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"Verfahrcn zum Iferstellen eine Glockenkörpers I lur größere Bauzellen
und Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens" Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren zum Herstellen eines Glockenkörpers fUr größere Bauzellen, insbesondere
Fertiggaragen und Wohnungszellen, mittels einer für eine Gußmasse, insbesondere
Beton, vorgesehenen Schalung, die as einer Außenschalung und einem Sehalungskern
besteht) der aus einer Deckenschalung, gesonderten Seitenschalungen und zwischen
diesen Schalungsteilen angeordneten Eckfugendichtungen zusammengesetzt ist, durch
Eingießen der Gußmasse in die Schalung, Ausfahren der Außenschalung und Einziehen
der Seitenschalungen des Schalungskerns nach dem Erhärten der Gußmasse sowie relativen
Ausheben des Formlings von dem Schalungskern.
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Die Erfindung bezieht sich ferner auf Vorrichtungen zum Ausführen
des Verfahrens.
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Bei einer bekannten derartigen Vorrichtung (DT-CM 1 945 719).
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bestehen die Eckfugendichtungen aus Winkelprofileisen, ctie an ucn
Seitenschalungen und an cr wie d.ie Seitenschalungen des Schalungskerns einziehbar
ausgebildeten Deckenschalung mittels Spannkeilen lösbar befestigt werden können.
Ijach der Herstellen des Formlings in der Schalung werden die Spannkeile gelöst
und außer den Seitenschalungen auch noch die Deckenschalung mit tels Spindeln zurückgezogen.
Die Winkelprofileisen verbleiben dabei zunächst in Formling, werden zusammen mit
dieser aus dein Schalungskern ausgehoben und dann aus dem hergestellten Glockenkörper
herausgezogen.
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Diese bekannte Vorrichtung ist auf die Herstellung solcher Glockenkörper
beschränkt, die an einer Stirnseite völlig frei ausbildet sind, so daß keine verblicbenen
Stützen einem Herausziehen der Winkelprofileisen im Wege sind. Als diese freie Stirnseite
bietet sich die Toröffnung einer Fertiggarage an, die dann jedoch ohne Torstützen
ausgebildet sein muß. Außcrde ist die Bedienung der bekannten Vorrichtung relativ
umständlich.
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Es ist auch bekannt, die Seitenschalungen und die Deckenschalung
so weit einzuziehen, daß sie aus der Toröffnung einer Fertiggarage ausfahrbar sind.
Die beiden Einziehstrecken erfordern dabei jedoch einen aufwendigen Aufbau des Schalungskerns.
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Schließlich ist cs bekannt, den Schalungskern starr und nach oben
hin sich C3 leicht konisch verjüngend auszubilden und den Formling mittels Kran
abzuheben. Dabei mlissen jedoch erhcblichc hydraulische Kräfte aufgebracht werden,
uin den Forlnling zunächst von dem Innenkern zu lösen. Außerdem ermöglicht diese
bekannte Vorrichtung nicht die IJerstellun£ von größeren Bauwerkszellen mit Parallelwandigkeit
der Seitenwände.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu£runde, Glockenkörper für größere
Bauwerkszellen der genannten Art par @llelwandig, jedoch rnit geringen Entschalungsaufwand
herstellen zu können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht das Verfahren nach der Erfindung
vor, daß die Deckenscha]ung des Schalungskerns während des ganzen Herstellungsvorganges
in derselben Lage belassen wird und spätestens bei der Einziehen der Seitenwände
des Schalungskerns auch die Eckfugendichtungen eingezogen werden.
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Dabei bieten sich zwei Lösungsmöglichkeiten besonders an. Nach der
ersten Möglichkeit wird von den geschilderten Stand der Technik ausgegangen, bei
dem der Schalungskern ortsfest angeordnet und ein Kran zum Ausheben des Formlings
vom Schalungskern vorgesehen sind, und vorgesehen, daß drjr Formling von der Deckenschalung
durch Abheben rittels des Krans gelöst wird. @ach der zeiten Möglichkeit wird nach
der Erfindung vorgesehen, daß nach dein lIerstellen des Formlings in der Schalung
der ganze Schalungskern unter Lösung des Formlings von der
Deckehschalung
abgesenkt wird, bis die Deckenschalung hodengleich wird, und daß dann ein an sich
bekanntes Fahrzeug, mit Huborganen in den Formling eingefahren und dieser mittels
der Huborgane angehoben und so auf dem Fahrzeug vom Schalungsort ausgefahren wird.
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Eine Vorrichtung nach der Erfindung zur Ausführung der ersten Verfahrensalternative
ist durch eine stationäre Unterstützung der Deckenschalung sowie vor oder zusammen
mit den Seitenschalungen einziehbare Eckfugendichtungen gekennzeichnet.
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Eine Vorrichtung nach der Erfindung zur Ausführung der zweiten Verfahrensalternative
ist durch vor oder zusammen mit den Seitenschalungen einziehbare Eckfugendichtungen
sowie Aufbau des ganzen Schalungskerns auf einer Hebebühne, auf der der Schalungskern
bis in eine bodengleiche SteJlung seiner Deckenschalung absenkbar ist, gekennzeichnet.
Es sei bemerkt, daß die Huborgane des Fahrzeugs dabei pneumatisch, hydraulisch,
elektrisch oder mechanisch betätigt sein können. Zur Vermeidung von Verstärkungen
an der Formlingsdecke greifen die Huborgane zweckmäßig unter den Seitenwänden des
Formlings an. Nach dieser Lösung kann man den Kran und damit große Hallenhöhen vermeiden.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, mit relativ geringem Aufwand parallelwandige
größere Bauwerkszellen, wie Wohnungszellen und Fertiggaragen, horstellen zu können.
Dabei ist es jedoch nicht erforderlich, für das Abheben des Formlings vom Innenkern
große hydraulische Kräfte vorzuscheb, obwohl die Deckenschalung starr angeordnet
wird. Außerdem kann die Torleibung
einer Fertiggarage frei gewählt
werden, und es ist kein nachtr,igliches Entfernen von Schalungsteilen voran ahgehobenen
Formling mehr nötig. In den Seitenwänden brauchen keine größeren Aussparungen zum
Herausfahren des Schalungskerns vorgesehen zu sein, so daß also auch Raumzellen
mit nur einer schmalen Türaussparung hergestellt werden können.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die in den sich horizontal erstreckenden
Eckfugen angeordneten Eckfugendichtungen elastisch nachgiebige Materialstreifen
sind, die sowohl an der Deckenschalung als auch an der jeweils zugehörigen Seitenschalung
dauernd befestigt sind. Dadurch läßt sich eine einwandfreie Eckfugenabdichtung des
Innenkernes erreichen, ohne daß beirn Entschalen des Formlings erst die Eckfugendichtungen
von den übrigen Schalungsplatten des Innenkerns gelöst werden müssen. Die elastisch
nachgiebigen Materialstreifen an den horizontalen Eckfugen lassen sich allein durch
die Einzugbewegung der Seitenschalungen des Schalungskerns vorn hergestellten Formling
abziehen. Bei den vertikalen Eckfugen hat der Materialstreifen jedoch beim Einziehen
der beiden Seitenschalungen - die also beide nach innen bewegt werden, während an
den horizontalen Eckfugen die Deckenschalung stehen bleibt - die Tendenz, sich nach
außen auszustülpen.
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Einer solchen unerwünschten Erscheinung an deri vertikalen Eckfugen
wird nach der Erfindung dadurch entgegengewirkt, daß
die in den
sich vertikal erstreckenden Eckfugen angeordneten Eckfugendichtungen elastisch nachgiebiff
Materialstreifen sind, die an den jeweils benachbarten seitenschalungen dauernd
befestigt sind, und daß diese vertikalen Eckfugendichtungen an ihrer Innenseite
durch einziehbare Stützschwerter abstützbar sind, welche sie bei ausgeschobenen
Seitenschalungen unter Dehnung nach außen drücken.
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Bei geeigneter Materialwahl für die nachgiebigen Materialstreifen
ist auch deren Verschleiß nicht ins Gewicht fallend.
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In Frage kommen T.rinkelprofile aus gummielastischern Material, z.B.
Heoprengummi, oder Materialstriefen aus Federstahlblech.
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Es ist jedoch auch möglich, auf derartige Dichtungsstreifen gänzlich
oder zumindestens an den vertikalen Eckfugen zu verzichten, die weniger als die
horizontalen Eckfugen durch das Vorhandensein schmaler Restfugen beeinträchtigt
werden, indem zumindestens die vertikalen Eckfugendichtungen einziehbare Dichtschwerter
sind. Mögliche Ausbildungsforrien sehen vor, daß entweder an den die vertikalen
Ecken des Schalungskerns bildenden Rändern der ausgefahrenen Seitenschalungen jeweils
ein tiefer Schlitz frei bleibt, in den ein resserartig ausgebildetes Dichtschwert
einschicbbar ist, oder das Dicht.
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schwert ein abgestuftes Winkelprofil trägt, welches mit einem Kopfteil
in die vertikale Eckfuge zwischen den beiden aus£efahrellen Seitenschalungen eingreift
und mit einer hinter deit
Kopfteil auskragenden Winkelteil hinter
die Ränder der beiden Seitenschalungen greift und an diesen über einen Dichtungsstreifen
zur Anlage kommt.Eine sinnvolle Betätigungsmöglichkeit ftir ein an einer vertikalen
Fugendichtung angreifendes Stützschwert oder ein selbst zur Abdichtung dienendes
Dichtschwert ergibt sich, wenn das jeweilige Stützschwert oder Dichtschwert an seiner
einen Ende an einem Lagerbock angelenkt und an seinem. anderen Ende über einen Kniehebel
betätigbar ist. Vorzugsweise wird dabei als Kraftquelle für die Schwenkbewegung
ein hydraulischer Betät igungszylinder für das Stütz- oder Dichtschwert verwendet.
Natürlich kann man jedoch auch andersartige Kraftquellen (z.B. elektrische oder
rein pneumatische)) gegebenenfalls auch manuelle Betätigung, vorsehen.
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Bei einer Tunnelschalung (DT-OS 1 434 494) ist es an sich bekannt,
die Seitens chalungen eines Schalungskerns an Einziehmitteln der Deckenschalung
mittels Parallelogrammlenkern aufzuhängen, die über Kniehebel verschiebbar sind.
J..Tach der Erfindung bleibt demgegenüber die Deckenschalung feststehend. Die Seitenschalungen
können jedoch in der an sich bekannten Weise an Führungslenkern aufgehängt und über
Kniehebel verschiebbar sein.
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Vorzugsweise werden die Führungslenker und Kniehebel so ausgelegt,
daß die Seitenschalungen unten weiter als oben einziehbar sind. Das bietet den Vorteil,
daß nach der Einziehen der Seitenschalungen zwischen Seitenschalung und Bodenschalung
eine ausreichend breite Fuge zur Reinigung der Abdichtung des Schalungsbodens gegenüber
der Innenschalung entsteht.
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Alternativ kann man jedoch auch die Führungslenker und Kniehebel
so auslegen, daß die Seitenschalungen oben weiter als unten einziehbar sind. Dadurch
könnte nach den ersten Atheben des Formlings vom Innenkern eine merkliche Schwankungsweite
des am Kran hängenden Formlings erreicht werden, innerhalb derer der entschalte
Glockenkörper nicht mehr ar Innenkern anstoßen kann, wenn er aus diesem noch nicht
völlig ausgehoben ist.
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Zur Vermeidung einer unerwünschten vertikalen Scherung von zur Abdichtung
der vertikalen Eckfugen dienenden rlatcrialstreifen ist es zweckmäßig, einen an
den Kniehebeln aller Seitenschalungen des Schalungskerns angreifenden gemeinsamen
Betätigungsrahmen vorzusehen. Unter Umständen ist es möglich, den Betätigungsrahmen
in der Betriebsstellung der Schalung angchoben anzuordnen und das Zurückziehen der
Seitenschalungen des Innenkerns im wesentlichen durch die Schwerkraft
zu
bewirken. Wenn man jedoch, wie es vorzugsweise der Fall ist, zum Bewegen der Seitenschalungen
in die BetrIebsstellung einen hydraulischen oder gegebenenfalls andersartigen kraftbetätigten
Antrieb für den Betätigungsrahrnen vorsieht, kann man diesen Antrieb auch zum Entschalen
mit verwenden.
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Vorzugsweise wird die Anordnung so getroffen, daß der Betätigungsrahmen
in seiner angehobenen Stellung, die der ausgefahrenen Stall'rg zur Seitenschalungen
entspricht, verriegelbar ist. Dadurch ist es möglich, während der Erhärtungszeit
des Glockenkörpers trotz angehobenem Betätigungsrahmen den kraftbetätigten Antrieb
abzustellen. Zur Entschalung wirkt man dann kurz auf das Betätigungsgestänge der
Seitenschalungen entgegen der Entschalungsrichtung ein, um die Verriegelung lösen
zu können, und läßt dann den BetEtigungsrahmen abfallen, wobei zur Trennung von
Innenschalung und Formling die Kraft des Antriebs noch mit genutzt werden kann.
itach der Erfindung lassen sich, wie bereits erörtert, streng parallelwandige Seitenwände
eines für Großbauzellen verwendeten Glockenkörpers herstellen. Manchmal möchte man
jedoch die sonst dünnwandig bemessenen Seitenwände in der Angrenzungszone an die
Decke des Seitenkörpers nach innen verstärken, um der sonst dünnwandigen Seitenwand
ausreicheni Deckentragfestigkeit zu verleihen. hierzu kann nach der Erfindung vorgesehen
sein, daß
zur Gewinnung von Verstärkungsvouten die sich sonst vertikal
erstreckende Außenfläche des Schalungskerns in ihrer.^ oberen Endbereich zurückgesetzt
ist. Man kann dabei Stufen vermeiden, indem der zurückgesetzte Bereich des Schalungskerns
konisch zurückflieht.
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Zur Aufnahme des Betonierdrucks oder Drucks einer andersartigen Gußirasse,
z.B. Kunststoffmasse, ist es schließlich empfehlenswert, wenn die einzelnen Schalungsbleche
der Außenschalung in Betriebsstellung starr miteinander verbunden sind.
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Hierzu werden in Weiterbildung der Erfindung an den vertikalen Rändern
der Außenschalungen vorgesehene Verschlüsse zur gegenseitigen Verbindung der eingefahrenen
Außenschalungen aneinander vorgesehen.
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Die Erfindung wird im folgenden an ligand schematischer Zeichnungen
an mehreren Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen
vertikalen Querschnitt durch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in Betriebsstellung;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Ausschnittes II in Fig. 1; Fig. 3 die unveränderte
Vorrichtung gemäß Fig. 1, jedoch mit in die Schalung, eingebrachtem Beton;
Fig.
4 die Vorrichtung gemäß Fig. 3, jedoch mit ausgefahrener Außenschalung; Fig. 5 die
Vorrichtung gemäß Fig. 4, jedoch mit zusätzlich gelösten Seitenschalungen der Innenschalung;
Fig. 6 die Vorrichtung gemäß Fig. 5, jedoch mit von einem Kran angehobenen Glockenkörper;
Fig. 7 einen horizontalen Querschnitt durch die Vorrichtun, der Fig. 1 bis 6; Fig.
8 einen vertikalen Querschnitt durch die Vorrichtung, der Fig. 1 bis 7 in einer
zur Schnittebene der Fig. 1 rechtwinkligen Schnittebene unter Fortlassung von Details
innerhalb des Schalungskerns; Fig. 9 einen vertikalen Schnitt durch eine Fckzone
der Vorrichtung gemäß den Fig. 1 bis 8 unter einen Winkel von 45° zu den beiden
nicht dargestellten Seitenschalungen, welche die Ecke des Schalungskerns bilden;
die Fig. 10, 11 und 12 horizontale Schnitte durch alternative Ausbildungsformen
von Abdichtungsmitteln für vertikale Eckfugen der Vorrichtung gemäß der Fig. 1 bis
8; die Fig. 13a und 13b Gegenüberstellungen der rechten Zeichnungshälfte von Fig.
5 gemäß Fig. 13a, bei der die Seitenschalung unten weiter als oben zurückgezogen
ist, mit einer
abgewandelten Ausführungsform gemäß Fig. 13b, bei
der die Seitenschalung durch ein Parallelogrammgestänge parallel zurückziehbar ist
und die Fig. 14a und 14b Gegenüberstellungen einer Ausbildung des oberen Randbereichs
des Schalungskerns mit vertikaler Außenwand in Fig. 14a gemäß der Vorrichtung der
Fig. 1 bis 8 mit einer abgewandelten Ausführungsform gemäß Fig. 14b mit konich zurückfliehendem
oberen Randbereich des Schalungwskerns, jeweils in vertikalen Schnitt.
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Bei der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung erhebt sich Von einer Basis
1 ein Traggerüst von Säulen 2 und Querträgern 3, die eine stationäre Innenschalung
4 unterstützen. Die Decke schalung 4 bildet zusammen mit einziehbaren Seitenschalungen
5 und vertikalen sowie horizontalen Fugendichtungen 6 einen auf der Basis 1 ortsfest
angeordneten Schalungskern 7. Dieser bildet zusammen mit seitlich ausfahrbaren Außenschalungen
8 eine Schalung für einen großformatigen Glockenkörper 9 aus Stahlbeton, der in
Fig. 3 zusätzlich eingezeichnet ist, während in der Darstellung der Fig. 1 sich
die Schalung zwar in Betriebsstellung, jedoch noch ohne Einbau einer Stahlbeton-Armierung
und ohne eingegossene Betonmasse befindet.
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Die Deckenschalung 4, die Seitenschalungen 5 sowie die Außenschalung
8 sind in der dargestellten Weise wie iiblici als Fachschalung doppelwandig aus
H-Trägern und Schalungsblechen zusammengesetzt.
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Die Außenschalungen 8 der Vórrichtuntr; sind auf Wagen le nontiert,
die auf in der Basis 1 eingelassenen und nicht dargestellten Schienen auf Rädern
12 laufen und aus der in Fig. 1 dargestellten Betriebsstel]ung in die in Fig. 4
dargestellte ausgefahrene Stellung verfahrbar sind.
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Die Außenschalung 8 erhebt sich vertikal und geradlinig von den Wagen
lo, der von Hand verschoben werden kann. Die Anordnung von jeweils zwei Rädern am
Wagen, von denen eines in Richtung zur Vorrichtung und das andere in. Richtung nach
außen gegenüber der sich vertikal ergebenden Außenschalung 8 versetzt ist, sorgt
dabei in Zusammenwirken mit einem nicht dargestellten Sicherheitsanschlag dafür,
daß die jeweilige Außenschalung nicht unstürzen kann. Wie sich aus Fig. 7 ferner
ergibt, sind im ganzen vier solche ausfahrbare Außenschalungen 8 vorgesehen.
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In der Betriebsstellung der Fig. 1 lassen sich diese gen.tß Fig. 7
mittels einer lösbaren Verriegelungsvorrichtung 14 aus an den vertikalen Rändern
der Außenschalungen vorgesehenen Ver-Schlüssen noch gegeneinander vorspannen.
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An den Säulen 2 ist ein ebenfalls aus Trägern auf£ebauter Schalungsboden
16 befestigt, der nach den Seiten zu frei auskragt. In der Betriebsstellung der
Fig. 1 unterfahren die Wagen 10 der Außenschalung jeweils den auskragenden t»ereich.
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Auf den freien Enden des Schalungsbodens 16 sind Bodenschalungen
18 befestigt, die gemäß Fig. 3 eine Dichtung 20 tragen, welche die Seitenschalungen
5 und die Außenschalungen 8 gegenüber den Bodenschalungen 18 abdichten. Die Seitenschalungen
5 erstrecken sich nach unten nur bis in die Ilöhe dieser Dichtungen 20. Oben enden
sie unterhalb des oberen Randes der Außenschalungen 8, um noch oberhalb der Deckenschalung
4 einen Schalungsraum für die Herstellung der Decke des Glockenkörpers 9 freizulassen.
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Die Seitenschalungen 5 des Schalungskerns 7 sind innen an Tragrahmen
22 befestigt, die ihrerseits huber ein Paar von Lenkern 24 und 26 an den Säulen
2 des Traggerüstes schwenkbar aufgehängt sind. In der in Fig. 1 dargestellten Betriebsstellung
sind dabei die Seitenschalungen 5 vertikal und parallel mit Abstand zu den Außenschalungen
8 ausgerichtet. In der in Fig. 5 dargestellten zuriickgezogenen Stellung ist jedoch
die Seitenschalung 5 unten weiter als oben zurückgezogen, damit
zwischen
Seitenschalung 5 und Bodenschalung 18 ein genügend breiter Spalt zum Reinigen der
Dichtung 20 entsteht. Durch andersartige Auslegung der Lenker 24 und 26 läßt sich
jedoch auch gemäß Fig. 13b eine parallele Zurückziehung der Seitcnschalung 5 mittels
gleichlanger Parallelogrammlenker 28 bewirken.
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Am Rande sei bemerkt, daß die Leer 24 und 26 bzw. 28 an den Säulen
2 bzw. Tragrahmen 22 jeweils über Lagerböcke 30 angelenkt sind.
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Die Betatigung der Bewegung der Seitenschalungen 5 erfolgt über Kniehebelpaare
32. Die Kniehebel sind in der Betriebsstellung irn wesentlichen Gestreckt und geringfügig
über ihren totpunkt angehoben, wie sich aus den Fig. 1, 3 und 4 ersehen läßt. In
der zurückgezogenen Stellung der Seitenschalungen gemäß den Fig. 5 und 6 sind die
Knichebel 32 nach unten eingeknickt. An den Gelenkpunkten 34 jedes Kniehebels ist
jeweils noch eine vertikale Betätigungsschubstange 36 angelenkt, die unten an einen
Betätigungsrahmen 38 befestigt ist. Dieser Betätigungsrahmen 38 ist vertikal verstellbar
und läßt sich in der Betriebsstellung der Fig. 1 durch einen Schwenkriegel 40 feststellen.
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Zum Heben und Senken es Betätigungsrahr.-ens 38 dienen doppelt wirkende
Hydraulikzylinder 42 (Fig. 8).
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Zum Zurückziehen der Seitenschalungen wird zunächst der Riegel o
um etwa 90° in die in Fig. 5 dargestellte Lage unter leichter Gewichtsentlastung
des Betätigungsrahmens 38 mittels der hydraulischen Betätigungszylinder 42 verschwenkt,
und dann wird der Betätigungsrahmen 38 unter umgekehrter Beaufschlagung der Betätigungszylinder
42 in die in Fig. 5 dargestellte tiefere Lage abgesenkt. Dabei werden alle Betätigungsschubstangen
36 mitgezogen, alle kniehebel 32 aus der in Fig. 1 dargestellten, im wesentlichen
gestreckten Stellung in die aus Fig. 5 ersichtliche geknickte Stellung überführt
und dabei alle Seitenschalungen 5 des Schalungskernes 7 gleichzeitig eingezogen.
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Zur Abdichtung der horiontalen Eckfugen zwischen den Außenblechen
der stationären Deckenschalung 4 und der einziehbaren Seitenschalungen 5 des Schalungskernes
7 dienen gemäß Fig. 2 Winkelprofile 44 aus Meoprengummi, die mittels Flanschen an
an der Deckenschalung 4 und der Seitenschalung 5 befestigt sind und ferner im Fugenbereich
so nach außen ausgebaucht sind, daß sie außen im wesentlichen mit der Außenfläche
des Schalungskerns 7 fluchten und dessen Ecke vorvollständigen. Da beim Einziehen
der Seitenschalungen 5 eine aus den Zeichnungen nicht ersichtliche geringe Abwärtsbewegung
der Seitenschalungen 5 infolge deren Lenkeraufhängung erfolgt, werden die \;inkelprofile
44, die statt aus Gummi auch aus Federstahlblech ausgebildet sein können, und nicht
notwendigerweise ein vorgeformtes
Winkelprofil zu haben brauchen,
zusammen mit den Seitenschalungen 5 vom erhärteten Glockenkörper 9 abgezogen.
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Auch an den vertikalen Eckfugen zwischen den Außenbleden der rechtwinklig
aneinander anschließenden benachbarten Seitenschalungen 5 können in der Ausbildungsform
gemäß Fig. 2 entsprechende Winkelprofile 44 angeordnet sein. Um jedoch bei der gleichzeitigen
Zurückziehen der Seitenschalungen 5 eine unerwünschte Tendenz der Winkelprofilstreifen
11)1, sich nach außen auszustülpen, zu vermeiden, werden die Winkelprofilstreifen
44 so angeordnet, daß sie unter ihrer Eigenelastizität von selbst nach innen hin
zurückweichen und in die Betriebsstellung gemäß Fig. 6 durch Stützschwerter 48 herausdrückbar
sind.
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Alternativ kann man an den vertikalen Eckfugen jedoch auch auf die
Dichtungsstreifen 4l gänzlich verzichten und anstelle der Stützschwerter 48 Dichtschwerter
50 oder 52 gemäß den beiden alternativen Ausführungsformen der Fig. lo und 11 vorsehen.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. lo sind dabei die freien Enden
der gezeigten Bleche der Seitenschalungen 5 dreieckförmig nach innen umgefalzt und
lassen dabei jeweils unter 45° gegenüber den Seitenschalungen 5 einen tiefen Schlitz
5 frei, in den ein messerartiger Fortsatz 56 des Dichtungsschwertes rit geringem
Spiel eingreifen kann. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 11 ist stattdessen der
tiefe Schlitz 54 durch eine breite vertikale
Fuge ersetzt, die
etwa so weit b2ressen ist wie eine sonst gemäß Fig. 12 mittels des Dichtungsstriefens
44 ausgefüllte Fuge. An die Stelle des Dichtungsstreifens 44 tritt jedoch ein winkelförmiges
Kopfteil 5 des Dichtungsschll.ertes 50. Das Kopfteil 58 bildet dabei zusammen mit
einem hinter de Konfteil auskragenden Winkel 60 ein abgestuftes Winkelprofil. IJierbei
kann zwischen den auskragenden Randbereich des Winkelteils 60 und den Rändern der
beiden Seitenschalungen 5 ein Dichtungsstreifen 62 zwischengeschaltet werden, der
entweder von dem Winkelteil 60 oder den Seitenschalungen 5 getragen wird.
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Sowohl das Stützschwert 48 als auch alternativ das Dichtschwert 50
oder 52 können an einem sich vertikal erstreckenden H-Träger 64 befestigt sein,
wie sich aus Fig. 9 ergibt. In Fig.
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9 ist bei 66 beispielsweise der Querschnitt des Stützschwertes 48
oder des Dichtschwertes 52 herausgezeichnet. Der H-Träger 64 besitzt einen außen
schräg nach unten abstehenden Fußteil 68, der huber einen Lagerbock 70 am Schalungsboden
16 angelenkt ist.
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Die ausgeschwenkte Stellung ist in Fig. 9 strichpunktiert eingezeichnet.
Zur Betätigung dient wiederum ein Kniehebel 72, der mit ausgezogenen Linien in Fig.
9 in der gestreckten Betriebsstellung und mit strichpunktierten Linien in der eingeknickten
eingezogenen Stellung dargestellt ist. Am Gelenkpunkt 74 des Kniehebels 72 greift
ein doppelt wirkender Hydraulikzylinder 76 an, dessen unteres Ende an einer Lagerstütze
78 drehbar
gelagert ist d2e ihrerseits starr auS dem Schalungsboden
16 befestigt ist.
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Bei der bisher beschriebenen Vorrichtung sind alle vertikalen Schalungswände
streng parallelwandig, wie es für den Bau von Raumzellen erforderlich ist. Das wird
auch noch einmal in Fig. 14a verdeutlicht, wo zwischen der vertikalen Außenblech
der Seitenschalung 5 und den vertikalen Innenblech der Außenschalung 8 eine streng
parallelwandige Seitenwand 80 des Glockenkörpers 9 erzeugt wird. Alternativ kar.
jedoch zwar der untere Bereich der Seitenschalung 5 gemäß Fig. 14b auch vertikal
ausgerichtet sein, die ohere Randzone jedoch ei 2 konisch zurückfliehen, so daß
i Übergangsbereich des parallelwandigen unteren Seitenwandabschnitts 80a des Glockenkörpers
9 in dessen Decke 84 eine voutenartige Verstärkung 80b der Seitenwand erreicht wird.
Diese Ausführungsform ist wichtig fiir die Herstellung von Fertiggaragen mit sehr
dünnen Seitenwänden; die voutenartige Verstärkung der Seitenwind ist hier erwünscht
um die Kräfte der Dachbelastung besser in die Seitenwände einleiten zu können.
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Das Herstellungsverfahren eines Glockenkörpers 9 mit der beschriebenen
Vorrichtung verläuft folgendermaßen: Zunächst wird die Schalung in die aus Fig.
1, 8 und 7 ersichtliche Betriebsstellung gebracht, nachdem gegebenenfalls zuvor
bei eingezogener Seitenschalung 5 und ausgefahrener außen
schalung
8 noch eine Betonstahlarmierung oder Installationsteile im Schalungsraum angebracht
sind. Dann wird Beton in die Schalung eingefüllt und dessen Aushärten abgewartet,
so daß gemäß Fig. 3 als Formling der Glockenkörper 9 entsteht.
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Nach Lösung den aus Fig. 7 ersichtlichen Verriegelung 14 werden zunächst
die vier Außenschalungen 8 in die aus Fig. 4 ersichtliche ausgefahrene Stellung
ausgefahren. Anschließend oder gegebenenfalls auch vorher - werden die Stützschwerter
)8 bzw. Dichtschwerter 50 und 52 mittels der Hydraulikzylinder 76 zurückgeschwenkt,
die Verriegelung 40 gelöst und unter Absenken des Betätigungsrahmens 38 unter Zuhilfenahme
der Betätigungszylinder 42 die Seitenschalungen 5 eingezogen, so daß nunmehr die
Decke @4 des Glockenkörpers 9 nur noch auf der Deckenschalung 4 aufliegt. Von dieser
kann dann der Glockenkörper 9 in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise mittels des
Laufkrans 86 abgehoben werden. Hierzu greift der Haken 88 des Laufkrans 86 an einem
Bügel 90 eines Transportrahmens 92 an, der über ausschraubbare Tragbolzen 94 an
der Decke 84 des Glockenkörpers 9 befestigbar ist. Die Tragbolzen 91 lassen sich
dabei in zuvor mit einbetonierte Schraubhülsen an den vier Ecken der Delike des
Glockenkörpers 9 einschrauben.
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Mittels des Laufkranes 86 läßt sich der Glockenkörper 9 nicht nur
von der Deckenschalung 4 abheben, sondern gänzlich aus dem Schalungskern 7 ausheben
und außerhalb des Bereiches der ganzen Vorrichtung wieder absetzen. Danach ist die
Vorrichtung
zur Herstellung des nächsten Glockenkörpers bereit.
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Wenn man den Glockenkörper mit Tür- und Fensteraussparungen versehen
will, ist es übrigens möglich, die entsprechenden Schalungseinbauten an der Außenschalung
zu befestigen und mit dieser aus dem erhärteten Formling "herauszufahren. In diesem
Falle sollte die Außenschalung im engeren Sinne, wie in den Ausführungsbeispielen
gezeigt, unter Paralielversetzung herausfahrbar sein. Sonst kann jedoch im Rahmen
der Erfindung der Begriff "ausfahrbare Außenschalung auch ganz allgemein zu verstehen
sein und auch z.B. Klappbewegungen beliebiger Art mit einschließen.
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Die Decke des hergestellten Glockenkörpers 9 kann grundsätzlich beliebige
Profilierung aufweisen. Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist sie im allgemeinen
zur Verwendung bei Wohnbauzellen parallelwandig dargestellt, sie kann jedoch beispielsweise
auch zur Herstellung von Fertiggaragen die in Fig. 14b dargestellte Form einer Decke
84 besitzen, die zum Sammeln von Regenwasser mit einem umlaufenden Außenrand wannenartig
ausgebildet ist.
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Patentansprüche