DE2109957A1

DE2109957A1 - Bremszylinder

Info

Publication number: DE2109957A1
Application number: DE19712109957
Authority: DE
Inventors: Hermann 6994 Nieder stetten Trui Josef Dipl Ing 7120Bissingen Goebels
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1971-03-03
Filing date: 1971-03-03
Publication date: 1972-09-14
Also published as: IT947908B; CH533258A; FR2128491B3; FR2128491A1; GB1353294A

Description

E. 221
1.3.1971 He/Kb

Anlage zur
Patent- und
Gebrauchsmustern!Ifsanmeldung

ROBERT BOSCH GMBH, 7 Stuttgart 1 Bremszylinder

Die Erfindung bezieht sich auf einen Bremszylinder mit einer vor dem Bremskolben liegenden Arbeitskammer, die zum Anlegen der Bremsen unter Druck gesetzt wird, und mit einer hinter dem Bremskolben angeordneten Gegendruckkammer, in die zum Lösen der Bremsen Druckmittel eingelassen und die von einer die Bremskraft auf die Bremsen übertragenden Kolbenstange -durchdrungen wird.

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Ein derartiger Bremszylinder ist "bekannt (F 1 531 786). Bei einem solchen Bremszylinder muß an der Austrittsstelle der Kolbenstange aus dem Bremszylinder eine Dichtung vorgesehen sein, um die Gegendruckkammer nach außen abzudichten. Da aber der axialen Bewegung der Kolbenstange eine Schwenkbewegung überlagert ist, kann eine nur für Axialbewegungen bestimmte, normale Dichtung hier nicht verwendet vier den.

Es ist zwar ebenfalls bereits bekannt (US 1 449 94-7), Kolbenstangen mit im Gehäuse radial beweglichen Dichtungen abzudichten. Diese Dichtung hat aber keine Dichtlippen und hat den Nachteil, daß der Innendruck im Zylinder nicht als Hilfsdichtkraft verwendet ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und eine die Gegendruckkamraer nach außen abdichtende Dichtung zu schaffen, die außer der Axialbex^egung auch eine Schwenkbewegung der Kolbenstange zuläßt und die außerdem noch unter dem Druck in der Gegendruckkammer eine zusätzliche Dichtkraft aufbringt.

Diese Aufgabe v/ird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Kolbenstange von einer Kunststoff-Lippendichtung mit der Gegendruckkammer zugekehrter Dichtlippe abgedichtet ist, die mit Hilfe von mindestens einem Armierungsring in den Bremszylinder eingesetzt ist und die Kolbenstange dichtend umschließt.

Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und zwar zeigen:

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Robert Bosch GmbH E. 221 He/Kb

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Fig. 1 einen Bremszylinder mit einer Lippendichtung und einem Staubschutzbalg,

Pig. 2 eine Lippendichtung mit einer Staubschutzlippe und Fig. 3 einen Bremszylinder mit einer anderen Abdichtungsart.

Ein Bremszylinder 1 besteht aus zwei topfföfmigen Gehäuseteilen 2 und 3, die mit ihren Eändern aneinanderliegen und in dieser Stellung unter Zwischenlage einer Membran 4 durch einen Spannring 5 aneinander festgehalten sind. Über ein Anschlußauge 6 am Gehäuseteil 2 ist ein Arbeitsraum 7 des Bremszylinders 1 mit Druckluft versorgbar. Der Arbeitsraum 7 wird von der Membran 4 als bewegliche VJand begrenzt. An der Membran 4- ist eine Kolbenstange 8 befestigt, die einen auf der anderen Seite der Membran 4 liegenden Gegendruckraum 9 und einen Boden 10 des Gehäuseteils 3 durchdringt. An dem Boden 10 stützt sich eine die Kolbenstange 8 im Gegendruckraum 9 konzentrisch umgebende Rückholfeder 11 ab. Außerdem sind am Boden i0 mehrere Befestigungsschrauben 12 zur Befestigung des Bremszylinders 1 an einem nicht gezeigten Fahrzeugteil vorgesehen. Der Gehäuseteil 3 hat ein Ansclilußauge 13, über das der Gegendruckraum 9 von außen zugänglich ist.

An der Durchtrittstelle der Kolbenstange durch den Boden 10 des Gehäuseteils 3 hat der Boden 10 ein Loch 14. In dieses Loch 14 ist eine Kunst stoff-Lippendichtung 15 bzw.. 25 (Fig. 2) eingesetzt

Die Lippendichtuiigen ^5 und 25 haben eine Außenringnut 16, in die der Lochrand des Lochs 14 eingreift. Die Form der Ringnut "6 ist verstärkt durch einen in das Material der Lippendichtung, eingegossenen,metallischen Armierungsring "7 mit L-formigern Querschnitt. Zum Abdichten·, an der Kolbenstan ge 8 haben die- Lippendichtung on 15 und 25 eine dem Gcp;cndruckrauin 9 zupjekohrte, rinpjförnn p;r. Li. ent lipp ο 18, clio

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durch eine Ringfeder 19 auf die Mantelfläche der Kolbenstange 8 gedrückt wird. Außerdem ist die Form der Dichtlippe 18 durch einen in das Material der Lippendichtung eingegossenen, metallischen Armierungsring 20 mit Kegelstumpfform verstärkt. Ein zwischen den beiden Armierungsringen 17 und 20 liegender, unarmierter Dichtungs-Ringteil 21 der Lippendichtungen 15 und 25 ist biegsam und gestattet der Dichtlippe 18 in Bezug auf die Ringnut 16 eine radiale Beweglichkeit.

Die Lippendichtung 15 hat einen pyramidenförmigen Staubschutzbalg-Ansatz 22, dessen größerer Durchmesser im Bereich der Ringnut 16 angesetzt ist. Sein freies Ende 23 wird unter der Spannkraft einer Ringfeder 24 in einer Ringnut 24' der Kolbenstange 8 festgehalten.

Bei dem in der Fig. 2 dargestellten, dem nach Fig. 1 weitgehend entsprechenden und auch mit den gleichen Bezugszahlen versehenen Ausführungsbeispiel ist der Staubschutzbalg-Ansatz 22 durch einen Staubschutzlippen-Ansatz 26 ersetzt, der auf der der Dichtlippe 18 gegenüberliegenden Seite der Lippendichtung 25 vorgesehen ist und der an der Kolbenstange 8 dicht anliegt.

Der beschriebene Bremszylinder arbeitet wie folgt: Beim Bremsen gelangt Druckluft in den Arbeitsraum 7· Die Membran 4 wird nach rechts bewegt und nimmt die Kolbenstange 8 mit. Die Kolbenstange 8 betätigt die Bremsen.Ist die Bremsbetätigung zu stark und neigt das Fahrzeugrad zum Blockieren, so wird über ein nicht dargestelltes Blockierschutz-Schaltgerät der Druck im Arbeitsraum 7 vormindert. Da diese Verminderung aber für ein schnelles Lösen der Bremsen nicht ausreicht, wird über das Blockierschutz-Schaltgerät gleich-z-ei-tig mit der Entlüftung des Arbeite-

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raumes 7 der Geg-endruckraum 9 belüftet. Unter dem ansteigenden Druck im Gegendruckraum 9 löst die Kolbenstange 8 die Radbremsen.·

Damit der Gegendruck im Raum 9 voll wirksam ist, ist die nach innen gekehrte Dichtlippe 18 so ausgebildet, daß sie zusätzlich zu dem Druck der Ringfeder 19 auch noch unter Druckein v/irkung der in den Gegendruckraum eingeströmten Druckluft angedrückt wird. Trotz der dadurch erreichten zuverlässigen Abdichtung kann die Kolbenstange 8 durch die Anordnung des unarmierten Dichtungs-Ringteils 21 beliebig Schwenkbewegungen ausführen, wie sie beim Betätigen der an den Fahrzeugrädern angeordneten Bremsglieder entstehen können. Der Armierungsring 17 hält die Lippendichtung 15 bzv/. 25 sicher im Loch 14 am Gehäuse-Boden 10 fest, und der Armierungsring 20 gewährleistet die Formsteifigkeit der Dichtlippe 18. Der Staub schutzbalg 22 bzv/. die Staubschutzlippe 26 sorgen dafür, daß Schmutz und Staub von der Gleitstelle der Dichtlippe 18 auf der Kolbenstange 8 ferngehalten •wird.

Die Fig. 3 zeigt eine andere Abdichtungsart bei einem Brems- · zylinder 1'. Dabei tragen die der Fig. 1 entsprechenden Teile die gleichen Bezugszahlen.

Hier hat die Rückholfeder 11 einen am Boden 10 anliegenden, ringförmigen I'ederteller 30, von dem einzelne Lappen 3*1 nach innen gedruckt sind und einen Dichtungshaltering 32 zentrieren. Der äußere Abschnitt 33 des Dichtungshaltrings 32 liegt am Boden 10 an und der innere Abschnitt 34· hat vom Boden "Ό einen derartigen Abstand, daß der dadurch

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entstandene Raum eine Einspannstelle 29 für eine Kunststoff-Lippendichtung 35 bildet. Die Lippendichtung 35 hat eine am Boden 10 anliegende, axialgerichtete Dichtlippe 36, deren axiale Andrückkraft durch die Kraft einer Ringfeder 37 verstärkt ist. Außerdem wirkt aber über sternförmige Nuten 38 im Rücken 39 der Dichtung 35 auch der Druck der Druckluft im Gegendruckraum 9 auf die Dichtlippe 36 in axialer Anpreßrichtung ein, so daß die Ringfeder 37 auch weggelassen werden könnte.

Die Lippendichtung 35 hat außerdem eine zum Gegendruckraum 9 hinweisende Dichtlippe 40. Ein ringscheibenförmiger Armierungsring 41 sorgt darüberhinaus ebenfalls dafür, daß beide Dichtlippen 36 und 40 fest angedrückt werden. Zusätzlich ist die Dichtlippe 40 noch durch eine Ringfeder 42 belastet.

Auf der Gegenseite der Dichtlippe 40 hat die Lippendichtung 35 einen Staubschutzlippen-Ansatζ 43· Anstelle dieses Ansatzes 43 kann, wie bei dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1, ein Staubschutzbalg-Ansatζ vorgesehen sein.

Die Lippendichtung 35 arbeitet ähnlich wie die Lippendichtungen 15*25. Hier folgt jedoch die ganze Dichtung 35 der Schwenkbewegung der Kolbenstange 8. Dabei gleitet die Dichtlippe 36 unter hauptsächlich druckmittelbewirkter, axialer Anpressung an dem Boden 10 entlang, während die Dichtlippe 40 unter dem Druck im Gegendruckraum 9 an die Kolbenstange 8 angedrückt wird.

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Claims

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Ansprüche

. Bremszylinder mit einer vor dem Bremskolben liegenden - Arbeitskammer, die zum Anlegen der Bremsen unter Druck gesetzt wird, und mit einer hinter dem Bremskolben angeordneten Gegendruckkammer, in die zum Lösen der Bremsen Druckmittel eingelassen und die von einer die Bremskraft auf die Bremsen übertragenden Kolbenstange durchdrungen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (8) von einer Kunststoff-Lippendichtung (15^25,35) ^mit der Gegendruckkammer (9) zugekehrter Dichtlippe (18,40) abgedichtet ist, die mit Hilfe von mindestens einem Armierung sring (17*20,4-2) in den Bremszylinder (1,1') eingesetzt ist und die Kolbenstange (8) dichtend umschließt.
2. Bremszylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (i8,40) der Lippendichtung (15,25,35) zusätzlich zu der Spannkraft des Armierungsringes (20,42) und dem Druck in der Gegendruckkammer (9) noch durch die Kraft einer Ringfeder ("9,42)auf die Mantelfläche der Kolbenstange (8) gedruckt ist.
3. Bremszylinder nach einem der Ansprüche ^Λ oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippendiuh.t.U;fig"(^5i25,35) einen Ansatz (22,26,43) als Staubschutz, hat.

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4. Bremszylinder nach einem der Ansprüche 1 "bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippendichtung (15) einen pyramidenförmigen Balgansatz (22) hat, dessen freies Ende (2J) unter der Spannkraft einer Ringfeder (24) in einer Nut (2V) der Kolbenstange (8) festgehalten ist (Fig. 1).
5. Bremszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Armieren der Lippendichtung (15, 25) zwei Armierungsringe (17,20) verwendet sind, von denen der eine (17) die Lippendichtung (15,25) im Zylindergehäuse festspannt und der andere (20) das feste Umschließen der Kolbenstange (8) gewährleistet und daß zwischen den beiden Armierungsringen (17,20) ein eine Schwenkbeweglichkeit der Kolbenstange (8) zulassender, nachgiebiger, unarmierter Dichtungs-Ringteil (2O vorgesehen ist (Fig. 1 und 2).
6. Bremszylinder nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß der Balgansatz (22) im Bereich der Ringnut (^6) der Lippendichtung (15) an die Lippendichtung angesetzt ist (Fig. 1).

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7. Bremszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3> dadurch gekennzeichnet, daß die Lippendichtung (25,35) einen Staubschutzlippenansatz (26,43) hat, der auf der Gegenseite der Dichtlippe (18,42) vorgesehen ist (Fig. 2 und 3).
8. Bremszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4_;und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippendichtung (35) auch an ihrer Einspannstelle (29) im Bremszylinder (i¹) radialbeweglich ist und daß ihre gegenüber dem Boden (10) des Bremszylinders (1¹) abdichtende Dichtlippe (36) unter dem Druck in der Gegendruckkammer (9) an den Boden (10) angedrückt ist (Fig. 3). ■'·>-'-

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