DE2113062B2 - Verfahren zum Entstauben von Feinstaub enthaltenden Staubgasen mittels Taschen- oder Schlauchfiltern - Google Patents
Verfahren zum Entstauben von Feinstaub enthaltenden Staubgasen mittels Taschen- oder SchlauchfilternInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entstauben von Staubgasen mit einem erheblichen Anteil
an feinsten Staubteilchen mittels Taschen- oder Schlauchfiltern, deren Filterflächen periodisch durch
Rückstromspülung abgereinigt werden, unter Anwendung einer künstlichen Staubagglomeration durch Zugabe
von gröberen Staubteilchen in das zu reinigende Staubgas vor den Filterflächen.
In der Praxis ist es möglich, auch in speziellen Fällen
Staubgase, z. B. Abgase aus Schmelzofen, mittels Taschenfilter- oder Schlauchfilteranlagen mit gutem Ergebnis
zu reinigen. Bei einem Teil solcher Schmelzofen oder bei ähnlichen Anlagen treten jedoch Abgase mit
äußerst feinen Staubteilchen auf, deren Größe etwa im Bereich von 1 μπι bis herab zu 0,1 μιτί liegt, durch deren
Verhältnis von Durchmesser zur Masse eine verhältnismäßig
hohe Oberflächenadhäsion vorliegt, so daß sich auf den mit Staubgas beaufschlagten Filterflächen eine
dichte und nahezu homogene Staubschicht haftend absetzt, die schon nach kurzer Betriebszeit zu hohen Strömungswiderständen
führen kann, selbst wenn niedrige spezifische Beaufschlagungen, d. h. geringe Gasdurchtrittsgeschwindigkeiten
durch das Filtermaterial gewählt werden.
Um den Strömungswiderstand wieder herabzusetzen, wird das Filtermaterial normalerweise periodisch
und automatisch durch Reingas bzw. durch pulsierendes Reingas, gegebenenfalls unter zusätzlicher Rüttelung
der Filterflächen, irr Gegenstrom zum Staubgas abgereinigt. Dies führt ohne weiteres bei Staubgasen
mit üblichen Staubanteilen zum Ziel, jedoch verringert sich die Wirkung dieser Abreinigungsart, wenn die Abgase,
bzw. Staubgase einen größeren Anteil feinste Staubteilchen der vorerwähnten Art enthalten, da solche
Teilchen tiefer in die Poren des Filterstoffes eindringen und infolge ihrer großen Oberfläche im Verhältnis
zu ihrer Masse große Adhäsionskräfte besitzen, so daß sie sich während der Abreinigungsperioden der
Filterflächen nicht oder nur zum geringen Teil von den Filterflächen lösen, womit die Leistung des Filters entscheidend
herabgesetzt werden kann.
In der Staubabscheidetechnik ist es bereits bekannt.
Staubgase mit Feinststäuben in der Weise zu entstauben, daß eine Voragglomeration der Feinststäube
durchgeführt wird. Dabei ist man nach einem Vorschlag (Zeitschrift »Staub« 1963, Seiten 538 und 539) so
vorgegangen, daß man einem Gewebefilter eine verlängerte Staubgaszufuhrleitung vorgeschaltet hat, um
damit eine längere Zeit für die Wahrscheinlichkeit des Zusammenballens (Agglomerierens) der Feinststaubtei-Ie
zu gewinnen. Dort ist aber gesagt daß dann die Rohrleitungen zu umfangreich und kostspielig werden
sowie hohe Wartungskosten erfordern.
Die Probleme der Feinststaubabscheidung aus Staubgasen durch Schlauchfilter sind nach der DT-PS
8 96 753 in Mühlenbetrieben dadurch gelöst, daß dem den Feinststaub enthaltenden Staubgasstrom ein Grobstaub
zugesetzt wird, so daß der Feinststaub mit dem Grobstaub agglomeriert und dadurch die Filierflächen
,5 des Schlauchfilters abgereinigt werden können. Diese
Maßnahme, die auch in der DT-PS 9 43 331 erörtert ist, erfordert einen Fremdstaub als Grobstaub, der nach
der Abreinigung der Filterschläuche verlorengeht oder durch Regenerierung teilweise zurückgewonnen werden
muß.
Es ist auch bekannt (DT-OS 14 07 940), rieselfähige Feststoffteilchen aus Gasen mittels hintereinandergeschaiteten
Zyklonen dadurch mit besserem Wirkungs grad auszuscheiden, daß zunächst die gröberen Staub-
teile aus einem der Zyklone ausgeschieden und abgenommen und einem anschließenden Zyklon zugeführt
werden, in welchem die feineren Staubteile mit den zugesetzten Grobstaubteilen agglomerieren und dann
ausgetragen werden können. Dabei treten aber nicht
die Probleme von Taschen- oder Schlauchfiltern auf. die einen höheren Abscheidegrad erreichen, bei denen
sich aber zur Abreinigung von Staubgasen mit Feinststaub homogene, gasundurchlässige Feinststaubschichten
auf den Filterflächen absetzen, die auch nicht oder nur unter größten Schwierigkeiten durch Rückstromspülung
gelöst werden können. Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Abscheidung von Feinststaub
enthaltenden Staubgasen in Taschen- oder Schlauchfiltern und eine Agglomeration des Feinststaubes
zu erreichen, wobei die Filterflächen in üblicher Weise periodisch und automatisch durch Rückstromspülung
abgereinigt werden können und zu einem niedrigen Filterwiderstand bei der Entstaubung des Staubgases
führen.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs erwähnten Verfahren dadurch gelöst, daß eine Teilmenge des im
Filter abgeschiedenen Staubgutes aus dem Staubsammelraum dem in das Filtergehäuse einströmenden
Staubgas wieder zugeführt wird. Dementsprechend wird bei jeder periodischen Abreinigung der Filterflächen
der Filtertaschen oder Filterschläuche eine Teilmenge des anfallenden, vor und an den Filterflächen
und im Filterunterteil agglomerierenden Feinstaubes dem zu entstaubenden, in das Filter strömenden Staubgas
wieder zugesetzt, so daß der Feinstaub des zu entstaubenden Staubgases mit einer beliebig groß zu wählenden
agglomerierten, dem Filter zu entnehmenden und dem Staubgas im Kreislauf wieder zuzusetzenden
Staubmenge zusammentrifft und sich dadurch mit größter Wahrscheinlichkeit an die agglomerierten
Staubteile anlagern kann, wobei die agglomerierten Staubteile auf den Filterflächen eine aus agglomeriertem
Staub bestehende Schicht, gewissermaßen ein gasdurchlässiges Vorfilter, bilden, mit deren Staubteilen
weitere Feinststaubteile agglomerieren und die infolge der Agglomeration der Feinststaubteile durch Rückstromspülung
leicht abzureinigen ist.
Für die Agglomeration wird also der bei den periodi-
Für die Agglomeration wird also der bei den periodi-
sehen Abreinigungen von den Filterflächen gelöste, bereits
agglomerierte Staub in beliebig großer Teilmenge dem Filter bzw. dem Staubgas im Kreislauf unmittelbar
wieder zugeführt, so daß die mit dem zu entstaubenden Staubgas ankommenden Feinststaubteile in der Rohrleitung
und im Filtergehäuse praktisch mit einer großen Masse agglomerierten Staubes zusammentreffen, womit
die Wahrscheinlichkeit des Zusammentreffens von Feinststaub mit agglomeriertem Staub im Filter und auf
den Filterflächen beliebig groß gewählt werden kann, wobei sich die auf den Filterflächen bildende gasdurchlässige
Staubschicht aus agglomeriertem Staub nach jeder Abreinigung sofort wieder auf den Filterflächen bildet,
ohne daß der Feinststaub Gelegenheit hat, sich vorher an den Filterflächen abzusetzen.
Bei dem Blockschaltschema in der Zeichnung handelt es sich z. B. um einen Schmelzofen 1, aus dem kleinste
Staubteilchen im Bereich von 1 μηι bis hirab zu 0,1 μίτι
enthaltende Abgase über eine Leitung 2 dem Gehäuse 3 z. B. eines Taschenfilters zugeführt werden, in welehern
die Filtertaschen von außen nach innen mit den Abgasen beaufschlagt werden. Das Abgas wird dem
Filter 3 durch ein Sauggebläse 4 zugeführt, welches das Reingas durch die Leitung 9 abströmen läßt. Die Abreinigung
der Filterflächen erfolgt automatisch und periodisch in bekannter Weise durch eine an einen nicht dargestellten
Druckventilator angeschlossene, über die offenen Taschenseiten wandernde Spülgasdüse im Gegenstrom
zum Staubgasstrom, gegebenenfalls unter zusätzlicher Rüttelung der Fihertaschen. Der an den Filterflächen
haftende Staub löst sich dabei und fällt in einen unteren Staubsammelraum des Filters 3, aus dem
er z. B. an einem Ende einer Räumschnecke über ein Zellenrad 5 ausgetragen und einer gewünschten Stellezugeführt
wird.
Gemäß der Erfindung wird nun ein Teil des abgesunkenen,
aus natürlichen gröberen Teilchen und agglomerierten Feinstteilchen bestehenden Staubes durch die
Räumschnecke und ein weiteres Zellenrad 6 der Druckleitung 7 eines Fördergebläses 8 zugeführt. Die Druckleitung
7 mündet in die Abgasleitung 2, und damit wird der abgezweigte Staubanteil wieder zurück in das Filter
geleitet. Damit werden die angegebenen Vorteile erreicht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Entstauben von Staubgasen mit einem erheblichen Anteil an feinsten Staubteilchen
mittels Taschen- oder Schlauchfiltern, deren Filterflächen periodisch durch Rückstromspülung abgereinigt
werden, unter Anwendung einer künstlichen Staubagglomeration durch Zugabe von gröberen
Staubteilchen in das zu reinigende Staubgas vor den Filterflächen, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Teilmenge des im Filter abgeschiedenen Staubgutes aus dem Staubsammelraum dem in das
Filtergehäuse einströmenden Staubgas wieder zugeführt wird.
2. Entstaubungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückförderung der
Staubgut-Teümenge vom Staubsammelraum zum
Staubgaseinlaß pneumatisch erfolgt.
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