-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen eines Betätigungselementes an einem Vorsatzfenster.
-
Bei der Befestigung von Betätigungselementen, wie beispielsweise Halte- bzw. Öffnungsgriffen, an Vorsatzfenstern, beispielsweise Fliegengitterrahmen, werden bisher überwiegend Lösungen verwendet, bei denen die Betätigungselemente aus einem biegbaren Kunststoffmaterial bestehen. Bei Fliegengitterrahmen werden solche Betätigungselemente zur Befestigung an dem Rahmen lediglich zwischen Fliegengitter und Keder eingeklemmt. Derart geklemmte Betätigungselemente können bereits bei vergleichsweise geringen Zugkräften aus ihrer Klemmstelle herausgerissen werden. Um dies zu verhindern, werden Betätigungselemente auch auf das Rahmenprofil des Vorsatzfensters aufgeschraubt oder aufgenietet. Dies ist aus zwei Gründen nachteilig. Zum einen hat sich auch bei dieser Variante gezeigt, daß die Kunststoff-Betätigungselemente vergleichsweise einfach aufgrund zu hoher Zugkraft unbeabsichtigt aus der Schraub- oder Nietbefestigung herausgerissen werden. Zum einen wird durch das Schrauben oder Nieten das Rahmenprofil des Vorsatzfensters beschädigt, wodurch bei einer erneuten Montage eines Betätigungselements, beispielsweise nach einem versehentlichen Herausreißen, unschöne Schraublöcher oder aufgebohrte Nieten sichtbar bleiben, da die neuen Schrauben bzw. Nieten nicht unmittelbar neben die alten gesetzt werden können. Außerdem können die häufig sehr kleinen Schrauben beim Eindrehen in das Rahmenprofil leicht abbrechen.
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, unter Beseitigung der aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile herkömmlicher Lösungen eine Vorrichtung zum Befestigen eines Betätigungselementes an dem Vorsatzfenster bereitzustellen, die nicht nur eine besonders einfache, sondern auch eine besonders flexible und schnelle Montage ermöglicht. Darüber hinaus soll das versehentliche Herausreißen von Betätigungselementen erschwert werden.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zum Betätigen eines Vorsatzfensters vorgesehen, die ein an einem Vorsatzfenster befestigbares Griffelement und ein zur Herstellung einer Verbindung des Griffelements mit einem Rahmenprofil des Vorsatzfensters ausgebildetes, getrennt von dem Griffelement handhabbares Verbindungselement aufweist, wobei das Griffelement zur Ausbildung der Vorrichtung mit Hilfe des Verbindungselements an dem Rahmenprofil festlegbar ist. Bei dem Griffelement handelt es sich vorzugsweise um einen Handgriff, insbesondere um einen Haltegriff zum Halten und Positionieren/Einsetzen des Vorsatzfensters bzw. zum Öffnen und Schließen des Vorsatzfensters.
-
Eine Grundidee der vorliegenden Erfindung ist es, ein nachfolgend auch als Halteklammer bezeichnetes Verbindungselement bereitzustellen, das statt zu schrauben einfach in entsprechende Nuten an dem Rahmenprofil des Vorsatzfensters ein- bzw. auf dieses Rahmenprofil aufgeclipst werden kann. Die Halteklammer ist mit anderen Worten besonders einfach und schnell montierbar. Mit Hilfe der Halteklammer wird das Griffelement an dem Rahmenprofil festgelegt.
-
Aufgrund dieser zweiteiligen Ausführung der Vorrichtung können, sofern gewünscht, mit einem einheitlichen Verbindungselement austauschbare, individuelle Griffelemente montiert werden. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist somit nicht nur eine besonders schnelle und örtlich flexible Montage möglich. Durch die Ausführung des Griffelements als Wechselelement können auch kundenindividuelle Griffelemente, die sich beispielsweise in Form und Farbe voneinander unterscheiden können, verwendet werden.
-
Die Halteklammer wird vor der Montage, also vor dem Aufclipsen der Halteklammer, in eine von der Halteklammer und dem Rahmenprofil auf besonders vorteilhafte Weise gebildete Aufnahme eingelegt. Nach dem Aufbringen der Halteklammer liegt das Griffelement verliersicher in der Aufnahme ein und läßt sich bereits aufgrund dieser sicheren Befestigung auch bei Anwendung hoher Zugkräfte nicht aus seiner Montageposition entfernen.
-
Das Griffelement ist vorzugsweise starr ausgeführt, insbesondere aus einem metallischen Material gefertigt, so daß es bereits aus diesem Grund eine deutlich höhere Festigkeit aufweist, als aus Kunststoffmaterial gefertigte Griffelemente, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind. Dies führt ebenfalls zu einer besseren Haltbarkeit und einem deutlich verringerten Ausreißrisiko.
-
Zur Positionsfixierung des Griffelements im montierten Zustand dient vorzugsweise eine geeignete konstruktive Ausführung des Verbindungselements selbst, so daß zusätzlich zu den beiden Komponenten der Vorrichtung keine weiteren Bauteile benötigt werden.
-
Mit der vorliegenden Erfindung wird eine schnelle und unkomplizierte Montage ohne Bohren und Schrauben oder Nieten ermöglicht. Die Vorrichtung kann vor Ort beim Kunden montiert werden. Durch die Clipsfunktion können die Halteklammern und damit die Griffelemente trotz sehr festem Halt an dem Rahmenprofil des Vorsatzfensters jederzeit wieder spurlos entfernt und an beliebiger anderer Stelle neu befestigt werden.
-
Besonders vorteilhaft ist es, daß die erfindungsgemäßen Halteklammern vor Ort an einer für die entsprechende Einbausituation optimalen Stelle am Vorsatzfenster (Fliegengitterrahmen) festgeclipst werden können. Der Monteur kann also vor Ort und sehr flexibel entscheiden, an welcher Stelle des Vorsatzfensters die Halteklammern befestigt werden sollen. Muß die Position einer Halteklammer nach erstmaliger Befestigung korrigiert werden, so kann sie an beliebiger Stelle millimetergenau, auch unmittelbar neben ihrer vorherigen Position neu gesetzt werden.
-
Darüber hinaus ist keine Lagerhaltung vollständiger Vorrichtungen in verschiedenen Größen erforderlich. Aufgrund der zweiteiligen Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtungen kann für alle Rahmenprofile die gleiche Halteklammer verwendet werden. Je nach Kundenwunsch müssen lediglich unterschiedliche Griffelemente vorgehalten werden. Die Auswahl eines passenden Griffelements kann individuell vor Ort erfolgen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
- 1 eine an einem Rahmenprofil eines Vorsatzfensters aufgeclipste Halteklammer in Draufsicht,
- 2 die Halteklammer aus 1 entlang der Linie II-II in Schnittdarstellung,
- 3 die Halteklammer aus 1 entlang der Linie III-III in Schnittdarstellung,
- 4 eine Vorrichtung mit Halteklammer und Griffelement in einer Schnittdarstellung entlang der Linie IV-IV,
- 5 ein an einem Rahmenprofil mit Hilfe einer Halteklammer befestigtes Griffelement in Draufsicht.
-
Sämtliche Figuren zeigen die Erfindung lediglich schematisch und mit ihren wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
-
Die Abbildungen zeigen ein Verbindungselement (Halteklammer) 5 zum Befestigen eines Griffelements (Handgriff) 20 an einem Rahmenprofil 4 eines Spannrahmens eines Vorsatzfensters 2, das als Insektenschutzvorrichtung ausgebildet ist, wobei der Spannrahmen mit einem Netzgewebe 3 oder dergleichen versehen ist. Das Netzgewebe 3 in dabei mit Hilfe eines Keders 22 in dem Rahmenprofil 4 befestigt. Das Griffelement 20 dient zum Öffnen und Schließen des Vorsatzfensters 2. Das Griffelement 20 ist getrennt von dem Verbindungselement 5 handhabbar. Erfindungsgemäß ist das Griffelement 20 zur Ausbildung der Vorrichtung 1 mit Hilfe des Verbindungselements 5 an dem Rahmenprofil 4 festlegbar.
-
Die Vorrichtung 1 umfaßt ein zur Herstellung einer lösbaren Verbindung mit dem Rahmenprofil 4 des Vorsatzfensters 2 ausgebildetes Halteklammer 5. Die Verbindung wird durch Aufclipsen der Halterklammer 5 auf das Rahmenprofil 4 des Vorsatzfensters 2 hergestellt, wobei die Halteklammer 5 zu diesem Zweck über wenigstens ein elastisches Konstruktionselement 6 und das Rahmenprofil 4 über wenigstens ein mit dem Konstruktionselement 6 zusammenwirkendes Verbindungselement verfügt, hier in Form von hinterschnittenen Nuten 7, 8.
-
In der dargestellten Ausführungsform weist die Halteklammer 5 einen im wesentlichen starren rechteckigen Grundkörper 9 sowie einen mit dem Grundkörper 9 verbundenen elastischen Federschenkel 6 auf, wobei der Federschenkel 6 zur Herstellung einer Rast- und/oder Schnappverbindung mit der Nut 7 des Rahmenprofils 4 des Vorsatzfensters 2 ausgebildet ist. Im Bereich des Freiendes des Federschenkels 6 ist zu diesem Zweck ein Rast- bzw. Schnappelement 11 vorgesehen, das über eine Rastkante 12 des Rahmenprofils 4 hinwegbewegt und damit in die Nut 7 des Rahmenprofils 4 eingeclipst werden kann. Der Federschenkel 6 befindet sich dabei in einem mittigen Bereich des Grundkörpers 9 und erstreckt sich im wesentlichen senkrecht zu der Längsrichtung 15 des Grundkörpers 9.
-
Die Halteklammer 5 weist außerdem zwei an der dem Federschenkel 6 gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers 9 angebrachte, im wesentlichen parallel zu dem Federschenkel 6 verlaufende Befestigungsarme 16 auf, die an ihren Freienden U-förmig zum Hintergreifen einer an dem Rahmenprofil 4 vorgesehenen weiteren hinterschnittenen Nut 8 ausgebildet sind. Zum Befestigen der Halteklammer 1 werden zunächst die beiden Befestigungsarme 16 in die hinterschnittene Nut 8 eingehängt. Anschließend wird der Federschenkel 6 durch Druck auf den Grundkörper 9 in die auf der gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers 9 verlaufende hinterschnittene Nut 7 eingeclipst. Die Halteklammer 5 ist derart dimensioniert, daß sie im montierten Zustand fest an dem Rahmenprofil 4 fixiert ist und ein Verschieben in den Nuten 7, 8 nicht möglich ist.
-
Im montierten Zustand stützt sich die Halteklammer 5 an dem Rahmenprofil 4 ab. Dabei weist die Halteklammer 5 wenigstens ein Halteteil 26 auf, vorzugsweise aber zwei beidseitig des Federschenkels 6 angeordnete Halteteile 26, die derart ausgebildet sind, daß sie im montierten Zustand durch Übergreifen der Nut 7 des Rahmenprofils 4 eine Aufnahme 19 für das Griffelement 20 ausbilden, in der das Griffelement 20 verliersicher einliegt. Mit anderen Worten wird zwischen der Nut 7 einerseits, genauer dem Nutgrund und den beiden Nutschenkeln, und den die Nut 7 übergreifenden Halteteilen 26 andererseits die Aufnahme 19 für das Griffelement 20 ausgebildet. Dabei handelt es sich um diejenige Nut 7, in die der Federschenkel 6 zur Herstellung der lösbaren Verbindung der Halterklammer 5 mit dem Rahmenprofil 4 eingreift.
-
In den 1 bis 3 ist aus Gründen der Übersichtlichkeit eine an dem Rahmenprofil 4 montierte Halteklammer 5 ohne das durch die Halteklammer 5 gehaltene Griffelement 20 abgebildet. Das verwendete Griffelement 20 weist an seinem Fußende ein geradlinig verlaufendes, durchgehendes Montageteil 23 auf. Das Kopfende des Griffelements 20 wird durch ein mit beiden Enden des Montageteils 23 verbundenes, vorzugsweise einteiliges Griffteil 27 gebildet. Das leistenförmige Montageteil 23 bildet mit dem Griffteil 27 ein in seiner Grundform ringförmiges, dabei jedoch zumindest aufgrund des geradlinigen Montageteils 23 nichtrundes Griffelement 20 aus. Das gesamte Griffelement 20 ist dabei unelastisch, starr ausgebildet und besteht vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff oder einem anderen geeigneten Material. Vorteilhafterweise ist das Griffelement 20 wie die Halteklammer 5 als Stanz- und Biegeteil aus Stahlblech ausgeführt.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 wird dadurch gebildet, daß zunächst das Griffelement 20 mit seinem Montageteil 23 in die Nut 7 eingelegt und anschließend die Halteklammer 5 an dieser Stelle auf das Rahmenprofil 4 aufgeclipst wird derart, daß die Halteteile 26 der Halteklammer 5 zwischen den Griffteilen 27 des Griffelements 20 angeordnet sind.
-
Im Ergebnis wird das Montageteil 23 des Griffelements 20 im montierten Zustand in der von der übergriffenen Nut 7 gebildeten Aufnahme 19 einliegend an dem Rahmenprofil 4 gehalten. Dabei sind die Abmessungen des Montageteils 23 derart auf die Abmessungen der Nut 7 abgestimmt, daß das Griffelement 20 in der Nut 7 eine Schwenkbewegung um eine in Nutlängsrichtung verlaufende Schwenkachse vollführen kann, wie in 4 mit Doppelpfeilen angegeben. Die Schwenkachse läuft dabei im Inneren der Nut 7 entlang des Montageteils 23.
-
In 4 sind neben einer Normalstellung, in der sich das Griffelement 20 typischerweise befindet, eine steil verschwenkte Stellung des Griffelements 20 sowie eine schwach verschwenkte Stellung angedeutet. Dabei ist die steil verschwenkte Stellung in der Regel diejenige Stellung, in der das Griffelement 20 von einem Benutzer gehalten wird, um das Vorsatzfenster 2 zu öffnen oder zu schließen. In der eng benachbart zu dem Netzgewebe 3, schwach verschwenkten Stellung des Griffelements 20 kann das Vorsatzfenster 2 problemlos geschlossen werden.
-
Als besonders vorteilhaft für das Erreichen der gewünschten Schwenkstellungen hat es sich dabei erwiesen, wenn das Griffteil 27 einen ersten, mit dem Montageteil 23 verbundenen Teilbereich 17 aufweist, in dem es in einer Ebene mit dem Montageteil 23 verläuft, und sich an diesen ersten Teilbereich 17 ein zweiter Teilbereich 18 des Griffteils 27 anschließt, der zu dieser Ebene abgewinkelt verläuft, wie in 4 verdeutlicht.
-
Für das Verschwenken ebenfalls besonders vorteilhaft ist es, wenn das Montageteil 23 des Griffelements 20 eine mittige Aussparung 24 aufweist, um während des Verschwenkens einen mechanischen Kontakt mit dem in die Nut 7 eingreifenden Federschenkel 6 zu vermeiden; hierdurch wird die gewünschte Verschwenkbarkeit des Griffelements 20 auch bei engen Nutbreiten gewährleistet.
-
Das Griffteil 27 des Griffelements 20 wirkt im montierten Zustand mit den beiden Halteteilen 26 des Verbindungselements 5 auf eine Weise zusammen, daß es eine lagegenaue Positionierung des Montageteils 23 in der Aufnahme 19 gewährleistet, insbesondere derart, daß die Halteteile 26 des Verbindungselements 5 die Bewegung des Griffelements 20 in Längsrichtung 21 der Nut 7 begrenzen.
-
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Vorsatzfenster
- 3
- Netzgewebe
- 4
- Rahmenprofil
- 5
- Verbindungselement, Halteklammer
- 6
- elastisches Konstruktionselement, Federschenkel
- 7
- hinterschnittene Nut
- 8
- hinterschnittene Nut
- 9
- Grundkörper des Basiselements
- 10
- (frei)
- 11
- Rastelement
- 12
- Rastkante
- 13
- (frei)
- 14
- (frei)
- 15
- Längsrichtung
- 16
- Befestigungsarm
- 17
- erster Teilbereich
- 18
- zweiter Teilbereich
- 19
- Aufnahme
- 20
- Betätigungselement, Griffelement
- 21
- Nutlängsrichtung
- 22
- Keder
- 23
- Montageteil
- 24
- Aussparung
- 25
- (frei)
- 26
- Halteteil
- 27
- Griffteil