DE1496281B2 - Verfahren und vorrichtung zur maschinellen wiedergewinnung der metallischen teile und der aktiven masse von akkumula toren - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur maschinellen wiedergewinnung der metallischen teile und der aktiven masse von akkumula torenInfo
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- B02C—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING IN GENERAL; MILLING GRAIN
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur maschinellen
Wiedergewinnung der metallischen Teile und der aktiven Masse von Akkumulatoren durch mechanische
Behandlung der Akkumulatorenbatterien oder deren Teilen und nachfolgendes Sieben.
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das es ermöglicht, das aktive Material in reiner
Form vollständig von den metallischen Teilen nicht mehr brauchbarer Akkumulatoren oder von deren
Teilen abzutrennen..
Die meisten Akkumulatoren sind Bleiakkumulatoren. Das Verfahren der Erfindung hat daher für
diese seine besondere Bedeutung und es soll daher das Verfahren in seiner Anwendung auf Bleiakkumulatoren
beschrieben werden.
Wie allgemein bekannt, bestehen Akkumulatorenbatterien ausschließlich des Elektrolyten, der vor
dem Verfahren nach der Erfindung entfernt wird, aus folgenden Bestandteilen:
1. Aus einem kastenförmig geformten Behälter, z. B. aus Hartgummi,
2. aus Plattengittern, bestehend aus einer Blei-Antimon-Legierung,
die üblicherweise geringe Mengen anderer Legierungsbestandteile enthält,
3. aus elektrischen Verbindungsstücken aus Blei-Antimon-Legierung,
den Zellenverbindern und Polen,
die unter 2. und 3. genannten Teile werden im folgenden als »metallische Teile« bezeichnet,
4. aus aktiver Masse (Bleioxyd, Bleisulfat),
5. aus den Separatoren, die aus Holz, Glasfasern oder Kunstharzen" bestehen können.
Die Wiedergewinnung des in den Batterien als aktive Masse und als metallische Teile vorhandenen
Bleis erfolgt nach bekannten Verfahren:
a) durch direkte metallurgische Verarbeitung der Batterien an sich oder
b) durch Ausschmelzen lediglich des metallischen Bleis zur Abtrennung von der aktiven Masse,
c) auf teure manuelle Weise durch grobes Trennen der aktiven Masse und der metallischen Teile
einerseits und der Bruchstücke der Behälter und der Separatoren andererseits, und anschließende
metallurgische .,Behandlung der aus aktiver
Masse und den metallischen Teilen bestehenden Mischung. ·■--
Das Verfahren nach a) hat den Nachteil, daß nicht zerstörbare Substanzen, z. B. die Verbindungen der
Erdalkalimetalle, die als Füllstoffe im Behälter vorhanden sind, den Schmelzofenprozeß verlangsamen,
und daß der beträchtliche Schwefelgehalt der Behälter, wenn es sich um Hartgummi-Behälter handelt,
durch Reaktion "mit" dem Blei zu Nebenprodukten
führt. .,..,,-i .-. ■
Verfahren nach ΐ>) haben den Nachteil, daß sie
einen großen apparativen Aufwand und viel Wartungsarbeit benötigen.
Die Verfahren nach c) weisen ungeachtet dessen, daß sie leichter durchzuführen sind, höhere Ausbeuten
an Blei ergeben und einen geringeren Aufwand an Anlagen erfordern als die unter a) und b) genannten
Verfahren, den Nachteil auf, daß sie einen großen Einsatz an Arbeitskräften erfordern.
Darüber hinaus wirkt sich nachteilig bei den Verfahren a) und c) die Tatsache aus, daß beim Schmelzen
des Metalls eine Blei-Antimon-Legierung entsteht, die 2 bis 4% Antimon enthält. Denn diese
Legierung kann einmal nicht zur Herstellung von - Akkumulatorplatten verwendet werden, weil für
diese eine Legierung mit 4 bis 8 % Antimon erforderlich ist, und zum anderen kann sie nicht zu Bleioxyd
verarbeitet werden, weil Bleioxyd aus reinem Blei hergestellt wird.
Ferner ist nach der deutschen Patentschrift 1 021 691 ein Verfahren bekannt, bei dem Akkumulatorenschrott
mechanisch aufgearbeitet wird. Der Schrott wird in einer Schleuderprallmühle zerkleinert
ίο und das dabei erhaltene Gut ausgesiebt. Vor dieser
mechanischen Behandlung muß der Schrott nicht behandelt werden. Es ist auch nicht erforderlich, einzelne
Bestandteile vorher auszulesen. Der Nachteil eines solchen Verfahrens besteht darin, daß die
Schleuderprallmühle zum Betrieb wesentlich mehr Energie benötigt, als das Verfahren und die Vorrichtung
gemäß der Erfindung. Die elektrisch angetriebene Schleuderprallmühle benötigt an elektrischer
Arbeit 0,657 Kwh pro 100 kg des behandelten Materials.
Hingegen benötigt man für die Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Durchführung des Verfahrens nur
ein Fünftel der genannten Energie. Dabei ist noch zu erwähnen, daß bei dem bekannten Verfahren nur
Schrott verarbeitet wird im Gegensatz zur Erfindung, die weiter den sehr wichtigen Vorteil aufweist, daß
ganze Akkumulatorenbatterien zerkleinert werden können, ohne aus diesen durch Vorbehandlungen erst
den Schrott zu gewinnen, wie er nach dem Verfahren der erwähnten Patentschrift hergestellt werden muß.
Die Erfindung hilft den geschilderten Nachteilen
ab. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß Akkumulatorenbatterien oder deren Teile durch eine
Folge von Schlägen von definierter Intensität und Anzahl zu Bruchstücken zertrümmert werden, wobei
die Intensität der Schläge vom Beginn des Verfahrens gegen dessen Ende abnimmt.
Die Schläge werden dadurch bewirkt, daß die Batterien oder deren Teile im freien Fall auf eine Wand
auftreffen. Bei dieser mechanischen Behandlung erhält man die gesamte aktive Masse überwiegend als
Pulver oder als feines Granulat. Die anderen Teile, z. B. die metallischen Teile, Hartgummi usw., fallen
in Form wesentlich größerer Bruchstücke an; sie können daher leicht durch Sieben von der aktiven Masse
abgetrennt werden.
Die Intensität der Schläge wird durch Veränderung der Höhe des freien Falls abgestuft. Es ist hierdurch
möglich, eine unerwünschte, zu feine Zermahlung der metallischen und nichtmetallischen Teile zu vermeiden.
Diese würden sonst durch die Sieböffnungen hindurchgehen und so die Reinheit der aktiven Masse
vermindern. Wenn die Schläge, z. B. dadurch herbeigeführt werden, daß man die Batterien auf Wände
fallen läßt, kann gegen das Ende des Verfahrens die Fallhöhe allmählich verringert werden, oder es kann
durch Einbringen eines relativ weichen Materials oder durch Verwendung von weniger starren Wänden
eine abgestufte Schlagintensität erreicht werden; gegebenenfalls können diese beiden, das Verfahren
vorteilhaft gestaltenden Verfahrensschritte gemeinsam angewendet werden.
Zum Abtrennen der aktiven Masse ist es zweckmäßig, ein Sieb vorzusehen, das Öffnungen von mehr
als 2 mm, vorzugsweise von etwa 20 mm, aufweist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer rotie-
renden Trommel besteht, deren Achse derart gegen die Horizontale geneigt ist, daß eine Weiterbeförderung
des Materials zur Auslaßöffnung stattfindet und die im Innern zur Achse parallele oder schwach geneigte
Längsvorsprünge besitzt.
Eine Ausführungsform der Vorrichtung der Erfindung, wie sie schematisch in der Zeichnung dargestellt
ist, wird im folgenden beschrieben.
F i g. 1 zeigt eine Seitenansicht der länglichen Trommel 1, z. T. im Schmitt aufgebrochen;
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt der Linie Y-Y der
Fig.l.
Die Vorrichtung besteht aus der Trommel 1, deren Achse gegenüber der Horizontalen um etwa 2° gegen
die Auslaßöffnung 2 geneigt ist. Die Batterien werden durch die Einfüllöffnung 3 eingebracht. Die
Trommel besitzt an ihrer Außenseite zwei Ringe 4 und 5, die auf den Rollen 6 und 7 laufen. Diese beiden
Rollen 6 und 7 werden durch einen nicht dargestellten Motor angetrieben, um die Trommel zu
drehen.
Die Trommel ist in ihrem Inneren mit Längsvorsprüngen B ausgestattet. Diese heben bei der Drehung
der Trommel die Batterien oder deren Teile hoch und lassen sie von praktisch konstanter Höhe nach
unten auf die Wand der Trommel fallen. Ferner ist die Trommel mit einem Schneckengang 9, der aus
flachen Stangen besteht, versehen. Die Stangen, die in der Nähe der Einfüllöffnung der Trommel beginnen,
besitzen eine bestimmte Länge. Diese Schnecke erhöht die Geschwindigkeit des Weitertransportes des
Guts, das in der Nähe der Einfüllöffnung der Trommel liegt. In der Wand der Trommel ist im Bereich
des Auslaßendes ein Sieb angeordnet, dessen Maschen eine Größe zwischen 2 und 30 mm aufweisen.
Es ist auch möglich, die Wand der Trommel unmittelbar mit entsprechenden Bohrungen zu versehen.
Die Zahl der Schläge wird unter anderem bestimmt durch die Trommellänge und die Rotationsgeschwindigkeit,
während die Schlagintensität eine Funktion des Trommeldurchmessers ist. Die Zahl der Schläge,
die das Gut während seines gesamten Aufenthaltes in der Trommel erleidet, kann zwischen 20 und 100
schwanken.
Die Intensität der Schläge in der Vorrichtung kann auf verschiedene Art abgestuft werden. Zum Beispiel
wird die Intensität schwächer, wenn die durch das zahlreiche Gut sich bildende Schicht in ihrer Stärke
durch das Auslaßende der Trommel hin zunimmt.
Weiter kann man in der Trommel in entsprechender Form vorstehende Metallteile anordnen, oder
man bildet die Trommel so aus, daß sie entlang ihrer Achse sich im Durchmesser verkleinert, so daß sie
gegen die Auslaßöffnung hin die Form eines abgestumpften Kegels oder einer abgestumpften Pyramide
ergibt.
Man kann auch darauf verzichten, die Trommel mit einer Neigung zur Horizontalen aufzustellen.
Bei horizontaler Anordnung der Trommel bedarf es zur Unterstützung des Transportgutes noch zusätzlicher
Mittel. So ist es möglich, Wasserstrahlen anzuwenden. Hierdurch wird gleichzeitig das Loslösen
der aktiven Masse erleichtert. Mit der in den F i g. 1 und 2 schematisch dargestellten Vorrichtung, die
einen Durchmesser von 2 Metern hat, erreicht man eine praktisch vollständige Abtrennung der pulverisierten
aktiven Masse. Die durchschnittliche Größe der metallischen Teile und der Bruchstücke des Akkumulatorgehäuses
(Hartgummi) liegt zwischen 4 und 12 cm; 8 cm Stärke herrschen vor.
Eine andere zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung geeignete Vorrichtung besteht im
wesentlichen aus einem Förderband, das starre Bodenelemente aufweist und das zwischen zwei massiven
verankerten Seitenwänden läuft. Während der Fortbewegung der auf dem Förderband gelagerten
Batterien werden diese durch schwere Massen getroffen. Das Gewicht und die Fallhöhe dieser Massen
werden einzeln oder gemeinsam im Verlauf des Zertrümmerungsvorgangs stufenweise verringert. Die
Schlagfrequenz wird entsprechend der Laufgeschwindigkeit des Förderbandes so gehalten, daß jede Batterie
oder deren Teile im Durchschnitt eine vorausbestimmte Anzahl von Schlägen entsprechender und
verschiedener Intensität erhalten. Das zerkleinerte Gut wird zum Abtrennen der aktiven Masse anschließend
einem Sieb zugeführt, dessen öffnungen einen Durchmesser von 8 mm haben.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung läuft ebenfalls ein Förderband zwischen massiven
Seitenwänden. Diese Wände sind unterteilt; sie können senkrecht zur Laufrichtung des Förderbandes
hin und her bewegt werden. Während ihrer Fortbewegung werden die Batterien auf dem Förderband
durch Schläge der beweglichen Segmente getroffen. Die Hin- und Herbewegung der Segmente ist entsprechend
der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Bandes eingestellt, so daß jede Batterie eine vorbestimmte
Zahl von Schlägen erhält. Hierdurch werden die Gehäuse zertrümmert und die aktive Masse losgelöst
und pulverisiert, worauf sie durch Sieben abgetrennt wird. Es ist auch möglich, den erfinderischen
Gedanken dadurch zu erwirken, daß man eine Apparatur verwendet, die im wesentlichen aus einem
Schwing- oder Schüttelsieb besteht, das durch bewegliche segmentierte Seitenwände — analog zu der
vorher beschriebenen Vorrichtung — begrenzt ist.
Das Zertrümmern der Batterien, das Zerkleinern und Pulverisieren der aktiven Masse erfolgt in ähnlicher
Weise wie in dem vorher beschriebenen Beispiel, mit dem Unterschied, daß mit dieser Vorrichtung die
Abtrennung der aktiven Masse während der Zerkleinerung erfolgt.
Claims (12)
1. Verfahren zur maschinellen Wiedergewinriung der metallischen Teile und der aktiven
Masse von Akkumulatoren durch mechanische Behandlung der Akkumulatorenbatterien oder
deren Teilen und nachfolgendes Sieben, dadurch gekennzeichnet, daß Akkumulatorenbatterien
oder deren Teile durch eine Folge von Schlägen von definierter Intensität und
Anzahl zu Bruchstücken zertrümmert werden, wobei die Intensität der Schläge vom Beginn des
Verfahrens gegen dessen Ende abnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schläge durch freien Fall
der Batterien oder deren Teilen auf eine Wand bewirkt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität der Schläge
-—- durch Veränderung der Höhe des freien Falls abgestuft
wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Verminderung der Schlagintensität während des Ablaufes des
Verfahrens die den ersten Schlägen nachfolgenden Aufschläge auf weniger starre Wände erfolgen.
--
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlagintensität
durch Verminderung der Höhe des freien Falles und gleichzeitige Verwendung weniger starrer
Wände, auf denen der Aufschlag erfolgt, verringertwird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abtrennen der aktiven
Masse ein Sieb mit öffnungen eines Durchmessers von mehr als 2 mm, vorzugsweise von etwa
20 mm, verwendet wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer rotierenden Trommel (1) besteht, deren Achse
derart gegen die Horizontale geneigt ist, daß eine Weiterbeförderung des Materials zur Auslaßöffnung
(2) stattfindet, und die im Innern zur Achse parallele oder schwach geneigte Längsvorsprünge
(B) besitzt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis der kegelstumpf-
oder pyramidenförmigen Trommel (1) an der Einlaßseite (3) liegt. ■..-.. - ,:
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel innen
mit vorstehenden Metallteilen ausgestattet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die vorstehenden Metallteile
nur in der ersten Abteilung der Trommel angebracht sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trommel in der Nähe der Auslaßöffnung (2) mit Sieböffnungen eines Durchmessers von mehr
als 2 mm, vorzugsweise von etwa 20 mm, versehen ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenwände der Trommel mit schneckenförmigen Rippen (9) versehen sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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