DE202010008825U1

DE202010008825U1 - Auszugvorrichtung für eine schubladenartige Einrichtung in einem Geräte- oder Möbelkorpus

Info

Publication number: DE202010008825U1
Application number: DE202010008825U
Authority: DE
Original assignee: Giesbert Hans Co KG GmbH; Hans Giesbert & Co KG GmbH
Current assignee: Giesbert Hans Co KG GmbH; Hans Giesbert & Co KG GmbH
Priority date: 2010-10-18
Filing date: 2010-10-18
Publication date: 2010-12-30
Anticipated expiration: 2020-10-19
Also published as: EP2441350A1; DE202011003496U1

Abstract

Auszugvorrichtung (1) für eine schubladenartige Einrichtung in einem Geräte- oder Möbelkorpus, insbesondere für einen Schienenauszug für Gargutkörper, wie Bleche, Roste und dergleichen, in einem Backofen, mit einer Korpusschiene (2), die an der Korpusinnenwand befestigt ist, und einer in der Korpusschiene (2) teleskopierbare Auszugschiene (3), wobei zwischen der Korpusschiene (2) und der Auszugschiene (3) jeweils seitlich eine Kugelführung ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich im vorderen Endbereich der Korpusschiene (2) eine Aufnahme (5) für eine Kugel (4) der Kugelführung eingebracht ist und dass im ausgezogenen Zustand der Auszugschiene (3) eine der Kugeln (4) der Kugelführung in die Aufnahme (5) einrastet und die Auszugschiene (2) arretiert.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Auszugvorrichtung für eine schubladenartige Einrichtung in einem Geräte- oder Möbelkorpus, insbesondere für einen Schienenauszug für Gargutkörper, wie Bleche, Roste und dergleichen, in einem Backofen, mit einer Korpusschiene, die an der Korpusinnenwand befestigt ist, und einer in der Korpusschiene teleskopierbare Auszugschiene, wobei zwischen der Korpusschiene und der Auszugschiene jeweils seitlich eine Kugelführung ausgebildet ist.
Schubladenauszüge sind Auszugschienenvorrichtungen, die das Öffnen und Schließen von Schubladen komfortabel ermöglichen. Früher waren es oft nur einfache Holzleisten seitlich in der Schubladenzarge, heutzutage sind es in der Regel Metallschienen.
Ein Einfachauszug ist der übliche Auszug, bei welchem sich die Schublade bis auf ein bestimmtes Maß der ganzen Tiefe, den Auszugsverlust, ausziehen lässt. Bei einem solchen Einfachauszug wird an den Seiten beispielsweise eines Innenschrankes jeweils eine Schienenführung angeschraubt. Auf dieser Schienenführung ist wiederum ein äußeres Schienenelement verschiebbar angeordnet.
Eine Schublade wird auf zwei äußere Schienenelemente an ihren zwei Seitenwänden aufgesetzt, so dass die Schublade verschiebbar entlang der Schienenführung bewegt werden kann. Dabei ist das verschiebbare Zwischenteil z. B. durch eine mit der Schienenführung befestigte Niete gegen zu weites Ausziehen gesichert, wobei zur Begrenzung die Niete der Schienenführung in Anlage mit einer Niete des Zwischenteils kommt, um so ein weiteres Ausziehen zu verhindern. Um beim Einschieben sicherzustellen, dass die Schublade nicht über eine gewünschte Position hinaus entlang der Schienenführung geschoben wird, sind gewöhnlich weitere geeignete Begrenzungselemente vorgesehen.
Meistens werden Anschläge verwendet, um den Auszug der Auszugschiene gegenüber der Basisschiene bzw. Korpusschiene zu begrenzen. Beispielsweise aus der DE 299 09 690 U1 ist ein Schubladenauszug zum Führen einer Schublade bekannt, mit einer Schienenführung zum Befestigen der Schienenführung an einem Wandelement und einem Schienenelement, welches verschiebbar auf der Schienenführung gelagert ist, an welcher eine Schublade befestigt oder aufgesetzt werden kann. Das Schienenelement weist Begrenzungselemente auf, welche durch Anschläge an dem Befestigungselement eine Begrenzung der Bewegung des Schienenelements bewirkt.
Am häufigsten werden Schubladenauszüge mit Kunststoffrollen, Kugelführung, Kugellager und Kunststoffwalzen verwendet.
Beispielsweise bei Backöfen werden meist Längsvertiefungen in den Seitenwänden des Innenraums genutzt, in denen Bleche, Roste usw. durch Handauszug und -einschub geführt werden. Bekannt sind aber auch einfache teleskopierbare Auszugschienen, auf denen Bleche und Roste aufgelegt und dann in den Backofen eingeschoben werden. Nachteilig ist bei solchen Handauszügen und auch bei Anschläge aufweisenden Auszügen, dass diese, da sie in der Regel paarweise verwendet werden, relativ zueinander verkanten und/oder unterschiedliche Längen- und Höhenpositionen einnehmen, was aber unerwünscht ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Auszugvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach und kostengünstig ausgebildet ist und die eine sichere Arretierung und Stoppfunktion der am der Auszug beteiligten Schienen gewährleistet und dabei eine gleiche ebene Auflage für Schubladen, Belche, Roste usw. ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass seitlich im vorderen Endbereich der Korpusschiene eine Aufnahme für eine Kugel der Kugelführung eingebracht ist und dass im ausgezogenen Zustand der Auszugschiene eine der Kugeln der Kugelführung in die Aufnahme einrastet und die Auszugschiene arretiert.
Die Auszugvorrichtung besteht aus einer Korpusschiene und einer Auszugschiene mit einer dazwischen angeordneten Kugelführung mit mehreren Kugeln vorzugsweise an jeder Längsseite der Auszugvorrichtung. Ein Paar von solchen Auszugvorrichtungen wird in einem Korpus, z. B. dem Innenraum eines Backofens platziert, indem jede der Auszugvorrichtungen einander gegenüber an der Innenwand oder einem Seitenteil, z. B. einem Gitter, des Backofens befestigt wird. Somit wird jeweils die Korpusschiene mit der Innenwand beispielsweise verschraubt oder verschweißt. Die Kugeln der Kugelführung sind längsseits der Korpusschiene und der Auszugschiene jeder Auszugvorrichtung angeordnet und geführt.
Wird nun die Auszugschiene aus der Korpusschiene manuell herausgezogen, rastet die vordere Kugel der Kugelführung in die im vorderen Endbereich der Korpusschiene eingebrachte Aufnahme und arretiert die Auszugschiene gegen die Korpusschiene. Dies erfolgt, wenn beide Auszugvorrichtungen teleskopiert werden, bei beiden Auszugvorrichtungen in gleicher Weise, so dass gleiche Höhen- und/oder Längenpositionen der Auszugschiene gewährleistet sind. Dadurch können Schubladen, Bleche und/oder Roste gleichmäßig in einer Ebene auf die Auszugvorrichtungen aufgelegt werden, ohne dass sich diese neigen oder verkanten. Weiterhin wird eine Parallelität der Auszugvorrichtungspaare zueinander gewährleistet, wenn beispielsweise ein Gargutträger lose auf diese aufgelegt und in den Backofen eingeschoben wird. Gleichzeitig wird die Auszugtiefe der Auszugschiene relativ zur Korpusschiene begrenzt, so dass keine weiteren Anschläge notwendig sind. Darüber hinaus wird durch das Einrasten einer Kugel in die Aufnahme der Korpusschiene eine sicher Stoppfunktion der Auszugschiene ermöglicht, damit diese nicht aus der Korpusschiene vollständig herausgezogen wird.
Mehr oder weniger komplizierte Dämpfungseinrichtungen, wie sie oft an Auszugvorrichtungen für Schubladen vorhanden sind, werden nicht benötigt. Gerade in einem Backofen, in dem extremere Umgebungsbedingungen vorliegen, ist ein Verzicht auf solche Dämpfungseinrichtungen anzustreben.
Wenn die Kugelführung eine Mehrzahl von Kugeln hintereinander angeordnet aufweist, kann die Arretierung jeder Kugel in der Aufnahme der Korpusschiene durch weiteres Herausziehen der Auszugschiene erfolgen, so dass die Auszugtiefe variiert werden kann. Mit der Ausbildung einer Aufnahme in der Korpusschiene zum Einrasten einer Kugel der Kugelführung wird eine einfache und kostengünstige Schienenführung und Arretierung erreicht, insbesondere eine Auszugvorrichtung in einem Backofen. In einem Backofen herrschen besondere Umgebungsbedingungen, hervorgerufen durch die hohen Temperaturen und die Ausdünstungen des Gargutes, welche durch die einfache Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung berücksichtigt werden.
Nach einer weiteren Ausbildung der erfindungsgemäßen Auszugvorrichtung sind im vorderen Endbereich der Korpusschiene an einer deren Längsseiten eine Aufnahme oder im vorderen Endbereich der Korpusschiene an beiden Längsseiten jeweils eine Aufnahme zum Einrasten von Kugeln der Kugelführung ausgebildet. Letztere Variante trägt zur weiteren Stabilisierung der Auszugvorrichtung bei.
Weiterhin kann vorgesehen werden, dass seitlich im hinteren Endbereich der Korpusschiene mindestens eine weitere Aufnahme für eine Kugel der Kugelführung eingebracht ist und dass im eingefahrenen Zustand der Auszugschiene eine der Kugeln der Kugelführung in die mindestens eine weitere Aufnahme einrastet und die Auszugschiene arretiert. Damit erfolgt eine Arretierung der Auszugschiene relativ zur Korpusschiene im eingefahren Zustand der Auszugschiene.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Auszugvorrichtung ist die Aufnahme für eine Kugel der Kugelführung als lochartige Öffnung ausgebildet, wobei der Durchmesser der Öffnung kleiner ist als der Durchmesser der Kugel. Diese Ausführungsform der Auszugvorrichtung ist einfach und kostengünstig zu realisieren, da lediglich eine Bohrung seitlich in die Korpusschiene eingebracht wird.
Alternativ dazu kann die Aufnahme für eine Kugel der Kugelführung als Ausbuchtung, Ausprägung, Mulde, Kerbe oder dergleichen ausgebildet sein.
Der Durchmesser der lochartigen Öffnung bzw. der Ausbuchtung, Ausprägung, Mulde, Kerbe oder dergleichen in der Korpusschiene kann hierbei variiert werden. Wird die entsprechende Aufnahme für die Kugel der Kugelführung mit größerem Durchmesser und/oder Tiefe in die Korpusschiene eingebracht, ist ein größerer Kraftaufwand für den Benutzer notwendig, um die Rastung bzw. Stoppfunktion der Kugel in der Aufnahme zu überwinden, wenn die Auszugschiene aus der oder in die Korpusschiene teleskopiert wird. Ist hingegen die Aufnahme für die Kugel der Kugelführung mit kleinerem Durchmesser und/oder Tiefe in die Korpusschiene eingebracht, ist ein geringerer Kraftaufwand für den Benutzer notwendig, um die Rastung bzw. Stoppfunktion der Kugel in der Aufnahme zu überwinden.
Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispieles, das in den Zeichnungen dargestellt ist, näher beschrieben. Es zeigen:
1 eine Perspektivansicht eines Teilbereiches einer Auszugvorrichtung im eingefahrenen Zustand der Auszugschiene relativ zur Korpusschiene,
2 eine Perspektivansicht eines Teilbereiches einer Auszugvorrichtung im ausgezogenen Zustand der Auszugschiene relativ zur Korpusschiene, und
3 eine Perspektivansicht eines Teilbereiches einer Korpusschiene.
Die Auszugvorrichtung 1 gemäß den 1 und 2 ist für eine nicht näher gezeigte schubladenartige Einrichtung in einem Geräte- oder Möbelkorpus, insbesondere für einen Schienenauszug für Gargutkörper, wie Bleche, Roste und dergleichen, in einem Backofen, vorgesehen. Im Wesentlichen besteht die Auszugvorrichtung 1 aus einer im Querschnitt C-förmigen Korpusschiene 2 aus Stahl, die an einer Korpusinnenwand befestigt ist. Weiterhin umfasst die Auszugvorrichtung 1 eine Auszugschiene 3 aus Profilstahl, die in und aus der Korpusschiene 2 manuell teleskopierbar ist. Zwischen der Korpusschiene 2 und der Auszugschiene 3 ist jeweils seitlich eine Kugelführung ausgebildet, die aus mehreren hintereinander in Längsrichtung der beiden Schienen 2 und 3 angeordneten Kugeln 4 besteht.
Die in 1 gezeigte Korpusschiene 2 weist im vorderen Endbereich eine Aufnahme 5 in Form einer lochartigen Öffnung 6 auf, wobei diese einen kleineren Durchmesser besitzt als der Durchmesser einer Kugel 4 der Kugelführung ist.
Wie aus 1 zu ersehen ist, rastet eine der Kugeln 4 in die Öffnung 6 der Korpusschiene 2 ein, wenn, wie in diesem Beispiel, die Auszugschiene 3 in die Korpusschiene 2 hineingeschoben ist. Hierbei befindet sich die Öffnung 6 im hinteren Endbereich der Korpusschiene 2.
Gemäß 2 befindet sich die Öffnung 6 im vorderen Endbereich der Korpusschiene 2, so dass eine Rastung bei ausgezogener Auszugschiene 3 relativ zur Korpusschiene 2 erfolgt.
Bei der Ausführungsform der Korpusschiene 2 ist die Aufnahme 5 als Ausbuchtung 7 ausgebildet, in welche eine Kugel 4 der Kugelführung der Auszugvorrichtung 1 einrastet und die Auszugschiene 3 gegen die Korpusschiene 2 arretiert.
Bezugszeichenliste

1: Auszugvorrichtung
2: Korpusschiene
3: Auszugschiene
4: Kugel
5: Aufnahme
6: Öffnung
7: Ausbuchtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 29909690 U1 [0005]

Claims

Auszugvorrichtung (1) für eine schubladenartige Einrichtung in einem Geräte- oder Möbelkorpus, insbesondere für einen Schienenauszug für Gargutkörper, wie Bleche, Roste und dergleichen, in einem Backofen, mit einer Korpusschiene (2), die an der Korpusinnenwand befestigt ist, und einer in der Korpusschiene (2) teleskopierbare Auszugschiene (3), wobei zwischen der Korpusschiene (2) und der Auszugschiene (3) jeweils seitlich eine Kugelführung ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich im vorderen Endbereich der Korpusschiene (2) eine Aufnahme (5) für eine Kugel (4) der Kugelführung eingebracht ist und dass im ausgezogenen Zustand der Auszugschiene (3) eine der Kugeln (4) der Kugelführung in die Aufnahme (5) einrastet und die Auszugschiene (2) arretiert.
Auszugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im vorderen Endbereich der Korpusschiene (2) an einer deren Längsseiten eine Aufnahme (5) oder im vorderen Endbereich der Korpusschiene (2) an beiden Längsseiten jeweils eine Aufnahme (5) zum Einrasten von Kugeln der Kugelführung ausgebildet sind.
Auszugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich im hinteren Endbereich der Korpusschiene (2) mindestens eine weitere Aufnahme (5) für eine Kugel (4) der Kugelführung eingebracht ist und dass im eingefahrenen Zustand der Auszugschiene (3) eine der Kugeln (4) der Kugelführung in die mindestens eine weitere Aufnahme (5) einrastet und die Auszugschiene (3) arretiert.
Auszugvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (5) für eine Kugel (4) der Kugelführung als lochartige Öffnung (6) ausgebildet ist, wobei der Durchmesser der Öffnung (6) kleiner ist als der Durchmesser der Kugel (4).
Auszugvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (5) für eine Kugel (4) der Kugelführung als Ausbuchtung (7), Ausprägung, Mulde, Kerbe oder dergleichen ausgebildet ist.