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Die Erfindung betrifft eine Wandplatte zur Befestigung auf einem Untergrund wie insbesondere einer Gebäudewand. Weiterhin betrifft sie Verfahren zur Herstellung einer Wandoberfläche sowie einen Wandaufbau.
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Beim Renovieren von Bädern entstehen durch das Entfernen von Sanitärgegenständen (z.B. Badewannen) häufig unebene Untergründe, welche an eine bestehende Wandoberfläche wie beispielsweise einen Fliesenbelag angeschlossen werden müssen. Des Weiteren ist es aus der
WO 2019/029962 A1 bekannt, großflächige Keramikfliesen mittels einer Klebematte an einem Untergrund zu befestigen. Durch den Überlapp von Klebematten in Randbereichen entstehen dabei jedoch oft unebene Untergründe, auf denen die Fliese angebracht werden muss.
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Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mittel zur einfachen und zuverlässigen Befestigung von Platten wie beispielsweise Fliesen auf einem unebenen Untergrund bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Wandplatte mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch Verfahren mit den Merkmalen der Ansprüche 5 bzw. 8, sowie durch einen Wandaufbau gemäß Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Eine Wandplatte gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist zur Befestigung auf einem Untergrund eingerichtet, wobei der Untergrund grundsätzlich eine beliebige Ausrichtung (horizontal, vertikal, schräg) haben kann. Die Bezeichnung „Wandplatte“ soll insofern nicht ausschließen, dass die Platte auch auf Böden, Decken und dergleichen befestigt wird. Die Wandplatte enthält die folgenden Komponenten:
- - Eine formstabile Trägerplatte.
- - Einen mit der Trägerplatte wandseitig verbundenen Soft-Schaumstoff.
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Wie der Begriff „Platte“ andeutet, sind sowohl die Wandplatte als auch die Trägerplatte flächige, typischerweise ebene Gebilde mit einer geringen Dicke im Vergleich zur Länge und Breite. In der Regel hat die Wandplatte/Trägerplatte einen rechteckigen Grundriss. Die Formstabilität der Trägerplatte soll insbesondere bedeuten, dass diese unter ihrem Eigengewicht ihre Form behält (formstabil in diesem Sinne ist beispielsweise eine Platte aus Polyethylen (PE) mit einer Dicke von ca. 5 mm).
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Der Soft-Schaumstoff kann vorzugsweise durch Verkleben mit der Trägerplatte verbunden sein, beispielsweise über eine zwischen Schaumstoff und Trägerplatte angeordnete Klebeschicht.
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Der Soft-Schaumstoff kann insbesondere einen Schaumkunststoff enthalten oder ganz hieraus bestehen. Der Schaumkunststoff kann dabei beispielsweise eines der Materialien Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), allgemein ein Polyolefin, Polyvinylchlorid (PVC), Silikon, Zellkautschuk, Acrylatschaum (Acrylic Foam) und/oder Polyurethan (PUR) enthalten oder hieraus bestehen. Des Weiteren kann der Schaumkunststoff offenzellig oder geschlossenzellig sein. Geeignete Schaumkunststoffe und ihre Herstellung werden in der
WO 2016/128170 A1 beschrieben, welche hiermit durch Bezugnahme vollständig in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird. Vorzugsweise ist der Soft-Schaumstoff wasserundurchlässig.
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Die in seiner Bezeichnung zum Ausdruck kommende Weichheit des Soft-Schaumstoffes bezieht sich vorzugsweise auf eine Kompression in einer Richtung senkrecht zur Ebene der Trägerplatte. Diese Weichheit kann durch die Stauchhärte des Soft-Schaumstoffes in dieser Richtung charakterisiert werden. Das Prinzip der Ermittlung der Stauchhärte besteht darin, einen quadratischen Prüfkörper (Parallelepiped) zwischen zwei Platten mit einer Kraft F um X Prozent seiner ursprünglichen Höhe zusammenzudrücken. Die gemessene Kraft bezogen auf die geprüfte Fläche ergibt die Stauchhärte in kPa. Bezogen auf ein derartiges Messverfahren nach Norm ISO-3386-1 sind folgende Werte bevorzugt für die Charakterisierung des Soft-Schaumstoffes:
- bei Stauchung von 25 %: weniger als 280 kPa, vorzugsweise weniger als 250 kPa, weniger als 220 kPa, weniger als 190 kPa, weniger als 160 kPa, oder weniger als 130 kPa;
- und/oder bei Stauchung von 40 %: weniger als 370 kPa, vorzugsweise weniger als 330 kPa, weniger als 290 kPa, weniger als 250 kPa, weniger als 210 kPa, oder weniger als 170 kPa;
- und/oder bei Stauchung von 50 %: weniger als 510 kPa, vorzugsweise weniger als 460 kPa, weniger als 410 kPa, weniger als 360 kPa, weniger als 310 kPa, weniger als 260 kPa, weniger als 200 kPa, weniger als 150 kPa, weniger als 100 kPa, weniger als 80 kPa, weniger als 60 kPa, weniger als 50 kPa, weniger als 40 kPa, weniger als 30 kPa, weniger als 20 kPa, weniger als 10 kPa, oder weniger als 5 kPa.
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Der Soft-Schaumstoff kann insbesondere ganzflächig auf der Trägerplatte angeordnet sein, also ihre gesamte Wandseite bedecken. Alternativ kann der Soft-Schaumstoff auch nur lokal an ein oder mehreren auf der Wandseite der Trägerplatte verteilten Positionen vorgesehen sein, insbesondere in einem mittleren Bereich der Trägerplatte. So können beispielsweise kreisförmige Ronden des Soft-Schaumstoffes an der Wandseite der Trägerplatte angeordnet sein.
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Die Trägerplatte kann insbesondere aus einem Kunststoff, beispielsweise einem Polyolefin wie PE oder PP bestehen oder einen solchen enthalten. Zusätzlich oder alternativ kann sie Glas, Aluminium oder ein anderes Metall, Holz oder ein keramisches Material enthalten oder hieraus bestehen. Im letztgenannten Fall kann es sich bei der Trägerplatte insbesondere um eine Keramikfliese handeln.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Wandoberfläche vor einem gegebenen, typischerweise unebenen Untergrund. Das Verfahren enthält die folgenden Schritte:
- - Ein Soft-Schaumstoff wird zwischen dem Untergrund und einer formstabilen Trägerplatte angeordnet.
- - Die Trägerplatte wird mit dem Untergrund fest verbunden unter Kompression des Soft-Schaumstoffes.
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Der Soft-Schaumstoff kann insbesondere in der oben bezüglich der Wandplatte beschriebenen Weise ausgebildet sein. Durch den gut komprimierbaren Soft-Schaumstoff können Unebenheiten des Untergrundes ausgeglichen und Hohlräume ausgefüllt werden. Vorzugsweise wird der Soft-Schaumstoff nicht lose zwischen Untergrund und Trägerplatte angeordnet, sondern mit mindestens einem von Beiden fest verbunden und sorgt dann für eine zusätzliche Haftung der Trägerplatte am Untergrund. Ein besonderer Vorteil des Soft-Schaumstoffes ist seine Elastizität, aufgrund derer er sich nach einer zu starken Kompression unter Ausfüllung des gegebenen Hohlraumes wieder ausdehnt.
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Die feste Verbindung der Trägerplatte mit dem Untergrund kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Insbesondere kann die Trägerplatte mittels Schrauben mit dem Untergrund verschraubt werden, wobei eine Schraube vorzugsweise durch den Soft-Schaumstoff geführt werden kann, damit dieser gleichmäßig komprimiert wird.
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Die mit dem beschriebenen Verfahren hergestellte Wandoberfläche kann insbesondere angrenzend an eine bereits bestehende Oberfläche liegen, an welcher die hergestellte Wandoberfläche ausgerichtet wird. Beispielsweise kann die neu hergestellte Wandoberfläche so ausgerichtet werden, dass sie parallel zur bestehenden Oberfläche ist, insbesondere in einer Ebene mit der bestehenden Oberfläche liegt. Eine solche Situation tritt typischerweise bei der Sanierung von Bädern auf, bei denen nach der Entfernung einer Badewanne oder dergleichen bestehende Fliesenflächen mit offengelegtem Mauerwerk unter Ausbildung einer gemeinsamen Ebene verbunden werden müssen.
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Die mit dem Verfahren hergestellte Wandoberfläche kann bereits die sichtbare Oberfläche der Wand sein. Typischerweise dient sie indes nur als Grundlage für einen weiteren Wandaufbau. Insbesondere kann auf der hergestellten Wandoberfläche eine Dichtschicht aufgebracht werden, beispielsweise durch das Ankleben von Dichtstreifen. Die Dichtstreifen können dabei Dichtbahnen und/oder Eckklebebänder sein, wie sie in der
EP 2 584 113 A2 und der
WO 2016/128170 A1 beschrieben sind, welche durch Bezugnahme vollumfänglich in die vorliegende Anmeldung aufgenommen werden. Des Weiteren kann die erwähnte Dichtschicht einstückig über der hergestellten Wandoberfläche und einer gegebenenfalls bereits bestehenden Oberfläche erzeugt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Befestigung einer formstabilen Trägerplatte wie insbesondere eine Keramikfliese an einem Untergrund, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass zwischen Trägerplatte und Untergrund ein Hart-Schaumstoff und ein Soft-Schaumstoff angeordnet werden.
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Definitionsgemäß soll dabei zwischen der Komprimierbarkeit (in einer Richtung senkrecht zur Ebene der Trägerplatte) von Hart-Schaumstoff und Soft-Schaumstoff ein Unterschied von mindestens 20 %, vorzugsweise mindestens 50 % bestehen (bezogen auf die Komprimierbarkeit des Hart-Schaumstoffes). Die Komprimierbarkeit kann dabei wie oben erläutert über die Stauchhärte quantifiziert werden.
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Die Stauchhärte des Soft-Schaumstoffes beträgt bei 50 % Stauchung typischerweise zwischen ca. 5 % und 70 %, vorzugsweise zwischen 10 % und 40 % der Stauchhärte des Hart-Schaumstoffes.
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In einer Richtung senkrecht zur Ebene der Trägerplatte können Hart-Schaumstoff und Soft-Schaumstoff hintereinander (seriell) angeordnet sein. Vorzugsweise sind sie indes in dieser Richtung nebeneinander angeordnet, d. h., dass sich zwischen dem Untergrund und einem gegebenen Punkt der Trägerplatte entweder Hart-Schaumstoff oder Soft-Schaumstoff befindet (aber nicht beide). Durch den Hart-Schaumstoff kann eine Grundfixierung und Positionierung der Trägerplatte auf dem Untergrund erfolgen, während der Soft-Schaumstoff eventuell bestehende Hohlräume ausfüllt und für eine zusätzliche Verbindung zwischen Trägerplatte und Untergrund sorgt.
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Vorzugsweise sind der Hart-Schaumstoff und/oder der Soft-Schaumstoff mit dem Untergrund und/oder mit der Trägerplatte verbunden. Eine solche Verbindung kann insbesondere durch Kleben erzeugt werden.
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Der Soft-Schaumstoff kann insbesondere in der oben bezüglich der Wandplatte beschriebenen Weise ausgebildet sein. Der Hart-Schaumstoff kann insbesondere in einer Weise ausgebildet sein, wie sie in der
WO 2019/029962 A1 beschrieben ist.
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Der Hart-Schaumstoff kann insbesondere entlang der Ränder der Trägerplatte angeordnet sein, wobei er vorzugsweise über den Rand der Trägerplatte übersteht und mit einer angrenzenden Trägerplatte überlappt. Auf diese Weise kann der Hart-Schaumstoff einerseits eine sichere Fixierung der Trägerplatte gerade in den Randzonen gewährleisten, andererseits auch eine Abdichtung der Stöße zwischen benachbarten Trägerplatten bzw. einer Trägerplatte und einem angrenzenden Wandaufbau. Bei dieser Ausführungsform ist der Soft-Schaumstoff dann typischerweise in einem inneren Bereich zwischen Trägerplatte und Untergrund angeordnet, wobei er sich auf die Dicke des dort existierenden Hohlraumes zwischen Trägerplatte und Untergrund komprimieren lässt.
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Der Untergrund kann insbesondere durch Dichtbahnen gebildet werden, welche raumseitig klebend sind.
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Zum Umfang der Erfindung gehören ferner alle Wandaufbauten, die mit der oben beschriebenen Wandplatte bzw. den Verfahren erzeugt werden können. Insbesondere umfasst die Erfindung einen Wandaufbau enthaltend (in dieser Reihenfolge):
- - Einen Untergrund wie beispielsweise eine Wand, einen Boden oder eine Decke.
- - Einen Soft-Schaumstoff, insbesondere gemäß einer der oben beschriebenen Ausführungsformen.
- - Eine formstabile Trägerplatte, insbesondere gemäß einer der oben beschriebenen Ausführungsformen.
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Der Soft-Schaumstoff kann vorzugsweise mit dem Untergrund und/oder mit der Trägerplatte verklebt sein.
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Im Folgenden wird die Erfindung mithilfe der Figuren anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 die perspektivische Ansicht einer Ausgleichsplatte mit einer ganzflächigen Schicht aus Soft-Schaumstoff;
- 2 die Badsanierungsphase nach der Entfernung einer Badewanne;
- 3 die Badsanierungsphase der Anbringung einer Ausgleichsplatte gemäß 1;
- 4 die Badsanierungsphase der Abdichtung von Ecken und Stößen durch Eckklebebänder;
- 5 die Badsanierungsphase der flächigen Abdichtung durch Dichtbahnen;
- 6 einen Schnitt durch den bei der Badsanierung mit einer Ausgleichsplatte nach 1 erzeugten Wandaufbau entlang der Linie VI-VI von 3;
- 7 eine alternative Ausführungsform einer Ausgleichsplatte mit nur lokal angebrachten Ronden aus Soft-Schaumstoff;
- 8 die Kombination zweier Ronden aus Soft-Schaumstoff;
- 9 einen Schnitt durch den bei der Badsanierung mit einer Ausgleichsplatte nach 7 erzeugten Wandaufbau entlang der Linie VI-VI von 3;
- 10 die Anbringung von Keramikfliesen an einer Wand unter Füllung von Hohlräumen mit lokalem Soft-Schaumstoff an den Fliesen;
- 11 die Anbringung von Keramikfliesen an einer Wand unter Füllung von Hohlräumen mit ganzflächigem Soft-Schaumstoff an den Fliesen;
- 12 die Anbringung von Keramikfliesen an einer Wand unter Verwendung eines Eckklebebandes aus Soft-Schaumstoff.
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In 1 ist in einer perspektivischen Ansicht eine Wandplatte 100 gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt, welche aufgrund ihres Einsatzzweckes nachfolgend als „Ausgleichsplatte“ bezeichnet wird. Die Ausgleichsplatte 100 besteht aus einer Trägerplatte 110 aus Kunststoff (beispielsweise PE oder PP mit einer Dicke von ca. 5 mm), deren Unterseite (Wandseite) ganzflächig mit einem Soft-Schaumstoff 120 bedeckt ist. Die Dicke der Soft-Schaumstoffschicht 120 beträgt typischerweise zwischen ca. 10 mm und ca. 40 mm. Es können auch Ausgleichsplatten mit verschieden dicken Schaumstoffschichten bereitgestellt werden, sodass am Bau vor Ort eine Platte mit einer geeigneten Gesamtdicke d ausgewählt werden kann. Die Fläche der Ausgleichsplatte 100 kann beispielsweise 600 mm x 1200 mm betragen.
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Typische Werte der Stauchhärte des Soft-Schaumstoffes betragen bei 50% Stauchung für vorzugsweise verwendete Materialien:
- - ca. 0 - 10 kPa bei einem Mittelwert von 5 kPa und
- - ca. 0 - 30 kPa bei einem Mittelwert von 15 kPa.
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Der Soft-Schaumstoff ist vorzugsweise offenzellig (für geschlossenzellige Schaumstoffe sind bei 50% Stauchung üblicherweise nicht unter 40-50 kPa Stauchhärte möglich, unabhängig von der Rohdichte).
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2 zeigt den Blick in ein Bad, bei welchem im Rahmen einer Badsanierung eine Badewanne entfernt worden ist, wodurch ein unebener Untergrund U (Mauerwerk) freigelegt wird. Im Zuge der Badsanierung soll dabei über den Altfliesen AF und dem freigelegten Untergrund eine einstückige neue Wandoberfläche erzeugt werden.
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Zu diesem Zweck wird eine Ausgleichsplatte 100 gemäß 1 auf die Größe des freigelegten Untergrundes zurechtgeschnitten und dann gemäß 3 durch Schrauben S am Untergrund befestigt. Zur möglichst gleichmäßigen Verteilung des Schraubendruckes werden dabei vorzugsweise großflächige Unterlegscheiben bzw. Edelstahlteller eingesetzt. Mit Hilfe der Schrauben kann der zwischen Untergrund und Trägerplatte befindliche Soft-Schaumstoff variabel komprimiert werden, bis die Außenoberfläche der Trägerplatte in einer Ebene mit der Oberfläche der Altfliesen AF liegt.
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In
4 ist dargestellt, dass an Übergängen, Rohrauslässen, Stößen, Kanten, Ecken und dergleichen Eckklebebänder EB, Dichtmanschetten DM, Dichtecken DE und dergleichen zur Abdichtung verklebt werden. In
5 ist dargestellt, wie Wände und Boden auf dem so vorbereiteten ebenen Untergrund durch Dichtbahnen DB ganzflächig abgedeckt werden. Geeignete Produkte für diesen Schritt der Abdichtung sind beispielsweise aus der
EP 2 772 673 A1 ,
WO 2016/128170 A1 und
EP 2 584 113 A2 bekannt. Auf dem so vorbereiteten und abgedichteten Untergrund kann dann beispielsweise ein neuer Fliesenbelag verlegt werden (nicht dargestellt).
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6 zeigt einen Schnitt entlang der Linie VI-VI von 3 durch den Übergang zwischen Altfliesen AF und Ausgleichsplatte. Erkennbar ist, dass der Soft-Schaumstoff 120 den ungleichmäßigen Hohlraum zwischen Untergrund U und Trägerplatte 110 ausfüllt. Durch die Schrauben S wird der Soft-Schaumstoff 120 um einen Betrag von typischerweise ca. 5 mm komprimiert, bis die Trägerplatte 110 mit den Altfliesen AF in einer Ebene liegt.
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7 zeigt eine perspektivische Ansicht auf eine andere Ausführungsform einer Ausgleichsplatte 200. Diese enthält eine Trägerplatte 210, auf deren Wandseite nicht ganzflächig ein Soft-Schaumstoff angebracht ist, sondern nur lokal kreisförmige Ronden 220 aus Soft-Schaumstoff angeklebt werden.
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8 zeigt diesbezüglich separat zwei Ronden 220. Diese bestehen aus der eigentlichen Schicht 221 aus Soft-Schaumstoff, welche auf einer Seite selbstklebend ausgeführt bzw. beschichtet ist, wobei die Klebeschicht durch eine Abziehfolie 222 bedeckt ist. Je nach benötigter Dicke der Soft-Schaumschicht an der Ausgleichsplatte 200 können zwei oder mehr derartige Ronden aufeinander geklebt und dann an die Trägerplatte 210 geklebt werden. Ein solches Kleben erfolgt vorzugsweise im Bereich eines Bohrloches, durch welches die Trägerplatte mittels einer Schraube mit dem Untergrund verschraubt werden soll.
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9 zeigt in einem Schnitt analog zu 6 den Wandaufbau hinter einer Ausgleichsplatte 200 gemäß 7.
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10 illustriert ein Verfahren zur Anbringung von Trägerplatten
310 wie beispielsweise großflächigen Keramikfliesen F an einer Wand U. Die Grundlagen dieses Verfahrens sind in der
WO 2019/029962 A1 beschrieben.
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10 a) zeigt die Situation vor dem Anbringen der Fliesen F. Auf der Wand ist bereits ganzflächig eine Dichtbahn DB angebracht, welche aus einem Hart-Schaumstoff besteht und raumseitig selbstklebend ausgerüstet ist. Des Weiteren sind im Bereich von Stößen der Fliesen senkrecht und horizontal Eckklebebänder 330 angebracht, die ebenfalls aus einem Hart-Schaumstoff bestehen.
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Obwohl die Dicke der Eckklebebänder gering ist (die Zeichnungen sind diesbezüglich nicht maßstäblich; die Dicke der Klebebänder liegt typischerweise unter 1 mm), sorgen sie doch etwas für eine Unebenheit des Klebeuntergrundes. Gerade bei dickeren Fliesen ab ca. 6 mm Materialstärke kann dies dazu führen, dass die Fliesen nicht mehr ausreichend in Kontakt zur Dichtbahn DB kommen und somit nicht großflächig kleben.
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Bei der Ausführungsform von 10 sind daher an den Fliesen in Bereichen neben den Eckklebebändern 330 Soft-Schaumkörper 320 angeordnet. Beim Anbringen der Fliesen (10 b) werden diese Soft-Schaumkörper auf die Dicke des zur Verfügung stehenden Hohlraumes komprimiert, was aufgrund ihrer geringen Stauchhärte ohne weiteres möglich ist. Sie überbrücken somit den Spalt zwischen Fliese F und Dichtbahn DB und sorgen für eine großflächige Anhaftung der Fliese an der Dichtbahn.
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Die Stauchhärte der Soft-Schaumkörper 320 liegt vorzugsweise bei ca. 10 % bis ca. 40 % der Stauchhärte eines geschlossenzelligen Schaumstoffes, aus dem beispielsweise die Eckklebebändern 330 hergestellt sind.
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11 zeigt eine Abwandlung der Situation von 10, wobei sich die Soft-Schaumschicht 320' über die ganze Wandseite der Fliese F erstreckt. Aufgrund ihrer hohen Kompressibilität lässt sie sich ohne weiteres im Bereich des Eckklebebandes 330 aus Hart-Schaumstoff zusätzlich komprimieren.
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Bei der Ausführungsform von 12 ist das Eckklebeband aus einem Soft-Schaumstoff 420 gebildet, während die Fliese F wandseitig ganzflächig eine selbstklebende Hart-Schaumschicht 430 aufweist. Aufgrund der Komprimierbarkeit des Eckklebebandes kommt es auch hier zu einem ganzflächigen Klebekontakt der Fliese mit dem Untergrund U. Da die Hartschaumschicht 430 selbstklebend ist und durch die Eckklebebänder 420 eine ganzflächig ununterbrochene Dichtung entsteht, kann bei dieser Ausführungsform auf eine Dichtbahn verzichtet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2019/029962 A1 [0002, 0022, 0038]
- WO 2016/128170 A1 [0008, 0016, 0033]
- EP 2584113 A2 [0016, 0033]
- EP 2772673 A1 [0033]