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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Pufferspeicher
für Behälter und/oder
Paletten zur Anordnung an einer Rollenbahn, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Es ist bekannt, beispielsweise Versandaufträge von Versandhäusern an
so genannten Kommissionierarbeitsplätzen zusammenzustellen. Dabei werden
auf Rollenbahnen transportierbare und transportierte Behälter oder
Paletten mit unterschiedlichsten Gütern bestückt, die selbst auch aus Lagern
entnommen und zum Kommissionierplatz gebracht werden müssen. Um
einen reibungslosen Ablauf sicher zu stellen, müssen die unterschiedlichsten
Güter für einen
Auftrag rechtzeitig bereit stehen. Da dies bei einer Vielzahl von
Bestückungsvarianten
aber oft nicht möglich
ist, müssen
entweder Wartezeiten in Kauf genommen, oder aber der entsprechende
Kommissionierauftrag muß vorübergehend
zur Seite gestellt werden, so dass zwischenzeitlich der nächste Auftrag
bearbeitet werden kann.
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Aus der
DE 197 11 228 C2 ist ein
Pufferspeicher für
ein Distributionslager bekannt, der als eine mit antreibbaren Rollen
versehene, ebene Rollenbahn ausgeführt ist. Dieser Pufferspeicher
wird bei bedarf über
Weichen mit zur Beförderung
von Paletten von einer Annahmestelle zu einer Versandstelle dienenden
Rollenbahnen verbunden. Paletten, welche nicht sofort zur Versandstelle
weitergeleitet werden können
oder sollen, werden in den Pufferspeicher geleitet und abgebremst.
Erst bei Bedarf werden die Paletten aus dem Pufferspeicher durch
die antreibbaren Rollen heraustransportiert. Nachteilig bei dieser
Art von Pufferspeicher ist der große Platzbedarf des Pufferspeichers
aufgrund der Anordnung in einer Ebene, sowie aufgrund der benötigten Weichen.
Aus diesem Grund ist es schwierig und nur unter einem erheblichen
Aufwand möglich,
diesen Pufferspeicher in ein bestehendes, aus Rollenbahnen aufgebautes
Transportsystem zu integrieren, weshalb sich ein solcher Pufferspeicher
nicht für
Kommissionierarbeitsplätze
eignet.
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Aus der
DE 44 13 762 A1 ist des
Weiteren ein Pufferspeicher, insbesondere für Hölzer, nach dem Paternosterprinzip
bekannt. Dieser Pufferspeicher besteht aus zwei vertikal voneinander
beabstandet angeordneten Walzen, über welche Ketten oder Riemen
endlos umlaufen. An den Ketten oder Riemen sind nach außen offene
Speichergefache zur horizontalen Aufnahme der Gegenstände angeordnet.
Die Gegenstände
werden von den umlaufenden Riemen oder Ketten zunächst vertikal
angehoben, dann am oberen Totpunkt um 180° gegenüber der Vertikalen gedreht,
um anschließend
wieder abwärts befördert zu
werden. Nachteilig bei einem solchen Pufferspeicher ist, dass er
aufgrund der endlosen Arbeitsweise nicht zur Zwischenspeicherung
ausgewählter
Gegenstände
auf einer Rollenbahn beförderter
Behälter
oder Paletten verwendet werden kann, da am Aufstellungsort des Pufferspeichers
die Rollenbahn unterbrochen werden muss, um die Gegenstände horizontal
zwischen die Speichergefache einzuführen zu können. Darüber hinaus ist eine Drehung von
180° gegenüber der
Vertikalen mit einen Behälter
oder einer Palette nicht möglich,
ohne die darin oder darauf befindlichen Waren zu verlieren oder schwer
zu beschädigen.
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Technische Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, einen Pufferspeicher zu entwickeln, der in ein bestehendes
Rollenbahnsystem ohne größeren Aufwand
auch nachträglich
und an einem beliebigen Ort des Rollenbahnsystems bedarfsgerecht
integriert werden kann und der darüber hinaus einen sehr geringen
Platzbedarf hat, um insbesondere an Kommissionierarbeitsplätzen verwendet
werden zu können.
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Offenbarung der Erfindung
und Darstellung deren Vorteile:
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Gemäß der Erfindung ist ein Pufferspeicher für Paletten
und/oder Behälter
zur Anordnung an einer Rollenbahn gekennzeichnet durch eine Hubeinheit
bestehend aus mindestens einem neben der Rollenbahn angeordneten
vertikalen Mast und einer an dem Mast in vertikaler Richtung beweglich
angeordneten Hebeeinrichtung zum Abheben des Behälters oder der Palette von
der Rollenbahn und Aufstellen auf dieselbe, wobei die Hebeeinrichtung
in einer Ruheposition neben oder zwischen den Rollen unterhalb der
durch die Rollenbahn gebildeten Förderebene absenkbar und in
eine mindestens um die Höhe eines
Behälters
oder einer vollgepackten Palette von der Förderebene vertikal beabstandete
Speicherposition anhebbar ist.
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Der mit der Erfindung erzielte Vorteil
besteht insbesondere darin, dass seitlich von der Rollenbahn kein
zusätzlicher
Platzbedarf mehr benötigt
wird. Das Transportgut, hier die Palette oder der Behälter, kann unmittelbar über der
Rollenbahn zwischengelagert werden, wobei zwischen der von der Hubeinheit
angehobenen Palette oder Behälter
und der Rollenbahn eine ausreichende Durchlasshöhe zu verbleiben hat, so dass
auf der Rollenbahn nachfolgende Paletten oder Behälter den
Aufstellungsort des Pufferspeichers ungehindert passieren können, egal,
ob sich die Hubeinheit in Arbeitsstellung oder in Ruhestellung befindet.
Entsprechend dem Bedarf können mehrere
der erfindungsgemäßen Pufferspeicher
hintereinander positioniert werden, so dass die Speicherflexibilität weiter
erhöht
wird. Die Erfindung ist nicht auf eine einzige Art und Weise von
Kommissionierungen beschränkt.
Der erfindungsgemäße Pufferspeicher
kann sowohl die Behälter
oder Paletten speichern in denen bzw. auf denen sich die Waren des
Kommissionierauftrags befinden als auch diejenigen Behälter und
Paletten speichern, in denen die einzelnen noch zu kommissionierenden
Waren vorgehalten werden. Die Anordnung des Pufferspeichers kann
im Bereich des Kommissionierarbeitsplatzes also frei gewählt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des
Pufferspeichers weist die Hebeeinrichtung mindestens zwei Gabelarme
auf, welche eine zur Förderebene
parallele Ebene aufspannen, wobei der Abstand zwischen zwei benachbarten
Gabelarmen einem ganzzahligen Vielfachen des Achsabstandes zweier
nebeneinander angeordneter Rollen der Rollenbahn entspricht zum
Absenken der Gabelarme zwischen mindestens zwei benachbarte Rollen
der Rollenbahn unterhalb der Förderebene.
Auf diese Weise können
die Gabelarme in der Ruheposition der Hebeeinrichtung jeweils zwischen
zwei benachbarten Rollen ruhen, ohne diese zu berühren. Dadurch
kann zum Beispiel die Palette sicher von der Hebeeinrichtung bzw.
den Gabeln derselben unterfahren und angehoben werden. In der Ruheposition sind
die Gabelarme unterhalb der Förderebene
angesenkt, so dass das Fördergut
störungsfrei
die Hubeinrichtung passieren kann.
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Eine zusätzliche vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung sieht vor, den Hubmechanismus über Ketten oder Riemen auszubilden,
die mit einem Stellzylinder, z.B. einem Pneumatik- oder Hydraulikzylinder
in Antriebsverbindung stehen. Der Stellzylinder kann kopfseitig
der Hubeinheit und damit äußerst platzsparend
angeordnet werden.
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Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung sieht vor, dass die Hubeinheit aus beidseitig der
Rollenbahn portalartig angeordneten Masten besteht, welche über mindestens
eine horizontale Traverse miteinander verbunden sind, wobei die
Stelleinheit in der Traverse angeordnet ist. Die an den Masten vertikal
beweglich angeordneten Hebeeinrichtungen werden durch eine gemeinsame
oder durch zwei getrennte Stelleinheiten synchron bewegt, so dass
sie durch unter den Behälter
oder die Palette greifende Gabelarme miteinander verbunden werden
können.
Durch die Verwendung von zwei beidseitig der Rollenbahn angeordneten
Masten kann der anzuhebende Behälter
oder Palette sehr einfach durch in vertikaler Richtung quer zur
Förderrichtung
der Rollenbahn auf den Behälter
oder die Palette wirkende Stempel oder dergleichen eingespannt und
angehoben werden, so dass die Verwendung von Gabelarmen oder dergleichen
nicht unbedingt nötig
ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung
der Erfindung sieht vor, dass bei mehreren entlang einer Rollenbahn
angeordneten Pufferspeichern mindestens eine Hubeinheit ein die
Hubeinheit mindestens teilweise umschließendes Gehäuse aufweist, wobei das Gehäuse vorzugsweise
einen durch den Behälter
oder die Palette von unten verschließbaren Raum bildet, in dem
ein zwischengelagerter Behälter
oder eine Palette in der Speicherposition des Pufferspeichers aufbewahrt
wird, wobei im inneren des Gehäuses
ein Wärmetauscher,
eine Wärmesenke
oder eine Wärmequelle
zur Wärmezu-
oder -abfuhr angeordnet werden kann, zur Kühlung oder Beheizung der in
der Speicherposition der Hebeeinrichtung zwischengelagerten, auf
der Palette oder in dem Behälter
befindlichen Waren. Das Gehäuse
kann auch zum Schutz des Bedienpersonals an der Kommissionierstation beidseitig
der Rollenbahn bis zum Boden herunter reichen, so dass Verletzungen
durch Hineingreifen oder Dazwischengreifen in den Arbeitsbereich
des Pufferspeichers verhindert werden kann.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung,
der Zeichnung und den Ansprüchen
entnehmbar.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung,
in der zeigen
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1 eine
Seitenansicht einer Rollenbahn mit mehreren in Förderrichtung hintereinander
angeordneten Pufferspeichern,
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2 eine
Ansicht der Rollenbahn mit Pufferspeicher aus der in 1 angedeuteten Richtung II,
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3 eine
Draufsicht einer Rollenbahn mit mehreren in Förderrichtung hintereinander
angeordneten Pufferspeichern,
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4 eine
Detailansicht einer Hebeeinrichtung in der Ruheposition und
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5 eine
Gesamtansicht einer Kommissionierstation mit mehreren Rollenbahnen
und mehreren Pufferspeichern aus der Vogelperspektive.
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Bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung
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Die 1 und 2 zeigen eine Rollenbahn 1, auf
deren Rollen 2 ein Behälter 3 in
Richtung „F" befördert wird.
Entlang einer Rollenbahn 1 sind in Förderrichtung mehrere portalartige
Pufferspeicher 4 angeordnet. Jeder Pufferspeicher 4 ist
als Hubeinheit ausgebildet und weist eine an wenigstens einem vertikalen
Mast 11 in vertikaler Richtung beweglich angeordnete Hebeeinrichtung 5 mit
an der Hebeeinrichtung 5 befestigten Gabelarmen 6 und 7 auf,
die im Ruhezustand zwischen den Rollen 2 und unterhalb der
mit der Bezugsziffer 8 bezeichneten Förderebene eintauchen, so dass
bei abgesenkter, in Ruheposition befindlicher Hebeeinrichtung 5 der
Behälter 3 ungestört durch
die Hebeeinrichtung 5 über
die Rollen 2 befördert
werden kann. Ein zur Zwischenspeicherung in dem Pufferspeicher 4 bestimmter
Behälter 3 wird,
u. U. entgegen der Förderrichtung
F, vom Bedienpersonal in den mit einem Pufferspeicher 4 überbauten
Bereich der Rollenbahn 1 geschoben oder mittels antreibbarer
Rollen befördert.
Eine automatische oder manuelle Steuerung aktiviert eine Bremseinrichtung 13 unter einem
freien Pufferspeicher 4. Der zwischen zu speichernde Behälter 3 läuft gegen die
Bremseinrichtung 13, wird über der Hebeeinrichtung 5 abgestoppt
und kann nun mittels der Hebeeinrichtung 5 von der Rollenbahn 1 abgehoben
werden. Zum Abheben des Behälters 3 wirkt
ein in oder an einer horizontalen Traverse 12 angeordneter
Hubzylinder 9 auf einen an seinem einen Ende fest eingespannten
und an seinem anderen Ende mit der Hebeeinrichtung 5 verbundenen
Riemen 10 ein, so dass der Riemen 10 eine Zugspannung
erfährt
und die Hebeeinrichtung 5 in die mit „A" bezeichnete vertikale Richtung anhebt,
wobei die Gabelarme 6 und 7 den Behälter 3 untergreifen
und in eine Speicherposition über
der Rollenbahn 1 anheben. Der lichte Abstand unter dem
angehobenen Behälter 3 zur
Rollenbahn 1 hin entspricht dabei mindestens der maximalen
Höhe eines
auf der Rollenbahn 1 üblicherweise
transportierten Behälters 3 oder
einer vollgestapelten Palette. Auf Anforderung wird der Behälter 3 aus
der Speicherposition wieder auf die Rollenbahn 1 abgesenkt. 2 zeigt darüber hinaus
die von der Rollenbahn unabhängige,
portalartige Aufstellung des Pufferspeichers 4 über einer
Rollenbahn. Eine nachträgliche
Integration eines erfindungsgemäßen Pufferspeichers
an eine Rollenbahn bedarf lediglich eine direkte Montage der Bremseinrichtung 13 von
unten an die Rollenbahn, alle anderen Bestandteile des Pufferspeichers
müssen
nicht unbedingt an der Rollenbahn montiert werden, wodurch ein hoher
Vorfertigungsgrad des Pufferspeichers möglich, und nur eine kurzzeitige
Unterbrechung des Betriebs der Rollenbahn nötig ist.
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3 verdeutlicht
die portalartige Anordnung der Pufferspeicher über der Rollenbahn 1.
Beidseitig der Rollenbahn 1 sind Masten 11 angeordnet, welche
mit Traversen 12 quer zur Rollenbahn 1 miteinander
verbunden sind. Je Pufferspeicher 4 ist eine Traverse 12 zwischen
den oberen Enden zweier gegenüberliegenden
Masten 11 angeordnet. Zusätzlich ist eine Traverse 12 unterhalb
der Rollenbahn 1 vorgesehen. Mittels steuerbaren Bremseinrichtungen 13 werden
die Paletten oder Behälter 3,
welche in den mit den portalartigen Pufferspeichern 4 überbauten Bereich
der Rollenbahn 1 einfahren, über unterhalb der Förderebene 8 bereitstehenden
Hebeeinrichtungen 5 abgestoppt, um anschließend in
vertikaler Richtung angehoben zu werden.
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4 zeigt
im Detail die Anordnung der mit der Hebeeinrichtung 5 verbundenen
Gabelarme 6 und 7 in Ruheposition der Hebeeinrichtung 5 unterhalb
der Förderebene 8 der
Rollenbahn 1. Die Hebeeinrichtung besteht zum Beispiel
aus wenigstens einem, vorzugsweise zwei Trapezblechen 17,
welche endständig
der Rollen 2 der Rollenbahn angeordnet sind und in Ruhestellung
den Oberflächen
der Rollen 2 benachbart sind, wobei zwischen den Trapezblechen 17 Gabelarmen 6 und 7 angeordnet
sind, welche in Ruhestellung zwischen je zwei benachbarte Rollen 2 abgesenkt
sind. Die Trapezblechen 17 ihrerseits können in geeigneter Weise miteinander
verbunden sein, beispielsweise durch einen Querholm, an welchem
der Hubzylinder oder die Ketten oder Riemen angreifen. Der Behälter 3 ist
in der Position dargestellt, in welcher er von der Bremseinrichtung 13 mittig über den
Gabelarmen 6 und 7 der Hebeeinrichtung 5 abgestoppt
wird, um von der Rollenbahn 1 in vertikaler Richtung abgehoben
zu werden.
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Der in 5 dargestellte
Kommissionierbereich weist mehrere Kommissionierarbeitsplätze 14 auf,
welche an von im rechten Winkel zu Versorgungsrollenbahnen 16 angeordneten
Rollenbahnen 1 eingerichtet sind. Entlang der von den Versorgungsrollenbahnen 16 zu
den Kommissionierarbeitsplätzen 14 führenden
Rollenbahnen 1 sind jeweils mehrere Pufferspeicher 4 angeordnet.
Zwischen zwei an jeweils einer Rollenbahn 1 angeordneten Kommissionierarbeitsplätzen 14 verläuft jeweils
ein Abfuhrrollenband 15, über welches fertig bestückte oder
geleerte Behälter 3 den
Versorgungsrollenbahnen 16 zugeleitet werden.
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Die Erfindung ist insbesondere für eine platzsparende
Zwischenlagerung von Paletten oder Behältern entlang einer Rollenbahn
gewerblich anwendbar.
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- 1
- Rollenbahn
- 2
- Rolle
- 3
- Behälter
- 4
- Pufferspeicher
- 5
- Hebeeinrichtung
- 6
- Gabelarm
- 7
- Gabelarm
- 8
- Förderebene
- 9
- Hubzylinder
- 10
- Riemen
- 11
- vertikaler
Mast
- 12
- horizontale
Traverse
- 13
- Bremseinrichtung
- 14
- Kommissionierarbeitsplatz
- 15
- Abfuhrrollenband
- 16
- Versorgungsrollenbahn
- 17
- Trapezbleche
- F
- Förderrichtung
- A
- Anheberichtung