DE2118369B2 - Verfahren zur Herstellung von N-Arylhydroxylaminen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von N-ArylhydroxylaminenInfo
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Description
30
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes i>
Verfahren zur Herstellung von N-Arylhydroxylaminen
durch Reduktion einer aromatischen Nitroverbindung in Gegenwart eines Platin-enthaltenden Katalysators,
welches selektiv ist und hohe Ausbeuten liefert
Die N-Arylhydroxylamine sind Verbindungen, in
denen die Gruppe -NHOH an einen aromatischen Kern geknüpft ist Die Erfindung ist insbesondere auf
die selektive Reduktion von Nitroben/olen anwendbar,
und deshalb wird die untenstehende Diskussion hauptsachlich auf die selektive Reduktion von Nitroben- *
> zolen unter Bildung von N-Phenylhydroxylaminen
gerichtet
Es ist bekannt, daß Nitrobenzole über Platinmetallkatalysatoren
gewöhnlich in hohen Ausbeuten zu Anilinen reduziert werden N-Phenylhydroxylamine, die sich bei
>o der Reduktion als Zwischenprodukte bilden können, treten wegen der konkurrierenden Reaktionen, die zu
Anilinen fuhren, nicht als Hauptbestandteile in den Reaktionsmedien auf Diese konkurierenden Reaktionen
umfassen die Weiterreduktion der Zwischenpro- r>
> dukte oder die direkte Reduktion der Nitrobenzole ohne Bildung der Phenylhydroxylamin-Zwischenprodukte.
Wenn sich weniger als wesentliche Mengen des gewünschten Zwischenprodukte bilden, ist die Herstellung
dieser Verbindungen aus Nitrobenzolen wegen der wi Schwierigkeiten, die mit der Abtrennung und Reinigung
der Produkte verbunden sind, unzweckmäßig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
verbessertes Verfahren zur Herstellung von N-Arylhydroxylaminen
durch selektive Reduktion einer aromati- br>
sehen Nitroverbindung in Gegenwart eines Platin-enthaltenden
Katalysators zu schaffen, welches hohe Ausbeuten liefert.
Die Erfindung wird durch die Patentansprüche
wiedergegeben.
Im erfindungsgemaßen Verfahren werden die gewünschten
N-Phenylhydroxylamine in guten Ausbeuten erhalten, da ein betrachtlicher Abfall der Hydnergeschwindigkeit
eintritt, sobald 2 Molaquivalente Wasserstoff absorbiert worden sind.
Im erfindungsgemaßen Verfahren wird Dimethylsulfoxid
(DMSO) als selektierendes Mittel verwendet. Es wurde gefunden, daß sogar sehr geringe DMSO-Zugaben
zu dem Reaktionsgemisch eine kraftige Wirkung auf die Selektivität der Hydrierung haben. Obwohl die
Menge an DMSO, die verwendet werden kann, betrachtlich variiert werden kann, gibt es einen
Grenzwert, jenseits dessen zugesetzte DMSO-Mengen eine verhältnismäßig geringe Wirkung haben. Vorzugsweise
liegt das DMSO in einer Menge von etwa 0,1 Mol bis 100 Mol je Mol Katalysatormetall vor.
Die Wirkung von DMSO als Zusatzstoff bei der
Hydrierung von Nitrobenzol ist anhand der beigefugten
Figuren leicht zu erkennen, welche graphische Darstellungen der unten beschriebenen Versuchsergebnisse
sind. Die Figuren zeigen:
Fig. 1 ist ein Diagramm, in dem die Zusammensetzung
des Produktes gegen die zugesetzte Menge DMSO aufgetragen ist. Sie zeigt die Wirkung der DMSO-Menge
auf die Ausbeute an Phenylhydroxylamin, wenn die
anderen Variablen konstant gehalten werden,
Fig 2 zeigt zwei Kurven. Hier ist die ^-Absorption
gegen die Zeit aufgetragen. Durch die Kurven wird die
Geschwindigkeit der H2-Absorption eines zum Stand
der Technik gehörenden Systems (ohne Verwendung von DMSO) mit der erfindungsgemaß erhaltenen
Geschwindigkeit (DMSO wird verwendet) verglichen. Die Kurven zeigen die Wirkung der DMSO-Zugabe auf
die Hydrierungsgeschwindigkeit.
F ι g 3a zeigt die Zusammensetzung des Produkts als
Funktion des absorbierten H2 in einem zum Stand der
Technik gehörenden System. Fig. 3b ist mit F 1 g. 3a
vergleichbar, nur daß DMSO in dem System zugegeben ist. Ein Vergleich zwischen den Figuren 3a und 3b zeigt
die Wirkung der DMSO-Zugabe auf die Selektivität der
Reaktion.
Als Katalysator dient erfindungsgemaß Platin, welches
die Ausbeute an Arylhydroxylaminen und die
Geschwindigkeit der Wasserstoff-Absorption gunstig beeinflußt Das Platin kann mit oder ohne Trägermaterial
verwendet werden, ζ B als Oxid. Zu geeigneten Tragern gehören Kohlenstoff, Tonerde, Calciumcarbonat
und Bariumsulfat; Kohlenstoff ist bevorzugt. Die Katalysatorkonzentration auf dem Trager kann von
etwa 0,05 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Tragers, und vorzugsweise von etwa 1 bis 10Gew.-%,
betragen. Die Katalysatoren können mehrmals verwendet
werden. Jeder beliebige Katalysatoransatz ist verwendbar. Eine Methode zum Herstellen eines auf
einem Trager aufgebrachten Platinkatalysators umfaßt beispielsweise die Behandlung der Tragerteilchen, die
Pulver, Kugeln, Korner und Extrudate sein können, mit
einer wäßrigen Losung einer wasserlöslichen Platmverbindung
und die Reduktion der Verbindung durch Berührung mit einem Reduktionsmittel (z B. einem
Wasserstoffstrom), wodurch sie auf dem Trager abgeschieden wird. Im allgemeinen ist das Katalysatormetall
in dem Reaktionsgemisch in einer Menge von etwa 0,01 bis 20%, bezogen auf das Gewicht der
aromatischen Nitroverbindung, vorzugsweise von 0,5 bis 5% zugegen. Die Katalysatormenge beeinflußt die
Hydrierungsgeschwindigkeit Wenn weniger als etwa
0,01% von dem Katalysatormetall verwendet werden, ist die Geschwindigkeit im allgemeinen fur die Praxis zu
niedrig Bei Konzentrationen oberhalb etwa 5% ergibt sich nur eine geringe Erhöhung der Geschwindigkeit
>
Die selektive Reduktion wird in flussiger Phase, und
zwar in einer Losung des Nitrobenzols in einem
geeigneten, inerten, neutralen Losungsmittel durchgeführt
Beispiele fur geeignete Losungsmittel sind niedng-aliphatische Alkohole, wie Methanol, Äthanol,
Isopropanol, Propanol, n-Butanol, t-Butanol, flussige
Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Hexan, Heptan, Cyclohexan,
Toluol, Octan, Xylol Wasser kann ebenfalls verwendet werden Bevorzugte Losungsmittel sind
niedng-aliphatische Alkohole Ohne Losungsmittel geht ι >
die Reduktion nicht so glatt vonstatten Die Kontrolle
der abgeleiteten Warme ist schwieriger, und es bilden
sich leicht Kupplungsprodukte Zu viel Losungsmittel
kompliziert die Gewinnung Bevorzugte Bereiche sind etwa 25 bis 99% Losungsmittel, bezogen auf das
Gewicht der aromatischen Nitroverbindung
Die Hydrierung kann zweckmäßig bei 1 Atmosphäre
Wasserstoffdruck durchgeführt werden Die Tempera tür kann von etwa 25 bis 75° C reichen Zweckmäßig
arbeitet man bei einem Wasserstoffdruck von oder ■>>
oberhalb 1 Atmosphäre Es ist kein Vorteil zu erkennen,
wenn Drucke von mehr als 8,03 Atmosphären angewandt werden Dadurch wird die Verwendung
einer Niedrigdruckanlage ermöglicht
Im allgemeinen erhohen sich Reaktionsgeschwindigkeiten
mit steigender Temperatur und Druck, wobei die Selektivität jedoch mit steigender Temperatur abnimmt
Vorzugsweise arbeitet man bei Bedingungen, die den Umgebungsbedingungen am nächsten kommen
Wenn man unter den oben beschriebenen Bedingun- i>
gen, unter denen DMSO anwesend ist, arbeitet verlauft die Reaktion so lange, bis 2 Molaquivalente Wasserstoff
absorbiert worden sind Von diesem Zeitpunkt an verlangsamt sich die Geschwindigkeit der Wasserstoff
Absorption erheblich Im Vergleich dazu bleibt die Geschwindigkeit ohne DMSO wahrend der Absorption
von 3 Mol Wasserstoff konstant Die erhebliche Abnahme der Wasserstoff Absorptionsgeschwindig
keit, nachdem 2 Mol Wasserstoff absorbiert worden sind, erleichtert es, die Reaktion fur eine maximale 4>
Arylhydroxylamin-Ausbeute zur richtigen Zeit abzubrechen
Das Verfahren wird unter Verwendung einer herkömmlichen Anlage diskontinuierlich oder kontinu
lerlich durchgeführt Bei Absorption von etwa 2
Molaquivalenten Wasserstoff oder zu einer Zeit, wenn die Wasserstoff Absorptionsgeschwindigkeit abnimmt,
oder nach einer geeigneten Kontaktzeit (in einem kontinuierlichen Verfahren) wird die Hydrierung
unterbrochen und das Produkt, N Arylhydroxylamin, r> gewonnen Bei Absorption von 2 Molaquivalenten
Wasserstoff beispielsweise wird der Katalysator durch Filtrieren entfernt und das Produkt nach bekannten
Methoden, wie durch Verdünnen mit Wasser, Sattigen
mit Salz, Abkühlen auf 0°C und Abfiltrieren des t>o
ausgefällten Arylhydroxylamins, gewonnen
Die nitroaromatischen Verbindungen, die bei dem
erfindungsgemaßen Verfahren verwendet werden können,
sind ζ B Nitrobenzol, Nitronaphthalin und
Derivate derselben In Hinsicht auf die Derivate ist das t>
> Verfahren im allgemeinen auf Mononitro- und Dinitroaromatische
Verbindungen anwendbar Mono-Derivate werden jedoch bevorzugt Dinitro-Verbindungen, wie
2,4-Dinitrotoluol, ergeben eine Mischung von Produk
ten Aromatische Nitroverbindungen, die wie 4-Nitrostyrol
andere leicht reduzierbare Gruppen aufweisen, erleiden sekundäre Veränderungen und ergeben 4-Athyl-N-phenylhydroxylamin
Verbindungen, wie 3 Nitroacetophenon, die gegenüber Hydroxylaminen reaktive
Funktionen aufweisen, können Kondensationsprodukte hefern Beispiele fur Derivate, die als Ausgangsmaterial
fur die vorliegende Erfindung geeignet sind, sind alkylsubstituierte, aromatische Nitroverbindungen,
wie 4 Nitrotoluol, 3-Nitroathylbenzol, 2-Methyl-4-nitrotoluol,
halogennitroaromatische Verbindungen, wie
3-Chlornitrobenzol, 4-Fluornitrobenzol und 5-Chlor-lnitronaphthahn,
aminonitroaromatische Verbindungen, wie 4-Aminonitrobenzol, 3-N Methylaminonitrobenzol
und 4-N,N-Dimethylaminonitrobenzol, aromatische Nitronitnle,
wie 3-Nitrobenzonitrile und 4-Nitrobenzylcyanid,
aromatische Alkohole, wie 3 Nitro-1 phenylathanol,
4-Nitro-2-phenylathanol und 4-Nitrobenzylalkohol,
aromatische Nitrophenole, wie 4-Nitrophenol
und 3-Nitro 5-methylphenol, und aromatische Nitroather,
wie 2-Nitroanisol und 3-Nitrophenetol
Arylhydroxylamine, wie N-Phenylhydroxylamine,
sind wertvolle Verbindungen fur die Herstellung von Aminophenolen Es ist beispielsweise bekannt, daß die
Phenylhydroxylamine sich in Saure, ζ Β verdünnter
Schwefelsaure, zu den Aminophenoien umlagern, die bei
der Herstellung von Farbstoffen, Antioxidantien, Entwicklern, pharmazeutischen Produkten und vielen
anderen Erzeugnissen wirtschaftlich wichtig sind Phenylhydroxylamin ist ein Zwischenprodukt bei der
Herstellung von Cupferron, einem Analysenreagens
Die folgenden Beispiele werden zur Veranschauhchung
der vorliegenden Erfindung gebracht In den Versuchen wurde dieselbe allgemeine Arbeitsweise wie
folgt angewandt
Ein Glasgefaß wurde mit der aromatischen Nitroverbindung,
Losungsmittel, Katalysator und verschiedenen Mengen DMSO beschickt Das Gefäß wurde in einen
Schuttelapparat gebracht, und das Reaktionsgemisch wurde bei Umgebungstemperatur unter 1 Atmosphäre
Wasserstoff geschüttelt Zu verschiedenen Punkten im Verlaufe der Reduktion wurde die Reaktion unterbrochen,
das Gemisch filtriert und das Filtrat durch Gas-Chromatographie analysiert
In einer Versuchsreihe wurden 2 ml Nitrobenzol, 100 ml 80%igen Äthylalkohols und verschiedene Mengen
an Katalysatoren in einen Reaktor gefüllt Zu diesem Reaktionsgemisch wurden variierende Mengen
von Dimethylsulfoxid, die von 0 bis 2 ml reichten,
gegeben Nachdem 2 Molaquivalente Wasserstoff absorbiert worden waren, wurde die Reaktion abgebrochen
und das Filtrat analysiert Typische Ergebnisse sind in Tabelle I und Fig 1 angegeben Die Fig 1 ist eine
Auftragung der Zusammensetzung des Produktes gegen die DMSO Menge, die bei den Versuchen unter
Verwendung von 5% Pt auf Kohlenstoff als Katalysator zugefugt wurde
Die Ergebnisse in Tabelle I und Fig 1 zeigen die
ausgeprägte Wirkung, die selbst eine geringe Menge
von zugesetztem DMSO auf die Zusammensetzung des Produktes ausübt
Hydrierung von Nitrobenzol
(100 ml 80%iges, wäßriges Äthanol, 2 ml Nitrobenzol, Umgebungstemperatur, 1 Atmosphäre Wasserstoff)
Katalysator
Katalysator gewicht
7ugesctzte Dimethylsulf- oxidmenge |
Produkt Analyse Phenvlhydroxyl- amin |
Mol% Anilin |
kein | 4,8 | 68,2 |
kein | 18,0 | 57,9 |
kein | 9,9 | 63,2 |
kein | 1,4 | 65,3 |
kein | 2,7 | 62,7 |
kein | 24,7 | 53,1 |
0,125 ml | 67,6 | 26,0 |
0,25 ml | 76,9 | 20,4 |
0,50 ml | 80,4 | 16,8 |
1,00 ml | 86,0 | 13,1 |
1,50 ml | 85,7 | 12,8 |
2,00 ml | 84,6 | 13,9 |
kein | 47,2 | 41,1 |
0,5 ml | 77,6 | 18,6 |
1,0 ml | 84,3 | 13,0 |
1,5 ml | 85,2 | 13,0 |
2,0 ml | 84,8 | 13,5 |
kein | 2,5 | 68,7 |
kein | 3,2 | 69,2 |
1,0 ml | 53,5 | 44,2 |
Nitrobenzol
5% Pd/C
5% Rh/C
5% Ir/C
5% Ru/C
5% Os/C
5% Pt/C
5% Pt/C
5% Pt/C
5% Pt/C
5% Pt/C
5% Pt/C
5% Pt/C
1% Pt/C
]%Pt/C
1% Pt/C
1% Pt/C
1% Pt/C
PtO2-Au2O, 90 10
PtO2-Au2O, 90 10
30 mg
100 mg
250 mg
500 mg
1000 mg
100 mg
100 mg
100 mg
100 mg
100 mg
100 mg
100 mg
250 mg
250 mg
250 mg
250 mg
250 mg
15 mg
15 mg
15 mg
100 mg
250 mg
500 mg
1000 mg
100 mg
100 mg
100 mg
100 mg
100 mg
100 mg
100 mg
250 mg
250 mg
250 mg
250 mg
250 mg
15 mg
15 mg
15 mg
In einer Versuchsreihe werden 2 ml Nitrobenzol, 100 ml 8O°/oiger Äthylalkohol, 100 mg 5% Pt-auf-Koh
lenstoff und verschiedene Mengen DMSO in einen Reaktor gefüllt Bei diesen Versuchen wurden die
Geschwindigkeit der Wasserstoff-Absorption und die Zusammensetzung des Produktes bei Absorption
verschiedener Anteile Wasserstoff bestimmt Die 4> Zusammensetzung des Produktes wurde durch Gas
Chromatographie bestimmt Typische Ergebnisse sind in Tabelle II und den Figuren 2, 3a und 3b
zusammengestellt
In der Tabelle II zeigen die Versuche der »A« bezeichneten Gruppe die Wirkung der DMSO-Konzentration
auf die Hydrierungsgeschwindigkeit und die Zusammensetzung des Produktes Die Versuche der
Gruppe »B« zeigen die Hydrierungsgeschwindigkeit und die Zusammensetzung des Produktes nach Absorp- 5>
tion aufeinanderfolgender Anteile Wasserstoff in einem
Hydnerungssystem gemäß dem bekannten Stand der Teehnik, d h bei Abwesenheit von DMSO Die Gruppe
»C« ist vergleichbar mit der Gruppe »B«, nur daß 1 ml
DMSO erfindungsgemaß zugegen ist w)
Die Fig 2 ist ein Diagramm von Hydnerungsge
schwindigkeiten, die bei Vergleichsversuchen erhalten
wurden, bei denen kein DMSO und 1 ml DMSO verwendet wurden Die Kurve B stellt die Ergebnisse
dar, die mit dem zum bekannten Stand der Technik gehörenden System, d h ohne DMSO erhalten wurden
Die Kurve C stellt die Ergebnisse dar, die mit einem
Zusatz von 1 ml DMSO erhalten wurden 27,0
24,1
26,9
33,3
34,6
22,2
6,4
2,7
2,8
0,9
1,5
1,5
11,7
3,8
2,7
1,8
1,7
28,8
27,6
2,3
Die F ι g 3a ist der Verlauf der Zusammensetzung des
Produktes als Funktion des absorbierten Wasserstoffs fur ein zum bekannten Stand der Technik gehörendes
System (es wird kein DMSO verwendet) Die F ι g 3b ist
eine Auftragung, die mit derjenigen der Fig 3a
vergleichbar ist, nur daß 1 ml DMSO in dem Reaktionsgemisch anwesend ist
Die Ergebnisse in der Tabelle II zeigen, daß
wachsende Mengen an DMSO eine markante Wirkung auf die Hydrierungsgeschwindigkeit haben Geringe
anfängliche DMSO-Zusatze erhohen die Geschwindigkeit
scharf, wahrend weitere größere Zusätze eine
verhältnismäßig geringe Wirkung ausüben Die Versuche
der Gruppe C(mit 1 ml DMSO) der Tabelle II und der F ι g 2 zeigen, daß die Hydrierungsgeschwindigkeit
nach Absorption von 2 Mol Wasserstoff scharf begrenzt ist, d h, die Geschwindigkeit der Hydrierung von
Phenylhydroxylamin wird verhältnismäßig starker herabgesetzt
als bei Nitrobenzol Mit 1 ml DMSO sind die
Hydnerungsgeschwindigkeiten fur die ersten 2 Mol und
fur ein drittes Mol 19,2 ml H2/Min bzw. 2,7 ml H2/Min
Ohne DMSO bleibt die Geschwindigkeit über 3 Mol hin
konstant Nachdem 2 Mol Wasserstoff absorbiert worden sind, erleichtert der steile Abfall der Geschwindigkeit
die Gewinnung einer Hochstmenge des Zwischenproduktes
Die ausgeprägte Wirkung von DMSO auf die
Selektivität der Hydrierung zeigt sich deutlich beim
Vergleich von Fig 3a mit Fig 3b Ohne DMSO ist die
höchste Ausbeute an Phenylhydroxylamin etwa 23% (F ι g 3a), wahrend bei seiner Anwesenheit die höchste
Ausbeute85%betragt(Fig 3b)
7 8
(100ml 80%iges Äthanol, 2ml Nitrobenzol; Umgebungstemperatur; 1 Atmosphäre Wasserstoff)
Versuche | Zugesetztes | Absorbierter | H2 | Zeit | % PHA | Analyse des | Produktes |
DMSO | Mol | 23'50" | % Anilin | % Nitrobenzol | |||
A | kein | 2,00 | 37'35" | 24,7 | 53,1 | 22,2 | |
0,125 ml | 2,00 | 44'25" | 67,6 | 26,0 | 6,4 | ||
0,25 | 2,00 | 47Ί5" | 76,9 | 20,4 | 2,7 | ||
0,50 | 2,00 | 6Γ31" | 80,4 | 16,8 | 2,8 | ||
1,00 | 2,00 | 61Ό7" | 86,0 | 13,1 | 0,9 | ||
1,50 | 2,00 | 74'20" | 85,7 | 12,8 | 1,5 | ||
2,00 | 2,00 | 3'23" | 84,6 | 13,9 | 1,5 | ||
B | kein | 0,25 | 13'36" | 7,5 | 2,2 | 90,3 | |
kein | 1,00 | 15'3O" | 18,6 | 22,6 | 58,8 | ||
kein | 1,50 | 19Ό3" | 20,6 | 37,4 | 42,0 | ||
kein | 1,75 | 23'50" | 24,5 | 42,6 | 32,9 | ||
kein | 2,00 | 25Ό9" | 24,7 | 53,1 | 22,2 | ||
kein | 2,25 | 30Ό0" | 21,7 | 67,9 | 10,4 | ||
kein | 2,50 | 12'57" | 15,0 | 81,9 | 3,1 | ||
C | 1,00 | 0,50 | 24'30" | 30,1 | 0 | 69,9 | |
1,00 | 1,00 | 34Ό9" | 50,0 | 0,9 | 49,1 | ||
1,00 | 1,50 | 45'0O" | 65,9 | 5,2 | 28,9 | ||
1,00 | 1,75 | 61'31" | 75,4 | 9,1 | 15,5 | ||
1,00 | 2,00 | 81Ί1" | 86,0 | 13,1 | 0,9 | ||
1,00 | 2,25 | 119Ό8" | 71,6 | 28,4 | 0 | ||
1,00 | 2,50 | Hierzu 2 Blatt | 50,0 | 50,0 | 0 | ||
Zeichnungen |
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von N-Arylhydroxylaminen
durch selektive Reduktion einer aromati- > sehen Nitroverbindung in Gegenwart eines Platinenthaltenden
Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man die aromatische Nitroverbindung
gegebenenfalls in Gegenwart eines Platin- und Gold-enthaltenden Katalysators bei etwa 25 bis
75°C und bei einem Wasserstoffdruck von etwa 0,1
bis 8,03 Atmosphären in einem neutralen Losungsmittel
in Gegenwart von Dimethylsulfoxid hydriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem Wasserstoffdruck von ι j
mindestens 1 Atmosphäre arbeitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Dimethylsulfoxid in einer
Konzentration von 0,1 Mol bis 100 Mol je Mol Katalysatormetall einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als neutrales Losungsmittel
einen niedrig-ahphatischen Alkohol einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, , daß man das genannte neutrale Losungs- .?>
mittel in einer Menge von 25 bis 99%, bezogen auf die eingesetzte aromatische Nitroverbindung, einsetzt.
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