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Die
Erfindung betrifft einen Handschuh zur Be- oder Verarbeitung von
Oberflächen,
insbesondere betrifft die Erfindung einen Handschuh mit einer Funktionsfläche.
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Herkömmlich werden
Be- oder Verarbeitungen von Oberflächen, bei denen ein Schutz
der Hände
gegen Verletzungen, Flüssigkeiten,
Verschmutzungen oder extreme Temperaturen notwendig ist oder gewünscht wird,
so durchgeführt,
dass die Hände
mit einem entsprechenden Schutzhandschuh gegen die unerwünschten
Einflüsse
geschützt
werden und die zur Oberflächenbearbeitung
notwendige Funktionseinheit (z. B. Schleifpapier, Reinigungstuch oder
Bürste)
in der mit dem Handschuh geschützten Hand
gehalten wird. Ein ggf. notwendiges Wirkmittel (z. B. Seife, Politur
oder Schleifpaste) wird dabei Portionsweise entweder direkt auf
die zu behandelnde Oberfläche
oder auf die Funktionseinheit gegeben.
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Die
dabei vorhandene Trennung der Hand von der Funktionseinheit, also
die Tatsache dass die zu bearbeitende Oberfläche nicht mit der Hand gespürt wird,
stellt insbesondere bei empfindlichen Oberflächen oder bei sehr präzise durchzuführenden Arbeiten
auf empfindlichen Oberflächen
einen erheblichen Nachteil dar. So fällt es dem Bearbeitenden z.B.
oftmals schwer, den bei der Bearbeitung auf die Oberfläche ausgeübten Druck
korrekt zu regulieren oder bei unebenen Oberflächen einen entsprechenden Ausgleich
des ausgeübten
Drucks zu schaffen. Je nach verwendetem Material für die Schutzhandschuhe
besteht darüber
hinaus die Gefahr, dass dem Bearbeiter die Funktionseinheit aus
der Hand rutscht. Schließlich
sind schwer zugängliche
Stellen wie beispielsweise Spalte durch die relative Größe der Gesamteinheit
Hand plus Schutzhandschuh plus Funktionseinheit nur schwer zu bearbeiten.
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Außerdem ist
es bei Verwendung von Schutzhandschuhen auf beiden Händen oftmals
notwendig, wenigstens einen der Schutzhandschuhe wiederholt auszuziehen
um erneut eine Portion eines notwendigen Wirkstoffes auf die zu
bearbeitende Oberfläche
aufzubringen ohne dabei wegen der relativen Gefühllosigkeit der behandschuhten
Hände eine
zu große
Menge des Wirkstoffes zu verwenden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein flexibles System für die unterschiedlichsten
Arten der Oberflächenbe-
bzw. -verarbeitung zur Verfügung
zu stellen, mit dem die Nachteile des Standes der Technik überwunden
werden, wobei insbesondere eine einfache Nutzbarkeit und zudem eine detailgenaue,
feinmotorische Oberflächenarbeitung auch
an schwer zugänglichen
Stellen ermöglicht wird.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch einen Handschuh mit den Merkmalen des Anspruches 1
gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Handschuhs
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Aufgabe wird weiterhin durch ein Reinigungssystem mit den Merkmalen
des Anspruchs 11 gelöst.
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Demnach
ist ein erfindungsgemäßer Handschuh
(Funktionshandschuh) in seiner Form zumindest teilweise der natürlichen
Form einer Hand nachgebildet, weist also Räume zur Aufnahme aller vier Finger
und des Daumens auf und liegt im wesentlichen eng an der Hand des
Benutzers an. An der Handinnenseite, worunter im Rahmen der vorliegenden Beschreibung
die Handfläche
ebenso wie die Innenseite der Finger und des Daumens sowie die seitlichen
Bereiche der Finger bzw. des Daumens und die Fingerzwischenräume verstanden
werden, weist ein erfindungsgemäßer Funktionshandschuh
wenigstens in Teilbereichen eine Funktionsfläche auf, welche bei der Benutzug
mit der zu be- bzw. verarbeitenden Oberfläche in Kontakt gebracht wird
und hierdurch eine Kraft, insbesondere eine Reibkraft ausgeübt wird,
wodurch eine Veränderung
der Oberfläche bzw.
der Oberflächenstruktur
hervorgerufen wird.
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Besonders
bevorzugt werden verschiedene Handschuhgrößen zur Verfügung gestellt,
um ein möglichst
enges Anliegen an der Hand des Benutzers auch bei Benutzern mit
verschieden großen Händen zu
gewährleisten.
Bevorzugt ist die Ausgestaltung der Funktionsfläche auf – den jeweiligen Einsatzzweck
abgestimmt, sie kann bei Bedarf beispielsweise auch die Übergänge zwischen
Handinnenfläche
und Handrücken
umfassen.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Funktionshandschuhs
besteht aus einem im wesentlichen elastischen und vorzugsweise reißfesten
Material, welches bevorzugt je nach Anwendungszweck gegen Flüssigkeiten
oder bestimmte Chemikalien wie z. B. Öle, Säuren, Basen und dergleichen
widerstandsfähig
ist. Für
die Anwendung mit Flüssigkeiten
kommen beispielsweise Kunststoffe oder Latex zur Anwendung, hingegen
für die
Verwendung bei Arbeiten, bei denen regelmäßig Staub anfällt, werden
bevorzugt verschiedene Textilmaterialien oder Filz verwendet. Besonders
bevorzugt kommt eine Kombination ver schiedener Materialien welche
optimal auf den jeweiligen Anwendungszweck abgestimmt ist zur Anwendung,
wobei auch die Verwendung von mehrschichtigen Materialien ist möglich ist.
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Um
eine besonders sichere Verbindung zwischen Handschuh und Funktionsfläche zu erreichen kann
die Funktionsfläche
durch verschiedene Verfahren, beispielsweise Vulkanisation oder
Einnähen aber
auch Aufkleben, fest mit dem Handschuh verbunden sein. Um eine Mehrfachverwendung
gegebenenfalls mit verschiedenartigen Funktionsflächen zu ermöglichen,
kann die Funktionsfläche
auch lösbar, beispielsweise
mittels eines Klettsystems oder durch elektrostatische Anziehung
oder dergleichen mit dem Handschuh verbunden sein.
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Bei
einer weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Funktionshandschuhs
ist die Funktionsfläche
zum Aufsaugen von Flüssigkeiten geeignet
und dadurch insbesondere zur Reinigung von Oberflächen gegebenenfalls
unter Zuhilfenahme von Reinigungs- und/oder oberflächenbearbeitenden Flüssigkeiten
und dergleichen vorgesehen. Durch die saugfähige Oberfläche ist auch die Aufnahme und gegebenenfalls
Speicherung von Flüssigkeitsresten auf
der zu behandelnden Oberfläche
möglich.
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Vorzugsweise
besteht die saugfähige
Funktionsfläche
dabei aus einem schwammartigen Material, wobei besonders bevorzugt
ein Reinigungsmittel in das Material der Funktionsfläche, also
z. B. in die Poren des schwammartigen Materials eingebracht sein
kann und beispielsweise bei einem Kontakt mit Wasser oder einer
anderen Flüssigkeit
gelöst
wird.
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Eine
weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Funktionshandschuhes
weist eine Funktionsfläche
auf, welche abrasive Eigenschaften hat. Diese Ausführungsform
ist zum Glätten
von verschiedenst geformten Oberflächen durch entsprechenden Materialabtrag
(Schleifen/Polieren) vorgesehen. Die abrasive Funktionsfläche kann
dabei mit allen bekannten Schleifmaterialien belegt sein.
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Bevorzugt
werden dabei als Trägermaterial für die Funktionsfläche Materialien
verwendet, welche flexibel sind, um eine optimale Anpassung der Funktionsfläche an die
Form der Hand zu erreichen. Beispielsweise kann als Trägermaterial
ein Gummi- oder Silikonmaterial verwendet werden, wobei hierin als
Schleifmittel z. B. Quarz-Granulat, Diamant-Granulat, Diamantstaub
oder dergleichen eingelegt ist.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist zwischen dem Material des Handschuhes und dem Material der Funktionsfläche, eine gel-artiges
Material beispielsweise ein Hy dro- oder Polymergel, plastisches
Silikon oder dergleichen angeordnet. Diese Ausführungsform führt zu einer
besonders gleichmäßigen Verteilung
des auf die zu ver- bzw. bearbeitende Oberfläche ausgeübten Druckes und ermöglicht damit
ein besonders genaues Bearbeiten, insbesondere von empfindlichen
Oberflächen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist lediglich ein Teilbereich der Handinnenseite, beispielsweise
der randnächste
Bereich, mit einer Funktionsfläche
versehen, so dass mit den Fingern beispielsweise innerhalb eines
Spaltes ein Materialabtrag möglich
ist und gleichzeitig nicht die Gefahr besteht, dass mit der restlichen
Handinnenfläche
andere Teilbereiche des zu bearbeitenden Gegenstandes beschädigt werden.
Diese Ausführungsform
ist besonders für reinigungs-,
Pflege- oder Schleifarbeiten an schwer zugänglichen Stellen geeignet,
beispielsweise in Spalten oder dergleichen.
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Eine
weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Funktionshandschuhes
weist zumindest in einem Teilbereich der Funktionsfläche und/oder
der Handinnenfläche
Borsten auf, welche vorzugsweise aus von der Oberfläche abstehenden, bevorzugt
druckbelastbaren Natur- oder Kunstfasern gebildet sind. Mit einem
derartigen Funktionshandschuh sind Arbeiten möglich, welche eine bürstenartige
Struktur der Funktionsfläche
voraussetzen, beispielsweise gröbere
Reinigungsarbeiten auf rauen oder unebenen Oberflächen oder
dergleichen.
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Bei
einer Weiterbildung dieser Ausführungsform
ist die bürstenartige
Funktionsfläche
an dem die Fingerspitzen aufnehmenden äußeren Rand der Handinnenfläche angebracht
um ein besonders zielgenaues und dosiertes Arbeiten insbesondere
an schwer zugänglichen
Bereichen zu ermöglichen.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Funktionshandschuhes
weist zusätzlich
zur Funktionsfläche
ein Wirkstoffreservoir (Behältnis)
zur Aufnahme wenigstens eines flüssigen
oder viskosen Wirkstoffes auf, welcher die Be- bzw. Verarbeitung
der Oberfläche
unterstützt
oder verbessert. Das Wirkstoffreservoir kann beispielsweise in Form
einer Blase, Kugel oder dergleichen im Handschuhmaterial, in dem
Material der Funktionsfläche
und/oder in deren Zwischenraum angeordnet sein.
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In
einer Weiterbildung dieser Ausführungsform
ist das Wirkstoffreservoir fest aber lösbar mit dem Handschuh verbunden,
so dass das Reservoir auswechselbar ist und eine Mehrfachverwendung des
Funktionshandschuhs ermöglicht
wird. Eine solche Verbindung kann bei spielsweise mittels eine einfachen
Klettverschlusssystems im Zwischenraum zwischen dem Handschuhmaterial
und dem Material der Funktionsfläche
erreicht werden. Grundsätzlich kann
das Wirkstoffreservoir aber auch ohne zusätzliche Befestigungsmittel
in diesem Zwischenraum angeordnet sein, sofern die Verbindung des
Handschuhmaterials mit dem Material der Funktionsfläche fest
aber lösbar
ist.
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Bevorzugt
ist das Wirkstoffreservoir dabei aus einem Material gebildet, dessen
Elastizität
so gewählt
ist, dass es bei Überschreitung
einer vorgegebenen mechanischen Spannung reißt und hierdurch der im Reservoir
vorgelegte Wirkstoff frei gegeben wird. Durch eine Veränderung
der Handstellung, z. B. das Bilden einer Faust kann Druck und damit
mechanische Spannung auf das Wirkstoffreservoir ausgeübt werden.
Durch den Druck kommt es zu einem Reißen der das Reservoir bildenden
Membran, so dass der Wirkstoff auf die zu be- bzw. verarbeitende Oberfläche oder
aber an die Funktionsfläche
des Handschuhs abgegeben wird.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Funktionshandschuhs
weist das Wirkstoffreservoir beispielsweise auf der Handinnenseite
ungefähr
in der Mitte der Handfläche
auf. Das Wirkstoffreservoir besteht bei dieser Ausführungsform
aus einem Material welches es erlaubt, dass das Reservoir beispielsweise
durch Ballen der Hand zu einer Faust oder aber durch ein festes
aufdrücken der
Hand auf die zu be- bzw. verarbeitende Oberfläche zum Zerplatzen gebracht
und dabei der Wirkstoff auf ein Mal frei gegeben wird.
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Die
Verwendung von zusätzlichem
Werkzeug zur Freisetzung des Wirkstoffes ist somit nicht erforderlich.
Eine gewisse Pufferung und damit Dosierung des Wirkstoffes kann,
soweit erwünscht, durch
die Verwendung einer geeigneten, bevorzugt saugfähigen Funktionsfläche beispielsweise
aus einem schwammartigen Material, Schaumstoff, Filz und dergleichen
erreicht werden. Ein derartiger erfindungsgemäßer Funktionshandschuh eignet
sich besonders für
die Benutzung bei großen
Oberflächen oder
mit langsam trocknenden, flüssigen
Wirkstoffen.
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Bevorzugt
besteht das Reservoir aus einem nur geringfügig elastischen Material, beispielsweise aus
beschichtetem Papier oder dünnem
Kunststoff um ein einfaches Aufplatzen bei gleichzeitig größtmöglicher
Stabilität
des Reservoirs zu ermöglichen. Hierdurch
wird ein gegebenenfalls erforderliches vorheriges Durchmischen des
Wirkstoffes ermöglicht und
insbesondere auch verhindert, dass das Wirkstoffreservoir bereits
beim Anziehen der Handschuhe oder zu einem anderen unerwünschten
Zeitpunkt aufplatzt.
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Bei
einer weitere Ausführungsform
ist das Wirkstoffreservoir so gestaltet, dass es bei bestimmungsgemäßer Benutzung
nicht zerplatzt sondern durch die auf das Reservoir aufgebrachte
mechanische Spannung lediglich eine dosierte Abgabe von Wirkstoff
aus dem Reservoir erfolgt. Das Behältnis ist hierzu mit einem
Ventilmechanismus versehen, welcher sich bei einem definierten Innendruck öffnet und bei
Nachlassen des Innendrucks wieder verschließt. Dieser Druck wird bevorzugt
durch ein Verändern
der Handstellung erzeugt, z. B. durch das Ballen der Hand zu einer
Faust, durch ein Überstrecken
der Hand oder aber auch durch ein Aufdrücken der Hand auf die zu be-
bzw. verarbeitende Oberfläche.
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Diese
Ausführungsform
ermöglicht
die Freigabe einer genau dosierten Wirkstoffmenge und gegebenenfalls
einen mehrfachen Wirkstoffauftrag. Ein so ausgeführter erfindungsgemäßer Funktionshandschuh
ist daher besonders vorteilhaft beispielsweise bei der Verarbeitung
von schnell trocknenden und leicht-flüchtigen Wirkstoffen oder bei
der Verwendung von Wirkstoffen, bei denen die erwünschte Wirkung
bei Verwendung von zuviel des Wirkstoffes nicht mehr verbessert
wird oder unerwünschte
Wirkungen auftreten.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Wirkstoffreservoir auf dem Handrücken angebracht,
wobei durch wenigstens eine Fluidverbindung, welche beispielsweise durch
einen elastischen Kanal bzw. Schlauch gebildet ist und zwischen
den Fingern hindurch vom Wirkstoffreservoir zur Handinnenfläche oder
zur Funktionsfläche
führt,
Wirkstoff in dosierter Weise auf die zu bearbeitende Oberfläche oder
auf die Funktionsfläche
aufgebracht werden kann. Durch ein dosiertes Verändern der Handstellung, beispielsweise
durch das Bilden einer Faust, können
dem Reservoir mehrfach kleinere Wirkstoffmengen entnommen werden.
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Diese
Ausführungsform
ist ebenso wie im vorgenannten Fall besonderes geeignet für der Bearbeitung
kleinerer Oberflächen,
bei denen eine große Wirkstoffmenge
von vornherein nicht erwünscht
ist oder für
die Verwendung von relativ luftempfindlichen Wirkstoffen, bei denen
der mehrfache Auftrag kleinerer Mengen gewünscht ist um eine Veränderung
der chemischen Eigenschaften während
der Bearbeitungszeit, insbesondere bei länger andauernder Bearbeitung,
zu vermeiden.
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Insbesondere
ist diese Ausführungsform auch
für die
Verwendung mit auswechselbaren Wirkstoffreservoiren geeignet, welche
währen
der Benutzung einfach ausgetauscht werden können und auf dem Handrücken beispielsweise
durch Klettverbindungen oder aber in entsprechend ausgeführten Halteeinrichtungen,
z.B. in Form von Taschen gehalten werden.
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Diese
vorstehenden Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Funktionshandschuhes
mit Wirkstoffreservoir ermöglichen
ein unterbrechungsfreies Arbeiten auch in Bereichen in denen ein
sofortiger Auftrag der gesamten benötigten Wirkstoffmenge nicht
möglich
oder unerwünscht
ist, da zum Wirkstoffauftrag die Handschuhe nicht ausgezogen werden
müssen.
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Darüber hinaus
fällt bei
der Verbindung von Handschuh, Funktionsfläche und Wirkstoff in einer Einheit
auch nur einmal entsprechendes Verpackungsmaterial an, wodurch sich
ein erfindungsgemäßer Handschuh
als besonders umweltfreundlich erweist. Außerdem ist eine Abstimmung
der Wirkstoffmenge gegebenenfalls unter Verwendung von mehr als
einem Wirkstoffreservoir, auf die mit der Funktionsfläche bearbeitbare
Fläche
möglich.
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Schließlich gewährleistet
der erfindungsgemäße Handschuh
ein sauberes Arbeiten und einfaches Entsorgen, da nach der Ver-
oder Bearbeitung der Oberfläche
der Handschuh einfach abgestreift und entsorgt werden kann, wobei
hierdurch besonders einfach Verschmutzungen beispielsweise der Hände oder
von Kleidung vermieden werden.
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Besonders
bevorzugt werden in einem Erfindungsgemäßen Reinigungssystem zwei erfindungsgemäße Funktionshandschuhe
kombiniert, welche unterschiedliche Eigenschaften der Funktionsfläche aufweisen.
Beispielsweise enthält
einer der beiden Funktionshandschuhe ein Wirkstoffreservoir mit
Poliermittel und weist eine entsprechend zum polieren geeignete
Funktionsfläche
auf. Der andere der beiden Funktionshandschuhe weist dann bevorzugt eine
Funktionsfläche
auf, welche ein einfaches Aufnehmen von überschüssigem Poliermittel ermöglicht. Eine
entsprechende Kombination von erfindungsgemäßen Funktionshandschuhen ist
beispielsweise auch für
Putzzwecke und dergleichen von Vorteil.
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Weitere
Merkmale des erfindungsgemäßen Funktionshandschuhs
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit den Zeichnungen.
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Hierbei
zeigt:
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1 eine
Ansicht der Handinnenfläche
eines erfindungsgemäßen Funktionshandschuhs;
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2 eine
Ansicht der Handinnenfläche
einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Funktionshandschuhs;
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3 eine
Ansicht des Handrückens
einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Funktionshandschuh.
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1 zeigt
einen im Wesentlichen der Form einer menschlichen Hand nachgebildeten
Funktionshandschuh 10 mit der daran angeordneten Funktionsfläche 20a,
welche in der Abbildung nahezu die gesamte Handinnenfläche umfasst.
Die Funktionsfläche
ist aus einem schwammartigen Material gebildet und vorzugsweise
zumindest teilweise saugfähig
um bis zu einem gewissen Grad Flüssigkeit
aufzunehmen. Eine solchermaßen
ausgestaltete Funktionsfläche
ist beispielsweise bei großflächigen Reinigungs- oder
Schleifarbeiten vorteilhaft.
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Gemäß 1 weist
der erfindungsgemäße Funktionshandschuh 10 ein
Wirkstoffreservoir 30 auf, welches bevorzugt in etwa in
der Mitte der Handinnenfläche
und zwischen dem Material der Funktionsfläche 20a und dem Handschuhmaterial
angeordnet ist und beispielsweise Reinigungsmittel oder Polierpaste
enthält.
Durch bilden einer Faust zerplatzt das Wirkstoffreservoir 30 und
der darin enthaltene Wirkstoff wird auf die Funktionsfläche 20a freigegeben,
so dass sich ein Ausziehen des Handschuhes 10 zum Aufbringen
des Wirkstoffes erübrigt.
Das Wirkstoffreservoir 30 weist vorzugsweise einen Durchmesser von
0,5 – 5
cm auf, bevorzugt einen Durchmesser von 1,5 cm – 2,5 cm auf und ist aus einem
dünnwandigen
Kunststoff hergestellt.
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2 zeigt
einen erfindungsgemäßen Funktionshandschuh 10,
bei dem die Funktionsfläche 20a ebenfalls
im wesentlichen die gesamte Handinnenfläche umfasst. In diesem Ausführungsbeispiel
sind zudem im Bereich der Fingerkuppe des Zeigefingers von der Oberfläche des
Handschuhs abstehenden Borsten 20b in der Art einer Bürste ausgebildet
um beispielsweise Reinigungsarbeiten an schwer zugänglichen
Stellen oder von fein strukturierten Oberflächen zu ermöglichen. Die von der Oberfläche abstehenden
Borsten 20b können
selbstverständlich auch
jeder weiteren Fingerkuppe, also z.B. dem Mittelfinger oder dem
Daumen zugeordnet sein. Die Borsten sind bevorzugt aus Nylon ausgebildet.
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Der
Funktionshandschuh 10 gemäß 2 erfüllt neben
der Bürstenfunktion
auch eine Reinigungsfunktion, z.B. durch eine Funktionsfläche aus einem
entsprechenden Filz- oder Schaumstoffmaterial.
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3 zeigt
einen weiteren erfindungsgemäßen Funktionshandschuh 10 welcher
am Handrücken
ein Wirkstoffreservoir 30 aufweist in welchem sich der
für die
jeweilige Oberflächenbearbeitung
erforderliche Wirkstoff befindet. Durch das Ballen der Hand zu einer
Faust kommt es im Bereich des Handrückens zu einer Verbreiterung
der Hand (durch die Anspannung von seitlich an der Hand angeordneten Muskeln),
wodurch eine mechanische Spannung auf das Wirkstoffreservoir ausgeübt wird.
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Hierdurch
wird aus dem einen Ventilmechanismus aufweisenden Wirkstoffreservoir 30 Wirkstoff ausgetrieben,
welcher mit Hilfe der auf die Innenseite des Handschuhs führenden
Kanäle 32a, 32b auf
die Funktionsfläche 20a bzw.
auf die zu bearbeitende Oberfläche
aufgebracht wird. Durch unterschiedlich starke oder wiederholte
Veränderung
der Handstellung kann dabei ein unterschiedlich hoher Druck auf das
Wirkstoffreservoir 30 ausgeübt werden, wodurch eine portionsweise
und/oder dosierte Freigabe des Wirkstoffes möglich ist. So ist beispielsweise
das genau bemessene Aufbringen von Polituren und Lasuren auf empfindliche
Holzoberflächen
möglich,
bei denen eine Überdosierung
des Wirkstoffes zu einer Beschädigung
der zu behandelnden Oberfläche
führen
könnte.
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Das
auf dem Handrücken
angebrachte Reservoir 30 ist vor Beschädigungen durch den mittels der
Funktionsfläche 20a auf
der Handinnenseite vorgenommenen Bearbeitungsprozess geschützt. Zugleich
wird durch die Anbringung des Wirkstoffreservoirs 30 auf
dem Handrücken
eine Auswechselbarkeit des Wirkstoffreservoirs 30 auf einfache
weise ermöglicht,
wobei das leere bzw. benutzte Wirkstoffreservoir 30 durch
ein einfaches Abziehen entfernt und ein neues Wirkstoffreservoir 30 durch
ein aufdrücken und
Verbinden mit den Kanälen 32a, 32b befestigt wird.