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Alu tons Leßmann, 4780 Lippstadt, Hobert-Soch-Str. 8 Helmut Stahl,
8622 Burgkunstadt, Karlsbader Weg lo Fertigbauteile Die Erfindung betrifft Fertigbauteile
zum Errichten von Wänden, Decken und Böden an Bauten aller Art.
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Gebäude werden entweder durch Vermauern von Steinen, wie Hochlochziegeln,
Kalksandsteinen, Klinkern o.dgl.
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gebaut oder in neuerer Zeit in zunehmendem Masse aus vorgefertigten
Teilen errichtet.
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Das Yerrnauern von Steinen erfordert viel Zeit und Arbeitskraft. Demzufolge
dauert es relativ lange,
bis ein Gebäude in der herkömmlichen Weise
erstellt ist.
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Daher geht man neuerdings dazu über, Gebäude in l'ertigbauweise zu
erstellen. Hierbei werden Aussenwände und Zwischenwände oder Teile davon im Herstellerwerk
unter Zuhilfenahme besonderer Formen hergestellt.
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Frisch angemachter Beton o. dgl. wird zu diesem Zweck in die beispielsweise
eine Armierung enthaltenden Formen eingegossen. Nach dem Aushärten der Klasse -wird
entschalt, und die einzelnen Teile werden mit Spezialtransportwagen an die Baustelle
befördert, wo sie mit Hilfe besonders grosser Hebekräne vom Ladefahrzeug abgehoben
und an Ort und Stelle aufgestellt werden.
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Nachteilig bei dieser neuen Bauweise sind allerdings das grosse Gewicht
und die grossen Abmessungen der Bertigbauteile, die daher schwierig zu transportieren
und aufzustellen sind. ss müssen Spezialfahrzeuge zum Transport benutzt werden,
ferner sind besonders
schwere Lebekräne erforderlich, und schliesslich
bedeutet das Arbeiten mit den grossen und schweren Teiler eine erhöhte Gefahr für
die Arbeiter.
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Ausserdem ist noch von Nachteil, dass für jeden Haustyp anders dimensionierte
Wände, Türen, Fenster usw.
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entworfen und produziert werden müssen. Daserklärt, waren es zur Zeit
auf dem Harkt eine nur begrenzte Anzahl von Fertighaustypen gibt.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, sowohl die Nachteile
der bekannten Steinbauweise als auch diejenigen der neuerdings gebräuchlichen Fertigbauweise
zu vermeiden und Fertigbauteile zu schaffen, die sich in einfacher Weise und schnell
herstellen lassen, eine handliche Form aufweisen und nicht sonderlich schwer sind
und sich daher besser transportieren und einbauen lassen und mit deren Hilfe es
möglich ist, Jedes gewiinscnte itaummassmit einem Ilinimum an ilormteilen zu erstellen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung Fertigbauteile vor,
die einen T-förmigen Querschnitt aufweisen und deren Länge der Geschosshöhe oder
dem Abstand Boden-Fensteröffnung, Tür oder Nische entspricht, wobei die Breite je
nach den erforderlichen ausmassen und die Tiefe je nach der erforderlichen Schall-
und Wärmedämmung variabel ist.
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Die Fertigbauteile gemäss der Erfindung werden in einer um 180 ° gegeneinander
versetzten Anordnung, wie sie beispielsweise durch den Verbund T- förmiger Steine
an sich schon bekannt ist miteinander verbunden und mit Hilfe yon Halte- bzw. Montagebügeln
zusammengeklammert, wobei jeweils der Flansch des einen Teiles an den Steg des anderen
Teiles angrenzt.
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Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden anhand dieser Zeichnungen im folgenden beschrieben Abbildung
1 zeigt die Verbindung von zwei gleichstarken,
rechtwinklig aufeinander
angeordneten Wänden aus den erfindungsgemässen Fertigbauteilen, wobei das Teil II
einen verlängerten flansch aufweist.
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Erkennbar sind durch schwarze Punkte angedeutete Löcher in den Fertigbauteilen,
in die die Halte-bzw. Montagebügel einsteckbar sind.
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Abbildung 2 zeigt die Verbindung von vier gleichstarken rechtwinklig
aufeinanderstehenden Wänden. Die - Fertigbau teile 1 sind, wie-es sich aufgrund
der besonderen~Formgebung derselben anbietet, derart ineinander gesteckt, dass Stege
und Flansche in einem kompakten Verbund vorliegen. Die mit Bohrungen versehenen
Flanschenden sind erkennbar wiederum mit Hilfe von sog. Halte- oder Ilontagebügeln
aneinandergeklammert.
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Abbildung 3 lässt die Werbindung von zwei Wänden erkennen, wobei das
rechtwinklig auf die Fertigbauteile Ia auftreBerlde Fertigbauteil III stärker ausgebildet
ist und einen verkürzten Flansch besitzt. Auch hier
erfolgt wieder
eine Klammerung der Flanschenden.
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Abbildung 4 demonstriert eine wand mit einem Türanschlag V (halbiertes
Grundelement und verlängerter Flansch), Abbildung 5 verdeutlicht eine Fensteröffnung
mit Anschlag und Heizkörpernische (mit verlängertem Flansch;).
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Die Fertigbauteile IV sind geschosshoch ausgebildet, während die anderen
dargestellten-Fertigbauteile nur eine Höhe besitzen, die dem Abstand Boden - Fensteröffnung
entspricht. Aus der Zeicninung erkennt man ferner, dass sich jedes E'enstermaß verwirklichen
lässt, indem entsprechend den hnforderungen verschieden breite Fertigbauteile durch
Ineinandersetzen miteinander verbunden werden.
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Abbildung 6 zeigt noch einmal die Verbindung von zwei Wänden, wobei
jedoch ein schwächeres Wandelement Ia rechtwinklig auf die stärkeren Wandelemente
I und II trifft und das Fertigbauteil II erkennbar einen verla
Ilgerten
Flansch aufweist.
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Abbildung 7 gibt die Verbindung von vier rechtwinklig aufeinandel^treffenden
Wänden in verschiedenen Stärken und verlagerte Flanschen wieder.
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Abbildung 8 zeigt noch einmal eine Fensteröffnung mit Ansclllagell
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Abbildung 9 gibt die Verbindung von zwei gleichstarken Wänden im rechten
winkel wieder. Die Zeichendarstellung spricht für sich und bedarf keiner weiteren
Erläuterung.
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Abbildung lo zeigt die Verbindung zweier erfindungsgemäßerFertigbauteile
in um 180° gegeneinander versetzter Anordnung, wobei auf das Vorhandensein eines
Installationsschlitzes geachtet wurde. Das ist möglich durch die Verwendung eines
Fertigbauteiles mit einem verlängerten Flansch. Der verlängerte Flansch ist deutlich
in der Zeichendarstellung zu erkennen.
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Abbildung 11 läßt schließlich eine Giebelwand mit verschiedenen Neigungen
erkennen und verdeutlicht die universelle Einsatzmöglichkeit der erfindungsgemäßen
neuen Fertigbauteile.
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Die Figuren I,II,iII,IV,V,Ia, IIa und Va offenbaren die vielfältigen
Möglichkeiten für die Ausbildung der erfindungsgemäßen Fertigbauteile. Je nach den
Erfordernissen sind die Flanschbreite und Flanschdicke variabel. Auch Steglänge
und Stegbreite sind je nach den Notwendigkeiten der Schall- und Wärmedämmung variierbar.
Die Zeichendarstellung läßt auch noch den oben bereits mehrfach erwähnten Montagebügel
erkennen.
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Diese Montage- oder Haltebügel dienen insbesondere zum Klammern der
Teile für die Zeitspanne, in welcher das Bindemittel zwischen den Fertigbauteilen
erhärtet.
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Man wird vorzugsweise ein Zementbindemittel verwenden und dieses auf
die Flansch- und Stegoberflächen aufspritzen. Dann werden die Fertigbauteile ineinandergefügt
und geklammert. Die Montagebügel können in den fertigen Wänden bleiben, sie können
aber auch nur als
Montagehilfe bis zum Erhärten der Bindemittelmasse
verwendet werden.
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Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Fertigbauteile ist darin
zu sehen, dass sie, wie die obige spezielle Figurenbeschreibung deutlich gemacht
haben dürfte, ausserordentlich vielfältig einsetzbar sind und zudem leicht hergestellt
und transportiert -sowie schnell angebracht werden können. Die Bauteile mit den
verlängerten Flanschen sind vor allem sehr vorteilhaft wegen der höglichkeit, damit
auf einfache weise Installationsschlitze zu schaffen. Die in der Breite variablen,
geschoßholien Fertibauteile beliebiger Tiefe lassen sich zu jedem gewunschten Xaummav
zusammenstellen. Dadurch wird Ger Architekt in seiner Planung nicht behindert. Er
kann vielmehr genauso wie bei den herkömmlichen Steinbauten individuell planen und
bauen.
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Die neuen Fertigbauteile lassen sich im Werk schnell und einLac neuen.
Sie sind nicht so schwer wie die
bisher verwendeten Fertigbauteile
und können an der Baustelle mit wenigen Hilfsmitteln und manchmal sogar von Hand
aufgerichtet und befestigt werden. schwere Spezialkräne und Spezial transporter
sind also gemät; dem Vorschlag der Erfindung entbehrlich. Zum Ineinandersetzen sind
Spezialkräfte nicht erforderlicn, sondern jede ilt'sraft ist in der Lage, die neuen
Fertigbauteile ineinanderzusetzen und zu verankern.
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Die Anordnung und das Zusammenfügen der erfindungsgemäßen baufertigteile
bereitet demnach keinerlei Schwierigkeiten und kann schnell erfolgen. In kürzester
Zeit lassen sich so die einzelnen Geschosse aus den dickeren tragenden wänden und
den dünneren Trennwänden durch Zusammensetzen erstellen.
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Die Montage der Fertigbauteile kann in der Weise erfolgen, dass die
aneinanderstossenden Flächen vor dem Zusammensetzen mit einem Haftmörtel durch Aufspritzen
desselben versehenwerden. Es ist aoer andererseits aucn möglich, die Teile unter
Verwendung von sog. abstandshaltern
zusammenzusetzen und danach
Mörtel in die entstehenden 'ut,en einzupressen.Das ergibt den Vorteil, dass die
Fertigbauteile besser ausgerichtet werden können.
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ic Fertigbauteile gemäß der Erfindung können nicht nur aus Beton oder
einem Leichtbaustoff bestehen, sondern auch aus Holz, ICunststoff und einem anderen
Material hergestellt sein. Insbesondere für Spielhäuser, Block- und Wochenendhäuser
eignen sich die Ausführungsformen aus holz oder Kunststoff.
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ueÖenüeer der herkömmerlichen Steinbauweise ergibt sich also der Vorteil
der größeren Schnelligkeit und der Ersparnis an Arbeitskräften. Ausserdem ist diese
Bauweise auch vom Material her wesentlich billiger.
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GegenüDel den in neuerer Zeit häufig benutzten großen Fertigbauteilen-ergibt
sich der Vorteil der größeren Variationsbreite und der individuellen Baumöglichkeiten.
Die Teile sind leichter herstellbar, transportierbar
und anbringbar.
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Mit den erfindungsgemäßen Fertigbauteilen lassen sich also Vorteile
sowohl im Hinblick auf die herkömmliche Steinbauweise als auch im Hinblick auf die
neuere Fertigbauweise erzielen.
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Patentansprüche