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Die
Erfindung betrifft einen geschlossenen Folienverpackungsbeutel mit
zwei aus einer Folie gebildeten Frontwänden und zumindest
einem Tragegriff, der mit seinen Enden an der Innenfläche
einer der Frontwände befestigt ist und einen mittleren
Abschnitt aufweist, der aus dem Inneren des Folienverpackungsbeutels
herausgeführt ist. Der Folienverpackungsbeutel ist insbesondere
zum Verpacken von schüttfähigen Gütern
wie beispielsweise pellettierte Tiernahrung, Waschmittel, Katzenstreu,
Streusalz oder auch pulvrige oder körnige Baumaterialien
geeignet. Mit Hilfe des Tragegriffes können auch große und
schwere Folienverpackungsbeutel leicht transportiert werden.
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Ein
als Seitenfaltenbeutel ausgeführter, geschlossene Verpackungsbeutel
aus Papier oder Kunststofffolie ist aus der Druckschrift
DE 93 05 817 U1 bekannt.
Ein Tragegriff ist an einer Innenfläche einer Frontwand
des Verpackungsbeutels auf einen quer verlaufenden Verbindungsstreifen
aufgeklebt. Der vorzugsweise aus Papier bestehende Beutel kann mit
Hilfe eines Aufreißfadens, der sich in vertikaler Richtung
erstreckt, geöffnet werden.
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Des
Weiteren ist bekannt, bei Tragetaschen aus Folie einen Tragegriff
am oberen, geöffneten Rand durch Heißsiegeln zu
befestigen. Bei dem aus
DE
101 37 844 A1 bekannten Verfahren zur Herstellung von Tragetaschen
werden auf die Innenflächen einer die Frontwände
bildenden Seite einer Folie Verstärkungsstreifen aufgesiegelt.
Nachfolgend werden dann Tragegriffe durch Heißsiegeln an
den Verstärkungsstreifen befestigt. Eine Tragetasche weist
zwei Tragegriffe auf, die sich am oberen, offenen Rand der Tragetasche
erstrecken. Ein weiteres Verfahren zur Herstellung einer Tragetasche
aus Folie ist aus
DE 199
24 626 A1 bekannt. Die Tragegriffe werden dabei an einem
nach innen umgeklappten Folienabschnitt auf die die Außenfläche
des Beutels bildende Seite der Folie aufgesiegelt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem geschlossenen Folienverpackungsbeutel mit
den eingangs beschriebenen Merkmalen eine flexible Anordnung des
Tragegriffes zu ermöglichen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass sich der Tragegriff durch Öffnungen erstreckt, die
an einer der Frontwände von den Rändern des Folienverpackungsbeutels
beabstandet angeordnet sind und dass die Enden des Tragegriffs direkt
auf die heißsiegelbare Innenfläche der einen Frontwand
aufgesiegelt sind. Im Unterschied zu dem aus dem Stand der Technik
bekannten Folienverpackungsbeutel muss der Tragegriff nicht am oberen Rand
des Folienverpackungsbeutels befestigt sein. Die Öffnungen,
durch welche die Enden des Tragegriffs in das Innere des Folienverpackungsbeutels geführt
und dort an der Innenfläche der Frontwand befestigt sind,
können an beliebiger Stelle auf der Fläche der
Frontwand positioniert werden. Die Öffnungen können
als Aussparungen oder vorzugsweise als Schlitze ausgeführt
sein. Da der Tragegriff auf die Innenfläche der Frontwand
aufgesiegelt ist, kann die Polymerzusammensetzung der zumeist bedruckten
Außenfläche bei einer mehrlagigen Folie frei gewählt
werden. Die innenliegenden Bereiche, in denen die Enden des Tragegriffs
mit den Frontwänden versiegelt sind, werden von außen
nicht oder nur schwach wahrgenommen. Der Folienverpackungsbeutel
weist deswegen ein hochwertiges Aussehen auf.
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In
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist der Folienverpackungsbeutel
zwei Tragegriffe auf, wobei an jeder der beiden Frontwände
jeweils ein Tragegriff angeordnet ist. Durch eine solche Anordnung
wird eine gleichmäßige Gewichtsverteilung erreicht,
wobei der Folienverpackungsbeutel wie eine Tragetasche gehalten
werden kann. Der obere Rand des Folienverpackungsbeutels, der im
Rahmen der Erfindung aufreißbar ausgeführt sein
kann, ist zwischen den zwei an den Frontwänden angeordneten
Tragegriffen frei zu gänglich. Die als Folienstreifen ausgeführten
Tragegriffe können an ihrem mittleren Abschnitt winkelförmig
geknickt sein oder entlang eines U-förmigen Bogens verlaufen.
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Die
Folie muss an den Innenflächen der Frontwände
zur Verbindung mit dem Tragegriff eine ausreichende Siegelbarkeit
aufweisen. Des Weiteren ist auch der Folienverpackungsbeutel vorzugsweise durch
Siegelnähte geformt und verbunden. In einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung weist die Folie an den Innenflächen
der Frontwände eine erste Folienlage aus einem Polymer
aus der Gruppe Polyethylene (PE), Polypropylen (PP), Polyethylen-Copolymer,
Polypropylen-Copolymer sowie Mischungen dieser Polymere und an der
Außenfläche eine zweite Folienlage aus einem Polymer
aus der Gruppe Polyethylenterephtalat (PET) und biaxial orientiertem
Polypropylen (BO-PP) auf. Die erste Folienlage weist eine sehr gute
Siegelbarkeit auf, insbesondere wenn der Tragegriff im Wesentlichen
aus dem gleichen Polymer besteht oder auf dem gleichen Polymer basiert. Die
zweite Folienlage muss nicht siegelbar ausgeführt sein.
Sowohl PET als auch BO-PP zeichnen sich durch eine gute Bedruckbarkeit
und gute mechanische Eigenschaften aus. Ein Aufdruck kann dabei an
der Außenseite oder bei einer kaschierten Folie an der
Innenseite der die Außenfläche bildenden zweiten
Folienlage vorgesehen sein. Zwischen der ersten und zweiten Folienlage
können auch weitere Funktionsschichten oder Haftvermittlerschichten
angeordnet sein. Vorzugsweise weist die siegelbare erste Folienlage
eine geringere Schmelztemperatur als die zweite Folienlage auf,
so dass bei einer geeigneten Siegeltemperatur nur die erste Folienlage
aufschmilzt. Die Schmelztemperatur kann dabei durch die Auswahl
eines Copolymers oder eines Polymer-Blends genau eingestellt werden.
Der Tragegriff kann insbesondere zur Erhöhung der Tragkraft
auch aus einer mehrschichtigen coextrudierten oder kaschierten Folie
gebildet und/oder faserverstärkt sein.
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Vorzugsweise
ist im Bereich jeder Öffnung ein Abdeckfolienstück
auf die Innenfläche der Frontwände und den durch
die Öffnung geführten Bereich des Tragegriffes
aufgesiegelt, wobei das Abdeckfolienstück die Öffnung
und vorzugsweise auch das zugeordnete Ende des Tragegriffes vollständig
abdeckt. Durch das zusätzlich aufgesiegelte Abdeckfolienstück
kann der Folienverpackungsbeutel im Bereich der Öffnung
luftdicht verschlossen werden. Ein sicherer Verschluss wird insbesondere
dann erreicht, wenn auch die Enden des Tragegriffes vollständig abgedeckt
sind. Durch das zusätzliche Abdeckfolienstück
wird des Weiteren die Verbundfestigkeit zwischen Tragegriff und
Folie verbessert und die Traglast auf einen größeren
Bereich der Frontwände verteilt.
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In
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der Folienverpackungsbeutel
durch Falten und Siegeln der Folie als Seitenfaltenbeutel geformt und
weist Seitenfalten auf, welche die seitlichen Ränder der
Frontwände verbinden. Im Rahmen dieser Ausführung
ist der Folienverpackungsbeutel im gefüllten Zustand etwa
quaderförmig und kann so leicht und Platz sparend gelagert,
aufgestellt und mit gleichartigen Folienverpackungsbeuteln gestapelt werden.
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In
einer alternativen Ausführung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die beiden Frontwände entlang randseitiger Siegelnähte
direkt miteinander verbunden werden. Ein solcher Folienverpackungsbeutel
kann auf besonders einfache Weise geformt werden.
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Im
Rahmen der Erfindung kann der Folienverpackungsbeutel einen Wiederverschluss
aufweisen, der nach dem Aufreißen des Folienverpackungsbeutels
einen erneuten Verschluss ermöglicht. Vorzugsweise ist
vorgesehen, dass im Bereich des oberen, durch eine Siegelnaht verschlossenen Randes
des Folienverpackungsbeutels ein Wiederverschluss angeordnet ist,
der leistenförmige Verschlusselemente aufweist und auf
die Innenfläche zumindest einer der Frontwände
aufgesiegelt ist. Typischerweise weist ein solcher Wiederver schluss zwei
leistenförmige Verschlusselemente auf, wobei eines der
Verschlusselemente eine Nut aufweist, in die ein Vorsprung des anderen
Verschlusselementes klemmend eingreift. Zur Erleichterung der Öffnungs- und
Schließbewegung kann dabei ein Schieber vorgesehen sein.
Alternativ oder zusätzlich ist auch ein Verschluss durch
einen Klebestreifen möglich. Da die Öffnungen,
durch die hindurch die Enden des Tragegriffs ins Innere des Beutels
geführt werden, mit einem Abstand zu den Rändern
weitgehend frei auf den Frontwänden zu positionieren sind,
ergeben sich vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten für
die Anordnung des Wiederverschlusses. Vorzugsweise ist der Wiederverschluss
dabei zwischen dem oberen Rand des Beutels und den Öffnungen
an einer der Frontwände angeordnet.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert: es zeigen,
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1 einen
erfindungsgemäßen Folienverpackungsbeutel, der
als Seitenfaltenbeutel ausgeführt ist,
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2 eine
Schnittansicht entlang der Linie A-A der 1 und
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3 eine
alternative Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Folienbeutels.
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In 1 ist
ein durch Falten und Siegeln einer Folie 1 als Seitenfaltenbeutel
geformter geschlossener Folienverpackungsbeutel 2 dargestellt. Die
seitlichen Ränder der Frontwände sind durch aus der
Folie 1 gebildete Seitenfalten 3 verbunden. An
jeder der beiden Frontwände 4 ist ein Tragegriff 5 angeordnet,
wobei einer der Tragegriffe 5 an der einen Frontwand 4 und
der andere Tragegriff 5 an der anderen Frontwand 4 befestigt
ist. Die Tragegriffe 5 erstrecken sich durch Öffnungen 6,
die an den Frontwänden 4 von den Rändern
des Folienverpackungsbeutels 2 beabstandet angeordnet sind,
wobei die Enden 7 jeweils eines Tragegriffes 5 direkt
auf die heißsiegelbare Innenfläche 8 einer
der Frontwänden 4 aufgesiegelt sind. Im Bereich
jeder Öffnung 6 ist ein Abdeckfolienstück 9 vorgesehen,
welches auf die Innenfläche 8 der zugeordneten
Frontwand 4 und den durch die Öffnung 6 geführten
Bereich des Tragegriffs 5 aufgesiegelt ist. Die Abdeckfolienstücke 9 verdecken
die Öffnungen 6 an den Innenflächen 8 der Frontwände 4 und
gewährleisten einen luftdichten Verschluss. Die Folie 1,
aus der der Folieverpackungsbeutel 2 gefaltet und gesiegelt
ist, ist mehrlagig und weist an den Innenflächen 8 der
Frontwände 4 und den Innenflächen der
Seitenfalten 3 eine ersten Folienlage aus Polyethylen (PE)
und an der Außenfläche 10 eine zweite
Folienlage aus Polyethylenterephtalat (PET) auf, die auf der der
ersten Folienlage zugewandten Seite bedruckt ist. Zwischen der inneren
ersten Folienlage und der äußeren zweiten Folienlage
können weitere Folienlagen, beispielsweise als Barriereschichten,
angeordnet sein. Sowohl die Tragegriffe 5 als auch die
Abdeckfolienstücke 9 basieren auf Polyethylen
oder weisen eine Polyethylenschicht auf, so das eine gute Siegelbarkeit
mit den Innenflächen 8 der Frontwände 4 gewährleistet
ist. An einer der Frontwände 4 ist zwischen den Öffnungen 6 und
dem oberen Rand 11 des Folienverpackungsbeutels 2 hinter
einer aufreißbaren Schwächungslinie 12 ein
auf die Innenfläche 8 der Frontwand 4 aufgesiegelter
Wiederverschluss 13 mit leistenförmigen Verschlusselementen 14, 14' aufgesiegelt.
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2 zeigt
den als Seitenfaltenbeutel ausgeführten Folienverpackungsbeutel 2 der 1 in
einer Schnittdarstellung. An dem oberen, umgeknickten Rand 11 des
Folienverpackungsbeutels 2 sind die Frontwände 4 an
ihren Innenflächen 8 miteinander versiegelt. Der
hinter der Schwächungslinie 12 angeordnete Wiederverschluss 13 weist
ein erstes leistenförmiges Verschlusselement 14 mit
einem Vorsprung auf, der in eine Nut eines zweiten leistenförmigen Verschlusselementes 14' eingreift.
Die Verschlusselemente 14, 14' sind auf die Innenfläche 8 der
Frontwand 4 aufgesiegelt, wobei das zweite Verschlusselement 14' zur
Befestigung an der Frontwand einen Verbindungsabschnitt aufweist.
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Eine
alternative Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Folienverpackungsbeutels 2 ist in 3 dargestellt.
Die Frontwände 4 sind entlang randseitiger Siegelnähte 16 direkt
miteinander verbunden und werden aus einer mehrlagig koextrudierten
Folie 1 gebildet, die an den Innenflächen 8 der Frontwände 4 eine
erste Folienlage aus einem Polypropylen (PP) – Blend- oder
einem Polypropylen-Copolymer – und an der gegenüberliegenden,
bedruckten Außenfläche 10 eine zweite
Folienlage aus biaxial orientiertem Polypropylen (BO-PP) aufweist.
Das Polymer der ersten Folienlage ist so gewählt, dass die
erste Folienlage eine geringere Schmelztemperatur als die zweite
Folienlage aufweist und sich durch eine sehr gut Siegelbarkeit auszeichnet.
Die an den Frontwänden 4 befestigten Tragegriffe 5 bestehen wie
die Abdeckfolienstücke 9 aus Polypropylen (PP), so
dass eine gute Siegelbarkeit mit den Innenflächen 8 der
Frontwände 4 gewährleistet ist. Die Abdeckfolienstücke 9 sind
auf die Innenfläche 8 der Frontwände 4 aufgesiegelt
und decken die Enden 7 der Tragegriffe 5 vollständig
ab, wodurch neben der Dichtigkeit des Folienverpackungsbeutels 2 auch
eine flächige Verteilung der Traglast erreicht werden kann.
Entlang einer Schwächungslinie 12, die sich über
die gesamte Breite des Folienverpackungsbeutels 2 erstreckt, kann
der durch eine Siegelnaht verschlossene obere Rand 11 des
Folienverpackungsbeutels 2 zur Bildung einer Entnahmeöffnung
abgerissen werden. Die Entnahmeöffnung kann nachfolgend
durch einen Wiederverschluss 13, der leistenförmige
Verschlusselemente 14, 14' aufweist, die jeweils
auf eine der Innenflächen 8 aufgesiegelt sind,
verschlossen werden.
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Die
in den Figuren dargestellten Ausführungen des Folienverpackungsbeutels 2 zeichnen
sich durch ein hochwertiges Erscheinungsbild aus, da die bedruckte
Außenfläche 10 der Folie 1 lediglich
durch die vorzugsweise als Einschnitte ausgebildeten Öffnungen 6 unterbrochen
ist. Auch nach dem erstmaligen Öffnen können die
Folienverpackungsbeutel 2 weiterhin an den Tragegriffen 5 getragen
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 9305817
U1 [0002]
- - DE 10137844 A1 [0003]
- - DE 19924626 A1 [0003]