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Die Erfindung betrifft einen Wachsmalstift, mit einem Kern aus einem ersten schmelzbaren Werkstoff und einer Umhüllung aus einem zweiten schmelzbaren Werkstoff.
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Wachsmalstifte der oben genannten Art sind bekannt, beispielsweise aus der
FR 987319 . Danach soll der Schmelzpunkt des zweiten Werkstoffs ausreichend hoch liegen, damit die Umhüllung auch bei erhöhter Umgebungstemperatur fest bleibt. Die Umhüllung ist mithin (zumindest bei Gebrauchstemperatur) aus einem recht harten Werkstoff. Demgegenüber soll der Kern aus einem vergleichsweise weichen Werkstoff sein, weil es sich um einen Schminkstift handelt.
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Der aus dem Stand der Technik bekannte Wachsmalstift ist in der Handhabung kompliziert, weil die unterschiedlichen Härten der Umhüllung einerseits und des Kerns andererseits Probleme beim Anspitzen mit sich bringen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den aus der
FR 987319 bekannten Stift derart weiterzubilden, daß seine Handhabung verbessert ist.
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Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß der Schmelzpunkt des ersten Werkstoffs um 1 K bis 15 K niedriger liegt als der des zweiten Werkstoffs, bevorzugt um 5 K bis 13 K, weiter bevorzugt um 9 K bis 11 K.
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Dabei liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, daß ein Schmelzpunktunterschied von 15 K oder weniger dazu führt, daß die Härten der beiden verwendeten Werkstoffe auch ausreichend ähnlich sind, daß ein Anspitzen ohne Probleme möglich ist. Andererseits soll aber der Kern leicht abreibbar sein, wohingegen die Umhüllung die Hände eines Benutzers vor Verschmutzung schützen soll. Dazu bedarf es eines Schmelzpunktunterschiedes, der erfindungsgemäß mindestens 1 K beträgt.
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Die
US 2005/0095051 A1 zeigt Straßenkreide mit einer Wachsumhüllung. Über den Schmelzpunkt des verwendeten Wachses ist nichts gesagt.
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Die
GB 605 358 zeigt ebenfalls einen Kreidestift. Er ist mit einer Wachshülle imprägniert. Zu dem Schmelzpunkt des Wachses gibt es keine Angaben.
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Die
GB 1 212 469 offenbart einen Wachsmalstift mit einem Kern aus Wachs, wobei der Schmelzpunkt sehr hoch liegen soll, beispielsweise bei 150°C. Die Umhüllung ist aus Holz oder Papier.
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Die
EP 1 918 329 B1 offenbart einen Werkstoff für die Umhüllung eines Stiftes, wobei der Werkstoff holzähnliche Eigenschaften haben soll.
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Erfindungsgemäß bevorzugt liegt/liegen der Schmelzpunkt des ersten Werkstoffs im Bereich von 45°C bis 57°C und/oder der Schmelzpunkt des zweiten Werkstoffs im Bereich von 58°C bis 60°C.
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Der erste Werkstoff kann erfindungsgemäß bevorzugt zum einen ein Wachscompound mit Emulgator und Sodium-Stearyl-Laktylat und zum anderen Polyethylenglykol enthalten, bevorzugt zu gleichen Teilen. Als Wachscompound kommt dabei eine Mischung aus Bienenwachs, C16-18 Alkoholen und C16-18 Mono- und Di-Glyceriden in Betracht. Ein Wachscompound mit Emulgator und Sodium-Stearyl-Laktylat ist beispielsweise erhältlich unter dem Handelsnamen Ceratrom® N645 der Wachs- und Ceresin-Fabriken TH.C.TROMM GmbH, Köln. Als Polyethylenglykol kommt PEG 4000 in Betracht, das unter dem Handelsnamen Carbowachs® von der Dow Chemical Co. erhältlich ist.
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Bei dem Polyethylenglykol nimmt die Wasserlöslichkeit mit steigender Kettenlänge ab. Die Kette darf daher nicht beliebig lang sein. Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein Molmassenbereich von 1000 bis 8000, weiter bevorzugt 3600 bis 4400.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der zweite Werkstoff ein Gemisch aus paraffinischen Kohlenwasserstoffen und/oder ein Wachs, basierend auf Kohlenwasserstoffwachs und Polymerwachs, d. h. ein polymerverstärktes Wachs. Als Gemisch aus paraffinischen Kohlenwasserstoffen kommt dabei insbesondere Polarit® 30930 der Wachs- und Ceresin-Fabriken TH.C.TROMM GmbH, Köln, in Betracht. Ein Beispiel für das Wachs, das auf Kohlenwasserstoffwachs und Polymerwachs basiert, d. h. für das polymerverstärkte Wachs ist eine Mischung aus Polystyren-Block-Poly(Ethylen-RAN-Butylen)-Block-Polystyren und Kohlenwasserstoffwachsen (Paraffin bzw. mikrokristallines Wachs). Es ist beispielsweise erhältlich unter dem Handelsnamen Cerathen® LF 4002-1 der Wachs- und Ceresin-Fabriken TH.C.TROMM GmbH, Köln.
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Der Kern und die Umhüllung können erfindungsgemäß durch Koextrusion hergestellt sein.
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Alternativ kann die Erfindung aber auch auf ein Verfahren zum Herstellen eines einen Kern aus einem ersten schmelzbaren Werkstoff und eine Umhüllung aus einem zweiten schmelzbaren Werkstoff aufweisenden Wachsmalstifts angewendet werden, das durch folgende Schritte gekennzeichnet ist:
- a) Bereitstellen des Kerns und
- b) Eintauchen des Kerns in eine Schmelze aus dem zweiten Werkstoff, wobei der Schmelzpunkt des ersten Werkstoffs um 1 K bis 15 K niedriger liegt als der des zweiten Werkstoffs, bevorzugt um 5 K bis 13 K, weiter bevorzugt um 9 K bis 11 K.
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Auch für das Verfahren gilt, daß bevorzugt der Schmelzpunkt des ersten Werkstoffs im Bereich von 45°C bis 57°C und/oder der Schmelzpunkt des zweiten Werkstoffs im Bereich von 58°C bis 60°C liegt/liegen.
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Weiter bevorzugt liegt die Temperatur der Schmelze beim Eintauchen nicht mehr als 3 K über dem Schmelzpunkt des ersten Werkstoffs.
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Das Eintauchen dauert bevorzugt nicht länger als 3 s, bevorzugt 2 bis 3 s.
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Durch diese Maßnahmen, insbesondere die Wahl des geeigneten Molekulargewichts, die Temperaturauswahl und die Tauchzeitauswahl kann eine Umhüllung ausgebildet werden, die eine geringe Schichtdicke hat und/oder transparent ist.
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Was die beiden Werkstoffe angeht, gilt für das Verfahren das gleiche wie für den oben beschriebenen Wachsmalstift, weshalb bezüglich der Einzelheiten auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Dabei zeigen
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1 schematisch einen Kern und ein Tauchbad für einen Wachsmalstift nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung und
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2 den Kern aus 1 mit Umhüllung nach dem Tauchen.
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1 zeigt einen Kern 10 für einen Wachsmalstift nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Kern enthält zu gleichen Teilen Ceratrom® N645 und Carbowachs®. Er wird klassisch – beispielsweise wie Lippenstiftmasse oder eine Kerze – durch Eingießen der verflüssigten und miteinander vermischten Bestandteile in eine Form und abschließendes Abkühlen und Entformen hergestellt.
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Ferner zeigt 1 ein Tauchbad mit einem Gefäß 12. In dem Gefäß 12 befindet sich Polarit® 30930 in aufgeschmolzener Form, weshalb im Folgenden insofern von der Schmelze 14 die Rede ist. Anstelle von Polarit kann auch Cerathen® LF4002-1 oder eine Mischung aus beiden verwendet werden.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt die Schmelzpunktdifferenz zwischen dem Kern 10 einerseits und der Schmelze 14 andererseits 10 K.
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Zum Ausbilden der in 2 gezeigten Umhüllung 16 wird der Kern 10 in die Schmelze 14 eingetaucht. Die Verweilzeit des Kerns 10 in der Schmelze 14 liegt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel bei 2,5 s. Es wird darauf hingewiesen, daß die 2 die Geometrien nicht maßstabsgetreu wiedergibt. Insbesondere kann die Umhüllung 16 eine wesentlich geringere Wandstärke haben als gezeigt.
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Danach wird der Kern wieder aus dem Tauchbad herausgenommen und abgekühlt.
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Die Temperatur des Tauchbades beträgt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel 59°C. Sie bestimmt die Viskosität der Schmelze 14.
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Zusammen mit der Verweilzeit bestimmt die Viskosität des zweiten Werkstoffs die Schichtdicke der Umhüllung 16. Höhere Schichtdicken können auch dadurch erzielt werden, daß der Tauchgang einmal oder mehrmals wiederholt wird.
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Die in der obigen Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 987319 [0002, 0004]
- US 2005/0095051 A1 [0007]
- GB 605358 [0008]
- GB 1212469 [0009]
- EP 1918329 B1 [0010]