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Die Erfindung betrifft einen Trinkbrunnen zur Ausgabe von Trinkwasser im öffentlichen Raum, insbesondere zur manuell ausgelösten Frischwasserabgabe an Passanten auf Plätzen und Straßen von Städten.
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Die kostenlose Abgabe von Trinkwasser stellt insbesondere während sommerlicher Hitzeperioden eine wesentliche Maßnahme zur Gesundheitsprävention dar. An hierfür vorgesehenen Trinkbrunnen wird nach einer händischen Auslösung durch den Benutzer ein Wasserstrahl für einen kurzen Zeitraum abgegeben. Die gesetzlichen Bestimmungen für derartige Wasserentnahmestellen fordern eine bestimmungsgemäße und regelmäßige Benutzung. Zur Aufrechterhaltung der Hygiene sind alle wasserberührenden Teile aus trinkwassergeeigneten Werkstoffen gefertigt und so angelegt, dass ein zu Verunreinigungen führender unsachgemäßer Gebrauch ausgeschlossen ist. Des Weiteren muss verhindert werden, dass das für die Ausgabe vorgesehene Trinkwasser dauerhaft einer Temperatur über 25°C ausgesetzt ist. Ferner darf die Verweildauer eines Wasservolumens im Rohrsystem vor der Ausgabestelle des Trinkbrunnens die typische Keimbildungszeit nicht übersteigen. Typischerweise werden derart unerwünschte Wasserstagnationen durch Spülvorrichtungen verhindert.
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Öffentlich zugängliche Trinkbrunnen sollten so angelegt sein, dass diese auch durch Kinder oder Personen mit körperlichen Einschränkungen benutzt werden können. Daher sind die Stelen von Trinkbrunnen typischerweise schlank angelegt, sodass auch mit einem Rollstuhl ein seitlicher Zugang gegeben ist. Ferner ist die gesamte Umgebung eines Trinkbrunnens barrierefrei zu gestalten.
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Bedienelemente und die Armaturen für die Wasserausgabe an einem Trinkbrunnen sind typischerweise in einer Höhe von 80 cm bis 100 cm über der Standfläche angeordnet. Darüber hinaus werden die aus traditionellen Brunnenanlagen bekannten Auffangbehälter zur Vermeidung von Wasseransammlungen nicht mehr verbaut. Stattdessen wird für die wasserbeaufschlagten Flächen gefordert, dass diese möglichst steil und glatt angelegt sind, sodass eine rasche Wasserdrainage erfolgt. Entsprechend sollte ein bodenseitiger, blockadefreier Wasserablauf gegeben sein und die gesamte Konstruktion so angelegt werden, dass alle für die Benutzer zugänglichen Teile möglichst rasch abtrocknen können.
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Die Hauptanwendungszeit für gattungsgemäße Trinkwasserbrunnen liegt im Bereich der Sommermonate. Im Winter muss zur Vermeidung von Frostschäden der wasserführende Teil des Trinkbrunnens entleerbar sein. Ferner sind Ausführungen bevorzugt, die eine Demontage zumindest der oberirdischen Teile des Trinkbrunnens während der kalten Jahreshälfte ermöglichen.
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Aus diesem Grund wurden mobil angelegte öffentliche Wasserabgabestellen vorgeschlagen. Beispielhaft wird auf
DE 298 20 260 U1 und
EP 1 179 642 A1 verwiesen. Derartige Anordnungen weisen einen Grundrahmen und einen daran angebrachten unterseitigen Fundamentkörper auf, der die Wasseranschlüsse für Frischwasser und Abwasser aufnimmt. Die daraus resultierende Anforderung, ein hinreichendes Bauvolumen zur Verfügung zu stellen, wird meist durch stufenartig angelegte Fundamentelemente verwirklicht. Diese erfordern zusätzliche Zugangsrampen um die Gesamtanlage barrierefrei auszuführen.
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Aus diesem Grund wurde vorgeschlagen, die Wasserversorgung in Montageeinheiten zusammenzufassen und diese unterirdisch anzulegen. Hierzu nennt
DE 10 2012 210 422 B4 einen Stelenkörper mit einer Wasserausgabestelle, der abtrennbar auf einem Basisteil montiert ist. Das Basisteil umfasst Ventilanordnungen und ist zumindest teilweise als Baueinheit in einem speziell hierfür angelegten Schacht im Boden versenkt. Verbleiben nach einer Demontage der oberirdischen Wasserausgabeelemente im Fundamentbereich Anschlussteile, die über das Erdreich hinausragen, entsteht eine wiederum abzusichernde Stolperstelle. Darüber hinaus resultiert aus der Anforderung, Schachtsysteme für die unterirdische Anbringung von Funktionskomponenten von Trinkbrunnen vorzusehen, ein hoher baulicher Aufwand, der insbesondere für die nachträgliche Ausrüstung von öffentlichen Plätzen zu umfangreichen Tiefbaumaßnahmen führt.
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Die Aufstellung eines Trinkbrunnens im öffentlichen Raum birgt grundsätzlich die Gefahr einer willentlichen Falschbenutzung, die zu einem Hygieneproblem führen kann. Daher müssen öffentlich zugängliche Trinkbrunnen vandalismussicher angelegt sein. Besonders wichtig ist eine ausreichende Standsicherheit für die oberirdischen Teile des Trinkbrunnens, sodass auch mehrere Personen diesen nicht aushebeln und umwerfen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trinkbrunnen zur hygienischen Ausgabe von Trinkwasser im öffentlichen Raum anzugeben, der vereinfacht aufgestellt und wieder demontiert werden kann. Darüber hinaus soll sich der Trinkbrunnen durch eine verbesserte Vandalismussicherheit auszeichnen.
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Diese Aufgabe wird durch den in Anspruch 1 genannten Trinkbrunnen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung.
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Ausgangspunkt der Erfindung ist ein Trinkbrunnen zur Ausgabe von Trinkwasser, der insbesondere für die Aufstellung im öffentlichen Raum vorgesehen ist. Der Trinkbrunnen umfasst einen Wasseranschluss, ein auf ein Fundamentteil aufgesetztes Gestell und ein am Gestell angebrachten Wasserauslass für Trinkwasser. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Trinkbrunnen für eine Anordnung über einem Schacht mit einem genormten oberen Schachtabschlusses angelegt ist. Hierzu bildet das Fundamentteil des Trinkbrunnens eine Schachtabdeckung, die für den Verschluss des oberen genormten Schachtabschlusses angelegt ist. Um die Funktion als Schachtabdeckung zu erfüllen, ist das Fundamentteil am Trinkbrunnen bezüglich seiner Außenmaße zumindest in Abschnitten an die Innenkontur und/oder die nach außen gerichtete Deckfläche des oberen genormten Schachtabschlusses angepasst. Vorteilhaft ist eine besonders schwere Ausführung des Fundamentteils, die bevorzugt durch ein armiertes Betonwerkstück erreicht wird.
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Standardisierte Schächte mit einem genormten oberen Schachtabschluss liegen an vielen öffentlich zugänglichen Plätzen und Straßen bereits im Boden. Durch die Platzierung über einem standardisierten Schacht kann ein wieder abnehmbarer Trinkbrunnen vereinfacht errichtet werden. Der oft im Bereich des gewünschten Aufstellungsorts bereits vorhandene, genormte obere Schachtabschluss eines standardisierten Schachts bildet bevorzugt das komplementäre Gegenstück zu dem als Schachtabdeckung ausgebildeten Fundamentteil, das vorteilhafterweise eine werkseitig vorkonfektionierte Baueinheit mit dem Gestell und dem daran angebrachten Wasserauslass des Trinkbrunnens bildet. Für eine solche Ausführung wird bei der Montage des Trinkbrunnens die Originalschachtabdeckung durch den als Baueinheit angelegten Trinkbrunnen mit dem kompatiblen Fundamentteil, das seinerseits die Funktion einer Schachtabdeckung erfüllt, ersetzt. Hieraus ergibt sich der Vorteil einer vereinfachten Abstimmung der dem Trinkbrunnen zugeordneten Schachtabdeckung an die Erfordernisse der Standsicherheit und die Integration von Funktionskomponenten, wie die Anlage von Zuleitungsdurchgängen im Fundamentteil.
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Im montierten Zustand sichert der genormte obere Schachtabschluss das Fundamentteil des Trinkbrunnens zusätzlich gegen ein Abziehen oder Abkippen. Vorteilhaft ist es, zwischen der das Fundamentteil des Trinkbrunnens bildenden Schachtabdeckung und dem genormten oberen Schachtabschluss eine vordefinierte Beweglichkeit beizubehalten. Dies ergibt sich insbesondere durch eine mittels des Eigengewichts der Schachtabdeckung stabilisierte, formschlüssige Anlage am genormten oberen Schachtabschluss. Damit lässt sich ein Kraftstoß auf den Trinkbrunnen besser als bei einem einbetonierten Fundamentteil abfedern. Entsprechend weist ein erfindungsgemäßer Trinkbrunnen eine erhöhte Vandalismussicherheit auf. Diese Sicherungsfunktion ist bevorzugt durch eine lösbare Befestigung zwischen Fundamentteil und dem genormten oberen Schachtabschluss weiter verbessert. Entsprechend kann das trinkbrunnenseitige Fundamentteil vereinfacht und gewichtsreduziert angelegt werden. Zusätzlich ist sichergestellt, dass auch hohe Scherbelastungen, beispielsweise aufgrund eines Parkremplers mit einem Fahrzeug, unterhalb der Schadensgrenzen des genormten oberen Schachtabschlusses und des Fundamentteils liegen.
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Für eine weitere bevorzugte Ausführungsalternative weist der Trinkbrunnen eine Anschlussplatte an der Bodenseite des Gestells auf, die eine einfache Montage auf der Originalschachtabdeckung für einen genormten oberen Schachtabschluss ermöglicht. Hierzu ist eine Schraubverbindung vorteilhaft, die so angelegt ist, dass sie nur durch ein Spezialwerkzeug gelöst werden kann. Für eine solche Ausgestaltung bildet dann die Kombination aus Anschlussplatte und Originalschachtabdeckung das Fundamentteil des montierten Trinkbrunnens.
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Bevorzugt ist der Trinkbrunnen über einem Schacht angeordnet, der als Fertigteilschacht angelegt ist. Ein solcher Fertigteilschacht weist neben dem genormten oberen Schachtabschluss weitere DIN-konforme Fertigbauteile auf. Nennweiten für solche typischerweise aus Beton hergestellte Schachtfertigteile sind beispielsweise in der DIN EN 1917 und DIN 4034 Teil 1 zusammengefasst. Des Weiteren ist besonders bevorzugt, den Trinkbrunnen über dem Schacht eines Abwasserkanals oder einem Schacht einer Stra-ßenentwässerung anzulegen, durchaus etwa in einer Fußgängerzone. Ein solcher Schacht stellt einen Multifunktionsschacht dar, der aufgrund der für Servicepersonal zugänglichen Ausführung eine einfache Installation der für die Trinkwasserzufuhr notwendigen Verrohrung und Ventilanordnung erlaubt. Mithin ist es für einen Trinkbrunnen über einem solchen Multifunktionsschacht nicht notwendig, einen spezifisch angepassten Revisions- und Versorgungsschacht anzulegen. Stattdessen werden die ohnehin vorhandenen Kontrollschächte der kommunalen Abwasserversorgung als Standplätze verwendet. Eine Alternative besteht darin, die an Straßenrändern angeordneten Schächte der Straßenentwässerung als Anbringungsorte für Trinkbrunnen zu nutzen. Typisch für Schächte von Abwasserkanälen und für Schächte der Straßenentwässerung sind die an deren Oberseite bereits vorhandenen genormten Schachtabschlüsse, die für die Montage eines hierzu kompatiblen Trinkbrunnens genutzt werden können.
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Für eine Variante der Erfindung wird der Trinkbrunnen über einem spezifisch für die Frischwasserausgabe angelegten Schacht angeordnet. Dieser Schacht ist daher nicht zwingend ein Multifunktionsschacht. Denkbar ist eine Schachtausführung, die lediglich einen Unterflur-Trinkwasseranschluss in einem für Menschen nicht zugänglichen Aufnahmerohr bietet. Das aus dem Trinkbrunnen austretende, ungenutzte Überschusswasser kann dann auf andere Weise abfließen, beispielsweise über einen Rinnstein zu einem naheliegenden Entwässerungsschacht in der Straße. Dabei weist der Frischwasserschacht entsprechend zu den voranstehend beschriebenen Ausführungen einen genormten oberen Schachtabschlusses auf. Damit kann der erfindungsgemäße Trinkbrunnen, dessen Fundamentteil eine Schachtabdeckung zum Verschluss des oberen genormten Schachtabschlusses bildet, in einem einfachen Montageschritt auch auf einen spezifisch angelegten Schacht aufgesetzt werden.
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Für eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird durch eine ausreichend massig gestaltete Schachtabdeckung der Schwerpunkt des Trinkbrunnens zur Erhöhung der Standsicherheit möglichst tief angelegt. Hierzu ist das Gewicht des zur Schachtabdeckung dienenden Fundamentteils so gewählt, dass im Verhältnis zum Gewicht der vom Fundamentteil abragenden Komponenten des Trinkbrunnens eine Massenverteilung resultiert, die sicherstellt, dass der Schwerpunkt des montierten Trinkbrunnens im unteren Drittel des Gestells liegt.
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Für eine bevorzugte Ausführung ist vorgesehen, die Standsicherheit zur Vandalismusprävention durch eine schlanke Ausbildung des Gestells zu verbessern. Hierzu ist gefordert, dass die Vertikalprojektion des Gestells auf die Standebene des montierten Trinkbrunnens vollständig innerhalb der Horizontalausdehnung der Schachtabdeckung liegt. Besonders bevorzugt ist eine Gestaltung, für die auch weitere Bauteile des Trinkbrunnens, die oberhalb auf das Gestell aufsetzen, beispielsweise ein auskragender Schirm oder eine dachartige Abdeckung, bei einer Betrachtung einer Vertikalprojektion der Gesamtanordnung nicht über die Ausdehnung der Schachtabdeckung hinausreicht. Für eine solche Formgestaltung kann auch bei einem Beklettern des Trinkbrunnens kein ausreichendes Drehmoment erzeugt werden, um diesen umzuwerfen.
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Für eine bevorzugte Ausführung der Erfindung ist an der Schachtabdeckung ein Verriegelungselement vorgesehen, das einen formschlüssigen Eingriff in den genormten oberen Schachtabschluss ermöglicht. Das Verriegelungselement ist vorteilhafterweise mit einem Schloss versehen und/oder kann nur durch Spezialwerkzeug bedient werden. Damit wird verhindert, dass Unbefugte die Schachtabdeckung vom genormten oberen Schachtabschluss abheben und zugleich besteht die Möglichkeit für eine Demontage oder Revision durch Servicepersonal, das mit dem für den Zugang notwendigen Kenntnissen und Werkzeugen ausgerüstet ist. Für eine weitere Sicherung ist es vorteilhaft, dass Verriegelungselement so anzulegen, dass der formschlüssige Eingriff in Kopplungselemente am Innenmantel des genormten oberen Schachtabschlusses erfolgt, die unter der Standebene des Trinkbrunnens liegen. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, das Fundamentteil vertikal nach unten mit hohen Zugkräften zu verspannen und zusätzlich gegen Kippbelastungen zu sichern.
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Für eine vorteilhafte Weitergestaltung der Erfindung ist eine Schachtabdeckung vorgesehen, die einen Rosteinsatz umfasst, der für den Wasserdurchlass zum Schacht dient. Dies ermöglicht auf einfache Weise den Wasserablauf des nicht verbrauchten Überschusswassers bei der Wasserabnahme in einen bereits vorhandenen Schacht, falls dieser abwasserführend angelegt ist. Zusätzlich sind Schachtabdeckungen vorteilhaft, die den Rosteinsatz mit Durchgangsöffnungen für eine frischwasserführende Verrohrung kombinieren.
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Für eine weitere bevorzugte Ausführung ist die Schachtabdeckung für den Verschluss eines genormten oberen Schachtabschluss mit einem DIN-600-Ringteil oder einem DIN-800-Ringteil oder einem DIN-1000-Ringteil angelegt. Derartige Ringteile mit einer vorgegebenen Nennweite bilden standardisierte Modulrahmen, insbesondere aus armiertem Beton, der für die kommunale Wasserversorgung angelegten Revisionsschächte von Abwasserkanälen. Damit kann die typischerweise im Untergrund von Plätzen und Straßen bereits vorhandenen Schachtanordnung für die Anbringung von Trinkbrunnen zur Ausgabe von Trinkwasser im öffentlichen Raum genutzt werden. Der Einzug von Frischwasserzufuhrleitungen und die für die Ankopplung der Trinkbrunnen notwendige Ventilanordnung kann auf einfache Weise aufgrund des für den Zugang von Bedienpersonal ausreichenden Raums nachträglich erfolgen. Da hierfür Freibereiche im ohnehin vorhandenen Kanalsystem genutzt werden können, besteht keine Notwendigkeit für die Installation von Trinkbrunnen im öffentlichen Raum Tiefbauarbeiten auszuführen.
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Für eine vorteilhafte Weitergestaltung der Erfindung wird das Gestell des Trinkbrunnens durch zwei oberseitige mit einer Brücke verbundenen Säulen gebildet. Auf der Unterseite ist die Säulenanordnung wenigstens mittelbar mit der Schachtabdeckung verbunden. Hieraus resultiert eine stabile Gestaltung des Gestells bei einem gleichzeitig geringen Materialeinsatz. Vorteilhafterweise liegt am Trinkbrunnen eine unterseitige Anschlussplatte vor, die mit der Schachtabdeckung verschraubt ist. Bevorzugt ist eine Ausführung, für die die Anschlussplatte mit einer von der Schachtabdeckung abragenden Komponente des Gestells verschweißt ist. Insbesondere bei der Ausbildung eines Gestells mit zwei Säulen erhöht eine angeschweißte Anschlussplatte die Querstabilität des Gestells. Zusätzlich ist die Anbringung der Anschlussplatte auf der Schachtabdeckung, insbesondere mittels einer Verschraubung, vereinfacht möglich. Darüber hinaus bietet eine angeschweißte Anschlussplatte aufgrund der flächigen Auflage auf der Schachtabdeckung eine verbesserte Kippstabilisierung.
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Für eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des Wasserauslasses am Trinkbrunnen ist dieser im Wesentlichen nach unten gerichtet, sodass entsprechend die Wasserausgabe vertikal oder in einem steil abfallenden Winkel erfolgt. Hierdurch ergibt sich eine besonders hygienische Abgabe von Frischwasser. Zusätzlich kann für eine bevorzugte Ausführung ein auskragender Schirm über dem Wasserauslass angeordnet werden. Dieser verhindert eine Kontamination von oben, die beispielsweise durch Vögel oder einen Benutzer. Außerdem verringert ein auskragender Schirm ein Erhitzen der Armatur durch Sonneneinstrahlung. Wird der Wasserauslass auf einer mittleren Höhe, insbesondere im Bereich von 80 cm bis 100 cm angeordnet, so verhindert der auskragende Schirm den direkten Zugang von oben. Stattdessen wird ein Benutzereingriff erzwungen, der von der Seite aus erfolgt und das Verschmutzungsrisiko entsprechend verringert. Außerdem wird durch den Schirm eine Beschädigung der Wasserausgabe durch ein seitliches Anfahren eines Fahrzeugs verhindert.
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Zur weiteren Verbesserung der Hygiene sind bevorzugt alle Außenteile des Trinkbrunnens aus einem Edelstahlwerkstoff gefertigt. Dies vereinfacht Reinigungsarbeiten und erhöht zusätzlich die Standzeit. Besonders bevorzugt wird daher die Verwendung von Edelstahlprofilen, beispielsweise zur Fertigung von Gestellteilen sowie die Verwendung von Edelstahlblechen für von Benutzern berührbaren Außenflächen des Trinkbrunnens.
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Für eine bevorzugte Weitergestaltung weist die Schachtabdeckung einen demontierbaren Wartungsdeckel auf, der dazu dient eine Revisionsöffnung in der Schachtabdeckung zu verschließen. Dies vereinfacht den Zugang zu einer Ventilanordnung, die sich im Schacht unterhalb der Schachtabdeckung befindet. Damit ist die Montage und Demontage des Trinkbrunnens vereinfacht. Insbesondere ist eine innerhalb des Schachts befindliche Ventilanordnung durch die Revisionsöffnung für Bedienpersonal zugänglich, ohne dass für deren Betätigung die gesamte Schachtabdeckung mit dem darauf befindlichen Trinkbrunnen abgenommen werden muss. Konstruktiv vereinfacht wird die Anlage einer Revisionsöffnung in der Schachtabdeckung dann, wenn am Trinkbrunnen eine bodenseitige Anschlussplatte aus Stahl vorgesehen ist. In dieser ist die Anbringung von Gewinden für Scharniere und/oder Verschlüsse des Wartungsdeckels auf einfache Weise möglich.
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Darüber hinaus können mit der Schachtabdeckung in Wirkverbindung tretenden Verriegelungselemente vorliegen. Bevorzugt sind diese innerhalb des Schachtes angeordnet und greifen von unten auf die Schachtabdeckung zu. Dies erhöht die Sicherheit, da für das Lösen der Verriegelungselemente zunächst der demontierbare Wartungsdeckel in der Schachtabdeckung abgenommen werden muss. Dieser kann durch einen separaten Schlossmechanismus gesichert werden. Erst dann ist das eigentliche Verriegelungselement zur Sicherung der Schachtabdeckung über die Revisionsöffnung zugänglich.
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Für eine weitere Erfindungsvariante weist der Trinkbrunnen die oberbegrifflichen Merkmale von Anspruch 1 auf und es ist zusätzlich mindestens eines der in den geltenden Ansprüchen 10 bis 14 genannten Merkmale vorgesehen.
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Nachfolgend sind beispielhafte Ausgestaltungsvarianten der Erfindung im Zusammenhang mit Figurendarstellungen erläutert. Dieses zeigen, jeweils schematisch, Folgendes:
- 1: ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Trinkbrunnens in perspektivischer Ansicht.
- 2: den oberen Teil des erfindungsgemäßen Trinkbrunnens gemäß des ersten Ausführungsbeispiels in Seitenansicht.
- 3: ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Trinkbrunnens.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Trinkbrunnens 1 in schematisch vereinfachter Darstellung. Der Trinkbrunnen 1 ist für die Ausgabe von Trinkwasser im öffentlichen Raum vorgesehen, wobei die am Aufstellungsort vorliegenden Baulichkeiten nicht dargestellt sind. Der Wasserauslass 2 für Trinkwasser wird am oberen Bereich eines Gestells 3 auf einer Höhe von 80 cm bis 100 cm so montiert, so dass auch für Kinder oder körperlich eingeschränkte Personen die Benutzung des Trinkbrunnens 1 ohne fremde Hilfe möglich ist. Bedient wird der Wasserauslass 2 durch eine für Wartungs- und Reinigungszwecke austauschbare Drückerarmatur 4.
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Insbesondere aus der in 2 dargestellten Seitenansicht des oberen Teils des Trinkbrunnens 1 ist ersichtlich, dass der Wasserauslass 2 im Wesentlichen nach unten gerichtet ist, um eine hygienische Trinkwasserausgabe sicherzustellen. Ferner ist ein Schirm 5 gezeigt, der den Wasserauslass 2 überkragt. Dieser verhindert eine Verschmutzung des Wasserauslasses 2 von oben. Außerdem bietet der Schirm 5 einen mechanischen Schutz des Wasserauslasses 2 gegen Vandalismus und er dient zusätzlich als Schattenspender und verhindert so ein übermäßiges Erwärmen des Wasserauslasses 2 durch Sonneneinstrahlung. Auf der Oberseite des Schirms 5 ist eine gelaserte Beschriftung 6 mit einem Hinweis auf Trinkwasser angebracht. Diese ist lesbar und als taktil erfassbares Symbol sowie zusätzlich in Brailleschrift angelegt.
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Das Gestell 3 weist zwei oberseitig mit einer Brücke 7 verbundene Säulen 8.1, 8.2 auf. Diese sind, wie die weiteren Außenteile des Trinkbrunnens 1, aus einem Edelstahlwerkstoff hergestellt, wobei für das vorliegende Ausführungsbeispiel ein Edelstahlprofil mit einem Rechteckquerschnitt verwendet wird. Fußseitig ist an den Säulen 8.1, 8.2 eine Anschlussplatte 9 angeschweißt. Diese dient im unverbauten Zustand als Standfläche.
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Für die Montage wird die Anschlussplatte 9 einem Fundamentteil 10 zugeordnet. Wie in 1 gezeigt, ist die Anschlussplatte 9 hierzu durch eine Schraubverbindung mit einem betonierten, Normmaße aufweisenden Schachtdeckel zu einem Fundamentteil 10 verbunden. Dabei bildet das Fundamentteil 10 erfindungsgemäß eine Schachtabdeckung 11 für den Verschluss eines im Einzelnen nicht dargestellten oberen genormten Schachtabschluss eines Schachts. Damit kann der Trinkbrunnen 1 auf einen bereits bestehenden Fertigteilschacht aufgesetzt werden. Hierfür kommt insbesondere der Schacht eines Abwasserkanals oder einer Stra-ßenentwässerung in Frage. Für das gezeigt Ausführungsbeispiel ist das Fundamentteil 10 so angelegt, dass eine zu einem DN-600-Ringteil kompatible Schachtabdeckung 11 vorliegt. Die durch die Schachtabdeckung 11 hindurchgeführte Verrohrung 12 zur Trinkwasserzuführung kann an eine nicht gezeigte, schachtseitige Ventilanordnung angekoppelt werden. Auch die Anbringung des Trinkbrunnens 1 an einen spezifisch für die Trinkwasserzuleitung angelegten Schacht ist möglich. Voraussetzung ist, dass der Schacht einen oberen genormten Schachtabschlusses aufweist.
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Das als Schachtabdeckung 11 angelegte Fundamentteil 10 ermöglicht eine vandalismussichere Montage. Hierzu ist das Gewicht des Fundamentteils 10 im Verhältnis zum Gewicht der vom Fundamentteil 10 abragenden Komponenten des Trinkbrunnens 1 so gewählt, dass der Schwerpunkt des montierten Trinkbrunnens 1 im unteren Drittel des Gestells 3 liegt. Für eine zusätzlich verbesserte Standsicherheit sorgt eine schlanke Formgestaltung des Trinkbrunnens 1. Ersichtlich ist, dass für die vorliegende Ausführung die Vertikalprojektion des Gestells 3 auf die Standebene des montierten Trinkbrunnens 1 vollständig innerhalb der Horizontalausdehnung der Schachtabdeckung 11 liegt. Zur Verspannung kann zusätzlich ein im Einzelnen nicht dargestelltes Verriegelungselement vorgesehen sein, mit dem ein formschlüssiger Eingriff in den genormten oberen Schachtabschluss erfolgt.
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Zur Drainage des Überschusswasser ist in der Schachtabdeckung 11 ein Rosteinsatz 13 vorgesehen, der im Montagezustand den direkten Wasserabfluss in den darunterliegenden Schacht ermöglicht. Zugleich dient der Rosteinsatz 13 als Wartungsdeckel 14 zum Verschluss einer Revisionsöffnung in der Schachtabdeckung 11, die einen Zugang zu den im Schacht angeordneten Komponenten, wie die Verrohrung 12 zur Trinkwasserzuführung, ermöglicht.
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3 zeigt eine zweites Ausführungsbeispiel, wobei für die mit dem ersten Ausführungsbeispiel übereinstimmende Komponenten die gleichen Bezugszeichen verwendet werden. Erweitert wurde der Trinkbrunnen 1 durch eine seitlich an der Säule 8.1 des Gestells 3 angebrachten Tiertränke 15. Diese ist so angeordnet, dass diese außerhalb des vom Wasserauslass 2 ausgehenden Wasserfallbereich liegt. Damit wird eine direkte Wasserabgabe in die Tiertränke 15 unterbunden.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben worden. Ohne den Schutzbereich, beschrieben durch die geltenden Ansprüche, zu verlassen, ergeben sich für den Fachmann zahlreiche weitere Ausgestaltungen, den Erfindungsgedanken zu verwirklichen, ohne dass diese im Rahmen dieser Ausführungen näher erläutert werden müssten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trinkbrunnen
- 2
- Wasserauslass
- 3
- Gestell
- 4
- Drückerarmatur
- 5
- Schirm
- 6
- Beschriftung
- 7
- Brücke
- 8.1, 8.2
- Säule
- 9
- Anschlussplatte
- 10
- Fundamentteil
- 11
- Schachtabdeckung
- 12
- Verrohrung
- 13
- Rosteinsatz
- 14
- Wartungsdeckel
- 15
- Tiertränke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29820260 U1 [0006]
- EP 1179642 A1 [0006]
- DE 102012210422 B4 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 1917 [0015]
- DIN 4034 [0015]