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Die Erfindung betrifft eine Filtereinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Textilmaschinen, insbesondere Textilmaschinen, die nach dem sogenannten Offenend-Spinnverfahren arbeiten, weisen eine Vielzahl pneumatischer Verbraucher auf und verfügen daher in der Regel über ein maschineneigenes Unterdrucksystem, das den an den Offenend-Spinnaggregaten für den Spinnprozess benötigten Unterdruck bereitstellt. Derartige Unterdrucksysteme bestehen im Wesentlichen aus einer Unterdruckquelle, beispielsweise einem Sauggebläse, einer vorgeschalteten Filtereinrichtung sowie einem maschinenlangen Saugkanal, an den die einzelnen Offenend-Spinnaggregate über Zweigleitungen angeschlossen sind. Bei vielen der bekannten Offenend-Rotorspinnmaschinen ist an die Filtereinrichtung außerdem noch eine Saugtraverse für die pneumatische Versorgung eines Serviceaggregates sowie eine Absaugeinrichtung zum Reinigen der Schmutztransportbänder einer unterhalb der Spinnaggregate angeordneten mechanischen Schmutzentsorgungseinrichtung angeschlossen.
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Die bekannten Filtereinrichtungen verfügen über wenigstens eine Filterkammer mit einem meist quer zum Saugluftstrom angeordneten Filterelement, das die angesaugte, in der Regel mit Schmutzpartikeln und Fasern verunreinigte Luft filtert. Das heißt, das Filterelement hält die Schmutzpartikel und die Fasern in der Filterkammer zurück.
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Nachteilig bei diesen bekannten Einrichtungen ist allerdings, dass sich das Filterelement durch die angesaugten Partikel bereits nach relativ kurzer Zeit stark zusetzt, was zu einem deutlichen Druckabfall im Unterdrucksystem der Textilmaschine führt. Da Offenend-Spinnmaschinen für den Produktionsprozess jedoch stets einen Mindestunterdruck benötigen, müssen bei den bekannten Einrichtungen die Filterelemente in verhältnismäßig kurzen Zeitabständen gereinigt werden.
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Es sind daher bereits Filtereinrichtungen mit zwei getrennt beaufschlagbaren Filterkammern vorgeschlagen worden. Bei diesen, beispielsweise durch die
DE 30 10 011 A1 bekannten Filtereinrichtungen, wird jeweils eine der Filterkammern unterdruckbeaufschlagt, während gleichzeitig in der anderen Filterkammer Normaldruck herrscht, so dass das Filterelement dieser Filterkammer gereinigt werden kann. Diese insbesondere im Zusammenhang mit Ringspinnmaschinen bekannten Einrichtungen weisen zur Lenkung der Luftströme innerhalb der Filtereinrichtung mehrere Zuluftklappen, Absperrklappen und Umsteuerklappen auf, die über ein Hebelgestänge gekoppelt sind und mittels eines Pneumatikzylinders angesteuert werden.
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Die Einrichtungen gemäß
DE 30 10 011 A1 benötigen allerdings, nicht zuletzt aufgrund ihrer recht aufwendigen Klappensteuerung, einen relativ großen Bauraum.
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Eine vergleichbare, etwas kompaktere, und bezüglich der Umsteuerklappen deutlich einfachere Filtereinrichtung ist durch die
DE 26 44 274 A1 bekannt. Nachteilig sind hier jedoch die relativ kleinen Filterflächen und damit die verhältnismäßig kurzen Reinigungsintervalle.
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Die
DE 20 28 410 B2 betrifft beispielsweise eine im Endgestell einer Offenend-Spinnmaschine angeordnete Filtereinrichtung, die zwei an eine so genannte Entspannungskammer angeschlossene, identisch ausgebildete Filterkammern aufweist, die jeweils mit einem auswechselbar angeordneten Filterelement ausgestattet sind. Die Filterelemente sind dabei, wie üblich, im Wesentlichen quer zum Saugluftstrom angeordnet mit der Folge, dass das Filterelement durch die mit dem Saugluftstrom angesaugten Schmutz- und Faserpartikeln in relativ kurzer Zeit stark zugesetzt wird und gereinigt werden muss. Um ein solches verschmutztes Filterelement aus der Filterkammer ausbauen zu können, sind die Filterkammern mit Verschlussmitteln ausgestattet, die es ermöglich sollen, die Filterkammern bei Bedarf wechselweise drucklos zu machen. Als Verschlussmittel ist im Bereich von Luftauslassöffnungen der Filterkammern eine Schwenkhebeleinrichtung installiert, während im Bereich von Lufteinlassöffnungen der Filterkammern Verschlussklappen angeordnet sind, die schwerkraftbedingt schließen und im Betriebszustand der betreffenden Filterkammer durch den anstehenden Saugluftstrom offengehalten werden.
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Die bekannte Filtereinrichtung hat sich allerdings als wenig praxisgerecht erwiesen und konnte sich in der Textilindustrie nicht durchsetzen.
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Die
DE 30 17 838 A1 beschreibt eine Filtereinrichtung, wie sie in Verbindung mit einer spinnereieignen Zentralabsaugung bei Spinnmaschinen zum Einsatz kommt.
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Die bekannte Filtereinrichtung weist eine so genannte Reinluftkammer und eine so genannte Rohluftkammer auf, wobei zwischen diesen Kammern ein Filterelement installiert ist. In der Reinluftkammer, die über einen bei Bedarf durch einen Schieber verschießbaren Abluftkanal mit der Umgebung verbunden ist, ist eine Ventilatoreinrichtung angeordnet, die während des „normalen” Spinnbetriebes für den notwendigen Unterdruck sorgt. Die Rohluftkammer ist über einen Saugkanal sowohl an die zugehörigen Spinnmaschinen angeschlossen, als auch über einen Absaugkanal mit der spinnereieigenen Zentralabsaugung verbunden, wobei der Absaugkanal in der Regel über einen Schieber verschlossen ist. Das heißt, während des „normalen” Spinnbetriebs, bei dem der Absaugkanal verschlossen und der Abluftkanal geöffnet ist, sorgt die Ventilatoreinrichtung dafür, dass ein von den Spinnmaschinen stammender, über den Saugkanal zugeführter, mit Faser- und Schmutzpartikel verunreinigter Saugluftstrom durch das Filterelement streicht und dabei gereinigt wird. Das Filterelement setzt sich allerdings mit der Zeit selbst zu und muss dann seinerseits gereinigt werden. Zur Reinigung des Filterelements wird der Schieber am Abluftkanal geschlossen und gleichzeitig der Schieber am Absaugkanal geöffnet, was dazu führt, dass der Schmutz vom Filterelement fällt und durch die spinnereieigene Zentralabsaugung entsorgt werden kann.
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Die Filtereinrichtung gemäß
DE 30 17 838 A1 hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, ist allerdings nur einsetzbar, wenn die Spinnerei in der betreffenden Halle über eine spinnereieigene Zentralabsaugung verfügt, was durchaus nicht die Regel ist.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Filtereinrichtung zu schaffen, die einerseits lange Reinigungsintervalle aufweist und andererseits im Bedarfsfall problemlos, insbesondere ohne jede Beeinträchtigung des regulären Spinnbetriebes, zu reinigen ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, wie sie im Anspruch 1 beschrieben ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Mit der erfindungsgemäß gestalteten Filtereinrichtung, die eine einfache, jedoch sehr wirkungsvolle Klappensteuerung aufweist, wird sichergestellt, dass nicht nur während des regulären Spinnbetriebes, wenn die Reinigung des Saugluftstromes im Bereich der Hauptfilterkammer erfolgt und während der Reinigung der Hauptfilterkammer, wenn der Saugluftstrom in der Reservefilterkammer gereinigt wird, sondern auch während des Umschaltvorganges im Bereich der pneumatischen Verbraucher stets ein Mindestunterdruck gewährleistet ist.
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Das heißt, durch die erfindungsgemäße funktionelle Anbindung des im Bereich der Luftaustrittsöffnung der Reservefilterkammer angeordneten Absperrorgans an das drehschieberartige Absperrorgan, das im Bereich der Luftaustrittsöffnungen der Hauptfilterkammer angeordnet ist, wird gewährleistet, dass die Absperrorgane stets nahezu synchron geschlossen beziehungsweise geöffnet werden.
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Die Reinigungstür der Hauptfilterkammer weist einen Schließmechanismus auf, der mit einem Haken hinter eine Absperrklappe fasst, die zwischen der Hauptfilterkammer und der Reservefilterkammer angeordnet ist. Diese während des normalen Spinnbetriebes geöffnete Absperrklappe wird beim Entriegeln der Reinigungstür durch den Haken des Schließmechanismus unter einen Anschlagrahmen gehoben und dort aufgrund des zwischen Haupt- und Reservefilterkammer herrschenden Druckunterschiedes festgelegt.
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In bevorzugter Ausbildung ist dabei vorgesehen, dass die im Bereich der Hauptfilterkammer und die im Bereich der Reservefilterkammer angeordneten Absperrorgane über einen Stellhebel mechanisch verbunden sind und durch ein Hebelgestänge manuell betätigt werden. Eine derartig konzipierte Steuereinrichtung ist nicht nur äußerst zuverlässig, sondern zeichnet sich auch durch eine lange Lebensdauer aus (Anspruch 2).
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Die im Anspruch 3 beschriebene, vorteilhafte Ausgestaltung des Absperrorgans der Reservefilterkammer führt zu einer Verschlussklappe, die aufgrund etwa gleich großer unterdruckbeaufschlagter Belastungsflächen, die beidseitig der Schwenkachse angeordnet sind, nicht nur einfach zu öffnen und zu schließen ist, sondern die im geschlossenen Zustand die Reservefilterkammer auch zuverlässig gegenüber der unterdruckbeaufschlagten Zwischenkammer abschottet.
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Die im Anspruch 4 beschriebene Ausführungsform ergibt vorteilhafte Strömungsverhältnisse innerhalb der Hauptfilterkammer. Das heißt, die Strömungsverhältnisse in der Hauptfilterkammer führen zu einem Selbstreinigungseffekt im Bereich des Filterelementes, was sich durch relativ lange Reinigungsintervalle positiv auswirkt.
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Wie im Anspruch 5 beschrieben, verhindert eine Arretierungseinrichtung am Hebelgestänge auf einfache Weise, dass während des Reinigungsvorganges der Hauptfilterkammer, das heißt, während die Reinigungstür herausgenommen ist, die Hauptfilterkammer versehentlich wieder an die Unterdruckquelle angeschlossen werden kann. Ein solches versehentliches Zuschalten der Unterdruckquelle auf die geöffnete Hauptfilterkammer würde zu einem Zusammenbruch der Unterdruckversorgung und damit zu Spinnfehlern beziehungsweise zu Fadenbrüchen an den Offenend-Spinnvorrichtungen führen. Außerdem dient eine solche Arretierungseinrichtung auch der Sicherheit des Bedienpersonals während des Reinigungsprozesses.
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Wie im Anspruch 6 dargelegt, ist der Stellhebel, der die Absperrorgane der Haupt- und Reservefilterkammer verbindet, so ausgebildet und gelagert, dass jede Betätigung des Hebelgestänges zu einer gleichzeitigen, jedoch gegensätzlichen Reaktion der Absperrorgane führt. In bevorzugter Ausführungsform ist der Stellhebel dabei nach Art eines Bumeranges ausgebildet, wobei ein Ende des Bumerangs drehfest mit der Schwenkachse eines im Bereich der Hauptfilterkammer angeordneten Absperrorgans verbunden ist und das andere Ende mit einem stiftartigen Ansatz in einen an der Verschlussklappe der Reservefilterkammer angeordneten Steuerschlitz greift. Eine solche einfache mechanische Ausbildung ist nicht nur sehr langlebig und zuverlässig, durch die bumerangartige Ausbildung des Stellhebels wird außerdem erreicht, dass der Stellhebel während des Spinnbetriebes, das heißt, wenn die Luftaustrittsöffnungen der Hauptfilterkammer geöffnet sind, nicht direkt im Bereich der Saugluftströmung positioniert ist und dadurch die Strömung stört. Die Herausnahme des Stellhebels aus dem Strömungsweg wirkt sich insgesamt positiv auf die Strömungsverhältnisse in der Filtereinrichtung aus.
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Eine alternative Ausführungsform der Erfindung ist im Anspruch 7 beschrieben. Die drehschieberartigen Absperrorgane im Bereich der Luftaustrittsöffnung der Hauptfilterkammer sowie die Verschlussklappe im Bereich der Luftaustrittsöffnung der Reservefilterkammer sind dabei mit elektrisch ansteuerbaren Antrieben ausgestattet. Die Antriebe sind dabei derart ansteuerbar, dass jeweils beim Schließen der drehschieberartigen Absperrorgane gleichzeitig die Verschlussklappe geöffnet wird, beziehungsweise beim Öffnen der drehschieberartigen Absperrorgane gleichzeitig die Verschlussklappe geschlossen wird.
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Die Antriebseinrichtungen sind dabei in bevorzugter Ausführungsform, wie im Anspruch 8 dargelegt, als pneumatisches Schubkolbengetriebe ausgebildet, die über ein Wegeventil gemeinsam angesteuert werden. Das Wegeventil ist eingangsseitig mit einer Unterdruckquelle verbunden und wird, wie im Anspruch 12 angedeutet, über eine Steuereinrichtung, beispielsweise die textilmaschineneigene Zentralsteuereinheit, angesteuert.
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Für einen vollautomatischen Betrieb kann die Hauptfilterkammer außerdem, wie im Anspruch 10 dargelegt, über einen Anschlusskanal an das spinnereieigene Abfallentsorgungssystem angeschlossen werden. Das heißt, die Hauptfilterkammer ist über den Anschlusskanal direkt mit einem beispielsweise im Hallenboden angeordneten, unterdruckbeaufschlagten Entsorgungskanal verbunden. Während des regulären Spinnbetriebes ist der Anschlusskanal dabei durch eine Abdeckung verschlossen. Im Bedarfsfall, das heißt, bei einer Verschmutzung des Filterelementes der Hauptfilterkammer, was sich durch Unterabfall bemerkbar macht und durch eine Sensoreinrichtung detektiert wird, wird die Hauptfilterkammer durch Zurückziehen der Anschlusskanal-Abdeckung automatisch an das Abfallentsorgungssystem der Spinnerei angeschlossen.
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Der im Abfallentsorgungssystem der Spinnerei anstehende, relativ hohe Unterdruck sorgt dann dafür, dass das Filterelement der Hauptfilterkammer gereinigt und der Abfall pneumatisch entsorgt wird (Anspruch 11).
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den nachfolgend anhand der Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispielen entnehmbar.
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Es zeigt:
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1 perspektivisch eine im Bereich eines Endgestelles einer Textilmaschine angeordnete Filtereinrichtung, deren Absperrorgane mittels eines herausziehbaren Hebelgestänges manuell ansteuerbar sind,
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2 die Anordnung gemäß 1 in Seitenansicht, während des regulären Spinnbetriebes,
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3 die Anordnung gemäß 2, kurz vor Reinigung der Hauptfilterkammer,
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4 die in 1 dargestellte Filtereinrichtung mit elektrisch ansteuerbaren Antrieben für die Absperrorgane der Filterkammern,
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5 die Anordnung gemäß 4 in Seitenansicht, kurz vor Reinigung der Hauptfilterkammer.
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Die in 1 dargestellte Filtereinrichtung trägt insgesamt die Bezugszahl 1. Die Filtereinrichtung 1 weist eine Zwischenkammer 2 sowie zwei im Wesentlichen identische Filterkammern 3 auf. An die Zwischenkammer 2 ist eine Unterdruckquelle 4 angeschlossen. Die Filterkammern 3 sind über Absperrklappen 5 jeweils in eine Hauptfilterkammer 6 und eine Reservefilterkammer 7 aufteilbar. Die Hauptfilterkammer 6 ist dabei über Luftaustrittsöffnungen 8, 8' mit der Zwischenkammer 2 verbunden, während die Reservefilterkammer 7 über eine Luftaustrittsöffnung 9 an die Zwischenkammer 2 angeschlossen ist.
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Wie insbesondere aus 1 ersichtlich, sind im Bereich der Luftaustrittsöffnungen 8, 8' drehschieberartige Absperrorgane 10, 10' installiert, die mittels eines Hebelgestänges 11 verstellt werden können.
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In der linken Bildhälfte ist dabei die Situation während des normalen Spinnbetriebes dargestellt. Das heißt, die Absperrorgane 10, 10' geben die Luftaustrittsöffnungen 8, 8' der Hauptfilterkammer 6 frei. Die rechte Bildhälfte zeigt die Situation kurz vor der Reinigung der Hauptfilterkammer 6. Die Luftaustrittsöffnungen 8, 8' sind dabei durch die drehschieberartigen Absperrorgane 10, 10' verschlossen.
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Wie in 1 angedeutet, ist im Bereich der Schwenkachse 12 der oberen Absperrorgane 10 jeweils ein bumerangartiger Stellhebel 13 installiert, der mit einem Absperrorgan 14 im Bereich der Luftaustrittsöffnung 9 der Reservefilterkammer 7 korrespondiert. Das Absperrorgan 14 ist als eine Klappeneinrichtung ausgebildet, die beidseitig ihrer Schwenkachse 15 im Wesentlichen gleich große Verschlussflächen aufweist.
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Wie vorstehend bereits angedeutet, erfolgt die Ansteuerung der Absperrorgane 10, 10' und 14 mittels eines Hebelgestänges 11. Das heißt, wenn der hebelgestängeendseitig angeordnete Handgriff 16 durch das Bedienpersonal in Richtung S verlagert wird, schließen die Absperrorgane 10, 10' die Luftaustrittsöffnungen 8, 8' der Hauptfilterkammer 6. Gleichzeitig wird über den Stellhebel 13 das Absperrorgan 14 der Reservefilterkammer 7 in eine Stellung geschwenkt, in der die Luftaustrittsöffnung 9 der Reservefilterkammer 7 geöffnet ist.
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Die Hauptfilterkammer 6, die beispielsweise über ein L-förmiges Siebelement 17 verfügt, ist über eine abnehmbare Reinigungstür 18 zugängig. An der Reinigungstür 18 ist ein Schließmechanismus 19 angeordnet, dessen hakenartiger Ansatz 20 während der Entriegelung der Reinigungstür 18 eine zwischen der Hauptfilterkammer 6 und der Reservefilterkammer 7 eingeschaltete Absperrklappe 5 so weit anhebt, bis diese an einem Anschlagrahmen zur Anlage kommt und dort unter dem Einfluss des zwischen den Filterkammerbereichen 6, 7 herrschenden Druckunterschiedes „kleben” bleibt.
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Da die Hauptfilterkammer 6 beim Zurückziehen des Hebelgestänges 11 über eine Entlastungsbohrung 22 automatisch an den Normalluftdruck angeschlossen wird, kann die Reinigungstür 18 nach ihrer Entriegelung problemlos abgenommen und das L-förmige Siebelement 17 gereinigt werden.
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Das in einer Führung 23 mit Spiel gelagerte Hebelgestänge 11 weist dabei eine Arretierungseinrichtung 24 auf, die verhindert, dass das Hebelgestänge 11 während der Reinigung der Hauptfilterkammer 6 versehentlich zurückgeschoben wird.
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Die Arretierungseinrichtung 24 besteht dabei beispielsweise aus einem Anschlag 25, der hinter der Führung 23 einrastet und damit eine axiale Verschiebung des Hebelgestänges 11 verhindert. Das heißt, das Hebelgestänge 11 kann nur dann eingeschoben werden, wenn es vorher angehoben wurde.
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Während des „normalen” Spinnbetriebes sorgt der rotierende Ventilator 26 der Unterdruckquelle 4 dafür, dass im Bereich der Eintrittsmündungen 27 der Filterkammern 3, die beispielsweise über einen (nicht dargestellten) maschinenlangen Saugkanal mit pneumatischen Verbrauchern, vorzugsweise Offenend-Spinnvorrichtungen, verbunden sind, ein Unterdruck ansteht.
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Die durch den Unterdruck entstehende Saugluftströmung 28 läuft, da die Luftaustrittsöffnung 9 der Reservefilterkammer 7 geschlossen ist, über die Luftaustrittsöffnungen 8, 8' der Hauptfilterkammer 6 zur Unterdruckquelle 4. Die Saugluftströmung 28 durchströmt dabei das L-förmige Siebelement 17 der Hauptfilterkammer 6 und wird dort gereinigt. Wenn sich nach längerer Betriebszeit ein Unterdruckverlust einstellen sollte, wird dieses mittels einer (nicht dargestellten) vorzugsweise im Bereich des Saugkanales installierten Sensoreinrichtung erfasst. Der Unterdruckverlust wird beispielsweise optisch und/oder akustisch angezeigt. Der zuständige, durch das optische und/oder akustische Signal alarmierte Spinnereibedienstete zieht daraufhin den Handgriff 16 am Hebelgestänge 11 in Richtung S nach außen. Die drehschieberartigen Absperrorgane 10, 10', die über das Hebelgestänge 11 mit dem Handgriff 16 verbunden sind, schließen dabei die Luftaustrittsöffnungen 8, 8' der Hauptfilterkammer 6. Gleichzeitig wird über den Stellhebel 13 das Absperrorgan 14 im Bereich der Luftaustrittsöffnung 9 der Reservefilterkammer 7 derart verschwenkt, dass die Luftaustrittsöffnung 9 der Reservefilterkammer 7 geöffnet wird. Anschließend wird über den Schließmechanismus 19 an der Reinigungstür 18 der Hauptfilterkammer 6 die zwischen der Hauptfilterkammer 6 und der Reservefilterkammer 7 angeordnete Absperrklappe 5 geschlossen. Da beim Ziehen des Handgriffes 16 in Richtung S auch die Entlüftungsbohrung 22 freigegeben wurde, herrscht in der Hauptfilterkammer 6 jetzt Normaldruck, so dass die Absperrklappe 5 unter dem Einfluss des Unterdruckes in der Reservefilterkammer 7 an ihrem Anschlagrahmen „kleben” bleibt.
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Die Reinigungstür 18 kann anschließend nach außen abgenommen und das L-förmige Siebelement 17 auf einfache Weise gereinigt werden.
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Während der Reinigung läuft die Saugluftströmung 28, wie in 3 dargestellt, durch das Siebelement 29 der Reservefilterkammer 7 und die geöffnete Luftaustrittsöffnung 9 der Reservefilterkammer 7 zur Unterdruckquelle 4.
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Die in den 4 und 5 dargestellte, alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Filtereinrichtung 1 unterscheidet sich von der vorbeschriebenen Einrichtung im Wesentlichen lediglich durch die Art der Betätigung ihrer Absperrorgane.
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Wie aus den 4 und 5 ersichtlich, sind die Absperrorgane 10, 10' für die Luftaustrittsöffnungen 8, 8' der Hauptfilterkammer 6 hier über Schubkolbengetriebe 30 definiert ansteuerbar. Auch das Absperrorgan 14, das im Bereich der Luftaustrittsöffnung 9 der Reservefilterkammer 7 angeordnet ist, wird mittels eines Schubkolbengetriebes 31 beaufschlagt. Die Schubkolbengetriebe 30, 31 sind über Pneumatikleitungen 33, 34, 35, 36 an ein gemeinsames Wegeventil 37 angeschlossen, das seinerseits über eine Steuerleitung 38 mit einer elektronischen Steuereinheit 39 verbunden und eingangsseitig an eine Überdruckquelle 40 angeschlossen ist.
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Der zwischen der Hauptfilterkammer 6 und der Reservefilterkammer 7 angeordneten Absperrklappe 5 ist ebenfalls ein Pneumatikzylinder 32 zugeordnet, der über Pneumatikleitungen 41, 42 mit einem Wegeventil 43 verbunden ist. Wie aus 5 ersichtlich, ist die Hauptfilterkammer 6 außerdem über einen Anschlusskanal 44 an ein schematisch angedeutetes, spinnereieigenes Abfallentsorgungssystem mit einem Schmutzabscheidefilter 45 sowie einer eigenen Unterdruckquelle 46 angeschlossen. Der Anschlußkanal 44 ist dabei während des regulären Spinnbetriebes durch eine Abdeckung 47 verschlossen, die im Bedarfsfall, das heißt, zur Reinigung der Hauptfilterkammer 6 mittels eines Schubkolbengetriebes 48 so verfahren werden kann, dass die Hauptfilterkammer 6 an das spinnereieigene Abfallentsorgungssystem 45, 46 angeschlossen ist. Der im spinnereieigenen Abfallentsorgungssystem 45, 46 herrschende relativ starke Unterdruck sorgt dann dafür, dass das Filterelement 17' der Hauptfilterkammer 6 automatisch gereinigt wird.
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Wie in den 4 und 5 angedeutet, ist vorzugsweise auch das Schubkolbengetriebe 48 der Abdeckung 47 über ein Wegeventil 49 ansteuerbar, das an die Steuereinheit 39 der Textilmaschine angeschlossen ist.