Mehrschaliges Halbfertig-Bauteil
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein mehrschaliges Halbfertig-Bauteil zum Erstellen von Bauwerken gemäß dem O- berbegriff der Ansprüche 1 und 5. Unter Schalelement soll im Folgenden jegliche Art von scheibenartigem Bauteil verstanden werden, welches im Sinne der Erfindung zum Erstellen einer Wand, einer Decke oder eines Bodens geeignet ist.
Aus der Praxis und aus der Literatur ist eine Vielzahl von Halbfertig-Bauteilen und Verfahren zu deren Herstellung bekannt .
Aus der DE 2 144 523 Al ist ein Bauelement bekannt, welches aus einem Rahmen besteht, an dem ein Kunstharzbeton- Schalelement als Sichtschalungsfläche angeordnet ist und bei dem weitere Hilfsschalungselemente, z.B. aus Holzfaserzementplatten zur Abstützung des Sichtschalungselements vorgesehen sind.
Fertig-Bauteile werden in zunehmenden Maße bei der Errichtung von Gebäuden eingesetzt um Material, Zeit und letztendlich Kosten zu sparen.
Es ist beispielsweise aus der Praxis bekannt, Gebäudekeller mittels einer Schalung, die vor Ort erstellt wird, mit Ortbeton aufzufüllen, das heißt, der Beton wird an die Baustelle transportiert und dort in die Aufgestellte Schalung eingefüllt.
Eine andere Lösung besteht darin, den Keller aus Beton- Fertigteilen herzustellen. Da die entsprechenden Beton- Fertigteile aber ein hohes Gewicht aufweisen, sind deshalb bereits beim Kellerbau aufwändige Hebemittel wie Kräne und dergleichen erforderlich.
Aus der DE 196 54 202 Al ist es bereits bekannt, bei Betonbauelementen zwei mit Abstand angeordnete Betonplatten vorzusehen, die mit eingegossenen Teilen miteinander verbunden sind. Dort wird vorgeschlagen, die Betonplatten aus hochfes- tem Beton oder mit einer Bewehrung aus Stahl- Glas- oder/und Kunststofffasern in einer Dicke von höchstens 38mm ohne Bewehrungsgitter herzustellen und durch Gitterträger oder Abstandshalter miteinander zu verbinden. Der Grund für die Dicken-Beschränkung und die Art der Abstandhalter wird dort nicht offenbart.
Aus der DE 198 05 571 C2 ist es bekannt, zur Vermeidung von Schwindrißbildung frischem Beton Faserzusätze beizumengen. Bei der dort gegebenen Lehre werden den Betonschalen raster- artig angeordnete Mattenförmige Bewehrungen eingegossen.
Schließlich ist es aus der DE 100 07 100 B4 bekannt, zu Verbesserung der Haftung dem Beton einer Schale Fasern beizumengen, damit die daran anliegende Dämmung besser an dieser haf- tet.
Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zu Grunde, den Fertigbau zu fördern, die Herstellung von Bauwerken zu vereinfachen und zu verbessern, und dabei den Materi- alaufwand sowie die erforderliche apparative Ausstattung der Baustelle noch weiter zu verringern.
Diese Aufgabe wird von Bauteilen mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen entnimmt man den zugehörigen abhängigen Ansprüchen.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Bauteile liegen vor allem darin, dass die Wandstärke gering sein kann, dass hinreichende Eigenstabilität vorhanden ist und dass durch die druck-, zug- und scherfeste Verbindung zweier Schalelemente eine gute Handhabung und beste Transportmöglichkeiten vorhanden sind,
ohne dass sich zum Bewegen der Bauteile schweres Gerät auf der Baustelle befinden muss.
Besonders vorteilhaft ist ein mehrschaliges Halbfertig- Bauteil zum Erstellen von Bauwerken bei dem wenigstens zwei im Wesentlichen parallel zueinander beabstandete Schalelement vorgesehen sind, welche miteinander durch Abstandshalter verbunden sind, wenn wenigstens eines der Schalelemente aus mit Verstärkungsfasern verstärkter aushärtbarer Gießmasse be- steht, und wenn wenigstens ein Abstandshalter derart gestaltet und in den Schalelementen verankert ist, dass er Zug- Druck- und Scherkräfte aufnehmen kann.
Ferner ist ein mehrschaliges Halbfertig-Bauteil zum Erstellen von Bauwerken vorteilhaft, wenn wenigstens zwei oder weitere Schalelemente vorgesehen sind, welche aus faserverstärkter aushärtbarer Gießmasse, vorzugsweise aus mit Verstärkungsfasern verstärktem Beton bestehen.
Ein weiterer Vorteil besteht bei einem mehrschaliges Halbfer- tig-Bauteil zum Erstellen von Bauwerken darin, dass durch die im Wesentlichen parallel zueinander beabstandeten Schalelemente ein Raum gebildet wird, und dass im Raum zwischen den Schalelementen wenigstens ein parallel zu den Schalelemente angeordnetes Bewehrungselement vorhanden ist.
Außerdem ist ein mehrschaliges Halbfertig-Bauteil zum Erstellen von Bauwerken dann vorteilhaft, wenn im Raum zwischen den im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten Schalelemen- ten wenigstens ein parallel zu den Schalelementen angeordnetes Isolierelement vorhanden ist.
Ferner ist es von Vorteil, wenn das mehrschalige Halbfertig- Bauteil in beliebiger Weise mit einer Schicht von Silikat- Werkstoff beschichtet ist. Dieser Werkstoff ist hervorragend geeignet, den Brandschutz zu verbessern, weil die Silikatschicht bei Erwärmung reagiert. *
Ein mehrschaliges Halbfertig-Bauteil zum Erstellen von Bauwerken ist auch dann mit Vorteilen behaftet, wenn im Raum zwischen den im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten Schalelementen wenigstens ein parallel zu den äußeren Schalelemente angeordnetes inneres Schalelement vorhanden ist.
Darüber hinaus ist ein mehrschaliges Halbfertig-Bauteil zum Erstellen von Bauwerken dann vorteilhaft, wenn im Raum zwi- sehen den im Wesentlichen parallel zueinander angeordneten äußeren Schalelementen eine beliebige Kombination von Bewehrungselementen, Isolierelementen und/oder inneren Schalelementen vorhanden ist.
Eine günstige Bauform weist ein mehrschaliges Halbfertig- Bauteil zum Erstellen von Bauwerken dann auf, wenn wenigstens einer der sich ergebenden Zwischenräume zwischen den parallelen Elementen mit einer aushärtbaren Gießmasse ausgießbar ist.
Ferner ist ein mehrschaliges Halbfertig-Bauteil zum Erstellen von Bauwerken vorteilhaft, wenn es als Wand-, Decken- oder Bodenelement eines Bauwerks ausgebildet ist.
Bauwerke lassen sich vorteilhaft mit den Halbfertig-Bauteilen herstellen, wenn das Bauwerk durch Aneinanderstoßen und durch Zusammenfügen der Halbfertig-Bauteile herstellbar ist.
Sehr günstig lässt sich ein mehrschaliges Halbfertig-Bauteil zum Erstellen von Bauwerken ausgestalten, wenn der wenigstens eine Abstandshalter durch ein flächiges Element mit wellenförmigem Querschnitt gebildet wird.
Sehr vorteilhaft ist es außerdem, wenn ein mehrschaliges Halbfertig-Bauteil zum Erstellen von Bauwerken einen Abstandshalter aufweist, welcher sich in einer Ebene erstreckt, die senkrecht zwischen den parallel zueinander angeordneten
Schalelemente verläuft, wobei die den parallel zueinander angeordneten Schalelementen zugewandten Außenkanten des Abstandshalters in deren aushärtbarer Gießmasse verankerbar sind.
Ferner kann es bei Bränden von großem Vorteil sein, wenn der mit Verstärkungsfasern verstärkten, aushärtbaren Gießmasse geblähter Silikat-Werkstoff beigemengt ist. Besonders geeignet ist ein geblähter Silikat-Werkstoff in Form von Silikat- Granulat oder Silikat-Mikrokugeln. Andere Beimengungsformen sind jedoch ebenso denk- und realisierbar.
Die Schicht aus Silikat-Werkstoff kann als Isolierschicht aufgebracht sein, sie kann aber auch auf den Außenflächen der Schalelemente bereits werkseitig oder durch nachträgliche Be- schichtung aufgebracht sein.
Mit Hilfe von Ausführungsbeispielen bei Wand-Bauelementen soll die Erfindung nachstehend anhand der Zeichnungen noch näher erläutert werden.
Es zeigt
Figur 1 eine zweischalige Wand mit Abstandshaltern; Figur 2 eine zweischalige Wand mit Abstandshaltern und innen liegenden Bewehrungen;
Figur 3 eine zweischalige Wand mit Abstandshaltern und innen liegender Isolierung;
Figur 4 eine zweischalige Wand mit Abstandshaltern, innen liegenden Bewehrungen und Isolierung; Figur 5 eine mehrschalige Wand mit Abstandshaltern;
Figur 6 eine mehrschalige Wand mit Abstandshaltern und Befüllung und
Figur 7 eine mehrschalige Wand mit Abstandshaltern, Befüllung und Isolierung.
Eine in Figur 1 veranschaulichte Wand zeigt die Basis- Konstruktion der vorliegenden Erfindung. Dabei wird mit dem
Bezugszeichen 1 die gesamte Wand bezeichnet. Das Bezugszeichen 2 steht für ein erstes Schalelement und ein zweites Schalelement wird mit 3 bezeichnet. Mit dem Bezugszeichen 4 sind Abstandshalter bezeichnet, die in den Schalelementen 2 und 3 verankert sind, diese im Wesentlichen parallel zueinander fixieren und die gesamte Wand 1 stabilisieren, weil sie druck-, zug- und scherfest ausgebildet sind. Durch die mit Abstandshaltern 4 verbundenen Schalelemente 2 und 3 wird ein Raum R gebildet. Die Abstandshalter 4 weisen einen im Wesent- liehen wellenförmigen Querschnitt auf und sind in der nicht vor veröffentlichten Patentanmeldung DE 10 2007 014 366.6-25 der Anmelder näher beschrieben.
Die beiden Schalelemente 2 und 3 bestehen aus aushärtbarer Gießmasse welche durch Verstärkungsfasern 5 verstärkt sind, bevorzugt aus faserverstärktem Beton. Die Verstärkungsfasern 5 können beliebiger Natur sein und bestehen bevorzugt aus korrosions- und reißfesten Fasern, welche den Schalelementen 2 und 3 eine hinreichende Bruchfestigkeit, Elastizität, Zä- higkeit und dergleichen geben. Eine Bewehrung der einzelnen Schalelemente 2 und 3 jeweils mit zusammenhängenden Bewehrungseisen wie Baustahlmatten, Stabstähle und dergleichen kann entfallen, da diese Aufgabe von den Verstärkungsfasern 5 übernommen wird. Die Wanddicke der Schalelemente 2 und 3 kann aus diesem Grund beträchtlich verringert werden, da die beispielsweise aus Korrosionsgründen sonst erforderlichen Mindestabstände der Bewehrungseisen von den Oberflächen der Schalelemente 2 und 3 entfallen.
Zur Verbesserung des Brandschutzes kann der mit Verstärkungsfasern 5 verstärkten, aushärtbaren Gießmasse Silikat- Werkstoff beigemengt werden, welcher sich unter Wärmeeinwirkung aufbläht. Die Beimengung kann in Form von Silikat- Granulat, Silikat-Kugeln oder in anderer Form erfolgen.
Silikat-Werkstoffe können auch durch andere Arbeitsverfahren mit den Schalelementen verbunden werden. Eine Schicht aus Si-
likatwerkstoff kann beispielsweise durch Anbringen von Silikatstoff-Platten oder durch Beschichtung, gegebenenfalls auch durch Anstrich aufgebracht werden, was für alle Ausführungsformen gilt.
Ferner können die einzelnen Schalelemente 2 und 3 unterschiedliche Abmessungen aufweisen. In Figur 1 ist das zum Innern des zu erstellenden Bauwerks weisende innenliegende Schalelement 3 weniger hoch, als das außenliegende Schalele- ment 2. Diese Bauform ist so gewählt, weil bei der Montage des Bauwerks auf die Wand 1 ein angedeutetes Deckenelement 6 aufgelegt werden soll. Das Deckenelement kann in der gleichen Bauform ausgeführt sein wie die erfindungsgemäße Wand 1 und ragt mit seinen äußeren Abmessungen bis zur Innenfläche des außenliegenden Schalelements 2. Auf dem innenliegenden Schalelement 3 liegt es auf dessen Oberkante auf.
Die Wand 1 oder das Deckenelement 6 in dieser Grund-Bauform als Doppelwand kann im Fertigungsbetrieb vollständig vorge- fertigt werden. Sie ist auf Grund der geringen Wanddicken verhältnismäßig leicht und kann daher ohne schweres Gerät zur Baustelle transportiert und dort auch verhältnismäßig einfach gehandhabt werden. Die Abstandshalter 4 machen auf Grund ihrer Druck-, Zug- und Scherfestigkeit die Wand 1 auch gut transportierbar, denn die fertigen Wände 1 können aufeinander liegend gestapelt und/oder stehend transportiert werden, was bei anderen Wandelementen gemäß dem Stand der Technik nicht ohne Weiteres möglich ist. Beim Transport von dem Fertigungsbetrieb zur Baustelle mit Verkehrsmitteln wie Lastkraftwagen oder dergleichen kann es zu unvorhersehbaren starken Verzögerungen durch unbeabsichtigte Bremsmanöver kommen. Die erfindungsgemäßen Wände 1 behalten bei solchen Manövern ihre Stabilität, weil die Abstandshalter 4 die für derartige Fälle notwendige Druck- Scherfestigkeit aufweisen und die Verstär- kungsfasern 5 sorgen für die notwendige Stabilität der einzelnen Schalelemente 2 und 3. Versuche mit herkömmlichen, nach dem Stand der Technik gefertigten Doppel-Wänden haben
demgegenüber gezeigt, dass bei gestapelten Doppel-Wänden bei scharfem Bremsen die Abstandhalter eingeknickt sind und die transportierten Doppel-Wände unbrauchbar wurden. Die erfindungsgemäßen Wände 1 sind als solche bereits stabil genug, um weiter verbaut werden zu können.
Die Wand 1 kann also in großer Stückzahl kostengünstig im Fertigungsbetrieb vorgefertigt werden und ohne Beschädigungsgefahr auf die einzelnen Baustellen transportiert werden. Die Kostenersparnis ist enorm, weil der Materialaufwand an Gießmasse geringer ist, als bei herkömmlichen Wanddicken, die Bewehrungskosten für Baustahlmatten, Stabstähle und dgl . entfallen, und die universelle Vorfertigungsmöglichkeit sowie die geringen Handlings- und Transportkosten sich besonders kostengünstig auswirken.
Vorteilhaft ist es, diese Halbfertig-Bauteile entsprechend den Plänen des Bauwerks modular im Fertigungsbetrieb vor zu fertigen. Dadurch ist eine rentable Stückzahl zu erreichen und nur für die Herstellung bestimmter Sondermaße müssen von der Serienproduktion abweichende Maßnahmen getroffen werden.
Der Raum R der so hergestellten Halbfertig-Bauteile wie die Wand 1 oder das Deckenelement 6 kann auf der Baustelle mit so genanntem Ortbeton ausgegossen werden, er kann aber auch mit jeder Art von geeignetem Material gefüllt werden bzw. ganz oder teilweise leer bleiben. Wenn Brandschutz erwünscht ist, kann sehr vorteilhaft Silikatwerkstoff verarbeitet werden.
In Figur 2 wird eine Variante des erfindungsgemäßen Halbfer- tig-Bauteils veranschaulicht. Eine Wand - hier mit 21 bezeichnet - verfügt analog zur Wand 1 gemäß Figur 1 über Schalelemente 22 und 23 die aus aushärtbarer faserverstärkter Gießmasse, vorzugsweise mit Verstärkungsfasern 25 verstärktem Beton bestehen, und die in einem durch Abstandshalter 24 definierten Abstand parallel zueinander angeordnet sind. Da-
durch ergibt sich zwischen den Schalelementen 22 und 23 ein Zwischenraum 2R, in dem zusätzliche Bewehrung in Form von Baustahlmatten 27 und 28 angeordnet ist. Dieser Zwischenraum 2R mit den Bewehrungen 27 und 28 wird später, nach dem Trans- port der im Fertigungsbetrieb vorgefertigten Wand 21 oder Decke oder Boden auf die Baustelle, mit Ortbeton oder einer anderen aushärtbaren Gieß- oder Schüttmasse ausgegossen und es entsteht eine massive Wand 21, Decke oder Boden. Die mit Verstärkungsfasern 25 verstärkten Schalelemente 22 und 23 können bei diesem Ausführungsbeispiel auch als so genannte verlorene Schalung betrachtet werden, die allerdings im Fertigungsbetrieb vorgefertigt wurde, genügend Eigenstabilität beim Transport und genügend Stabilität beim Ausgießen mit Ortbeton aufweist. Separate Stützelemente gegen Ausbauchen der Scha- lung beim Befüllen sind nicht erforderlich.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Halbfertig-Bauteils 31 ist in Figur 3 dargestellt. Prinzipiell entspricht das gezeigte Ausführungsbeispiel der Grund- bauform einer Wand 31 gemäß dem Beispiel aus Figur 1. Bei der Wand 31 gemäß Figur 3 sind gegenüber dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 gleiche oder gleichwirkende Elemente mit dem gleichen Bezugszeichen versehen, denen zur Unterscheidung jedoch die Figuren-Bezifferung als Index vorangestellt ist. Dies gilt im Übrigen auch für die anderen Figurenbeschreibungen. Die Wand 31 besteht aus Schalelementen 32 und 33, welche in bereits beschriebener Weise aus aushärtbarer, faserverstärkter Gießmasse, vorzugsweise mit Verstärkungsfasern 35 versehenem Beton bestehen. Die beiden Schalelemente 32 und 33 sind miteinander durch Abstandshalter 34 verbunden und dadurch weitgehend parallel zueinander fixiert. Bei der Herstellung im Fertigungsbetrieb wird eine Isolierschicht 39 an der Innenfläche einer der Schalelemente 32 oder 33 - hier an der Innenfläche des später außenliegenden Schalelements 32 angeordnet. Ein verbleibender Zwischenraum 3R zwischen der Isolierschicht 39 und der Innenfläche des Schalelements 33 kann später vor Ort mit einem beliebigen Material ausgefüllt
werden oder ganz bzw. teilweise leer bleiben. Wenn Brandschutz erwünscht ist, kann sehr vorteilhaft Silikatwerkstoff eingefüllt werden.
In Figur 4 ist eine Variante des erfindungsgemäßen Halbfer- tig-Bauteils 41 gezeigt, welches außer zwei Schalelementen 42 und 43 noch eine Isolierung 49 und innenliegende zusätzliche Bewehrungen 47 und 48 aufweist. Die Schalelemente 42 und 43 bestehen wiederum aus faserverstärkter, aushärtbarer Gießmas- se, bevorzugt aus Beton, welcher mit Verstärkungsfasern 45 verstärkt ist. Druck-, zug- und scherfeste Abstandhalter 44 fixieren das innere 43 und das äußere Schalelement 42 in paralleler Lage zueinander und geben der Wand 41 hinreichende Eigenstabilität. Auf der Innenseite des äußeren Schalelements 42 ist eine Isolierung 49 angebracht, wie sie schon zur Figur 3 beschrieben wurde. Im Innenraum 4R zwischen den Schalelementen 42 und 43 sind - ähnlich wie bereits zu Figur 2 beschrieben wurde - Baustahlmatten, Stabstähle oder dergleichen angeordnet. Der auf diese Weise bewehrte Innenraum 4R wird auf der Baustelle mit aushärtbarer Gießmasse, etwa Ortbeton, ausgegossen. Somit erhält man eine tragende, isolierte Wand (auch Decke oder Boden) mit den bereits zu den anderen Ausführungsbeispielen beschriebenen Vorteilen.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Halbfertig-Bauteils ist in Figur 5 gezeigt. Eine Wand 51 (und/oder Decke und/oder Boden) besteht in der bereits beschriebenen Konstellation aus zwei Schalelementen 52 und 53, welche durch Abstandshalter 54 druck-, zug- und scherfest miteinander verbunden sind. Diese Schalelemente 52 und 53 sind - wie bereits zu den anderen Figuren beschrieben - aus aushärtbarer faserverstärkter Gießmasse, bevorzugt aus mit Verstärkungsfasern 55 verstärktem Beton in einem Fertigungsbetrieb hergestellt. Die Besonderheit dieses Ausführungsbei- spiels liegt darin, dass zwischen den Schalelementen 52 und 53 ein weiteres Schalelement 59 aus faserverstärktem Beton oder anderer aushärtbarer Gießmasse angeordnet ist. Dadurch
entstehen im Gegensatz zu den bereits beschriebenen Varianten zwischen den außen- und innenliegenden Schalelementen 52 und 53 zwei Zwischenräume 5Rl und 5R2, welche durch das weitere Schalelement 59 getrennt sind. Das weitere Schalelement 59 kann, muss aber nicht aus faserverstärktem Werkstoff bestehen.
In Figur 6 ist eine zusätzliche Variante einer erfindungsgemäßen Wand 61 gezeigt und wird nachfolgend beschrieben. Wie- der besteht die Wand 61 im Wesentlichen aus zwei Schalelementen 62 und 63, die aus faserverstärkter Gießmasse wie Beton bestehen und durch druck- zug- und scherfeste Abstandhalter 64 miteinander in zwei weitestgehend parallelen Ebenen verbunden sind. Ein drittes Schalelement 69 liegt im Raum 6R zwischen dem inneren Schalelement 63 und dem äußeren Schalelement 62 und besteht ebenfalls aus faserverstärkter Gießmasse. Das dritte Schalelement 69 teilt den Zwischenraums 6R in zwei Räume 6Rl und 6R2, die jeder für sich mit einem beliebigen Material befüllbar sind. Im hier gezeigten und be- schriebenen Ausführungsbeispiel soll der Raum 6Rl mit einer Füllung 60 aus Porenbeton befüllt sein. In der Füllung 60 können Mittel vorgesehen sein, die Rohr- , Schacht- und/oder Kanalelemente umfassen, welche nach Art einer Installations- Matrix 601 in der Füllung 60 vorinstallierbar sind Der zweite Raum 6R2 kann frei bleiben oder mit einer Füllung aus dem gleichen oder anderen Werkstoff versehen sein. Wenn Brandschutz erwünscht ist, kann sehr vorteilhaft Silikatwerkstoff eingefüllt werden.
Schließlich soll last not least in Figur 7 ein Ausführungsbeispiel veranschaulichen, dass eine weitere Variante einer erfindungsgemäßen Wand 71 (oder Decke oder Boden) möglich ist, ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen. Ein äußeres 72 und ein inneres Schalelement 73 sind wieder mittels druck- zug- und scherfesten Abstandshaltern 74 im Wesentlichen parallel miteinander verbunden und bilden zwischen sich einen Raum 7R, der von einem dritten Schalelement 79 in zwei Teil-
räume 7Rl und 7R2 unterteilt wird. Die Schalelemente 72, 73 und 79 sind aus aushärtbarer faserverstärkter Gießmasse, beispielsweise mit Verstärkungsfasern 75 verstärktem Beton hergestellt. In dem einen Teilraum 7R2 ist an einer der Innen- flächen - hier der Innenfläche des Schalelements 79 - eine
Isolierung 799 angeordnet. Ein Bereich des Teilraums 7R2 kann frei bleiben oder aber mit beliebigem Material befüllt sein. Der zweite Teilraum 7Rl ist mit einem Werkstoff gefüllt. Dieser Werkstoff kann ebenfalls beliebig sein. Im Rahmen der Er- findung ist es möglich, den Teilraum 7Rl auch mit bewehrtem Beton 70 auszufüllen und auf diese Weise die Stabilität der Wand 71 zu erhöhen.
Bezugszeichenliste
1 Wand, ebenso: 21,; 31; 41; 51; 61; 71 2 Schalelement, ebenso: 22; 32; 42; 52; 62; 72
3 Schalelement, ebenso: 23; 33; 43; 53; 63; 73
4 Abstandshalter; ebenso: 24; 34; 44; 54; 64; 74
5 Verstärkungsfasern, ebenso: 25; 35; 45; 55; 65; 75
6 Deckenelement 27 Bewehrung, ebenso: 47;
28 Bewehrung, ebenso: 48;
39 Isolierung, ebenso: 49; 799
59 Schalelement, ebenso: 69; 79
60 Füllung 601 Matrix
70 Beton
R Zwischenraum, ebenso: 2R; 3R; 4R; 5R, 5Rl, 5R2; 6R, 6Rl, 6R2; 7R, 7rl, 7R2