DE19916840A1 - Vorrichtung zum Farbwechsel in einer Druckmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum Farbwechsel in einer DruckmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Farbwechsel in einer Druckmaschine mit mehreren Farbreservoiren. Die Farbreservoire (7-10) sind einem Farbübertragungsband (6) zugeordnet.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Farbwechsel in einer
Druckmaschine, mit mehreren Farbreservoiren, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
In Druckmaschinen werden gattungsgemäße Vorrichtungen beispielsweise eingesetzt, um
die zwischen zwei Druckaufträgen liegende Einrichtezeit zu verkürzen. Beispielsweise
kann ein konventioneller Vierfarbendruck, welcher zusätzlich die in einem fünften
Druckwerk verdruckte Schmuck- bzw. Sonderfarbe "Silber" aufweist, einen ersten
Druckauftrag bilden. Bei einem dem ersten Druckauftrag nachfolgenden zweiten
Druckauftrag ist statt "Silber" die Sonderfarbe "Gold" erforderlich. Bei Druckmaschinen
ohne eine Vorrichtung zum Farbwechsel, beispielsweise bei Druckwerken mit nur einem
Farbkasten, ist eine zeitaufwendige Reinigung des Farbkastens von der übriggebliebenen
Sonderfarbe "Silber" notwendig, bevor "Gold" in den Farbkasten eingefüllt und damit
gedruckt werden kann, wobei sich der Aufwand wiederholt und die zusätzlichen
Rüstzeiten summieren, wenn bei weiteren dem zweiten Druckauftrag nachfolgenden
Druckaufträgen eine Sonderfarbe "Bronze" oder wieder "Silber" erforderlich ist. Mit
einer Vorrichtung zum Farbwechsel kann in einem solchen Fall während des Druckens
des zweiten Druckauftrages unter Verwendung der Sonderfarbe "Gold" eine Reinigung
des beim aktuellen Druckauftrag nicht benutzten Farbkastens von der beim
vorangegangenen Druckauftrag verwendeten Druckfarbe, im Beispiel "Silber", und ein
Einfüllen der beim nachfolgenden Druckauftrag zu verwendenden Druckfarbe,
beispielsweise "Bronze", erfolgen.
In der DE 41 18 697 C2 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Farbwechsel beim
Farbwerken von Mehrfarbenrotationsdruckmaschinen beschrieben, welche mindestens
zwei Farbversorgungseinheiten aufweist. Die Farbversorgungseinheiten sind schwenkbar
und als Farbkästen mit einer Farbkastenwalze ausgebildet.
Diese Vorrichtung ist zwar universell einsetzbar, jedoch ist die Vorrichtung konstruktiv
sehr aufwendig, da die Farbversorgungseinheiten sehr exakt positioniert und angekuppelt
werden müssen und viel Bauraum für die Vorrichtung erforderlich ist, sowie auch in der
Handhabung sehr umständlich, da das notwendige Verschieben und Schwenken der
Farbversorgungseinheiten vergleichsweise zeitaufwendig ist.
Die in der DE-PS 12 06 446 beschriebene Einrichtung zum Farbwechsel stellt ebenfalls
eine sehr aufwendige Lösung dar und ist zudem für Heberfarbwerke nicht einsetzbar.
In der DE 35 31 433 C2 ist ein Farbwerk für Rotationsdruckmaschinen beschrieben,
welches eine Farbkastenwalze und ein von dieser auf eine nachfolgende Farbwalze Farbe
übertragendes Farbübertragungsband umfaßt.
Mit dieser Vorrichtung läßt sich zwar ein Farbfilm bei geringem Aufwand feinfühlig
einstellen und gleichmäßig dem Farbwerk zuführen, jedoch ist bei der Vorrichtung kein
schneller Farbwechsel möglich, da der einzige Farbkasten bei jedem Farbwechsel
gereinigt werden muß.
Ein schneller Farbwechsel ist auch mit der in der DE-PS 4 59 469 beschriebenen
Vorrichtung nicht möglich. Bei dieser Vorrichtung ist ein Abstreicher vorhanden, welcher
eine genaue Farbregelung ermöglicht. Eine Reinigungseinrichtung zur Reinigung des
Farbtuches nach einem Druckauftrag ist hier nicht vorgesehen.
Bei dem in der DE 39 39 271 A1 beschriebenen Farbwerk für schnellaufende
Rotationsdruckmaschinen, welches ein durch eine schwenkbare Heberwalze periodisch an
eine Farbkastenwalze an- und abstellbares Farbübertragungsband aufweist, ist ein
schneller Farbwechsel ebenfalls nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute und zu bedienende
Vorrichtung zum schnellen Farbwechsel in Druckmaschinen zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von
Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche enthalten weitere Merkmale.
Die Vorrichtung zum Farbwechsel in einer Druckmaschine mit mehreren Farbreservoiren,
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Farbreservoire einem Farbübertragungsband
zugeordnet sind. Das Farbübertragungsband transportiert wahlweise die Druckfarbe aus
einem ersten Farbreservoir oder einem zweiten Farbreservoir der mindestens zwei
Farbreservoire in ein Farbwerk oder zu einer Druckform. Eine derartige Vorrichtung mit
mehreren gemeinsam einem einzigen Farbübertragungsband zugeordneten
Farbreservoiren ist sehr einfach aufgebaut und zu bedienen und ermöglicht einen
schnellen Farbwechsel.
Eine die erfindungsgemäße Vorrichtung weiterbildende Ausführungsform ist dadurch
gekennzeichnet, daß jedes der mehreren Farbreservoire aus einem Farbkasten und einer
Farbkastenwalze besteht. Die Farbreservoire können auch als eine Farbwanne mit einer in
die Farbe eintauchenden Schöpfwalze ausgebildet sein.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, daß den Farbkastenwalzen mindestens eine Andruckwalze zum
wahlweisen Andrücken des Farbübertragungsbandes an eine oder mehrere der
Farbkastenwalzen zugeordnet ist. Mit einer derartigen Vorrichtung können die
Farbkastenwalzen und das Farbübertragungsband während des Betriebes der Vorrichtung
sicher in intermittierenden oder vorzugsweise permanenten Kontakt miteinander gehalten
werden. Zwischen die Farbkastenwalze und das Farbübertragungsband kann eine weitere
Walze oder ein Walzenzug zum Farbtransport von der Farbkastenwalze zum
Transportübertragungsband zwischengeordnet sein, wobei die Kontaktstelle des
Farbübertragungsbandes zu der weiteren Walze oder der letzten Walze des Walzenzuges
wahlweise geschlossen und geöffnet werden kann. Die weitere Walze kann beispielsweise
der mit der Farbkastenwalze zusammenwirkenden Filmwalze eines heberlosen
Filmfarbwerkes entsprechend angeordnet und ausgebildet sein.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß mehreren der
Farbkastenwalzen eine gemeinsame Andruckwalze zugeordnet ist. Das
Farbübertragungsband kann beispielsweise durch die gemeinsame Andruckwalze
entweder gegen eine erste Farbkastenwalze oder gegen eine zweite Farbkastenwalze
wahlweise angestellt werden. Diese Ausführungsform ist sehr kostengünstig, da
insgesamt nur eine einzige Andruckwalze oder wenige Andruckwalzen notwendig sind.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Farbübertragungsband als ein endloses Band ausgebildet ist und mindestens zwei dieses
führende Leitwalzen oder Umlenkwalzen umschlingt. Diese Ausbildung ermöglicht eine
zweifache Richtungsumkehr des Farbübertragungsbandes und beispielsweise gegenüber
einem ebenfalls in den Bereich der Erfindung gehörenden vor- und zurücklaufenden, nicht
geschlossenem Farbübertragungsband den Einsatz eines unaufwendigen Antriebes,
welcher das um die inwendig angeordneten Leitwalzen umlaufende endlose
Farbübertragungsband antreibt.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der
Andruckwalzen als eine der Leitwalzen ausgebildet ist. Beispielsweise kann eine einzig
vorhandene Andruckwalze als Leitwalze fungieren. Dies kann der Fall sein, wenn nur
zwei Farbkästen mit Farbkastenwalzen vorhanden sind. Es können auch mehrere
Andruckwalzen als Leitwalzen fungieren. Der Einsatz mindestens einer Walze, die in
Funktionseinheit eine Andruckwalze und eine Leitwalze ist, ermöglicht einen konstruktiv
unaufwendigen Aufbau auch bei einer innerhalb eines eng begrenzten Bauraumes
angeordneten Vorrichtung.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß dem
Farbübertragungsband eine Farbwerkswalze zugeordnet ist, welche die Druckfarbe vom
Farbübertragungsband übernimmt. Die Druckfarbe kann von der Farbwerkswalze in ein
dieser nachfolgendes Farbwerk gefördert werden, indem die Farbwerkswalze die
Druckfarbe eine der Farbwerkswalze nachgeordneten weiteren Farbwerkswalze übergibt.
Die Farbübertragung von der Umfangsoberfläche einer Walze, z. B. einer
Farbkastenwalze, auf die Außenfläche des Farbübertragungsbandes sowie von der
Außenfläche des Farbübertragungsbandes auf die Umfangsoberfläche einer Walze, z. B.
der Farbwerkswalze, kann mit oder ohne Schlupf zwischen dem Farbübertragungsband
und der jeweiligen Walze erfolgen. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß die
Druckfarbe von dem Farbübertragungsband direkt, d. h. ohne weitere zwischengeordnete
Walzen, auf die Druckform aufgetragen wird.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die vom
Farbübertragungsband die Druckfarbe übernehmende Farbwerkwalze als eine mit
zeitweisem Kontakt am Farbübertragungsband anliegende Heberwalze ausgebildet ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann somit als ein Heberfarbwerk ausgebildet sein,
bei weichem eine sehr günstige Steuerung der auf die Druckform zu übertragenden
Farbmenge mittels einer entsprechenden Ansteuerung der zwischen
Farbübertragungsband und einer der Heberwalze nachfolgenden weiteren Farbwerkswalze
hin- und hergehenden Bewegung der Heberwalze möglich ist. Beispielsweise kann die
Anlagezeit der Heberwalze an dem Farbübertragungsband mittels eines Schwingantriebes
der Heberwalze variiert werden. In Abhängigkeit von der Anlagezeit wird ein mehr oder
weniger langer Farbstreifen während des Abrollens der durch die Friktion vom
Farbübertragungsband rotativ angetriebenen Heberwalze auf diese übertragen. Die
Vorrichtung kann aber auch als ein Filmfarbwerk ausgebildet sein, wobei die vom
Farbübertragungsband die Druckfarbe übernehmende Farbwerkswalze als eine Filmwalze
ausgebildet ist und die vom Farbübertragungsband auf die Filmwalze übertragene
Farbmenge dadurch gesteuert werden kann, indem der Anpreßdruck zwischen der
Farbwerkswalze und dem Farbübertragungsband oder die Größe eines Dosierspaltes
zwischen der Farbwerkswalze und dem Farbübertragungsband oder die Relativbewegung
bzw. der Schlupf zwischen dem Farbübertragungsband und der Farbwerkswalze variiert
werden. Die als eine Filmwalze ausgebildete Farbwerkswalze kann ortsfest gelagert sein
und in permanenten Kontakt mit dem Farbübertragungsband stehen.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß eine der Leitwalzen als
eine Gegendruckwalze zur die Druckfarbe übernehmenden Farbwerkswalze ausgebildet
ist. Diese Ausbildung ist bei einem Farbübertragungsband mit einer geringen
Eigenspannung besonders vorteilhaft. Das Farbübertragungsband kann an der
Farbabgabestelle der Druckfarbe auf die vorderseitig angeordnete Farbwerkswalze
rückseitig durch die Gegendruckwalze abgestützt sein. Eine der Leitwalzen kann in einer
Doppelfunktion gleichzeitig als die Gegendruckwalze fungieren. Die Leitwalze kann auch
in einer dreifachen Funktion
- a) als Leitwalze zum Richtungswechsel des Bandverlaufes,
- b) als Andruckwalze zum Andrücken des Farbübertragungsbandes an eine die Druckfarbe auf das Farbübertragungsband abgebende Farbkastenwalze und
- c) als Gegendruckwalze einer Farbwerkswalze bei der Farbabnahme der Druckfarbe vom Farbübertragungsband durch eben diese Farbwerkswalze
fungieren.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß ein einziger Antrieb zum
Antreiben mehrerer der Farbkastenwalzen ausgebildet ist. Auf diese Weise kann eine
kostengünstige Antriebslösung realisiert werden. Vorzugsweise kann der einzige Antrieb
alle Farbkastenwalzen antreiben. Es können aber auch Farbkastenwalzen in Gruppen
zusammengefaßt sein, wobei jede Gruppe durch einen einzigen Antrieb angetrieben wird.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß ein gemeinsamer Antrieb,
z. B. ein Elektromotor, zum Antreiben des Farbübertragungsbandes und mindestens einer
der Farbkastenwalzen ausgebildet ist. Auf diese Weise kann das Farbübertragungsband
ohne großen Aufwand in Abstimmung zur Geschwindigkeit der mindestens einen
Farbkastenwalze angetrieben werden. Vorzugsweise wird zum Antreiben des
Farbübertragungsbandes und aller Farbkastenwalzen ein einziger Antrieb verwendet.
Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Farbübertragungsband durch einen Antrieb angetrieben wird, indem dieser mindestens
eine der Leitwalzen antreibt. Die Antriebskraft der durch den Antrieb rotativ
angetriebenen Leitwalze bzw. Leitwalzen kann aufgrund der Friktion zwischen der
Umfangsoberfläche der Leitwalze und der innenseitigen Fläche des
Farbübertragungsbandes übertragen werden.
Bezüglich der letztgenannten drei Ausführungsformen der Erfindung kann vorzugsweise
ein zum Antreiben einer Farbkastenwalze oder eines Farbwerkes in dem Druckwerk,
welchem die erfindungsgemäße Vorrichtung zugeordnet ist, ohnehin vorhandener
Antrieb, beispielsweise ein Elektromotor, genutzt werden. Die von dem Antrieb
angetriebene Leitwalze kann die Originalfarbkastenwalze des Druckwerkes sein, wobei
der zugehörige Originalfarbkasten entfernt werden kann, so daß das
Farbübertragungsband die Originalfarbkastenwalze besser umschlingen kann. Als
Antriebswalze kann auch eine zur Originalfarbwerkswalze verschiedene weitere als
Leitwalze fungierende Farbkastenwalze allein oder zusammen mit der
Originalfarbkastenwalze eingesetzt sein. Dem Farbübertragungsband kann aber auch eine
ausschließlich für dessen Antreiben vorgesehene Antriebswalze zugeordnet sein, welche
kein Leitwalze und/oder Farbkastenwalze ist. Bei einem reibschlüssigen Antrieb des
Farbübertragungsbandes durch die Antriebswalze oder die als solche fungierende
Leitwalze, Farbkastenwalze oder Originalfarbkastenwalze kann der antreibenden Walze
eine das Farbübertragungsband gegen diese drückende Gegendruckwalze zugeordnet sein.
Alternativ zu einem reibschlüssigen Vorschub des Farbübertragungsbandes ist auch ein
formschlüssiger Vorschub möglich. Dies kann beispielsweise in Form eines beidseitigen
Lochrandes im Farbübertragungsband außerhalb des Farbübertragungsbereiches und in
die Löcher eingreifende Stifte auf der Umfangsoberfläche der jeweils antreibenden Walze
vorgesehen sein. Der Antrieb des Farbübertragungsbandes erfolgt in diesem Fall ähnlich
dem Weitertransport des Fotofilmes in Fotoapparaten. Das Farbübertragungsband kann
ein in Umfangsrichtung verlaufendes Zahnprofil aufweisen und einem Zahnriemen
vergleichbar durch eine verzahnte Walze oder ein zusätzliches Zahnrad angetrieben sein.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß dem
Farbübertragungsband eine dieses reinigende Reinigungseinrichtung zugeordnet ist. Mit
dieser vorzugsweise direkt auf das Farbübertragungsband einwirkenden
Reinigungseinrichtung kann das Farbübertragungsband bei einem Farbwechsel
vollständig von der bisher durch das Farbübertragungsband übertragenen Druckfarbe
gereinigt werden, indem die Reinigungseinrichtung und das Farbübertragungsband in
zeitweisen Kontakt miteinander gebracht werden. Dazu kann die Reinigungseinrichtung
an das Farbübertragungsband oder letzteres an die erstere an- und abstellbar ausgebildet
sein. Das Farbübertragungsband kann auch über ein Farbwerk indirekt gereinigt werden,
wobei beispielsweise ein Reinigungsfluid in das Farbwerk gegeben wird und über eine
das Farbübertragungsband mit dem Farbwerk verbindende Farbwerkswalze auf das
Farbübertragungsband gelangt. Die Druckfarbe kann über eine ebensolche
Farbwerkswalze vom Farbübertragungsband abgenommen, ins Farbwerk gefördert und
von einer für die Reinigung des Farbwerkes in diesem ohnehin vorhandenen
Reinigungseinrichtung entfernt und beispielsweise von einer Farbwerkswalze abgerakelt
werden.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die dem Farbübertragungsband zugeordnete Reinigungseinrichtung
als eine Bürstenwalze ausgebildet ist. Die rotierbare Bürstenwalze kann zeitweise an das
Farbübertragungsband angestellt werden. Alternativ dazu kann die direkt wirkende
Reinigungseinrichtung auch als eine Reinigungswalze, z. B. mit einem Filz bzw. Vlies
oder einem saugfähigen Material auf der Umfangsoberfläche versehen, oder als eine
Bürsten- oder Schwammleiste sowie eine Rakel ausgebildet sein. Vorzugsweise erstreckt
dich die Reinigungseinrichtung über die gesamte Breite des Farbübertragungsbandes. Die
Reinigungseinrichtung kann quer bzw. senkrecht zur Umlaufrichtung des
Farbübertragungsbandes während der Reinigung hin- und herchangieren. Ein
Farbübertragungsband mit einer nichtsaugenden farbführenden Oberfläche, insbesondere
einer geschlossenen glatten Oberfläche, z. B. eine Gummioberfläche, läßt sich bei einem
Farbwechsel besonders schnell reinigen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in Rotationsdruckmaschine und
Bogendruckmaschinen einsetzbar und besonders für im direkten oder indirekten
Flachdruck oder Hochdruck arbeitenden Druckmaschinen verwendbar, wobei die
Vorrichtung zum Wechsel von konventionellen Druckfarben der jeweiligen
Druckverfahren, zum Wechsel von Sonderfarben und Lacken geeignet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung anhand bevorzugter
Ausführungsformen beschrieben.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine Druckmaschine mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 4 eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 5 eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
In Fig. 1 ist eine Druckmaschine 1 mit mehreren Druckwerken 2 dargestellt, welche als
eine Bogendruckmaschine ausgebildet ist und nach dem Offset-Prinzip arbeitet. Jedes
Druckwerk 2 umfaßt ein Farbwerk 4 zum Auftragen der Druckfarbe auf die auf dem
Druckformzylinder 3 befindliche Druckform. Die Farbwechseleinrichtung 5 kann jedem
Druckwerk 2 und vorzugsweise dem in Bedrucktransportrichtung 6 ersten oder letzten
Druckwerk 2 zugeordnet sein. Die Farbwechseleinrichtung 5 kann jeder der nachfolgend
beschriebenen Ausführungsformen entsprechen.
In Fig. 2 ist eine erste bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gezeigt, deren die Druckfarbe in das Farbwerk 4 förderndes Farbübertragungsband 6
wahlweise mit einer von verschiedenen Druckfarben versorgbar ist. Die Druckfarben
befinden sich in den Farbreservoiren 7-10, welche jeweils aus einem Farbkasten 11-14
mit einer Farbkastenwalze 15-18 bestehen. Weiterhin weist jedes Farbreservoir 7-10 eine
Dosiereinrichtung 19 zur Einstellung der Farbschichtdicke auf den
Farbkastenwalzen 15-18 auf. Mit den Dosiereinrichtungen 19 läßt sich über die
Druckbreite hinweg bzw. in Axialrichtung der Farbkastenwalzen 15-18 ein zonal
unterschiedliches Farbprofil erzeugen. Vorzugsweise wird die Farbschichtdicke auf den
Farbkastenwalzen 15-18 mittels der Dosiereinrichtungen 19 auf größere Werte, z. B. auf
den doppelten Wert, eingestellt, als dies bei einem konventionell mit einem einzigen
Farbkasten ausgerüsteten Farbwerk erfahrungsgemäß der Fall ist. Durch die
vergleichsweise größere aus den Farbwerk geförderte Farbmenge kann das Vorhandensein
zweier Farbspaltungsstellen, nämlich zwischen der jeweils aktiven Farbkastenwalze 15-18
und dem Farbübertragungsband 6 sowie zwischen letzterem und der Farbwerkswalze 20,
berücksichtigt werden. Das Farbübertragungsband 6 ist als ein endloses Band ausgebildet,
welches zwei an einer schmalen Trennfuge zusammengehaltene Bandenden aufweisen
kann oder welches vorzugsweise nahtlos, z. B. in einem Stück hergestellt, ausgebildet ist.
Das Farbübertragungsband kann mehrlagig ausgebildet sein, wobei eine innenseitige,
untere Lage eine stabilisierende und eine außenseitige, obere Lage eine farbaufnehmende
Funktion innehaben kann. Die Breite des Farbübertragungsbandes 6 entspricht mindestens
der Druckbildbreite und kann in etwa der axialen Länge der Farbwerkswalzen 20, 21
entsprechen oder geringfügig schmaler sein. Das Farbübertragungsband 6 wird durch
zwei Leitwalzen 22, 23 geführt und unter Spannung gehalten. Ein dehnbares
Farbübertragungsband 6 kann aufgrund der Eigenelastizität die notwendige
Bandspannung zwischen den Leitwalzen 22, 23 erzeugen. Vorzugsweise ist das
Farbübertragungsband 6 als ein Gummiband ausgeführt, welches elastisch ist und gute
Farbhaftungseigenschaften aufweist. Das Farbübertragungsband 6 kann auch mittels einer
gefederten Spannwalze unter Spannung gehalten sein, wobei eine der Leitwalzen 22, 23
federnd gelagert sein und die Spannwalze bilden kann. Das Farbübertragungsband 6 ist
durch inwendig angeordnete und positionierbare Andruckwalzen 24, 25 an die außenseitig
angeordneten Farbkastenwalzen 15-18 an- und abstellbar. Die Andruckwalzen 24, 25
können dazu verschiebbar oder schwenkbar gelagert sein. Die in Fig. 2 dargestellten
Andruckwalzen 24, 25 sind beispielsweise mittels Schwenkhebeln 26 schwenkbar. Wenn
das Farbübertragungsband 6 von einer der Farbkastenwalzen 15-18 Farbe übernimmt,
wird das Farbübertragungsband 6 von der jeweiligen Andruckwalze 24, 25 in
permanenten Kontakt zur entsprechenden Farbkastenwalze 15-18 gehalten. Bei der
in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform hat die Leitwalze 22 eine Doppelfunktion und
dient gleichzeitig als eine Andruckwalze 24 zum wahlweisen Andrücken des
Farbübertragungsbandes 6 an die Farbkastenwalze 15 oder an die Farbkastenwalze 16.
Die Andruckwalze 25 drückt das Farbübertragungsband 6 wahlweise an die
Farbkastenwalzen 17 oder 18 an. Bei einem um nur zwei Leitwalzen 22, 23 umlaufenden
Farbübertragungsband 6 weist zumindest eine der beiden Leitwalzen 22, 23 einen
größeren Durchmesser als die zwischen den Leitwalzen 22, 23 angeordnete
Andruckwalze 25 und im Falle hier nicht dargestellter weiterer Farbreservoire weisen alle
zwischen den Leitwalzen 22, 23 angeordnete Andruckwalzen einen kleineren
Durchmesser als zumindest die eine Leitwalze 22, 23 auf. In dem in Fig. 2 dargestellten
Beispiel ist der Durchmesser beider Leitwalzen 22, 23 größer als jener der
Andruckwalze 25. Durch die vorstehend genannten Durchmesserdimensionierungen wird
erreicht, daß die Andruckwalze 25 in eine Neutralposition stellbar ist, in welcher sie
weder mit dem Trum 27 noch mit den Trum 28 in Kontakt ist. Die Leitwalze 23 wird
durch eine in dem Druckwerk 2 serienmäßig vorhandene Farbkastenwalze 29 gebildet,
deren Farbkasten 30 entfernt ist. Somit kann ein übliches Standarddruckwerk bei Bedarf
mit der Farbwechseleinrichtung 5 ausgestattet werden. Die Farbkastenwalzen 15-18
werden von dem gemeinsamen Antrieb 31 angetrieben. Der Antrieb 31 ist der
serienmäßig zum Antreiben der Farbkastenwalze 29 vorgesehene Antrieb. Die
Farbkastenwalze 29 dient als Antriebswalze zum Antreiben des
Farbübertragungsbandes 6. Dies geschieht durch den Reibschluß zwischen der
Umfangsoberfläche und der rückseitigen Bandoberfläche des gespannten
Farbübertragungsbandes 6. Der Antrieb 31 kann der Hauptantrieb der Druckmaschine 1
sein, dessen Antriebsleistung über ein Getriebe auf die Farbkasten- und Leitwalze 23, 29
übertragen wird. Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführung ist serienmäßig ein von
Antrieb 32 des Druckwerkes 2 unabhängig steuerbarer separater Antrieb 31 der
Farbkastenwalze 29 vorhanden, welcher eine Leitwalze 23 und hier speziell die
Farbkasten und -leitwalze 23, 29 antreibt. Die Farbkastenwalzen 15-18 sind über ein
Getriebe durch den Antrieb 31 antreibbar, wobei das Getriebe reib- oder formschlüssig
ausgebildet sein kann. In Fig. 2 ist eine Ausbildung des Getriebes als ein
Zugmittelgetriebe dargestellt. Die Farbkastenwalzen 15-18 sind durch Zahnriemen 34
miteinander und mit dem Antrieb 31 verbunden. Die Zahnriemen kämmen mit auf den
Antriebsachsen der Walzen 15-18, 23 angeordneten Zahnrädern 33. Weiterhin kann auch
ein Zahnrädergetriebe zum Antrieb der Farbkastenwalzen 15-18 durch den Antrieb 31
eingesetzt werden. Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform sind die
Farbreservoire 7-10 verschiedenen Strängen bzw. Trumen 27, 28 des
Farbübertragungsbandes 6 zugeordnet. Jeweils zwei Farbkästen 11, 13 sowie 12, 14 und
zugehörige Farbkastenwalzen 15, 16 sowie 17, 18 sind einander gegenüberliegend
angeordnet. Wenn die Farbförderung aus einem aktiven Farbreservoir 7-10 erfolgt, ist die
Farbzufuhr aus den übrigen passiven Farbreservoiren 7-10 auf das
Farbübertragungsband 6 unterbrochen. Beispielsweise ist bei einem vorhandenen Kontakt
der Farbkastenwalze 15 mit dem Farbübertragungsband 6 der Kontakt des
Farbübertragungsbandes 6 zu den übrigen Farbkastenwalzen 16-18 aufgehoben. Die
Farbwerkswalze 20 ist als eine Heberwalze und die Farbwerkswalze 21 als eine in axialer
Richtung changierende Reiberwalze ausgebildet. Die Umlaufrichtung 52 und die
Umlaufgeschwindigkeit des Farbübertragungsbandes 6 sind veränderbar, z. B. durch
einen in zwei Drehrichtungen ansteuerbaren Elektromotor als Antrieb 31. Die
Umlaufgeschwindigkeit kann in Abhängigkeit von der Druckmaschinengeschwindigkeit
verändert bzw. mit dieser mitgeführt werden. Zudem kann die Umlaufgeschwindigkeit
zusätzlich unabhängig von der Druckmaschinengeschwindigkeit eingestellt werden, so
daß unterschiedliche Eigenschaften der zu verdrückenden Farben oder Lacke
berücksichtigt werden können. Der Umlautrichtungswechsel ist bei den in Fig. 2
gezeigten einander gegenüberliegend angeordneten Farbkastenwalzen 15-18 besonders
vorteilhaft. Deren Drehrichtung ist derart, daß diese die in den Farbkästen 11-14
befindliche Druckfarbe durch die von den Dosiereinrichtungen 19 mit den
Farbkastenwalzen 15-18 gebildeten Dosierspalte hindurchfördern. Durch den
Umlaufrichtungswechsel wird eine gleichartige Relativbewegung zwischen dem
Farbübertragungsband 6 und den einen ersten Trum 27 zugeordneten
Farbkastenwalze 15, 17 bezüglich der Relativbewegung des Farbübertragungsbandes 6 zu
den dem anderen Trum 28 zugeordneten Farbkastenwalzen 16, 18 erreicht. Beispielsweise
kann das in eine erste Umlaufrichtung umlaufende Farbübertragungsband 6 mit der
Farbkastenwalze 15 in gleichläufigem Kontakt gehalten werden. Nach einem Farbwechsel
kann das Farbübertragungsband 6 mit der Farbkastenwalze 16 ebenfalls in gleichläufigem
Kontakt gehalten werden, wobei das Farbübertragungsband 6 in eine zweite
Umlaufrichtung umläuft. Selbstverständlich kann auch ein gegenläufiger Kontakt
zwischen den Farbkastenwalzen 15-18 und dem Farbübertragungsband 6 vorgesehen sein.
Dadurch, daß der Kontakt aller Farbkastenwalzen 15-18 zum Farbübertragungsband 6
zueinander gleichartig ist, d. h. bei allen Farbkastenwalzen 15-18 gegenläufig oder bei
allen Farbkastenwalzen 15-18 gleichläufig, verringert sich der Aufwand zur Einstellung
der optimalen Farbschichtdicke auf dem Farbübertragungsband 6 nach einem
Farbwechsel zwischen zwei verschiedenen Trumen 27, 28 zugeordneten
Farbreservoiren 7-10. Die Farbschichtdicke auf dem Farbübertragungsband 6 kann durch
eine Variation der Vorschubgeschwindigkeit des Farbübertragungsbandes 6, der
Drehgeschwindigkeit der die Druckfarbe auf dieses übertragenden
Farbkastenwalze 15-18, durch eine Veränderung des Farbdurchlasses der
Dosiereinrichtung 19 auf die Farbkastenwalze 15-18 sowie durch eine Einstellung des
Anpreßdruckes des Farbübertragungsbandes 6 durch die Andrückwalzen 24, 25 an die
Farbkastenwalzen 15-18 beeinflußt werden. Vorzugsweise rotieren die
Farbkastenwalzen 15-18 kontinuierlich. Es kann auch vorgesehen sein, daß die
Farbkastenwalzen 15-18 diskontinuierlich, z. B. schrittweise rotieren.
In Fig. 3 ist ein weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt,
welche sich in einigen Merkmalen von der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform
unterscheidet. Im folgenden wird in wesentlichen nur auf die unterschiedlichen Merkmale
eingegangen, wobei die übrigen im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebenen Merkmale
ohne weiteres auf die in Fig. 3 gezeigte Vorrichtung übertragbar sind. Deshalb werden in
Fig. 3 und auch in den folgenden Fig. 4 und 5 für Bauteile, welche funktionell in
jeweils vorstehend beschriebenen Figuren gezeigten Bauteilen entsprechen, dieselben
Bezugszeichen verwendet. Die Farbreservoire 7-10 sind bei der in Fig. 3 dargestellten
Vorrichtung einem einzigen Abschnitt bzw. Trum 27 des Farbübertragungsbandes 6
zugeordnet, so daß die Druckfarben aus den verschiedenen Farbkästen 11-14 auf eben
dieses Trum 27 übertragen werden. Die Farbkästen 11-14 und Farbkastenwalzen 15-18
sind übereinander gestockt angeordnet. Jede Farbkastenwalze 15-18 wird von einem
dieser zugeordneten separaten Antrieb 33-36 angetrieben. Die Antriebe 33-36 können
ebenso wie der Antrieb 31 als Elektromotoren ausgebildet sein. Im übrigen gilt für die
Ansteuerung der Antriebe 33-36 hinsichtlich Geschwindigkeit und Drehrichtung der
Farbkastenwalzen 15-18, das bezüglich dem in Fig. 2 dargestellten Antrieb 31 bereits
Beschriebene gleichermaßen. Die Andruckwalzen 24, 25 sind bei der in Fig. 3 gezeigten
Vorrichtung durch ein Verschieben in einer Führung 37 bezüglich der
Farbkastenwalzen 15-18 positionierbar. Die Führung 37 kann als eine am Gestell 38
angeordnete Führungsschiene oder als eine Führungsnut in einem Teil des Gestelles 38
ausgebildet sein. Ein derartiges insbesondere lineares Verschieben der
Andruckwalzen 24, 25 kann auch bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform anstelle
des Schwenkens vorgesehen sein. Die den Farbkastenwalzen 15-16 zugeordneten
Andruckwalzen 24, 25 befinden sich in der Passivposition, wobei das
Farbübertragungsband 6 einen Abstand zu den Farbkastenwalzen 15-16 aufweist. Die der
Farbkastenwalze 18 zugeordnete Andruckwalze befindet sich in der Aktivposition, in
welcher das Farbübertragungsband 6 keinen Abstand zu Farbkastenwalze 18 aufweist.
Das Farbübertragungsband 6 übernimmt auch hier die Druckfarbe von der Mantelfläche
der jeweils aktiven Farbkastenwalze 18 und transportiert die an der Außenfläche des
Farbübertragungsbandes 6 anhaftende Druckfarbe zur ersten Farbwerkswalze 20 des
Farbwerkes 4, welches dem in Fig. 2 gezeigten entspricht. Der der Andruckwalze 24
zugeordnete Stellantrieb 39 kann als ein Pneumatikzylinder ausgebildet sein. Ein
derartiger Stellantrieb 39 zum Verschieben oder Schwenken der Andruckwalzen 24, 25 ist
jeder in den Fig. 2 und 3 gezeigten Andruckwalze 24, 25 zugeordnet, jedoch aus
Gründen einer besseren Übersichtlichkeit in Fig. 3 nur ein einziges Mal dargestellt. Die
Stellantriebe 39 werden in Abhängigkeit voneinander derart gesteuert, daß bei einem
farbauftragenden Kontakt zwischen einer aktiven Farbkastenwalze 18 mit dem
Farbübertragungsband 6 der Kontakt der übrigen passiven Farbkastenwalzen 15-17 zum
Farbübertragungsband 6 aufgehoben ist. Gegebenenfalls können mehrere
Farbkastenwalzen 15-18 während eines Waschmodus am Farbübertragungsband 6
anliegen, so daß die anliegenden Farbkastenwalzen 15-18 gemeinsam über das
Farbübertragungsband 6 gereinigt werden können. Die Ansteuerung der Stellantriebe 39
kann über eine elektronische Steuereinrichtung und über ein pneumatisches Steuersystem,
beispielsweise ein Mehrwegeventil, erfolgen, so daß ein automatisierter Farbwechsel
möglich ist. Dem Farbübertragungsband 6 ist eine Reinigungseinrichtung 40 zugeordnet,
mittels weicher bei einem Farbwechsel das Farbübertragungsband 6 von der
vorhergehenden Druckfarbe gereinigt werden kann. Eine derartige
Reinigungsvorrichtung 40 kann selbstverständlich auch bei den in den Fig. 2, 4 und 5
gezeigten Ausführungsformen vorgesehen sein. Die Reinigungsvorrichtung 40 kann als
eine Rakel, eine Reinigungswalze oder vorzugsweise, wie gezeigt, als eine Bürstenwalze
ausgebildet sein. Auf eine rotierende Bürsten- oder Reinigungswalze kann ein
Reinigungsfluid zur Reinigung des Farbübertragungsbandes 6 aufgebracht werden. Das
Reinigungsfluid kann aber auch direkt auf das Farbübertragungsband aufgebracht, z. B.
aufgesprüht werden. Die Reinigungseinrichtung 40 kann an das Farbübertragungsband 6
an- und abstellbar ausgebildet sein.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform wird das Farbübertragungsband 6 durch die
zum Andrücken des Farbübertragungsbandes 6 an die Farbkastenwalze 16 vorhandene
Andruckwalze 25 beim Waschbetrieb gegen die Reinigungseinrichtung 40 gedrückt. Die
Farbkastenwalze 16 und die Reinigungseinrichtung 40 sind verschiedenen Trumen 27, 28
einander gegenüberliegend angeordnet und die Andruckwalze 25 hat somit eine
Doppelfunktion inne. Durch die in die Aktivposition 41, die Neutralposition 42 und die
Reinigungsposition 43 mittels eines Stellantriebes 39 verstellbare Andruckwalze 25 ist für
die Reinigungseinrichtung 40 kein separater Stellantrieb erforderlich und kann diese
ortsfest angeordnet sein. Durch die Anordnung der Farbreservoire 7-10 an dem ersten
Trum 27 ergibt sich am zweiten Trum 28 besonders viel Bauraum zum Anordnen der
Reinigungsvorrichtung 40. Das Antreiben der Farbkastenwalzen 15-18 durch jeweils
einen separaten Antrieb 33-36 hat den Vorteil, daß sich auf einfache Weise die Rotation
der jeweils passiven und nicht Farbe auftragenden Farbauftragswalzen 15-18 stillsetzen
läßt. Auf diese Weise kann Energie gespart werden. Bei der in Fig. 2 gezeigten
Ausführungsform können auch die passiven Farbkastenwalzen 15-18 zusammen mit der
jeweils aktiven Farbkastenwalze 15-18 mitrotieren. Das die Farbkastenwalze 15-18 in
Fig. 2 verbindende Getriebe kann jedoch Kupplungen enthalten, mittels denen die
passiven Farbkastenwalzen 15-18 vom Antrieb 31 abgekuppelt und die jeweils aktive
Farbkastenwalze 15-18 an den Antrieb 31 angekuppelt wird. Bei der in Fig. 3 gezeigten
Ausführungsform wird das Farbübertragungsband 6 durch einen von den Antrieben 33-36
der Farbkastenwalzen 15-18 unabhängig steuerbaren Antrieb 31 angetrieben. Die im
Zusammenhang mit den Fig. 2 und 3 beschriebenen Antriebskonzepte der
Farbkastenwalzen 15-18 und des Farbübertragungsbandes 6 sind ohne weiteres
untereinander austauschbar und miteinander kombinierbar. Die Antriebskonzepte sind
nicht an eine Übereinanderanordnung (Fig. 3) oder eine einander gegenüberliegende
Anordnung der Farbreservoire (Fig. 2) gebunden.
In Fig. 4 ist eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt, welche sich von den
in den Fig. 2 und 3 gezeigten Vorrichtungen dadurch unterscheidet, daß die
Farbreservoire 7-10 als Kartuschen ausgebildet sind. Die Farbreservoire 7-10 sind in
Umlaufrichtung des Farbübertragungsbandes 6 gesehen hintereinander angeordnet und
können quer zur Umlaufrichtung des Farbübertragungsbandes 6 bzw. in Axialrichtung der
Walzen 22, 23 bewegbar sein. Auf diese Weise kann aus den Farbreservoiren 7-10 über
die gesamte Bandbreite des Farbübertragungsbandes 6 bzw. über die gesamte Druckbreite
hinweg die Druckfarbe auf das Farbübertragungsband 6 dosiert aufgebracht werden. Dazu
kann der Träger 44 der Farbreservoire 7-10 in der Führung 45 durch einen den Träger 44
in seitlicher Richtung quer zur Umlaufrichtung des Farbübertragungsbandes 6 hin und her
verschiebenden Antrieb (nicht dargestellt) bewegt werden. Den Farbreservoiren 7-10 kann
jeweils ein Stellantrieb (nicht dargestellt) zugeordnet sein, so daß die Druckfarbe
wahlweise aus dem jeweils aktiven Farbreservoir 7-10 herausgepreßt werden kann. In der
Fig. 4 ist das Farbreservoir 7 im aktiven Einsatz, während die Farbreservoire 8-10 im
passiven Zustand sind, wobei aus den Farbreservoiren 8-10 keine Farbe auf das
Farbübertragungsband 6 gelangt. Der Antrieb des Farbübertragungsbandes 6 und die
Ausgestaltung des Farbwerkes 4 kann einer der im Zusammenhang mit den Fig. 2, 3
und 5 geschriebenen Varianten entsprechen.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführung von der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt,
welche vier Leitwalzen 46-49 umfaßt. Die Farbreservoire 7-10 entsprechen den in den
Fig. 2 und 3 dargestellten Farbreservoiren 7-10 und umfassen jeweils einen
Farbkasten 11-14 mit einer Farbkastenwalze 15-18. Hier kann wahlweise einer der
Farbkastenwalzen 15-18 mit dem Farbübertragungsband 6 in und außer Kontakt gebracht
werden, indem die Farbreservoire 7-10 bewegbar gelagert sind. Die Farbresesrvoire 7-10
können beispielsweise schwenkbar oder, wie dies gezeigt ist, in den Führungen 50
verschiebbar sein. Das Farbübertragungsband 6 wird allein von der Eigenspannung in
Kontakt mit der jeweiligen aktiven Farbkastenwalze 15-18, hier beispielsweise die
Farbkastenwalze 15 gehalten. Auf diese Weise sind keine Farbübertragungsband 6 gegen
die Farbkastenwalzen 15-18 andrückenden Andruckwalzen bzw. Gegendruckwalzen
erforderlich. Das Farbwerk 4 ist bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform als ein
Filmfarbwerk ausgebildet, dessen erste Farbwerkswalze 20 unter ständigem Kontakt am
Farbübertragungsband 6 anliegt. Das Farbübertragungsband 6 und das Farbwerk 4 werden
von dem gemeinsamen Antrieb 51 angetrieben. Selbstverständlich lassen sich die im
Zusammenhang mit Fig. 5 beschriebenen Merkmale des Einsatzes von mehr als zwei
Leitwalzen 46-49 zur Führung des Farbübertragungsbandes 6, der Ausbildung des
Farbwerkes 4 als ein Filmfarbwerk und des gemeinsamen Antriebes des
Farbübertragungsbandes 6 und des Farbwerkes 4 ohne weiteres auch bei allen vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen verwenden. Das Merkmal des Verstellens der
Farbreservoire 7-10 an und vom Farbübertragungsband 6 sowie das Merkmal des
Anliegens des Farbübertragungsbandes 6 an der jeweils aktiven Farbkastenwalze 15-18
aufgrund der Eigenspannung des Farbübertragungsbandes 6 läßt sich bei entsprechenden
Modifikationen, z. B. ortsfesten Andruckwalzen 24, 25, ohne weiteres bei den in den
Fig. 2 und 3 gezeigten Vorrichtungen verwenden.
1
Druckmaschine
2
Druckwerk
3
Druckformzylinder
4
Farbwerk
5
Farbwechseleinrichtung
6
Farbübertragungsband
7-10
Farbreservoir
11-14
Farbkasten
15-18
Farbkastenwalze
19
Dosiereinrichtung
20
,
21
Farbwerkswalze
22
,
23
Leitwalze
24
,
25
Andruckwalze
26
Schwenkhebel
27
,
28
Trum
29
Farbkastenwalze
30
Farbkasten
31
,
32
Antrieb
33
Zahnrad
34
Zahnriemen
33-36
Antrieb
37
Führung
38
Gestell
39
Stellantrieb
40
Reinigungseinrichtung
41
Aktivposition
42
Neutralposition
43
Reinigungsposition
44
Träger
45
Führung
46-49
Leitwalze
50
Führung
51
Antrieb
52
Umlaufrichtung
53
Drehrichtung
54
Umlaufrichtungswechsel
Claims (15)
1. Vorrichtung zum Farbwechsel in einer Druckmaschine (1), mit mehreren
Farbreservoiren (7-10),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbreservoire (7-10) einem Farbübertragungsband (6) zugeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Farbreservoir (7-10) aus einem Farbkasten (11-14) und einer
Farbkastenwalze (15-18) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Farbkastenwalzen (15-18) mindestens eine Andruckwalze (24, 25) zum
wahlweisen Andrücken des Farbübertragungsbandes (6) an die
Farbkastenwalzen (15-18) zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehreren der Farbkastenwalzen (15-18) eine gemeinsame Andruckwalze (24, 25)
zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Farbübertragungsband (6) als ein endloses Band ausgebildet ist und
mindestens zwei dieses führende Leitwalzen (22, 23, 46-49) umschlingt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Andruckwalzen (24, 25) als eine der
Leitwalzen (22, 23, 46-49) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Farbübertragungsband (6) eine Farbwerkswalze (20) zugeordnet ist, welche
die Druckfarbe vom Farbübertragungsband (6) übernimmt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vom Farbübertragungsband (6) die Druckfarbe übernehmende
Farbwerkswalze (20) als eine mit zeitweisem Kontakt am Farbübertragungsband (6)
anliegende Heberwalze ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Leitwalzen (22, 23, 46-49) als eine Gegendruckwalze zur die Druckfarbe
übernehmenden Farbwerkswalze (20) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein einziger Antrieb (31) zum Antreiben mehrerer der Farbkastenwalzen (15-18)
ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein gemeinsamer Antrieb (31) zum Antreiben des Farbübertragungsbandes (6)
und mindestens einer der Farbkastenwalzen (15-18) ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Farbübertragungsband (6) durch einen Antrieb (31) angetrieben wird, indem
dieser mindestens eine das Farbübertragungsband (6) antreibende
Leitwalzen (22, 23, 46-49) antreibt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Farbübertragungsband (6) eine dieses reinigende Reinigungseinrichtung (36)
zugeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigungseinrichtung (36) als eine Bürstenwalze ausgebildet ist.
15. Druckmaschine (1) mit mindestens einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 14.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19916840A DE19916840A1 (de) | 1998-04-22 | 1999-04-14 | Vorrichtung zum Farbwechsel in einer Druckmaschine |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19817858 | 1998-04-22 | ||
DE19916840A DE19916840A1 (de) | 1998-04-22 | 1999-04-14 | Vorrichtung zum Farbwechsel in einer Druckmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19916840A1 true DE19916840A1 (de) | 1999-10-28 |
Family
ID=7865360
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19916840A Withdrawn DE19916840A1 (de) | 1998-04-22 | 1999-04-14 | Vorrichtung zum Farbwechsel in einer Druckmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19916840A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10202785A1 (de) * | 2002-01-25 | 2003-07-31 | Roland Man Druckmasch | Farb- oder Feuchtwerk für Druckmaschinen |
EP2298554A1 (de) | 2009-09-18 | 2011-03-23 | Peter Gertsch | Druckmaschine zum Bedrucken von Druckprodukten |
DE102019131584A1 (de) * | 2019-11-22 | 2021-05-27 | Koenig & Bauer Ag | Druckmaschine und Verfahren zum Betreiben einer Druckmaschine |
-
1999
- 1999-04-14 DE DE19916840A patent/DE19916840A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10202785A1 (de) * | 2002-01-25 | 2003-07-31 | Roland Man Druckmasch | Farb- oder Feuchtwerk für Druckmaschinen |
DE10202785B4 (de) * | 2002-01-25 | 2011-12-01 | Manroland Ag | Druckmaschine mit einem Farb- und Feuchtwerk |
EP2298554A1 (de) | 2009-09-18 | 2011-03-23 | Peter Gertsch | Druckmaschine zum Bedrucken von Druckprodukten |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |