DE2104130C3 - Verfahren zum Aufbereiten von Akku mulatorensch rott - Google Patents
Verfahren zum Aufbereiten von Akku mulatorensch rottInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung des metallischen Bleianteils bei der Aufbereitung von
Akkumulatoren, bei dem die Akkumulatoren zunächst zerkleinert werden und der Akkumulatorenschrott entschlämmt
sowie von groben Verunreinigungen befreit wird, wobei das bei der Zerkleinerung anfallende Material
zur Abtrennung des metallischen Bleianteils abschließend einer Klassierung unterworfen wird.
Bei dem beispielsweise aus der deutschen Auslegeschrift 1 224 935 bekannten Aufbereitungsverfahren
wurden bisher die angelieferten Bleiakkumulatoren in entsprechenden Vorrichtungen, beispielsweise einem
Prallbrecher aufgebrochen und grob zerkleinert. Das hierbei anfallende Gut besteht aus einem Gemisch von
Gehäusebruchstücken, den Gitterplatten und Polbrükken aus Blei und der Füllmasse, die je nach Entladungsgrad der angelieferten Akkumulatoren in Form von
Bleioxid oder Bleisulfat vorliegt. Die Trennung der im wesentlichen aus Blei und gegebenenfalls aus Eisenteijlen
bestehenden Schwerstoffe von den übrigen, hauptsächlich aus Gehäusebruchstücken und Separatoren
bestehenden Verunreinigungen erfolgt mit Hilfe einer Sink-Schwimm-Scheidung. Da bei der Zerkleinerung
bis zu etwa 40% des zerkleinerten Guts Korngrößen Von etwa 0 bis etwa 6 mm aufweisen, wird dieses Feingut
vor der Durchführung der Sink-Schwimm-Scheidung von dem übrigen Gut abgetrennt, um eine sichere
Führung der Sink-Schwimm-Scheidung zu erzielen, sei es dadurch, daß eine Verunreinigung der Trübe durch
den Feingutanteil vermieden wird, sei es dadurch, daß durch eine dosierte Zugabe des im Feingut enthaltenen
Schlamms die Trübedichte reguliert wird. Bei der Zerkleinerung wird jedoch die Füllmasse nicht vollständig
von dem Gitterblei gelöst, so daß sie mit diesem zusammen in die Sink-Schwimm-Anlage gelangt. Hier fällt
die Füllmasse infolge ihres hohen spezifischen Gewichts zusammen mit dem Blei im Schwergut an.
Andererseits läßt sich nicht vermeiden, daß bei der Zerkleinerung Bleiteilchen zusammen mit abgeschlagener
Füllmasse als Siebdurchgang in das vor der Sink-Schwimm-Scheidung abgetrennte Feingut gelangen.
Diese Bleiteilchen können bis zu 10% des Bleianteils bezogen auf die Gesamtaufgabemenge ausmachen.
Diese Bidteilchen können zwar durch Eir-^hmelzen
ίο aus dem Feingut gewonnen werden. Das hat aber den Nachteil, daß die hierbei entstehenden Abgase erhebliche
Mengen an Schwefeldioxid aufweisen, so daß ein unmittelbares Einschmelzen nur dann durchführbar ist,
wenn die Möglichkeit besteht, die Abgase beispielsweise bei der Schwefelsäureherstellung mit zu verwenden.
In allen anderen Fällen ist schon aus Gründen der Reinhaltung der Luft dieses Verfahren nicht durchführbar.
Da aber auch in dem im wesentlichen aus metallischem
Blei bestehenden Sinkgut der Sink-Schwimm-Scheidung noch entsprechende Anteile an bleisulfathaltiger
Füllmasse enthalten sind, weisen die hier beim Einschmelzen anfallenden Abgase ebenfalls entsprechende
Mengen an Schwefeldioxid auf, die oberhalb der zulässigen Toleranzgrenze liegen können.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren für die Aufbereitung von Akkumulatorenschrott zu finden, bei
dem eine vollständige Abtrennung des metallischen Bleianteils im Fein- und/oder Grobgut von den übrigen
Anteilen erreicht wird. Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das bei der Zerkleinerung
der Akkumulatoren anfallende Material vor der abschließenden Klassierung einer weiteren Zerkleinerungsvorrichtung
aufgegeben wird.
Nach Abtrennung der groben Verunreinigungen, die im wesentlichen aus Gehäusebruchstücken und den aus
Holz, Papier oder Kunststoff bestehenden Separatoren bestehen, weist der zerkleinerte Akkumulatorenschrott
im wesentlichen nur noch metallisches Blei und Teile der Füllmasse auf. Der Anteil an Füllmasse überwiegt
naturgemäß im Feingut, kann aber auch im Grobgut noch über den zulässigen Werten liegen. Es hat sich
gezeigt, daß durch die erfindungsgemäße, anschließende weitere Zerkleinerung die Füllmasse infolge ihrer
Brüchigkeit vollständig zerkleinert wird, während das metallische Blei unzerkleinert bleibt und bei der anschließenden
Klassierung mit einfachen Mitteln nahezu vollständig von den zerkleinerten Resten der Füllmasse
getrennt werden kann. Je nach Art der verwendeten Klassiervorrichtung lassen sich auch die im wesentlichen
aus feinen Gehäusebruchstücken bestehenden übrigen Verunreinigungen, die in der Regel aus Kunststoffen
bestehen und somit der Zerkleinerung nicht zugänglich sind, ebenfallls von den metallischen Bleianteilen
beispielsweise durch Windsichtung weitgehend abtrennen. Der auf diese Weise gewönne Bleianteil ist
weitgehend frei von bleisulfathaltigen Verunreinigungen, so daß die bei dem anschließenden SchmelzprozeQ
anfallenden Abgase keine nennenswerte Gehalte an Schwefeldioxid enthalten.
Je nach Art der verwendeten Grobzerkleinerungseinrichtung läßt es sich erreichen, daß die über eine
Sink-Schwimm-Scheidung gewonnene Hauptmenge bereits weitgehend frei von bleisulfathaltiger Füllmasse
ist und daher ohne weiteres eingeschmolzen werden kann. In Ausgestaltung der Erfindung ist daher insbesondere
vorgesehen, das das bei der Zerkleinerung der Akkumulatoren anfallende gröbere Material nach ent-
sprechender Klassierung vor der weiteren Zerkleinerung einer Sink-Schwimm-Scheidung unterworfen
wird, wobei anschließend das Sinkgut der weiteren Zerkleinerung und der abschließenden Klassierung zugeführt
wird. Hierdurch kann mit Vorteil der im Feinanteil des Schrotts enthaltene Bleianteil so zurückgewonnen
werden, daß er einem Schmelzofen aufgegeben werden kann, ohne daß der Schwefeldioxidgehalt
der Ofenabgase nennenswert ansteigt
In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ferner vorgesehen, daß für die weitere Zerkleinerung
des zerkleinerten und entschlämmten Akkumulatorenschrotts eine mit Mahlkörpern gefüllte Rohrmühle,
vorzugsweise eine Rohrschwingmühle, eingesetzt wird. Der Vorteil besteht darin, daß bei dem in der
Rohrmühle bzw. in der Rohrschwingmühle staufindenden Zerkleinerungsvorgang unter dem Einfluß der
Mahlkörper die Bleiteile lediglich verformt werden, während durch die schlagende und reibende Beanspruchung
die an den Bleiteilen noch anhaftende Füllmasse vollständig abgeschlagen und Füllmassenstücke vollständig
zerrieben werden und so die Abtrennung von den Bleiteilen erheblich vereinfacht wird.
Ausführungsbeispiel
Ausführungsbeispiel
Zur Rückgewinnung des in verbrauchten Bleiakkumulatoren enthaltenden Anteils an metallischem Blei
werden die Akkumulatoren zunächst in einer Prallmühle aufgebrochen und vorzerkleinert. Das den Prallbrecher
verlassende Gut besteht im wesentlichen aus Gehäusebruchstücken, dem Gitterblei mit noch anhaftender
Füllmasse, bereits zerkleinerter Füllmasse, aus Blei bestehenden Polbrücken, den aus Kunststoff, Holz oder
Papier usw. bestehenden Separatoren sowie bis zu einem gewissen Anteil aus Eisenteilen, wie Haltegriffe,
Befestigungselemente od. ä.
Bei der Grobzerkleinerung fällt ein Feingut in Korngrößen von 0 bis 6 mm an, das zwischen 30 und 40 %
der Gesamtaufgabemenge ausmacht und noch zwischen 7 bis 10 °/o — bezogen auf die Gesamtaufgabemenge
— metallisches Blei enthält Mit Rücksicht auf einen störungsfreien Betrieb der Sink-Schwimm-Anlage,
bei der man entweder eine gesonderte Schwerflüssigkeit oder aber eine mit Hilfe des anfallenden
Schlamms hergestellte Schwertrübe verwendet, muß das bei der Prallzerkleinerung anfallende Feingut von
dem übrigen Gut getrennt werden. Dies wird beispielsweise mit Hilfe eines Naßsiebes durchgeführt, wobei
das als Siebdurchgang anfallende Feingut in der Körnung von 0 bis 6 mm entschlämmt und bis zu einem
gewissen Grade entwässert wird. Dies kann mit Vorteil in einem Spiralklassierer durchgeführt werden, in dem
als Feststoff die Korngrößen 0,5 bis 6 mm abgezogen werden, während die Feinstanteile zusammen mit der
Flüssigkeit abgezogen und anschließend als Schlamm eingedickt werden.
Das auf diese Weise entschlämmte Feingut wird nun einer mit Mahlkörpern gefüllten Rohrmühle aufgegeben
und zerkleinert Als Mahlkörper werden vorzugsweise Stäbe verwendet Nach Durchgang durch die
Rohrmühle wird das Gut vorzugsweise auf ein Naßsieb aufgegeben und klassiert, das je nach dem erreichten
Zerkleinerungsgrad und der Größe der Bleiteilchen einen Siebbelag mit einer Maschenweite bis zu etwa
1 mm aufweist. Der Siebrückstand enthält abgesehen von geringen Beimengungen, die von den Kunststoffgehäusen
stammen, nur noch den metallischen Bleianteil, während als Siebdurchgang die in Form eines Schlammes
anfallende Füllmasse abgezogen wird. Das so gewonnene metallische Blei kann dann eingeschmolzen
werden.
Da bei der Grobzerkleinerung je nach Art der verwendeten
Maschine nicht bereits die gesamte Füllmasse von dem Gitterblei abgeschlagen wird, gelangt bis zu
einem gewissen Anteil auch Füllmasse in die Sink-Schwimm-Anlage und wird hier infolge seines hohen
spezifischen Gewichts zusammen mit dem Blei und gegebenenfalls den Eisenanteilen im Sinkgut abgezogen.
Hierbei kann es eintreten, daß der Anteil an bleisulfathaltiger Füllmasse so hoch ist, daß bei dem anschließenden
Schmelzprozeß die zulässige Toleranzgrenze für den Schwefeldioxydgehalt der Abgase überschritten
wird. Daher wird nach Abtrennung der Eisenanteile, beispielsweise mit Hilfe von Magneten, die über entsprechenden
Förderorganen angeordnet sind, das gesamte Sinkgut einer Rohrmühle aufgegeben, in der unter
dem Einfluß der Mahlkörper die an den Bleiteilen noch anhaftende Füllmasse abgeschlagen und vollständig
zerrieben wird. Durch eine anschließende Klassierung mittels eines Siebes wird das metallische Blei von
der feinzerkleinerten Füllmasse getrennt.
Die Anwendung des Verfahrens ist nicht auf die Klassierung durch ein Sieb beschränkt, sondern es können
mit Vorteil auch Hydrozyklone, Spiralklassierer, Schnellstoßherde oder ähnliche Klassier- oder Separationseinrichtungen
eingesetzt werden. Ebensowenig ist das Verfahren auf die Naßklassierung und -zerkleinerung
beschränkt. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen auch dann voll zur Geltung, wenn
der zerkleinerte und entschlämmte Akkumulatorenschrott nach der Abtrennung der groben Verunreinigungen
zunächst getrocknet und dann im trockenen Zustand der weiteren Zerkleinerungsvorrichtung zugeführt
und anschließend einer Trockensiebung oder Windsichtung unterworfen wird.
Claims (3)
1. Verfahren zur Abtrennung des metallischen Bleianteils bei der Auibereitung von Akkumulatoren,
bei dem die Akkumulatoren zunächst zerkleinert werden und der Akkumulatorenschrott entschlämmt
sowie von groben Verunreinigungen befreit wird, wobei das bei der Zerkleinerung anfallende
Material zur Abtrennung des metallischen Bleianteils anschließend einer Klassierung unterworfen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das
bei der Zerkleinerung der Akkumulatoren anfallende Material vor der abschließenden Klassierung
einer weiteren Zerkleinerungsvorrichtung aufgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Zerkleinerung der Akkumulatoren
anfallende gröbere Material nach entsprechender Klassierung vor der weiteren Zerkleinerung
einer Sink-Schwimm-Scheidung unterworfen wird, wobei anschließend das Sinkgut der weiteren
Zerkleinerung und der abschließenden Klassierung zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Zerkleinerung des
zerkleinerten und entschlämmten Akkumulatorenschrotts in einer mit Mahlkörpern gefüllten Rohrmühle
erfolgt.
Priority Applications (4)
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