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Die
Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, insbesondere für
Kühlkofferaufbauten
auf Lastwagen bzw. -anhängern
mit einem Band und wenigstens einer zum Band etwa rechtwinklig angeordneten
Dichtlippe, wobei das Band eine Aufnahme zum Anbringen des Dichtungsprofils
an einem Türrahmen
oder Türblatt aufweist.
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Kühlkofferaufbauten
auf Lastwagen bzw. -anhängern
werden im Türbereich
zwingend mit Dichtungen ausgerüstet.
Die Dichtungen bestehen regelmäßig aus
einem bandförmigen
Querschnitt, der auf der einen Seite rechtwinklig zum Band mehrere
unterschiedlich ausgeformte Dichtlippen aufweist. Auf einer anderen
Seite des Bandes, den Dichtlippen gegenüberliegend, sind ein oder mehrere Rastfüße ausgebildet.
Die Dichtungen werden im Bereich der Türblätter oder Türrahmen angeordnet, wobei die
Türblätter oder
Türrahmen
eine Montagenut aufweisen, in die die Rastfüße eingreifen. Zusätzlich werden
die Dichtungen für
einen besseren Halt verschraubt oder geklebt. Die Verklebung dient
zusätzlich
der weiteren Abdichtung.
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Die
Dichtungen bestehen aus thermoplastischen Materialien und Elastomeren,
insbesondere auch aus PVC oder TPE. Bei der Verarbeitung werden
thermoplastische Materialien verschweißt sowie Elastomere vulkanisiert.
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Nachteilig
bei Elastomerdichtungen ist ein sogenannter Radiergummieffekt, bei
dem sukzessive Material der Dichtung abgescheuert wird. Dieses ist insbesondere
im Lebensmittelbereich kritisch. Zusätzlich ist eine Vulkanisation
in Eckbereichen der Dichtung sehr aufwendig, was mit einer beschränkten Einfärbbarkeit
einhergeht. Elastomerdichtungen zeichnen sich zudem durch nur geringe
Reparaturfreundlichkeit aus.
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PVC-Dichtungen
weisen die bekannten Nachteile auf, wie beispielsweise nachlassende
Flexibilität,
ein vermindertes Rückstellvermögen und
andere eingeschränkte
Materialeigenschaften bei Kälte (Druckverformungsrest).
Zusätzlich
ist bei PVC-Dichtungen eine Ver sprödung durch Weichmachermigration
zu beobachten, welche zusätzlich
zur Lackzerstörung
der mit den Dichtungsprofilen in Kontakt tretenden Bauteile führen kann.
Auch ist bei PVC-Dichtungen ein sogenannter Materialkaltfluss zu
beobachten, der zur Verformung der Dichtungsprofile und damit zu
einer unzureichenden Abdichtung bspw. der Kühlkofferaufbauten führt.
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Nachteilig
bei aus TPE bestehenden Dichtungen ist die fast unmögliche des
Verklebbarkeit eines solchen Systems. Zumindest ist der Aufwand hierfür beträchtlich.
Hierfür
müsste
zuerst das Dichtungsprofil einer Koronabehandlung unterzogen werden
mit einer zusätzlichen
Primerung, was den Aufwand des Einbaus und die Kosten extrem in
die Höhe treibt.
Generell weisen Dichtungsprofile aus Monomaterialien einen negativen
Peelingeffekt auf, womit ein sukzessives Abschälen der Dichtungen gemeint ist.
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Die
Türrahmen
bzw. Türblätter werden
zur Aufnahme der Dichtungen mit den Rastfüßen mit speziellen Montagenuten
ausgerüstet,
deren Herstellung kosten- und zeitintensiv ist. Die Dichtung selbst wird
mit speziellen Hilfsmitteln in die Nut eingedrückt bzw. eingeschlagen. Der
Sitz der Dichtungen mit den Rastfüßen in den Nuten ist indes
nicht ausreichend, weshalb zusätzlich
eine weitere Fixierung notwendig ist. Die Dichtung wird deshalb
zusätzlich
mittels Schrauben, Nägeln
oder dergleichen an der Tür
bzw. dem Türblatt
fixiert oder zusätzlich
verklebt. Schwierigkeiten treten dabei dann auf, wenn die Dichtung als
geschlossener Rahmen auf das Türblatt
bezogen wird. Ein solcher Rahmen weist häufig ein Über- bzw. Untermaß auf, was zu Verformungen
der Dichtlippen und damit zu einer unzureichenden Dichtungswirkung
führt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dichtungsprofil zu schaffen,
das auf einfache Weise montierbar ist und eine lang anhaltende Dichtungswirkung
gewährleistet.
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Ein
Dichtungsprofil zur Lösung
dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Demnach ist
das Dichtungsprofil integral aus wenigstens zwei unterschiedlichen
Materialien gebildet, wobei wenigstens die Dichtlippen zumindest
teilweise aus einem anderen Material als ein Band des Dichtungsprofils
gebildet sind. Damit können
vorteilhaft die unterschiedlichen Materialeigenschaften zum Einbau des
Dichtungsprofils und Abdichtung der Türen dienen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Materialien
unterschiedliche Härtegrade
auf. Die Materialien sind vorteilhafter weise koextrudierbare thermoplastische
Materialien, wobei das Band vorzugsweise aus einem Material gebildet ist,
das einen höheren
Härtegrad
als die Dichtlippen aufweist. Das Band ist dabei bspw. aus Polypropylen und
die Dichtlippen aus thermoplastischen Elastomeren gebildet. Dadurch
erlangt das Dichtungsprofil im Bereich des Bandes eine relativ harte
Struktur, wohingegen die Dichtlippen weich sind und sich somit besser
verformen lassen. Zusätzlich
sind die Dichtlippen zumindest teilweise beschichtet, insbesondere mit
einer Beschichtung, die verhindert, dass die Dichtlippe am Türrahmen/Türblatt bzw.
an einem gegenüberliegend
angeordneten Dichtungsprofil festfriert. Dadurch lässt sich
die Dichtung bzw. die Dichtlippen leicht von dem Türblatt oder
dem Türrahmen lösen. Regelmäßig kommt
es nämlich
im Stand der Technik zu Anhaftungen bzw. Anfrierungen, die die Dichtungsprofile
auf Dauer schädigen.
Diese Beschichtung kann dabei als bspw. koextrudierte Schicht, als
Lackschicht, als Klebeband und dgl. ausgebildet sein.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Band des Dichtungsprofils
ein C-, L-, U- oder I-Profil auf. Im Bereich des Bandes ist insbesondere
ein Aufnahmeabschnitt ausgebildet. Das Band, das mit dem Türrahmen
bzw. dem Türblatt verbunden
ist, kann somit an die Kontur der aufnehmenden Konstruktion leicht
angepasst werden. Vorteilhaft weisen dafür sich gegenüberliegende
Enden jeweils einen etwa zu einer Längsachse des Bandes rechtwinklig
oder geneigt abstehenden Vorsprung auf, wobei die Vorsprünge in dieselbe
Richtung weisen. Ein solcher U-förmiger
Träger
umgreift somit den Türrahmen
bzw. das Türblatt.
Je nach Festigkeit und Form dieses Trägers ist das Dichtungsprofil
dauerhaft fixierbar. Der Zwischenraum zwischen den sich gegenüberliegenden
Vorsprüngen
kann so gewählt
werden, dass der Türrahmen
bzw. das Türblatt zwischen
den Vorsprüngen
einklemmbar ist.
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Vorteilhafterweise
weist der jeweilige Vorsprung eine zur Längsachse des Bandes gerade,
gekrümmte
oder zu einem freien Ende verjüngende Kontur
auf, wobei insbesondere die jeweiligen freien Enden in Richtung
des jeweils anderen Vorsprungs weisen. Mit dieser Ausgestaltung
der Vorsprünge kann
der Druck auf die die Türrahmen
bzw. Türblätter nochmals
erhöht
sowie insbesondere über
den gesamten Verlauf der Vorsprünge
gleichmäßig verteilt werden.
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Nach
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung bildet das Band mit den Vorsprüngen die Aufnahme des Dichtungsprofils.
Im montierten Zustand des Dichtungsprofils umgreifen die Vorsprünge das
Türblatt
und/oder den Türrahmen.
Das Band entspricht dabei in seiner Höhe etwa der Dicke des Türblatts
oder der Breite des Türrahmens.
Da die Vorsprünge
zumindest im Bereich eines freien Endes näher zusammenstehen als die
Dicke bzw. die Breite des Türblatts
bzw. -rahmens, wird das Dichtungsprofil durch den aufgebrachten
Druck der Vorsprünge auf
Türblatt
und Türrahmen
auf denselbigen gehalten. Das Material des Bandes und der Vorsprünge ist zwar
ausreichend hart gewählt,
aber dennoch nachgiebig genug das Dichtungsprofil auf Türblatt bzw. Türrahmen
zu montieren.
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In
einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung sind auf der den Vorsprüngen gegenüberliegenden
Seite des Bandes eine oder mehrere Dichtlippen angeordnet, die gleiche
und/oder unterschiedliche Konturen aufweisen. Das Türblatt liegt
im geschlossenen Zustand an Seiten des Kühlkofferaufbaus an, die den
Türrahmen
bilden, wobei auf Grund der Konstruktion ohne Dichtungsprofil bzw.
Dichtlippen keine Dichtlage erreichbar ist.
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Die
Dichtlippen des Dichtungsprofils drücken im eingebauten Zustand
und bei geschlossenem Türblatt
gegen die Seiten des Kühlkofferaufbaus,
womit eine Dichtlage hergestellt ist und weder Kälte aus- noch Wärme in den
Kühlkofferaufbau
eintreten kann. Vorteilig ist eine Dichtseite mindestens einer Dichtlippe
zumindest zum Teil als Fläche
ausbildbar, so dass die Dichtlippe plan an einem korrespondierenden Bauteil
anliegt und eine Dichtfläche
dadurch vergrößert wird.
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Weiterhin
weist in einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung das Band
eine Dichtlippe und eine Traverse auf. Die Dichtlippe ist im Bereich
eines Endes des Bandes und die Traverse in einem mittleren Bereich
des Bandes angeordnet, wobei die Traverse mit der Dichtlippe verbunden
ist. Die Traverse stabilisiert dabei die Dichtlippe, wobei die Traverse mit
der Dichtlippe beabstandet von dem Band verbindbar ist. Zusätzlich ist
die Traverse als ein dichtendes Element ausgebildet. Ein Anlenkungspunkt
der Traverse mit Dichtlippe ist über
eine gesamte Länge der
Dichtlippe variabel ausbildbar. Dabei kann die Traverse mit der
Dichtlippe in einem vorderen zum Band gelegenen Bereich der Traverse
mit dieser verbunden sein oder in einem Bereich eines Endes der Dichtlippe.
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Es
ist weiterhin vorgesehen, dass Bereiche, insbesondere freie Enden
der Dichtlippen sowie Bereiche der Traverse, mit einer Beschichtung
versehen sind. Vor allem die Endbereiche der Dichtlippen stehen
in Kontakt mit den Seiten des Kühlkofferaufbaus
im geschlos senen Zustand der Türen,
so dass gerade die Endbereiche der Dichtlippen vor Anhaftungen durch
bspw. Festfrieren geschützt
werden müssen.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Beschichtung mit dem Dichtungsprofil koextrudierbar. Durch das gleichzeitige
Extrudieren von Band, Vorsprüngen,
Dichtungslippen und Beschichtung wird eine dauerhafte und kostengünstige Verbindung
der Materialien geschaffen. Zusätzlich
wird ein Arbeitsschritt aus dem Stand der Technik eingespart. Die
Beschichtung kann dabei aus einem Material bestehen, welches einen
höheren
E-Modul und/oder eine höhere
Härte aufweist
als die Dichtlippe. Weiterhin kann die Beschichtung vorteilhafterweise
als Lackschicht, als Klebeband und dergleichen ausgebildet sein.
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Vorgesehen
ist zudem in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, dass
der Vorsprung aus demselben Material wie das Band gebildet ist. Demnach
kann es vorteilhaft sein, wenn das freie Ende des Vorsprungs ein
anderes Material als der restliche Teil des Vorsprungs aufweist.
Das andere Material ist integral mit dem Vorsprung verbindbar, insbesondere
mit diesem koextrudierbar.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass die Dichtlippen zumindest teilweise auch aus
dem Material des Bandes gebildet sind. Insbesondere im Bereich des Endes,
welches am Band angeordnet ist, ist es wünschenswert, die Dichtlippe
zumindest teilweise aus dem Material des Bandes zu fertigen. Das
Band selbst ist aus härterem
Material als die Dichtlippen, womit die Stabilität der Dichtlippen erhöht wird.
Insbesondere wird so ein ungewolltes Abknicken, Verbiegen oder dergleichen
der Dichtlippen verhindert werden. Darüber hinaus sind auch Ausführungsbeispiele
des Dichtungsprofils möglich,
in denen das Dichtungsprofil nur aus einem Material gefertigt ist, bzw.
nicht alle Dichtlippen ein anderes Material als das Band aufweisen.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass auf einer
Oberfläche
des Dichtungsprofils, insbesondere auf einer Montageseite, Haftmittel
aufbringbar sind. Diese Haftmittel dienen der Verbindung des Dichtungsprofils
mit einem Bauteil. Zur dauerhaften Fixierung kann es wünschenswert sein,
dass das Dichtungsprofil zusätzliche
Mittel aufweist, die dasselbige an den Seiten des Kofferaufbaus
fixiert. Als Haftmittel können
Klebstoffe, Haftvermittler, Klettverbindungen, Schweißmittel
oder dergleichen dienen. Diese sind vor der Montage der Dichtungsprofile
auf der Montageseite aufbringbar.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind zumindest Teile
des Dichtungsprofils, insbesondere seitliche Flanken des Bandes,
beklebbar. Vor allem können
die Flanken mit retroreflektierendem Material beklebt werden zur
Konturmarkierung des Aufliegers.
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Vorteile
ergeben sich aus dem erfinderischen Dichtungsprofil auch durch den
Entfall der nachträglichen
Einbringung der Montagenut bei Herstellung des Türrahmens bzw. des Türblattes.
Hierbei fällt
die aufwändige
Vorbereitung der Nut selbst vor dem Einsetzen des Dichtungsprofils
nach dem Stand der Technik, nämlich
das sogenannte Ausputzen der Nut weg.
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Durch
die Eigensteifigkeit des härteren
Materiales des Bandes bzw. der Vorsprünge wird ein sogenannter Peel-Effekt
vermieden. Durch entsprechende Vorbehandlung des Materials des Bandes bzw.
der Vorsprünge
ist eine leichte und dauerhafte Verklebung unter Beibehaltung vorhandener
Klebesysteme möglich.
Mit dem erfindungsgemäßen Dichtungsprofil
kann auch die bestehende Technik des Schweißens beibehalten werden, was
vor allem durch angepasste Querschnittsauslegung in Bezug auf die
Anordnung bzw. Dimensionierung der Dichtlippen erreichbar ist. Auf
Grund des Aufbaus, der Dimensionierung und Materialauswahl ist eine
nahezu beliebige Ausformung und Anordnung der Dichtlippen bei gleichem
Bandes bzw. Vorsprüngen
möglich.
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Zusätzlich können die
verwendeten Materialien unterschiedlich eingefärbt werden, was für die farbliche
Ausgestaltung eines Kühlkofferaufbaus
vorteilhaft ist.
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Auch
können
durch unterschiedlich eingefärbte
Materialien Sicherheitsaspekte gelöst werden, welche beispielsweise
ein Einklemmen von Gegenständen
zwischen Türblatt
und Rahmen verhindern. Darüber
hinaus ist mit den vorhandenen Materialien eine gute Verschweißbarkeit
gegeben.
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Durch
den Einsatz von vernetzten thermoplastischen Elastomeren (TPEV)
werden Elastomeren ähnliche
Eigenschaften erreicht. Auf Grund der besseren Verarbeitbarkeit
der TPEV's können Ausschußteile und
andere Restmaterialien wieder eingeschmolzen und weiterverarbeitet
werden, was ein besseres Recycling zur Folge hat.
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Das
erfinderische Dichtungsprofil weist auch eine hohe Montagefreundlichkeit
auf, da dieses als einfach geöffneter
Rahmen verarbeitet werden kann. Eine Verbindungsstelle wird dabei
bspw. hinter einem Türscharnier „versteckt” und dort
ggf. zusammengeschweißt.
Alternativ ist auch eine Montage eines geschlossenen verschweißten Rahmens
möglich.
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Bei
der Herstellung und Montage des Rahmens aus dem erfindungsgemäßen Dichtungsprofil kann
dieser als „Übermaß” ausgebildet
sein.
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Unter
Berücksichtigung
des Wärmeausdehnungskoeffizienten
wird der übergroße Rahmen
erwärmt,
auf den Türrahmen/das
Türblatt
aufgesetzt und kann sodann auf die ursprünglichen Ausmaße zurückschwinden.
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Zudem
ist es auch möglich,
den verschweißten
Rahmen in den Eckbereichen flexibel zu gestalten, indem nämlich z.
B. nur die Dichtlippen des Dichtungsprofils miteinander verbunden
sind. Hierbei kann sich insbesondere das Band frei bewegen, während die
Dichtwirkung durch die verschweißten Dichtlippen gegeben und
der Rahmen gleichzeitig fixiert ist.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
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1 eine
Seitenansicht des Dichtungsprofils nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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2 eine
schematische Seitenansicht des Dichtungsprofils nach einem ersten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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3 eine
Seitenansicht des Dichtungsprofils nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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4 eine
schematische Seitenansicht des Dichtungsprofils nach einem zweiten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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1 der
Zeichnung zeigt ein Dichtungsprofil 1 nach einem ersten
Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Das Dichtungsprofil 1 ist in einer seitlichen
Ansicht dargestellt, wobei über
eine gesamte Höhe
des Dichtungsprofils 1 sich ein Band 2 erstreckt.
Das Band 2 weist an sich gegenüberliegenden Enden 3, 4 jeweils
einen Vorsprung 5, 6 auf. Dabei ist ein Vorsprung 5 dem
Ende 3 und ein Vorsprung 6 dem Ende 4 des
Bandes 2 zugeordnet.
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Die
Vorsprünge 5, 6 sind
zu einer Längsachse
des Bandes 2, die sich von dem Ende 3 zum Ende 4 erstreckt,
etwa geneigt ausgebildet. Zusätzlich
weisen die Vorsprünge 5 und 6 in
dieselbe Richtung vom Band 2 weg.
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Der
Vorsprung 5 weist eine leicht gekrümmte Kontur auf, wobei er sich
zu seinem freien Ende 7 hin verjüngt. Eine nach außen weisende
Oberfläche 8 ist dabei
stärker
gekrümmt
als eine nach innen weisende Oberfläche 9.
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Der
Vorsprung 6 ist ebenfalls von gekrümmter Kontur. Eine Oberfläche 10,
die nach außen
weist, ist dabei stärker
gekrümmt
als eine Oberfläche 11, die
nach innen weist, so dass sich der Vorsprung zu einem freien Ende 12 verjüngt. Das
freie Ende 12 des Vorsprungs 6 weist eine Verdickung
auf, deren Oberfläche
eine zumindest teilweise rundliche Kontur aufweist.
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Auf
der den Vorsprüngen 5, 6 gegenüberliegenden
Seite des Bandes 2 sind Dichtlippen 13, 14, 15, 16, 17 angeordnet.
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Die
Dichtlippen 13 bis 17 sind von unterschiedlicher
Kontur, wobei die Dichtlippe 13 gegenüber dem Vorsprung 5 und
die Dichtlippe 17 gegenüber
dem Vorsprung 6 angeordnet ist. Die Dichtlippen 14, 15 und 16 sind
hingegen beabstandet voneinander zwischen den Dichtlippen 13 und 17 an
dem Band 2 angeordnet. Die Dichtlippen 13 bis 17 sind von
unterschiedlicher Ausbildung, insbesondere Größe, Dicke und Länge.
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Die
Dichtlippen 13, 14 und 15 weisen eine etwa
gleiche Kontur mit einer zu einem freien Ende 18 verlaufenden
Krümmung
auf. Das freie Ende 18 ist dabei wie das freie Ende 12 des
Vorsprungs 6 mit einer Verdickung versehen, die zumindest
teilweise eine rundliche Kontur aufweist. Die Dichtlippen 13, 14 und 15 sind
von unterschiedlicher Länge,
wobei die Dichtlippe 13 die Kürzeste und die Dichtlippe 15 die Längste ist.
Die gekrümmten
Dichtlippen 13, 14, 15 zeigen mit ihren
freien Enden 18 in Richtung der Dichtlippe 17.
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Die
Dichtlippe 17, die ebenfalls eine gekrümmte Kontur aufweist, ist zu
den übrigen
Dichtlippen 13, 14 und 15 konkav ausgebildet.
Ein freies Ende 19 ist wie das der anderen Dichtlippen 13, 14 und 15 mit
einer Verdickung versehen, die zumindest teilweise eine rundliche
Kontur aufweist. Die Dichtlippe 17 ist länger als
die anderen Dichtlippen 13, 14, 15 und 16 ausgebildet.
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Die
Dichtlippe 16 bildet zusammen mit Teilen des Bandes 2 die
Form eines Trapezes. Zwei zueinander verlaufende Schenkel 20, 21 sind
an dem Band 2 angelenkt. Auf einer von dem Band 2 weggerichteten
Seite sind die beiden Schenkel 20, 21 über einen
Quersteg 23, der etwa parallel zum Band 2 verläuft, verbunden.
Die Dichtlippe 16 bildet mit der seitlichen Begrenzung
aus Band 2, den Schenkeln 20, 21 und
dem Quersteg 23 einen Hohlraum 24, der im montierten
Zustand, eines als Rahmen ausgebildeten Dichtungsprofils 1,
abgeschlossen ist.
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Das
Dichtungsprofil 1 ist aus mindestens zwei unterschiedlichen
Materialien gebildet. Dabei weist das Band 2, der Vorsprung 5 und
Teile des Vorsprungs 6 ein anderes Material als die Dichtlippen 13 bis 17 auf.
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Das
Band 2 und zumindest Teile der Vorsprünge 5, 6 sind
aus Polypropylen (PP) gebildet, wobei auch jeder andere Kunststoff
(Thermoplast) mit ähnlichen
Eigenschaften einsetzbar ist. Das freie Ende 12 sowie ein
Teil der Oberfläche 10 weisen
einen anderen Werkstoff als der Vorsprung 6 selbst auf.
Im Bereich des Vorsprungs 6 verlaufen somit zwei unterschiedliche
Werkstoffe in etwa parallel zueinander über eine Längserstreckung des Vorsprungs 6.
Im Bereich des freien Endes 12 weist die Oberfläche 10 einen
dünnen
Abschnitt 25 desselben Materials wie das freie Ende 12 auf.
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Dem
Abschnitt 25 gegenüberliegend
und die Oberfläche 11 bildend
ist ein Abschnitt 26 ausgebildet, der dasselbe Material
wie der Vorsprung 6 aufweist. Der Abschnitt 26 ist
dabei dicker ausgebildet als der Abschnitt 25.
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Die
Dichtlippen 13 bis 17 sind bspw. aus einem thermoplastischen
Elastomer (TPE) oder einem vernetzten thermoplastischen Elastomer
(TPEV) gebildet. Andere Kunststoffe mit gleichen oder ähnlichen
Eigenschaften können
ebenfalls zum Einsatz kommen.
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Die
Dichtlippe 17 besteht wie der Vorsprung 6 aus
mindestens zwei Materialien, wobei ein Teil der Dichtlippe 17 aus
dem Material des Bandes 2 gebildet ist.
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Im
Bereich eines Anlenkungspunktes der Dichtlippe 17 an das
Band 2 ist ein keilförmiger
Abschnitt 27 ausgebildet, der zumindest einen Teil einer äußeren Oberfläche 28 der
Dichtlippe 17 bildet. Dieser keilförmige Abschnitt 27 stabilisiert
die Dichtlippe 17 gegen äußere Einflüsse, die bspw. ein ungewolltes
Abknicken der Dichtlippe 17 zur Folge hätten.
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Bereiche
einer jeweiligen Oberfläche 29 der Dichtlippen 13, 14 und 15 sind
zusätzlich
mit einer Beschichtung 30 versehen. Diese Beschichtung 30 dient
einem verbesserten Kontakt zwischen dem Dichtungsprofil 1 und
einem abzudichtenden Bauteil.
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Im
Bereich von Dichtungsprofilen bei bspw. Kühlkofferaufbauten kommt es
nämlich
regelmäßig zu Anhaftungen
der Dichtungsprofile an einem abzudichtenden Bauteil. Das führt regelmäßig zu einer frühzeitigen
Alterung der Dichtungsprofile wegen der Beanspruchung des Materials.
Die Beschichtung 30 auf den Dichtlippen 13, 14 und 15 verhindert
solche Anhaftungen.
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Ebenfalls
eine Beschichtung 30 weist eine Oberfläche 29 der Dichtlippe 17 auf.
Im Gegensatz zu den Dichtlippen 13, 14 und 15 ist
die Beschichtung 30 der Dichtlippe 17 auf einer
zu den übrigen
Dichtlippen 13, 14 und 15 gewandten Seite
aufgebracht. In dem Ausführungsbeispiel
der 1 ist die Beschichtung 30 der Dichtlippen 13, 14 und 15 auf
einer zum Ende 3 des Bandes 2 gerichteten Oberfläche 29 aufgebracht.
Somit kann vorteilhaft das Dichtungsprofil 1 mit einem
abzudichtenden Bauteil in Kontakt treten, ohne dass es zu Anhaftungen
kommt.
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Ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den 3 und 4 dargestellt.
Ein Band 31 des Dichtungsprofils 1 weist dabei
zwei in dieselbe Richtung weisende Vorsprünge 32, 33 auf.
Die Vorsprünge 32, 33 sind
etwa gleich ausgebildet und zu einer Längsmittelachse des Bandes 31 leicht
geneigt. Eine jeweilige äußere Oberfläche 34, 35 der Vorsprünge 32, 33 ist
stärker
geneigt als eine jeweilige innere Oberfläche 36, 37 der
Vorsprünge 32, 33, wodurch
die Vorsprünge 32, 33 sich
zu einem freien Ende 38, 39 verjüngen. Die
Vorsprünge 32, 33 sind achssymmetrisch
an dem Band 2 angebracht.
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Auf
der den Vorsprüngen 32, 33 gegenüberliegenden
Seite des Dichtungsprofils 1 ist eine Dichtlippe 40 und
eine Traverse 41 angelenkt. Ein Anlenkungspunkt der Dichtlippe 40 ist
in einem Bereich eines Endes 42 des Bandes 31 befindlich,
gegenüber dem
Vorsprung 33. Die Dichtlippe 40 erstreckt sich
in gekrümmter
Kontur von dem Band 31 etwa rechtwinklig. Ein freies Ende 43 der
Dichtlippe 40 liegt dabei etwa auf gleicher Höhe, wie
der Anlenkungspunkt der Dichtlippe 40 mit dem Band 31.
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Das
freie Ende 43 weist eine Verdickung auf, die zumindest
teilweise eine rundliche Oberfläche hat.
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Die
Traverse 41 ist einerseits mit dem Band 31 und
andererseits mit der Dichtlippe 40 verbunden. Ein Verbindungsabschnitt 44 der
Traverse 41 mit dem Band 31 erstreckt sich flächig über einen
Bereich etwa mittig auf dem Band 31 zwischen den Vorsprüngen 32, 33.
Auf der anderen Seite der Traverse 41 ist dieselbe mit
der Dichtlippe 40 verbunden.
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Dabei
ist die Traverse 41 an einem Teil angelenkt, der im Bereich
des Bandes 31 aber dennoch beabstandet von diesem ist.
Die Traverse 41 dient der Unterstützung der Dichtlippe 40 gegen äußere Einflüsse. Der
Verbindungspunkt von Traverse 41 und Dichtlippe 40 ist
derart gewählt,
dass zumindest ein Hohlraum zwischen Traverse 41, Dichtlippe 40 und
Band 31 entsteht. Im Falle eines geschlossenen Rahmens
mit einem Dichtungsprofil 1 entsprechend dem Ausführungsbeispiel
der 3, entsteht ein abgeschlossener Hohlraum.
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Die
Dichtlippe 40 und die Traverse 41 sind auf ihren
jeweiligen Oberflächen 45, 46 jeweils
abschnittsweise mit einer Beschichtung 30 versehen. Die
Dichtlippe 40 weist diese Beschichtung 30 im Bereich
des freien Endes 43 auf, wobei die Beschichtung 30 auf
der Oberfläche
aufgetragen ist, die in Richtung Traverse 41 gelegen ist.
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Auf
der Traverse 41 ist die Beschichtung 30 in Bereichen
angeordnet, die einen gegenüber
einem Rest der Traverse 41 größeren Querschnitt aufweisen.
Die Beschichtung 30 ist auf der Oberfläche 46 der vom Band 31 weggerichteten
Seite aufgebracht. An einem Übergang 47 von
Band 31 und Traverse 41 ist die Beschichtung 30 bis
zum Band 31 auf die Traverse 41 aufgetragen, so
dass diese in Kontakt mit dem Band 31 tritt.
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Das
Dichtungsprofil 1 nach dem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung
besteht aus zwei unterschiedlichen Materialien, wobei das Band 31 aus
Polypropylen (PP) gebildet ist. Die Dichtlippe 40 sowie
die Traverse 41 sind aus einem anderen Material, nämlich thermoplastischem
Elastomer (TPE) bzw. vernetztem thermoplastischen Elastomer (TPEV)
gebildet.
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Das
Band 31 sowie die Traverse 41 und die Dichtlippe 40 können darüber hinaus
auch aus anderem thermoplastisch verarbeitbarem Material gefertigt
sein, entsprechend den Eigenschaften der vorgenannten Materialien.
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Die
Dichtungsprofile 1 nach den Ausführungsbeispielen 1 und 2 sind
mittels Extrusionsverfahren herstellbar. Dabei werden Band 2, 31 und Dichtlippen 13 bis 17, 40 sowie
Traverse 41 gleichzeitig mittels einer Maschine extrudiert.
Die vorgenannten Materialien bzw. die zu wählenden Materialien sind koextrudierbare
Materialien. Sie lassen sich also mit einem Arbeitsgang zu den erfindungsgemäßen Dichtungsprofilen 1 extrudieren.
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Die
Beschichtung 30 kann ebenfalls aus einem koextrudierbaren
Material bestehen. In einem solchen Falle würden Band 2, 31,
die Dichtlippen 13 bis 17, 40 sowie die
Traverse 41 und der Beschichtung 30 in einem Arbeitsgang
koextrudiert werden.
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Alternativ
ist es auch möglich,
die Beschichtung 30 nachträglich, also nach Extrusion
des Dichtungsprofils 1 auf die entsprechenden Bereiche
der Dichtlippen 13 bis 17, 40 sowie der
Traverse 41 aufzubringen.