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Die
Erfindung betrifft einen Tragegurt für Gegenstände. Bei den Gegenständen handelt
es sich beispielsweise um Koffer, Taschen und dergleichen. Insbesondere
ist der Tragegurt für
Kameras, Ferngläser
und andere Gegenstände
geeignet, die vorzugsweise zum Transport um den Hals gehängt werden.
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Derartige
Tragegurte weisen einen Nackengurt auf, der vorzugsweise besonders
gepolstert ist und ggf. eine größere Breite
aufweist, um den Tragekomfort zu erhöhen. Der Nackengurt kann an
seinen beiden Enden mit einem Verbindungsgurt verbunden sein, wobei
die freien Enden der beiden Verbindungsgurte sodann mit dem zu tragenden
Gegenstand verbunden sind. Bei dem Verbindungsgurt handelt es sich
häufig
um einen gegenüber
dem Nackengurt schmaleren Gurt. Zur Längenverstellung ist es bekannt,
den Gurt durch ein mit zwei Querschlitzen versehenes Teil zu führen, wobei
der Gurt in den Schlitzen doppellagig ist, so dass er auf Grund
der Eigenreibung in seiner Lage fixiert ist. Diese Art der Längenverstellung
von Gurten ist beispielsweise auch von Rucksäcken bekannt. Die Längenverstellung
ist hierbei schwierig, so dass ein häufiges Verstellen für den Benutzer
unangenehm ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Tragegurt für Gegenstände, insbesondere Kameras,
Ferngläser
und dergleichen zu schaffen, dessen Länge auf einfache Weise verstellbar
ist.
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Die
Lösung
der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs
1 bzw. 14.
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Der
erfindungsgemäße Tragegurt,
der zum Tragen von Koffern und Taschen und insbesondere von Kameras,
Ferngläsern
und dergleichen geeignet ist, weist einen Nackengurt auf, der im
Nacken des Benutzers anliegt. Der Nackengurt ist vorzugsweise breiter
ausgestaltet und gepolstert. Bei dem erfindungsgemäßen Tragegurt
ist es auch bei einem Verändern
der Länge
des Tragegurtes möglich,
die Lage des Nackengurtes unverändert
zu belassen. Hierzu ist erfindungsgemäß mit den beiden Nackengurtenden
jeweils eine Längenverstelleinrichtung
verbunden. Hierbei kann zwischen den Nackengurtenden und der Längenverstelleinrichtung
ein Zwischengurt vorgesehen sein. Erfindungsgemäß sind sodann mit beiden Längenverstelleinrichtungen
Verbindungsgurte verbunden, die zwischen der Längenverstelleinrichtung und
dem zu tragenden Gegenstand angeordnet sind. Erfindungsgemäß ist es
somit möglich,
den Tragegurt auf beiden Seiten des Nackengurts in seiner Länge zu verstellen,
so dass der Nackengurt unabhängig
von der Länge
des Tragegurts im Nacken angeordnet werden kann. Durch das erfindungsgemäße Vorsehen
je einer Längenverstelleinrichtung
an jedem Nackengurtende ist es möglich, die
Tragegurtlänge
einfach und schnell zu verändern. Dies
hat den Vorteil, dass beispielsweise eine Kamera oder ein Fernglas
während
des Wanderns mit einem kurzen Tragegurt getragen werden kann und nicht
störend
hin- und herschwingt. Zumindest ist das unangenehme Schwingen stark
verringert. Zum Benutzen der Kamera oder des Fernglases kann der Tragegurt
sodann mit Hilfe der beiden Längenverstelleinrichtungen
schnell verlängert
werden.
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Um
ein schnelles Verlängern
des Tragegurts bzw. der Verbindungsgurte zu ermöglichen, weist die Längenverstelleinrichtung
in einer besonders bevorzugten Ausführungsform ein Halteelement
auf. Das Halteelement kann in einer Halteposition und einer Löseposition
angeordnet werden. Durch einfaches Betätigen des Halteelements kann
dies somit von der einen in die andere Position gebracht werden.
In der Löseposition
ist es sodann auf einfache Weise möglich, den Verbindungsgurt,
insbesondere durch Ziehen in eine Richtung, zu bewegen und somit
die Länge
des Verbindungsgurtes zu ändern.
Anschließend wird
das Halteelement wieder in die Halteposition zurückgebracht. Hierbei ist ein
aufwändiges
Einfädeln des
Verbindungsgurtes wie bei bekannten Längenverstelleinrichtungen nicht
erforderlich.
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Bei
dem Halteelement kann es sich um ein Element mit einem oder mehreren
Rastelementen handeln, wobei die Rastverbindung beispielsweise entgegen
einer Feder zum Verschieben der Verbindungsgurte gelöst werden
kann. Sobald das Halteelement sodann losgelassen wird, befindet
es sich wieder in der Halteposition und legt die Position des Verbindungsgurtes
fest.
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Bei
der Längenverstelleinrichtung
kann es sich um ein Federwerk handeln, wie es beispielsweise in
DE 200 08 014 beschrieben
ist. Bei derartigen Federwerken ist beispielsweise der Verbindungsgurt auf
eine Rolle aufgewickelt. Beim Abwickeln des Gurtes von der Rolle
wird eine Feder gespannt. Die Rolle weist beispielsweise eine Verzahnung
auf und wird durch eine Klinke in der entsprechenden Stellung gehalten.
Beim Lösen
der Klinke wird die Rolle durch die vorgespannte Feder gedreht und
das Band automatisch aufgewickelt.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist das Halteelement der Längenverstelleinrichtung ein
Klemmelement und ein Andrückteil
auf. Hierbei ist der Verbindungsgurt oder der Nackengurt zwischen
dem Klemmelement und dem Andrückteil
angeordnet. Der Gurt ist vorzugsweise nur einlagig zwischen dem
Klemmelement und dem Andrückteil
angeordnet. Durch Verändern
des Abstandes zwischen dem Andrückteil
und dem Klemmelement, beispielsweise durch Verschieben oder Verschwenken
eines der beiden Elemente, kann das Halteelement in die Halteposition
oder die Löseposition
gebracht werden.
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Zur
Veränderung
des Abstandes zwischen dem Andrückteil
und dem Klemmelement kann das Klemmelement beispielsweise auch eine
Nase oder einen Ansatz aufweisen. Bei einem derartigen Klemmelement
ist es möglich,
den Abstand zwischen Klemmelement und Andrückteil durch Verschwenken des
Klemmelements und somit durch Ändern
des Abstandes zwischen der Nase des Klemmelements und dem Andrückteil zu
variieren.
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Vorzugsweise
ist das Klemmelement als Rolle ausgebildet. Zum Klemmen bzw. Lösen des
Gurtes ist die Rolle bzw. die Mittelachse der Rolle vorzugsweise
verschiebbar. Hierbei kann das Verschieben der Rolle oder auch des
Halteelements mit Hilfe eines Betätigungselements erfolgen. Insbesondere beim
Ausbilden des Klemmelements als Rolle ist die Rolle bzw. die Achse
der Rolle mit dem Betätigungselement
verbunden, wobei ein insbesondere Verschwenken des Betätigungselements
zu einem Verschieben des Klemmelements und somit zu einer Abstandsänderung
zwischen dem Klemmelement und dem Andrückelement führt. Ferner ist es möglich, die Rolle
selbst exzentrisch zu halten, so dass durch Schwenken der Rolle
der Abstand zwischen dem Klemmelement und dem Andrückteil veränderbar
ist.
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Eine
unabhängige
Erfindung stellt die erfindungsgemäße Längenverstelleinrichtung dar.
Die insbesondere zur Längenverstellung
von den vorstehend beschriebenen Tragegurten geeignete Längenverstelleinrichtung
weist erfindungsgemäß ein Halteteil
auf, das ein Klemmelement und ein Andrückteil aufweist. Zwischen dem
Klemmelement und dem Andrückteil
kann ein Gurt angeordnet werden. Durch Betätigen des Halteteils, insbesondere
des Klemmelements des Halteteils, kann ein Abstand zwischen dem
Klemmelement und dem Andrückteil
variiert werden, so dass das Halteteil in einer Halteposition oder
einer Löseposition
angeordnet ist.
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Die
erfindungsgemäße Längenverstelleinrichtung
ist insbesondere, wie vorstehend anhand des Tragegurts beschrieben,
vorteilhaft weitergebildet.
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Ferner
betrifft die Erfindung einen Tragegurt für Gegenstände, insbesondere Kameras und
Ferngläser,
der mindestens eine Längenverstelleinrichtung,
wie vorstehend beschrieben, aufweist. Ein derartiger Tragegurt weist
ggf. nur eine einzige Längenverstelleinrichtung
und keinen gesonderten Nackengurt auf. Vorzugsweise sind jedoch
zwei Längenverstelleinrichtungen,
insbesondere in demselben Abstand zu den mit dem Gegenstand verbundenen
Gurtenden, vorgesehen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf
die anliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht
einer ersten Ausführungsform
des Tragegurts,
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2 eine schematische Seitenansicht
der Längenverstelleinrichtung
in Richtung des Pfeils II in 1 in
Halteposition,
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3 die in 2 dargestellte Ansicht ohne Betätigungselement,
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4 eine schematische Seitenansicht
der Längenverstelleinrichtung
in Löseposition,
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5 die in 4 dargestellte Ansicht ohne Betätigungselement,
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6 eine schematische, perspektivische Ansicht
der Längenverstelleinrichtung,
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7 eine schematische, perspektivische Explosionszeichnung
der Längenverstelleinrichtung,
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8 eine schematische Seitenansicht
einer zweiten Ausführungsform
der Längenverstelleinrichtung
in einer Halteposition, die in Längsrichtung geschnitten
ist,
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9 eine 8 entsprechende Ansicht der zweiten Ausführungsform
der Längenverstelleinrichtung
in Löseposition,
und
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10 schematische Draufsicht
einer weiteren Ausführungsform
des Tragegurts.
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Ein
Tragegurt weist ein Nackenband 10 auf, das zum Tragen eines
Gegenstands im Nacken anliegt und hierzu entsprechend verbreitert
und ggf. auch gepolstert ist. Mit den beiden Nackengurtenden 12 ist
jeweils eine Längenverstelleinrichtung 14 fest verbunden.
Mit jeder Längenverstelleinrichtung 14 ist jeweils
ein Verbindungsgurt 16 längenvariabel verbunden.
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In
einer ersten bevorzugten Ausführungsform
(2 – 7)
weist die Längenverstelleinrichtung 14 ein
Halteelement 18 auf. Das Halteelement 18 weist
im dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Klemmelement 20 und ein Andrückteil 22 auf. Ferner
ist das Klemmelement 20 mit einem Betätigungselement 24 verbunden.
Das Andrückteil
ist ferner mit einem Aufnahmeelement 26, das zur Aufnahme
des Klemmelements 20 dient, verbunden. Das Aufnahmeelement 26 ist
ferner mit einer Grundplatte 28 verbunden, die beispielsweise über Nieten
mit dem Nackengurt 10 verbunden ist.
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In
dem ersten Ausführungsbeispiel
ist das Klemmelement als Rolle ausgebildet. Die Rolle weist zwei
zylindrische Ansätze 30 (7) auf. Die beiden zapfenförmigen Ansätze 30 ragen
auf beiden Seiten aus Öffnungen 32 des
Aufnahmeelements 26 vor. Die Zapfen 30 sind in
montiertem Zustand in einander gegenüberliegenden, zylindrischen Öffnungen 34 des
Betätigungselements 24 angeordnet.
Das Betätigungselement 34 weist
ferner zwei einander gegenüberliegende,
nach innen weisende zylindrische Ansätze 36 auf, die in
montiertem Zustand in den Öffnungen 32 des
Aufnahmeelements 26 angeordnet sind. Die Öffnungen 34,
in denen die Zapfen 30 angeordnet sind, sind gegenüber den
zylindrischen Ansätzen 36 des
Betätigungselements 24 exzentrisch angeordnet.
Dies hat zur Folge, dass durch ein Schwenken des Betätigungselements 24 in
Richtung eines Pfeils 38 (6)
die Lage der Rolle 20 verschoben wird. Das Verschieben
des im dargestellten Ausführungsbeispiel
als Rolle ausgebildeten Klemmelements 20 aus einer Halteposition
(2, 3) in eine Löseposition (4, 5)
erfolgt somit durch Drehen des Betätigungselements aus der in 2 dargestellten Position
in die in 4 dargestellte
Position.
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Da
das als Rolle ausgebildete Klemmelement 20 innerhalb eines
sich verjüngenden
Spalts 40 angeordnet ist, führt das Verschieben des Klemmelements 20 in
Richtung eines Pfeils 42 bzw. 44 zu einer Veränderung
eines Abstandes a zwischen dem Klemmelement 20 und dem
Andrückteil 22.
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In
einer Löseposition
(4, 5) kann der Verbindungsgurt 16,
der beispielsweise mit einem Fernglas, einer Kamera oder einem anderen
Gegenstand verbunden ist, in Richtung eines Pfeils 46 gezogen
und somit die Länge
des Verbindungsgurtes 16 variiert werden.
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Bei
einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
(8, 9) sind ähnliche oder gleiche Elemente mit
denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Der
wesentliche Unterschied der in den 8 und 9 dargestellten Längenverstelleinrichtung besteht
in der Ausgestaltung des Klemmelements 48. Das Klemmelement 48 ist
bzgl. des Andrückteils 22 nicht
verschiebbar. Vielmehr ist das Klemmelement 48 um eine
Achse 50 schwenkbar. Hierzu ist das Klemmelement 48 unmittelbar
mit einem Betätigungselement
bzw, einem Betätigungshebel 52 verbunden.
Um den Abstand zwischen dem Andrückteil 22 und
dem Klemmelement 48 zu variieren und somit den Verbindungsgurt
einzuklemmen oder zu lösen weist
das ansonsten zylindrische Klemmelement 48 einen nasenförmigen Ansatz 54 auf.
In der Halteposition weist der Ansatz 54 im Wesentlichen in Richtung
des Andrückteils 22,
das wiederum einen sich verjüngenden
Schlitz 40 aufweist, durch den entsprechend der vorstehend
beschriebenen ersten bevorzugten Ausführungsform beide Enden des
Verbindungsgurtes 16 geführt sind. Durch Schwenken des Klemmelements 48 in
eine in 9 dargestellte
Mittelposition weist der Ansatz 54 in Richtung des Schlitzes 40,
so dass sich die Längenverstelleinrichtung
in einer Löseposition
befindet. In dieser kann der Verbindungsgurt 16, wie vorstehend
beschrieben, wiederum in Richtung des Pfeils 46 gezogen
werden und somit die Länge
des Tragegurts verändert
werden.
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Es
ist ferner möglich,
die Längenverstelleinrichtung 14,
insbesondere in der ersten oder zweiten Ausführungsform, innerhalb eines
Gehäuses 56 anzuordnen.
Hierbei ragt beispielsweise ausschließlich das Betätigungselement 24 aus
dem Gehäuse
hervor. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass keine scharfen Kanten
vorhanden sind und auch ein Verschmutzen vermieden ist. Hierbei
kann das Gehäuse 56 beispielsweise
derart aufgebaut sein, dass der Nackengurt 10 in einem
Schlitz des Gehäuses 56 gehalten
ist. Das Gehäuse 56 ist
in Draufsicht rund, kann aber oval oder elliptisch ausgebildet sein
und weist eine Höhe
von beispielsweise 5 – 10
mm auf. Hierbei sind die Verbindungsgurte 16 vorzugsweise derart
angeordnet, dass sie durch einen an der Schmalseite des Gurtes vorgesehenen
Schlitz zum Halteelement hin- und wieder zurückgeführt sind.