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Die
Erfindung betrifft ein Verpackungsmittel, insbesondere für
Lebensmittel.
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Frische
Lebensmittel, wie Wurst und Käse, werden in der Regel,
wenn sie je nach Kundenwunsch in Metzgereien bzw. Käsegeschäften
oder aber an einer Frischtheke eines Supermarktes zusammengestellt
werden und nicht bereits abgepackt verkauft werden, in mit einer
Feuchtigkeit abweisenden Schicht beschichtetem Papier als Verpackungsmittel
verpackt.
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Dies
ist in hygienischer Hinsicht bedenklich, da beim Einschlagen des
Produktes der sich zunächst auf der Außenseite
befindliche Teil des beschichteten Papiers unter Umständen
mit der Ware in Kontakt kommt, so daß Keime von den Händen
des Bedienpersonals auf die Ware übertragen werden können.
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Ein
weiteres Problem hierbei ist auch der Kontakt der Ware mit auf der
Außenseite des beschichteten Papiers aufgebrachten Druckfarben,
welcher zu einer Beeinträchtigung der Ware führen kann.
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Schließlich
ist das beschichtete Papier auch relativ teuer, was bei den beachtlichen
Mengen an solchem Papier, die in einem Geschäft verbraucht werden,
zu Buche schlägt.
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Die
DE 20 2008 016 718
U1 beschreibt ein Verpackungsmittel, insbesondere für
Lebensmittel, bei dem ein erstes Flächenelement aus Papier
vorgesehen ist, auf das ein zweites Flächenelement aus Kunststoff
aufgebracht ist, wobei das zweite Flächenelement das erste
Flächenelement im Wesentlichen bedeckt und an einer der
Seiten des ersten Flächenelementes deutlich über
das erste Flächenelement hinausragt. Auf diese Weise wird
ein über das erste Flächenelement hinausragender
Lappen des zweiten Flächenelementes gebildet. Die zu verpackende Ware
wird auf den Bereich gelegt, in dem das zweite Flächenelement
das erste Flächenelement bedeckt („Überdeckungsbereich”)
und dann der über das erste Flächenelement hinausragende
Lappen des zweiten Flächenelementes über die Ware
geschlagen, so daß diese auf der Ober- und auf der Unterseite
nur mit dem zweiten Flächenelement in Kontakt ist. Anschließend
können noch die freien Ränder des Überdeckungsbereiches über
die Ware geschlagen werden.
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Die
DE 20 2006 004 601
U1 beschreibt einen Beutel, bestehend aus zwei miteinander
in den Randbereichen verbundenen, im wesentlichen rechteckigen Materialbahnen,
wobei mindestens zwei Beutel an einem Seitenrand miteinander verbunden
sind und durch eine Perforation im Bereich des Seitenrandes, an
dem sie verbunden sind, trennbar sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verpackungsmittel, insbesondere
für Lebensmittel, zu schaffen, das in hygienischer Hinsicht
unbedenklich sowie kostengünstig herstellbar und leicht handhabbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß das Verpackungsmittel in Form eines an einer Längsseite
und einer Querseite offenen, im wesentlichen rechteckigen Beutels
ausgebildet ist, der an mindestens einer seiner Seiten ein Sichtfenster
aufweist und wobei sich an das Sichtfenster bis hin zur offenen
Längsseite ein Papierstreifen anschließt.
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Aufgrund
der Tatsache, daß das Verpackungsmittel an zwei Seiten
offen ist, kann die Ware leicht in das Verpackungsmittel eingelegt
werden. Schließlich liegt entlang der offenen Längsseite
Papier vor, was das Öffnen des Verpackungsmittels deutlich
erleichtert, da Papier besser zu greifen ist als Kunststoff.
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Eine
Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß das
Verpackungsmittel als ein an einer Längsseite und einer
Querseite offener Flachbeutel ausgebildet ist.
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In
diesem Fall weist das Verpackungsmittel im Bereich der geschlossenen
Längsseite eine einfache Faltung auf.
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Bei
einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß das
Verpackungsmittel als ein an einer Längsseite und einer
Querseite offener Faltenbeutel ausgebildet ist.
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In
diesem Fall liegt an der geschlossenen Längsseite ein Falz
vor, was die Aufnahme einer größeren Warenmenge
ermöglicht.
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Es
ist vorteilhaft, daß der Beutel aus Papier, insbesondere
beschichtetem und/oder fettabweisendem Papier sowie aus Kunststoff,
bevorzugt aus Polypropylen, besonders bevorzugt aus orientiertem Polypropylen
besteht.
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Sowohl
bei Verwendung fettfreien Papiers als auch bei Verwendung von Kunststoff
ist sichergestellt, daß die Ware im Innern des Verpackungsmittels
lediglich mit diesen Materialien in Kontakt kommt, so daß die
Gefahr eines Aufweichens der Verpackung durch in der Ware enthaltenes
Wasser nicht besteht Da die Ware nur mit dem fettabweisenden Papier
bzw. dem Kunststoff im Inneren des Verpackungsmittel in Berührung
kommt, werden auch strengste hygienische Anforderungen durch das
erfindungsgemäße Verpackungsmittel erfüllt.
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Eine
Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß das Verpackungsmittel
durch eine im wesentlichen rechteckige, an einer Längsseite
gefaltete Kunststoffbahn gebildet ist, von deren erster Außenseite
sich eine Papierbahn über die Längsseite und die
Querseite, an denen der Beutel geschlossen ist, bis zur zweiten
Außenseite hin erstreckt und wobei sich entlang der offenen
Längsseite der zweiten Außenseite der Papierstreifen
erstreckt.
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Es
ist vorteilhaft, daß die Kunststoffbahn transparent ist.
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Dies
bringt den Vorteil mit sich, daß durch einen papierfreien
Sichtstreifen auf der zweiten Außenseite die in dem Verpackungsmittel
befindliche Ware erkennbar ist, was sowohl bei dem Verpacken der Ware
als auch für den Verbraucher von Vorteil ist.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, daß an der geschlossenen
Querseite die Kunststoff- und die Papierbahn einen umgelegten Rand
ausbilden.
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In
diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, daß der umgelegte
Rand mit Klebstoff festgelegt ist.
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Schließlich
ist es vorteilhaft, daß die zur Innenseite des Verpackungsmittels
gerichtete Seite der Papierbahn einen Aufdruck aufweist.
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Da
zwischen der Papierbahn und der Ware die Kunststoffbahn angeordnet
ist, kann die Ware nicht mit der Druckfarbe des Aufdrucks in Berührung kommen.
Es ist somit möglich, einen Aufdruck vorzunehmen, der dann
durch den Sichtstreifen sichtbar ist.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
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Es
zeigen
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1a und 1b eine
Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Verpackungsmittel
und eine geschnittene Darstellung desselben,
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2a bis 2c schematische
Darstellungen des Herstellungsprozesses eines erfindungsgemäßen
Verpackungsmittels (Draufsicht und geschnittene Darstellung).
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Wie
aus 1a ersichtlich, ist das erfindungsgemäße
Verpackungsmittel in Form eines an einer Längsseite l2
und einer Querseite Q2 offenen, im wesentlichen rechteckigen Beutels
ausgebildet, wobei es sich sowohl um einen Flachbeutel (wie in 1a und
b dargestellt) oder um einen Faltenbeutel handeln kann. An der geschlossenen
Querseite Q1 liegt ein von der einen Seite auf die andere Seite
umgelegter Rand 8 vor, der mit Klebstoff festgelegt ist.
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Das
Verpackungsmittel weist an mindestens einer seiner Seiten 3 ein
Sichtfenster 6 auf, das sich im gezeigten Beispiel von
dem umgelegten Rand 8 bis zur offenen Querseite Q2 hin
erstreckt und dessen Breite in Abhängigkeit von den jeweiligen
Anforderungen festgelegt werden kann. Vorzugsweise beträgt
sie bei einem Beutel vom Format 26 cm × 18 cm zwischen
2 cm und 15 cm, wobei diese Proportionen entsprechend bei größeren
oder kleineren Beuteln gelten. An das Sichtfenster 6 anschließend
erstreckt sich bis hin zur offenen Längsseite ein Papierstreifen 5,
der das Öffnen des Verpackungsmittels erleichtert, da Papier
besser zu greifen ist als Kunststoff. Der Beutel besteht aus Papier,
insbesondere beschichtetem und/oder fettabweisendem Papier sowie
aus Kunststoff, bevorzugt aus Polypropylen, besonders bevorzugt
aus orientiertem Polypropylen (OPP).
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Das
Verpackungsmittel kann, wie in 1b dargestellt,
durch eine im wesentlichen rechteckige, an einer Längsseite
gefaltete Kunststoffbahn 1 gebildet sein, von deren erster
Außenseite 2 sich eine Papierbahn 4 über
die Längsseite L1 und die Querseite Q1, an denen der Beutel
geschlossen ist, hinaus bis zur zweiten Außenseite 3 hin
erstreckt und wobei sich entlang der offenen Längsseite
L2 der zweiten Außenseite 3 ein Papierstreifen 5 erstreckt.
Dieser Papierstreifen 5 dient als Griff zum Öffnen
des Verpackungsmittels. Auf der zweiten Außenseite 3 ist
die Kunststoffbahn 1 zwischen der Papierbahn 4 und dem
Papierstreifen 5 nicht von Papier bedeckt, so daß hier
ein Sichtfenster 6 vorliegt, sofern die Kunststoffbahn aus
transparentem Material besteht. Die Kunststoffbahn 1 und
die Papierbahn 4 bzw. der Papierstreifen 5 können
durch Klebstoffpunkte bzw. -linien 7 miteinander verbunden
werden.
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Alternativ
ist es auch möglich, daß statt der übereinandergelegten
Kunststoffbahn und Papierbahn ein beschichtetes und/oder fettabweisendes Papier
verwendet wird, was in verarbeitungstechnischer Hinsicht von Vorteil
ist.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Verpackungsmittel, das
aus einer Kunststoffbahn 1 und einer Papierbahn 4 hergestellt
wird, werden die Papierbahn 4 und/oder die Kunststoffbahn 1 übereinandergelegt
und an der Querseite Q1, an der das Verpackungsmittel geschlossen
ist, umfaltet und festgeklebt oder geheftet, so daß sich
ein umgelegter Rand 8 ausbildet. An der gegenüberliegenden
Querseite Q2 und der offenen Längsseite L2 ist das Verpackungsmittel
offen, so daß hier die zu verpackende Ware eingelegt werden
kann. An der Längsseite L1, an der das Verpackungsmittel
geschlossen ist, erstreckt sich die Papierbahn von der ersten Außenseite 2 bis
hin zur zweiten Außenseite 3. Dort schließt sich
das Sichtfenster 6 an, in dessen Bereich nur die Kunststoffbahn 1 vorliegt.
An diese wiederum schließt sich entlang der offenen Längsseite
L2 der zweiten Außenseite 3 der Papierstreifen 5 an,
der das Öffnen des Verpackungsmittels erleichtert.
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Durch
das Sichtfenster 6 ist die Ware dann gut zu erkennen. Nach
Einbringen der Ware in das Verpackungsmittel können die
Querseite Q2 und die offene Längsseite L1 umgefaltet werden,
so daß die Ware in dem Verpackungsmittel eingeschlossen
ist. Die zur Innenseite des Verpackungsmittels gerichtete Papierbahn 4 kann
einen Aufdruck aufweisen, der dann durch das Sichtfenster 6 hindurch
zu erkennen ist und durch die Kunststoffbahn 1 von der
Ware getrennt ist, womit sichergestellt ist, daß die Druckfarbe des
Aufdrucks nicht auf die Ware übergehen kann.
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Die
Herstellung des erfindungsgemäßen Verpackungsmittels
erfolgt vorzugsweise wie in der
DE 20 2006 004 601 U1 beschrieben und in
den
2a bis
2c dargestellt.
Es wird ein Doppel- oder Mehrkammerbeutel hergestellt, indem zwei
Materialbahnen aufeinandergelegt und entlang der Seitenränder
des Beutels
1 verbunden werden, insbesondere durch Verkleben.
Zusätzlich kann noch eine Falzung der Randbereiche erfolgen.
Es erfolgt jedoch noch eine zusätzliche Verbindung (und
ggf. Falzung) der Materialbahnen parallel zu den Seitenrändern,
entweder in der Mitte oder asymmetrisch zu einem der Seitenränder
hin versetzt. Durch einen Schnitt jeweils entlang der Linie X-X
werden zwei erfindungsgemäße Verpackungsmittel
erhalten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202008016718
U1 [0006]
- - DE 202006004601 U1 [0007, 0034]