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Die
Erfindung betrifft eine Türanordnung für ein Personenbeförderungsfahrzeug
mit wenigstens einem bewegbaren Türflügel und
einer Verriegelungseinrichtung, wobei die Verriegelungseinrichtung dazu
ausgelegt ist, in einer Freigabestellung ein Bewegen des wenigstens
einen Türflügels zu ermöglichen und in
einer Sperrstellung ein Bewegen der Türflügels
zu verhindern, und Folgendes umfasst: Mittel zur Handbetätigung
der Verriegelungseinrichtung, die so ausgelegt sind, dass über
ein Koppelelement durch Handbetätigung die Verriegelungseinrichtung in
die Freigabestellung bewegt werden kann.
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Eine
Türanordnung für Personenbeförderungsfahrzeuge
ist bekannt und befindet sich beispielsweise in einem Eisenbahnwagon
oder Bus. Es ist ferner bekannt, diese mit einer Verriegelungseinrichtung
zu versehen, die der Entriegelung als auch der Verriegelung des
wenigstens einen Türflügels dient. Es ist ferner
bekannt, durch Handbetätigung die Verriegelung notzuentriegeln,
um den Türflügel zur Bereitstellung eines Fluchtwegs
in eine geöffnete Stellung bewegen zu können.
Denn einerseits muss der wenigstens eine Türflügel
während der Fahrt sicher verriegelt sein, andererseits
auch jederzeit notentriegelt werden können. Generell sollte
die Notentriegelung auch dann funktionieren, wenn seitens einer übergeordneten
Fahrzeugelektronik eine Verriegelung des Türflügels
bewirkt wird. Es muss sichergestellt sein, dass die Rettungs- und
Fluchtwege, die durch die jeweilige Türöffnung
definiert werden, auch bei Fehlbedienung seitens des Fahrers oder
bei einem Defekt freigegeben werden können.
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Eine
Verriegelungseinrichtung mit Notentriegelung für eine Schiebetür
ist in der
DE 41 24
955 C1 beschrieben. Darin ist eine Verriegelungseinrichtung in
Form eines bistabilen Magneten vorgesehen, die die Freigabe oder
Verriegelung der Schiebetür ermöglicht. Mittels
einer Bowdenzug-Kniehebel-Mechnik kann im Notfall die Freigabestellung
manuell bewirkt werden. Der bistabile Magnet erlaubt es dem Freigabeelement,
in dieser Position zu verharren, bis ein elektrisches Signal eine
Rückbewegung des Freigabeelementes in die Sperrstellung
bewirkt. Manuell kann die Rückbewegung der Verriegelungseinrichtung
in die Sperrstellung nicht bewirkt werden. Für den Einsatz
in Personenbeförderungsfahrzeugen ist die in der
DE 41 24 955 C1 beschriebene
Notentriegelung nur bedingt geeignet, da die Tür nur elektronisch
verriegelt werden kann. Bei einem Ausfall der Elektronik kann die
einmal geöffnete Schwenkschiebetür nicht wieder
verriegelt werden und gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen
gesichert werden. Dies ist beispielsweise kritisch, wenn das Personenbeförderungsfahrzeug
energielos bewegt, abgeschleppt oder rangiert werden muss. Das Leben
von Insassen könnte gefährdet werden.
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Hier
setzt nun die Erfindung ein. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht,
eine Türanordnung für ein Personenbeförderungsfahrzeug
in sicherheitstechnischer Hinsicht zu verbessern.
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Die
Aufgabe wird gelöst mit einer Türanordnung für
ein Personenbeförderungsfahrzeug gemäß Anspruch
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind jeweils Gegenstand der abhängigen
Ansprüche. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen
einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch
sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können
und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung,
insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, charakterisiert und
spezifiziert die Erfindung zusätzlich.
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Die
erfindungsgemäße Türanordnung für
ein Personenbeförderungsfahrzeug umfasst wenigstens einen
bewegbaren Türflügel und eine Verriegelungseinrichtung,
wobei die Verriegelungseinrichtung dazu ausgelegt ist, in einer
Freigabestellung ein Bewegen des wenigstens einen Türflügels
zu ermöglichen und in einer Sperrstellung ein Bewegen des
Türflügels zu verhindern. Freigabestellung ist
so zu verstehen, dass der wenigstens eine Türflügel
rein manuell geöffnet werden kann, d. h. ohne Antrieb.
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Die
Erfindung ist hinsichtlich der Bewegungsart und Auslegung des wenigstens
einen Türflügels und des zugehörigen
Antriebs nicht eingeschränkt. Beispielsweise ist er mittels
Antrieb zwischen einer geschlossenen Stellung und einer geöffneten
Stellung bewegbar. Die Erfindung umfasst auch prinzipiell eine Türanordnung
ohne Antrieb. Beispielsweise handelt es sich um eine Schiebetür, Schwenkschiebetür,
Außenschwingtür oder Innenschwenktür.
Das Türsystem kann einen Türflügel oder
mehrere Türflügel aufweisen. Eine angetriebene
Schwenkschiebetür ist in der
EP 1 527 975 A1 und der
DE 203 16 764 U1 beschrieben,
die hiermit durch Bezugnahme umfasst sind. In der geschlossenen Stellung
der Tür befinden sich der oder die Türflügel in
der den Türeinstieg definierenden Öffnung des Personenbeförderungsfahrzeugs.
In der geöffneten Stellung befinden sich der oder die Türflügel
außerhalb der Öffnung, um Insassen das Aus- und
Einsteigen zu gestatten. Die Bewegung der Türflügel
erfolgt beispielsweise elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch.
Die Erfindung ist hinsichtlich der Antriebsart, der Bewegungsart
des Flügels (verschwenken, verschieben oder Kombinationen
daraus) nicht eingeschränkt. Auch hinsichtlich der Verriegelungseinrichtung
ist die Erfindung nicht eingeschränkt, beispielsweise kann
es sich um eine Sperrklinke handeln, die in den Türflügel
zu dessen Verriegelung eingreift.
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Erfindungsgemäß sind
ferner Mittel zur Handbetätigung der Verriegelungseinrichtung
vorgesehen, die so ausgelegt sind, dass durch Handbetätigung
die Verriegelungseinrichtung in die Freigabestellung bewegt werden
kann, um so die Notentriegelung zu bewirken.
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Darüber
hinaus zeichnet sich die erfindungsgemäße Anordnung
dadurch aus, dass die Mittel zur Handbetätigung dazu ausgelegt
sind, die Verriegelungseinrichtung durch Handbetätigung
in die Sperrstellung zu bewegen.
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Das
heißt, die Verriegelungseinrichtung kann mit dem Mittel
zur Handbetätigung jederzeit sowohl in die Freigabestellung
als auch in die Sperrstellung gebracht werden. Die Schwenkschiebetüranordnung kann
unabhängig von einer Energieversorgung, beispielsweise
Stromversorgung, nur mit Handbetätigung in die Sperrstellung
bewegt werden. Bei einem Ausfall der Energieversorgung kann der
Türflügel so wieder sicher verriegelt werden,
wodurch die Sicherheit einer notentriegelbaren Türanordnung
verbessert wird.
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Vorteilhaft
weist die Schwenkschiebetüranordnung ferner Mittel zur
bistabilen Arretierung der Mittel zur Handbetätigung und/oder
der Verriegelungseinrichtung auf. Dadurch wird sichergestellt, dass
die Mittel zur Handbetätigung nur eine definierte, der
jeweiligen Stellung der Verriegelungseinrichtung entsprechende Lage
einnehmen können und somit werden Fehlbedienungen vermieden.
Die Mittel zur bistabilen Arretierung können neben der
Arretierung der Verriegelungseinrichtung gegebenenfalls auch deren
Kraftbeaufschlagung dienen. Über das Koppelelement ist
das Mittel zur Handbetätigung mit der Verriegelungseinrichtung
verbunden. Das Mittel zur bistabilen Arretierung ist beispielsweise über
ein starres Verbindungsteil mit der Verriegelungseinrichtung verbunden.
Die Mittel zur bistabilen Arretierung arretieren so die Verriegelungseinrichtung
entweder in der Freigabestellung oder in der Sperrstellung. Die Mittel
zur bistabilen Arretierung sind beispielsweise so ausgelegt, dass
bei der Einnahme einer der zwei bistabilen Lagen die Verriegelungseinrichtung
unter Kraftbeaufschlagung betätigt wird, um so einen Verschleiß oder
auch Spiel und Fertigungstoleranzen kompensieren zu können
oder auch die gegebenenfalls für die Sperr- bzw. Freigabewirkung
notwendige Betätigungskraft aufbringen zu können.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform umfassen die Mittel zur bistabilen
Arretierung eine bistabile Permanentmagnetanordnung. Eine derartige
bistabile Anordnung ist verschleißfrei. Eine bistabile
Anordnung umfasst beispielsweise einen zwischen zwei mechanischen
Anschlägen bewegbaren, mit den Betätigungsmitteln
verbundenen Magneten, der aus dem Magnetfeld eines stationären
Magneten jeweils in durch Anschläge definierte Endstellungen verdrängt
wird. Aufgrund von sich gegenseitig verdrängenden Magnetfeldern
ist die Anordnung zwischen zwei Lagen instabil, denn hier wirken
zumindest zwei gleiche Pole direkt aufeinander. Der mit dem Verbindungsteil
bzw. dem Koppelelement verbundene Magnet erzwingt so, dass nur zwei
Positionen stabil eingenommen werden können, nämlich
die der Freigabestellung entsprechende einerseits und die der Sperrstellung
entsprechende andererseits. Es können auch mehr als zwei
Perma nentmagnete vorgesehen sein, beispielsweise um durch eine anziehende
Wirkung die Arretierung in der jeweiligen Lage zu unterstützen.
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Vorteilhaft
wird die Verriegelungseinrichtung zusätzlich mittels eines
elektrischen oder hydraulischen Aktors betätigt. Bevorzugt
handelt es sich um einen elektromagnetischen Aktor. Mit dem Aktor kann
die Verriegelungseinrichtung in die Freigabestellung und die Sperrstellung
bewegt werden. Bevorzugt erfolgt dies ferngesteuert, beispielsweise
von einem Bedienbereich im Führerstand aus. Der Fahrer
des Personenbeförderungsfahrzeuges kann beispielsweise
von zentraler Stelle aus alle Verriegelungseinrichtungen betätigen.
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Der
Aktor kann ein elektromagnetischer Linearmagnet sein, dessen loser
Kern in Betätigungsrichtung der Verriegelungseinrichtung
und/oder der Mittel der Handbetätigung bewegbar ist, wobei
in Abhängigkeit von der Bestromung der Spule des Linearmagneten
die jeweilige Stellung der Verriegelungseinrichtung einstellbar
ist.
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Bevorzugt
kann die vom Aktor auf die Verriegelungseinrichtung ausgeübte
Kraft in die Sperrstellung durch Handbetätigung aufgehoben
werden. Sollte einmal an der Schwenkschiebetür ein Signal zum
Bewegen des Aktors in die Sperrstellung anliegen, obwohl das Fahrzeug
verlassen werden muss, kann über die Handhabe die Freigabestellung
entgegen der Aktorwirkung eingelegt werden.
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Dieser
Vorrang der Handbetätigung vor der Aktorbetätigung
kann auch zeitgesteuert sein. Beispielsweise ist in der Freigabestellung
ein elektrischer Unterbrecher integriert, der bei Erreichen der Freigabestellung
den Aktor für eine Unterbrechungszeit deaktiviert, damit
in der Zwischenzeit der Türflügel aufgeschoben
werden kann. Nach Ablauf der Zwischenzeit kann die Verriegelungseinrichtung
wieder mittels des Aktors angesteuert werden. Vorzugsweise ist die
Zwischenzeit weniger als 20 Sekunden lang. Falls einmal der Fahrer
den Türflügel verschließen möchte,
um weiterzufahren, außerhalb seines Sichtfeldes jedoch
ein Notfall vorliegt, kann die Verriegelungseinrichtung des entsprechenden
Türflügels in die Freigabestellung bewegt werden
und der Türflügel manuell aufgeschoben werden.
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Alternativ
weist das das bistabile Übertragungselement eine federvorgespannte
Klinke auf, die in Verbindung mit einem Rastteil zwei stabile Positionen
einnehmen kann. Die Realisierung der bistabilen Arretierung erfolgt
somit mechanisch. Denkbar sind jedoch auch Kombinationen aus einem
bistabilen Magneten und einer Klinken-Rastteilkombination. Das Rastteil
kann eine Spitze mit zwei zur Spitze ansteigenden Flanken aufweisen,
die mit der Klinke, die ebenfalls eine Spitze und zwei zur Spitze
ansteigende Flanken aufweist, korrespondiert. Bevorzugt ist die
Klinke in Richtung der Spitze vorgespannt, beispielsweise mit einer
Feder. Das Rastteil ist rechtwinklig zur Vorspannrichtung beweglich.
Berühren sich Klinke und Rastteil an ihren Flanken, so
drängt das Rastteil infolge der Federbelastung der Klinke entgegen
der Seite, auf der sich die Flanken berühren. Dadurch werden
zwei Lagen ermöglicht, in denen jedoch keine starre Positionierung
vorliegt, denn in den Lagen wirkt vorzugsweise eine Kraft von der bistabilen
Arretierung auf die Verriegelungseinrichtung. Die Lagen der bistabilen
Arretierung werden somit von der Verriegelungseinrichtung vorgegeben. Damit
kann ein etwaiges Spiel an der Verriegelungseinrichtung ausgeglichen
werden. Die bistabile Arretierung kann so auch eine etwaige für
die Funktion der Verriegelungseinrichtung notwendige Vorspannkraft
bereitstellen.
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Vorteilhaft
umfasst die Türanordnung einen Antrieb zur Verstellung
des Türflügels. Der Antrieb kann eine Selbsthemmung
aufweisen. In diesem Fall ist die Verriegelungseinrichtung vorzugsweise
eine Kupplung, die die Bewegung der Tür von dem Antrieb entkoppeln
kann. Indem die Kupplung geöffnet wird, wird der Türflügel
beweglich. Handelt es sich bei der Verriegelungseinrichtung um eine
Kupplung, welche eine Wirkeinrichtung eines selbsthemmenden Antriebes
unterbricht, so muss der Türflügel manuell aufgeschoben
werden und der Antrieb kann dabei nicht unterstützend wirken.
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Der
Antrieb kann jedoch auch nicht-selbsthemmend sein. Dann kann zur
einfachen Verriegelung eine Bremse vorgesehen sein, die zum Beispiel die
Bewegung einer Welle des Antriebs oder den Schwenkzapfen des Türflügels
zu blockieren vermag.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel
für eine erfindungsgemäße Türanordnung
und den Ausführungsbeispielen für eine bistabile
Arretierung aus den Figuren. In diesen zeigen:
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1:
eine Türanordnung in schematischer Darstellung mit einem
Türflügel, einer Verriegelungseinrichtung und
einer Handhabe,
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2:
in schematischer Darstellung eine Ausführungsform einer
bistabilen Arretierung als bistabiler Magnetanordnung, und
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3:
eine mechanische Ausführungsform einer bistabilen Arretierung
in schematischer Darstellung mit einer auf ein Rastteil wirkenden
Klinke.
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1 ist
eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Türanordnung für ein Personenbeförderungsfahrzeug.
Die Türanordnung weist einen Türflügel 2 auf,
der mittels eines Wirkmechanismus 3 und eines darüber
wirkenden Antriebs 1 geöffnet und geschlossen
werden kann. Auf den Wirkmechanismus 3 wirkt eine Verriegelungseinrichtung 5,
beispielsweise eine Bremse. Die Verriegelungseinrichtung 5 kann
den Türflügel 2 in einer Sperrstellung 13 sperren.
Der Türflügel 2 kann in der Sperrstellung 13 nicht
geöffnet werden. In einer Freigabestellung 15 gibt
die Verriegelungseinrichtung 5 den Türflügel 2 frei.
Der Türflügel 2 kann nun manuell geöffnet
werden. Hierbei kann auch der Antrieb 1 in Gang gesetzt werden,
um den Türflügel 2 zu bewegen.
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Es
kann sich aber in einer alternativen Ausführungsform bei
der Verwendung eines selbsthemmenden Antriebes 1 statt
der Bremse um eine Kupplung als Verriegelungseinrichtung 5 handeln,
welche den Wirkmechanismus 3 unterbricht.
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In
dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
die Verriegelungseinrichtung 5 über ein Verbindungsteil 12 mit
einer bistabilen Arretierung 17 verbunden. Die bistabile
Arretierung 17 bewirkt, dass die Verriegelungseinrichtung 5 entweder
stabil in der Freigabestellung 15 oder der Sperrstellung 13 verharrt.
Eine undefinierte Zwischenlage wird so vermieden. Die bistabile
Arretierung 17 weist dabei vorzugsweise einen größeren
möglichen Hub auf als für die Bewe gung der Verriegelungseinrichtung 5 notwendig wäre
und wirkt in zwei Richtungen bezüglich einer instabilen
Lage 33 kraftbeaufschlagend. Das bedeutet, dass ausgehend
von der instabilen Lage 33 die bistabile Arretierung 17 über
das Verbindungsteil 12 entweder an der Verriegelungseinrichtung 5 zieht
oder darauf drückt. Die Verriegelungseinrichtung 5 wird
so entweder in der Freigabestellung 15 oder in der Sperrstellung 13 gehalten.
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Dadurch,
dass die bistabile Arretierung 17 keine feste Position
in der Freigabestellung 15 bzw. der Sperrstellung 13 einnimmt,
sondern immer in eine Richtung „drängt”,
kann ein Verschleiß oder ein Spiel an der Verriegelungseinrichtung 5 ausgeglichen
und eine korrekte Funktion über Jahre hinweg aufrecht erhalten
werden.
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Die
bistabile Arretierung 17 kann über ein Koppelelement 23 mit
einer Handhabe 25 bewegt werden, das der Notentriegleung,
aber auch der manuellen Verrieglung dient. Eine translatorische
Verschiebung der Handhabe 25 bewirkt so eine Freigabe oder
Sperrung der Verriegelungseinrichtung 5. Die Handhabe 25 bewirkt
bei Betätigung in dem Ausführungsbeispiel in 1 eine
translatorische Bewegung, die über das Koppelelement 23 auf
die bistabile Arretierung 17 übertragen wird.
Da die bistabile Arretierung 17 über ein Verbindungsteil 12 mit
der Verriegelungseinrichtung 5 verbunden ist, kann diese mittels
der Handhabe 25 sowohl in die Sperr- als auch in die Freigabestellung
(13, 15) bewegt werden. Das Koppelelement 23 ist
vorzugsweise starr.
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Die
Verriegelungseinrichtung 5 ist auch über einen
Aktor 21 betätigbar. Der Aktor 21 wirkt
in dem Ausführungsbeispiel in 1 auf das
Verbindungselement 12, er kann jedoch auch an einer anderen
geeigneten Stelle angeordnet sein bzw. angreifen. Mittels des Aktors 21 kann
der Türflügel 2 also freigegeben oder
gesperrt werden. Die Wirkung des Aktors 21 wird vorzugsweise
temporär aufgehoben, oder dessen Kraftbeaufschlagung ist über
die Handhabe 25 überwindbar, um die Freigabestellung
in jeder Situation durch die Handhabe 25 einstellen zu
können. Somit kann auch bei Störungen der Türflügel 2 geöffnet
werden. Dabei sollte die Handkraft ausreichen, um gegen den Aktor 21 die
Verriegelungseinrichtung in die Freigabestellung zu stellen. Jedoch
sollte die Verriegelungseinrichtung 5 nicht unbeabsichtigt
betätigt werden können, indem eine Person die
Handhabe 23 streift. Deshalb sollte die zur Überwindung
des Aktors 21 notwendige Handkraft an der Handhabe größer
sein als 50 N (Newton), vorzugsweise größer als
100 N.
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In 2 ist
eine mögliche Ausgestaltung einer bistabilen Arretierung 17 für
die Verriegelungseinrichtung 5 dargestellt. Es handelt
sich hier um einen sogenannte bistabile Permantmagnetanordnung.
Ein beweglicher Magnet 20 ist zwischen ortsfesten Magneten 22 angeordnet.
Die ortsfesten Magnete 22 können dabei Teil eines
Hufeisenmagneten sein, dessen geschlossene Seite in 2 hinter
der Bildebene verschwindet oder auf den Betrachter zukommt. An ihren
Enden weisen Hufeisenmagneten entweder einen Süd- oder
einen Nordpol auf. Zu einem Magneten gehören also in 2 auf
einer gedachten horizontalen Linie befindliche Magnetpole. Der bewegliche
Magnet ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Stabmagnet,
der links in 2 einen Nordpol und rechts einen
Südpol hat. In einer instabilen Lage 33 wirken
Magnetpole, die sich gegenseitig abstoßen, in gleicher
Richtung aufeinander. Abweichend von der instabilen Lage 33 wird
der bewegliche Magnet 20 gleichzeitig von Magneten mit
entgegengesetzter Polung angezogen und von der gleichen Polung abgestoßen.
In 2 befindet sich das der auf das Verbindungsteil 12 wirkende
bewegliche Magnet 20 in einer Lage, in der er nach unten
drängt. Aus den Magnetkräften resultiert die Kraft
FRes, die an dem Verbindungsteil zieht.
Für die Funktion des bistabilen Magneten sind die oberen
und die unteren Magnetpaare in 2 nicht
unbedingt notwendig, sie verstärken jedoch die Kraft FRes. Aus Kostengründen kann es vorteilhaft
sein, auf das obere und das untere Magnetpaar zu verzichten.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel für eine bistabile
Arretierung 17 ist in 3 schematisch
dargestellt. Hier wirkt eine Klinke 30 auf ein Rastteil 31. Das
Rastteil 31 ist in der Richtung beweglich gelagert, die
zur Erfüllung der Funktion der bistabilen Arretierung 17 hinsichtlich
des Freigabeelementes 5 notwendig ist. Die Klinke 30 ist
in Richtung des Rastteils 31 mit einer Spiralfeder vorgespannt.
Die Klinke 30 weist zwei Flanken und eine Spitze auf, die
mit einer korrespondierenden Flanke bzw. Spitze des Rastteils 31 zusammenwirkt.
In der instabilen Lage 33 kann das Rastteil 31 entweder
nach oben oder nach unten gedrückt werden. Die Richtung
hängt in der instabilen Lage 33 von sehr geringen
Impulsen ab. Wird das Rastteil 31 nach oben bewegt, so
drängt die Klinke 30 federbelastet mit der Kraft
FFed auf die entsprechende Flanke des Rastteils 31.
Die Kraft FFed bewirkt am Rastteil 31 eine
Kraft FRes, mit der das Rastteil 31 an
dem Verbindungsteil 12 zieht. In zwei Lagen 14 und 16 drängt
das Rastteil 31 entweder nach oben oder nach unten. Die
Endposition der Lagen 14 und 16 wird dabei von
außen vorgegeben, nämlich von der Verriegelungseinrichtung 5.
Die Endstellung der ersten Lage 14 wird erreicht, wenn
in Verriegelungseinrichtung 5 die Sperrstellung 13 eingelegt
ist. Analog wird die Endstellung der zweiten Lage 16 erreicht,
wenn in der Verriegelungseinrichtung 5 die Freigabestellung 15 eingelegt
ist. Dabei ermöglicht die bistabile Arretierung 17,
dass das Verbindungsteil 12 stets in einer Richtung vorbelastet
ist, wodurch ein Verschleiß an der Verriegelungseinrichtung 5 ausgeglichen
werden kann.
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- 1
- Antrieb
- 2
- Türflügel
- 3
- Wirkmechanismus
- 5
- Verriegelungseinrichtung
- 9
- Wirkverlängerung
- 12
- Verbindungsteil
- 13
- Sperrstellung
- 14
- erste
Lage
- 15
- Freigabestellung
- 16
- zweite
Lage
- 17
- bistabile
Arretierung
- 19
- Verbindungselement
- 20
- beweglicher
Magnet
- 21
- Aktor
- 22
- ortsfester
Magnet
- 23
- Koppelelement
- 25
- Handhabe
- 30
- Klinke
- 31
- Rastteil
- 33
- instabile
Lage
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4124955
C1 [0003, 0003]
- - EP 1527975 A1 [0007]
- - DE 20316764 U1 [0007]