DE19940322A1 - Trokardorn - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Trokardorn, insbesondere zur Verwendung in der Laparoskopie, mit einem im wesentlichen kreizsylindrischen Schaft (1), an dessen distalem Ende eine Spitze (2) ausgebildet ist und an dessen proximalem Ende eine Handhabe (3) angeordnet ist. Um einen sicher und einfach zu handhabenden Trokardorn zu schaffen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die distale Spitze (1) des Schaftes (1) stumpf ausgebildet ist und daß der Schaft (1) wenigstens zwei sich axial erstreckende Bereiche (5a, 5b) mit voneinander abweichenden Außendurchmessern aufweist, wobei der Schaftbereich (5a) mit dem geringsten Außendurchmesser das die Spitze (2) tragende distale Ende bildet.
Description
Die Erfindung betrifft einen Trokardorn, insbesondere zur Verwendung in der La
paroskopie, mit einem im wesentlichen kreiszylindrischen Schaft, an dessen di
stalem Ende eine Spitze ausgebildet ist und an dessen proximalem Ende eine
Handhabe angeordnet ist.
Bei laparoskopischen Untersuchungsverfahren stellt das Einrichten eines Pneu
moperitoneums, d. h. das Einleiten eines Gases in die Bauchhöhle zum Abheben
der Bauchdecken den ersten und unabdingbaren Arbeitsschritt für den behan
delnden Arzt dar. Das Pneumoperitoneum wird üblicherweise durch die Verwen
dung einer Kanüle nach VERESS ausgebildet, wobei die Kanüle in die Bauchdec
ke eingestochen und anschließend das Gas über die Kanüle in die Bauchhöhle
eingeleitet wird. Nach dem Ausbilden des Pneumoperitoneums wird ein erster
Trokar in die Bauchdecke eingestochen, durch den dann beispielsweise ein Lapa
roskop eingeführt werden kann. Da das Einstechen sowohl der Kanüle nach
VERESS als auch die des ersten Trokars blind erfolgen, d. h., daß keine Überwa
chung der Einstichstellen vom Bauchraum her möglich sind, besteht beim Einste
chen dieser Instrumente immer die Gefahr, daß innere Organe, Gefäße oder der
gleichen verletzt werden.
Um die Gefahr vor Verletzungen durch die Spitze des Trokardorns zu minimieren,
wurden verschiedene Spitzenformen entwickelt, die zum Teil eine deutliche Ver
ringerung der Einstechtiefe und somit der Gefahr von Verletzungen bewirken. Das
blinde Einstechen der Instrumente birgt aber auch trotz dieser Verbesserungen
noch immer eine große Gefahr.
Eine weitere Möglichkeit zur Ausbildung des Pneumoperitoneums stellt HASSON-
Technik dar, bei der auf die Verwendung der Kanüle nach VERESS verzichtet
werden kann. Bei der HASSON-Technik wird eine kleine operative Öffnung der
Bauchhöhle vorgenommen und anschließend ein konisch geformter stumpfer Tro
kar unter direkter Sicht der Bauchhöhle in diesen Einschnitt eingesetzt und mittels
zweier Nähte an der Faszie des Bauchraums festgelegt. Um Gasleckagen beim
Aufbau des Pneumoperitoneums zu vermeiden, kann es notwendig sein, weitere
Nähte zum Festlegen und Abdichten des Trokars auszubilden. Obwohl die
HASSON-Technik sicherer ist, als das blinde Einstechen der Kanüle nach
VERESS wird diese Technik nur vereinzelt angewandt, da die Operationszeit zur
Ausbildung der Nähte zum Festlegen des Trokars sowie die möglichen Gaslecka
gen über den operativen Einschnitt diese Technik als kompliziert und zeitaufwen
dig erscheinen lassen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, einen Trokardorn bereitzustellen, der bei einfacher Handhabung ein si
cheres und schnelles Einführen in den Körper bei gleichzeitig hoher Gasdichtig
keit ermöglicht.
Die Lösung der Aufgabenstellung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeich
net, daß die distale Spitze des Schaftes stumpf ausgebildet ist und daß der Schaft
wenigstens zwei sich axial erstreckende Bereiche mit voneinander abweichenden
Außendurchmessern aufweist, wobei der Bereich mit dem geringsten Außen
durchmesser das die Spitze tragende distale Ende bildet.
Da der erfindungsgemäße Trokardorn eine stumpfe, nicht schneidende Spitze
aufweist, besteht nicht die Gefahr, daß beim Einführen des Trokardorns innere
Organe oder dergleichen verletzt werden. Zum Einsetzen des schmalen distalen
Endes des Schaftes des Trokardorns ist es zunächst lediglich erforderlich einen
kleinen Einschnitt im Gewebe auszuführen, was unter Sicht und somit ohne Ge
fahr für den Patienten erfolgt. Aufgrund des schmalen distalen Endes reicht ein
sehr kleiner Einschnitt der sich beim Herausziehen des Trokars aufgrund der Ela
stizität des Gewebes in der Regel ohne Vernähen selber schließt. Beim weiteren
Einführen des Trokardorns wird das Gewebe durch den sich erweiternden Außen
durchmesser des Schaftes aufgeweitet, ohne das der zuerst ausgeführte Ein
schnitt erweitert wird. Das solchermaßen aufgeweitete Gewebe liegt nach dem
Einführen der koaxial um den Trokardorn angeordneten Trokarhülse formschlüssig
an der Mantelfläche der Trokarhülse an, so daß Gasleckagen beim Ausbilden des
Pneumoperitoneums nicht auftreten.
Das Aufweiten des Gewebes über den weiter in den Einschnitt hineingeschobenen
Trokardorn kann kontinuierlich dadurch verstärkt werden, daß die Außendurch
messer der Schaftbereiche mit voneinander abweichenden Außendurchmessern
vom distalen Ende hin zum proximalen Ende des Schaftes zunehmen.
Um das Aufweiten des Gewebes beim Übergang von einem Schaftaußendurch
messer zum nächst größeren Außendurchmesser zu erleichtern, wird gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgeschlagen, daß die einzelnen
Bereiche unterschiedlichen Außendurchmessers über konische Übergangsberei
che miteinander verbunden sind. Durch diese Ausgestaltung ergibt sich ein steti
ger kantenfreier Übergang in axialer Richtung des Schaftes.
Um den erfindungsgemäßen Trokardorn auch als Pneumotrokar zur Ausbildung
des Pneumoperitoneums verwenden zu können, wird gemäß einer weiteren Aus
führungsform der Erfindung vorgeschlagen, daß im Schaft eine in axialer Richtung
verlaufende, bis in den Bereich des Schaftes mit dem geringsten Außendurch
messer reichende Bohrung ausgebildet ist, die zumindest im Bereich des distalen
Endes über wenigstens eine radial verlaufende Durchgangsbohrung mit der Um
gebung in Verbindung steht.
Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß der Schaft zweiteilig, aus
einem die Bereiche unterschiedlichen Außendurchmessers aufweisenden distalen
Endstück und einem mit diesem fest verbindbaren Schaftteil gleichbleibenden Au
ßendurchmessers bestehend ausgebildet ist.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Trokardorns insbesondere in der Lapa
roskopie ist gekennzeichnet durch die Arbeitsschritte:
- a) Ausbilden einer kleinen Inzision im Gewebe unter Sicht mittels eines Schneidinstruments, insbesondere einer Schere;
- b) Einführen des mit der stumpfen Spitze versehenen distalen Endes des Tro kardorns in diese Inzision;
- c) dehnendes Aufweiten der Inzision beim weiteren Einführen des Trokardorns über die Schaftbereiche mit größerem Außendurchmesser;
- d) Einführen einer den Trokardorn koaxial umgebenden hohlzylindrischen Trokarhülse entlang dem Schaft des Trokardorns in die solchermaßen auf geweitete Inzision und
- e) Herausziehen des Trokardorns aus der Trokarhülse.
Der erfindungsgemäße Trokardorn ermöglicht somit das gefahrlose Einsetzen ei
nes Trokars bei gleichzeitiger Gasdichtigkeit der Einführstelle aufgrund der nur
elastischen Aufweitung der Inzision.
Bei der Verwendung des Trokardorns als Pneumotrokar kann die Anwendung
durch den Arbeitsschritt erweitert werden, daß nach dem Arbeitsschritt c) Gas
über die Axialbohrung und die mindestens eine radiale Durchgangsbohrung in den
Körper eingeleitet wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele eines
erfindungsgemäßen Trokardorns dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1a einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen Trokardorns;
Fig. 1b einen Längsschnitt durch das distale Endstück des Trokardorns gemäß
Fig. 1a;
Fig. 2a einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines erfin
dungsgemäßen Trokardorns und
Fig. 2b einen Längsschnitt durch das distale Endstück des Trokardorns gemäß
Fig. 2a.
In den Abbildungen Fig. 1a und 2a sind zwei Ausführungsformen zur Ausbildung
eines Trokardorns dargestellt. In beiden Fällen besteht der Trokardorn aus einem
zylindrischen Schaft 1, an dessen distalem Ende eine stumpfe, nicht schneidende
Spitze 2 ausgebildet ist. Am gegenüberliegenden proximalen Ende des Schaftes 1
ist eine Handhabe 3 angeordnet, über die der Trokardorn in einen Körper einge
schoben bzw. aus diesem herausgezogen werden kann.
Wie weiterhin aus den Abbildungen ersichtlich ist, ist bei den dargestellten Aus
führungsbeispielen der Schaft 1 jeweils zweiteilig ausgebildet. Während ein mit
der Handhabe 3 verbundenes proximales Schaftteil 4 einen über die gesamte
axiale Länge gleichbleibenden Außendurchmesser aufweist, weist ein mit diesem
Schaftteil 4 kraftschlüssig verbindbares distales Endstück 5 Schaftbereiche 5a und
5b auf, deren Außendurchmesser voneinander abweichen, wobei der Schaftbe
reich mit dem geringsten Außendurchmesser die stumpfe Spitze 2 tragend am
vorderen distalen Ende des distalen Endstücks 5 angeordnet ist.
Die beiden Schaftbereiche 5a und 5b unterschiedlichen Außendurchmessers sind
über einen konischen Übergangsbereich 6 miteinander verbunden.
Die in den Abbildungen Fig. 1a, 1b und 2a, 2b dargestellten Ausführungsformen
unterscheiden sich dadurch voneinander, daß im Schaft 1 des Trokardorns gemäß
Fig. 2a, 2b eine axial verlaufende, bis in den Schaftbereich 5a mit dem geringsten
Außendurchmesser reichende Bohrung 7 ausgebildet ist. Diese axiale Bohrung 7
steht bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel über drei radial verlaufende
Durchgangsbohrungen 8 mit der Umgebung in Verbindung. Bei der Verwendung
des Trokardorns als Pneumotrokar wird über die Bohrungen 7 und 8 Gas in den
Körper des Patienten geleitet, um ein Pneumoperitoneum auszubilden.
Das Arbeiten mit den dargestellten Trokardornen geschieht wie folgt:
Da der Trokardorn eine stumpfe, nicht schneidende Spitze 2 aufweist, ist es zum Einführen des Trokardorns in den Körper eines Patienten zunächst notwendig, mit einem Schneidinstrument, beispielsweise einer Schere, unter Sicht eine kleine Inzision im Gewebe, beispielsweise zum Bauchraum, durchzuführen, um an schließend den Trokardorn mit der stumpfen Spitze 2 voran in diese Inzision ein zuführen.
Da der Trokardorn eine stumpfe, nicht schneidende Spitze 2 aufweist, ist es zum Einführen des Trokardorns in den Körper eines Patienten zunächst notwendig, mit einem Schneidinstrument, beispielsweise einer Schere, unter Sicht eine kleine Inzision im Gewebe, beispielsweise zum Bauchraum, durchzuführen, um an schließend den Trokardorn mit der stumpfen Spitze 2 voran in diese Inzision ein zuführen.
Beim weiteren Einführen des Trokardorns in den Körper wird die Inzision durch
den sich an den Schaftbereich 5a mit dem geringsten Außendurchmesser an
schließenden Übergangsbereich 6 aufgeweitet, wobei aufgrund der Elastizität des
Gewebes die Inzision nur geweitet wird, nicht aber durch Einschneiden oder Ein
reißen vergrößert wird. Nachdem der Trokardorn nunmehr mit dem den größten
Außendurchmesser aufweisenden Schaftbereich 5b unter Aufweiten des Gewebes
in die Inzisionsstelle eingeschoben wurde, kann eine in den Abbildungen nicht
dargestellte, den Trokardorn koaxial umgebende Trokarhülse entlang dem Schaft
1 des Trokardorns verschoben werden, bis diese sich in der aufgeweiteten Inzisi
onsstelle befindet. Jetzt kann der Trokardorn über die Handhabe 3 aus der Tro
karhülse herausgezogen werden, da der Körperzugang über die hohlzylindrische
Trokarhülse sichergestellt wird. Durch die hohle Trokarhülse können anschließend
medizinische Instrumente, wie beispielsweise ein Laparoskop in den Körper ein
geführt werden. Ebenso ist es über den großen Querschnitt der Trokarhülse mög
lich, schnell viel Gas zur Ausbildung des Pneumoperitoneums in den Bauchraum
des Patienten einzuleiten.
Bei der in Fig. 2a und 2b dargestellten Ausführungsform ist es möglich, nach dem
Einführen des Trokardorns in den Körper Gas zum Ausbilden des Pneumoperito
neums über die axiale Bohrung 7 und die radialen Durchgangsbohrungen 8 in den
Körper des Patienten einzuleiten.
Die zu Beginn der Operation ausgeführte Inzision kann so klein ausgeführt wer
den, daß sich das Gewebe nach dem Ende der Operation aufgrund der Elastizität
des Gewebes selbsttätig wieder schließt, d. h., daß auf das Ausbilden einer Naht
verzichtet werden kann. Als weiterer Vorteil ist anzumerken, daß das nur aufge
weitete Gewebe die eingeführte Trokarhülse so eng umschließt, daß Gasundich
tigkeiten nicht auftreten.
Mit einem wie voranstehend beschrieben ausgebildeten Trokardorn ist nunmehr
ohne die Gefahr, den Patienten beim Einführen des Trokardorns zu verletzen,
möglich, schnell und einfach einen Trokar zur Ausbildung des Pneumoperito
neums und/oder zum Einführen von medizinischen Instrumenten zu plazieren.
1
Schaft
2
Spitze
3
Handhabe
4
proximaler Schaftteil
5
distales Endstück
5
a Schaftbereich
5
b Schaftbereich
6
Übergangsbereich
7
axiale Bohrung
8
radiale Durchgangsbohrung
Claims (5)
1. Trokardorn, insbesondere zur Verwendung in der Laparoskopie, mit einem im
wesentlichen kreiszylindrischen Schaft (1), an dessen distalem Ende eine
Spitze (2) ausgebildet ist und an dessen proximalem Ende eine Handhabe
(3) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die distale Spitze (2) des Schaftes (1) stumpf ausgebildet ist und daß
der Schaft (1) wenigstens zwei sich axial erstreckende Bereiche (5a, 5b) mit
voneinander abweichenden Außendurchmessern aufweist, wobei der Schaft
bereich (5a) mit dem geringsten Außendurchmesser das die Spitze (2) tra
gende Ende bildet.
2. Trokardorn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außen
durchmesser der Schaftbereiche (5a, 5b) mit voneinander abweichenden
Außendurchmessern vom distalen Ende hin zum proximalen Ende des
Schaftes (1) zunehmen.
3. Trokardorn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ein
zelnen Bereiche (5a, 5b) unterschiedlichen Außendurchmessers über koni
sche Übergangsbereiche (6) miteinander verbunden sind.
4. Trokardorn nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Schaft (1) eine in axialer Richtung verlaufende, bis in den
Bereich (5a) des Schaftes (1) mit dem geringsten Außendurchmesser rei
chende Bohrung (7) ausgebildet ist, die zumindest im Bereich (5a) des di
stalen Endes über wenigstens eine radial verlaufende Durchgangsbohrung
(8) mit der Umgebung in Verbindung steht.
5. Trokardorn nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schaft (1) zweiteilig, aus einem die Bereiche (5a, 5b) un
terschiedlichen Außendurchmessers aufweisenden distalen Endstück (5) und
einem mit diesem fest verbindbaren proximalen Schaftteil (4) gleichbleiben
den Außendurchmessers bestehend ausgebildet ist.
Priority Applications (3)
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Publications (1)
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WO (1) | WO2001013805A1 (de) |
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