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Diese
Anmeldung beansprucht gemäß 35 U.S.C. §119 die
Priorität
der vorläufigen
Anmeldung 60/088 452, eingereicht am 8. Juni 1998, die hiermit in
ihrer Gesamtheit in diese einbezogen wird.
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft verbesserte superabsorbierende Polymere,
die eine hohe Bruchfestigkeit zeigen. Insbesondere betrifft die
vorliegende Erfindung verbesserte superabsorbierende Polymere, die eine
ein elastomeres Material umfassende disperse Phase enthalten. Das
erhaltene verbesserte superabsorbierende Polymer ist in Einwegkörperpflegeartikeln,
wie Windeln, Vorrichtungen bei adulter Inkontinenz und Damenbinden
besonders verwendbar.
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Hintergrund
der Erfindung
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Konventionelle
absorbierende Artikel, wie Babywindeln, Vorrichtungen bei adulter
Inkontinenz und Damenbinden, werden typischerweise aus einem absorbierenden
Kernstück
auf Basis eines Cellulosefaserflaums hergestellt, das sandwichartig
eingeschlossen ist zwischen einer flüssigkeitsdurchlässigen oberen Schicht,
deren Funktion darin besteht, einen ungehinderten Durchgang der
Flüssigkeit
zum absorbierenden Kernstück
zu ermöglichen,
und einer flüssigkeitsundurchlässigen hinteren
Schicht, üblicherweise
aus Plastikmaterial, deren Funktion darin besteht, die absorbierte
Flüssigkeit
zu halten und ein Durchwandern dieser durch das absorbierende Kernstück und Durchnässen der
Unterwäsche
des Trägers
des absorbierenden Artikels zu verhindern.
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Das
absorbierende Kernstück
dieser absorbierenden Artikel ist typischerweise aus entfaserter
Holzpulpe, kombiniert mit superabsorbierenden Polymerkörnchen,
konstruiert. Das absorbierende Kernstück wird typischerweise in der
einlagenbildenden Einheit einer Konvertierungsmaschine auf einem
Trägergewebe
gebildet. Bezüglich
konventionell produzierter absorbierender Strukturen wird auf die
US-Patente 5 009 650, 5 378 528, 5 128 082, 5 607 414, 5 147 343,
5 149 335, 5 522 810, 5 041 104, 5 176 668, 5 389 181 und 4 596 5b7
verwiesen, deren Offenbarung im Sinne einer Referenz in die vorliegende
Anmeldung einbezogen wird, wie auch die Offenbarung aller anderen
Patente, Patentanmeldungen oder Referenzen, die hier zitiert werden.
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Es
ist aus den US-Patenten 3 669 103 und 3 670 731 bekannt, daß carboxylische
Polyelektrolyte vernetzt werden können, um hydrogelbildende Materialien
zu erzeugen, die nunmehr allgemein als Superabsorbentien, Superabsorber
oder superabsorbierende Polymere bezeichnet werden (im allgemeinen
als „SAPs" bezeichnet) und
daß solche
Materialien verwendet werden können,
um die Absorption von absorbierenden Einwegartikeln zu verstärken. Aus
den US-Patenten 3 980 663 und 4 076 673 ist auch bekannt, daß SAP durch Zugabe
eines Vernetzers zu Lösungen
von carboxylierten Polyelektrolyten und anschließendem Trocknen und Aushärten des
Polymers gebildet werden kann. Die Vorschläge aus dem Stand der Technik
SAP herzustellen, führen
jedoch leider zu brüchigen,
glasartigen, schmirgelartigen Teilchen. Im Ergebnis beinhalten absorbierende
Produkte daher im allgemeinen SAPs in Form von Einzelpartikeln,
die in Form von Körnchen,
Flocken, Pulver, Brocken, Nuggets, Pellets, Nadeln, Fasern, Stäben und ähnlichem
vorliegen können.
Während
der weiteren Handhabung oder Prozessierung haben diese brüchigen SAP-Materialien
die Tendenz, in kleinere Partikel zu zerfallen, sogar in Staubpartikel,
die zum Übergang
in die Luft klein genug sind. Der Zerfall von SAP-Partikeln in kleinere
Partikel oder Staub verursacht ein industrielles Hygieneproblem.
Der in die Luft übergegangene Staub
kontaminiert die Luft in den Herstellungs- und Verarbeitungsbetrieben.
Darüber
hinaus können
kleine Partikel die Herstellungs- und Verarbeitungsausstattung verschmutzen.
Manchmal führen
Verschmutzungsprobleme zur Notwendigkeit, Designmerkmale (wie Trägergewebe)
in das absorbierende Produkt einzubeziehen, nur um das Verschmutzen
der Ausstattung durch kleine SAP-Partikel zu minimieren. Die Brüchigkeit
der SAPs hat traditionell ein Staubproblem nicht nur während der
Prozessierung in absorbierende Artikel verursacht, sondern auch
dadurch, daß,
nachdem das Produkt den Hersteller verlassen hat und während der
Prozessierung in einen absorbierenden Artikel, die Partikelgrößenverteilung
sich zu kleineren Partikeln hin verschiebt.
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Der
Arbeitsplatzstaub wird durch technische Kontrollen, wie Luftfiltration
und Staubsammelsysteme, gesteuert, aber es wäre besser, die Bildung von
Staub zu eliminieren oder zumindest substantiell zu reduzieren,
so daß die
technischen Kontrollen am Arbeitsplatz eine zweite Abwehrlinie bilden
würden
und nicht das primäre
Mittel zur Kontrolle von Staub.
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Dementsprechend
wäre es
wünschenswert,
Plastik-SAP-Artikel bereitzustellen, die bezüglich Zerbrechen und Desintegration
während
des Prozessierens resistenter sind. Feuchthaltemittel, wie Glycerin,
sind als Weichmacher für
SAPs vorgeschlagen worden. Da sie jedoch nur in Gegenwart von Wasser
gut wirken, ist ihre Verwendung unpraktisch, da das SAP in Gegenwart
von kleinen Mengen Wasser klebrig wird und so ausgelegt ist, daß es in
Gegenwart von großen
Mengen Wasser quillt und geliert. Darüber hinaus ist Wasser für SAPs im kommerziellen
Rahmen kein nützlicher
Weichmacher, da der Feuchtigkeitsge halt in dem Polymer und dementsprechend
die Duktilität
oder Brüchigkeit
mit Änderungen
der relativen Feuchtigkeit fluktuieren würde.
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Eine
weitere vorgeschlagene Staubkontrolltechnik beinhaltet das Beschichten
der brüchigen SAP-Partikel
mit einer nicht eindringenden hydrophilen Flüssigkeit, die die mikroskopischen
Staubpartikel bei ihrer Bildung festhalten und ein Übergehen
in die Luft während
der anschließenden
Handhabung verhindern soll. Dieser Vorschlag ist in der WO 94/22940
beschrieben, in der verschiedene für die Oberflächenbehandlung von
SAP-Partiklen als Entstaubungsmittel verwendete Polyethylenoxid-Addukte
gelehrt werden. Ein anderer Vorschlag wird in der
EP 0 690 077 A1 offenbart,
in der die Bruchmechanik von SAP-Partikeln durch Verwendung von
Polyethylenoxidfunktionellen Comonomeren und der konventionellen
Acrylsäurepolymerisation
oder durch ein Verfahren zum Lösungsmittelaustausch
zum Verteilen von Polyglykolen über
die superabsorbierenden Körnchen
modifiziert wird. Die Polyglykolmaterialien sind zur Minimierung
der Erzeugung von Polymerfeinpartikeln und Aerosolstäuben wirksam,
wenn die trockenen Partikel starken Schlag- und Scherbedingungen unterworfen
werden. Solche Polyglykolcomonomere sind jedoch teure Spezialchemikalien
und ihre Verwendung in Gehalten, die zum Modifizieren der SAP-Eigenschaften
hoch genug sind, würde
die erhaltenen SAP ökonomisch
unattraktiv machen. Selbst Polyethylenoxidpolymere von hohem Molekulargewicht,
die durch Lösungsmittelaustausch
in die Körnchen
eingebracht werden könnten,
haben gegenüber
dem SAP selbst den mehrfachen Preis.
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Dementsprechend
besteht ein Bedarf für
neue Vorschläge
zum Lösen
der Brüchigkeitsprobleme
von SAPs. Die Anmelderin hat nun überraschend gefunden, daß eine wäßrige Dispersion
von gummiartigem Material verwendet werden kann, um das Brüchigkeitsproblem
erfolgreich zu überwinden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft hydrogelbildende Polymermaterialien,
umfassend eine erste Verbindung, die ein superabsorbierendes Polymer
ist, und eine zweite Verbindung, die ein elastomeres Material einschließt (z.B.
weicher gummiartiger Latex), das zur Erhöhung der Bruchfestigkeit des
Superabsorbens wirksam ist. Die zweite Verbindung liegt in der ersten
als disperse Phase vor. Die erste Verbindung beinhaltet ein wasserunlösliches
aber wasserquellbares Polymer oder einen carboxylfunktionellen Polyelectrolyt
in Kombination mit einem Vernetzer, der mit Carboxyl- oder Carboxylatgruppen
reagieren kann. Die zweite Verbindung enthält eine wirksame Menge einer
wäßrigen Dispersion
eines gummiartigen Materials.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Alle
hier zitierten Patente, Patentanmeldungen und Verweise sind in die
vorliegende Anmeldung als Referenz einbezogen. Im Fall von Inkonsistenzen
geht die vorliegende Offenbarung vor.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein kostengünstiges, verbessertes superabsorbierendes
Material mit modifizierter Bruchmechanik bereit, die die Bildung
von Staub während
der Handhabung des Material stark minimiert. Dies wird durch sorgfältiges Mischen
des superabsorbierenden Polymers (SAP), zum Zeitpunkt seiner Herstellung,
mit einem elastomeren Material erreicht, das eine disperse elastomere
Phase bildet und dadurch die Übergangstemperatur
des SAP von duktil zu brüchig
unter die Raumtemperatur senkt, so daß die Häufigkeit von spontanem Partikelbruch
während
der Lieferung und Handhabung stark vermindert wird. Das in der vorliegenden
Erfindung verwendete elastomere Material ist ein weicher Latex,
der beim Trocknen ein gummiartiges Aussehen hat. Im Zusammenhang
mit dieser Erfindung wird unter einem Soft-Latex verstanden, daß er bei
Raumtemperatur filmbildend ist, im Gegensatz zu einem Hart-Latex,
der zu einem Pulver trocknet und über seinen Erweichungspunkt
erhitzt werden muß,
um filmbildend zu werden.
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Das
erfindungsgemäße hydrogelbildende
Material ist eine Mischung von mindestens zwei nicht mischbaren
Polymeren – (1)
das superabsorbierende Polymer (SAP) und (2) das in einer wäßrigen Dispersion
eines Elastomers vorliegende Polymer, das während der Herstellung mit dem
SAP kombiniert wird. „Hydrogelbildendes
Polymermaterial" wird
hierin so verwendet, daß es
ein hochabsorbierendes Material darstellt, das die Eigenschaft hat,
bei Absorption einer Flüssigkeit
ein Gel zu bilden. Ein „superabsorbierendes
Polymer" ist ein wasserlösliches
Polymer, das vernetzt worden ist (z.B. beim Trocknen und Aushärten mit
einem Vernetzer, der mit einer funktionellen Gruppe des Polymers
reagieren kann, oder durch Einbeziehung eines polyfunktionellen Comonomers
in die Polymerisationszusammensetzung), um es wasserunlöslich aber
wasserquellbar zu machen.
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Das
bevorzugte erfindungsgemäße SAP enthält Carboxylfunktionelle
Polyelektrolyte in Kombination mit einem Vernetzer, der mit Carboxyl
oder Carboxylatgruppen reagieren kann. Zusätzlich zu den in den Beispielen
beschriebenen SAPs wird in Betracht gezogen, daß jedes Polymer verwendet werden
kann, das ohne Vernetzung wasserlöslich wäre. Geeignete Beispiele schließen Polyacrylamide,
Polyvinylalkohol, Ethylenmaleinsäureanhydridcopolymere,
Polyvinylether, Hydroxypropylcellulose, Carboxymethylcellulose,
Polyvinylmorpholinon, Polymere und Copolymere von Vinylsulfonsäure, Polyacrylate,
Polyacrylamide, Polyvinylpyridin und dergleichen ein.
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Vernetzungsmittel,
die zum Herstellen des erfindungsgemäßen hydrogelbildenden polymeren
Materials verwendet werden können,
sind im Fachgebiet gut bekannt.
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Illustrative
Beispiele für
polyfunktionelle Vernetzungsmittel, die in dieser Erfindung zur
Umwandlung der oben genannten wasserlöslichen Polymere in Polyelektrolyte
in wasserquellbare Polymere verwendbar sind, sind in den US-Patenten
2 929 154, 3 224 986, 3 332 909 und 4 076 673 aufgeführt. Diese
polyfunktionellen Vernetzungsmittel sind im allgemeinen als Polyamid-Polyamin-Epichlorhydrin-Addukte
bekannt. Ähnliche
Vernetzungsmittel, wie die kommerziell erhältlichen Kymene 557® und
Polycup 172® Die
Struktur dieser Addukte ist gut bekannt und in M.E. Coor et al.,
Journal of Applied Polymer Science, Band 17, Seiten 721-735 (1973),
beschrieben.
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Illustrative
Beispiele für
in dieser Erfindung verwendbare difunktionelle Mittel sind Polyhaloalkanole, wie
1,3-Dichlorisopropanol,
1,3-Dibromisopropanol, Sulfonium-Zwitterionen, wie das Tetrahydrothiophen-Addukt
von Novolac-Harzen, Haloepoxyalkane, wie Epiochlorhydrin, Epibromhydrin,
2-Methylepichlorhydrin und Epiiodhydrin, Polyglycidylether, wie
1,4-Butandioldiglycidylether, Glycerin-l,3-diglycidylether, Ethylenglykoldiglycidylether,
Propylenglykoldiglycidylether, Diethylenglykoldiglycidylether, Neopentylglykoldiglycidylether,
Polypropylenglykoldiglycidylether mit einem Epoxy-Äquivalentgewicht im Bereich
von etwa 175 bis etwa 380, Bisphenolepichlorhydrinepoxyharze mit
einem Epoxy-Äguivalentgewicht
im Bereich von etwa 182 bis etwa 975 und Mischungen aus den Vorhergenannten.
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Als
Vernetzungsmittel sind auch monomere Amin-Epihalohydrin-Addukte verwendbar.
Die in den US-Patenten 3 660 431, 3 749 737 und 3 749 738 beschriebenen
Sulfonium-Zwitterionen können
auch verwendet werden.
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Die
Vernetzungsmittel können
in Mengen von etwa 0,05 bis etwa 5,0 Prozent, bezogen auf das Gewicht
des verwendeten Polyelektrolyten, verwendet werden. Dies ist im
allgemeinen hinreichend, um eine leichte Vernetzung des Polyelektrolyten
zu verursachen. Dieser Bereich kann jedoch für jeden Polyelektrolyten abweichen,
um das Absorptionsverhalten des endvernetzten Materials anzupassen,
und er kann unter Verwendung von Routineexperimenten bestimmt werden.
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Hydrogelbildendes
Polymer kann direkt durch Vernetzen von Monomeren, wie z.B. N,N-Methylenbisacrylamid,
Ethylenglykoldiacrylat, Triallylamin und Trimethylolpropantriacrylat,
hergestellt werden. Das zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
geeignete vernetzende Comonomer hat mindestens zwei ungesättigte Bereiche,
die zur Copolymerisation mit dem Gerüst-Comonomeren während der
radikalisch initiierten Polymerisation fähig sind. Ein besonders bevorzugtes
erfindungsgemäßes hydrogelbildendes
Polymer ist vernetzte, partiell neutralisierte Poly(acrylsäure).
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Die
zweite Verbindung des erfindungsgemäßen hydrogelbildenden Materials
ist ein elastomeres Material, das zur Erhöhung der Bruchfestigkeit von
SAP wirkt. Elastomeres Material wird dem SAP in einer wirksamen
Menge als wäßrige Dispersion
zugegeben. „Wirksame
Menge" bedeutet
die zur Erhöhung
der Bruchfestigkeit von SAP wirksame Elastomermenge. In einer Ausführungsform
der Erfindung beträgt
die wirksame Menge etwa 1,0% bis etwa 50%, vorzugsweise etwa 2,0%
bis etwa 25% und am stärksten
bevorzugt von etwa 5% bis etwa 20%.
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Repräsentative
Beispiele für
geeignete elastomere Materialien sind natürliche und synthetische Latices,
die üblicherweise
als Bindemittel und elastomere Kleber bei der Herstellung von lufttrocknenden
absorbierenden Produkten verwendet werden. Zusätzlich zu den in den Beispielen
beschriebenen Latices wird in Betracht gezogen, daß jedes
zur Bildung einer Latexdispersion geeignete natürliche oder synthetische Elastomer
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sein würde. Daher
können
natürlicher
Gummi, Polybutadien-Gummi, Styrol-Butadien-Gummi, Arylnitril-Butadien-Gummi,
Poly-2-chlorbutadien-Gummi,
Polyisopren-Gummi, Isopren-Isobutylen-Copolymere, Ethylen-Propylen-Gummi,
Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, chloriertes Polyethylen, chlorsulfoniertes
Polyethylen, Acryl-Gummi, Ethylen-Acrylat-Copolymere, Epichlorhydrin-Gummi,
Polypropylenoxid-Gummi und Polyurethane verwendet werden.
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Ein
Fachmann für
Polymerverarbeitung kann die erfindungsgemäße disperse elastomere Phase
durch Emulgieren einer Lösung
eines geeigneten Elastomers in einem organischen Lösungsmittel
in der wäßrigen Charge
für einen
Polymerisationsreaktor herstellen, gefolgt von Abziehen des organischen
Lösungsmittels
vor dem Zusatz der Monomere. Es ist zusätzlich klar, daß jede „weiche" oder elastomere
Zusammensetzung in den Schutzbereich dieser Erfindung fallen würde, selbst
solche, die auf der Verwendung von klebrigmachenden Harzen zum Erreichen
ihrer Weichheit abhängen.
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Das
hydrogelbildende Polymermaterial zeigt eine Gelkapazität von mindestens
etwa 20 g 0,9%iger Salzlösung
pro Gramm Material und einen Brü chigkeitsindex,
der mindestens etwa 25% größer als
der Brüchigkeitsindex
ist, den ein ansonsten im wesentlichen identisches hydrogelbildendes
Polymermaterial zeigt, das ohne ein Elastomer hergestellt ist.
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Das
erfindungsgemäße verbesserte
hydrogelbildende Material kann auf zumindest zwei Wegen hergestellt
werden. In einer Ausführungsform
kann das elastomere Material mit einem wasserlöslichen Prepolymer vermischt
und das Prepolymer vernetzt werden, um das SAP zu bilden. In einer
anderen Ausführungsform kann
das elastomere Material vor der konventionellen superabsorbierenden
Gelpolymerisation in ein Monomer eingemischt werden. Die Elastomerzugabe
muß vor
dem Vernetzen des Superabsorbens erfolgen, z.B. durch Vermischen
des Elastomers mit der Monomer/vernetzten Comonomerlösung oder
durch Mischen des Elastomers mit der wasserlöslichen Polymer/Vernetzerlösung.
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In
einer Ausführungsform
kann eine Carboxylfunktionalisierte Polyelektrolytlösung gebildet
werden durch: (i) Einmischen eines Vernetzers, der mit Carboxyl
oder Carboxylatgruppen reagieren kann, in die Polyelektrolytlösung zusammen
mit einer wäßrigen kolloidalen
Dispersion eines gummiartigen polymeren Materials, und (ii) Trocknen
und Klassieren des hydrogelbildenden polymeren Materials, wobei
die Partikelgrößenverteilung
zwischen 75 und 1000 μm
(Mikron) liegt und als Superabsorbensdditiv zu absorbierenden Hygieneprodukten
verwendbar ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfaßt
ein Verfahren zur Herstellung eines hydrogelbildenden Materials
die Schritte:
- (i) Herstellen einer wäßrigen Lösung von
Carboxylfunktionalisierten ethylenisch ungesättigten Monome ren, zusammen
mit einem geeigneten polyfunktionellen Vernetzungsmittel, das entweder
mit den Carboxyl- oder
Carboxylatgruppen oder in einer radikalisch induzierten Copolymerisation
mit der oben genannten Monomerlösung
reagieren kann;
- (ii) Einmischen in die Monomerlösung aus Schritt (i) einer
Menge einer wäßrigen kolloidalen
Dispersion eines elastomeren Materials in einer Menge, die zur Steigerung
der Bruchfestigkeit des wasserquellbaren hydrogelbildenden Polymermaterials
wirksam ist;
- (iii) Initiierung der Polymerisation der Monomer/Elastomer-Mischung aus Schritt
(ii) durch bekannte Radikalerzeugenden Techniken, und
- (iv) Trocknen und Klassieren des hydrogelbildenden Polymermaterials,
so daß die
Teilchengrößenverteilung
im wesentlichen innerhalb des Bereiches von zwischen 75 und 1000 μm (Mikron)
liegt.
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Die
Erfindung betrifft des weiteren ein absorbierendes Einwegrodukt,
das aus einem erfindungsgemäßen bruchfesten
hydrogelbildenden Material hergestellt ist. In einer Ausführungsform
umfaßt
das erfindungsgemäße Einwefabsorbierende
Produkt eine flüssigkeitsdurchlässige obere
Schicht, eine an der oberen Schicht angebrachte hintere Schicht
und eine zwischen oberer Schicht und hinterer Schicht positionierte
absorbierende Struktur, wobei die absorbierende Struktur ein erfindungsgemäßes hydrogelbildendes
polymeres Material umfaßt.
Erfindungsgemäß absorbierende
Artikel können
unter Verwendung von im Fachgebiet gut bekannten Techniken hergestellt
werden.
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Die
folgenden nicht beschränkenden
Beispiele demonstrieren die Herstellung und die Leistung der erfindungsgemäßen verbesserten
SAPs.
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Beispiele 1 bis 5 – Herstellung
des Typ 1 SAP (hergestellt aus löslichem
Polymer als Startmaterial)
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Beispiel 1 – Herstellung
der superabsorbierenden Polymer-Vorläuferlösung
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Das
Natrium-Halbsalz von Poly(isobutylen-co-maleinsäureanhydrid) (ISOBRM-10®)
wurde bei einem Feststoffgehalt von 25% durch Suspendieren von 154
g (1,0 Mol) Copolymer in 582 g destilliertem Wasser mit 0, 3 g Neodol
25-9® (nicht-ionisches
Tensid) in einem mit Paddelrührer,
Rückflußkühler, Temperaturkontrolle und
Heizmantel ausgestatteten 1000-ml-Harzkolben hergestellt. Natriumhydroxid
wurde in Form von Granalien oder Kügelchen (40,0 g, 1,0 Mol) der
Aufschlämmung
zugegeben, und die Temperatur wurde auf 85°C erhöht. Das Heizen und Rühren wurde
bis zum Auflösen
des Polymers fortgesetzt, etwa 4 Stunden, um eine klare viskose
Lösung
mit 25%-Feststoffgehalt, bezogen auf das Gewicht, zu ergeben. Zu
10 g der 25%-Polymerlösung
wurden unter schnellem Rühren
0,25 g (1 Gew.-%) Vernetzer (KYMENE 557® )
zugegeben. Die Lösung wurde
in eine Wägeschale
aus Aluminium eingefüllt
und bei 125°C
mehrere Stunden lang getrocknet, um einen dicken Polymerfilm zu
bilden. Dieses Material wurde als Kontrolle verwendet.
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Beispiel 2 – Herstellung
von verbessertem SAP
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Die
Herstellung von SAP aus Beispiel 1 wurde wiederholt, aber als weicher
Acryl-Latex wurde RHOPLEX HA-8®, der Vorläuferlösung vor
den Vernetzern zugegeben. Der HA-8-Latex wies 45,2% Feststoffgehalt auf.
Um einen SAP mit 25% Latex-Feststoffen, bezogen auf das gesamte
Polymergewicht, zu erhalten, wurden 1,88 g von HA-8 verwendet. Beim
Trocknen bildete das SAP einen opak aussehenden Polymerfilm.
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Beispiel 3 – Herstellung
von verbessertem SAP
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Die
Herstellung von SAP nach Beispiel 1 wurde wiederholt, aber ein weicher
Acryl-Latex NW 2744F® wurde der Vorgängerlösung vor
den Vernetzern zugegeben. Der NW 2744F-Latex wies einen Feststoffgehalt von
47,2% auf. Um einen SAP mit 25% Latex-Feststoffen, bezogen auf das
gesamte Polymergewicht, zu erhalten, wurden 1,85 g NW 2744® verwendet.
Beim Trocknen bildete das SAP einen opak aussehenden Polymerfilm.
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Beispiel 4 – Herstellung
von verbessertem SAP
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Die
Herstellung von SAP nach Beispiel 1 wurde wiederholt, aber Air Flex
108®(AF-108)-Latex
(ein Poly(vinylacetat)-Ethylen-Copolymerlatex
wurde während
der anfänglichen
Zugabe dem Reaktor zugesetzt. Der AF-108-Latex wies einen Feststoffgehalt
von 52,3% auf. Um ein SAP mit 25% Latex-Feststoffen, bezogen auf das
gesamte Polymergewicht, zu erhalten, wurden 1,61 g RF-108 zugegeben.
Beim Trocknen bildete das SRP einen opak aussehenden Polymerfilm.
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Beispiel 5 – Herstellung
von verbessertem SAP
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Die
Herstellung von SAP nach Beispiel 1 wurde wiederholt, aber ein harter
Styrol-Butadien-Copolymer-Latex (GEN-FLO 2544® – (GF2544))
wurde mit der Vorläuferlösung gemischt.
Der GF2544-Latex wies einen Feststoffgehalt von 50% auf. Um einen
SAP mit 25% Latex-Feststoffen,
bezogen auf das gesamte Polymergewicht, zu erhalten, wurden 1,65
g GF2544 verwendet.
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Testverfahren
zur Beurteilung von experimentellen Proben
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Die
Gelkapazität
oder das Gelvolumen von gemäß den vorliegenden
Beispielen 1 bis 5 hergestellten SAPs wurde in der Teilchengrößenfraktion
zwischen 300 und 850 μm
(Mikron) bestimmt. Eine SAP-Probe (200-300 mg) wurde in einem tarierten
Absorptionszylinder (Plastikzylinder mit 3,81 cm (1,5 Inch) Innendurchmesser
mit einem 100-mesh-Sieb aus rostfreiem Stahl an einem Ende festgeklebt)
auf das nächste
Zentigramm ausgewogen, und der Zylinder wurde für 1 Stunde in eine Schale mit
0,9% NaCl gestellt. Der Zylinder wurde auf Papiertücher aufgedrückt, bis
keine Flüssigkeit
mehr entfernt wurde, und dann ausgewogen. Die Gelkapazität (Gramm
Salzlösung
pro Gramm Polymer) entspricht dem Gewicht des ausgedrückten Gels
minus dem Gewicht der trockenen Probe, geteilt durch das Gewicht
der trockenen Probe.
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SAP-Mahlstudien
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Gemäß den Beispielen
1 bis 5 hergestellte SAP-Partikel von zwischen 2,8 und 8,0 mm wurden über Nacht
bei 72°C
in einem Labor-Konvektionsofen getrocknet. Eine 5g-Portion wurde
in einen Mischer (Osterizer 14 speed) eingefüllt und bei niedriger Geschwindigkeit
in der Hackeinstellung für
30 Sekunden gemahlen und dann auf einem Stapel von Standardsieben
aufgetrennt. Es wurde die Fraktion der auf jedem Sieb zurückgehaltenen
Probe und der Unterstellpfanne des Siebes berechnet. Die wie oben
beschrieben erhaltenen dicken trockenen Filme, etwa 3,0 g Gesamtgewicht,
wurden in der gleichen Art wie die Partikel gemahlen. Der Brüchigkeitsindex
ist definiert als das Verhältnis
der Fraktion an Partikeln mit einer Größe von mehr als 850 μm (Mikron)
der Probe zu der Kontrolle für
diese Probe. Dementsprechend würde
die Kontrolle einen Brüchigkeitsindex
von 1,0 aufweisen.
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Tabelle
1 – Latex-modifiziertes
Superabsorbens (Beispiele 1-5) (Fraktionen in Gew.-%)
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Wie
in Tabelle 1 gezeigt, war das Kontroll-SRP, das keinen elastomeren
Latex einschloß,
brüchig
und glasartig. Die erfindungsgemäßen verbesserten
SAPs, hergestellt gemäß den Beispielen
2-4 (enthaltend weichen gummiartigen Latex) zeigten eine Verschiebung
der Teilchengrößenverteilung
zu größeren Teilchen,
wie in den SAP-Mahlstudien bestimmt. Der harte (nicht gummiartige)
Styrol-Butadien-Copolymer-Latex nach Beispiel 5 (GEN-FLO 2544) schien
eine bimodale Verteilung (sowohl große als auch kleine Partikel)
zu fördern, möglicherweise
durch Erleichtern des Partikelbruchs. Die dispergierten harten Partikel
sind möglicherweise Konzentrierer
der Beanspruchung und nicht Abschwächer der Beanspruchung. Feuchthaltemittel
könnten
für das
Erweichen oder Weichmachen von Po lyelektrolyten eine Alternative
sein, obwohl das Ergebnis möglicherweise
stark mit dem Feuchtigkeitsgehalt variiert.
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Beispiele 6 bis 11 – Wirkung
der Latex-Feststoffe auf die Gelkapazität
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Es
ist bekannt, daß Füllstoffe
das absolute Absorptionsvermögen
des modifizierten Superabsorbens auf Gew.-%-Basis vermindern. Um
die Wirkung des Latex auf die Absorptionskapazität (Gelkapazität) von SAP zu
bestimmen, wurde SAP-Material gemäß Beispiel 1 hergestellt und
der Latex wurde in verschiedenen Mengen zugegeben. Der Latex-Feststoffgehalt,
bezogen auf das Gewicht, war 5% HA-8 (Beispiel 6), 10% HA-8 (Beispiel
7), 15% HA-8 (Beispiel 8), 20% HA-8 (Beispiel 9), 25% HA-8 (Beispiel
10), 50% HA-8 (Beispiel 11). Die Ergebnisse der Mahlstudien und
der Gelkapazität-Messungen
für die
experimentellen SAPs sind in Tabelle 2 unten aufgeführt.
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Tabelle
2 – HA-8-Latex-modifiziertes
Superabsorbens (Beispiele 6-11)
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Bezugnehmend
auf Tabelle 2 reduzieren sogar bereits 5 Gew.-% des Weichlatex die
Menge an Feinpartikeln (75 μm
(Mikron)) und erhöhen
die Verteilung der großen
Partikel. Zusätzlich
wird bis etwa 10% Latex keine signifikante Abnahme der Gelkapazität beobachtet.
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Beispiele 12 bis 16 – Herstellung
von Typ 2 SAP (hergestellt aus Monomeren als Ausgangsmaterial
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Beispiel 12 – Herstellung
eines granularen acrylischen Superabsorbens
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Ein
vernetztes Gel aus 75% neutralisierter Polyacrylsäure wurde
als Kontrollmaterial wie folgt hergestellt: Ein Harzreaktor mit
1 Liter Kapazität
mit einem Vierhalsaufsatz wurde mit einem Rührer, einem Stickstoffaufsatz,
einem Luftkühler
und einer Thermistorsonde aus rostfreiem Stahl ausgestattet. Der
Reaktor wurde in einen 2-Liter-Heißmantel gestellt, der auch
mit einer Druckluftkühlung
ausgestattet war, die mit der elektronischen Temperaturkontrolle
verbunden war. Der Sollwert betrug 70°C und die Stickstoffgasflußrate wurde auf
100 ml/min eingestellt. Der Reaktor wurde hintereinander mit 154
g destilliertem Wasser, 15,0 g (0,375 Mol) Natriumhydroxid, 36 g
(0,5 Mol) Acrylsäure
und 0,77 g (0,005 Mol) N,N'-Methylenbisacrylamid,
mit 10 g Wasser in den Reaktor gewaschen, befüllt. Die Stickstoffspülung wurde
begonnen und die Temperaturkontrolle eingestellt. Als der Reaktorinhalt
65°C erreicht
hatte, wurde Natriumpersulfat (0,2 g, 0,0084 Mol) in 10 g Wasser
zugegeben. Nach Gelieren des Reaktorinhalts (3 bis 5 Minuten) wurde
der Rührer
und die Temperaturkontrolle ausgeschaltet und man ließ das Gel
für 30
Minuten im Reaktor ruhen. Der Reaktor wurde geöffnet und das Gel zum Trocknen
im 125°C-Konvektionsofen
in 1 bis 2 cm Stücke
geschnitten. Der Ansatz ergab 45 g Poly(acrylat)-Superabsorbens.
Die ofengetrockneten Polymerstücke
sind scharf und hochgradig unregelmäßig. Sie wurden in einem Labormischer
vorsichtig gemahlen und die ein Sieb mit 8,0 mm Öffnungen passierende und auf
einem Sieb mit 2,8 mm zurückgehaltene
Fraktion wurde für
Bruchfestigkeitsstudien beiseite genommen. Dieses Material wurde
als Kontrolle verwendet.
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Beispiele 13 bis 16
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Das
SAP-Material der Beispiele 13 bis 16 wurde gemäß Beispiel 12 hergestellt,
außer
daß der
Latex zugegeben wurde, bevor das Monomer polymerisiert worden war.
Es wurden verschiedene Mengen an AF-108 verwendet. Für Beispiel
13 wurden 5% Latex-Feststoffe,
bezogen auf das Gesamtpolymer, in der Mischung verwendet. (4,5 g
Latex, nominell etwa 50% Feststoffgehalt, bezogen auf das Gewicht,
wurden benötigt.)
Für Beispiel
14 wurde 10% disperses Elastomer verwendet und 9,6 g Latex benötigt. Für Beispiel
15 wurden 15% disperses Elastomer verwendet und 15,2 g benötigt. Für Beispiel
16 wurden 25% disperses Elastomer verwendet und 28,7 g Latex benötigt.
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Tabelle
3 – Typ
2 SAPs (Beispiele 12-16)
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Tabelle
3 zeigt, daß das
Absorptionsvermögen
(Gelkapazität)
der Mischungen mit steigendem Anteil der Latexkomponente in der
Mischung abnimmt. In der Größenverteilungsstudie
repräsentieren
die Fraktionen die Gew.-% der in der jeweiligen Siebgröße festgehaltenen
Probe. Bereits 5% Latex-Feststoffe in der Mischung steigern die
Verteilung von großen
Partikeln, die nach dem Standardmahlen zurückbleiben, signifikant, was
ein festeres und elastischeres Material anzeigt. Bei 10% La tex-Feststoffgehalt
nimmt die Fraktion der kleinen Partikel ab und die Fraktion der
großen
Partikel ist stark erhöht.
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Beispiel 17 bis 20 – Wirkung
der Änderung
im Anteil des Verdickungsmittels
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Die
Herstellung von SAP gemäß Beispiel
12 wurde wiederholt, jedoch wurde die Ansatzgröße verdoppelt und die molare
Menge an Vernetzer wurde um 50% reduziert. Um die Wirkung der Verdickung
der Monomerlösung
zu bestimmen, wurde 1,0 g eines Polyacrylamids hohen Molekulargewichts
in dem Wasser gelöst. Der
Vorteil der Verdickung der Monomerlösung liegt darin, daß das Verdicken
die Beschichtungsanwendung nach dem Initiieren aber vor dem Gelieren
erleichtert.
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Tabelle
4 – Bruchfeste
Superabsorbens-Granalien, hergestellt aus Monomer (doppelter Ansatz,
halbe Vernetzer – Beispiele
17-20)
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Die
oben angegebenen Ergebnisse zeigen, daß das Einschließen eines
Mittels zur Bruchfestigkeit in die Polymerzusammensetzung es ermöglicht,
daß das
modifizierte Superabsorbens unter gleichen Mahlbedingungen weit
weniger Verkleinerung unterliegt als die jeweiligen Kontrollen.
Die Anwesenheit des Polyacrylamid-Verdickers und die Reduzierung
des Vernetzergehalts zeigten in Bezug auf das Bruchmuster wenig
Wirkung (vergleiche Tabelle 4 mit Beispiel 15 in Tabelle 3). Das
Re duzieren des Vernetzergehalts hat die erwartete Wirkung der Erhöhung der
Gelkapazität
des Polymers.