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Verfahren zur Herstellung von Bauwerken aus Beton und hiernach hergestelltes Bauwerk
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bauwerken aus Beton, wobei Wände unverschieblich mit starren Deckenscheiben verbunden werden und hienach hergestellte Bauwerke.
Es ist bereits bekannt, die Wände von Betonbauwerken unverschieblich mit starren Deckenscheiben zu verbinden. Dabei werden jedoch mittels starker Armierung sehr starre Verbindungen zwischen den Wänden und den Deckenscheiben hergestellt, so dass bei einer Deckendurchbiegung starke Drehmomente auf die Wände übertragen werden. Dies ergibt eine zusätzliche Beanspruchung der ohnedies bereits durch die üblichen Belastungen auf Knickung beanspruchten Wände. s sind somit verhältnismässig hohe Wandstärken vorgesehen worden. Solche hohe Wandstärken erfordern starke Schalungen und ein schichtenweises Betonieren. Das schichtenweise Betonieren setzt die Festigkeit herab. Es sind daher besondere Armierun-
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bekannten Bauwerke fallen somit schwer aus und zu ihrer Herstellung ist viel Material erforderlich.
Diese Nachteile werden gemäss der Erfindung dadurch vermieden, dass zur Herstellung von als Wandscheiben ausgebildeten Wänden und gegebenenfalls der Deckenscheiben zwischen verlorenen Schalungen aus Leichtbaustoff ein zusammenhängender und durchgehender, insbesondere unarmierter Schwerbetonkern mit einem Schlankheitsgrad (Geschosshöhe zu Kemdicke) wesentlich grösser als zehn z. B. mindestens dreissig) eingegossen wird, der nach seinem Erhärten allein die statischen Beanspruchungen aufnimmt, und dass Wand- und Deckenscheiben durch Beton untereinander fugenlos verbunden werden. Bevorzugt : sind die Wnnd-und Deckenscheiben nur durch Beton untereinander verbunden, es fehlt also jegliche Verbindung durch eine Armierung, wobei jedoch die üblichen Steckeisen nicht als Armierung aufgefasst werden.
Die erfindungsgemäss erreichte weiche Verbindung zwischen Wand- und Deckenscheiben verhindert einerseits eine Übertragung störender Drehmomente von der Decke auf die Wandscheiben und ergibt anderseits eine genügende Einspannung der Wnndscheiben, so dass die Knicklänge der Wände stark herabgesetzt ist und erfindungsgemäss ein hoher Schlankheitsgrad gewählt werden konnte. Die somit möglichen geringen Betonkemdicken gestatten verlorene Schalungen aus Leichtbaustoff, weil die verhältnis- mässig geringen Betonmassen leicht zu beherrschen sind. Ausserdem ist ein zusammenhängender und durchgehender Betonguss ermöglicht, was die Festigkeit erhöht. Erfindungsgemäss ergibt sich eine sehr erheb liche Materialersparnis.
Es ist, zwar bereits bekannt, Betonwände zusammenhängend und durchgehend zwischen Schalungen zu giessen. Hiebei handelt es sich jedoch um sehr starke Wände, die zwischen entfembaren Metallschalungen hergestellt werden. Metallschalungen nehmen kein Wasser auf, gestatten daher ein gutes Einfliessen des Betons, zumal die Wandstärken beträchtlich sind. Es lag nicht nahe, den durchgehenden Guss bei verlorenen Schalungen aus Leichtbaustoff, noch dazu bei den erfindungsgemässen hohen Schlankheitsgraden anzuwenden, zumal Leichtbauplatten Wasser aus dem Beton absaugen und durch ihre Rauheit das Einfliessen des Betons behindern. Die Praxis hat jedoch die Brauchbarkeit der Erfindung unter Beweis gestellt.
Bevorzugt weisen bei Bauwerken bis zu drei Geschossen die Betonkerne derwände einen Schlankheits- grad von mindestens etwa fünfzig, bei Bauwerken zwischen vier und sieben Geschossen einen solchen von mindestens dreissig auf.
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Eine weitere Erhöhung der Knicksicherheit trotz sehr geringer Wandstärke ergibt sich, wenn die in- nere Fläche der Leichtbaustoffschalungen profiliert ist, beispielsweise diese in an sich bekannter Weise mit wellenförmigem Querschnitt ausgestattet sind, insbesondere derart, dass sie einen gewellten Betonkern konstanter Dicke begrenzen. Nach der Erfindung ist es möglich, die Wandbetonkerndicke geringer als die
Deckenplattenstärke auszuführen.
Die verlorenen Schalungen können aus beliebigen Leichtbaustoffen bestehen, z. B. Platten sein, die aus geeigneten Abfallstoffen, wie Hobelspänen, Tannennadeln, Torf, Maisstroh od. dgl. mit entsprechen- den Bindemitteln gepresst sind. Für die Bildung des Schwerbetonkemes kann weitgehend Trümmerschutt od. dgl. herangezogen werden ; er kann je nach den besonderen Erfordernissen des Einzelfalles auch mit Eiseneinlagen ausgeführt werden, in welchem Falle das Eisengerippe zwischen den äusseren Schalungstei- len verlegt wird.
Die beiden äusseren Platten werden durch Leichtbaupfosten oder Abstandshalter so lange in dem statisch erforderlichen Abstand gehalten, bis der erhärtete Beton durch Haftung die Einzelteile dauernd verbindet. Die Abstandshalter können dann entweder in dem Bauwerk verbleiben oder zwecks Wiederverwendung abgenommen werden.
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung noch beispielsweise kurz erläutert.
Fig. l zeigt in rein schematischer Darstellung den Aufbau einer Wand mit ebenflächigen Schalungplatten, Fig. 2 in gleicher Art die Verwendung profilierter Schalungsplatten, Fig. 3 gibt einen Ausschnitt aus einem Bauwerk wieder.
Nach Fig. l ist zwischen die innen und aussen ebenenLeichtbauplatten 1 der durchgehende Beton kern 2 eingegossen. Ebenso besteht die Wand nach Fig. 2 aus zwei Aussenschichten 3 mit wellenförmig profilierten Innenflächen und einem Hartbetonkern 4.
Fig. 3 zeigt den Zusammenbau von Wänden und Decken, wobei ausser den Schalungstafeln 1 und dem Betonkem 2 auch die Abstandshalter 5 und eine Eisenbewehrung 6 erkennbar sind. Wei ersichtlich, sind Wand-und Deckenbetonkerne fugenlos allein durch Beton untereinander verbunden, so dass sich eine weiche Einspannung der Wandkeme ergibt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Bauwerken aus Beton, wobei Wände unverschieblich mit starren Deckenscheiben verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung von als Wandscheiben ausgebildeten Wänden und gegebenenfalls der Deckenscheiben zwischen. ; verlorenen Schalungen aus Leichtbaustoff ein zusammenhängender und durchgehender, insbesondere unarmierter, Schwerbetonkem mit einem Schlankheitsgrad (Geschosshöhe zu Kemdicke) wesentlich grösser als zehn (z. B. mindestens dreissig) eingegossen wird, der nach seinem Erhärten allein die statischen Beanspruchungen aufnimmt, und dass Wand- und Deckenscheiben durch Beton untereinander fugenlos verbunden werden.