiten
in der Behandlung der sich ergebenden viskosen Mischung nicht auftreten. Es wurde herausgefunden, daß ein
minimales Gewichtsverhältnis von Lösunssmittel zu Polymer
3:1 ist.
Obwohl eine Mischung von Protonenakzeptor- und Quell- oder Solvatierungsagens möglich ist, wird ein Lösungsmittel
vorgezogen, das beide Funktionen erfüllt, so daß die Rückgewinnung und Wiederverwendung desselben erleichtert
wird. Ist jedoch eine Mischung erwünscht, dann ist es nötig, daß die Mischung wenigstens 1 Mol Protonenakzeptor
pro Mol Nitrosierungskomponente enthält, wie es noch
beschrieben werden wird.
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Der erste Schritt des Verfahrens umfaßt die Nitrosierung eines Polyhydroxypolymers, das als Suspension in einem
geeigneten Lösungsmittel mit Distickstofftetroxid! Nitrosylchlorid oder Mischungen davon umgesetzt wird,
um einen entsprechenden Polyhydroxypolymer-Nitritester zu erhalten.
Das molare Verhältnis von Anhydroglycose oder allgemein Polymereinheit zu Distickstofftetroxid oder Nitrosylchlorid
ist etwa 1:1, 2 oder 3» was in einem entsprechenden Substitutionegrad von 1, 2 oder 3 resultiert. Da die
Reaktion praktisch quantitativ ist, fällt der Substitutionsgrad ungefähr mit der molaren Menge des verwendeten
Nitrosierreagenses zusammen. Wird Nitrosylchlorid
in Kombination mit DMP oder DMAC verwendet, dann ist ein 2,5 bis 3,0-facher Überschuß des Reagenses nötig,
um den erwünschten Substitutionsgrad zu erhalten. Es ist also ein Mol Distickstofftetroxid oder Nitrosylchlorid
nötig zur Veresterung eines Mols einer Hydroxylgruppe des Polyhydroxypolymers, und wenn Nitrosylchlorid
in Kombination mit einem N,N-Dialkylsäureamid als Protonenakzeptor verwendet wird, dann sind 2,5 bis 3»O Mol
Nitrosylchlorid nötig.
Der maximale Substitutionsgrad für Hexosane wie die Zellulose, Stärke, Guar- und Johannisbrotbohnengumni
(guar und locust bean gums), Mannan u. ä. ist drei; für Pentosane wie HemiZellulose und Polyuronsäuren
wie Alginsäure und Pectinsäure ungefähr zwei; und für Polyvinylalkohole ist der maximale Substitutionsgrad
ungefähr eine oder weniger. Die molare Menge Distickstofftetroxid,
die zur vollständigen Veresterung von Hexosanen nötig ist, beträgt etwa drei Mole
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pro Hol Anhydrohexosen-Einheit, für Pentοsane and
Polyuronsäuren ungefähr zwei Mole pro Mol Anhydropentose- oder üronsäureeinheit und für Polyvinylalkohole ungefähr
ein Mol oder weniger in Abhängigkeit rom Grad der Verseifung der Aubgangskomponente. Dieselbe
Molverhältnismenge ist zur vollständigen Veresterung nötig, wenn Nitrosylchlorid als Nitrosierungsreagens
benutzt wird, es sei denn, daß DMF oder DMAC in der Lösung als Protonakzeptor verwendet wurde, in welchem Pall die
Menge etwa verdreifacht werden muß. Ein Überschuß an Nitrosierungsreagens kann natürlich verwendet werden,
jedoch wird dadureh nur eine Erhöhung der Veresterungsgeschwindigkeit erreicht.
Die Reaktion wird vorzugsweise bei ständigem Rühren der Reaktionsmischung ausgeführt, Es ist nötig, daß
die Nitrosierungskomponente unter Ausschluß von Feuchtigkeit
zugegeben wird. Vorzugsweise wird das Reaktionsgefäß
gekühlt, da es sich bei der Reaktion um eine mäßig exotherme Reaktion handelt und es nötig ist, die Temperatur
der Reaktionsmischung unterhalb von 50° C, vorzugsweise unterhalb von 30° C zu halten.
Wird eine maximale Veresterung gewünscht, dann wird die Vollständigkeit der Reaktion angezeigt durch die Bildung
einer klaren Lösung oder Paste, während eine teilweise Veresterung angezeigt wird durch Quellen oder teilweises
Lösen des Produktes in der Reaktionsmischung.
Die Polymernitritester sind verhältnismäßig empfindlihe
Produkte und bilden nach dem Hinzufügen eines protischen Lösungsmittels wie Wasser, Methanol,
Äthanol, Isopropanol o. ä. in Gegenwart von Mineralsäure
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als Katalysator sofort das nicht abgebaute Ausgangspolyhydroxypolymer
zurück. Die regenerierte Komponente kann durch Filtration abgetrennt werden.
Da die erfindungegemäßen polymeren Hitritester gemäß
dem erfindungsgemäßen Verfahren als Zwischenprodukte für die Herstellung anderer Derivate wie der Polymer-Hitrate
and Sulfatester u. ä. dienen, besteht keine Notwendigkeit, sie zu isolieren, da die Reaktionsmischung
für solche Verfahren, wie sie im folgenden beschrieben werden, verwendet werden kann. Die Polymernitritester
is.
könnenfaoch isoliert werden duroh Weutralisierung der Reaktionsmischung mit einer Base wie etwa Mono-, Di-, und frialkylamin, Pyridin, Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxide, -karbonate, -bikarbonate o. ä. Das Zusetzen einer solchen Base ist nur nötig, wenn ein Ι,ϊ-Dialkylsäureamid als Protonenakzeptor verwendet worden ist, da während der Sitrosierung mit Distickstofftetroxid oder Hitrosylchlorid eine äquimolare Menge von Salpeter- oder Salzsäure gebildet wird. Wurde eine schwache tertiäre Aminbase wie Pyridin oder Chinolin als Protonenakzeptor verwendet, dann ist ei» Hinzufügen einer Base nicht nötig, da dann die gebildete Säure durch die tertiäre Aminbase neutralisiert wird und nicht als Katalysator für die Zersetzung der Polymernitrite dienen kann.
könnenfaoch isoliert werden duroh Weutralisierung der Reaktionsmischung mit einer Base wie etwa Mono-, Di-, und frialkylamin, Pyridin, Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxide, -karbonate, -bikarbonate o. ä. Das Zusetzen einer solchen Base ist nur nötig, wenn ein Ι,ϊ-Dialkylsäureamid als Protonenakzeptor verwendet worden ist, da während der Sitrosierung mit Distickstofftetroxid oder Hitrosylchlorid eine äquimolare Menge von Salpeter- oder Salzsäure gebildet wird. Wurde eine schwache tertiäre Aminbase wie Pyridin oder Chinolin als Protonenakzeptor verwendet, dann ist ei» Hinzufügen einer Base nicht nötig, da dann die gebildete Säure durch die tertiäre Aminbase neutralisiert wird und nicht als Katalysator für die Zersetzung der Polymernitrite dienen kann.
Die neutrale oder vorzugsweise schwach alkalische Lösung wird dann unter Rühren eiskaltem wasser zugegeben,
worauf der Polymernitritester als faserartiges Material ausfällt und leicht abgetrennt werden
kann. D» litriteeter mit einem beträchtlich unter
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dem Maximum liegenden Substitutionsgrad in Wasser quellen oder sogar löslich sind, wird in diesem Fall
anstelle von Wasser ein Alkohol oder wässeriger Alkohol verwendet^
Der abgetrennte Polymernitritester ist verhältnismäßig instabil und wird daher zum Zweck des Aufhebens
vorzugsweise in einem geeigneten Lösungsmittel wie Benzol, Äthylacetat, ithylendichlorid, DMP, DMAC
o. ä. gelöst und bei niedrigen Temperaturen, vorzugsfc weise unterhalb von 10° C aufbewahrt.
Der zweite Schritt dieses Verfahrens umfaßt ein Erwärmen der Polymernitritester-Lösung in Gegenwart von Salpetersäure
unter Rühren auf eine Temperatur von 60 bis 110° C während einer Dauer von 15 Minuten bis 2 Stunden,
um den entsprechenden Polymernitratester zu erhalten.
Obwohl die Polymernitritesterlösung dieses Schrittes im wesentlichen die Reaktionsmischung von Schritt 1
ist, in der DMP oder DMAO als Protonenakzeptor und Distickstofftetroxid als Reagens verwendet wurden und
die Menge des Reagenses für den maximalen Substitutions-"
grad genügte, kann der Polymemitritester zuerst isoliert und dann wieder gelöst werden in einem der oben aufgeführten
Lösungsmittel und die entsprechende Menge an wasserfreier Salpetersäure hinzugefügt werden. Die
Verwendung der Reaktionsmischung von Schritt 1 für diesen Sehritt umgeht die Isolierung des Polymernitritesters,
die bereits beschrieben wurde. Auch das Hinzugeben von Salpetersäure ist in diesem Pail nicht
nötig, da während der Nitrosierung mit Distickstofftetroxid in DMP oder DMAC genug Salpetersäure für die
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folgende Nitrierung gebildet wird.
Vorzugsweise soll die Temperatur des Erwärmungsschrittes zwischen 80 und 100° C liegen und die
Erwärmungszeit zwischen einer Viertelstunde und zwei Stunden. Der Substitutionsgrad des resultierenden
Polyaemitra testers hängt von der Re akt ions temperatur
und der Reaktionszeit ab. Im allgemeinen wird bei höherer Temperatur und längerer Reaktionszeit der
Substitutionsgrad höher sein. Auf diese Weise können Substitutionsgrade der sich ergebenden Polymernitratester
bis zu etwa 0,6 erreicht werden.
Der Substitutionsgrad der resultierenden Polymernitritester
kann bis auf etwa 1,0 erhöht werden, indem man einen Überschuß wasserfreier Salpetersäure und/
oder Essigsäureanhydrid der Reaktionsmischung vor
der Erwärmung zufügt. Vorzugsweise wird die wasserfreie Salpetersäure oder das Essigsäureanhydrid
der Mischung in einer Menge von etwa 1 bis 10 Mol pro Mol Polymereinheit zugegeben.
Nach der Erwärmung wird der Polymernitritester durch langsames und unter Rühren erfolgendes Eingießen
in zwei bis fünf Volumen eines wasseraischbaren protischen Lösungsmittels wie Methanol, Äthanol,
Isopropanol und ähnlichen, welches die verbleibenden Nitritgruppen abspaltet und das resultierende Produkt
ausfällt, isoliert. Dieses Produkt wird dann abfiltriert,
mit frischem Lösungsmittel gewaschen und getrocknet.
Das resultierende Produkt ist wasserlöslich, und wässrige Lösungen des Produkts vertragen verhältnismäßig
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hohe Konzentrationen an mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln wie Alkoholen und Ketonen.
Zellulosenitrat wird wasserlöslich, wenn der Substitutionsgrad etwa 0,6 überschreitet. Wenn
der Substitutionsgrad des Zellulosenitratesters niedriger als etwa 0,5 ist, ist das Produkt mehr
oder weniger im Wasser quellbar, löst sich jedoch nicht vollständig.Die Lösungen der Polymernitratester
besitzen eine verhältnismäßig hohe Viskosität, und angesichts ihrer Löslichkeit oder verbesserten
Hydratation in Wasser und wasserhaltigen organischen ψ Lösungsmitteln ist ihre Brauchbarkeit vergrößert.
Zur Bildung der Polymersulfatester wird Schritt 2 weggelassen, und stattdessen umfaßt der nächste
Schritt die Sulfatierung der Polymernitritesterlösung, vorzugsweise mit einem Schwefeltrioxid-Lösungsmittelkomplex, bei einer niedrigen Temperatur zur Erzeugung
von Polymernitritschwefelsäureester.
Die Polymernitritesterlösung enthält vorzugsweise die
Reaktionsmischung von Schritt 1, bei dem ein N,N-Dialkylsäureamid als Protonenakzeptor verwendet wurde.
Die Temperatur der Reaktionsmischung muß im Bereich
von etwa 0° C bis 25° C und vorzugsweise zwischen 5 und 15 C liegen, um eine Depolymerisation des Polymers
zu verhindern.
Das bevorzugte Sulfatierungsagens ist Schwefeltrioxid,
welches der Reaktionsmischung in flüssiger oder gasförmiger Form oder als Lösung in einem inerten Lösungsmittel
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wie Tetrachlorkohlenstoff zugegeben werden kann. Da das Zusetzen von Schwefeltrioxid aber sehr exotherm
ist und die niedrige Temperatur für die Viskosität des gewünschten Produktes kritisch ist, muß es
langsam unter Rühren zugeführt werden, während die Reaktionsmischung in einem kalten Medium wie einem
Eisbad gehalten wird.
In der Praxis wird vorzugsweise das sulfatierende
Agens zuerst einem Lösungsmittel zugegeben, vorzugsweise das gleiche, das in der Reaktionsmischung
benutzt wird zur Erleichterung dessen Wiedergewinnung, mit dem es einen Komplex bildet, der nach dem Zugeben
zu der Reaktionsmischung eine weniger exotherme Reaktion
ergibt. Beispiele von Lösungsmitteln, die mit Schwefeltrioxid einen solchen Komplex bilden können, sind DMF,
DMAC, Dioian und Pyridin. Im allgemeinen ist das Molverhältnis
des Schwefeltrioxids zum Lösungsmittel in dem Komplex 1:1, vorzugsweise wird jedoch ein Überschuß
von Lösungsmitteln verwendet, um eine Suspension oder Lösung des Komplexes in dem überschüssigen Lösungsmittel
zu erzeugen.
Der Komplex wird der Reaktionsmischung unter Rühren
und gegen Feuchtigkeit abgeschlossen zugeführt. Die Menge des der Mischung zuzugebenden sulfatierenden
Agenses hängt ab vom gewünschten Substitutionsgrad des zu erzeugenden Produktes. Bei einem niedrigen Substitutionsgrad
zwischen 0,1 und 1,0 werden 0,1 bis etwa 1,1 Mol des Schwefeltrioxides pro Mol-Anhydroglucoseeinheit
benötigt. Ein Substitutionsgrad zwischen etwa 1,0 und etwa 2,0 ist weniger quantitativ und benötigt
etwa 1,0 bis 4,0 Mol Schwefeltrioxid pro Anhydroglucose-
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einheit. Ein Substitutionsgrad von über 2,0 ist unter den Reaktionsbedingungen schwierig und erfordert,
einen großen Überschuß an Schwefeltrioxid.
Nach dem Hinzufügen des sulfatierenden Agenses zu der Polymernitritestermischung wird ein gemischter
Polymernitritschwefelsäureester gebildet. Obwohl der Polymernitritester mit einem maximalen Substitutionsgrad für die Sulfatierung verwendet werden kann, wird
vorzugsweise ein niedriger substituiertes Polymernitrit ) verwendet, insbesondere, wenn ein Substitutionsgrad
von über 1,1 gewünaDht wird. Im allgemeinen soll der Grad der Nitro sier tang um so niedriger sein, je höher
der Grad der gewünschten Sulfatierung sein soll, so daß der gemischte Polymernitritschwefelsäureester einen
maximalen Substitut^ionsgrad hat. Mit anderen Worten
sollte die Summe des Grades der Nitrosierung und des Grades der Sulfatierung etwa 3 für Hexosane, etwa
2 für Pentosane und Polyuronsäuren und etwa 1 oder
weniger für die Polyvinylalkohole sein.
Der nächste Schritt des Verfahrens umfaßt die Reaktion . des gemischten Polymernitritschwefelsäureesters mit
einem protischen Lösungsmittel Bur Erzeugung des entsprechenden polymeren Schwefelsäureesters.
Das Hinzufügen eines protischen Lösungsmittels wie etwa Wasser, Methanol oder Äthanol hat die Erzeugung
von reinem Polymerschwefelsäureester zur Folge. Das protische Lösungsmittel spaltet die Nitritgruppen
wieder ab und ersetzt sie durch Hydroxylgruppen und wird in stöchiometrischen Mengen oder im Überschuß
zugefü g t.
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Zur Trennung des Polymersulfatesterproduktes werden zwei "bis vier Volumen eines wassermischbaren Lösungsmittels
wie Aceton der Mischung zugefügt. Der Ester wird abgetrennt, mit frischem Lösungsmittel gewaschen
und in Eiswasser wieder gelöst.
Der nächste Schritt des Verfahrens umfaßt die Neutralisierung des Polymerschwefelsäureesters mit einer Base
zur Bildung eines Salzes.
Da der isolierte Polymerschwefelsäureester beim Aufbewahren
abgebaut wird, wandelt man ihn vorzugsweise in ein neutrales Salz um. Die bevorzugten Basen für die
Neutralisation des Sulfefcesters sind Hydroxide, Karbonate
und Bikarbonate der Alkali- und Erdalkalimetalle, während Ammoniumhydroxid und die Amine in gleicher
Weise für diesen Zweck verwendbar sind.
Anstelle der Neutralisierung einer wäßrigen Lösung des
abgetrennten Polymerschwefelsäureesters kann die PoIymerschwefelsäureester-protische
Lösungsmittelreaktionsmischung in dem vorhergehenden Schritt direkt neutralisiert
werden zur Erzeugung eines Polymersulfatestersalzes.
Das sich ergebende Salzprodukt wird abgetrennt durch
Hinzufügung der neutralisierten Mischung unter Rühren zu einem wassemischbaren Lösungsmittel wie Aceton,
Methanol, Äthanol und Isopropanol oder umgekehrt. DaB abgetrennte Produkt kaffn/wasserhaltigem Lösungsmittel gewaschen
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und mit wasserfreiem Lösungsmittel dehydratisiert werden. Das abgetrennte Polymersulfatestersalz wird
dann isoliert und für die Aufbewahrung getrocknet.
Das Produkt ist wasserlöslich, und da während der Reaktion das Polymer praktisch nicht abgebaut wird,
hat eine 1 #-ige wäßrige Lösung eine hohe Viskosität. Der Natriumzellulosesulfatester wird wasserlöslich,
wenn der Substitutionsgrad etwa 0,3 überschreitet,
und hat eine Viskosität von bis zu etwa 8 000 bis 9 000 eP.
Als Ergebnis dieser ungewöhnlichen physikalischen Eigenschaften
zeigen die Produkte eine Verwendbarkeit als verdickende, suspendierende und emulgierende Agenzien.
Im allgemeinen nimmt die Viskosität etwas ab, wenn der Substitutionsgrad zunimmt, und zwar einfach wegen
des zusätzlichen Gewichts zu dem Polymer. In der Anwendung in Knochenleim wird es bevorzugt, ein Produkt mit
einem Substitutionsgrad von über 1,0 zu verwenden, da bei dieser speziellen Verwendung beste Ergebnisse mit
den Produkten mit höherem Substitutionsgrad erzielt wurden.
Die folgenden Beispiele zeigen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Alle Verhältnisse der folgenden
Beispiele wie auch in der Beschreibung und den Ansprüchen sind, wenn keine besondere Bezeichnung angegeben
is t, Gewicht sverhältnis se.
A. Herstellung eines Zellulosenitritesters aus Zellulose
20 g eines Whatman-Zellulosepulvers, CP. II wurde bei
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SRG 2879 - 17 -
110° C über Nackt getrocknet und in einen Drei-Hals Rundkolben, der mit einem mechanischen Rührer und
Kalziumchloridröhre versehen war, gebracht. 200 ml Ν,Ν-Dimethylforaamid (DMP) wurde hinzugegeben und
die Mischung bei Zimmertemperatur gerührt. Unter Ausschluß von Feuchtigkeit wurde Distickstofftetroxid
(NpO^)-GaB langsam in die Mischung über
einen Zeitraum von zwei Stunden eingeleitet. Es wurde beobachtet, daß sich die Mischung mit etwa 7 bis
8 g N2O. verdickte und daß eine transparente viskose
Mischung ohne wesentliche Entwicklung einer farbe erhalten wurde nach Einführen von etwa 15 g SgO-.
Nach Eingeben von etwa 50 g N2O. bildete sich eine
blaugrüne viskose Lösung, und bei Zugeben von weiteren N2O. wurde die Farbe tiefgrün, während die Viskosität
konstant zu bleiben schien.
Einer Probe von drei Lösungen wurde ein Überschuß an Pyridin zugegeben, und die schwach alkalische
Mischung wurde unter Rühren in Eiswasser gegossen. Ein faserartiger Niederschlag bildete sich, der entfernt
und in Eiswasser gewaschen und ausgepreßt wurde bei Temperaturen von 0 bis 50C. Der faserartige Niederschlag
der ersten der beiden. Proben stellte sich als quellbar heraus und der der dritten Probe als lösbar
in gemeinen Lösungsmitteln für Polymerester einschließlich Dimethylformamid, Diaethylacetamid, Benzol,
Aceton und Äthylacetat. Beim Versuch, den faserartigen Niederschlag zu trocknen, zersetzte sich
das Produkt, was durch Freiwerden eines braunen Dampfes angezeigt wurde. Das sich daraus ergebende getrocknete
Produkt stellte sich als unlöslich in den oben beschriebenen allgemeinen Polymeresterlösungsmitteln heraus.
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SRG 2879 ' -18- 212Q964
Zur Identifizierung des sich ergebenden Produktes als Zellulosenitritester und zum Feststellen des
Grades der Substitution oder Veresterung wurden die isolierten aber nicht getrockneten Produkte zersetzt
und Zellulose- und Salpetersäurebestimmungen durchgeführt. Die von den obigen drei Lösungen isolierten
Produkte wurden gewaschen mit Eiswasser oder einem Gemisch von Alkohol und Eiswasser, suspendiert in
destilliertem Wasser in einem verschlossenen Erlenmeyerkolben, mit Schwefelsäure angesäuert und
" eine Stunde bei Zimmertemperatur magnetisch gerührt. Die Mischung wurde dann neutralisiert mit Natriumhydroxid
und die unlöslijfche regenerierte Zellulose abfiltdert, gewaschen mit destilliertem Wasser und
im Vakuum bei 100° C getrocknet. Das Piltrat wurde zu noch zu beschreibenden Testen gesammelt.
Die Identität der regenerierten Zellulose wurde bewiesen durch Vergleich der regenerierten Zellulose
mit dem Ausgangsmaterial anhand von Infrarotspektrophotometrie
und Stickstoffanalyse und durch das Fehlen von Karboxyl-Gruppen nach dem Verfahren von Samuelson
und Wennerblom, das in "Methods in Carbohydrate Chemistry",
Band III, Zellulose, 1963» Seite 34 beschrieben ist.
Um zu zeigen, daß im wesentlichen keine Depolymerisation der Moleküle während der Reaktion und während des Aufbewahren
s des Reaktionsmediums eintritt, wurde die Viskosität der regenerierten Zellulosen von Reaktionsmischungen, die über verschiedene Zeitperioden aufbewahrt
wurden, in Fehling1scher Lösung verglichen mit der
Viskosität des Ausgangsmaterials im gleichen Lösungsmittel bei identischer 0,5 #iger Konzentration. Die
Viskositäten wurden gemessen mit einem Cannon-Fenske-Viskosiaeter bei 25° C. Das Ergebnis der Tests ist in
der folgenden Tabelle zusammengefaßt:
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Mo+Q_._-, Zeit und Temperatur Viskosität,
watenai der Lagerung Sec#
Ausgangszellulosemessung 28,8
Regenerierte Zellulose 6 Std. 50C 27,0
Regenerierte Zellulose 30 Std. 5° G 28,8
Regenerierte Zellulose 120 Std. 5 C 28,3
Regenerierte Zellulose 288 Std. 50C 27,8
Das Nitrit in dem j?iltrat,wie bereits beschrieben, wurde
bestimmt durch Oxydation mit Permanganatlösung zu
Salpetersäure. Das Vorhandensein und die Menge der Salpetersäure nach der Oxydation wurde festgestellt durch
seine Bestimmung als Nitronnitrat entsprechend dem Verfahren
von Hick, das in "Analyst", Band 59, Seiten 18 bis 25 (1934) beschrieben ist.
Der Substitutionsgrad wurde berechnet aus dem Gewicht der Zellulose und der Menge der Salpetersäure. Der
für die erste Lösung mit 7 biB 8 g NgO. berechnete
Substitutionsgrad war 0,7, der für die zweite Lösung mit 15 g ^2^4- berecnne'ke war It5 und der für die dritte
Lösung mit 30 g NpO. berechnete Substitutionsgrad war
2,8.
Den obigen Ergebnissen ähnliche Ergebnisse wurden erhalten, wenn die folgenden Ausgangszellulosematerialien substituiert
werden für Whatman-Zellulosepulver: Baumwolle (cotton Unters), eine aus Holz hergestellte Zellulose
oder von R is-, Korn-, Gerste- und Haferhülsen oder von Bagasse isolierte Zellulosen. Werden diese vorgenannten
Ausgangsmaterialien verwendet, dann muß jedoch die Menge des verwendeten DMF vergrößert werden wegen der höheren
Viskositäten der resultierenden Produkte. In gleicher Weise werden Ergebnisse erzielt, wie sie oben genannt sind, wenn die
109853/1965
folgenden Lösungsmittel substituiert werden für N,N-Dimethylformamid:
Ν,Ν-Dimethylacetamid, Pyridin, Chinolin und Mischungen von denselben oder Mischungen
von einem oder mehreren der vorhergehenden Lösungsmittel und Benzol, Ithylacetat oder Aceton. Es wurde
auch herausgefunden, daß Distickstofftetroxidgas durch seine flüssige Form oder eine Lösung davon in
einer der obigen Lösungsmittel und durch Nitrosylchlorid
zur Erzeugung eines entsprechend ähnlichen Ergebnisses ersetzt werden kann.
B. Herstellung von Zellulosenitratester aus Zellulosenitritester
Ein trockener 500 ml-dreihalsiger Rundkolben wurde
beladen mit 9 g Whatman-Zellulosepulver, CF II, 300 ml DMF wurde zugefügt und ungefähr 15 g Di-Stickstcfftetroxidgas
zur Bildung von Zellulosenitritester eingeleitet. Die Zellulosenitritesterlösung
wurde mechanisch gerührt, 50 Minuten auf etwa 90° C erhitzt und langsam unter Rühren in etwa
6 Volumen Methanol eingegossen zur Bildung eines f Niederschlages, der abfiltriert, mit Methanol gewaschen
und getrocknet wurde.
Das Produkt wurde als wasserlöslich befunden, und sein Infrarotspektrum zeigte starke Absorptionsbande
bei 1 680 cm , was eine Nitratestergruppe anzeigt.
Eine Stickstoffbestimmung nach der Kjeldahl-Methode
zeigte das Vorhandensein von Stickstoff, aus dessen Menge ein Substitutionsgrad von 0,5 berechnet wurde.
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Durch Zusatz von 15 g wasserfreier Salpetersäure oder 24 ml Essigsäureanhydrid zu der Zellulosenitritesterlösung
vor dem Erhitzen konnte der Substitutions grad des resultierenden Zellulosenitratesters auf
etwa 0,8 erhöht werden.
Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten, wenn DMF durch DMAC oder durch eine Mischung aus DMF oder DMAC und
Benzol ersetzt wurde.
A. Herstellung von Hemizellulosenitritester aus Hemizellulose
Hemizellulose (40 g)» die aus Maishülsen gewonnen wurde, wurde in einem 500 ml dreihalsigen Rundkolben,
der mit mechanischem Rührer und Kalziumchloridröhre versehen war, in 300 ml DMF suspendiert. Die Suspension
wurde mechanisch gerührt, und unter Feuchtigkeitsausschluß
wurden 58 g Distickstofftetroxidgas langsam bei Zimmertemperatur in die Mischung eingeleitet,
was zur Bildung einer klaren viskosen Lösung von Hemizellulosenitritester führte.
Einem Teil der Lösung wurde ein Überschuß Pyridin zugegeben und die schwach alkalische Lösung langsam
unter Rühren in Eiswasser gegossen. Der sich bildende faserige Niederschlag wurde abgetrennt, in Eiswasser
gewaschen und ausgepreßt. Das Produkt war in gewöhnlichen Lösungsmitteln für Polymerester, wie sie im
Beispiel I A beschrieben wurden, löslich. Beim Trocknen zersetzte sich der Niederschlag unter Freiwerden braunen
Rauches.
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Zur Analyse wurde HemiZellulose durch langsames
Hinzugeben eines Teiles der verbleibenden Hemizellulosenitritesterlösung
zu 4 Volumen Methanol unter Rühren und durch Abfiltrieren, Waschen (mit Methanol)
und Trocknen des gebildeten Niederschlages regeneriert. Die regenerierte Hemizellulose wurde mithilfe von
Infrarotspektrophotometrie und Stickstoffanalyse als mit dem Ausgangsmaterial identisch befunden.
Daß praktisch keine Depolymerisation eingetreten war, " wurde durch Viskositätsmessungen zweiprozentiger
wäßriger Lösungen der regenerierten Hemizellulose und des Ausgangsmaterials bei einem pH-Wert von
6,7 bewiesen. Die Viskositäten der beiden Lösungen wurden mit einem Cannon-Fenske-Viskosimeter bei 25° C
gemessen. Die Viskosität der regenerierten Hemizellulose wurde als 138,5 see. und die des Ausgangsmaterials
als 146,2 see. gemessen.
Zur Identifizierung des Produktes als Nitritester und zur Bestimmung des Substitutionsgrades wurde ein Überschuß
an Triäthylamin zu der Reaktionsmischung hinzu-
k gefügt, und die schwache alkalische Lösung wurde langsam und unter Rühren in Eiswasser gegossen, was eine Abtrennung
des Hemizellulosenitritesters zur Folge hatte. Das Hemizellulosenitrit
wurde herausgenommen, in Wasser suspendiert,
mit Schwefelsäure angesäuert und die Mischung etwa eine Stunde gerührt. Dann wurde sie mit Natriumhydroxid
nsutralisiert und die neutralisierte Lösung 4 Volumen Methanol zugegeben, worauf Hemizellulose ausfiel und
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abgetrennt, mit Methanol gewaschen, getrocknet und gewogen wurde.
Das Filtrat wurde gesammelt, das Methanol durch Konzentration im Vakuum abgedampft und die sich ergebende
wäßrige Nitritlösung mit Permanganatlösung
oxidiert zur Bildung von Salpetersäure, die als Nitronnitrat entsprechend dem Verfahren von
Hick, das in "Analyst", supra, beschrieben ist, bestimmt wurde.
Der Substitutionsgrad wurde berechnet aus dem Gewicht der Hemizellulose und der Menge der salpetrige Säure
und wurde als etwa 2,0 bestimmt. Bei weniger NgO.
war der Substitutionsgrad entsprechend niedriger.
Ähnliche Ergebnisse wie die oben beschriebenen wurden
erhalten, wenn die folgenden Lösungsmittel für N,N-Dimethylformamid
substituiert wurden: N,N-Dimethylacetamid,
Pyridin, Chinolin und Mischungen davon und Mischungen von einem oder mehreren der obigen Lösungsmittel
und Benzol, Äthylacetat oder Aceton. Ähnlich konnten Distickstofftetroxid flüssig oder Nitrosylchlorid
substituiert werden für Distickstofftetroxidgas zur Erzeugung im wesentlichen gleicher Ergebnisse.
Hemizellulosenitratester wurde hergestellt aus dem Hemizellulosenitritester
in derselben Weise, wie es in Kapitel B des Beispieles I. beschrieben wurde.
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SRG 2879 - 24 -
A. Herstellung eines Stärkenitritesters aas einer
vorgelatinisierten Stärke
Vorgelatinisierte Stärke (40 g) wurde in einem
500 ml dreihalsigen Rundkolben» der mit mechaniscliem
Rührer und Kalziumchloridröhre versehen war, in 300 ml
BMF suspendiert. Unter Ausschluß von Feuchtigkeit wurde etwa 64 g Distickstofftetroxidgas langsam
bei Zimmertemperatur der Mischung zugegeben, und " die Mischung wurde mechanisch gerührt, bis sie eine klare
viskose Lösung eines Stärkenitritesters ergab.
Zum festen der resultierenden Lösung wurde ein Überschuß
Pyridin einem Seil der Lösung zugegeben und die schwach alkalische Mischung langsam unter Rühren
in Eiswasser gegossen* Der sich bildende faserige
Niederschlag wurde entfernt, mit Eiswasser gewaschen
und ausgepreßt. Es wurde gefunden, daß das Produkt in allgemeinen Polymeresterlösungsmitteln, wie β ie
in Beispiel I A beschrieben sind, löslich war. Nach dem Trocknen zersetzte sich der Niederschlag unter
| Freiqerden braunen Rauches, ein Anzeichen für ein Nitrit. Der getrocknete Niederschlag wurde wieder bezüglich seiner
Löslichkeit getestet, und es wurde gefunden, daß er ' nun in allgemeinen Polymeresterlösungsmitteln unlöslich
war.
Ein anderer Teil der Stärkenitritesterlösung wurde langsam
zu 4 Volumen Methanol unter Rühren zugegeben, und der
109853/196
sich bildende Niederschlag wurde abfiltriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet. Der Niederschlag
wurde mithilfe von Infrarotspektrophotometrie und
durch Stickstoffanalyse mit dem Kjeldahl-Verfahren
als Stärke identifiziert.
Daß während der NitritesterbiIdung praktisch keine
Depolymerisation eingetreten war, wurde bewiesen durch Vergleich der Viskosität einer einprozentigen
wäßrigen Lösung des regenerierten Produktes mit der einer einprozentigen Lösung des Ausgangsmaterials
bei einem pH-Wert von 6,0. Die Viskositäten der beiden Lösungen wurde mit einem Cannon-Fenske-Viskosimeter
bei 25° C gemessen. Die Viskosität der regenerierten Stärke wurde als 29»3 See. und die
des Ausgangsmaterials als 30,4 See. gemessen.
Das Produkt wurde als Stärkenitrit ester identifiziert
und sein Substitutionsgrad mithilfe des unter Beispiel
II für Hemizellulose beschriebenen Verfahrens bestimmt. Der Grad der Substitution wurde aus dem Gewicht der
Stärke und der Menge der salpetrigen Säure zu 2,8 berechnet. Der Substitutionsgrad war niedriger, wenn
eine geringere Menge Distickstofftetroxid für die Nitrosation verwendet wurde.
Ergebnisse, die ähnlich den oben beschriebenen sind, wurden erhalten, wenn die folgenden Ausgangsaaterialien
substituiert wurden für die gelatinisierte Stärke: Alginsäure, Guargummi und Johann!sbrotbohnengummi
(guar gun und locust bean gum). In gleicher Weise konnten
109853/1985
Ν,Ν-Dimethylacetamid, Pyridin, Chinolin und Mischungen
von diesen und Mischungen von einem oder mehrerer der obigen Lösungen und Benzol, Äthylacetat oder Aceton
substituiert werden für N,»-Dimethylformamid, um im
wesentlichen dieselben Ergebnisse zu erhalten. Weiter konnten Nitrosylchlorid, flüssiges Distickstofftetroxid oder eine Lösung von Distickstofftetroxid
in einem der obigen Lösungsmittel substituiert werden für das Distickstofftetroxidgas, wobei im wesentlichen
dieselben Ergebnisse erzielt wurden.
Die Stärke- und andere Polysacharidenitritesterlösungen
wurden umgewandelt in die entsprechenden Nitratesterlösungen
in einer Weise, wie sie ähnlich in Beispiel I B beschrieben wurde.
A. Herstellung von Polyvinylnitritester aus
PoIyviny!alkohol
In einem trockenen 500 ml fassenden dreihalsigen
Rundkolben wurden 10 g eines fein gemahlenen Polyvinylalkohole mit einem Verseifungsgrad von über 90 $>
in 100 ml Ν,Ν-Dimethylformamid suspendiert. Die Mischung
wurde mechanisch-gerührt und unter Abschluß gegen
Feuchtigkeit Distickstofftetroxidgas eingeleitet. Das Gefäß wurde in kaltem Wasser gekühlt, um es auf einer
Temperatur von etwa 25° C zu halten. Nach Zusatz von ungefähr 20 g Distickstofftetroxidgas wurde eine klare
viskose Lösung erhalten.
Mithilfe von in den Beispielen II und III beschriebenen Verfahren wurde das resultierende Produkt als Polyvinylnitritester
mit einem Substitutionsgrad von etwa 0,8 bestimmt. 109853/1365
SRG 2879 - 27 -
Eb wurde herausgefunden, daß mit einem Polyvinylalkoholauagangsmaterial mit einem Verseifungsgrad
von unter 90 Jt i« wesentlichen dieselben Ergebnisse
erztelt werden können wie die obigen, daß jedoch die benötigte Menge Distiekstofftetroxidgae zum
Auflösen des Auegangsmaterials geringer war.
Der Hitritester wurde umgewandelt zu Nitratester in derselben Weise wie in Beispiel I B.
Beispiel ▼
2 g Alginsäure wurden suspendiert in 80 ml DMF und aufgelöst durch Zufügung von 4,5 g Distickstofftetroxidgas entsprechend dem Verfahren in Beispiel III*
Die Lösung wurde 40 Hinuten auf 90° C erhitzt und unter Röhren su 3 Volumen Äthanol zugegeben* Der sich
bildende Viederschlag wurde abgetrennt» in Wasser wieder suspendiert und mit Natriumhydroxid neutralisiert.
Die neutrale Lösung wurde dann langsam zu 3 Volumen Äthanol zugegeben, was zur Abscheidung von Hatriumalginatnltratester führte.
Ähnliche Ergebnisse wie oben wurden erhalten, wenn die Alginsäure durch Pectinsäure ersetzt wurde. Ersatz
des latriumhydroxids durch Kaliumhydroxid, Kalziumhydroxid, Magnesiumhydroxid und Ammoniumhydroxid
resultierte in den entsprechenden Kalium-, Magnesium-, Kalzium- und Ammoniumsalzen der Folyuronsäurenitratester.
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A. Herstellung von ZelluloBeschwefelsäureester
10 g Baumwollzellstoff (cottonUnter pulp) mit
hohem Polymerisationsgrad wurden suspendiert in
500 ml PMF, und zur Bildung dessen Nitritesters mit maximalem Subβtitutionsgrad wurde genügend
Dietickstofftetroxid in Übereinstimmung mit Beispiel I A eingeleitet. 40 ml DMF, das 3,5 g
Schwefeltrioxid enthielt, wurden der Nitritestermischung tropfenweise Über eine Zeit von etwa
40 Minuten bei einer Temperatur τοη 15° C und unter starkem Rühren, zugefügt. Danach wurde 20 ml Wasser
eingerührt und das Ganze langsam unter starkem Rühren in 3 Volumen Aceton gegossen, was zur Abscheidung
von Zelluloseschwefelsäureester führte. Der Niederschlag wurde geknetet, mit Aceton gewaschen
und in Eiswasser wieder ge lös;.
B. Herstellung von Natriumzellulosesulfatester
Die in Übereinstimmung mit Beispiel IV A hergestellte
lösung wurde neutralisiert durch Zusatz von Natriumhydroxid bis zu einem pH-Wert von etwa 8,0 zur Bildung
einer klaren und zähen Lösung von Natriumzellulosesulfatester. Die klare Lösung wurde langsam und unter
Rühren 3 Volumen Aceton zugegeben, das zur Abscheidung
des Salzes führte. Das Produkt wurde geknetet, gesammelt, mit frischem Aceton gewaschen und getrocknet.
Nach der Analyse betrug die Ausbeute von Natriumzellulosesulfatester 13»9 g mit einem
10 9853/ 1 96S
Substitutionsgrad von 0,65 und einer Viskosität von 6500 cP als eine -1 #ige wäßrige Lösung.
Die Viskosität wurde gemessen mit einem Brookfield-Viskosimeter,
Modell LVT, bei 12 Umläufen pro Minute (RPM) und 25° C. Zur Bestimmung des Substitutionsgrades wurden 0,4 g des Produktes in 20 # wäßriger
Salzsäure gelöst und 15 Stunden auf 100° C erhitzt. Es bildete sich eine dunkelbraune Lösung, die
filtriert wurde. Dem FiItrat wurde ein Überschuß
Bariumaoetat zum Niederschlagen der Schwefelsäure als Bariumsulfat zugegeben. Daä Bariumsulfat
wurde getrocknet und gewogen und der Grad der Substitution daraus berechnet.
Ergebnisse ähnlich den obigen Ergebnissen wurden auch
erhalten, wenn die als Ausgangsmaterial dienende Linterpulpe durch Zellulose von anderen Quellen und/
oder mit einem niedrigeren Polymerisationsgrad, Hemizellulose, Stärke, Alginsäure, Guargummi,
Johannisbrotbohnengummi und Polyvinylalkohol ersetzt wurde. Andere, mit Schwefeltrioxid Komplexe bildende
Lösungsmittel, die substituiert werden konnten für DMP in dem DMF-Schwefeltrioxidkomplex, waren N,N-Dimethylacetamid,
Pyridin, Trialkylamin, Dimethylsulfoxid und Dioxan. In gleicher Weise konnte das
Schwefeltrioxid der Lösung zugegeben werden in Form einer Flüssigkeit oder eines Gases oder .aufgelöst in
einem~inerten Lösungsmittel wie Tetrachlorkohlenstoff,
in welchem Falle die Reaktion jedoch stark exotherm war und unter starker Kühlung ablaufen mußte.
Wurde der obige Verfahreneablauf wiederholt und die
Schwefeltrioxidmenge auf etwa 2,5 g reduziert, dann war
109853/1985
der Substitutionsgrad des sich ergebenden Produktes etwa 0,5, und die Viskosität betrug etwa 6 000 cP
oder mehr. Die Ausbeute wurde nur wenig auf etwa 13,4 g vermindert.
Ein Vermehren des Schwefeltrioxids auf etwa 4 bis 5 g und etwa 6 bis 7 g ergab einen Substitutionsgrad von
etwa 0,7 bis 0,9 bzw. 1,0 bis 1,1 mit Viskositäten von etwa 6 000 bis' 8 000 cP bzw. 3 000 bis 4 000 cP.
Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten, wenn Zellulosenitritester mit einem Substitutionsgrad von 2,4 bis
2,5 verwendet wurde.
Substitutionsgrade von 1,2 bis 1,3 und 1,5 bis 1,6 wurden erha]fcen durch Verwendung eines Zellulosenitritesters
mit einem Substitutionsgrad von 1,7 bis 2,0 bzw. 1,4 bis 1,6 und bei Anwechsen der Schwefeltrioxidmenge
auf etwa 8 bis 10 g bzw. 12 bis 14 g· Die Viskositäten von 1 #igen wäßrigen Lösungen der Produkte
waren etwa 1 500 bis 2 000 cP bzw. 800 bis 1 500 cP.
Bei Verwendung von Baumwollzellulose mit einem niedrigen Polymerisationsgrad war der Substitutionsgrad ähnlich,
aber die Viskositäten waren entsprechend niedriger. In gleicher Weise erzeugte Zellulose anderen Ursprungs
im allgemeinen Produkte mit niedrigerer Viskosität.
A. Dickflüssige Alkoholzusammensetzung zum Einreiben (Rubbing alcohol composition)
Es wird ein relativ dickflüssiger wäßriger Alkohol zum Einreiben mit der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
109853/1965
SRG 2879 - 31 -
5 | ,0 |
25 | ,0 |
70 | ,0 |
Zellulosenitratester
Wasser
Äthylalkohol
Der verdickte Alkohol weist eine gewünschte
größere Viskosität auf, die dazu neigt, das Verdampfen der Alkohollösung zu verlangsamen, den Hautkontakt
auszudehnen und dadurch zur Absorption beizutragen.
A. Nichtlaufender Klebstoff
Knochenleim ' 150,0 g Natriumzellulosesulfat 5 g
Wasser 1000 g
Dieser verbesserte Klebstoff te Bitzt eine höhere Viskosität,
die ein Verlaufen des Klebstoffes hemmt, insbesondere auf vertikalen Oberflächen. Die spezielle
etwa Zusammensetzung zeigt eine Viskosität von/l 000 cP
bei 25° C und etwa 300 cP bei 50° C, ohne daß die Eigenschaften des Klebstoffes verschlechtert oder verändert
werden.
109853/1965 Patentansprüche;
Claims (18)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung eines Polymer-Nitritesters, dadurch gekennzeichnet , daß ein Polyhydroxypolymer mit einem geeigneten Lösungsmittel mit einer Verbindung aus der Gruppe: Dinitrogentetroxid , Nitrosylchlorid und Mischungen. aus diesen bei Temperaturen zwischen 0 und 50° C" reagiert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Polyhydroxypolymer Polysacharide oder Polysacharidderivate mit freien Hydroxylgruppen gewählt werden.
- 3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Polyhydroxypolymer ein synthetisches Polymer mit freien Hydroxylgruppen ist.
- 4· Verfahren nach Anspruch 2 oder 3» dadurch gekenn ze ichnet , daß das Polyhydroxypolymer aus der folgenden Gruppe ausgewählt ist: Zellulose, Stärke, Guargummi, Johannisbeerbrotbohnengummi (locust bean gum), Hemizellulose, Alginsäure, Pectinsäure, Gummi Arabicum und Polyvinylalkohol.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Lösungsmittel aus einem Protonenakzeptor und einem Quell- oder Solubilisierungsmittel zusammengesetzt ist.109853/19 65
- 6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet , daß das Lösungsmittel aus einer Komponenten gebildet wird, die sowohl als Protonenakzeptor als auch als Quell- oder Solubilisierungsmittel wirkt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet , daß die Komponente ausgewählt ist aus der Gruppe: Ν,Ν-Mmethylformamid, N,H-Dimethylacetamid, Pyridin, Chinolin und Isochinolin.
- 8. Verfahren nach Anspruch 5» dadurc h gekennzeichnet , daß das Lösungsmittel aus einer Mischung von einem Protonenakzeptor aus der in Anspruch 7 genannten Gruppe und einer weiteren Komponente als Quell- oder Solubilis ationsagens, die allgemein Polymerester solvatiert oder löst, besteht.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß das Quell- oder Solubilisationsagens gewählt ist aus der Gruppe: Äthylacetat, ithylformat, Benzol, Aceton und Methyläthylketon.
- 10. Ein nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestellter Polymernitritester, dadurch gekennzeichnet, daß sein Substitutionsgrad zwischen 0,1 und 3,0 liegt.
- 11. Verfahren zur Herstellung anderer Arten von Polymerderivaten, dadurch gekennzeichnet,109853/1965daß ein Polymernitritester als Zwischenprodukt verwendet wird.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet , daß es sich bei den Derivaten um einen Polymernitratester handelt.
- 13· Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß zur Erzeugung des Polymernitratesters die entsprechende Polymernitritesterlösung in Gegenwart von Salpetersäure oder Salpetersäure und organischem Säureanhydrid erhitzt wird.
- 14-· Ein nach dem Verfahren gemäß Anspruch 13 hergestellter Polymernitratester, dadurch gekennzeichnet , daß sein Substitutionsgrad unter 1,0 liegt.
- 15· Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet , daß als andere Derivatart ein Polymerschwefelsäureester oder ein Salz davon erhalten wird.
- 16. Verfahren nach Anspruch 15» dadurch gekennzeichnet, daßa) ein Polymernitritester sulfatiert wird mit Schwefeltrioxid oder einem Komplex davon zur Erzeugung eines gemischten Polymernitritschwefelsäureesters,b) der gemischte polymere Nitritschwefelsäureester mit einem protischen Lösungsmittel zum Entfernen von restlichen Nitritgruppen reagiert und dadurch Polymerschwefelsäureester gebildet wird undc) der polymere Schwefelsäureester mit einer geeigneten Base neutralisiert oder schwach alkalisch gemacht wird zur Erzeugung eines Salzes des Polymerschwefelsäureesters.109853/196 52879 -/ -
- 17· Verfahren nach Aaspruch 16, dadurch gekennzeichnet , daß als Base eine aus der Gruppe der Hydroxide, Karbonate und Bikarbonate des Natriums, Kaliums, Magnesiums, Kalziums, Mangans, Ammoniums und N-substitutierten AmmoMums gewählt ist.
- 18. Ein nach dem Verfahren gemäß Anspruch 16 erzeugter Polymerschwefelsäureester oder dessen Salze, dadurch gekennzeichnet , daß der Substitutionsgrad unter 2 liegt und daß die Sulfatgruppen im wesentlichen gleichmäßig über die Polymermoleküle verteilt sind.109853/ 1965
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