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Die
Erfindung betrifft ein Endteil für
ein textiles Forstseil, auf welchem Forstseil zumindest ein Seilgleiter
verschiebbar anordenbar ist.
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Aus
dem Forstbereich sind diverse Endstücke, Seilabschlüsse etc.
insbesondere für
Stahlseile bekannt, welche verhindern sollen, dass auf dem Seil verschieblich
angeordnete Seilgleiter von diesem abrutschen und so beispielsweise
die Seilgleiter verloren gehen oder zu rückende Bäume sich vom Seil lösen.
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Bekannte
Lösungen
für textile
Forstseile, um dies zu verhindern, sehen beispielsweise vor, in
das Seilende ein Auge einzusetzen, wobei das Seil in sich selbst
zurückgelegt
und dann verspleißt
wird. Es ist auch bekannt, diese Verspleißungen zusätzlich mit einem Seil oder
einem Band zu umwickeln oder mit einer Kunststoffhülse zu schützen.
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Die
bekannten Lösungen
weisen dabei jedoch alle den Nachteil auf, dass der auf dem Forstseil gleitende
Seilgleiter dieses beim Aufrutschen auf den verdickten Endbereich
mit komprimierenden und quer zur Seilrichtung wirkenden Kräften beaufschlagt,
welche zu Quetschungen, Auffaserungen und Brüchen der Fasern und in der
Folge zu Seilrissen führen.
Dadurch fallen häufige
Reparaturen an. Durch erneutes Bilden einer Endschlinge bei den
Reparaturen wird das Forstseil immer weiter verkürzt, bis es nicht mehr verwendbar
ist und ersetzt werden muss.
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Es
ist demnach Aufgabe der Erfindung, ein Endteil für ein textiles Forstseil anzugeben,
welches das Seilende vor den beschriebenen Quetschungen und komprimierenden
Querkräften
schützt.
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Dies
wird erfindungsgemäß dadurch
ermöglicht,
dass das Endteil einen Grundkörper
aufweist, welcher im wesentlichen entlang einer Zugrichtung des
Forstseils orientiert ist, in welchem Grundkörper das Forstseil geführt ist,
und in welchem Grundkörper das
Seil fixiert ist, wobei der Grundkörper so gestaltet ist, dass
der zumindest eine auf dem Forstseil verschiebbare Seilgleiter durch
das Endteil auf dem Forstseil gehalten wird und das Endteil die
von dem zumindest einen Seilgleiter auf den Grundkörper einwirkenden
Kräfte übernimmt.
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Dadurch
kann einerseits im wesentlichen verhindert werden, dass das Forstseil
quer zur Seilausrichtung belastet wird, so dass Quetschungen, Abrieb,
Faserbrüche
und Beschädigungen
des Forstseils im Bereich des Seilendes vermieden werden; andererseits
kann ein zuverlässiger
Seilabschluss hergestellt werden, der das Verlieren der Seilgleiter verhindert.
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Vorteilhafterweise
ist der Grundkörper
hülsenartig
ausgebildet, so dass das Forstseil im Inneren desselben verläuft und
so geschützt
ist.
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Weiterhin
ist von Vorteil, dass der Grundkörper
metallisch ausgebildet ist, da dies die Funktion und Haltbarkeit
des erfindungsgemäßen Endteils
gewährleistet.
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Das
Forstseil kann gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung in dem Grundkörper
vergossen sein, was eine einfache und kostengünstige Herstellung des Endteils
ermöglicht.
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Besonders
vorteilhaft ist, wenn in dem Grundkörper ein Stift im wesentlichen
quer zur Zugrichtung des Forstseils angeordnet und von diesem unter
Bildung einer Schlaufe umschlingbar ist, da durch diese Seilführungsrichtung
die auf das Seilende wirkenden Querkräfte in Längs- bzw. Zugkräfte umgewandelt
werden und das Forstseil dadurch geschont und nicht gequetscht wird.
Dem Fachmann ist dabei naheliegend, dass der Stift in seiner Form, Stärke und
Materialbeschaffenheit so ausgebildet ist, dass eine zuverlässige Kraftaufnahme
möglich
ist.
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Der
Grundkörper
ist dabei vorteilhafterweise im Bereich des Stiftes mit einer Ausnehmung
versehen, in welcher das Forstseil angeordnet ist, so dass dieses
beim Nachschleifen oder ähnlichen
Belastungen geschützt
wird.
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Besonders
vorteilhaft ist dabei, wenn der Stift lösbar mit dem Grundkörper verbunden
ist, da dies ein einfaches Abnehmen des Endteils vom Forstseil ermöglicht.
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Die
Schlaufe des Forstseils kann in vielfältiger Weise durch Verspleißung, Verklebung,
Vernähung,
Verknotung und/oder Umwickelung mit einem Stoff, mit einer Metall-
oder Kunststoffhülse
gebildet sein.
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Vorteilhafterweise
kann an dem Grundkörper ein
Griff vorgesehen sein, welcher die Handhabung der teilweise schweren
Verbünde
aus Forstseil, Seilgleitern und Endteil erleichtert.
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Das
Forstseil ist dabei vorzugsweise ein Rückeseil zum Rücken von
Baumstämmen,
welches eine Dicke von bis zu 6 cm aufweisen kann.
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Die
Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand
bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1A–B schematische
Darstellungen zweier Ausführungsbeispiele
für bekannte
Forstseilenden gemäß dem Stand
der Technik,
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2A–B ein erstes
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäß ausgebildeten Endteils
für ein
textiles Forstseil ohne Seil und mit eingelegtem Seil, und
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäß ausgestalteten
Endteils für
ein textiles Forstseil.
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Zur
besseren Erläuterung
der erfindungsgemäßen Maßnahmen
sind zunächst
in 1A und 1B zwei
Ausführungsbeispiele
für bereits
bekannte textile Forstseilenden dargestellt.
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Die 1A und 1B zeigen
jeweils ein textiles Forstseil 1, welches unter Bildung
eines Auges 2, in welches eine Verstärkung bzw. Kausche 3 eingelegt
ist, endseitig abgeschlossen ist. Die Kausche 3 kann dabei
sowohl tropfenförmig
wie in 1A als auch rund wie in 1B ausgebildet sein.
Auf dem textilen Forstseil 1 ist in 1B ein Seilgleiter 4,
in welchen in bekannter Weise ein Endstück 5 eines Chokerseils 6 einhängbar ist,
angeordnet, während
in 1A ein einfacher verschieblicher Haken 7 dargestellt
ist, welcher in das Auge 2 unter Bildung einer Schlaufe
einhängbar
ist. In die durch das Einhängen
des verschieblichen Hakens 7 in das Auge 2 gebildete
Schlaufe wird ein zu rückender Baum
eingelegt, welcher somit ohne Verwendung eines eigenen Chokerseils
gerückt
wird. Nachteiligerweise kann dabei jeweils nur ein einzelner Baum
gerückt
werden. Zudem wird der Verschleiß des textilen Forstseils 1 durch
Scheuerbeanspruchung wesentlich erhöht.
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In
den Ausführungsbeispielen
gemäß 1A und 1B ist
das Auge 2 jeweils durch eine Verspleißung 8 gesichert,
welche in 1A sichtbar ist. Naturgemäß ist durch
die doppelte Anzahl Seilfasern in diesem Bereich das Forstseil 1 hier
dicker und bildet somit einen Stopper für auf dem Forstseil 1 beweglich
angeordnete Elemente wie z.B. Seilgleiter 4 oder Haken 7.
Insbesondere auf einen Seilgleiter 4 wirken im Rückebetrieb
jedoch erhebliche Zugkräfte, welche
dazu führen,
dass das Forstseil 1 beim Auflaufen eines Seilgleiters 4 auf
eine Verspleißung 8 komprimiert
wird, wodurch es zu Quetschungen und Faserbrüchen kommt, wodurch es in der
Folge zu verstärkter
Abnutzung und Brüchen
des Forstseils 1 kommt.
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Das
Forstseil 1 muss dann repariert werden, indem das gerissene
Ende und ggf. Reste der Verspleißung 8 entfernt werden
und ein neues Auges 2 und eine neue Verspleißung 8 in
dem Forstseil 1 gebildet werden. Passiert dies öfters, ist
das Forstseil 1 irgendwann zu kurz und muss gänzlich ersetzt
werden.
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In 1B ist
eine bekannte Abhilfe für
derartige Probleme dargestellt, indem das Forstseil 1 unterhalb
des Auges 2 mit einer Umwickelung 9 mit einem
Seil oder einem Band, einer Kunststoffhülse o.ä. versehen wird, welche als
Dämpfer
beim Auflaufen des Seilgleiters 4 dient. Dies führt zwar
dazu, dass das Forstseil 1 im Bereich der Verspleißung 8 nicht mehr
so stark komprimiert wird, jedoch geschieht dies in einem nicht
zufriedenstellenden Maß.
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Zudem
werden die Querkräfte
dadurch nicht kompensiert, so dass nach wie vor die Gefahr der Beschädigung bzw.
des Seilrisses besteht.
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Erfindungsgemäß ist daher
vorgesehen, das Forstseil 1 so abzuschließen, dass
die auf das Forstseil 1 durch auflaufende Seilgleiter 4 o. ä. wirkende Kräfte vom
Endteil 10 aufgenommen werden, um so Beschädigungen
und Verquetschungen des Forstseils 1 zu vermeiden. Dazu
ist, wie aus den 2A und 2B ersichtlich,
ein Grundkörper 10' vorzugsweise
aus einem Metall vorgesehen, welcher im Wesentlichen in einer Zugrichtung
des Forstseils 1 orientiert ist, in welchem das Forstseil 1 angeordnet
ist. Der Grundkörper 10' kann beispielsweise
als Drehteil hergestellt werden, ist hülsenartig ausgebildet und weist
eine Ausnehmung 11 auf. Die Ausnehmung 11 ist
durch zwei Fortsätze 12 des
Grundkörpers 10' begrenzt, in
welche ein Stift 13 durch Ausnehmungen 14 in den
Fortsätzen 12 einsteckbar
ist.
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Der
Stift 13 kann dabei eingesteckt und mittels einer nicht
weiter dargestellten Sicherung gesichert sein. Er kann auch ähnlich wie
bei einem Schäkel
in ein Gewinde in einem der Fortsätze 12 eingeschraubt
sein.
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Das
Forstseil 1 ist unter Bildung einer Schlaufe 15 in
den Grundkörper 10' eingelegt und umschlingt
dabei den Stift 13. Die Schlaufe 15 kann dabei
durch Verspleißung,
Verklebung, Vernähung, Verknotung
und/oder eine Umwickelung gebildet sein, welche Maßnahmen
jeweils so ausgeführt
sind, dass die entstehende Verdickung des Forstseiles 1 in dem
Grundkörper 10' angeordnet
ist. Dadurch läuft ein
auf dem Forstseil 1 angeordneter Seilgleiter 4 oder
Haken 7 nicht mehr auf einem verdickten Bereich des Forstseiles 1 auf,
sondern direkt an den Grundkörper 10', wodurch die
durch die Komprimierung des Forstseils 1 hervorgerufene
Belastung entfällt.
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Dieser
Aspekt stellt das grundsätzlich
unterscheidende Merkmal gegenüber
dem Stand der Technik, insbesondere gegenüber 1B, dar.
Hier läuft
der Seilgleiter 4 auf die Umwickelung 9 auf, welche
jedoch nur als Stossdämpfer
wirkt und nicht die Kraft, welche durch den Zug des Seilgleiters 4 ausgeübt wird,
aufzunehmen vermag. In 1B wirkt die Zugkraft des Seilgleiters 4 somit
weiterhin im Bereich des Auges 2 auf das Forstseil 1 ein.
Die Folge sind Querkräfte,
Quetschungen und daraus resultierend Beschädigungen des Forstseils 1.
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Hingegen
werden weitere Kräfte,
wie beispielsweise die aus der Gewichtskraft von zu rückenden,
an Chokerseilen an den Seilgleitern 4 eingehängten Baumstämmen resultierende Zugkraft, durch
das Endteil 10 unter Vermeidung von Beschädigungen
durch Verquetschungen aufgenommen.
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Wird
das Forstseil 1 eventuell noch durch einen Schutzüberzug z.B.
im Bereich des Auges 2 zusätzlich verstärkt, ist
die Haltbarkeit eines derartigen Seilendes gegenüber den bekannten Lösungen gemäß dem Stand
der Technik erheblich verbessert.
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In 3 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel eines
Forstseilendes dargestellt, welches eine sehr einfache und haltbare
Variante der beschriebenen Erfindung darstellt.
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Der
Grundkörper 10'' ist in diesem Ausführungsbeispiel
unlösbar
durch Vergießen
mit dem Forstseil 1 verbunden. Der Verguss kann dadurch hergestellt
werden, dass das textile Forstseil 1 in seine Garne aufgelöst und mit
einer Vergussmasse in dem Grundkörper 10'' vergossen wird. Die Vergussmasse
wird unter Einbringung eines kegelförmigen Werkzeugs verteilt,
um eine gleichmäßige Verbindung
zwischen dem Forstseil 1 und dem Grundkörper 10'' zu
erzielen. Überschüssige Vergussmasse wird
abschließend
entfernt. Als Vergussmasse bietet sich dabei insbesondere Kunstharz
an. Zur besseren Handhabung kann ein Griff 16 an dem Grundkörper 10'' vorgesehen sein.
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Die
in 3 dargestellte Variante ist besonders einfach
herstellbar und kann für
verschieden dicke Forstseile 1 in verschiedenen Größen konzipiert werden.
Auch hier schlägt
ein auf dem Forstseil 1 angeordneter Haken 7 oder
Seilgleiter 4 an dem Grundkörper 10'' an,
wodurch die durch den Seilgleiter 4 oder den Haken 7 unter
Last auftretenden Kräfte durch
das Endteil 10 aufgenommen werden und so die Belastung
des textilen Forstseils 1 durch Quetschung vermindert werden
kann.