-
Die
Erfindung betrifft einen Stuhl mit einem Sitz und einer Sitzmechanik,
wobei die Sitzmechanik eine seitliche Schwenkbewegung des Sitzes
erlaubt.
-
Aus
der Praxis sind Konzepte bekannt, die eine allseitige Schwenkbarkeit
des Sitzes erlauben. Hierbei liegt das Schwenkgelenk zentral nahe
der vertikalen Mittelachse durch die Sitzfläche (siehe
beispielsweise
EP-B-1
051 931 ). Dieses Mechanikkonzept hat jedoch den Nachteil,
dass das Sitzen eine ständige Mitwirkung des Benutzers
erfordert, um ein ungewolltes Abkippen zu verhindern. Zwar lässt
sich oft die Flexibilität in ihrer Härte einstellen,
jedoch wird dadurch die Bewegungsfreiheit und dadurch die Anpassung
an die Körperbewegungen des Benutzers eingeschränkt.
-
Die
US 2004/195882 A1 offenbart
einen Stuhl, der eine seitliche Schwenkbewegung erlaubt, wobei die
Drehachse in der Mitte des Sitzes parallel zu den Oberschenkeln
eines Benutzers verläuft. Der Sitz ist dabei in Richtung
der Drehachse in mehrere Abschnitte unterteilt, wobei die linke
und rechte Seite jedes Abschnitts immer eine entgegengesetzte Schwenkbewegung
um die Drehachse ausführen.
-
Ein
weiterer Stuhl wird in der
JP
10 151033 A gezeigt, der sich durch eine rechte und eine
linke Sitzhälfte auszeichnet, die unabhängig voneinander federnd
abgestützt sind.
-
Aus
der
US 5,713,632 ist
ein weiterer Stuhl bekannt, der zwei Sitzhälften aufweist,
die jeweils um eine etwa parallel zum Oberschenkel eines Benutzers
verlaufende Achse verschwenkbar sind. Dieser Stuhl soll ein bequemes
Sitzen auch über einen längeren Zeitraum ermöglichen.
-
Die
EP 1 946 676 A1 offenbart
einen Stuhl mit einem Sitz und einer Sitzmechanik, wobei die Sitzmechanik
zwei seitliche, unabhängig voneinander reagierende und jeweils über
eine Federmechanik abgestützte Tragarme aufweist, an welchen
der Sitz befestigt ist, wobei die eine Seite des Sitzes bei einer
seitlichen Schwenkbewegung des Sitzes unabhängig von der
anderen Seite des Sitzes bewegbar ist.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
das Schwenkverhalten des Stuhles auf einfache Art und Weise einstellen
zu können.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
-
Der
erfindungsgemäße Stuhl weist einen Sitz und eine
Sitzmechanik auf, wobei die Sitzmechanik zwei seitliche, unabhängig
voneinander reagierende und jeweils über eine Federmechanik
abgestützte Tragarme vorsieht, an welchen der Sitz befestigt
ist, wobei die eine Seite des Sitzes bei einer seitlichen Schwenkbewegung
des Sitzes unabhängig von der anderen Seite des Sitzes
bewegbar ist. Weiterhin sind Einstellmittel zur gemeinsamen Verstellung
der Härte der beiden Federmechaniken vorgesehen.
-
Die
beiden Tragarme sind somit unabhängig voneinander verschwenkbar,
die beiden zugehörigen Federmechaniken können
jedoch in ihrer Härte gemeinsam über Einstellmittel
eingestellt werden.
-
Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Sitz eine Sitzfläche
und eine Rückenlehne auf, wobei Rückenlehne und
Sitzfläche relativ zueinander beweglich sind. Weiterhin
sind die beiden Tragarme vorzugsweise am vorderen Ende des Sitzes
an einem Basisträger schwenkbar gelagert.
-
Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Federmechaniken
jeweils ein Federelement aufweisen und die Einstellmittel derart ausgebildet
sind, dass die Einstellung der Härte der Federmechaniken
ohne Änderung der Spannung des Federelementes durchführbar
ist. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass die beiden
Federelemente mit jeweils einem Lastübertragungselement
verbunden sind, wobei das jeweilig Lastübertragungselement
mit dem dazugehörigen Tragarm derart in Wirkkontakt steht,
dass eine Schwenkbewegung des Tragarms eine Lageänderung
des Lastübertragungselementes auf einer Führungsbahn
unter gleichzeitiger Änderung der Spannung des Federelements
bewirkt. Zur Einstellung des Federmechanismus kann dabei insbesondere
die Führungsbahn verstellbar bzw. um eine Schwenkachse
schwenkbar gelagert sein. Die Schwenkachse der Führungsbahn ist
dabei so angeordnet, dass die Einstellung der Härte des
Federmechanismus ein Schwenken der Führungsbahn bewirkt
ohne dabei die Spannung des Federelementes zu verändern.
-
Zur
gemeinsamen Verstellung der beiden Führungsbahnen können
die Einstellmittel einen verschiebbaren Einstellkeil und eine drehbare
Gewindestange umfassen, wobei der Einstellkeil über die
Gewindestange verstellbar ist.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest einer der beiden
Tragarme drehfest an einer drehbar gelagerten Hohlwelle befestigt,
die an ihrem einen Ende mit der dem Tragarm zugeordneten Federmechanik
in Wirkkontakt steht und die Einstellmittel durch die Hohlwelle
hindurch geführt sind. Auf diese Weise ist eine sehr kompakte Realisierung
der Einstellmittel möglich.
-
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Sitz lediglich im vorderen
Bereich seiner Sitzfläche mit der Sitzmechanik verbunden.
Des Weiteren kann der Sitz mittels Kugelgelenken an den Tragarmen
gehaltert werden. Dabei kann ein erstes und zweites Kugelgelenk
im unteren Bereich der Rückenlehne des Sitzes und ein drittes
und ein viertes Kugelgelenk im vorderen Bereich der Sitzfläche
des Sitzes angeordnet werden. Weiterhin kann die Sitzmechanik so
ausgebildet werden, dass die Rückenlehne um das erste und
zweite Kugelgelenk schwenkbar ist und die Rückenlehne und
die Sitzfläche derart miteinander gekoppelt sind, dass
ein Schwenken der Rückenlehne nach hinten ein Anheben der
Sitzfläche relativ zu den Tragarmen bewirkt. Anstatt der
Kugelgelenke können selbstverständlich auch alternative
Verbindungselemente mit ähnlichem Freiheitsgrad, z. B.
Gummipuffer, eingesetzt werden.
-
Weitere
Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden im Folgenden anhand
der Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele und der Zeichnung
näher erläutert.
-
In
der Zeichnung zeigen
-
1a–1c verschiedene
Ansichten (Draufsicht, Rückansicht, Seitenansicht) eines
Stuhls gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
-
1d und 1e Rückansichten
des Stuhles in der aufrechten bzw. seitlich geneigten Stellung,
-
1f und 1g Seitenansichten
des Stuhles in der Normalposition bzw. in der zurückgeneigten
Stellung,
-
1h bis 1j Seitenansichten
des Stuhles in unterschiedlich geneigten Positionen mit Mitteln
gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
-
2a teilweise
geschnittene Seitenansicht des Stuhles mit dargestellter Federmechanik,
-
2b eine
Schnittdarstellung des Stuhles im Bereich der Federmechanik (leichte
Härteeinstellung)
-
2c Darstellung
der Federmechanik gemäß 2b mit
dargestelltem Einstellkeil,
-
2d eine
Schnittdarstellung des Stuhles im Bereich der Federmechanik (schwere
Härteeinstellung),
-
2e Darstellung
der Federmechanik gemäß 2d mit
dargestelltem Einstellkeil,
-
2f eine
Rückansicht des Stuhles im Bereich der Federmechanik.
-
Der
in 1a bis 1g dargestellte
Stuhl gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
besteht im Wesentlichen aus einem Sitz 1, eine Sitzmechanik 2 sowie
einen Basisträger 3. Der Sitz weist wiederum eine
Sitzfläche 10 und eine Rückenlehne 11 auf,
die relativ zueinander beweglich sind. Die relative Beweglichkeit
kann dabei durch eine geeignete Schwenk- oder Biegezone gebildet
werden, wobei Sitzfläche 10 und Rückenlehne 11 sowohl
einstückig als auch durch separate Teile ausgebildet sein
können.
-
Der
Basisträger weist in üblicherweise ein beliebig
ausgestaltetes Fußgestell auf und dient zur Halterung des
Sitzes sowie der Sitzmechanik.
-
Die
Sitzmechanik 2 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei seitliche, unabhängig voneinander reagierende Tragarme 20, 21 auf,
an denen der Sitz 1 befestigt ist. Die beiden Tragarme 20, 21 sind
um eine Schwenk- oder Drehachse 22 schwenkbar gelagert,
wobei die Schwenk- bzw. Drehachse 22 derart am Basisträger 3 gehaltert
ist, dass die Schwenk- oder Drehachse 22 am vorderen Ende
des Sitzes am Basisträger, d. h. etwa im Bereich der Knieachse
eines Benutzers, angeordnet ist.
-
Der
Sitz 1 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
mittels Kugelgelenken an den Tragarmen 20, 21 gelagert.
Dabei ist ein erstes und ein zweites Kugelgelenk 23, 24 im
unteren Bereich der Rückenlehne 11 und ein drittes
und viertes Kugelgelenk 25, 26 im vorderen Bereich
der Sitzfläche 10 angeordnet. Die Kugelgelenke 23, 24 bzw. 25, 26 sind
jeweils symmetrische zur Mittelebene 4 des Stuhles angeordnet.
Der Abstand des ersten und zweiten Kugelgelenks 23, 24 zur
Hüftgelenkachse eines Benutzers beträgt vorzugsweise
weniger als 0,2 m. Weiterhin beträgt der Abstand a der
beiden Kugelgelenke zwischen 0,1 m und 0,5 m.
-
Weiterhin
ist die Sitzfläche 10 im Bereich des dritten und
vierten Kugelgelenks 25, 26 und/oder die Rückenlehne 11 im
Bereich des ersten und zweiten Kugelgelenks 23, 24 relativ
zu den Tragarmen 20, 21 verschiebbar gehaltert.
Im konkreten Ausführungsbeispiel ist die Verschiebbarkeit
des dritten und vierten Kugelgelenks 25, 26 vorgesehen,
welche sich dann ergibt, wenn die Rückenlehne nach hinten
bzw. vorne schwenkt, wie das aus denen 1f und 1g ersichtlich
wird. Die Schwenkbewegung der Rückenlehne verursacht nicht
nur eine Verschiebung der Sitzfläche nach vorne, sondern
bewirkt auch ein Schwenken der Rückenlehne 11 um
das erste bzw. zweite Kugelgelenk 23, 24. Die
Rückenlehne 11 und die Sitzfläche 10 sind
außerdem derart miteinander gekoppelt, dass ein Schwenken
der Rückenlehne nach hinten ein Anheben der Sitzfläche
relativ zu den Tragarmen bewirkt. Dieses Anheben der Sitzfläche erfolgt
vor allem im hinteren Teil der Sitzfläche, wobei durch
die gleichzeitige Absenkung der Tragarme insgesamt einer Bewegung
des hinteren Teils der Sitzfläche 10 nach unten
bewirkt wird.
-
Die
Schwenkbewegung der Rückenlehne 11 nach hinten
wird somit im Wesentlichen durch die Schwenkbewegung der Tragarme 10, 21 um
die Schwenk- oder Drehachse 22 realisiert. Die Verschiebbarkeit
der Kugelgelenke 25, 26 ermöglicht zudem
beim Zurücklehnen eine Vergrößerung des
Winkels zwischen Sitzfläche 10 und Rückenlehne 11.
-
Gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel sind die Kugelgelenke 25 und 26 in
einem Abstand A von der Schwenk- bzw. Drehachse 22 angeordnet. Die
Sitzfläche 10 ist bezüglich der Kugelgelenke 25, 26 nach
vorn bzw. hinten verschiebbar gehaltert, wobei eine nach hinten
gerichtete Verschiebung widerstandslos möglich ist, während
eine nach vorne gerichtete Verschiebung durch eine Begrenzung 27 begrenzt
wird. Die Begrenzung 27 kann durch einem festen oder einen
unter Druck nachgiebigen Anschlag gebildet werden.
-
1i zeigt,
dass eine Gesamtneigung bzw. Abwippen des Sitzes widerstandsfrei
möglich ist, ohne dass es zu einer Drehung der Rückenlehne
um die Kugelgelenke 23, 24 kommen muss. Der Winkel α1
zwischen Sitzfläche 10 und Rückenlehne 11 kann somit
bei dieser Wippbewegung konstant gehalten werden.
-
Eine
Drehung der Rückenlehne 11 ist immer auch mit
einer Verschiebung der Sitzfläche bezüglich der
Kugelgelenke 25 und 26 verbunden. Wie aus 1h deutlich
erkennbar ist, sind die Kugelgelenke 25 und 26 in
Kontakt mit der Begrenzung 27, sodass eine alleinige Drehung
der Rückenlehne um die Gelenke 23, 24 aus
dieser Stellung nicht möglich ist. Es ist daher erforderlich,
dass die Sitzfläche ihrerseits durch den Druck der Begrenzung 27 gegen
die Kugelgelenke 25, 26 in eine Abwärtsneigung
gedrückt wird.
-
Aus
dieser Konstellation ergibt sich eine mechanische Synchronisierung
von Sitzflächenneigung und Rückenlehnenneigung
(β1 – β2/α2 – α1),
die nur in eine Richtung wirksam ist. Für den Benutzer
ergibt sich der Vorteil, dass er durch das freie Wippen beim Niederlassen
auf den Stuhl angenehm einfedert, ohne den Rückenlehnenkontakt
zu verlieren, und dass ihm dennoch beim Zurücklehnen eine
mechanische Synchronisierung mit harmonischem und definiertem Verlauf
von Sitzflächenneigung und Rückenlehnenneigung
zur Verfügung steht.
-
Im
Zusammenhang mit dem Merkmal der unabhängigen Bewegung
von rechter und linker Sitzseite ist diese zweite Ausführungsform
der Erfindung in der Lage, auf seitliche Gewichtsverlagerungen durch
einseitige Sitzflächenneigung zu reagieren, ohne, dass
der Benutzer den Rückenlehnenkontakt verliert.
-
Die
beiden Tragarme 20, 21 werden über jeweils
eine geeignete Federmechanik 40, 41 in die Normalposition,
d. h. in die aufrechte Position, gemäß 1f gedrückt.
-
Die
beiden Tragarme können sowohl gemeinsam, d. h. synchron
ohne Schwenk- bzw. Drehachse 22 als auch unabhängig
voneinander um die Schwenk bzw. Drehachse 22 schwenken.
Diese unabhängige Schwenkbarkeit ermöglicht eine
seitliche Schwenkbarkeit des Sitzes, wie dies in 1e gegenüber
der geraden Stellung gemäß 1d dargestellt
ist. Neben den unabhängig voneinander reagierenden Tragarmen 20, 21 ist
auch der Sitz selbst derart ausgebildet, dass eine Seite, d. h.
die linke oder rechte Seite des Sitzes bei der seitlichen Schwenkbewegung
unabhängig von der jeweils anderen Seite des Sitzes bewegbar
ist. Mit anderen Worten wird nicht der komplette Sitz seitlich gekippt,
sondern es kommt insbesondere zu einer unabhängigen Bewegung
der rechten und linken Hälfte des Sitzes, insbesondere
der Sitzfläche. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Schwenk- bzw. Drehachse 22 starr ausgebildet und
auch die Anlenkung an den Sitz ermöglicht lediglich eine
etwa horizontale Verschiebung des Sitzes, jedoch keine Absenkung
des Sitzes in seinem vorderen Bereich. Bei einer seitliche Schwenkung
des Sitzes, wie dies in 1e dargestellt
ist, kommt es somit zur einer Verwindung des Sitzes, insbesondere
der Sitzfläche. Selbstverständlich kann bei dieser
Bewegung zusätzlich auch noch ein Verschwenken und oder
Verwinden der Rückenlehne überlagert sein.
-
2a zeigt
nochmals eine etwas detailliertere Seitenansicht des Stuhles, wobei
insbesondere die im Basisträger 3 untergebrachten
Federmechaniken 40, 41 ersichtlich sind. Bei dem
dargestellten Stuhl handelt es sich beispielsweise um einen Bürostuhl
mit einem Drehfußgestell 5.
-
Die
beiden Tragarme 20, 21 sind jeweils über eine
Federmechanik 40, 41 abgestützt. Auf
diese Weise können die beiden Tragarme unabhängig
voneinander reagieren, sodass eine Seite des Sitzes bei einer seitlichen
Schwenkbewegung des Sitzes unabhängig von der anderen Seite
des Sitzes bewegbar ist. Die beiden Federmechaniken sind identisch
aufgebaut und bestehen im Wesentlichen jeweils aus einem Federelement 42, 42',
einem damit verbundenen Lastübertragungselement 43, 43' einem
mit dem jeweiligen Tragarm fest verbundenem Lasthebel 44, 44' und jeweils
einer Führungsbahn 45. Im Folgenden wird die Federmechanik 40 anhand
der 2b bis 2e näher
beschrieben.
-
Das
Federelement 42 wird von einem Federhalter 46 gehalten
und stützt sich mit seinem Ende an einem Widerlager 47 des
Basisträger 3 und mit seinem anderen Ende an einem
Flansch 46a des Federhalters 46 ab. Am gegenüberliegenden
Ende des Federhalters 46 ist das Lastübertragungselement 43 angebracht,
das beispielsweise durch ein oder mehrere Walzen bzw. Rollen gebildet
werden kann. Der Federhalter 46 ist im Durchgang des Widerlagers 47 frei
geführt und kann somit die Lageänderung des Lastübertragungselementes 43 nachvollziehen.
-
Bei
einer Schwenkbewegung des Tragarmes 20 bzw. 21 um
die Schwenkachse 22 wird der zugehörige Lasthebel 44 synchron
mitbewegt und drückt auf das Lastübertragungselement 43,
wobei dieses auf der Führungsbahn 45 eine Lageänderung
unter gleichzeitiger Spannungsänderung des Federelementes 43 ausführt.
Wird somit der Tragarm 21 in 2b in
Richtung des Pfeils 48 geschwenkt, bewegt sich das Lastübertragungselement 43 in
Richtung des Pfeils 49 und das Federelement 42 wird
in Richtung des Pfeils 50 komprimiert. Lässt der
Druck auf den Tragarm 21 nach, drückt das Federelement 42 das
Lastübertragungselement 43 und damit den Lasthebel 44 und
den Tragarm 21 wieder in die in 2b gezeigte
Neutralstellung.
-
Um
den Stuhl an unterschiedliche Benutzergewichte bzw. -gewohnheiten
anzupassen sind Einstellmittel zur gemeinsamen Verstellung der Härte der
beiden Federmechaniken vorgesehen. Eine weitere Besonderheit besteht
darin, dass die Härte der Federmechaniken ohne Änderung
der Spannung des Federelements 42 einstellbar ist. Die
Verstellung erfolgt dadurch, dass die Führungsbahn 45 bzw.
das die Führungsbahn aufweisende Element 45a verstellt,
insbesondere verschwenkt wird. In 2d ist die
Führungsbahn 45 bzw. dass die Führungsbahn aufweisende
Element 45a in einer gegenüber der 2b geänderten
Stellung dargestellt ist.
-
Damit
eine Verstellung der Führungsbahn 45 keine Spannungsänderung
des Federelementes 42 bewirkt, liegt die Drehachse 45b der
Führungsbahn 45 im Bereich des Lastübertragungselements 43, wenn
sich dieses in der 2b gezeigten Neutralstellung
befindet.
-
Zum
Verschwenken der Führungsbahn 45 und damit zur
Härteeinstellung der Federmechaniken sind Einstellmittel
vorgesehen, die im dargestellten Ausführungsbeispiel unter
anderem einen Einstellkeil 51 und eine Gewindestange 52 umfassen
(2c, 2e), wobei ein Drehen der Gewindestange 52 eine
Verstellung des Einstellkeils 51 längs der Gewindestange
zwischen den zwei in den 2c und 2e gezeigten
Stellungen bewirkt. Der Einstellkeil 51 steht in Berührungskontakt
mit dem die Führungsbahn 45 aufweisenden Element 45a,
wobei eine Verstellung des Einstellkeils 51 längs
der Gewindestange 52 eine Drehung des Elementes 45a um
die Drehachse 45b (siehe 2b, 2d)
bewirkt. Bei der Einstellung der Führungsbahn 45 gemäß 2b ist die
Federmechanik leichter eingestellt als in der Stellung gemäß 2d.
Der Tragarm 21 lässt sich in der Stellung der
Führungsbahn 45 gemäß 2b somit leichter
von der Neutralposition in eine geneigte Stellung absenken.
-
Wie
aus den 2a und 2f ersichtlich wird,
sind die beiden Federmechaniken 40, 41 für
die beiden Tragarme 20, 21 etwa mittig unter der
Sitzfläche 10 im Basisträger 3 angeordnet.
-
Das
Element 45a ist dabei so ausgebildet, das es sowohl eine
Führungsbahn 45 für das Lastelement 43 der
Federmechanik 40 als auch eine Führungsbahn für
das Lastübertragungselement 43' in der Federmechanik 41 bereitstellt.
Es ist somit lediglich ein Einstellkeil 51 erforderlich,
der über die Gewindestange 52 verstellbar ist.
-
Aus 2f wird
auch ersichtlich, dass das Lastübertragungselement 43 bzw. 43' jeweils
durch drei in einer Achse angeordneten Rollen bzw. Walzen gebildet
wird, wobei die beiden äußeren Rollen mit dem
Lasthebel 44 und die mittlere Rolle mit der jeweiligen
Führungsbahn in Kontakt kommen. Man sieht in 2f außerdem,
dass die Schwenkachse 45b des Elements 45a etwa
im Bereich der Lastübertragungselemente 43, 43' liegt.
-
Die
Einstellmittel umfassen weiterhin ein Übertragungselement 43,
welches an seinem Ende über ein Kegelradgetriebe mit der
Gewindestange 52 in Verbindung steht und an dessen anderen
Ende ein Einstellelement 54, insbesondere ein Drehgriff
vorgesehen ist. Das Übertragungselement 53 erstreckt
ist senkrecht zur Gewindestange 52 nach außen,
sodass ein auf dem Stuhl sitzender Benutzer sehr bequem und ohne
Kraftaufwand die Härteeinstellung der beiden Federmechanismen 40, 41 vornehmen kann.
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Verbindung zwischen
dem die Führungsbahn aufweisenden Element 45a und
dem Einstellkeil 51 selbsthemmend ausgebildet, sodass eine
zusätzliche Arretierung des Einstellelements 54 nicht
erforderlich ist.
-
Während
die beiden Federmechaniken in der Mitte der zentralen Schwenkachse 22 vorgesehen
sind, befinden sich die beiden Schwenkarme 20, 21 weiter
außen. Es ist daher erforderlich, dass die Tragarme 21 in
geeigneter Weise mit den beiden Federmechaniken 40, 41 gekoppelt
werden. Dies wird im vorliegenden Fall durch zwei Wellen, insbesondere
Hohlwellen 55, 56 erreicht, die im Bereich der
zentralen Achse 22 in geeigneter, nicht näher
dargestellte Weise drehbar gelagert sind. Das eine Ende jeder Welle
ist mit dem zugehörigen Tragarm 20, 21 drehfest
verbunden, während am Ende die Lasthebel 44 bzw. 44' drehfest
mit der entsprechenden Welle verbunden sind. Die beiden Lasthebel
wirken so mit jeweils einem der beiden Federelemente 42, 42' in
der zuvor schon erläuterten Art und Weise zusammen.
-
Das
als Welle ausgebildete Übertragungselement 53 ist
dabei durch die Hohlwelle 56 hindurchgeführt,
sodass sich eine äußerst kompakte Anordnung ergibt.
-
Durch
die obenbeschriebenen Federmechaniken können die beiden
seitlich angeordneten Tragarme unabhängig voneinander bewegt
werden. Die oben beschriebenen Einstellmittel bewirken aber dennoch
eine gemeinsame Verstellung der Härte der Federmechanismen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1051931
B [0002]
- - US 2004/195882 A1 [0003]
- - JP 10151033 A [0004]
- - US 5713632 [0005]
- - EP 1946676 A1 [0006]