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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Positionierung von Sprengstoff, insbesondere für Sondersprengverfahren, wie das Öffnen von Türen, Fenstern, Wänden, Geschoßdecken, insbesondere bei Sicherheitsstörungen, Katastrophen, Großbränden.
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Die Vorrichtung eignet sich besonders für Sondersprengverfahren, wie das Öffnen von Türen, Fenstern, Wänden, Geschossdecken, insbesondere bei Sicherheitsstörungen, Katastrophen oder Großbränden.
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Es gibt eine ganze Reihe von Anwendungsfällen, in denen es notwendig ist, möglichst schnell Öffnungen in Türen, Wände oder Geschossdecken einzubringen, wobei möglichst die sonstige Umgebung dabei nicht gefährdet werden soll. In solchen Anwendungsfällen können sich Personen hinter den zu öffnenden Türen, Wänden oder Decken befinden. Auf diesem Wege können beispielsweise Fluchtwege für eingeschlossene Personen in Gebäuden geschaffen werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch bei der Brandbekämpfung insgesamt eingesetzt werden.
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Eine bekannte Lösung, um sogenannte Präzisionssprengungen vorzunehmen, zeigt die
DE 33 41 459 A1 , die einen halbkreisförmigen Ringkörper offenbart mit einem Sprengstoffkern und einer Dämmflüssigkeit im halbkreisförmigen Ringraum. Eine vergleichsweise einfache Einrichtung zeigt die
DE 38 83 998 T2 , bei der die Sprengung unterhalb einer Polsterung erfolgt. Die dort offenbarte Vorrichtung eignet sich jedoch nur für kleine Sprengungen, ist unhandlich und daher schwierig zum Einsatzort zu transportieren. Außerdem ist aus der
DE 16 46 367 C bekannt, zur Verdämmung des Sprengstoffes Wasser zu verwenden, um damit besonders einfach und preiswert eine gezielte Explosionswirkung zu erzeugen.
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Da bei Sprengungen zwangsläufig Bruchstücke, Splitter und andere Teile der eingesetzten und beaufschlagten Stoffe mit hoher Geschwindigkeit den Explosionsherd verlassen, besteht grundsätzlich ein erhöhtes Gefährdungspotential sowohl für Personen, die die Vorrichtung benutzen, als auch für Personen, die sich bei der Sprengung im Umfeld befinden. Zudem kann durch herumfliegende Teile auch ein erheblicher Sachschaden entstehen.
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Zur Reduzierung dieser Auswirkungen ist in der
DE 197 04 193 A1 ein Verdämmungssystem offenbart, welches aus wasserfüllbaren Plastikschläuchen und Kartonzuschnitten besteht. Diese Lösung bildet schon eine Verbesserung gegenüber den starren, hohlen, zylindrischen Körpern gemäß der
DE 33 41 459 A1 , da sich die Kartonzuschnitte zusammenfalten lassen und vergleichsweise leicht sind. Eine entsprechende Vorrichtung lässt sich aus diesem Grund bereits in einem Rucksack transportieren und in der Nähe des Einsatzortes aufbauen. Ein Nachteil dieser Lösung ist allerdings, dass der Aufbau der Kartonzuschnitte sehr zeitaufwendig ist. Nach dem Aufbau lassen sich diese Elemente hingegen vergleichsweise schlecht zum Einsatzort transportieren. Außerdem ist die Positionierung der beschriebenen Lösung am Einsatzort zeitaufwendig.
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Aus der
US 4 905 601 A ist eine Vorrichtung bekannt, die einen starren Rahmen darstellt, welcher mit Sprengstoff bestückt zur Öffnungen von Türen, Wänden und Geschossdecken eingesetzt werden kann. Nachteilig an dieser Lösung ist, dass der sperrige Rahmen für Transporte insbesondere in engen Luftfahrzeugen, ungeeignet ist. Zudem lässt sich der Rahmen nicht einfach in einen Rucksack oder eine handliche Tasche packen. Der beschriebene Rahmen weist eine V-förmige Nut auf, welche für die Aufnahme von Sprengstoff vorgesehen ist. Mittels dieser Nut wird der von dem Rahmen aufnehmbare Sprengstoff jedoch limitiert. Zum einen ist die Gesamtmenge des aufnehmbaren Sprengstoffes durch die Maße der Nut begrenzt, zum anderen begrenzt die Nut die Stellen, an denen der Sprengstoff in dem Rahmen angebracht werden kann.
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Weiterhin nachteilig an der beschriebenen Lösung ist, dass bei der Sprengung Bruchstücke und Splitter des Rahmens umherfliegen und unbeteiligte Personen treffen können oder dadurch Sachen von erheblichem Wert beschädigt werden können.
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Als weitere, zum Stand der Technik zählende Druckschriften sind die
US 2011/0197 779 A1 ,
US 6 817 297 B1 ,
WO 2004/048880 A1 und
WO 2010/139463 A1 zu nennen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine einfach und schnell zu handhabende Vorrichtung zu schaffen, welche sich flexibel an den jeweiligen Anwendungsfall anpassen lässt und so negative Auswirkungen auf die Umwelt reduziert.
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Mit einer Vorrichtung zur Positionierung von Sprengstoff gemäß dem Anspruch 1, 2 oder 3 wird diese Aufgabe gelöst. Mittels Aufnahmemitteln zur flexiblen Positionierung von Sprengstoff, welche innerhalb einer Positionierfläche angeordnet sind, lässt sich die Position und die Menge des verwendeten Sprengstoffes flexibel an den jeweiligen Anwendungsfall anpassen. Von Vorteil ist auch die Möglichkeit Sprengstoffaufnahmesysteme flexibel auf der Positionierfläche anordnen zu können. Dies macht die Vorrichtung zur Positionierung von Sprengstoff vielseitig einsetzbar.
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Besonders vorteilhaft an dieser Lösung ist, dass die Menge des verwendeten Sprengstoffes nicht durch geometrische Begrenzungen limitiert ist. Zudem kann die Position des verwendeten Sprengstoffes auf der Positionierfläche flexibel auf den jeweiligen Anwendungsfall hin angepasst werden.
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Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Dabei ist zweckmäßig, dass die Positionierfläche flexibel biegsam ist. Eine flexibel biegsame Positionierfläche hat den Vorteil, dass sie auf den jeweiligen Anwendungsfall hin angepasst werden kann. So lässt sich die Vorrichtung auch auf gebogenen Oberflächen unterschiedlichster Radien einsetzen, wie beispielsweise auf Flugzeugtüren, Schiffsrümpfen, gebogenen Sicherheitsglas, Silos oder Tanks. In diesen Fällen nimmt die Positionierfläche die Kontur des zu sprengenden Objektes an.
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Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die Vorrichtung flexibel in unterschiedlichen Packmustern zusammenfaltbar oder einrollbar ist. Hierdurch lässt sich die Vorrichtung sehr einfach zum Einsatzort transportieren. Von besonderem Vorteil ist zudem, dass sich die Vorrichtung auch nach der Positionierung des Sprengstoffes auf der Positionierfläche zusammenfalten lässt, da hierdurch die Handhabung im Einsatz erleichtert wird. Die Vorrichtung kann damit leicht an den Einsatzort, also den Ort der Sprengung, transportiert werden. Durch die Möglichkeit, die Vorrichtung flexibel in unterschiedlichen Packmustern zusammenfalten zu können, ist sie auf die Größe von gerade zur Verfügung stehenden Transporthilfen, wie Rucksäcke, Taschen oder Kisten, anpassbar. Da sich die Vorrichtung auch einfach einrollen lässt, nimmt sie besonders wenig Platz in den genannten Transporthilfen in Anspruch.
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Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die Vorrichtung aus einem Textilgewebe besteht. Dies macht sie robust und unabhängig von Umwelteinflüssen. Zudem lässt sich das Textilgewebe sehr einfach und flexibel falten und ist sehr leicht. Ein ganz besonderer Vorteil ergibt sich allerdings daraus, dass bei der Sprengung keine Splitter durch die Vorrichtung entstehen und so eine Gefährdung der Umwelt durch herumfliegende Splitter deutlich reduziert wird. Die nach einer Sprengung herumfliegenden Fetzen des Textilgewebes verlieren sehr schnell an Geschwindigkeit, da sie durch ihr geringes Gewicht und ihren Luftwiderstand zügig abgebremst werden.
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Von besonderem Vorteil ist es, dass die Aufnahmemittel als Klettverschluss ausgebildet sind. Hierdurch ist eine besonders einfache Handhabung möglich und Einflüsse durch Wasser, Sand oder Staub beeinträchtigen die Wirkung der Aufnahmemittel nicht. Weiter vorteilhaft ist es, die Aufnahmemittel als grobmaschiges Gewebe auszugestalten, da sich der Sprengstoff hieran besonders leicht fixieren lässt. Auch vorteilhaft ist es die Aufnahmemittel als Plastikplane oder Gewebeplane, insbesondere Lastkraftwagen-Plane, auszugestalten, da sich der Sprengstoff hieran besonders leicht ankleben lässt.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Sprengstoff, vorzugsweise mindestens eine Sprengstoffschnur und/oder mindestens eine Sprengstofffolie, mit Befestigungsmitteln, wie Klebe- oder Klettstreifen, auf der Positionierfläche fixierbar oder fixiert ist. Hierdurch lässt sich der Sprengstoff besonders flexibel auf der Positionierfläche anordnen. Zudem kann mit den Befestigungsmitteln sichergestellt werden, dass der Sprengstoff nach der Positionierung auf der Positionierfläche nicht mehr verrutscht bis die Vorrichtung am Einsatzort in Position gebracht ist. Hierbei hat sich gezeigt, dass die Fixierung mittels Klebe- oder Klettstreifen sehr einfach und schnell erfolgen kann. Die Verwendung von Klebestreifen stellt eine besonders preiswerte Lösung dar, während die Verwendung von Klettstreifen die Vorrichtung unabhängig von negativen Umwelteinflüssen, wie Staub und Sand, macht.
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Die Erfindung sieht vor, dass mindestens ein Verdämmungssystem flexibel auf der Positionierfläche positionierbar oder positioniert ist. Mit einem solchen sprengtechnischen Verdämmungssystem lassen sich negative Auswirkungen der Sprengung auf die Umwelt vermeiden und die Sprengung gezielt in die gewünschte Wirkrichtung lenken. Hierzu lässt sich das Verdämmungssystem sehr schnell und flexibel auf der Positionierfläche über den bereits dort angebrachten Sprengstoff positionieren.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Verdämmungssystem mit Befestigungsmitteln, wie Klebe- oder Klettstreifen, auf der Positionierfläche fixierbar oder fixiert ist. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass das Verdämmungssystem nach der Positionierung auf der Positionierfläche nicht mehr verrutscht. Die Verwendung von Klebestreifen stellt, wie bereits erwähnt, eine besonders preiswerte Lösung dar, während die Verwendung von Klettstreifen die Vorrichtung unabhängig von negativen Umwelteinflüssen, wie Staub und Sand macht.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass als Sprengstoffaufnahmesystem mindestens ein Sprengstoff-Aufnahmeschlauch flexibel auf der Positionierfläche positionierbar oder positioniert ist. Die Verwendung eines Sprengstoffaufnahmesystems in Form eines Sprengstoff-Aufnahmeschlauches erleichtert hierbei die Positionierung auf der Positionierfläche, da der Sprengstoff im Sprengstoff-Aufnahmeschlauch angeordnet werden kann, bevor dieser auf der Positionierfläche positioniert wird. Dies erfolgt indem der Sprengstoff über Zugkordeln in den Sprengstoff-Aufnahmeschlauch eingezogen wird. Von besonderem Vorteil ist, dass die Zahl der verwendeten Sprengstoff-Aufnahmeschläuche sowie die Position auf der Positionierfläche flexibel an den jeweiligen Anwendungsfall anpassbar sind.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung ergibt sich für die Erfindung daraus, dass der Sprengstoff-Aufnahmeschlauch selbst ein Verdämmungssystem aufweist. Wie bereits oben erwähnt, lassen sich mit einem solchen sprengtechnischen Verdämmungssystem negative Auswirkungen der Sprengung auf die Umwelt vermeiden und die Sprengung gezielt gegen die gewünschte Wirkrichtung lenken. Da der Sprengstoff-Aufnahmeschlauch bereits selbst das Verdämmungssystem aufweist, ist dieses sehr schnell und flexibel auf der Positionierfläche ohne zusätzlichen Aufwand positionierbar.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Verdämmungssystem einen, vorzugsweise mit Flüssigkeit oder feinteiligem Feststoff, füllbaren schlauchartigen Körper aufweist. Hierdurch ist besonders einfach und schnell ein wirksames Verdämmungssystem am Einsatzort herstellbar. Besonders vorteilhaft hieran ist, wenn der Körper am Einsatzort vorhandene Flüssigkeiten, wie Wasser oder feinteiligen Feststoff, wie Sand oder Erde, aufnehmen kann, da hierdurch, unabhängig von den jeweiligen Gegebenheiten und vorhandenen Substanzen am Einsatzort ein wirksames Verdämmungssystem herstellbar ist. Mit der Wahl unterschiedlicher Substanzen lässt sich zudem die Wirkung des Verdämmungssystems auf den jeweiligen Anwendungsfall anpassen und so negative Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass als Sprengstoffaufnahmesystem mindestens eine Sprengstoff-Aufnahmeleiste flexibel auf der Positionierfläche positionierbar oder positioniert ist. Mittels der Sprengstoff-Aufnahmeleiste ist es möglich die Sprengwirkung gezielt in eine Wirkrichtung zu leiten. Die Sprengstoff-Aufnahmeleiste weist vorzugsweise einen V-förmigen Querschnitt auf und besteht vorzugsweise aus Hohlkammerstegplatten. Diese Hohlkammerstegplatten lassen sich vorteilhafterweise flexibel knicken und zuschneiden, so dass die Sprengstoff-Aufnahmeleiste an den jeweiligen Anwendungsfall anpassbar ist. Selbstverständlich können in Kombination oder als Ersatz zu der Sprengstoff-Aufnahmeleiste auch konventionelle Schneidladungen auf der Positionierfläche verwendet werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Sprengstoffaufnahmesystem oder die Schneidladung mit Befestigungsmitteln, wie Klebe- oder Klettstreifen, auf der Positionierfläche fixierbar oder fixiert ist. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass das Sprengstoffaufnahmesystem oder die Schneidladung nach der Positionierung auf der Positionierfläche nicht mehr verrutscht. Die Verwendung von Klebestreifen stellt, wie bereits erwähnt, eine besonders preiswerte Lösung dar, während die Verwendung von Klettstreifen die Vorrichtung unabhängig von negativen Umwelteinflüssen, wie Staub und Sand, macht.
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Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die Positionierfläche mit mindestens einem Abdecklappen abdeckbar oder abgedeckt ist. Mit einem solchen Abdecklappen lassen sich auf sehr einfache Art und Weise negative Umwelteinflüsse auf die Positionierfläche vermeiden. Die Positionierfläche kann somit gegen Sand, Staub und Feuchtigkeit geschützt werden.
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Besonders vorteilhaft ist, dass der Abdecklappen den verwendeten Sprengstoff auf der Positionierfläche sichert. Hierzu wird der Abdecklappen nach Positionierung des Sprengstoffes auf die Positionierfläche aufgelegt. Der Abdecklappen weist vorteilhafter Weise selbst Befestigungsmittel auf, wie Klebe- oder Klettstreifen, die sich mit der Positionierfläche verbinden, nachdem der Abdecklappen auf die Positionierfläche aufgelegt und angedrückt wird. Auf diese Weise ist eine besonders einfache und wirksame Sicherung des verwendeten Sprengstoffes gegen ein Verrutschen auf der Positionierfläche möglich. Zudem vorteilhaft ist, dass der Abdecklappen das verwendete Verdämmungssystem auf der Positionierfläche sichert. Dazu wird der Abdecklappen nach Positionierung des Verdämmungssystems auf die Positionierfläche aufgelegt. Die Befestigungsmittel des Abdecklappens verbinden sich mit der Positionierfläche nachdem der Abdecklappen auf die Positionierfläche aufgelegt und angedrückt wird. So ist auch eine einfache und wirksame Sicherung des Verdämmungssystems gegen ein Verrutschen auf der Positionierfläche möglich. Vorteilhaft ist zudem, dass die Wirkung des Verdammungssystems durch die Sicherung auf der Positionierfläche verstärkt werden kann, da ein Ablösen des Verdämmungssystems von der Positionierfläche einfach und sicher vermieden wird.
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Weiter vorteilhaft ist, dass der Abdecklappen das Sprengstoffaufnahmesystem auf der Positionierfläche sichert. Dazu wird der Abdecklappen nach Positionierung des Sprengstoffaufnahmesystems auf die Positionierfläche aufgelegt und angedrückt, so dass sich die Befestigungsmittel des Abdecklappens mit der Positionierfläche verbinden. Auf diese Weise ist eine besonders einfache und wirksame Sicherung des Sprengstoffaufnahmesystems gegen ein Verrutschen auf der Positionierfläche möglich. Vorteilhaft ist zudem, dass die Wirkung eines Sprengstoffaufnahmesystems durch die Sicherung auf der Positionierfläche verstärkt werden kann, da ein Ablösen des Sprengstoffaufnahmesystems von der Positionierfläche einfach und sicher vermieden wird. Mit dem Abdecklappen können zudem Magnetblöcke auf der Positionierfläche befestigt und gesichert werden, mit denen eine schnelle Positionierung der Vorrichtung auf metallischen Oberflächen mit ferromagnetischen Eigenschaften eines zu sprengenden Objekts ermöglicht wird. Weiterhin können auf gleiche Weise mit dem Abdecklappen auch Fernzünder auf der Positionierfläche befestigt werden.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Abdecklappen seitlich an einer die Positionierfläche begrenzenden Kante angebracht und auf die Positionierfläche umgeklappt oder umklappbar ist. Hierdurch lässt sich eine besonders einfache Positionierung der Abdecklappen auf der Positionierfläche erreichen. Zudem erhöht die Anbringung des Abdecklappens an der seitlichen Kante der Positionierfläche die Wirkung der Abdecklappen als sicherndes Element gegen Verrutschen. Außerdem können durch die seitliche Anbringung der Abdecklappen keine Substanzen, wie Staub oder Sand, zwischen Abdecklappen und Positionierfläche seitlich eindringen.
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Von besonderem Vorteil ist die Verwendung von mehreren Abdecklappen, wenn diese an gegenüberliegenden Kanten der Positionierfläche angebracht sind und sich die Abdecklappen nach dem Umklappen überlappen. Hiermit lässt sich die sichernde Wirkung der Abdecklappen nochmals erhöhen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass auf einer der Positionierfläche abgewandten Seite eine Kontaktfläche mit Befestigungsmitteln, wie Klebe- oder Magnetstreifen, versehen ist. Diese Kontaktfläche dient der besonders einfachen und schnellen Positionierung der Vorrichtung an ihrem Einsatzort. Mittels der Befestigungsmittel, die vorzugsweise aus Klebe- oder Magnetstreifen bestehen, kann die Vorrichtung schnell an Türen, Wänden oder Geschossdecken positioniert werden. Je nach Anwendungsfall kann auch eine Kombination zwischen Magnet- und Klebestreifen erforderlich sein.
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Die Kontaktfläche kann zudem Magnetblöcke aufweisen, die vorteilhafterweise ein besonders hohes Gewicht aufnehmen können und so die Vorrichtung auf metallischen Oberflächen mit ferromagnetischen Eigenschaften des zu sprengenden Objektes wirksam sichern.
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Zusätzlich zu den Befestigungsmitteln an der Kontaktfläche kann in einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung vorgesehen sein, dass mindestens ein Positionierstab zur Abstützung der Vorrichtung in der Einsatzposition, also an der Wand oder Tür, dient. Mittels des Positionierstabes kann die Vorrichtung auch auf Untergründen positioniert werden, auf denen die Befestigungsmittel der Kontaktfläche versagen können. So kann die Vorrichtung etwa in Position gebracht werden und im Anschluss mit der Sprengung der Vorrichtung etwa für letzte Verhandlungen bei Sicherheitsstörungen, abgewartet werden, ohne dass zu befürchten ist, dass etwaige Befestigungsmittel, wie Klebestreifen, mit der Zeit versagen und die Vorrichtung ihre Position am Einsatzort verliert. Außerdem kann mittels des Positionierstabes die Menge des verwendeten Sprengstoffes deutlich über das von dem Befestigungsmittel an der Kontaktfläche aufnehmbare Gewicht der Vorrichtung und des Sprengstoffes gesteigert werden.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Positionierstab aus Pappe oder Papier besteht. Hierdurch entstehen bei der Sprengung der Vorrichtung keine Splitter oder andere Teile, die herumfliegen können. Die Papier- oder Pappeteile des Positionierstabes verlieren vorteilhafter Weise bereits nach kurzer Distanz aufgrund ihres Luftwiderstandes und ihres geringen Gewichts an Geschwindigkeit und fliegen somit nicht besonders weit.
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Um das durch den Positionierstab aufnehmbare Gewicht auf einfache Weise zu erhöhen, ist vorteilhafter Weise in einer weiteren Ausführung vorgesehen, dass der Positionierstab aus Pappe oder Papier mit darin aufgeschäumtem Schaumstoff verstärkt ist.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist zudem vorgesehen, dass an einer Außenseite der Vorrichtung mindestens eine Tragelasche angebracht ist. Mittels dieser Tragelasche lässt sich die mit Sprengstoff bestückte Vorrichtung sehr einfach tragen und am Einsatzort in Position bringen. Hierfür ist die Tragelasche an einer Außenseite, also an einer Seite, die auch nach dem Bestücken der Vorrichtung noch zugänglich ist, angebracht.
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Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht außerdem darin, dass mehrere Vorrichtungen miteinander zu einem System verbindbar sind. Hierdurch lässt sich zum einen die für den Anwendungsfall erforderliche Positionierfläche erhöhen, um etwa größere Öffnungen in Wände, Geschossdecken oder Türen zu sprengen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass eine Vorrichtung oder ein System aus mehreren Vorrichtungen mindestens vier Tragelaschen aufweisen, so dass die Vorrichtung oder das System am Einsatzort auch als Krankentrage verwendbar ist. Hierdurch kann die Vorrichtung in Notfällen zur Bergung von verletzten Personen genutzt werden. Dies ist von besonderem Vorteil für Einsatzgebiete, die nicht ohne weiteres zugänglich sind oder zu denen weite Fußwege zurückgelegt werden müssen, wie etwa in Kriegsgebieten. In diesen Fällen kann die dort zum Einsatzort hinzutragende Ausrüstung reduziert werden.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aufgrund der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnungen. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den folgenden Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigt
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1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Einsatzposition,
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2 eine aufgeklappte Vorrichtung, bestückt mit Sprengstoffschnur,
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3 eine aufgeklappte Vorrichtung, bestückt mit Sprengstoffschnur und Sprengstoff-Aufnahmeschlauch
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4 eine aufgeklappte Vorrichtung, bestückt mit Sprengstofffolie und Sprengstoff-Aufnahmeschlauch,
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5 eine aufgeklappte Vorrichtung, bestückt mit Sprengstofffolie und Verdämmungssystem,
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6 eine aufgeklappte Vorrichtung, teilweise bestückt mit Sprengstofffolie und Sprengstoff-Aufnahmeschläuchen,
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7 eine aufgeklappte Vorrichtung bestückt mit plastischem Sprengstoff,
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8 die Rückseite einer aufgeklappten Vorrichtung,
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9 einen zerlegten Positionierstab,
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10 eine zusammengelegte und bestückte Vorrichtung in Schnittdarstellung,
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11 eine zusammengelegte und bestückte Vorrichtung in Schnittdarstellung sowie in
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12 eine zusammenfaltete Vorrichtung.
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1 zeigt die Vorrichtung 1 zur Positionierung von Sprengstoff im bestückten Zustand positioniert am Einsatzort. Das zu sprengende Objekt 3 ist in dem beispielhaft dargestellten Anwendungsfall eine Tür. Wie zu erkennen ist, sind die Abdecklappen 13 umgeklappt und sichern den darunter positionierten Sprengstoff auf der Positionierfläche. Die Abdecklappen 13 überlappen sich, um eine besonders feste Sicherung des Sprengstoffes zu ermöglichen. Außerdem ist zu sehen, dass der Positionierstab 2 die Vorrichtung 1 in Einsatzposition abstützt. Für einen einfachen und bequemen Transport lässt sich der Positionierstab auch aus mehreren Elementen am Einsatzort zusammenstecken.
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In 1 ist die bevorzugte Einsatzposition dargestellt. In dieser Position kann eine Öffnung erzeugt werden, durch die schnell und ohne sich bücken zu müssen Einsicht in den dahinterliegenden Raum genommen werden kann. Die unterhalb der Vorrichtung 1 stehenbleibenden Reste des zu sprengenden Objekts 3 sind hier leicht zu überwinden und können im Notfall als Schutz dienen. Die in dieser Einsatzposition erzeugbare Öffnung ist geeignet, um besonders schnell und leicht hinter die Wand oder Tür oder Geschossdecke zu gelangen. Mit dem Bezugszeichen Q ist die Schnittebene der Schnittdarstellung aus 10 und 11 angedeutet. Außerdem ist in der 1 ein oberer und ein unterer Stabilisierungsstab 10, 11 angedeutet. An dem oberen Stabilisierungsstab 10 kann vorteilhafterweise der Positionierungsstab 2 befestigt werden. Der untere Stabilisierungsstab 11 dient dazu die Vorrichtung 1 in Form zu halten, damit sich diese nicht ungewollt in der Einsatzposition zusammenfaltet.
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In 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 gezeigt, welche vier Abdecklappen 13 an allen, die viereckige Positionierfläche 6 begrenzenden Kanten aufweist. Bei der 2 ist zu erkennen, dass der untere Abdecklappen 13 in drei Abschnitte unterteilt ist. Die Unterteilung der Abdecklappen in mehrere Abschnitte ermöglicht es, dass sich der Abdecklappen 13 leichter auf die Positionierfläche 6 und den darauf positionierten Sprengstoff 14, die darauf positionierten Sprengstoffaufnahmesysteme (18, 3, 27, 11) oder die darauf positionierten Verdämmungssysteme 26 anbringen lässt und dabei Falten in dem Abdecklappen 13 vermieden werden.
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Vorteilhafterweise ist die Positionierfläche 6 insbesondere im ausgefalteten Zustand zwischen 50 cm und 100 cm, weiter vorteilhalft zwischen 60 cm und 70 cm, breit und zwischen 100 cm und 150 cm, weitervorteilhaft zwischen 110 cm und 130 cm, lang. Mit einer Positionierfläche 6 dieser Maße ist zum einen gewährleistet, dass sich die Vorrichtung 1 leicht transportieren lässt, auch im bestückten Zustand. Zum anderen ist gewährleistet, dass eine mit der Vorrichtung 1 gesprengte Öffnung in einer Wand, Tür oder Geschossdecke eine hinreichende Größe aufweist, damit Personen durch diese Öffnung gelangen können. Die Vorrichtung 1 ist auf der Positionierfläche 6 mit einer Sprengstoffschnur 14 in zwei Schlaufen bestückt. Diese Schlaufen sind mit Klebe- oder Klettverschlussstreifen 7 auf der Positionierfläche 6 fixiert. Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, die Positionierfläche 6 mit der Schlaufenseite 8 eines Klettverschlusses auszustatten und die daran zu befestigenden Klettverschlussstreifen 7 mit einer Widerhakenseite zu versehen. Dies hat den Vorteil, dass beim Andrücken des Klettverschlusses die Widerhaken von dem Benutzer weg orientiert sind, so dass kein Risiko einer Verletzung besteht.
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Die in 2 dargestellten Abdecklappen 13 weisen auf der sichtbaren Innenseite 5 einen Klettverschluss mit Widerhaken 9 auf, so dass sich dieser Klettverschluss beim Umklappen der Abdecklappen 13 mit der Positionierfläche 6 verbindet.
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Hierdurch lässt sich auf sehr einfache, schnelle und sichere Weise sicherstellen, dass der verwendete Sprengstoff auf der Positionierfläche 6 gesichert ist und nicht verrutschen kann. An den Abdecklappen 13 angedeutet sind Öffnungen 16, welche zur Durchführung von Kabeln oder Leitungen eines Zündsystems 17 (7) dienen. Diese Öffnungen 16 sind aber auch geeignet, um hier Sprengstoffschnur 14 oder Sprengstofffolie 15 (4) durchzuführen. Vorteilhafterweise ist an jeder Seite der Positionierfläche 6 eine solche Öffnung 16 vorgesehen, um die Verkabelung des Zündsystems 17 (7) flexibel auf den jeweiligen Anwendungsfall anpassen zu können.
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3 zeigt die aus 2 bekannte Vorrichtung 1, wobei im Unterschied zu 2 die Vorrichtung 1 mit einer Sprengstoffschnur 14 bestückt ist, welche sich in einen Sprengstoff-Aufnahmeschlauch 18 befindet, welcher auf der Positionierfläche 6 fixiert ist. Hier und in den weiteren Figuren ist der Sprengstoff-Aufnahmeschlauch 18 zur Anschaulichkeit transparent dargestellt, so dass der dahinter auf der Positionierfläche 6 liegende Sprengstoff sichtbar ist. Als besonders geeignet hat sich ein Sprengstoff-Aufnahmeschlauch 18 erwiesen, welcher einen füllbaren Körper mit einem halbkreisförmigen Querschnitt aufweist, dessen plane Kontur als Auflagefläche dient. Mittels des halbkreisförmigen Querschnitts lässt sich die Sprengwirkung sehr einfach gezielt in eine Richtung leiten.
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Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, dass die Auflagefläche der Sprengstoff-Aufnahmeschläuche mit einem Klettverschluss mit Widerhaken ausgebildet ist, so dass sich der Sprengstoffaufnahmeschlauch sehr leicht auf der Positionierfläche 6, welche mit Klettverschluss aus Schlaufen 8 versehen ist, fixieren lässt. Weiter vorteilhaft ist es, die der Auflagefläche der Sprengstoff-Aufnahmeschläuche abgewandte Seite des Sprengstoff-Aufnahmeschlauches 18 mit einem Klettverschluss mit Schlaufen zu versehen. Auf diese Weise verbindet sich der Sprengstoff-Aufnahmeschlauch 18 einfach und sicher mit dem umgeklappten Abdecklappen 13, welcher, vorzugsweise an der Innenseite 5 (2), Klettverschluss mit Widerhaken 9 aufweist.
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4 zeigt die aus 3 bekannte Vorrichtung 1, wobei im Unterschied zu 3 die Vorrichtung 1 nicht mit einer Sprengstoffschnur 14 (2), sondern mit einer Sprengstofffolie 15 bestückt ist, welche sich zudem in einen Sprengstoff-Aufnahmeschlauch 18 befindet, welcher auf der Positionierfläche 6 fixiert ist. Auch hier hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Auflagefläche der Sprengstoff-Aufnahmeschläuche mit einem Klettverschluss mit Widerhaken ausgebildet ist, so dass sich der Sprengstoffaufnahmeschlauch sehr leicht auf der Positionierfläche 6, welche mit Klettverschluss aus Schlaufen 8 versehen ist, fixieren lässt.
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Weiter vorteilhaft ist es, wenn der Sprengstoff-Aufnahmeschlauch 18 wie die Positionierfläche 6 ein Klettverschlussteil aus Schlaufen aufweist, so dass sich nach Umklappen der Abdecklappen 13 der Sprengstoff-Aufnahmeschlauch 18 auch mit den umgeklappten Abdecklappen 13 verbinden kann und somit die Abdecklappen 13 den Sprengstoff-Aufnahmeschlauch 18 auf der Positionierfläche 6 sichern.
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5 zeigt, wie auch 4, eine erfindungsgemäße Ausführung im ausgeklappten Zustand, wobei die Sprengstofffolie 15 und auf der Positionierfläche 6 anders angeordnet sind, als in der 4. Je nach Art der Wand oder Tür, aber auch der Dicke der Wand oder Tür, lässt sich auf der Positionierfläche 6 sehr flexibel eine andere Anordnung des Sprengstoffes vornehmen, wobei man hier auch bezüglich der Menge an bestimmten Stellen auf der Positionierfläche 6 flexibel ist. So kann für jeden Anwendungsfall der Sprengstoff optimal positioniert werden. Außerdem wurde im Gegensatz zu 4 statt des Sprengstoff-Aufnahmeschlauches 18 (4) ein Verdämmungssystem 26 direkt auf die Sprengfolie 15 aufgelegt. In 5 ist das Verdämmungssystem 26 zur Anschaulichkeit transparent dargestellt, so dass der dahinter auf der Positionierfläche 6 liegende Sprengstoff sichtbar ist.
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Als besonders geeignet hat sich ein Verdämmungssystem 26 erwiesen, welches einen füllbaren Körper mit einem halbkreisförmigen Querschnitt aufweist, dessen plane Kontur als Auflagefläche dient. Mittels des halbkreisförmigen Querschnitts lässt sich die Sprengwirkung sehr einfach gezielt in eine Richtung leiten. Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, dass die Auflagefläche des Verdammungssystems 26 mit einem Klettverschluss mit Widerhaken ausgebildet ist, so dass sich das Verdämmungssystem 26 sehr leicht auf der Positionierfläche 6, welche mit Klettverschluss aus Schlaufen 8 versehen ist, fixieren lässt. Weiter vorteilhaft ist es, die der Auflagefläche des Verdämmungssystems 26 abgewandte Seite des Verdämmungssystems 26 mit einem Klettverschluss mit Schlaufen zu versehen. Auf diese Weise verbindet sich das Verdämmungssystem 26 einfach und sicher mit dem umgeklappten Abdecklappen 13, welcher, vorzugsweise an der Innenseite 5 (2), Klettverschluss mit Widerhaken 9 aufweist.
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In 6 ist ein besonderer Vorteil der flexiblen Positionierung gezeigt. Hier befindet sich der Sprengstoff nur in einem Teilbereich der zur Verfügung stehenden Positionierfläche 6. Mit einer solchen Anordnung lassen sich mit einer baugleichen Vorrichtung 1 auch kleinere Löcher sprengen, die beispielsweise als Schießscharte oder sogenannte „Gun Ports” dienen können. Hierüber kann beispielsweise eine Absicherung durch einen Sicherungsschützen erfolgen für Personen, welche durch eine andere gesprengte Öffnung in einen dahinterliegenden Raum vordringen. Die Größe eines „Gun Ports” kann dabei flexibel so gewählt werden, dass der durch diesen „Gun Port” zielende Schütze durch die stehengebliebenen Reste des gesprengten Objekts 3 (1), vorzugsweise eine Mauer oder Stahltür, geschützt ist.
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7 zeigt die aus den 2, 3, 4, 5 und 6 bekannte aufgeklappte Vorrichtung 1, wobei, anders als in den genannten Figuren, keine Sprengstoffschnur 14 (2) oder Sprengstofffolie 15 (4) zur Bestückung der Vorrichtung 1 verwendet wurde, sondern stattdessen plastischer Sprengstoff 19 auf der Positionierfläche 6 aufgebracht ist. Bezüglich der auf der Positionierfläche 6 aufgebrachten Menge des Sprengstoffes und auch der Position des Sprengstoffes auf der Positionierfläche 6 ist der Anwender flexibel. So lässt sich sowohl Menge als auch Position des Sprengstoffes an den jeweiligen Anwendungsfall anpassen und die Art oder Dicke der Tür oder Wand bei der Bestückung mit dem Sprengstoff berücksichtigt werden. Weiterhin ist in 7 zu sehen, dass neben dem plastischen Sprengstoff auch Sprengschnüre 14 zur Verbindung der plastischen Sprengstoffportionen verwendet werden können. Zudem ist gezeigt, wie die Kabel oder Leitungen des Zündsystems 17 durch die in Abdecklappen 13 eingebrachten Öffnungen 16 geführt werden können.
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8 zeigt die Rückseite der aufgeklappten Vorrichtung 1, wobei statt der Positionierfläche 6 aus 2, 3, 4, 5, 6 und 7 die dieser Fläche abgewandte Seite der Positionierfläche 6 (2) zu sehen ist, welche als Kontaktfläche 12 dient und mit Befestigungsmitteln, wie Klebe- oder Magnetstreifen oder Magnetblöcken versehen ist. Diese Kontaktfläche 12 dient in der Einsatzposition, dargestellt in 1, als Auflagefläche auf dem zu sprengenden Objekt 3 (1), also beispielsweise einer Wand, einer Tür oder einer Geschossdecke. Weiterhin zeigt 8 eine Funktionstasche 20, hier angebracht auf der Außenseite 4 des linken Abdecklappens 13. Diese Funktionstasche 20 ist auch bei umgeklappten Abdecklappen 13, also bei bestückten Zustand der Vorrichtung 1, von außen zugänglich (1). Aus diesem Grund kann die Funktionstasche 20 zum Transport beispielweise eines Funkzünders oder zum Transport von Teilen des Zündsystems 17 (7) dienen. Der Vorteil an einer von außen zugänglichen Funktionstasche 20 ist, dass ein mit dem Sprengstoff verkabelter Fernzünder hierin an den Einsatzort transportiert werden kann und nach Positionierung der Vorrichtung 1 am Einsatzort schnell aus der Funktionstasche 20 herausgenommen werden kann und mit einem gewissen Abstand zum Einsatzort, also dem Sprengungsort, abgelegt werden kann. Der in 8 rechte Abdecklappen 13 weist einen Bereich mit Klettverschlussschlaufen 8 auf, welche sich beim Umklappen der Abdecklappen 13 durch die Überlappung der Abdecklappen 13 mit den gegenüberliegenden Abdecklappen 13 verbinden. In 8 sind außerdem die Stabilisierungsstäbe 10, 11 gezeigt.
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In 9 ist der Positionierstab 2 aus 1 zerlegt und im Detail gezeigt. Der in 9 dargestellte Positionierstab 2 besteht aus mehreren Positionierstabteilen 21, die sich, wie in 1 dargestellt, ineinanderstecken lassen. Am Endstück 23 des Positionierstabs kann ein Fußteil 24 aus Plastik oder Gummi vorgesehen sein, damit der Positionierstab 2 auf dem Untergrund stabil steht und nicht aufweicht. Über ein T-Stückverbindungselement 22 lässt sich der Positionierstab 2 mit den oberen Stabilisierungsstäben verbinden. Der Positionierstab 2 ist röhrenförmig aufgebaut und besteht vorzugsweise aus Pappe oder Papier. Zudem kann der Positionierstab 2 mit einem Hitzeschild versehen sein, was ihn insbesondere im Bereich der Brandbekämpfung einsatzfähig macht. Wird der Bausatz vielfach im Freien eingesetzt, kann ein Feuchtigkeitsschutz vorgesehen sein, etwa durch eine Feuchtigkeit abweisende Oberflächenbeschichtung der Pappe oder des Papiers. Zur Stabilisierung kann der röhrenförmige Positionierstab 2 auch mit darin aufgeschäumten Schaumstoff verstärkt sein. Es ist auch möglich den Positionierstab 2 teleskopierbar auszuführen, so dass seine Länge flexibel auf den jeweiligen Anwendungsfall anpassbar ist. Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass die Stabilisierungsstäbe 10, 11 (8) hohl ausgestaltet sind und einen solch großen Durchmesser aufweisen, dass die Positionierstabteile 21 während des Transportes der Vorrichtung in diesen aufbewahrt werden können. Zusätzlich können an der Vorrichtung Laschen oder Taschen vorgesehen werden, welche während des Transports zur Aufbewahrung von Positionierstabteilen 21 dienen.
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10 zeigt eine zusammengelegte und mit Sprengstoff bestückte Vorrichtung 1 in einer Schnittdarstellung. Die Vorrichtung ist mit einer Schlaufe aus Sprengstoffschnur 14 bestückt, welche mit einen Sprengstoff-Aufnahmeschlauch 18 samt Verdämmungssystem 26 mit Füllkörper auf der Positionierfläche 6 positioniert ist. Die Abdecklappen 13 sind umgeklappt und decken die Positionierfläche 6 ab und überlappen sich zudem in der Mitte. In der 10 ist angedeutet, wie sich die Abdecklappen 13 um den Sprengstoff-Aufnahmeschlauch 18 legen und diesen auf der Positionierfläche 6 sichern. Außerdem befindet sich auf der der Positionierfläche 6 abgewandten Seite eine Kontaktfläche 12, welche Befestigungsmittel aufweist um die Vorrichtung 1 auf dem zu sprengenden Objekt 3 (1) zu befestigen. Die Position der Schnittdarstellung ist in 1 mit der Linie zwischen der Kennzeichnung Q angedeutet. Im Hintergrund ist daher außerdem eine Tragelasche 25 zu sehen.
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11 zeigt eine zusammengelegte und mit Sprengstoff bestückte Vorrichtung 1 in einer Schnittdarstellung. Die Vorrichtung 1 ist auf der linken Seite mit einer Sprengstoffschnur 14 bestückt, während sich auf der rechten Seite der Vorrichtung 1 Sprengstofffolie 15 befindet. Sowohl die Sprengstoffschnur 14 als auch die Sprengstofffolie 15 befinden sich in einer querschnittlich V-förmigen Sprengstoff-Aufnahmeleiste 27. Diese Sprengstoff-Aufnahmeleiste 27 besteht vorzugsweise aus einer Hohlkammerstegplatte, weiter vorteilhaft aus Kunststoff, und lässt sich flexibel knicken und zuschneiden, so dass die Sprengstoff-Aufnahmeleiste 27 an den jeweiligen Anwendungsfall anpassbar ist. Die Sprengstoff-Aufnahmeleiste 27 kann auch mit einer konventionellen Schneidladung kombiniert werden. Zur einfachen Positionierung weist die Sprengstoff-Aufnahmeleiste 27 vorzugsweise einen Bezug aus Klettverschluss auf. Mittels der Sprengstoff-Aufnahmeleiste 27 ist es möglich die Sprengwirkung gezielt in eine Wirkrichtung zu leiten. Die diese gezielte Sprengwirkung kann zudem dadurch verstärkt werden, dass auf die Sprengstoff-Aufnahmeleiste 27 ein Verdämmungssystem 26, wie auf der linken Seite in 11 zu sehen ist, aufgelegt wird. In der 11 ist angedeutet, wie sich die Abdecklappen 13 um die Sprengstoff-Aufnahmeleiste 27 legen und diesen auf der Positionierfläche 6 sichern.
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In der 12 ist eine gefaltete und unbestückte Vorrichtung 1 gezeigt. Da sich die Vorrichtung flexibel in unterschiedlichen Packmustern falten lässt, ist sie einfach zum Einsatzort zu transportieren. In 11 wurde die Vorrichtung 1 beispielhaft zwei Mal gefaltet, um ein handliches Außenmaß zu erreichen. An den zwei von außen zugänglichen Tragelaschen 25 kann die Vorrichtung im zusammengefalteten Zustand einfach getragen werden.
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Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Positionierstab
- 3
- Zu sprengendes Objekt (Türe)
- 4
- Außenseite des Abdecklappen
- 5
- Innenseite des Abdecklappen
- 6
- Positionierfläche
- 7
- Klebe- oder Klettstreifen
- 8
- Klettverschluss mit Schlaufen
- 9
- Klettverschluss mit Widerhaken
- 10
- Oberer Stabilisierungsstab
- 11
- Unterer Stabilisierungsstab
- 12
- Kontaktfläche
- 13
- Abdecklappen
- 14
- Sprengstoffschnur
- 15
- Sprengstofffolie
- 16
- Zündsystemöffnungen
- 17
- Zündsystem
- 18
- Sprengstoff-Aufnahmeschlauch
- 19
- plastischer Sprengstoff
- 20
- Funktionstasche
- 21
- Positionierstabteile
- 22
- T-Stückverbindungselement
- 23
- Endstück des Positionierstabs
- 24
- Fußteil
- 25
- Tragelasche
- 26
- Verdämmungssystem
- 27
- Sprengstoff-Aufnahmeleiste
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3341459 A1 [0004, 0006]
- DE 3883998 T2 [0004]
- DE 1646367 C [0004]
- DE 19704193 A1 [0006]
- US 4905601 A [0007]
- US 2011/0197779 A1 [0009]
- US 6817297 B1 [0009]
- WO 2004/048880 A1 [0009]
- WO 2010/139463 A1 [0009]