DE202014007012U1

DE202014007012U1 - Markisentuch mit mindestens zwei auf Stoß nebeneinander verlaufenden Tuchbahnen

Info

Publication number: DE202014007012U1
Application number: DE202014007012.1U
Authority: DE
Original assignee: Schmitz Werke GmbH and Co KG
Current assignee: Markilux GmbH and Co KG
Priority date: 2014-09-02
Filing date: 2014-09-02
Publication date: 2014-09-15
Anticipated expiration: 2024-09-03

Abstract

Markisentuch mit – mindestens zwei auf Stoß nebeneinander verlaufenden Tuchbahnen (2, 3), und – einer Klebeverbindung (K) zwischen den beiden Tuchbahnen (2, 3), gekennzeichnet durch – einer wärmefrei auf mindestens einer Seite der beiden Tuchbahnen (2, 3) zu deren Verbindung aufgebrachtes, einseitig selbstklebendes, dünnes Klebeband (7) zur Realisierung der Klebeverbindung (K).

Description

Die Erfindung betrifft ein Markisentuch mit mindestens zwei auf Stoß nebeneinander verlaufenden Tuchbahnen und eine Klebeverbindung zwischen den beiden Tuchbahnen.
Zum Hintergrund der Erfindung ist festzuhalten, dass in früheren Zeiten die einzelnen Tuchbahnen von Markisentüchern mit üblichen Nähtechniken miteinander verbunden wurden. Entsprechend ergab sich im Nahtbereich ein hoher Aufbau, da jeweils zwei Tuchlagen zuzüglich dem Nähfaden in Dickenrichtung des Markisentuches angeordnet waren. Damit bestand die Problematik, dass pro Wickelumdrehung des Markisentuches die näher zum Wickelkern hin angeordnete Tuchbahn mit einer deutlich geringeren Umfangslänge aufgewickelt wurde, als die außenseitig liegende Tuchbahn. Dadurch entstanden Spannungen im Tuch, die zu einem Verziehen im Nahtbereich führten. Die daraus entstandenen Falten waren als sogenannter „Tannenbaumeffekt” bekannt.
Seit einigen Jahren sind beispielsweise aus der DE 10 2004 049 934 B4 Klebetechniken zur Verbindung der Bahnen von Markisentüchern bekannt, wobei zuerst die Längsränder zweier nebeneinander verlaufender Tuchbahnen im Überlapp und dazwischen ein Schweißklebeband angeordnet wurden. Zur Aktivierung der Klebeverbindung wurden mithilfe von heizbaren Andruckrollen die beiden Tuchbahnränder mit dem dazwischen liegenden Schweißklebeband mit Druck und Temperatur beaufschlagt, um so eine feste Klebeverbindung zwischen den beiden Tuchbahnen zu erzielen. Da der Nahtaufbau bei dieser Klebeverbindung deutlich dünner als bei einer herkömmlichen Nähnaht ist, war das Wickelverhalten bereits verbessert und der Tannenbaumeffekt verringert.
Zur weiteren Verbesserung ist es beispielsweise aus der DE 102 14 628 C1 bekannt, die nebeneinander verlaufenden Tuchbahnen auf Stoß, also in einer Ebene anzuordnen, und anschließend die Stoßfuge mit einem Schweißklebeband und einem dieses abdeckenden Tuchstreifen zu verbinden. Ausgehend von diesem grundsätzlichen Aufbau ist es durch offenkundige Vorbenutzung der Anmelderin bekannt, ein Klebeband einzusetzen, das mit den beiden Tuchbahnen und dem Abdeck-Tuchstreifen hochfrequenzverschweißt wird. Da die beiden Tuchbahnen auf einer Ebene liegen, wird beim Aufwickeln des Tuches jede Bahn mit gleichem Wickelradius aufgewickelt. Lediglich der Abdecktuchstreifen wird mit einem abweichenden Wickelradius aufgewickelt, sodass die Spannungen im Tuch weiter abgebaut und der Tannenbaumeffekt deutlich geringer wird. Allerdings ist diese Verbindungstechnik, wie sie im Wesentlichen auch der EP 1 605 093 B1 entnehmbar ist, relativ aufwendig und damit kostenintensiv.
Der Erfindung liegt davon ausgehend die Aufgabe zugrunde, ein Markisentuch mit einer derart verbesserten Klebetechnik anzugeben, dass mit geringerem Herstellungsaufwand eine stabile, weniger Tuchspannungen beim Aufwickeln hervorrufende Verbindung zwischen zwei Tuchbahnen ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird laut Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 dadurch gelöst, dass die Klebeverbindung durch ein wärmefrei auf mindestens einer Seite der beiden Tuchbahnen zu deren Verbindung aufgebrachtes, einseitig selbstklebendes, dünnes Klebeband realisiert wird.
Damit ist die Klebeverbindung in vorteilhafter Weise mit einem sehr dünnen Aufbau in Dickenrichtung realisierbar, wodurch das Wickelverhalten deutlich verbessert wird. Da kein Wärmeeintrag zur Aktivierung der Klebeverbindung mehr notwendig ist, ist der Herstellungsprozess mit geringerem Energieverbrauch und deutlich schneller zu realisieren. Insbesondere entfällt auch die bei wärmeaktivierten Klebeverbindungen notwendige Kühlzeit für die Klebenaht.
Bevorzugte Ausführungsformen für das erfindungsgemäße Markisentuch ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. So kann die Dicke des Klebebandes weniger als 0,5 mm betragen. Insbesondere kann ein solches dünnes Klebeband durch eine Klebefolie gebildet sein.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird jeweils ein dünnes, selbstklebendes Klebeband beiderseits der beiden Tuchbahnen darauf aufgebracht. Damit wird das Tuch in der neutralen Phase aufgewickelt, wodurch das Wickelverhalten verbessert wird. Daneben wird die Stabilität der Klebeverbindung praktisch verdoppelt.
In vorteilhafter Weise ist das Klebeband durch einen mechanisch stabilen Trägerstreifen und eine einseitig darauf aufgebrachte Klebeschicht gebildet. Der Trägerstreifen kann dabei aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Das Material der Klebeschicht ist je nach Tuchqualität anzupassen.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
1 einen schematischen Querschnitt durch ein Markisentuch in einer ersten Ausführungsform und
2 einen schematischen Querschnitt durch ein Markisentuch in einer zweiten Ausführungsform.
Wie aus 1 deutlich wird, weist das Markisentuch 1 zwei nebeneinander verlaufende Tuchbahnen 2, 3 auf, die mit ihren benachbarten Längsrändern 4, 5 auf Stoß angeordnet sind. Die Fuge 6 zwischen den beiden Längsrändern 4, 5 ist dabei möglichst gering zu halten und liegt in der Praxis bei maximal etwa 1 mm.
Zur Verbindung der beiden Tuchbahnen 2, 3 ist bei der in 1 gezeigten Ausführungsform einseitig ein dünnes, selbstklebendes Klebeband 7 entlang der Fuge 6 auf die beiden Längsränder 4, 5 aufgeklebt. Das Klebeband 7 ist wärmefrei durch entsprechendes Andrücken applizierbar. Seine Dicke beträgt etwa 0,1 mm.
Es ist als Klebefolie mit einem internen Aufbau aus einem mechanisch stabilen Trägerstreifen 8 und einer darauf einseitig aufgebrachten Klebeschicht 9 aufgebaut.
Die in 2 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von derjenigen gemäß 1 lediglich darin, dass neben dem ersten Klebeband 7 auf der gegenüberliegenden Seite der beiden Tuchbahnen 2, 3 ein mit dem ersten Klebeband 7 fluchtendes zweites Klebeband 7' aufgebracht ist. Dessen Applizierung und Aufbau entsprechen dem Klebeband 7, sodass sich diesbezügliche Ausführungen zur Vermeidung von Wiederholungen erübrigen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102004049934 B4 [0003]
DE 10214628 C1 [0004]
EP 1605093 B1 [0004]

Claims

Markisentuch mit – mindestens zwei auf Stoß nebeneinander verlaufenden Tuchbahnen (2, 3), und – einer Klebeverbindung (K) zwischen den beiden Tuchbahnen (2, 3), gekennzeichnet durch – einer wärmefrei auf mindestens einer Seite der beiden Tuchbahnen (2, 3) zu deren Verbindung aufgebrachtes, einseitig selbstklebendes, dünnes Klebeband (7) zur Realisierung der Klebeverbindung (K).
Markisentuch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Klebebandes (7) kleiner als 0,5 mm ist.
Markisentuch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebeband (7) durch eine Klebefolie gebildet ist.
Markisentuch nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Klebeband (7, 7') beiderseits der beiden Tuchbahnen (2, 3) aufgebracht ist.
Markisentuch nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Markisentuch (1) aufgrund der beiden Klebebänder (7, 7') mit seinen Tuchbahnen (2, 3) in der neutralen Phase der Bahnebene aufwickelbar ist.
Markisentuch nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebeband (7, 7') einen mechanisch stabilen Trägerstreifen (8) und eine darauf aufgebrachte Klebeschicht (9) aufweist.