DE2105290A1 - Verfahren zur Herstellung von festem Polyisocyanuratschaum mit geschlossenen Zellen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von festem Polyisocyanuratschaum mit geschlossenen ZellenInfo
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Description
r 555476 8000 munch en 15,4. Februar 1971
W 4o 338/71
national Aeronautics and
Space Administration
Space Administration
Washington (V.St.A.) "
Verfahren zur Herstellung von festem Polyisocyanuratschaum mit geschlossenen Zellen
Die Erfindung bezieht sich auf einen festem Polyisocyanuratschaum
mit geschlossenen Zellen.
Polyisocyanuratschäume sind allgemein bekannt und sind besonders zur Herstellung von Schaumstoff in der Form
oder im Fertigteil brauchbar, z.B. für thermische Isolierungen, Schichtenkonstruktionen, Bauplatten, Schwimmkästen
in Schiffen und andere Bauteile .« Solche Schäume werden hergestellt, indem man ein polymeres Polyisocyanat mit einem
basischen Katalysator in Gegenwart von verschiedenen Hilfsmitteln,v/ie Blähmitteln, oberflächenaktiven Mitteln
und/oder Dispergiermitteln, umsetzt. Gewöhnlich wird ein flüchtiger Fluorkohlenwasserstoff als Blähmittel verwendet.
Solche Schäume werden durch Cyclisierung von drei Isocyanatgruppen
unter Bildung eines Isocyanuratringes urä gleichzeitiger Umsetzung mit einem Polyol zur Herstellung eines
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Polymeren, das Polyurethanbindungen enthält, gebildet. Die Folyurethanbindungen sind thermisch nicht stabil, so daß
solche Schäume für viele Anwendungen ungeeignet sind, da sie sich bei verhältnismäßig niedriger Temperatur zersetzen
und die Feuergefahr erhöhen, indem sie der Flamme brennbares Material zuführen.
Gemäß der Erfindung wird ein feuerhemmender Polyisocyanurate
schaum hergestellt, der gegen hohe Temperatur beständig ist und der eine außergewöhnliche Maßbeständigkeit oder Diaensionsstabilität
aufweist.
Die Aufga.be wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man
ein organisches Polyisocyanat, ein Blähmittel und ein lineares
Polyäther-polyol, das ein Kondensationsprodwct eines multifunktionellen
Polyols mit Pcopylenoxyd und mit aufgepfropften verzweigten Polyacrylonitrilseitenketten umfaßt, umsetzt,
wobei das lineare Poläther-polyol vorzugsweise eine niedrige Hydroxylzahl und ein hohes Molekulargewicht aufweist und Torzsugsweise
ein Polymerisationskatalysator verwendet wird.
Das wesentliche Merkmal der Erfindung ist folglich die Verwendung eines Polyols mit aufgepfropften Aerylonitrilseitenketten,
die bei erhöhter Temperatur cyelisieren und stabile heterocyclische Strukturen bilden. Durch Verwendung
eines Polyols mit hohem Molekulargewicht und niedriger Hydroxylzahl
werdennur geringe Mengen der Isocyanatgruppen zur Bildung
der Urethanbindungen verbraucht. Obwohl sich diese Erfindung nicht auf eine bestimmte Theorie gründet, wird angenommen,
daß die Tatsache, daß nur ein kleiner Prozentsatz der Urethanbindungen im Zusammenhang mit der Cyclisierung der Nitrilgruppen
gebildet wird, zu einer verbesserten thermischen und mechanischen Beständigkeit der erfindungsgemäßen Massen führt.
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Eine Polyolmasse, die zur Herstellung von festem
Polyisocyanuratschäumen geeignet ist, kann erfindungsgemäß
hergestellt werden, indem man anstelle gewöhnlicher Polyole langkettige Polyole, die auf Glycerin-propylenoxydpolymeren
aufgepfropfte Aerylonitrilseitenketten umfassen, verwendet. Die Hydroxylzahl des Polyols beträgt im allgemeinen
etwa 30 bis 60 und vorzugsweise etwa 45, wobei der Prozentsatz von gepfropftem Acrylonitril auf dem PoIyöl
im Bereich von 15 bis 20 Gew.-%, bezogen auf Polyol, ™
Das Molekulargewicht kann im Bereich zwischen 2500 und 4000 liegen. Die Verwendung eines Polyols dieser Art
gestattet die Bildung von Urethanbindungen im Polyisocyanuratschaum,
verringert aber die Absonderung von brennbarem Material bei der Zersetzung des Urethans aufgrund der
Cyclisierung der aufgepfropften Seitenkettennitrilgruppen, die eine heterocyclische Struktur mit hoher Temperaturbeständigkeit
bilden.
Beispiele für geeignete Blähmittel, die erfindungsgemäß verwendet werden, sind halogenierte aliptefcische gesättigte
Kohlenwasserstoffe. Die bevorzugten Blähmittel sind dadurch Jj gekennzeichnet, daß sie bei Normaltemperatur und Normaldruck
Flüssigkeiten oder Gase sind, schlechte Lösungsmittel für den entstehenden Polyisocyanuratschaum darstellen und einen
Siedepunkt aufweisen, der unterhalb der Temperatur liegt, die bei der Isocyanuratreaktion auftritt. Sie zeigen eine
beträchtlichdLöslichkeit im polymeren Polyisocyanat,jnd
wenn sie im gasförmigen Zustand vorliegen, diffundieren sie nicht schnell durch die Wände aer geschlossenen Zellen
des harten Schaums. Beispiele solcher Bläh- oder Treibmittel sind Fluortrichlormethan (Freon-11), Dichlordifluormethan,
Monochlortrifluormethan und Dichlortetrafluoräthan (Freon-ll4).
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Ein bevorzugtes Isocyanate das erfindungsgemäß eingesetzt
wird, ist ein Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanat
(polymeres Polyisocyanat), wie es in der deutschen Patentschrift 1 923 679 beschrieben ist- Andere polymere Polyisocyanate
können ebenso unter Erzielung ausgezeichneter Ergebnisse verwendet werden. Beispielsweise können solche
Polyisocyanate durch Umsetzung von Polyaminen, die durch Kondensation von 1 bis 10 Mol Anilin und 1 Mol Formaldehyd
in einem mineralsauren Medium hergestellt werden, mit Phosgen erhalten werden. Diese Materialien haben durchschnittlich
etwa drei wirksame Isocyanatgruppen je Molekül. Die Herstellungsweise solcher Produkte ist bekannt und in
der US-Patentschrift 2 683 730 beschrieben.
Es können auch andere aromatische Isocyanate verwendet werden, wie z. B. Diphenylmethandiisocyanat und Triphenylmethantrlisocyanat.
Auch verschiedene Mischungen der erwähnten Isocyanate können verwendet werden.
Geeignete Katalysatoren, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Schaumstoffe verwendet werden, umfassen
tert. Amin-Katalysatoren der allgemeinen Formel
R-N-R1
R"
in der R, R' und R" Alkyl-, Aryl- oder heterocyclische Reste darstellen. Charakteristische Vertreter dieser Gruppe
von Aminen sind z. B. folgende Verbindungen: 2,4,6-Tri-(dimethylaminmethyl)-phenol
und N-Methylmorpholin.
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Andere Katalysatoren, die zur Herstellung des Schaums verwendet werden können, sind Salze schwacher organischer
Säuren und starker anorganischer Basen, wie z. B. Natriumoder Kaliumbenzoat.
Beispiele von oberflächenaktiven Substanzen, die gewöhnlich verwendet werden, sind Siloxanoxalkylenblockcopolymere
od. dgl.
Wahlweise Zusatzstoffe, wie Dispersionsmittel ZeIlstabilisierungsmittel
, Verkohlungsstabilisierungsmittel (char stabilizers), oberflächenaktive Mittel, flammenhemmende
Mittel od. dgl., die gewöhnlich bei der Herstellung von harten Polyurethanschäumen verwendet werden, können ebenso
eingesetzt werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.
Eine Mischung, die Acrylnitril-gepfropftes Polyöl,
einen tert. Amin-Katalysator, eine anorganische Base, einen
Verkohlungsstabilisator und ein Blähmittel enthielt, wurde in eine Kugelmühle gegeben und 10 bis 20 Stunden gemischt.
Dies führte zu einer homogenen Mischung, die disperse Teilchen von etwa 50 Mikron enthielt.
Der harte Schaum wurde nach dem Ein-Schuß-Verfahren (one-shot-method) hergestellt, dessen erste Stufe das Mischen
der Vormischung in das polymere Polyisocyanat umfaßt. Die Mischung wurde dann gründlich 10 bis 20 Sekunden mit einem
Hochgeschvjindigkeitsmischer gemischt. DerjSchaum wurde sofort
in eine Form gegossen und stehen gelassen, bis er die volle Höhe erreichte. Der Schaum wurde vor der Prüfung etwa 16 bis
24 Stunden bei Raumtemperatur abbinden (aushärten) gelassen.
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Teil A;
400 g Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanat mit 31*5 %
Isocyanatgruppen und einer Viskosität von 250 cP bei 25° C,
beschrieben in der deutschen Patentschrift 1 923 679 (Mondur
MRS)
9 g lineares flüssiges Siloxanalkylenoxydblockcopolymer mit einer Viskosität von etwa Centistokes bei 25° C (ober —
flächenaktives Mittel, L 5340 Union Carbide)
Teil B;
100 g Glycerin-propylenoxyd-polyol mit 15 bis 20 Gew.-%
gepfropften Acrylonitrilseitenketten, mittleres Molekulargewicht
etwa 3OOO, Hydroxylzahl 43
70 g Katalysator (DMP-30 Rohm-Haas) 52 g anorganische Base (Zinkoxyd)
52 g Verkohlungsstabilisator (char stabilizer)
(Kaliumfluorborat)
100 g Blähmittel
100 g Blähmittel
Teil B wurde vorgemischt.
Teil A wurde zu Teil B zugegeben und mit einem Hochgeschwindigkeitsmischer
10 bis 20 Sekunden gemischt und in eine Form gegossen. Das Schaumprodukt wurde dann l6 Stunden
bei etwa 21° C (70° F) und 60 % relativer Feuchtigkeit ausgehärtet und hatte eine Dichte von etwa 0,037 bis 0,043
(2,3 bis 2,7 lb/ft5).
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Zum obenangegebenen Mischungsansatz wurden 70 g etwa 0,65 cm (1/4 inch) langer faserförmiger Kieselerde
(Refräsil-HITCO) zugegeben.- Das Schaumprodukt wurde l6
Stunden bei etwa 21° C (70° P) und 60 % relativer Feuchtigkeit
ausgehärtet und hatte eine Dichte von etwa 0,12 bis 0,18 g/cm5 (8 bis 11 lb/ft5).
Die Arbeitsweise ist dieselbe wie in Beispiel 2 mit der Ausnahme, daß 70 g 0,42 cm (I/6 inch) langer faserförmiger
Kieselerde verwendet wurde.
Beispiel 4
Teil A;
400 g des obenbeschriebenen polymeren Isocyanats (Mondur MRS)
16 g Siloxanoxyalkylenblockcopolymer (oberflächenaktives
Mittel DC 193 von Dow Corning) j|
Teil B;
200 g des obenbeschriebenen Polyols (31-45 Union Carbide) 125 g Blähmittel (Freon-ll)
42 g Kaliumfluorborat
42 g Vinylharz mit einem mittleren Molekulargewicht und
und einer Zusammensetzung von etwa 86 % Vinylchlorid, 13 %
Vinylacetat und etwa 1 % Maleinsäureanhydrid /^VMCH (Union
Carbide)J
70 g Katalysator, 2,4,6-Tri-(dimethylaminomethyl)-phenol
(DMP-30)
Es wurd die Arbeitsweise des Beispiels 1 angewendet. 109847/1807
21GF290
Die gemäß den Beispielen 1 bis 4 hergestellten PoIyisocyanuratschäume
wurden auf ihre Durchbrennzeit geprüft und auch mit dem besten bekannten im Handel erhältlichen
Polyisocyanuratschaum, der keine Acrylonitrilbindung enthielt,
verglichen. Zur Durchführung dieser Prüfung wurde einetwa 5 cm (2 inch) dicker Schaum auf einer etwa 0,16 cm
(l/l6 inch) Aluminiumplatte gebildet und dann einem JP-4 Brennstoffeuer mit etwa 27 bis 35 Kcal/m.. sec1O-3/3 BTU per
square foot per second) ausgesetzt. Ein Thermoelement war an der Rückseite der Aluminiumplatte angebracht und ein
schneller Anstieg der Temperatur zeigte das Durchbrennen des Schaums an. Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Dicke | Dichte, | Jyi/Cm ) | Dur chbrenrize.it | |
Beispiele | (cm) | (Ib/ft-^ | 0,038 | 600 see |
1 | 5,08 | 2,4 | 0,13 | 600 see |
2 | 5,08 | 8,0 | 0,16 | 600 sec |
3 | 5,08 | 10,0 | 0,035 | 225 sec |
4 | 5,08 | 2,2 | ||
Bekanntes | ||||
Polyisoeyan-
urat 5,08 1,8-2,0 0,029-0,032 55 see
Aus den Werten der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich, daß die besten gemäß der Erfindung hergestellten Schäume eine
Durchbrennzeit hatten, die mehr als zehnmal so lang ist wie
die der besten bekannten Polyisocyanuratschäume. Die Schäume
gemäß der Erfindung ergeben Materialien, die nicht spröde sind und ausgezeichnete thermische Schutzeigenschaften in
Begleitung mit einer erwünschten Maßbeständigkeit aufweisen..
109847/1807
Claims (10)
- PATE NTA ν Wi V":DR. E. WIEGAND DIPL-ING. W. NIEMANN ο <ι η - ο Q η
DR. M. KOHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT ^ ' ^ h - " -'MÖNCHEN HAMBURGTELEFON: 555476 8000 Mü N CH EN 15,TELEGRAMME: KARPATENT NUSSBAUMSTRASSE 10W 4o 338/71PatentansprücheVerfahren zur Herstellung vonf.estem Polyisoeyanuratschaum mit geschlossenen Zellen, dadurch gekennzeich-r net, daß man ein organisches Polyisocyanat, ein Blähmitel und ein lineares Polyäther-Polyol, das ein Kondensationsprodukt eines multifunktionellen Polyols mit Propylenoxyd und mit aufgepropften verzweigten Polyacrylnitrilseitenketken umfaßt, umsetzt. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyol eine Hydroxylzahl zwischen 3o und 60 hat und in einerjsolchen Menge vorliegt, daß 2 "bis 1o# der verfügbaren Isocyanatgruppen als Urethanbindungen verbraucht werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyol eine Hydroxylzahl von etwa 45 hat und der
Prozentsatz von aufgepfropftem Acrylnitril auf dem Polyol 15 bis 2o Gew.# beträgt. - 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Isocyanat ein Polymethylen-polyphenylisocyanat ist.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polymerisationskatalysator verwendet wird.10 9 8 4 7/1807 ORIQINAL INSPECTED.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Katalysator ein tertiäres Amin der allgemeinen Formel
- Hi
- ist, in der
- R, Rf und R" Alkyl-, Aryl- oder heterocyclische Gruppen be deuten.
- 109847/1807
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OHN | Withdrawal |