DE19947860A1 - Verwendung von Harnstoffderivaten der Cyanessigsäure als Stabilisatoren für chlorhaltige thermoplastische Kunststoffe - Google Patents
Verwendung von Harnstoffderivaten der Cyanessigsäure als Stabilisatoren für chlorhaltige thermoplastische KunststoffeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Harnstoffderivaten der Cyanessigsäure als Stabilisator für chlorhaltige thermoplastische Kunststoffe. Bei diesen Harnstoffderivaten handelt es sich um Substanzen der allgemeinen Formel (A) DOLLAR A NC-CH¶2¶-CO-N(R·1·)-CO-NH-R·2· DOLLAR A worin die Reste R·1· und R·2· unabhängig voneinander jeweils einen unverzweigten oder verzweigten, linearen oder cyclischen Alkylrest mit 1 bis 18 C-Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 18 C-Atomen, der gegebenenfalls durch ein oder mehrere Alkylreste mit jeweils 1 bis 6 C-Atomen substituiert sein kann, bedeuten.
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von speziellen Harnstoffderivaten der
Cyanessigsäure als Stabilisatoren für chlorhaltige thermoplastische Kunststoffe.
Halogenhaltige Kunststoffe oder daraus hergestellte Formmassen neigen
bekanntermaßen zu Abbau- beziehungsweise Zersetzungsreaktionen, wenn sie
thermischer Belastung ausgesetzt sind oder mit energiereicher Strahlung, zum
Beispiel Ultraviolettlicht, in Kontakt kommen.
Zur Stabilisierung von PVC bei der Verarbeitung werden meist metallhaltige
Stabilisatoren auf Basis von Pb, Ba, Cd, Sn, Ca und Zn eingesetzt. Bereits 1940
wurden Harnstoffderivate wie z. B. Diphenylthioharnstoff zur Stabilisierung von PVC
vorgeschlagen (vergleiche: Gächter/Müller, "Kunststoff-Additive", Carl Hanser
Verlag 1989, S. 312) Diese Verbindungen werden meist in Kombination mit
metallhaltigen Stabilisatoren eingesetzt, da sie meist keine ausreichende
Langzeitstabilisierung ergeben.
EP-A-768 336 beschreibt Stabilisatorkombinationen für chlorhaltige Polymere,
insbesondere für Polyvinylchlorid (PVC) mit einem Gehalt an speziellen
heterocyclischen Verbindungen und zwar substituierten Uracilderivaten. Diese
Verbindungen haben hohe Schmelzpunkte (oberhalb 300°C) und können nur fein
verteilt bei der PVC-Verarbeitung eingesetzt werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, Stabilisatoren für
halogenhaltige Kunststoffe bereitzustellen. Diese Stabilisatoren sollten sich im
Vergleich zum bekannten Stand der Technik durch ein verbessertes Wirkungsprofil
auszeichnen. Insbesondere sollten damit ausgerüstete halogenhaltige Kunststoffe bei
thermischer Belastung über verbesserte Werte im Bereich der Anfangsfarbe
verfügen. Die Stabilisatoren sollten ferner über folgende Eigenschaften verfügen:
Gute Verträglichkeit mit Calcium- und/oder Zinkverbindungen; gute Einarbeitbarkeit in halogenhaltige Kunststoffe, ohne deren rheologische Eigenschaften nachteilig zu beeinflussen; gute Langzeitstabilität von damit ausgerüsteten halogenhaltigen Kunststoffen, insbesondere PVC (Polyvinylchlorid).
Gute Verträglichkeit mit Calcium- und/oder Zinkverbindungen; gute Einarbeitbarkeit in halogenhaltige Kunststoffe, ohne deren rheologische Eigenschaften nachteilig zu beeinflussen; gute Langzeitstabilität von damit ausgerüsteten halogenhaltigen Kunststoffen, insbesondere PVC (Polyvinylchlorid).
Es wurde nun gefunden, das durch Umsetzung von substituierten Harnstoffen mit
Cyanessigsäure Verbindungen entstehen, die neben einer guten Anfangsfarbe auch
eine ausreichende Langzeitstabilität bei der Stabilisierung chlorhaltiger organischer
Kunststoffe liefern. Gleichzeitig ist der Schmelzpunkt dieser Verbindungen so niedrig,
daß sie bei der üblichen Verarbeitungstemperatur von PVC (etwa 180°C) in flüssiger
Form vorliegen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Harnstoffderivaten
der Cyanessigsäure als Stabilisatoren für chlorhaltige thermoplastische Kunststoffe.
Bei diesen Harnstoffderivaten handelt es sich um Substanzen der allgemeinen
Formel (A)
NC-CH2-CO-N(R1)-CO-NH-R2 (A)
worin die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander jeweils einen unverzweigten
oder verzweigten, linearen oder cyclischen Alkylrest mit 1 bis 18 C-Atomen oder
einen Arylrest mit 6 bis 18 C-Atomen, der gegebenenfalls durch ein oder mehrere
Alkylreste mit jeweils 1 bis 6 C-Atomen substituiert sein kann, bedeuten.
Die Verbindungen (A) zeichnen sich einerseits dadurch aus, daß sie halogenhaltige
organische Kunststoffe, insbesondere PVC, ausgezeichnet zu stabilisieren
vermögen, insbesondere gegen thermischen Abbau.
Andererseits erleichtern die Verbindungen (A) die Applikation im zu verarbeitenden
Kunststoff dadurch, daß sie bei Temperaturen von etwa 180°C, bei denen PVC
üblicherweise verarbeitet wird, in flüssiger Form vorliegen.
Vorzugsweise setzt man im Rahmen der vorliegenden Erfindung solche Substanzen
(A) ein, bei denen die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander jeweils Methyl,
Ethyl und Phenyl bedeuten. Dabei ist die Bedeutung Methyl für beide Reste R1 und
R2 ganz besonders bevorzugt; diese spezielle Verbindung ist aus der Literatur als
Dimethyl(cyanoacetyl)harnstoff bekannt.
Die Verbindungen (A) werden halogenhaltigen Kunststoffen vorzugsweise in
Mengen von 0,01 bis 5,0 Gewichtsteilen - bezogen auf 100 Gewichtsteile
halogenhaltigen Kunststoff - zugesetzt.
Die Herstellung der Verbindungen (A) kann nach an sich bekannten
Synthesemethoden erfolgen. Diese sind dem Fachmann bekannt. Insbesondere
erfolgt die Herstellung durch Umsetzung der entsprechenden Harnstoffderivate mit
Cyanessigsäure.
In einer Ausführungsform setzt man die erfindungsgemäß einzusetzenden
Verbindungen (A) in Kombination mit ein oder mehreren Additiven ein, die
ausgewählt sind aus der Gruppe der
(B1) Perchlorat-Verbindungen,
(B2) Glycidyl-Verbindungen,
(B3) beta-Diketone und beta-Ketoester,
(B4) Dihydropyridine und Polydihydropyridine,
(B5) Polyole und Disaccharidalkohole,
(B6) sterisch gehinderte Amine (Tetraalkylpiperidinverbindungen),
(B7) Alkalialumosilikate (Zeolithe),
(B8) Hydrotalcite und modifizierte Hydrotalcite,
(B9) Alkalialumocarbonate (Dawsonite),
(B10) Alkali- und Erdalkalihydroxide, -hydrogencarbonate und -carbonate,
(B11) Antioxidantien,
(B12) Trenn- und/oder Gleitmittel,
(B13) Weichmacher,
(B14) Pigmente,
(B15) Füllstoffe,
(B16) Phosphite,
(B17) Thiophosphite und Thiophosphate,
(B18) Mercaptocarbonsäureester,
(B19) Epoxidierte Fettsäureester,
(B20) UV-Absorber und Lichtschutzmittel,
(B21) Treibmittel,
(B22) Organozinkverbindungen,
(B23) Organozinnverbindungen.
(B1) Perchlorat-Verbindungen,
(B2) Glycidyl-Verbindungen,
(B3) beta-Diketone und beta-Ketoester,
(B4) Dihydropyridine und Polydihydropyridine,
(B5) Polyole und Disaccharidalkohole,
(B6) sterisch gehinderte Amine (Tetraalkylpiperidinverbindungen),
(B7) Alkalialumosilikate (Zeolithe),
(B8) Hydrotalcite und modifizierte Hydrotalcite,
(B9) Alkalialumocarbonate (Dawsonite),
(B10) Alkali- und Erdalkalihydroxide, -hydrogencarbonate und -carbonate,
(B11) Antioxidantien,
(B12) Trenn- und/oder Gleitmittel,
(B13) Weichmacher,
(B14) Pigmente,
(B15) Füllstoffe,
(B16) Phosphite,
(B17) Thiophosphite und Thiophosphate,
(B18) Mercaptocarbonsäureester,
(B19) Epoxidierte Fettsäureester,
(B20) UV-Absorber und Lichtschutzmittel,
(B21) Treibmittel,
(B22) Organozinkverbindungen,
(B23) Organozinnverbindungen.
Die Verbindungen der Klassen (B1) bis (B23) sind dem Fachmann als Additive für
halogenhaltige Kunststoffe, insbesondere PVC, wohlbekannt. Für repräsentative
Beispiele von Substanzen aus diesen Klassen sei ausdrücklich auf die eingangs
zitierte EP-A-768 336 verwiesen.
In Zusammenhang mit dem Gebrauch des Begriffs "Additiv" sei darauf
hingewiesen, daß der Fachmann auf dem Gebiet der Kunststoffverarbeitung die
Additive sowohl unter strukturellen als auch unter funktionellen Gesichtspunkten
klassifiziert.
Bei funktioneller Klassifizierung sind typische Kunststoffadditive: Antistatika,
Antischleiermittel, Antioxidantien, UV-Stabilisatoren, Haftmittel, Kalandrierhilfen,
Formtrennmittel, Gleitmittel, Trennmittel, Schmiermittel, Weichmacher, Duftmittel,
Flammschutzmittel, Füllstoffe, Pigmente, Treibmittel, Mittel zur Erhöhung der
Thermostabilität (Thermostabilisatoren).
Die oben genannten Additivklassen (B1) bis (B23) folgen weitgehend der
strukturellen Klassifizierung, d. h. der Klassifizierung hinsichtlich der chemischen
Struktur. Bei den Klassen (B11) bis (B15) sowie (B20) und (B21) wurde jedoch die
funktionelle Definition vorgezogen.
Es sei weiterhin darauf hingewiesen, daß Verbindungen einer bestimmten
Stoffklasse, mithin Verbindungen die unter strukturellen Gesichtspunkten derselben
Klasse zugeordnet werden können, in der Praxis häufig nicht nur eine Funktion
erfüllen, sondern zwei oder mehrere. So können beispielsweise Calcium- bzw.
Zinkseifen als Gleit- und/oder Trennmittel wirken, sie können aber auch - etwa bei
der Verarbeitung des Kunststoffes Polyvinylchlorid (PVC) - als Mittel zur
Verbesserung der Thermostabilität dienen.
Im Hinblick auf Beispiele für geeignete Verbindungen aus der Gruppe der
Substanzen der Gruppe (B1) sei ausdrücklich auf Seite 3, Zeilen 32 bis 43, der
oben zitierten EP-A-768 336 verwiesen.
Im Hinblick auf Beispiele für geeignete Verbindungen aus der Gruppe der
Substanzen der Gruppe (B2) sei ausdrücklich auf Seite 3, Zeilen 47 bis 57 sowie
auf Seite 4, Zeile 57 bis Seite 6, Zeile 32 der oben zitierten EP-A-768 336
verwiesen.
Im Hinblick auf Beispiele für geeignete Verbindungen aus der Gruppe der
Substanzen der Gruppe (B3) sei ausdrücklich auf Seite 6, Zeilen 7 bis 24, der
oben zitierten EP-A-768 336 verwiesen.
Im Hinblick auf Beispiele für geeignete Verbindungen aus der Gruppe der
Substanzen der Gruppe (B5) sei ausdrücklich auf Seite 7, Zeilen 14 bis 20, der
oben zitierten EP-A-768 336 verwiesen.
Im Hinblick auf Beispiele für geeignete Verbindungen aus der Gruppe der
Substanzen der Gruppe (B7) sei ausdrücklich auf Seite 25, Zeile 54 bis Seite 27,
Zeile 15, der oben zitierten EP-A-768 336 verwiesen.
Im Hinblick auf Beispiele für geeignete Verbindungen aus der Gruppe der
Substanzen der Gruppe (B8) sei ausdrücklich auf Seite 25, Zeilen 25 bis 50, der
oben zitierten EP-A-768 336 verwiesen.
Im Hinblick auf Beispiele für geeignete Verbindungen aus der Gruppe der
Substanzen der Gruppe (B10) sei ausdrücklich auf Seite 28, Zeile 56 bis Seite 29,
Zeile 6, der oben zitierten EP-A-768 336 verwiesen.
Bezüglich der Substanzen der Gruppe (B12) sei ausdrücklich festgestellt, daß
sowohl Gleitmittel als auch Trennmittel, als auch Gemische von Gleit- und
Trennmitteln eingesetzt werden können. Nach dem üblichen Sprachgebrauch des
Fachmanns bezeichnet man solche Produkte als Trennmittel, die die
Reibungswiderstände überwiegend zwischen Polymerschmelze und Stahloberfläche
der bei der formgebenden Verarbeitung eingesetzten Maschine reduzieren; die
Reduktion des Reibungswiderstandes hat zur Folge, daß der Massedruck der
Schmelze reduziert wird. Demgegenüber wirken Gleitmittel überwiegend in der
Polymerschmelze und setzen die internen Reibungskräfte herab, wodurch die
Schmelze auch bei hohen Füllstoffgehalten einen guten plastischen Fluß behält, der
für die Ausfüllung des formgebenden Werkzeugs von Bedeutung ist.
In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden als Gleit- bzw.
Trennmittel bei 20°C feste oder flüssige Calciumsalze und/oder Magnesiumsalze
und/oder Aluminiumsalze eingesetzt, die ausgewählt sind aus
- - Calciumsalzen von gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen oder verzweigten Monocarbonsäuren mit 6 bis 36 C-Atomen,
- - Calciumsalzen der unsubstituierten oder mit C1-4-Alkylresten substituierten Benzoesäure,
- - Zinksalzen von gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen oder verzweigten Monocarbonsäuren mit 6 bis 36 C-Atomen,
- - Magnesiumsalzen von gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen oder verzweigten Monocarbonsäuren mit 6 bis 36 C-Atomen,
- - Magnesiumsalzen von gesättigten oder ungesättigten Dicarbonsäuren mit 6 bis 10 C-Atomen,
- - Aluminiumsalzen von gesättigten oder ungesättigten, geradkettigen oder verzweigten Monocarbonsäuren mit 6 bis 36 C-Atomen.
Für die vorstehend genannten Calcium-, Magnesium-, Zink- und Aluminiumsalze
gilt, daß sie sowohl allein als auch in Mischung eingesetzt werden könnten.
Weitere Gleit- bzw. Trennmittel, die alleine oder in Kombination miteinander als
Komponente (B12) eingesetzt werden können, sind die hierfür einschlägig aus dem
Stand der Technik bekannten Substanzen. Vorzugsweise kommen folgende
Verbindungstypen in Frage: Kohlenwasserstoffwachse, die im Temperaturbereich
von 70 bis 130°C schmelzen, oxidierte Polyethylenwachse, freie Fettsäuren mit 8
bis 22 C-Atomen und deren verzweigtkettige Isomere, beispielsweise Stearinsäure
oder auch Hydroxystearinsäure, α-Olefine, Wachsester, d. h. Ester aus
längerkettigen Monocarbonsäuren und Monoalkoholen, primäre und sekundäre,
gesättigte und ungesättigte höhere Alkohole mit vorzugsweise 16 bis 44 C-Atomen
im Molekül, Ethylendiamindistearat, Montansäureester von Diolen, beispielsweise
von Ethandiol, 1,3-Butandiol und Glycerin, Mischungen derartiger
Montansäureester mit unveresterten Montansäuren, Partialester aus Fettsäuren mit 8
bis 22 C-Atomen und Polyolen mit 2 bis 6 C-Atomen und 2 bis 6 Hydroxylgruppen,
die pro Molekül im Durchschnitt mindestens eine freie Polyol-Hydroxylgruppe
enthalten. Einsetzbar sind weiterhin die in der DE-C-19 07 768 beschriebenen
Mischester mit Hydroxyl- bzw. Säurezahlen im Bereich von 0 bis 6 aus
aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Dicarbonsäuren mit 2 bis 22 C-
Atomen im Molekül, aliphatischen Polyolen mit 2 bis 6 Hydroxylgruppen im
Molekül und aliphatischen Monocarbonsäuren mit 12 bis 30 C-Atomen im Molekül.
Beispiele hierfür sind Mischester aus Maleinsäure-Pentaerythrit-Behensäure,
Mischester aus Adipinsäure-Pentaerythrit-Ölsäure und Mischester aus Adipinsäure-
Pentaerythrit-Stearinsäure. Derartige Gleit- oder Trennmittel können im Rahmen
der vorliegenden Erfindung sowohl einzeln, als auch in Kombination miteinander,
sowie auch in Kombination mit dem oben genannte Calcium-, Magnesium-, Zink-
oder Aluminiumsalzen eingesetzt werden.
Im Hinblick auf Beispiele für geeignete Verbindungen aus der Gruppe der
Substanzen der Gruppe (B13) sei ausdrücklich auf Seite 29, Zeile 22 bis Seite 30,
Zeile 26, der oben zitierten EP-A-768 336 verwiesen.
Bei den Pigmenten (B14) ist Titandioxid bevorzugt.
Bei den Füllstoffen (B15) sind Calciumcarbonat (Kreide), Talkum, Kaolin und
dergleichen bevorzugt. Kreide ist dabei ganz besonders bevorzugt.
Im Hinblick auf Beispiele für geeignete Verbindungen aus der Gruppe der
Substanzen der Gruppe (B22) sei ausdrücklich auf Seite 28, Zeilen 13 bis 45, der
oben zitierten EP-A-768 336 verwiesen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Stabilisator-Zusammensetzungen für
chlorhaltige thermoplastische Kunststoffe enthaltend Substanzen der allgemeinen
Formel (A)
NC-CH2-CO-N(R1)-CO-NH-R2 (A)
worin die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander jeweils einen unverzweigten
oder verzweigten, linearen oder cyclischen Alkylrest mit 1 bis 18 C-Atomen oder
einen Arylrest mit 6 bis 18 C-Atomen, der gegebenenfalls durch ein oder mehrere
Alkylreste mit jeweils 1 bis 6 C-Atomen substituiert sein kann, bedeuten.
In weiteren Ausführungsformen enthalten die erfindungsgemäßen Stabilisator-
Zusammensetzungen ein oder mehrere Verbindungen aus den oben genannten
Additivklassen (B1) bis (B23).
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Stabilisierung von
halogenhaltigen organischen Kunststoffen, wobei man in die chlorhaltigen
Kunststoffe Substanzen der allgemeinen Formel (A)
NC-CH2-CO-N(R1)-CO-NH-R2 (A)
einarbeitet, worin die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander jeweils einen
unverzweigten oder verzweigten, linearen oder cyclischen Alkylrest mit 1 bis 18 C-
Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 18 C-Atomen, der gegebenenfalls durch ein
oder mehrere Alkylreste mit jeweils 1 bis 6 C-Atomen substituiert sein kann,
bedeuten.
Äquimolare Mengen N,N-Dimethylharnstoff (56.8 g) und Cyanessigsäure (54.8 g)
wurden auf 80°C erhitzt und innerhalb von 20 Minuten mit 65.8 g Essigsäureanhydrid
versetzt. Die Temperatur wurde weitere 90 Minuten auf 90°C gehalten und die
Essigsäure im Vakuum (bei etwa 20 mbar) abdestilliert. Es wurde ein gelbes Öl
erhalten, das langsam erstarrte. Der Schmelzpunkt der reinen Verbindung wurde zu
77.5-78.5°C bestimmt.
Nachfolgend wird die Zusammensetzung der Testrezepturen B2 bis B5
wiedergegeben. Die Angaben sind in Gewichtsteilen. Die Testrezeptur B3 ist
erfindungsgemäß.
Entsprechend den Rezepturen wurden Walzfelle hergestellt und die statische
Thermostabilität bei 180°C bestimmt. Die Herstellung der Walzfelle erfolgte, indem
man die PVC-Pulvermischung und die genannten Additive auf einem Laborwalzwerk
5 Minuten lang bei 170°C homogenisierte und plastifizierte. Aus den so hergestellten
etwa 0,5 mm dicken Walzfellen wurden Teststücke (Prüfkörper) der Größe von 17 ×
17 mm herausgeschnitten.
Die Prüfkörper wurden bei 180°C im Wärmeschrank auf Glasplatten auf rotierenden
Horden plaziert und in 15minütigen Abständen wieder entnommen, bis alle Proben
"verbrannt" waren (d. h. Schwarzfärbung erreicht hatten).
Nachfolgend wird die Zusammensetzung der Testrezepturen B6 bis B9
wiedergegeben. Die Angaben sind in Gewichtsteilen. Die Testrezeptur B7 ist
erfindungsgemäß.
Entsprechen den Rezepturen B6 bis B9 wurden Walzfelle hergestellt und die statische
Thermostabilität bei 180°C bestimmt. Die Herstellung der Walzfelle erfolgte wie oben
beschrieben.
Nachfolgend wird die Zusammensetzung der Testrezepturen B10 bis B12
wiedergegeben. Die Angaben sind in Gewichtsteilen. Die Testrezeptur B11 ist
erfindungsgemäß.
Entsprechen den Rezepturen wurden Walzfelle hergestellt und die statische
Thermostabilität bei 180°C bestimmt. Die Herstellung der Walzfelle erfolgte wie oben
beschrieben.
Es zeigte sich, daß die Testrezepturen mit einem Gehalt an der erfindungsgemäßen
Verbindung gemäß Beispiel 1 eine deutlich bessere Thermostabilisierung von PVC
bewirkten (Anfangsfarbe, Color Holding) als die übrigen Rezepturen
(Vergleichsbeispiele).
Darüber hinaus wurde bei den Walzfellen zur weiteren Charakterisierung die dem
Fachmann bekannte L*,a*,b*-Methode (vergleiche DIN 6174) herangezogen. Der
b*-Wert gibt dabei die Lage auf der Blau/Gelb-Achse an. Üblicherweise wird der
b*-Wert auch Gelbwert genannt. Bei den Messungen kam ein handelsübliches Gerät
mit der Bezeichnung "Micro Color" (Firma Dr. Lange) zum Einsatz. Hierzu wurden
die Prüfsubstanz-haltigen Teststreifen bei 180°C in einem Thermoofen getempert,
wobei die Teststreifen im Abstand von 15 Minuten kurz aus dem Ofen
herausgefahren wurden. Die Prüfergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammengestellt.
Claims (6)
1. Verwendung von Harnstoffderivaten der Cyanessigsäure (a) als Stabilisatoren
für chlorhaltige thermoplastische Kunststoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Verbindungen (a) Substanzen der allgemeinen Formel (A)
NC-CH2-CO-N(R1)-CO-NH-R2 (A)
einsetzt, worin die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander jeweils einen unverzweigten oder verzweigten, linearen oder cyclischen Alkylrest mit 1 bis 18 C-Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 18 C-Atomen, der gegebenenfalls durch ein oder mehrere Alkylreste mit jeweils 1 bis 6 C-Atomen substituiert sein kann, bedeuten.
NC-CH2-CO-N(R1)-CO-NH-R2 (A)
einsetzt, worin die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander jeweils einen unverzweigten oder verzweigten, linearen oder cyclischen Alkylrest mit 1 bis 18 C-Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 18 C-Atomen, der gegebenenfalls durch ein oder mehrere Alkylreste mit jeweils 1 bis 6 C-Atomen substituiert sein kann, bedeuten.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei es sich bei Substanz (a) um
Dimethyl(cyanoacetyl)harnstoff handelt.
3. Stabilisator-Zusammensetzungen für chlorhaltige thermoplastische Kunststoffe
enthaltend Substanzen der allgemeinen Formel (A)
NC-CH2-CO-N(R1)-CO-NH-R2 (A)
worin die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander jeweils einen unverzweigten oder verzweigten, linearen oder cyclischen Alkylrest mit 1 bis 18 C-Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 18 C-Atomen, der gegebenenfalls durch ein oder mehrere Alkylreste mit jeweils 1 bis 6 C-Atomen substituiert sein kann, bedeuten.
NC-CH2-CO-N(R1)-CO-NH-R2 (A)
worin die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander jeweils einen unverzweigten oder verzweigten, linearen oder cyclischen Alkylrest mit 1 bis 18 C-Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 18 C-Atomen, der gegebenenfalls durch ein oder mehrere Alkylreste mit jeweils 1 bis 6 C-Atomen substituiert sein kann, bedeuten.
4. Stabilisator-Zusammensetzungen nach Anspruch 3, wobei es sich bei Substanz
(A) um Dimethyl(cyanoacetyl)harnstoff handelt.
5. Verfahren zur Stabilisierung von halogenhaltigen organischen Kunststoffen,
wobei man in die chlorhaltigen Kunststoffe Substanzen der allgemeinen Formel
(A)
NC-CH2-CO-N(R1)-CO-NH-R2 (A)
einarbeitet, worin die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander jeweils einen unverzweigten oder verzweigten, linearen oder cyclischen Alkylrest mit 1 bis 18 C-Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 18 C-Atomen, der gegebenenfalls durch ein oder mehrere Alkylreste mit jeweils 1 bis 6 C-Atomen substituiert sein kann, bedeuten.
NC-CH2-CO-N(R1)-CO-NH-R2 (A)
einarbeitet, worin die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander jeweils einen unverzweigten oder verzweigten, linearen oder cyclischen Alkylrest mit 1 bis 18 C-Atomen oder einen Arylrest mit 6 bis 18 C-Atomen, der gegebenenfalls durch ein oder mehrere Alkylreste mit jeweils 1 bis 6 C-Atomen substituiert sein kann, bedeuten.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei es sich bei Substanz (A) um
Dimethyl(cyanoacetyl)harnstoff handelt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999147860 DE19947860A1 (de) | 1999-10-05 | 1999-10-05 | Verwendung von Harnstoffderivaten der Cyanessigsäure als Stabilisatoren für chlorhaltige thermoplastische Kunststoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999147860 DE19947860A1 (de) | 1999-10-05 | 1999-10-05 | Verwendung von Harnstoffderivaten der Cyanessigsäure als Stabilisatoren für chlorhaltige thermoplastische Kunststoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19947860A1 true DE19947860A1 (de) | 2001-04-12 |
Family
ID=7924505
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999147860 Withdrawn DE19947860A1 (de) | 1999-10-05 | 1999-10-05 | Verwendung von Harnstoffderivaten der Cyanessigsäure als Stabilisatoren für chlorhaltige thermoplastische Kunststoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19947860A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001098400A1 (de) * | 2000-06-21 | 2001-12-27 | Cognis Deutschland Gmbh & Co.Kg | Verwendung von zusammensetzungen enthaltend harnstoffderivate der cyanessigsäure und harnstoff als stabilisatoren für chlorhaltige thermoplastische kunststoffe |
WO2002040584A1 (de) * | 2000-11-16 | 2002-05-23 | Cognis Deutschland Gmbh & Co. Kg | Stabilisator-zusammensetzung für halogenhaltige organische kunststoffe |
WO2003004555A1 (de) * | 2001-07-06 | 2003-01-16 | Cognis Deutschland Gmbh & Co. Kg | Verwendung von cyanacetylharnstoffen zur stabilisierung von antistatisch ausgerüsteten halogenhaltigen organischen kunststoffen |
-
1999
- 1999-10-05 DE DE1999147860 patent/DE19947860A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001098400A1 (de) * | 2000-06-21 | 2001-12-27 | Cognis Deutschland Gmbh & Co.Kg | Verwendung von zusammensetzungen enthaltend harnstoffderivate der cyanessigsäure und harnstoff als stabilisatoren für chlorhaltige thermoplastische kunststoffe |
WO2002040584A1 (de) * | 2000-11-16 | 2002-05-23 | Cognis Deutschland Gmbh & Co. Kg | Stabilisator-zusammensetzung für halogenhaltige organische kunststoffe |
WO2003004555A1 (de) * | 2001-07-06 | 2003-01-16 | Cognis Deutschland Gmbh & Co. Kg | Verwendung von cyanacetylharnstoffen zur stabilisierung von antistatisch ausgerüsteten halogenhaltigen organischen kunststoffen |
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