DE2115770C3

DE2115770C3 - Anordnung zum Abbremsen von mit großer Beschleunigung getriebenen Freikolben

Info

Publication number: DE2115770C3
Application number: DE2115770A
Authority: DE
Inventors: Fritz Dipl.-Ing. 8012 Ottobrunn Zeyher
Original assignee: Messerschmitt Bolkow Blohm AG
Current assignee: Airbus Defence and Space GmbH
Priority date: 1971-04-01
Filing date: 1971-04-01
Publication date: 1973-12-13
Also published as: DE2115770B2; DE2115770A1; BE780445A; GB1346555A; IT950901B; CH544281A; SE372333B; FR2136106A5; US3762279A

Description

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Die Erfindung bezieht 3ich auf eine Anordnung zum Abbremsen von mit großer ,Beschleunigung getriebenen Freikolben vermittels plastischer Materialverformung, insbesondere bei rückstoßfreien Waffen, wobei eine am entsprechenden Ende eines Rohrzylinders angeordnete und gegen Herausschleudern gesicherte Bremshülse durch den auflaufenden, mit konischen Vertiefungen ausgebildeten Freikolben radial verformt wird. Zur Bremsung der Freikolben bedient man sich verschiedener Mittel. Prinzipiell werden dabei die mittels Sprengkräften, Magnetkräften oder anderer Energie angetriebenen Freikolbcn, die sich paarweise in einem Rohrzylinder befinden, von dessen Mitte aus zunächst in entgegengesetzter Richtung beschleunigt. Duirch einen der beiden Kolben wird nach einer Seite etwa ein Geschoß ausgestoßen, während der andere Kolben beispielsweise eine sogenannte Gegenmasse beschleunigt. Ein weitgehend rückstoßfreier Abschuß wird dadurch erreicht. Geschoßkaliber bzw. Gegenmassekaliber und ihr freier Austrittsquerschnitt sollten möglichst nahe beim Rohrzylinderinnendurchmesser (Rohrkaliber) liegen, um die Abmessungen möglichst klein zu halten. Durch den Abbremsvorgang sollen die beiden Freikolbcn auch gleichzeitig die Rohrzylinderenden dicht verschließen, damit die Explosionsflamme und die Pulvergase nicht austreten können; in den meisten Fällen ist auch Schallfreiheit (Knalldämpfung) bzw. Schallarmut erwünscht.

Bei einer nach der deutschen Patentschrift 419 708 bekannten Anordnung besteht die Abbrems- bzw. Fangvorrichtung im wesentlichen darin, daß die als Kolben wirkende Treibplatte nach Zurücklegung ihres Arbeitswegu's vermittels Materialverformung abgebremst wird, wobei die Treibplatte mit einer entsprechenden Knautschzone versehen ist. Es kann auch der Teil (Brcmsring), auf den die Treibplatte resDektive der Treibkolben aufläuft, deformiert werden; auch können daran befindliche Kammzähne abgeschert werden oder das Laufende selbst kegelförmig verengt sein.

Diese Anordnungen müssen zur Energievernichtung entweder mit großen Abmessungen der daran beteiligten Teile versehen sein, oder es muß ein relativ langer Bremsweg in Kauf genommen werden. In ersterem Fall muß dann zusätzlich das eigentliche Geschoßkaliber gegenüber dem des Rohrzylinders unverhältnismäßig stark reduziert werden.

Bei einer anderen, nach der französischen Patentschrift 1558 093 bekannten Anordnung zum Anbremsen von mit gro'icr Beschleunigung angetriebenen Freikolben vermittels plastischer Materialverfo^rmung einer rückstoßfreien Waffe wird eine am entsprechenden Ende eines Rohrzylinders angeordnete und gegen Herausschleudern gesicherte Bremshülse durch den auflaufenden, mit konischen Vertiefungen ausgebildeten Freikolben radial verformt.

Bei dieser Anordnung kann zwar das Geschoßkaliber relativ groß gehalten werden, jedoch verbleibt nicht nur der lange Bremsweg, sondern es ist neben dem Freikolben auch noch die Führungshülse beweglich ausgebildet, die nun ebenfalls noch entsprechend geführt werden muß; eine Vergrößerung des Gesamtgewichtes ist die Folge.

Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Anordnung der eingangs genannten Art die geschilderten Nachteile zu beseitigen. Dazu wird bei der zuletzt beschriebenen Anordnung erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Kolbenboden des Freikolbens auf seiner der durch einen Bund gesicherten Bremshülse zugekehrten Seite mit einer über seinen gesamten Querschnitt ausgebildeten konzentrisch-konkaven Vertiefung zu versehen, in welche sich die Bremshülse, beginnend mit einer Anfasung, nach innen stauchend schrumpfend einformt; dabei Vann die Bremshülse mit Sollbruch- bzw. Sollverformungsstellen versehen sein.

Bei dieser Anordnung wird beim Auflaufen des Freikolbens im Gegensatz zu den bisher bekannten, die Bremshülse aufweitenden Verformungen eine den ursprünglichen Durchmesser der Bremshülse verkleinernde Verformung erzwungen. Dadurch kann die Wandstärke der Bremshülse sehr klein gehalten werden, r,o daß die eingangs erwähnten Kaliberunterschiede zwischen Geschoß und Geschoßgegenmasse einerseits und dem Rohrzylinder andererseits nur noch sehr gering sind.

Ein weiterer Vorteil ist auch, daß während des Verformungsvorganges die dabei auftretenden Reibungskräfte zwischen Bremshülse und Kolbenboden auf einer sich vorwiegend konzentrisch nach innen vergrößernden Fläche der sich verformenden Bremshülse absetzen; eine gleichmäßiger verteilte Beanspruchung des Kolbenbodens ist die Folge und damit eine leichtere Ausführung desselben.

Hinzu kommt überraschenderweise auch noch, daß neben der Gewichtseinsparung durch Fortfall der zusätzlichen Führung der Führungshülse der eigentliche Abbremsweg durch die nunmehr mögliche und stark progressiv wirkende, negative Beschleunigungskurve außerordentlich kurz wird, was ebenfalls als wesentlicher Faktor für die gewünschte Gewichtseinsparung zu werten ist. Diese Abbremscharakteristik ist in gewissen Bereichen steuerbar, insbesondere durch die geometrische Form der konkaven Kolbenbodenvertiefung. Diese Vertiefung liegt

konzentrisch und hat einen Grunddurchmes^er, der dem Au Uenüurch messer des Kolbens nahekommt; sie kann kartenförmig oder dieser Form angenähert sein. Ihre Tiefe bestimmt weitgehendst die Länge des Abbremsweges. Die andere Möglichkeit der Bccinflussung der Abbremscharakteristik besteht darin, daß sich an der Bremshülse geeignete, an sich bekannte Sollbruch- bzw. Sollverformungsstellen in Form von Bohrungen, Kerben, Riefen usw. befinden.

Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Beispiels beschrieben; in ihr zeigt

F i g. 1 ein Rohrzylinderende mit Bremshülse und Freikolben,

F i g. 2 eine verformte Bremshülse nach dem Abbremsvorgang. IJ

Im Rohrzylinder I₁ der am Ende mit einem Bund 2 versehen ist, befindet sich, an diesem anliegend und

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mit der «nnenwandung f ^^ J^ _{3 jsl auBcr}. r.irm.ge R.ngnut 6 b.kU-t Di Bam Sollverf.ir-

dargestellt, wie sie

Vertiefung 8 liegt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnung

Claims

Patentansprüche:

1. Anordnung zum Abbremsen von mit großer Beschleunigung angetriebenen Freikolben vermittels plastischer Materialverformung, insbesondere bei rückstoßfreien Waffen, wobei eine um entsprechenden Ende eines Rohr/.ylinders angeordnete und gegen Herausschleudern gesicherte Bremshülse durch den auflaufenden, mit konisehen Vertiefungen ausgebildeten Freikolben radial verformt wird, dadurch gekennz e i c h η e t, daß der Kolbenboden (7) des Freikolbens (4) auf seiner der durch einen Bund (2) gesicherten Bremshülse (3) zugekehrten Seite eine über seinen gesamten Querschnitt p-isgebildete konzenzentrisch-konkave Vertiefung (8) aufweist, in welche sich die Bremshülse (3), beginnend mit einer Anfasung (5), nach innen stauchend schrumpfend einformt.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremshülse (3) mit Sollbruch- bzw. Sollverformungsstellen (9) in Form von Bohrungen, Kerben oder Riefen versehen ist.

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