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Die Erfindung betrifft ein teleskopierbares Profilschienensystem, welches mindestens eine erste und zweite Profilschiene aufweist, an die sich Belagsränder anschließen.
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Aus der
W02007/016978 A1 ist ein gattungsgemäßes Profilschienensystem bekannt. Es besteht aus einer ersten Profilschiene mit einer Tasche und einer zweiten Profilschiene mit einem Steg, wobei der Steg in die Tasche eingreifen kann. Damit können die beiden Profilschienen gegeneinander verschoben werden. Endseitig sind die beiden Profilschienen jeweils mit einem Belag verbunden, so dass mit diesem Profilschienensystem Dehnungsfugen ausgleichbar sind. Um ein vollständiges Trennen der beiden Profilschienen zu verhindern, weist der Steg einen nach unten gerichteten Vorsprung auf, der mit einem Anschlag der Tasche zusammenwirkt. Dieses teleskopierbare Profilschienensystem hat sich in der Praxis bewährt und bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein teleskopierbares Profilschienensystem der eingangs genannten Art zu schaffen, welches sich durch eine verbesserte Teleskopierbarkeit auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den folgenden Merkmalen gelöst.
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Das erfindungsgemäße teleskopierbare Profilschienensystem besteht aus mindestens einer ersten und zweiten Profilschiene, an die sich Belagsränder anschließen. Die Art des Anschlusses spielt dabei keine Rolle. Es ist denkbar, die Beläge mittels Nut-Feder-Profilierungen anzuschließen. Alternativ könnte der Belag aber auch stumpf enden und beispielsweise mit der jeweiligen Profilschiene verklebt sein. Zur Erzielung der gewünschten Teleskopierbarkeit weist die erste Profilschiene mindestens eine Tasche auf, in die mindestens ein Steg der zweiten Profilschiene eingreift. Hierdurch ergibt sich eine Verschiebbarkeit der beiden Profilschienen quer zu den Belagsrändem. Auf diese Weise ist das Profilschienensystem in der Lage, Belagsdehnungen auszugleichen. Die lichte Weite der mindestens einen Tasche ist dabei etwas größer als die Dicke des mindestens einen Steges, wodurch sich ein entsprechendes Spiel zwischen beiden ergibt. Dies ist für die Bewegbarkeit von erheblicher Bedeutung. Um dennoch eine sichere Auflage zur Abstützung von Trittkräften zu erzielen, weist der mindestens eine Steg mindestens einen Vorsprung auf, über den sich der mindestens eine Steg an einer Innenwand der mindestens einen Tasche abstützt. Zur Vergrößerung der Teleskopierlänge wird vorgeschlagen, dass der mindestens eine Vorsprung von einem freien Stegende beabstandet ist. Dabei wird als Teleskopierbarkeit stets die relative Teleskopierbarkeit verstanden. Diese ist definiert als das Verhältnis des maximalen Abstandes der Belagsränder zum minimalen Abstand derselben. Um diesen Wert zu optimieren, nützt es nichts, das gesamte Profilschienensystem länger auszubilden. Dies würde das oben beschriebene Verhältnis in keiner Weise verbessern. Es hat sich aber herausgestellt, dass die Belagsränder oftmals nicht exakt senkrecht zur Belagsebene stehen und insbesondere im unteren Bereich entsprechend überstehen. In diesem überstehenden Bereich muss demnach der mindestens eine Vorsprung entsprechend weit vom Belagsrand entfernt sein. Ein über den Vorsprung hinausragender Endbereich des Steges ist jedoch nahe einer oberen Kante des Belagsrandes vorgesehen und kann folglich näher an die Belagskante heranrücken. Zu diesem Zweck greift dieser überstehende Endbereich in eine entsprechend geformte Vertiefung der mindestens einen Tasche ein, ohne die Montage der Beläge an den Profilschienen zu behindern. Dieser überstehende Endbereich des mindestens einen Steges verbessert dadurch die relative Teleskopierbarkeit des Profilschienensystems.
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Um den Aufwand des oben beschriebenen teleskopierbaren Profilschienensystems zu rechtfertigen, ist es zweckmäßig, wenn der Abstand des mindestens einen Vorsprungs vom freien Stegende mindestens 25 % der Dicke des mindestens einen Steges entspricht.
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Um einen möglichst fließenden Übergang zwischen der ersten und zweiten Profilschiene zu realisieren, ist es vorteilhaft, wenn mindestens eine Sichtfläche des mindestens einen Steges spitzwinkelig zur Verschiebungsrichtung angestellt ist. Auf diese Weise wird insbesondere erreicht, dass das festgelegte Ende des mindestens einen Steges mit dem Belag fluchtet.
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Für den Anstellwinkel der mindestens einen Sichtfläche des mindestens einen Steges hat sich ein Bereich zwischen 1° und 5° bewährt. Vorzugsweise liegt er zwischen 2° und 3°, insbesondere bei 2,3°.
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Oftmals reicht der Anstellwinkel der mindestens einen Sichtfläche nicht aus, um zu erreichen, dass der mindestens eine Steg mit dem Belag fluchtet. In solchen Fällen ist es zweckmäßig, belagsseitig mindestens eine weitere Sichtfläche des mindestens einen Steges vorzusehen, welche einen größeren Winkel zur Verschiebungsrichtung aufweist als die endseitige Sichtfläche. In diesem Bereich spielt der größere Winkel bezüglich der Teleskopierbarkeit keine wesentliche Rolle, da hierdurch keine nennenswerte Aufweitung der mindestens einen Tasche entsteht. Auf diese Weise kann aber sehr einfach die erforderliche Höhe des mindestens einen Steges erreicht werden.
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Für den Anstellwinkel der mindestens einen belagseitigen Sichtfläche hat sich ein Bereich zwischen 2,5° und 45° bewährt. Vorzugsweise liegt er zwischen 3° und 10°, bzw. zwischen 3° und 6°, insbesondere bei 4,5°.
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Um zu verhindern, dass eine unterseitige Wand der mindestens einen Tasche die relative Teleskopierbarkeit beschränkt, ist es vorteilhaft, wenn die zweite Profilschiene unterseitig mindestens eine Ausnehmung aufweist, in die mindestens eine Wand der mindestens einen Tasche eingreifen kann. Diese Maßnahme beeinträchtigt die Stabilität des teleskopierbaren Profilschienensystems in keiner Weise.
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Zur Erzielung einer guten Gleitwirkung ist der mindestens eine Vorsprung gerundet ausgebildet. Dadurch liegt der mindestens eine Vorsprung im Wesentlichen linienartig an der Taschenwand an, was die Reibung entsprechend reduziert.
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Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den Schutzumfang zu beschränken.
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Es zeigt:
- 1 eine Schnittdarstellung eines teleskopierbaren Profilschienensystems in maximal ausgezogener Lage und
- 2 das Profilschienensystem gemäß 1 in maximal zusammengeschobener Lage.
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Das Profilschienensystem 1 gemäß den 1 und 2 besteht aus einer ersten Profilschiene 2 und einer zweiten Profilschiene 3. Beide Profilschienen 2, 3 weisen einen Flansch 4 auf, der zur Befestigung an einem nicht dargestellten Untergrund dient. Die Befestigung selbst kann in verschiedener Weise erfolgen, wobei insbesondere an Kleben, Schrauben oder Dübeln gedacht ist. Auf diesem Flansch 4 ist jeweils ein Belag 5 vorgesehen, dessen Belagsränder 6 an der jeweiligen Profilschiene 2, 3 anliegen.
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Die erste Profilschiene 2 weist eine Tasche 7 auf, die sich im Wesentlichen parallel zum Belag 5 erstreckt. Diese Tasche 7 wird von einer oberen Wand 8 und einer unteren Wand 9 gebildet. Beide Wände 8, 9 sind durch eine Rückwand 10 miteinander verbunden.
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In die Tasche 7 greift ein Steg 11 der zweiten Profilschiene 3 ein. Dieser weist unterseitig einen Vorsprung 12 auf, der an der unteren Wand 9 der Tasche 7 aufliegt und entlang dieser gleitet. Der Vorsprung 12 ist dabei von einem freien Ende 13 des Steges 11 beabstandet. Entsprechend ist in der Rückwand 10 der Tasche 7 der ersten Profilschiene 2 eine entsprechende Vertiefung 14 eingeformt. Dies erlaubt ein sehr kompaktes Zusammenschieben beider Profilschienen 2, 3 und ergibt dadurch eine hohe relative Teleskopierbarkeit.
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Die zweite Profilschiene 3 weist am Flansch 4 eine Ausnehmung 20 auf, in die die untere Wand 9 der Tasche 7 der ersten Profilschiene 2 eindringen kann. Auf diese Weise wird verhindert, dass die untere Wand 9 der ersten Profilschiene 2 die relative Teleskopierbarkeit des Profilschienensystems 1 beschränkt.
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Der Steg 11 der zweiten Profilschiene 3 weist eine endseitige Sichtfläche 15 auf, die in einem Winkel 16 von 2,3° zu einer Verschiebungsrichtung 17 angestellt ist. Belagsseitig ist eine weitere Sichtfläche 18 vorgesehen, die mit der Verschiebungsrichtung 17 einen größeren Winkel 19 von 4,5° einschließt. Diese Anstellung sorgt dafür, dass ein von der oberen Wand 8 der Tasche 7 gebildeter Höhenversatz zwischen dem Steg 11 und dem Belag 5 ausgeglichen wird. Auf diese Weise kann der Belag 5 fluchtend zum Steg ausgebildet werden.
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Es wird darauf hingewiesen, dass die Winkel 16, 19 in den 1 und 2 übertrieben groß dargestellt sind, damit man diese besser erkennen kann. Für die konkrete Wahl dieser Winkel gelten die oben in der Beschreibung angegebenen Werte.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Profilschienensystem
- 2
- erste Profilschiene
- 3
- zweite Profilschiene
- 4
- Flansch
- 5
- Belag
- 6
- Belagsrand
- 7
- Tasche
- 8
- obere Wand
- 9
- untere Wand
- 10
- Rückwand
- 11
- Steg
- 12
- Vorsprung
- 13
- freies Ende
- 14
- Vertiefung
- 15
- endseitige Sichtfläche
- 16
- Winkel
- 17
- Verschiebungsrichtung
- 18
- Sichtfläche
- 19
- Winkel
- 20
- Ausnehmung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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