DE202019106454U1

DE202019106454U1 - Einrichtung für ein Automobil zum Verhindern kritischer Verkehrssituationen

Info

Publication number: DE202019106454U1
Application number: DE202019106454.4U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2019-11-20
Filing date: 2019-11-20
Publication date: 2019-12-16
Anticipated expiration: 2029-11-21

Abstract

Einrichtung für ein Automobil zum Verhindern kritischer Verkehrssituationen im Straßenverkehr bei Anwesenheit anderer Verkehrsteilnehmer und/oder Fahrzeuge im Totwinkelbereich des Automobils, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung mindestens eine im Innenraum des Automobils angeordnete Innenraumkamera (1), eine daran angeschlossene Datenverarbeitungseinheit mit einer Software zur Bilderkennung und Bildverarbeitung sowie eine damit verbundene Ausgabe-Einheit zum Ausgeben eines Warn- und/oder Steuersignals zum Ansteuern von Lenkung, Bremsen und/oder anderen Einrichtungen des Automobils aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für ein Automobil zum Verhindern kritischer Verkehrssituationen im Straßenverkehr bei Anwesenheit anderer Verkehrsteilnehmer und/oder Fahrzeuge im Totwinkelbereich des Automobils.
Stand der Technik
Nachteilig an bekannten Einrichtungen ist das Fehlen folgender Möglichkeiten:

Assistent-Systeme, die auf simultane Überwachung sowohl der Fahrzeuginsassen als auch des Verkehrs basieren, sind bereits Stand der Technik, wie in DE 10 2011 105 247 A1 beschrieben. Die in dieser Patentanmeldung beschriebenen Assistent-Systeme fokussieren auf Pre-Crash-Auffahrunfallfunktionen, ohne die Aufmerksamkeit des Fahrers für die Verkehrssituation bei der Umsetzung des Systems zu berücksichtigen.

„Road and Driver“-Systeme, wie von der Firma Continental für 2021 angekündigt, basieren zwar auf der gleichzeitigen Überwachung von Fahrzeuginsassen und Verkehr, sind aber multikamerabasiert.
Aufgabe und Lösung der Erfindung
Aufgabe der Erfindung: Es sollen die oben genannten Nachteile des Standes der Technik vermieden werden.
Diese Aufgabe wird bei einer Einrichtung für ein Automobil zum Verhindern kritischer Verkehrssituationen der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Einrichtung mindestens eine im Innenraum des Automobils angeordnete Innenraumkamera (1), eine daran angeschlossene Datenverarbeitungseinheit mit einer Software zur Bilderkennung und Bildverarbeitung sowie eine damit verbundene Ausgabe-Einheit zum Ausgeben eines Warn- und/oder Steuersignals zum Ansteuern von Lenkung, Bremsen und/oder anderen Einrichtungen des Automobils aufweist.
Vorteile der Erfindung
Unter anderem werden die folgenden Vorteile erreicht:

Mit der Erfindung wird mit Hilfe Innenraumkamera(s) eine Totwinkelüberwachung mindestens single-kamerabasiert implementiert und somit die Funktionalität und Sicherheit der Funktion verbessert.

Der Einbau der vorteilhaften Innenraumkamera würde auch helfen, die Anzahl der Sensorik im Fahrzeug zu reduzieren und somit auch eine Kostenreduktion zu erreichen.
Die Erfindung ermöglicht mit der Verfolgung des Fahrerblickes, das Eingreifen der Totwinkelfunktion vorteilhaft zu steuern. Zum Beispiel für den Fall, dass aus der Auswertung des Fahrerblickes sich ein Bewusstsein des Fahrers für Fahrsituation errechnen sollte, könnte auf eine Warnung durch Totwinkelfunktion verzichtet werden.
Die Innenraumkamera hilft, simultan Informationen über das Innen- und Außengeschehen zu erlangen.
Über die Architektur der funktionalen Implementierung (3) wird für die Steuerung der Totwinkelfunktion sowohl die Verkehrssituation als auch die Aufmerksamkeit des Fahrers für die Verkehrslage berücksichtigt.
Durch die Berücksichtigung der Aufmerksamkeit des Fahrers für die Verkehrssituation wird die Zusammenarbeit der Totwinkelfunktion mit dem Fahrer entsprechend optimiert.
Die sehr softwarelastige Umsetzung der hier vorgeschlagenen Erfindung reduziert den Bedarf für mechanische Teile und Einbauplatz.
Am wichtigsten ist: Die Erfindung ermöglicht, über eine Sensortechnologie für Innen- und Außenraum getrennte Fahrerassistenzsysteme zu implementieren und so vorteilhaft zu kombinieren, dass sowohl Komfort und Sicherheit erhöht als auch Kosten reduziert werden.
Der Erfinder hat bei der Entwicklung der erfindungsgemäßen Anlage die folgenden technischen Schwierigkeiten in nicht naheliegender Weise überwunden:

• Dadurch, dass die Sicht des Systems nach außen immer beeinträchtigt wird, wird die Architektur der funktionalen Implementierung softwarebasiert so umgesetzt, dass die im Fahrzeug festen und variablen Beeinträchtigungen entsprechend weggefiltert werden.
• Das System ist erfindungsgemäß so implementiert, dass entsprechend dem Grad der Beeinträchtigung der Kamerasicht Fahrermeldungen umgesetzt werden.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angeführt.
So wird vorgeschlagen,

- dass die Einrichtung eine Totwinkelfunktion aufweist, die durch die aktuelle Verkehrssituation und die Aufmerksamkeit des Fahrers für die Verkehrslage steuerbar ist,
- dass die Innenraumkamera (1) den Fahrerblick und die aktuelle Verkehrssituation erfasst und dass die Einrichtung den Grad der Aufmerksamkeit des Fahrers aus den Daten über den Fahrerblick und den Daten über die aktuelle Verkehrssituation ermittelt,
- dass die Steuerung der Totwinkelfunktion über die Architektur der funktionalen Implementierung erfolgt.

Ausführungsbeispiel
Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. In allen Zeichnungen haben gleiche Bezugszeichen die gleiche Bedeutung und werden daher gegebenenfalls nur einmal erläutert.
Es zeigen

1 eine Draufsicht auf eine mögliche Ausführung,
2 eine mögliche Ansicht der Innenraumkameras,
3 das Sichtfeld der Innenraumkameras mit einem Fahrzeug im Totwinkel und
4 eine mögliche Architektur der funktionalen Implementierung.

Aufbau der Einrichtung für ein Automobil zum Verhindern kritischer Verkehrssituationen
In 1 ist eine erfindungsgemäße Beschreibung der Ausführung mit einer Innenraumkamera (1) dargestellt, installiert in einem Fahrzeug (2) und zwar ursprünglich mit dem Ziel, die Supervision der Fahrzeuginsassen (4) zu ermöglichen. Die Funktionalitäten der Innenkamera (1) werden erfindungsgemäß zusätzlich so erweitert, dass damit auch andere Verkehrsteilnehmer, vor allem im Totwinkel (3), erkannt werden. Zusätzlich zum Blinker (5) werden auch die Blickrichtungen des Fahrers (4) verfolgt, um erfindungsgemäß entsprechend eine situative Warnung, Gegenlenkung und Bremsung zu aktivieren.
In 2 werden mögliche Ansichten der Innenraumkameras gezeigt, die dazu benutzt werden können, um in Heckscheibenansicht (6) oder Seitenfensteransicht (8) befindliche Objekte zu erkennen und zu verfolgen. Die Darstellung des Rücksitzes wird nur dazu verwendet, um eine möglichst optimale Positionierung der Innenraumkamera (1) darzustellen.
3 zeigt ein Blickfeld der Kamera mit einem Fahrzeug im Totwinkel (9).
4 zeigt die mögliche Architektur der funktionalen Implementierung. Die Daten der Innenraumkameras werden so verarbeitet, um die nächsten Schritte vorzubereiten. Nach der Bearbeitung werden erfindungsgemäß Merkmale extrahiert. Aus der Merkmalextraktion werden Objekte erkannt. Diese Objekte können Gesichter von Fahrzeuginsassen oder andere Verkehrsteilnehmer sein. Für den Fall, dass mehrere Kameras und anderen Sensoren eingebaut sind, werden alle Informationen dann fusioniert und entsprechend klassifiziert. Die klassifizierten Objekte werden dann verfolgt und situationsabhängig erfindungsgemäß für die Totwinkelfunktion / Funktionalitäten entsprechend aktiviert.
Arbeitsweise der Einrichtung für ein Automobil zum Verhindern kritischer Verkehrssituationen
Im Folgenden wird die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung für ein Automobil zum Verhindern kritischer Verkehrssituationen im Detail erläutert:

Schritt 1: Die im Fahrzeug eingebauten Innenraumkamera(s) vermitteln Informationen sowohl über die Fahrzeuginsassen als auch über andere Verkehrsteilnehmer (1).
Schritt 2: Die im Schritt 1 angesammelten Informationen durchlaufen dann die Verarbeitungsschritte (4) erfindungsgemäß so, dass Totwinkelfunktionalitäten in Abhängigkeit vom Fahrerblick vorteilhaft implementiert werden.
Schritt 3: Im Fahrbetrieb und bei aktivem System werden vom System im Totwinkel erkannte Hindernisse dem Fahrer optisch, akustisch oder haptisch gewarnt. Die Warnung wird entsprechend der Position des Blinkers und dem über die Fahrerblicke ermittelten Bewusstsein des Fahrers für die Fahrsituation gesteuert. Befindet sich ein Hindernis im Totwinkel und ist der Fahrer sich dessen bewusst, wird auf eine Warnung verzichtet. Befindet sich ein Hindernis im Totwinkel und ist der Fahrer sich dessen nicht bewusst, wird eine Warnung ausgegeben. Ist der Blinker für die Seite aktiv, wo sich das Hindernis im Totwinkel befindet, wird eine verstärkte Warnung ausgegeben.
Schritt 4: Im Fahrbetrieb und beim aktivem System wird das Fahrzeug im Fall eines Fahrmanövers, welches zur Kollision mit einem vom System im Totwinkel ermittelten Hindernis führen kann, vom System mit Lenk- und Brems-Steuerung so leicht gegengesteuert, dass eine Kollision vermieden wird und zwar so, ohne dass der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verliert.
Schritt 5: Im Fahrbetrieb und beim aktiven System wird in Abhängigkeit vom Fahrerblick der Grad der Aufmerksamkeit des Fahrers für den gesamten Verkehr ermittelt. Dieser Grad der Aufmerksamkeit wird dazu verwendet, die Stärke der Gegensteuerung, wie in Schritt 4 beschrieben, in umgekehrter Proportionalität anzupassen.

Die Erfindung könnte auch auf andere Funktionalitäten erweitert werden, wie z. B.:

- Spurhalteassistent: Sollte der Fahrer das Fahrzeug nicht mit beiden Händen lenken oder selber abgelenkt sein, könnte abhängig von der Verkehrslage ein Spurhalteassistent aktiviert werden.
- Rückfahrsystem: Sollte der Fahrer das Fahrzeug rückwärts manövrieren, könnten abhängig von der Verkehrslage und dem Bewusstsein des Fahrers für die Verkehrslage auf mögliche Kollisionen Warnungen oder Gegensteuerung aktiviert werden.

Bezugszeichenliste

1: Innenraumkamera
2: Fahrzeug
3: Verkehrsteilnehmer im Totwinkel
4: Fahrzeuginsassen
5: Blinker
6: Heckscheibenansicht
7: Seitenfensteransicht
8: Rücksitz
9: Fahrzeug im Totwinkel
10: Kamera a
11: Kamera b
12: Sensor c
13: Sensor z
14: Datenverarbeitung
15: Datenverarbeitung
16: Datenverarbeitung
17: Datenverarbeitung
18: Merkmalsextraktion
19: Objekterkennung
20: Objektfusion
21: Objektklassifizierung
22: Objektverfolgung
23: Situationsanalyse
24: Funktion n
25: Bremsung
26: Lenkung
27: Warnung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102011105247 A1 [0002]

Claims

Einrichtung für ein Automobil zum Verhindern kritischer Verkehrssituationen im Straßenverkehr bei Anwesenheit anderer Verkehrsteilnehmer und/oder Fahrzeuge im Totwinkelbereich des Automobils, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung mindestens eine im Innenraum des Automobils angeordnete Innenraumkamera (1), eine daran angeschlossene Datenverarbeitungseinheit mit einer Software zur Bilderkennung und Bildverarbeitung sowie eine damit verbundene Ausgabe-Einheit zum Ausgeben eines Warn- und/oder Steuersignals zum Ansteuern von Lenkung, Bremsen und/oder anderen Einrichtungen des Automobils aufweist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung eine Totwinkelfunktion aufweist, die durch die aktuelle Verkehrssituation und die Aufmerksamkeit des Fahrers für die Verkehrslage steuerbar ist.
Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenraumkamera (1) den Fahrerblick und die aktuelle Verkehrssituation erfasst und dass die Einrichtung den Grad der Aufmerksamkeit des Fahrers aus den Daten über den Fahrerblick und den Daten über die aktuelle Verkehrssituation ermittelt.
Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung der Totwinkelfunktion über die Architektur der funktionalen Implementierung erfolgt.