-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Fördern von Paletten in
einer Palettierstraße, in der die einzelnen beladenen Paletten von einem Aufsetzbereich
über eine Entladestelle, ein Leerpaletten-Magazin und eine Palettenbeladestelle
zu einer Abnahmestation gelangen, wobei im Leerpaletten-Magazin automatisch ein
Leerpaletten-Stapel durch Zuführen der Paletten von unten in den Stapel mit Hilfe
eines Einlauf-und Hebesegmentes gebildet und die jeweils unterste Palette im Magazin
automatisch an die Palettenbeladestelle weitergegeben wird. Die Erfindung ist ferner
auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gerichtet.
-
Die ! Anordnung einer Palettierstraße, wie sie beispielsweise in
der Getränkeindustrie verwendet wird, ist im allgemeinen die''folgende. Zunächst
ist ein Aufsetzbereich vorhanden, auf den einzelne Paletten mit sogenanntem Schmutzgut,
z. B. Kästen mit schmutzigen Flaschen, Cäufgesetzt' werden. Die Påletten gelangen
sodann zu einer Entladestelle, an der das Schmutzgut abgenommen wird. Die Kästen
mit schmutzigen Behältern laufen zur Auspackmaschine, zur Waschmaschine, zum Füller
und zur Einpackmaschine. Die leergewordenen Paletten gehen zur Stapelung weiter
in ein Magazin, von wo sie bei Bedarf einzeln an eine Palettenbeladestelle abgegeben
werden. Hier wird sogenanntes Vollgut auf die Paletten gesetzt, beispielsweise Kästen
mit neugefüllten Flaschen, und die mit Vollgut bestückten Paletten können an einer
Abnahmestation entnommen werden. Das Einfügen eines Leerpaletten-Magazinns ist erforderlich,
um ein gleichmäßiges Arbeiten zu ermöglichen. Es können nämlich an der Entladestelle
oder an der Palettenbeladestelle kurzfristig Stockungen auftreten..Dann gibt das
Leerpaletten-Magazin entweder so lange Leerpaletten ab, bis die Stockung an der
Entladestelle behoben ist, oder es nimmt so lange Leerpaletten auf, bis die Beladeseite
wieder frei geworden ist. Eine Pufferung von Leerpaletten ist insbesondere bei Hochleistungsanlagen
notwendig, mit denen beispielsweise in der Stunde rund 2000 und UnehrKästen auf-60
und mehr Paletten befördert werden.
-
In der USA.-Patentschrift 3 181712 ist eine dort richtung beschrieben,
bei welcher in einem aus einem Schacht bestehenden Leerpaletten-Magazin automatisch
ein Leerpaletten-Stapel durch Zuführen der Paletten von unten in den Stapel mit
Hilfe eines am Schachtboden angeordneten Einlauf- und Hebesegmentes gebildet und
die jeweils unterste Palette im Magazin automatisch an die Palettenbeladestelle
weitergegeben wird. Eine derartige Vorrichtung kann jedoch nur eine verhältnismäßig
kleine Anzahl von Leerpaletten vorübergehend aufnehmen und ist daher für Hochleistungsänlagen
der erwähnten Art ungeeignet, bei denen ständig eine recht große Anzahl von Kästen
auf dem Durchlauf über Auspackmaschine, Waschmaschine, Füller und Einpackmaschine
ständig unterwegs ist. Namentlich wenn noch Pasteurisier-Stationen dazwischen geschaltet
sind, ist die Durchlaufzeit sehr lang, oft 30 Minuten und mehr, was im obigen Beispiel
wenigstens 1000 Kästen entspricht, so daß etwa 30 bis 45 Paletten zwischengestapelt
werden müssen, bis die durchlaufenden Kästen wieder an der Palettierstelle ankommen.
Allein 30 Paletten ergeben aber schon eine Stapelhöhe von rund 4,5 m und ein Gewicht
von etwa 1200 kr. Ein solcher Leerpalettenblock wäre
als Ganzes m einem Magazin mcnt
nur unzweclrmäßig hoch, sondern auch sehr instabil, da stets mit defekten Paletten
gerechnet werden muß. Außerdem ist ein beträchtlicher apparativer Aufwand erforderlich,
um ein Gewicht von der Größenordnung 1 Mp und darüber bei der Füllung des Magazins
zu heben bzw. bei der Leerung abzusenken.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, solche Nachteile zu vermeiden und ein
einfaches, wirtschaftliches Verfahren sowie eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens zu schaffen, mit dem ein kontinuierlicher Betrieb der Palettierstraße
auch bei größeren Stockungen oder langen Durchlaufzeiten möglich ist.
-
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Magazinieren von Palettenstapeln ein Stapel
mit dem Einlauf- und Hebesegment mindestens in eine erste Zwischenstellung oberhalb
der Höhe eines Zwischenstapels angehoben und auf eine Abstellfläche abgelegt wird,
worauf das Einlauf- und Hebesegment in seine Bereitschaftsstellung am Boden des
Magazins zurückkehrt.
-
Auf diese Weise läßt sich eine große Anzahl von Leerpaletten stapeln,
ohne daß die eigentliche Arbeit des Leerpaletten-Magazins erschwert würde, nämlich
das kurzfristige Puffern und Entleeren zum Ausgleich vorübergehender Stockungen.
Die maximale Stapelhöhe ist dabei durch eine mittlere Anzahl von Leerpaletten bestimmt,
die sich ohne wesentlichen Aufwand und ohne Instabilirätserscheinungen sicher puffern
läßt. Man kann so ständig einen gewissen Vorrat an Leerpaletten schaffen und halten,
der für den Ausgleich größerer Ungleichmäßigkeiten des Betriebes zur Verfügung steht.
Damit erzielt man einen kontinuierlichen Betrieb der Palettierstraße auch dann,
wenn große Mengen Fördergut mit langer Durchlaufzeit unterwegs sind. Da die Stapelung
der Leerpaletten im Leerpaletten-Magazin, die Abstellung und die Weitergabe an die
Beladestelle völlig automatisch erfolgt, werden laufende Beobachtung und Eingriffe
von Hand vermieden, so daß die Gleichmäßigkeit des Betriebes und seine Wirtschaftlichlceit
weiter gesteigert wird.
-
Bei einer Weiterbildung des Verfahrens nach der Erfindung ist vorgesehen,
daß zum Magazinieren mehrerer Palettenstapel diese nacheinander in die erste Zwischenstellung
angehoben und seitlich in eine Wartestellung gebracht bzw. von der ersten Zwischenstellung
angehoben und dort abgestellt werden.
-
Für die Füllung des Leerpaletten-Magazins bestehen mithin verschiedene
Möglichkeiten. Man kann vorsehen, daß die Abstellung eines Stapels wie an sich bekannt
in einer Zwischenstellung senkrecht ueber der Bereitschaftsstellung für das Einlauf-
und Hebesegment erfolgt, wozu es genügt, den Stapel anzuheben bzw. bei Bedarf abzusenken.
Es ist aber auch möglich, den Stapel in einer Wartestelle seitlich oberhalb der
Bereitschaftsstellung für das Einauf und Hebesegment abzustellen, so daß sich der
Vorrat außerhalb des Hubweges für neue Leerpaletten-Stapel befindet. Größere Anzahlen
von Leerpaletten werden vorteilhaft gestapelt, indem ein erster Leerpaletten-Stapel
in eine erste Zwischenstellung angehoben und seitlich in eine Wartestellung gebracht
wird, worauf ein zweiter Leerpaletten-Stapel in die erste Zwischenstellung gebracht
und dort gehalten wird. Ein noch größerer Vorrat an Leerpaletten
kann
gebildet werden, wenn man diesen zweiten Leerpaletten-Stapel in eine obere, zweite
Zwischenstellung bringt, so daß ein dritter Leerpaletten-Stapel in der ersten Zwischenstellung.
gehalten werden kann. Selbstverständlich können auch alle vorhandenen Wartestellen
mit Leerpaletten-Stapeln gefüllt werden.
-
Das Verfahren ist insbesondere bei Schichtbetrieb günstig, wenn bei
Schichtbeginn der Palettierstraße die Leerpaletten-Stapel in einer der Zwischenstellungen
und/oder Wartestellen abgestellt werden, so daß das Leerpaletten-Magazin während
des Anfangsbetriebes zumindest hauptsächlich in seinem unteren Bereich Leerpaletten
aufnimmt bzw. abgibt. Bei Arbeitsbeginn werden also eine halbe Stunde lang Leerpaletten
in den oberen Bereich des Magazins gefahren, bis auf der Palettierseite wieder Vollgutkästen
ankommen. Anschließend dient der untere Bereich des Leerpaletten-Magazins zur Pufferung
von kurzfristigen Stockungen. Wenn gegen Arbeitsschluß von der Entladestelle keine
neuen Leerpaletten mehr kommen, übernimmt das Magazin den Ausgleich, daß heißt,
vor Schichtende werden die Stapel heruntergeholt und die Leerpaletten der Beladestelle
zugeführt.
-
Eine Vorrichtung zur Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens
mit einem aus einem Schacht bestehenden Leerpaletten-Magazin und einem an dessen
Boden angeordneten Einlauf-und Hebesegment ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß sich in dem Schacht im Bereich der Zwischenstellungen seitlich einführbare Halteknaggen
befinden und daß an den Wartestellen eine oder mehrere Abstellfiächen sowie eine
diesen zugeordnete Schiebeeinrichtung für die Stapel angeordnet sind. Der Konstruktions-
und Montageaufwand für eine derartige Vorrichtung ist vergleichsweise sehr gering.
Die Hub-und Schiebeeinrichtungen können herkömmlicher Art sein. Man kommt mit einem
Minimum an bewegten Teilen und Antrieben aus. Dementsprechend sind auch Instandhaltung
und Wartung im Falle von Betriebsstörungen sehr übersichtlich und einfach auszuführen.
-
Eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin,
daß die Bewegung der Hubeinrichtung, des Einlauf- und Hebesegmentes sowie der Halteknaggen
und der Schiebeeinrichtung automatisch gesteuert ist. Dabei können z. B. herkömmliche
Endschalter als Steuerelemente Verwendung finden, die auf die betreffenden Antriebe
einwirken.
-
Selbstverständlich sind auch pneumatische oder hydraulische Steuerungen
möglich.
-
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
an Hand der Zeichnung erläutert. Diese stellt schematisch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung innerhalb einer Palettierstraße dar.
-
Die Palettierstraße besteht aus einem Aufsetzbereich a-b, einer Entladestelle
b-c, einem Leerpaletten-Magazin c-d, einer Palettenbeladestelle d-e und einer Abnahmestation
e-f. Die Paletten gelangen in Eingaberichtung 1 zur Palettierstraße und verlassen
sie in Abgaberichtung 2.
-
Das Leerpaletten-Magazin c-d weist einen Schacht 3 auf, der von einem
Einlauf- und Hebesegment 4 senkrecht nach oben führt Das Segment 4 nimmt Leerpaletten
5 auf, die zu einem Leerpaletten-Zwischenstapel Q anwachsen. Durch Handschaltung
oder auto-
matisch wird dafür gesorgt, daß die Höhe H des Stapels Q- sich in den
zulässigen Grenzen hält.
-
Hat der Leerpaletten-Stapel Q die vorgesehene Höhe, also höchstens
H, erreicht, so wird er mit dem Einlauf- und Hebesegment 4 angehoben. Er gelangt
dabei zunächst in eine erste Zwischenstellung O, in der; er beispielsweise-auf Halteknaggen
h abgestellt werden kann. Das Einlauf-und Hebesegment 4 kehrt aus seiner ersten
Zwischenstellung g' in die Bereitschaftsstellung g zurück, wo es neue Leerpaletten
5 aufnehmen und abgeben kann.
-
Der Leerpaletten-Stapel Q muß nicht in der ersten Zwischenstellung
0 verbleiben. Er kann auch mittels der (nicht dargestellten) Schiebeeinrichtung
in eine der Pfeilrichtungen 7, 8 zur Seite geschoben werden, so daß er in eine der
Wartestellen P, P'. P" auf eine als Wartesegment ausgebildete Abstellfläche i-k
gelangt.
-
Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Paletten-Stapel in eine
zweite Zwischenstellung O' zu bringen, in welcher er von Halteknaggen h' gehalten
wird. Das Einlauf-und Hebesegment4 kehrt auch aus der zweiten Zwischenstellung g"
wieder in die Bereitschaftsstelung g zurück, um neu mit Leerpaletten 5 beschickt
zu werden. Anschließend können neue Leerpaletten-Stapel Q in die erste Zwischenstellung
0 bzw. in die Wartestellen P, P', P" gebracht werden. Die nach der Erfindung vorhandene
große Stapelkapazität des Leerpaletten-Magazins kann auf diese Weise vollständig
ausgenutzt werden, ohne daß es einer überdimensionierten Hubeinrichtung bedürfte
oder der kurzfristige Pufferungsausgleich gestört würde. Die Gleichmäßigkeit des
Betriebes kann dadurch auch bei Schichtarbeit gewährleistet werden.