-
Die
Erfindung betrifft ein Möbelscharnier mit Öffnungsmechanik,
insbesondere für Möbeltüren.
-
Derartige
Möbelscharniere sind bereits zahlreich aus dem Stand der
Technik bekannt und werden insbesondere bei Möbeltüren
eingesetzt, welche einen Möbelkorpus verschließen,
wobei sich das Möbelscharnier zwischen Möbeltüre
und Möbelkorpus befindet.
-
In
der Möbeltüre ist eine Ausnehmung vorgesehen,
in welcher ein Scharniertopf eingebracht ist, welcher über
ein Scharnierband mit einem Scharnierarm verbunden ist, welcher
Scharnierarm einstellbar und feststellbar mit einer Grundplatte
verbunden ist. Die Grundplatte ist hierbei über Schrauben
mit dem Möbelkorpus verbunden und besteht insbesondere aus
einem Unterteil und einem darauf aufgeklipsten Oberteil.
-
Das
verbindende Scharnierband zwischen dem Scharniertopf und dem Scharnierarm
beinhaltet einen inneren und einen äußeren Gelenkhebel,
welche jeweils sowohl über Gelenkbolzen an dem Scharniertopf
als auch an dem Scharnierarm drehbar angelenkt sind. Auf diese Art
und Weise ist zwischen dem Scharniertopf und dem Scharnierarm des
Möbelscharniers eine Art Parallelogramm-Gelenk ausgebildet,
welches es auf zuverlässige Art und Weise ermöglicht,
dass die Möbeltüre sowohl vom Möbelkorpus
wegverschwenkt werden kann als auch wieder zum Möbelkorpus
hinverschwenkt werden kann.
-
Weiterhin
ist aus dem Stand der Technik bereits bekannt, derartige Möbelscharniere
mit einer Schließautomatik auszubilden, welche die Möbeltüre kurz
vor dem Schließen an den Möbelkorpus automatisch
heranzieht und die Möbeltüre an dem Möbelkorpus
mit einer gewissen Schließkraft hält, so dass ein
unbeabsichtigtes Öffnen nicht mehr möglich ist.
-
Ebenfalls
ist aus dem Stand der Technik bereits eine Schließ- und
Offenhalteautomatik bekannt in Form von Schnappscharnieren, welche
es ermöglichen, dass, zusätzlich zu den zuvor
genannten Merkmalen der Schließautomatik, die Möbeltüre auch
im z. B. maximal offenen Zustand offen gehalten wird, so dass ein
unbeabsichtigtes Schließen der Möbeltüre
zum Möbelkorpus hin verhindert wird. Durch ein derartiges
Schnappscharnier wird also die Möbeltüre sowohl
vor dem unbeabsichtigten Öffnen als auch vor dem unbeabsichtigten
Schließen aus einer offenen Position bewahrt und somit
materieller Schaden und Verletzungen des Benutzers vermieden.
-
Mit
der
AT 392996 B ist
bereits ein derartiges Scharnier mit ausschließlicher Schließautomatik
bekannt geworden, welches auf der scharnierarmseitigen Gelenkachse
des äußeren Gelenkhebels eine Schenkelfeder besitzt,
die mit ihren Schenkeln einen der Gelenkhebel jeweils in die Endstellung
drückt. Hierbei überkreuzen sich die Schenkel
der Schenkelfeder, wobei sich einer der Schenkel an einem nockenartigen
Vorsprung des inneren Gelenkhebels abstützt und der andere
Schenkel an der Gelenkachse des inneren Gelenkhebels am Scharnierarm.
-
Die
EP 0221253 B1 zeigt
ebenfalls bereits ein derartiges Möbelscharnier, jedoch
mit Schließ- und Offenhalteautomatik, wobei der innere
Gelenkhebel ein doppelarmiger Hebel mit dem Drehlager auf der Gelenkachse
des Gelenkhebels am Scharnierarm ist und die Feder eine Schenkelfeder
ist, die am in den Scharnierarm ragenden Arm des Gelenkhebels gelagert
ist, wobei die Schenkelfeder mit ihren Schenkeln sowohl in der Offen-
als auch in der Schließ-Stellung des Scharniers auf die
beiden Gelenkachsen des Scharnierarmes drückt.
-
Auch
mit der
AT 291038 ist
ein derartiges Gelenkscharnier bei Möbeltüren
bekannt geworden, wobei einer der beiden Gelenkhebel an einem Ende als
Steuerkurve ausgebildet ist und zur Erzielung einer stabilen Winkellage
in der Schließ- und Offenstellung das zum festen Scharnierteil
weisende Ende des inneren Lenkers unter Federdruck steht, wobei der
Federdruck über eine, an der Steuerkurve anliegende, Rolle
ausgeübt wird, die von einem Windungsende einer Spiralfeder
betätigt wird, deren anderes Windungsende sich am festen
Scharnierteil abstützt. Dieses Möbelscharnier
beschreibt also ebenfalls einen Schließ- und Offenhalte-Mechanismus.
-
Die
nachveröffentlichte
DE 10143922 A1 offenbart ebenfalls ein derartiges
Scharnier.
-
Die
DE 29608315 U1 offenbart
eine Tankklappe mit integrierter Aufspringmechanik, die eine Federkraft
in Öffnungsrichtung aus der Schließstellung heraus
aufweist.
-
Die
DE 29917107 U1 offenbart
ein Schnäpperscharnier, wobei jedoch eine Schließmechanik vorliegt,
die eine Federkraft in Schließrichtung aus einer Öffnungsstellung
heraus aufweist.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Möbelscharnier
derart weiterzubilden, dass eine geeignete Öffnungskraft
von der Schließ-Stellung an auf die Möbeltüre über
einen definierten Öffnungs-Winkelbereich herrscht.
-
Zur
Lösung der oben angeführten Aufgabe dient die
technische Lehre des unabhängigen Schutzanspruchs 1.
-
Wesentliches
Merkmal hierbei ist, dass mindestens ein elastisch federndes Federelement
auf mindestens einen der äußeren und/oder inneren
Gelenkhebel mittelbar oder unmittelbar wirkt und somit ein Drehmoment
zum Öffnen der Möbeltüre von der Schließ-Stellung
an über einen definierten Öffnungs-Winkelbereich
wirkt und dass das elastisch federnde Federelement auf einem Stift
aufgenommen ist und um diesen Stift oder mit diesem Stift drehbar ausgebildet
ist.
-
Vorteil
hierbei ist, dass das erfindungsgemäße Scharnier
einen Öffnungsdruck auf die Türe von der Schließ-Stellung
an bewirkt, wodurch insbesondere bei (insbesondere bei aus optischen
Gründen) nicht vorgesehenen Türgriffen ein einfaches,
automatisches Öffnen durch Entriegeln der Türe
ermöglicht wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es
vorgesehen, dass das elastisch federnde Element in Schließ-Stellung
der Türe vorgespannt ist und seine Energie nach einem Entriegeln der
Türe vom Korpus mindestens an die Türe abgibt.
-
In
einer anderen Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die
Vorspannung der Feder erst durch eine Bewegung der Türe
erfolgt, welche durch die Hand des Benutzers, insbesondere durch
Druck in Richtung Korpus, in Gang gebracht wird. Hier wird also
mit dem Entriegeln der Türe vom Korpus auch die Feder vorgespannt,
die dann die Türe um einen definierten Winkelbereich automatisch
aufschwenkt.
-
Weiterhin
können natürlich auch mehrere Federn vorhanden
sein und beide Gelenkhebel damit angetrieben werden.
-
Es
können also auch mehrere Federn auf einen oder beide Gelenkhebel
unmittelbar oder mittelbar über entsprechende Hebelarme
arbeiten, wobei lediglich wichtig ist, dass über einen
vordefinierten Öffnungswinkelbereich der Möbeltüre
ein Öffnungs-Drehmoment von der Schließ-Stellung
der Möbeltüre an wirkt.
-
Hierdurch
kann das Drehmoment wesentlich erhöht werden, um einen
genügenden Öffnungsdruck von der Schließ-Stellung
zu erzeugen. Vor dem Öffnen der Türe muss jedoch
der Sperrmechanismus entriegelt werden, so dass das durch die Feder erzeugte Öffnungsdrehmoment
frei wirken kann und somit die Türe um einen vordefinierten
Winkelbetrag aufschwenken kann. Das Entriegeln des Sperrmechanismusses
geschieht vorteilhafterweise durch Druck auf die Türe in
Richtung des Möbelkorpus, kann jedoch auch auf andere Art
und Weise erfolgen, wie z. B. durch Ziehen, leichtes Berühren,
IR-Fernbedienung, Zeitschalter etc.
-
Der
vordefinierte Winkelbereich zur Öffnung der Türe
wird derart festgelegt, dass nach dem Aufschwenken der Möbeltüre
ein oder mehrere Finger mindestens teilweise hinter die Möbeltüre
in den Spalt zwischen Türe und Korpus eingebracht werden können
und somit die Türe vollständig von Hand geöffnet
werden kann. Somit kann also vorteilhafterweise ein optisch störender
Griff an der Türe selbst entfallen.
-
Die Öffnungsfeder
selbst ist hierbei bevorzugt an einem korpusfesten Teil des Möbelscharniers angebracht,
insbesondere am Scharnierarm, wobei die Feder dort mittelbar oder
unmittelbar befestigt sein kann.
-
Bevorzugt
wird hierbei, wenn die Feder über einen speziellen Stift
am Scharnierarm gelagert wird und dort festgelegt ist, wobei der
Abstand dieses Stifts zum Gelenkbolzen bzw. zum Hebel des Gelenkbolzens
geeignet für das zu erzeugende Öffnungs-Drehmoment
gewählt wird.
-
Auch
kann die Öffnungsfeder anstatt auf einem derartigen Stift
beispielsweise an der ohnehin schon vorhandenen Einstellschraube
festgehalten und dort gelagert werden, wobei die Feststellschraube
dann durch eine entsprechende Öffnung in der Feder hindurchgreift
und durch Anziehen der Schraube die Feder dann zwischen Scharnierarm
und Grundplatte geklemmt wird.
-
Es
muss also eine Feder vorgesehen werden, welche die Türe
nach Betätigen des "Touch-Lauch" (Vorrichtung, welche beim
Schließen der Möbeltüre diese "verriegelt",
durch nochmaliges Drücken auf die Türe gibt die
Verriegelung wieder frei – Kugelschreiberprinzip) mindestens
z. B. 8° öffnet. Das heißt: im Gegensatz
zu herkömmlichen, die eine Schließautomatik mittels
eingebauter Feder besitzen, soll dieses Scharnier eine Öffnungskraft
zumindest in den ersten 8° des Öffnungsvorgangs
aufweisen.
-
Wichtig
hierbei ist die Auswahl der geeigneten Feder (Blattfeder, Doppelschenkelfeder
usw.) und Berechnung der ausgewählten Feder auf eine vordefinierte
Lastspielzahl.
-
Die
Federn sollen im Teststand mindestens 100.000 Lastspiele (LSP) erreichen
und noch die geforderten geometrischen Maße und Festigkeitswerte aufweisen.
-
Die
Feder muss also eine Lebensdauer von mindestens 100.000 LSP und
noch mindestens 8° Öffnung der Türe erreichen.
-
Die
Feder kann im vorhandenen Bauraum des Scharniers untergebracht werden;
größere Änderungen am Scharnier können
hierdurch vermieden werden.
-
Hilfsteile,
insbesondere ein Stift im vorhandenen Loch des Bandarmes, können
vorgesehen sein.
-
Die
Feder ist montagefreundlich (halbautomatisch) und klappert im eingebauten
Zustand nicht.
-
Blattfedern
sind bevorzugt aus rostfreiem Federmaterial (1.4310) in den Materialstärken
0,6 mm, 0,8 mm und 1,0 mm ausgeführt. Diese Blattfedern
sind im Inneren der Scharniere eingebaut und wirken auf den inneren
und/oder äußeren Gelenkhebel.
-
Pro
Türe werden vorzugsweise 2 Scharniere verwendet. Das Türgewicht
liegt in der Praxis insbesondere zwischen 2,5 kg und 10 kg.
-
Die
Messung des Öffnungswinkels erfolgt bei langsamem Loslassen
der Türe, die Türe wird zugehalten und mit der
Hand die Öffnung langsam (10 mm/sec) erlaubt. Die Position,
in der die Türe stehen bleibt, gilt als Öffnungswinkel.
-
Möbelbänder
haben eine Seitenverstellung. Da diese das Band schwenkt, ist in
Neutralstellung (= Werkseinstellung) eine Überschließung
vorhanden. Die Angabe des Öffnungswinkels gilt bei Neutralstellung.
Der tatsächliche Federarbeitsweg ist um ca. 3° höher.
Der Öffnungswinkel bei der größten Fugeneinstellung
ist dann um ca. 3° geringer, also ca. 5°.
-
Die
Feder ist so einzubauen, dass die Überschließung
nicht blockiert wird. Die Feder darf nicht die Türe wieder
zudrücken, das heißt, es kann keine Vorspannung
gemacht werden, da der innere Gelenkhebel sich während
der Öffnung der Türe die ersten 70° vom
Scharnierarm wegbewegt, von 70° bis 95° sich der
Gelenkhebel aber wieder ein kleines Stück zurückbewegt,
eine vorgespannte Feder würde somit dazu führen,
dass die Möbeltüre sich nach dem Öffnen
wieder bis ca. 70° selbsttätig schließt. Dieser
Effekt ist aber nicht erwünscht.
-
Die
Einzelteile des Möbelbandes unterliegen leichten Produktionsschwankungen
(Maßtoleranzen, Härtetoleranzen etc.). Es sind
also entsprechende Reservefreiräume bei der Federdimensionierung
und ausreichend große Kontaktflächen vorzusehen.
-
Fettung
oder Ölung von Kontaktstellen ist zulässig, sofern
die Zugänglichkeit beim fertigen Scharnier gegeben ist.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Zeichnungen näher
dargestellt, welche nähere Ausführungsformen darstellen.
-
Die
Erfindung betrifft also zusammenfassend ein Möbelscharnier
mit Öffnungsmechanik, insbesondere für Möbeltüren,
wobei mindestens ein elastisch federndes Federelement auf den äußeren und/oder
inneren Gelenkhebel mittelbar oder unmittelbar wirkt und somit ein
Drehmoment zum Öffnen der Möbeltüre von
der Schließ-Stellung an über einen definierten Öffnungs-Winkelbereich
wirkt.
-
Bevorzugt
ist eine einzige speziell geformte Schenkel- oder Blattfeder innerhalb
des Scharniers zwischen Grundplatte und Scharnierarm vorgesehen,
die sich am Scharnierarm abstützt und auf einen Hebelarm
wirkt, der sich auf dem Gelenkbolzen des äußeren
Gelenkhebels befindet und mit diesem drehfest verbunden ist.
-
Vorteil
hierbei ist, dass das erfindungsgemäße Scharnier
einen Öffnungsdruck auf die Türe von der Schließ-Stellung
an bewirkt, wodurch insbesondere bei nicht vorgesehenen Türgriffen
ein einfaches automatisches Öffnen durch Entriegeln der
Türe ermöglicht wird.
-
Es
zeigen:
-
1:
das erfindungsgemäße Möbelband in einer
ersten Ausführungsform;
-
2:
die Öffnungs-Feder, die gemäß 1 in
dem Möbelband eingesetzt wird;
-
3:
zeigt eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Möbelbandes;
-
4:
zeigt eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Möbelbandes;
-
5:
zeigt eine Öffnungsfeder in einer ersten Ausführungsform,
welche in dem Möbelband gemäß Figur eingesetzt
wird;
-
6:
zeigt eine zweite Ausführung einer Öffnungs-Feder
gemäß 5;
-
7:
zeigt eine vierte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Möbelbandes;
-
8:
zeigt eine fünfte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Möbelbandes;
-
9:
zeigt einen Querschnitt durch 8, wobei
nur der Scharnierarm und der äußere Gelenkhebel
dargestellt sind;
-
10:
zeigt die Öffnungsfeder, die im Möbelband gemäß 8 eingesetzt
wird;
-
11a bis 11f:
zeigen Schnitte durch das erfindungsgemäße Möbelband
in verschiedenen Öffnungsstellungen der Möbeltüre;
-
12:
zeigt ein Schema der Möbeltürbewegung und der
Gelenkhebelbewegung.
-
Die 1, 3, 4, 7 und 8 zeigen
verschiedenartige Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Scharniers, wobei unterschiedliche Federn zur Erzeugung des Öffnungs-Drehmomentes
für die Türe verwendet werden.
-
1 zeigt
nun einen Querschnitt durch das Möbel im Bereich des Möbelscharniers 4,
welches Möbelscharnier 4 zum einen an dem Möbelkorpus 1 angebracht
ist und zum anderen an der Möbeltüre 2.
-
Hierbei
ist der Scharniertopf 5 des Scharniers in einer Ausnehmung 3 innerhalb
der Möbeltüre 2 eingebracht und wird
dort über entsprechende, nicht näher dargestellte
Befestigungselemente festgehalten.
-
Dieser
Scharniertopf 5 ist dann über ein Scharnierband 6 mit
dem Scharnierarm 12 verbunden, welcher Scharnierarm 12 wiederum
mit der Grundplatte 18 verbunden ist, welche Grundplatte 18 aus
dem Oberteil 19 und dem darauf aufgeklipsten Unterteil 20 besteht.
-
Das
Unterteil 20 ist dann über hier nur schematisch
dargestellte Befestigungselemente 21, wie beispielsweise
Schrauben, mit dem Möbelkorpus 1 verbunden.
-
Das
Scharnierband 6 besteht im Wesentlichen aus einem inneren
Gelenkhebel 7, welcher über jeweils einen Gelenkbolzen 8 mit
dem Scharniertopf 5 und mit dem Scharnierarm 12 gelenkig
verbunden und dort drehbar gelagert ist. Hierbei ist der innere Gelenkhebel 7 näher
an dem Möbelkorpus 1 angebracht und dreht um einen
kleineren gedachten Radius, so dass dieser Gelenkhebel als "innerer"
Gelenkhebel 7 bezeichnet wird.
-
Im
radialen Abstand davon schwenkt ein äußerer Gelenkhebel 9 beim Öffnen
oder Schließen der Türe um einen größeren
gedachten Radius, welcher ebenfalls über jeweils einen
Gelenkbolzen 10 am Scharniertopf 5 und am Scharnierarm 12 drehbar
angelenkt ist.
-
Der
Scharnierarm 12 ist – wie bereits aus dem Stand
der Technik bekannt – über eine Einstellschraube 16 und
eine Feststellschraube 17 mit der Grundplatte 18 verbunden.
-
Erfindungsgemäß ist
nun an dem Gelenkbolzen 10 auf der Seite des Scharnierarmes 12 ein
Hebelarm 11 angebracht, auf welchen nun die Feder 22 wirkt,
wodurch das Öffnungs-Drehmoment für die Türe 2 erzeugt
wird.
-
Gemäß 1 ist
die Öffnungs-Feder 22 als Drehfeder bzw. Schenkelfeder
aus einem Federdraht gebildet und ist drehbar auf einem Stift 15 gelagert, welcher
Stift 15 innerhalb zweier sich gegenüberliegender
Bohrungen 14 im Gehäuse des Scharnierarmes 12 gelagert
aufgenommen ist. Hierbei kann der Stift 15 innerhalb der
Bohrungen 14 drehbar sein und der Stift 15 fest
mit der Feder 22 verbunden sein, oder aber der Stift 15 fest
innerhalb der Bohrungen 14 eingebracht und dort nicht drehbar
sein, jedoch die Feder 22 auf dem Stift 15 drehbar
ausgebildet sein.
-
Gemäß 1 ist
zu sehen, dass die Feder 22 mit einem unteren Schenkel
im freien Endbereich des Hebelarmes 11 anliegt und sich
mit einem anderen Schenkel auf der Innenseite 13 des Scharnierarmes 12 abstützt.
Gezeigt ist eine etwa 20°-Öffnungs-Stellung der
Türe 2, in welcher die Feder 22 nur noch
mit geringer Vorspannung zwischen der Innenseite 13 des
Scharnierarmes 12 und dem Hebelarm 11 liegt, welche
Vorspannung zwar ein Drehmoment auf die Türe bewirkt, welche
jedoch nicht mehr für eine Bewegung der Türe ausreicht.
Wird die Türe 2 durch den Benutzer weiter geschlossen,
also auf den Korpus 1 zubewegt, so spannt sich die Feder 22 weiter
vor und es wirkt damit eine erhöhte Kraft bzw. Drehmoment
auf die Türe, die/das diese in Richtung vom Korpus wegzuverschwenken
versucht. Wird jedoch die Türe 2 durch den Benutzer
vom Korpus 1 aus der 20°-Öffnungs-Stellung
wegbewegt, also weiter geöffnet, so entspannt sich die
Feder weiter bis etwa eine 51°-Öffnungs-Stellung
erreicht wird, wo die Feder etwa spannungsfrei ist. Dies sind jedoch
nur spezifisch definierte Werte und können natürlich
in anderen Ausführungen variieren.
-
In 2 ist
die Feder 22 gezeigt, welche in der Ausführungsform
des Scharnieres 4 gemäß 1 eingesetzt
ist.
-
Diese
Feder 22 ist – wie bereits erwähnt – als Drehfeder
bzw. Schenkelfeder ausgebildet und aus einem Federdraht gebildet.
Ausgehend von einem unteren ersten Arm 24 setzt sich die
Feder 22 über erste, etwa zylindrisch wendelförmige
Windungen 25 fort, welche in einen etwa zentralen oberen
Arm 23 in Schlaufenform übergehen, welcher wiederum
in Windungen 25 übergeht, welche endseitig einen
weiteren, zweiten unteren Arm 24 ausbilden. Die beiden unteren
Arme 24 zeigen hierbei in die gleiche Richtung wie der
obere Arm 23, so dass hier wesentlicher Platz innerhalb
des Scharniers 4 eingespart werden kann.
-
Die
Schlaufen 25 bilden einen Durchgang 27, in welchen
der Stift 15 dann bei der Montage aufgenommen werden kann,
welcher Stift 15 im Scharnierarm 12 gelagert ist.
-
Gemäß 3 ist
eine weitere Form des erfindungsgemäßen Scharniers
gezeigt, wobei eine andersartige Feder 22a eingesetzt wird.
-
Im
Gegensatz zur Feder 22 gemäß 2 ist diese
Feder 22a ohne vollständige 360°-Windungen 25 ausgebildet,
jedoch ebenfalls als Drehfeder bzw. Schenkelfeder aus einer doppelt
gelegten Blattfeder gebildet. Ausgehend von einer Schlaufe 26 von
weniger als 360° (z. B. 300°) schließt
sich ein oberer Arm 23a an, welcher wiederum an der Unterseite 13 des Scharnierarmes 12 anliegt,
wobei die Schlaufe 26 einen Durchgang 27 definiert,
welcher wiederum zur Aufnahme für den Stift 15 dient.
Auf der Unterseite der Schlaufe 26 schließt sich
ein unterer Arm 24a an, welcher auf den Hebelarm 11 des
Gelenkbolzens 10 des äußeren Gelenkhebels 9 aufliegt.
-
Im
Unterschied zur Feder 22 gemäß 2 zeigt
also die Feder 22a gemäß 3 eine
Schlaufe 26 anstatt mehrerer Windungen 25, wobei
die Schlaufe 26 weniger als 360° einnimmt. Durch
die Feder 22a kann wesentlich Material eingespart werden,
so dass diese Ausführung wesentlich kostengünstiger
ist, als die Feder 22 gemäß 2.
-
Gemäß 4 ist
eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Scharniers 4 gezeigt, wobei wiederum eine andere Ausführung,
wie die der Federn 22 oder 22a als Feder 28, 28a eingesetzt wird.
-
Hierbei
ist diese Feder 28, 28a als Blatt-Feder ausgebildet
und aus einem flachen Federstahl gebildet.
-
Die
Feder 28 besitzt hierbei gemäß 5 einen
oberen Arm 29, welcher etwa Trapezform besitzt und welcher übergeht
in eine Schlaufe 31, welche wiederum einen geringeren Winkel
als 360° einnimmt, welche Schlaufe 31 wiederum
in einen unteren Arm 30 übergeht, welcher wiederum
Trapezform besitzt, jedoch mit geringerer Breite als der obere Arm 29.
Die Schlaufe 31 bildet hierbei einen Durchgang 32 aus,
welcher wiederum als Aufnahme für die Achse 15 dient,
so dass die gesamte Feder 28 wiederum auf diesem Stift 15 gelagert
wird. Der obere Arm 29 liegt dann wiederum auf der Innenseite 13 des
Scharnierarms 12 an, wobei der untere Arm 30 sich
wiederum an dem Hebelarm 11 in dessen Endbereich abstützt.
-
Gleiches
gilt für die beiden oberen Arme 29a und den einen
unteren Arm 30a der Blattfeder 28a in der zweiten
Ausführungsform der Blatt-Feder gemäß 6,
wobei wiederum die Arme 29a, 30a etwa trapezförmig
ausgebildet sind und der untere Arm 30a breiter ausgebildet
ist, als jeweils einer der oberen trapezförmigen Arme 29a.
Beide Federn 28, 28a werden auf gleiche Art und
Weise eingesetzt, innerhalb des erfindungsgemäßen
Scharniers 4 gemäß 4.
-
7 zeigt
nun eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Scharniers 4, wobei eine weitere Federform 28b eingesetzt
wird, welche wiederum als Blattfeder ausgeführt ist. Diese
Blattfeder 28b besitzt wiederum einen oberen Arm 29b, welcher
sich an der Unterseite 13 des Scharnierarmes 12 anlegt,
mit seinem unteren Arm 30b an dem Hebelarm 11 des äußeren
Gelenkarmes 9.
-
Hierbei
kann die Feder 28b einteilig ausgebildet sein und in ihrem
vorderen freien Endbereich lediglich in den oberen Arm 29b und
den unteren Arm 30b aufgefächert sein, oder aber
diese Feder 28b kann in zwei z. B. gleiche Teile ausgebildet
sein, in der Form, wie sie beispielsweise die Feder 28c gemäß 10 besitzt.
Derartige Federn 28c sind dann spiegelverkehrt achssymmetrisch
zueinander aufeinander gelegt und mit ihrer jeweiligen Bohrung 33 durch
die Einstellschraube 16 eingespannt.
-
Den
Einsatz der Feder 28c gemäß 10 zeigt
die 8, wobei die Einstellschraube 16 in die Öffnung 33 der
Feder 28c eingreift und sie in diesem Bereich einspannt,
wobei der untere Arm 30c dann auf dem Hebelarm 11 des äußeren
Gelenkarmes aufliegt. Ein oberer Arm, der sich an der Unterseite 13 des
Scharnierarmes 12 anlegt, kann hierbei vorteilhafterweise
entfallen, da ja das Widerlager durch die Einspannung an der Einstellschraube 16 gebildet wird.
-
In 9 ist
eine Seitenansicht der 8 teilweise dargestellt.
-
In
den 11a bis 11f sind
nun verschiedene Stellungen der Öffnung der Türe 2 in
Bezug zum Korpus 1 zu sehen.
-
11a zeigt eine Minus-3°-Stellung, 11b eine 0°-Stellung, 11c zeigt eine 8°-Stellung, 11d zeigt eine 20°-Stellung, 11e zeigt eine 51°-Stellung und 11f zeigt eine 95°-Stellung, jeweils
der Ebene der Türe 2 zur Ebene der vorderen Anschlagfläche
des Korpus 1.
-
11c zeigt nun die 8°-Stellung der Türe 2 zur
Vorderkante des Korpus 1, welche 8°-Stellung automatisch
durch die Öffnungsfeder 22 erreicht werden soll,
wenn die Türe 2 durch den Benutzer entriegelt
wird. Die Türe 2 soll also in diesem Fall bei Entriegelung
vom Korpus 1, durch die Feder 22 automatisch um
etwa 8° aufschwenken, so dass die Türe 2 dann
manuell vollständig durch den Benutzer geöffnet
werden kann.
-
Natürlich
ist diese Gradzahl des Öffnungs-Winkels von 8° nicht
einschränkend aufzufassen und stellt lediglich einen vordefinierten,
spezifischen Wert dar und kann in anderen Ausführungsformen
andere Öffnungswinkel annehmen.
-
In 12 ist
noch ein Schema abgebildet, welches die Türbewegungen und
die Bewegungen des Gelenkhebels 9 bzw. dessen Hebelarme 11 in mm-Abstand
von der Unterseite 13 des Scharnierarmes 12 darstellen
sollen und auch die Bewegungen der Türe 2 in Öffnungs-Winkel-Graden.
-
Der
Wirkbereich der Öffnungsfeder liegt also im Bereich von
0° bis 20°, wobei über den Bereich von
0° bis 8° ein genügendes Drehmoment zur Öffnung
der Türe 2 erzeugt wird. Zwischen 8° und
20° wird zwar auch ein Drehmoment durch die gespannte Feder
erzeugt, diese genügt jedoch nicht für ein Verschwenken
der Türe 2.
-
Beim
Verschwenken der Türe von der anfänglichen Minus-3°-Stellung
in die 8° Stellung hat sich das freie Ende des Hebels 11 dann
um 2 mm von 1,1 mm auf 3,1 mm um den Gelenkbolzen 10 von
der Unterseite 13 des Scharnierarmes 12 nach unten
in Richtung Möbelkorpus bewegt.
-
Bei
einem weiteren Öffnen der Türe 2 senkt sich
der Hebel 11 weiter in Richtung Korpus ab um weitere 2
mm auf 5,1 mm. Ab hier wird die Feder wirkungslos, bis zu einem Öffnungs-Winkel
von 95°.
-
Wenn
die Türe 2 weiter von 20° auf 51° geöffnet
wird, so senkt sich das freie Ende des Hebels 11 auf einen
Maximalwert von 7,1 mm von der Unterkante 13 des Scharnierarmes 12 ab.
-
Wird
nun die Türe 2 weiter in Richtung 95° geöffnet,
so hebt sich das freie Ende des Hebels 11 wieder nach oben
auf 5,0 mm, und die Feder beginnt sich bei über 95° wieder
zu spannen. Hierdurch wird ein weiteres Öffnen über
95° vermieden und eine Beschädigung der Türe
somit ausgeschlossen.
-
Wird
nun die Türe 2 aus der (maximalen) 95°-Stellung
wieder in die 20°-Stellung geführt, so berührt
die Feder wieder das freie Ende des Hebelarmes 11 und gleichzeitig
die Unterseite 13 des Scharnierarmes 12, wobei
bei weiterem Schließen der Türe 2 in
Richtung 8°-Stellung die Feder wieder wirksam wird und
mehr und mehr gespannt wird.
-
Bei
dem weiteren Schließen der Türe 2 von der
20°-Stellung in 8°-Stellung wird die Feder also wieder
vorgespannt, wobei diese Vorspannung nicht dazu ausreicht, die Türe 2 zu
verschwenken.
-
Dies
geschieht erst bei weiterem Schließen von der 8°-Stellung
in die 0°- bzw. Minus-3°-Stellung, so dass hierdurch
eine genügende Vorspannung der Feder erreicht wird, zur
Erzielung des benötigten Drehmoments zur automatischen Öffnung
der Türe 2.
-
- 1
- Möbelkorpus
- 2
- Möbeltüre
- 3
- Ausnehmung
- 4
- Scharnier
- 5
- Scharniertopf
- 6
- Scharnierband
- 7
- innerer
Gelenkhebel
- 8
- Gelenkbolzen
- 9
- äußerer
Gelenkhebel
- 10
- Gelenkbolzen
- 11
- Hebelarm
- 12
- Scharnierarm
- 13
- Innenseite
von 12
- 14
- Bohrung
- 15
- Stift
- 16
- Einstellschraube
- 17
- Feststellschraube
- 18
- Grundplatte
- 19
- Oberteil
- 20
- Unterteil
- 21
- Befestigungselemente
- 22
- Öffnungs-Drahtfeder
(Drehfeder, Schenkelfeder)
- 23
- oberer
Arm
- 24
- unterer
Arm
- 25
- Windungen
- 26
- Schlaufe
- 27
- Durchgang
- 28
- Öffnungs-Blattfeder
- 29
- oberer
Arm
- 30
- unterer
Arm
- 31
- Schlaufe
- 32
- Durchgang
- 33
- Bohrung
- 34
- Einspannfläche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - AT 392996
B [0007]
- - EP 0221253 B1 [0008]
- - AT 291038 [0009]
- - DE 10143922 A1 [0010]
- - DE 29608315 U1 [0011]
- - DE 29917107 U1 [0012]